352. III. Je nach deren Menge und Zusammenhang wird der Glaube ausgebildet.

Das ergibt sich aus den obigen Ausführungen und ist klar für jeden, der die Gründe in Einklang bringt und durchschaut, was durch die vervielfältigten Reihen bewirkt wird, wenn sie einheitlich zusammenhängen. Dann festigt und begründet nämlich eine Reihe die andere, und sie bilden zusammen eine Form, die eine einheitliche Handlung bewirkt, sobald sie in Tätigkeit versetzt wird. Da nun der Glaube seinem Wesen nach Wahrheit ist, folgt, dass er immer geistiger wird, sich also immer weiter vom sinnlichnatürlichen Zustand entfernt, je größer die Menge und je intensiver der Zusammenhang der Wahrheiten wird, aus denen er sich bildet. Gleichzeitig wird er dadurch in eine höhere Region des Gemüts erhoben und blickt von dort aus auf die zahlreichen Dinge in der Natur, die ihn bestätigen. Der echte Glaube wird auch durch die Menge der Wahrheiten, die wie in einem Bündel zusammenhängen, lichtvoller, verständlicher, einleuchtender und klarer; zugleich wächst dadurch die Eignung, mit dem Guten der Nächstenliebe verbunden zu werden, was wiederum zur Folge hat, dass er dem Bösen zunehmenden Widerstand entgegensetzt und sich allmählich auch den verführerischen Reizen des Auges und den Lüsten des Fleisches mehr und mehr entfremdet, mit einem Wort: er wird immer glücklicher in sich. Insbesondere empfängt der Glaube immer größere Macht gegen das Böse und Falsche, wird dadurch lebendiger und gewinnt zunehmend die Fähigkeit, Gutes zu vollbringen.