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Johannes 1:13

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13 welche nicht von dem Geblüt noch von dem Willen des Fleisches noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

From Swedenborg's Works

 

Wahre Christliche Religion #351

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351. II. Die Wahrheiten des Glaubens werden in Reihen und in kleinere Bündel zusammengeordnet.

Diese Tatsache war bisher unbekannt, und zwar deshalb, weil das Gewebe der geistigen Wahrheiten, aus denen das ganze Wort besteht, infolge des mysteriösen, rätselhaften Glaubens, der die gesamte heutige Th eologie kennzeichnet, nicht zum Vorschein kommen konnte. Die geistigen Wahrheiten blieben daher verborgen, ähnlich wie Früchte, die in unterirdischen Behältern auf bewahrt werden. Was unter den Reihen und Bündeln zu verstehen ist, soll jedoch erklärt werden, u. z. anhand des ersten Kapitels dieses Buches, das von Gott, dem Schöpfer handelt und in mehrere Reihen unterteilt ist. Die erste Reihe behandelt die Einheit Gottes, die zweite das Sein Gottes oder Jehovahs, die dritte die Unendlichkeit Gottes, die vierte das Wesen Gottes, nämlich die göttliche Liebe und Weisheit, die fünfte die Allmacht Gottes, die sechste endlich die Schöpfung. Diese Reihen jedoch setzen sich aus ihren verschiedenen Unterabschnitten zusammen, und diese wiederum fassen die in ihnen enthaltenen Dinge in Bündel zusammen. Die Reihen im Allgemeinen wie im Besonderen, d. h. in ihrer Verbindung untereinander und einzeln für sich, enthalten Wahrheiten, die je nach ihrer Menge und ihrem Zusammenhang den Glauben erhöhen und ausbilden. Das menschliche Gemüt ist planmäßig eingerichtet, d.h. es stellt einen geistigen Organismus dar, der in einen natürlichen Organismus ausmündet, in dem, bzw. nach dem das Gemüt seine Vorstellungen bildet oder denkt. Wer das nicht weiß, kann nicht anders als meinen, Wahrnehmungen, Gedanken und Vorstellungen seien nichts als Strahlungen oder Veränderungen des Lichts, die in das Haupt eindringen und dort gewisse Bildungen hervorrufen, die der Mensch wahrnimmt und als Gründe anerkennt. Doch ist diese Anschauung nichts als eine Verrücktheit, da ja allgemein bekannt ist, dass das Haupt die beiden Gehirne enthält, die organisch gegliedert sind und den Sitz des Gemüts bilden. Dessen Vorstellungen aber werden darin befestigt und bleiben so, wie sie angenommen und begründet wurden. Daher entsteht nun die Frage, wie jene Organisation beschaffen ist. Die Antwort lautet: Sie besteht aus einer Zusammenordnung aller Teile in Reihen, gleichsam in Bündel, und die Glaubenswahrheiten sind auf diese Weise im Gemüt des Menschen zusammengeordnet. Dass dem so ist, lässt sich durch folgendes belegen:

Das Gehirn besteht aus zweierlei Substanzen. Die eine enthält die Drüsen, sie wird als Rinden- oder graue Substanz bezeichnet, die andere besteht aus Fibern und heißt Marksubstanz. Die erste, d. h. die drüsenhaltige Substanz ist in eine Art von Trauben abgeteilt, ähnlich wie beim Weinstock; diese traubenartigen Gebilde stellen ihre Reihen dar. Die andere, die Marksubstanz, besteht aus fortlaufenden Bündeln von kleinen Fasern, die aus den Drüsen der genannten Substanz hervorgehen; diese Bündel stellen die Reihen der Marksubstanz dar. Alle Nerven, die aus dem Gehirn hervorgehen und in den Körper hinab reichen, um dort ihre verschiedenen Verrichtungen zu versehen, sind nichts als kleine Büschel oder Bündel von Fibern. Das gleiche gilt für alle Muskeln, ja im Allgemeinen für alle inneren Teile und Organe des Körpers, die ihre Beschaffenheit der Entsprechung mit den Reihen verdanken, in die der Organismus des Gemüts geordnet ist. Überdies gibt es in der gesamten Natur nichts, was nicht in Reihen geordnet wäre, die aus kleinen Bündeln bestehen. Jeder Baum, jedes Gebüsch, Gesträuch oder Kraut, ja jede Ähre und jedes Hälmlein hat im Ganzen wie auch in seinen einzelnen Teilen diese Struktur. Die alles beeinflussende Ursache dieser Erscheinung ist die, dass die göttlichen Wahrheiten so angeordnet sind, liest man doch, dass alles, auch die Welt, durch das Wort, d. h. durch das göttliche Wahre geschaffen wurde. (Johannes 1:1 ff .) Hieraus kann man erkennen, dass der Mensch ohne eine derartige Anordnung von Substanzen in seinem Gemüt gar nicht fähig wäre, vernünftig zu denken und zu folgern. Dieser Fähigkeit erfreut er sich aber nur je nach der (persönlichen) Zusammenordnung, also je nach der Menge der in ihm wie in einem Bündel zusammenhängenden Wahrheiten; und diese Ordnung ergibt sich entsprechend dem Gebrauch, den er in Freiheit von seiner Vernunft macht.

  
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