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Jeremia 48:38

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38 Auf allen Dächern und Gassen, allenthalben in Moab wird man klagen; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein unwertes Gefäß, spricht der HERR.

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Himmel und Hölle #365

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365. Damit dürfte feststehen, daß die Reichen ebenso in den Himmel kommen wie die Armen, die einen so leicht wie die anderen. Die Meinung, die Armen hätten es dabei leicht, die Reichen schwer, beruht auf einem mangelhaften Verständnis der Stellen, in denen das Wort Gottes von den Reichen und Armen spricht. Unter den „Reichen“ werden im geistigen Sinne alle verstanden, bei denen Überfluß an Kenntnissen des Guten und Wahren herrscht, also die Angehörigen der Kirche, in der das Wort bekannt ist. Die „Armen“ hingegen bezeichnen die, denen jene Kenntnisse fehlen, die aber gleichwohl danach verlangen, also die Menschen außerhalb der Kirche, wo das Wort nicht bekannt ist. Unter dem „Reichen,“ der sich in Purpur und Byssus kleidete und in die Hölle geworfen wurde, ist das jüdische Volk zu verstehen. Es heißt reich, weil es mit dem Wort Gottes Überfluß an Kenntnissen des Guten und Wahren besaß. „Kleider von Purpur“ bezeichneten tatsächlich Kenntnisse des Guten und „Kleider von Byssus“ Kenntnisse des Wahren 1 . Unter dem „Armen“ hingegen, der vor der Tür des Reichen lag, sich von den Brosamen sättigen wollte, die von dessen Tisch fielen, und der von Engeln in den Himmel emporgetragen wurde, werden die Heiden verstanden. Sie besitzen keine Kenntnisse des Guten und Wahren, verlangen aber gleichwohl danach (Lukas 16:19-31). Auch unter jenen „Reichen,“ die zum großen Abendmahl geladen wurden und sich entschuldigten, hat man das jüdische Volk zu verstehen, unter den an ihrer Stelle eingelassenen „Armen“ aber die Völker außerhalb der Kirche (Lukas 14:16-24).

Es soll auch erklärt werden, wer jener „Reiche“ sein soll, von dem der Herr sagte: „Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme“. (Matthäus 19:24) Dieser „Reiche“ bezeichnet die Reichen in beiderlei Sinn, im natürlichen wie im geistigen: Die Reichen im natürlichen Sinne, die ihr Herz an ihren materiellen Überfluß hängen, und die Reichen im geistigen Sinne, deren Überfluß an Kenntnissen und Wissen – denn darin bestehen die geistigen Reichtümer – sie dazu verführt, sich aus eigener Einsicht der Dinge im Himmel und in der Kirche zu bemächtigen. Weil das gegen die göttliche Ordnung verstößt, heißt es, daß ein Kamel eher durch ein Nadelöhr gehe. In jenem Sinne bezeichnet nämlich das „Kamel“ das Erkennen und Wissen im allgemeinen, das „Nadelöhr“ aber das geistige Wahre 2 . Man weiß heutzutage nichts mehr von dieser Bedeutung des Kamels und des Nadelöhrs, weil die Wissenschaft bisher noch nicht erschlossen war, die uns lehrt, was die im buchstäblichen Sinne des Wortes angeführten Dinge im geistigen Sinn bedeuten. In den Einzelheiten des Wortes liegt nämlich neben dem natürlichen ein geistiger Sinn verborgen. Der Zweck davon ist, eine Verbindung des Himmels mit der Welt oder der Engel mit den Menschen weiterhin zu erhalten, nachdem die unmittelbare Verbindung abgerissen war. Damit ist offenkundig, wer an obiger Stelle im besonderen unter dem „Reichen“ verstanden wird. Auch aufgrund verschiedener anderer Texte kann gefolgert werden, daß unter den „Reichen“ im geistigen Sinne des Wortes alle verstanden werden, die Kenntnisse des Wahren und Guten besitzen, und unter den „Reichtümern“ eben diese Kenntnisse, die ja auch in der Tat geistige Reichtümer sind. Man lese dazu Jesaja 10:12-14; 30:6 f; 45:3; Jeremia 17:3; 48:7; 50:36 f; 51:13; Daniel 5:2-4; Ezechiel 26:7, 12; 27:1-36; Sacharja 9:3 f; Psalm 45:13; Hosea 12:9; Offenbarung 3:17 f; Lukas 14:33, nebst vielen anderen Stellen. Daß die „Armen“ im geistigen Sinne jene bezeichnen, die keine Kenntnisse des Guten und Wahren besitzen, aber begehren, entnehme man auch den folgenden Bibelstellen: Matthäus 11:5; Lukas 6:20 f; 14:21; Jesaja 14:30; 29:19; 41:17 f; 3:12f. Alle diese Stellen wurden in den „Himmlischen Geheimnissen“ ihrem geistigen Sinne nach ausgelegt. Man sehe dort Nr. 10227.

Footnotes:

1. Die Kleider bedeuten die Wahrheiten, somit die Erkenntnisse, Himmlische Geheimnisse 1073, 2576, 5319, 5954, 9212, 9216, 9952, 10536. Der Purpur bedeutet himmlisches Gutes, Nr. 9467. Der Byssus bedeutet Wahres aus himmlischem Ursprung Nr. 5319, 9469, 9744.

2. Das Kamel bezeichnet im Worte das Erkennen und Wissen [cognitivum et scientificum] im allgemeinen, Nr. 3048, 3071, 3143, 3145. Über die Stickerei, das Sticken und somit auch die Nadel, Nr. 9688. Aus dem Wissenschaftlichen in die Glaubenswahrheiten eindringen, ist wider die göttliche Ordnung, Nr. 10236. Die dieses tun, werden wahnsinnig betreffend der Dinge des Himmels und der Kirche, Nr. 128, 129, 130, 232, 233, 6047, und im andern Leben werden sie, wenn sie über geistige Dinge denken, wie Betrunkene, Nr. 1072. Wie sie weiter beschaffen sind, Nr. 196. Beispiele, die beleuchten, daß die geistigen Wahrheiten nicht gefaßt werden können, wenn man durch jene in sie eindringt, Nr. 233, 2094, 2196, 2203, 2209. Von dem geistigen Wahren aus darf man in das Wissenschaftliche eingehen, das dem natürlichen Menschen angehört, nicht aber umgekehrt, weil es einen geistigen Einfluß in das Natürliche gibt, nicht aber einen natürlichen Einfluß in das Geistige, Nr. 3219, 5119, 5259, 5427, 5428, 5478, 6322, 9110, 9111. Zuerst müssen die Wahrheiten des Wortes und der Kirche anerkannt werden und dann darf man das Wissenschaftliche zu Rate ziehen, nicht aber umgekehrt, Nr. 6047.

  
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Himmlische Geheimnisse #6047

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6047. „Und wenn Pharao euch ruft“, 1 Mose 46:33, bedeutet, wenn das Natürliche, in dem die Kenntnisse der Kirche sind, verbunden werden will.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „zu sich rufen“, insofern es soviel ist als verbunden werden wollen; denn zu sich rufen, infolge des Wunsches, daß sie in seinem Lande wohnen und ein Volk mit ihm ausmachen sollen, heißt verbunden werden wollen; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er das Natürliche ist, in dem die wißtümlichen Kenntnisse der Kirche sind, wie Nr. 6042. Durch das Rufen des Pharao wird das Gegenseitige der Einführung und Verbindung bezeichnet, nämlich der wißtümlichen Kenntnisse der Kirche mit den Wahrheiten und dem Guten im Natürlichen, denn jede Verbindung fordert Gegenseitigkeit; dadurch entsteht Zustimmung von beiden Seiten.

Es handelt sich hier um die Verbindung der Wahrheiten der Kirche mit den wißtümlichen Kenntnissen derselben; aber man muß wissen, auf welche Weise sie verbunden werden müssen. Denn nicht von den wißtümlichen Kenntnissen darf man ausgehen und durch sie in die Glaubenswahrheiten eindringen, denn die wißtümlichen Kenntnisse beim Menschen stammen aus dem Sinnlichen, somit aus der Welt, von der unzählige Täuschungen kommen, sondern man muß von den Glaubenswahrheiten ausgehen, und zwar auf folgendem Wege:

Zuerst muß man die Lehren der Kirche erlernen und dann aus dem Worte erforschen, ob sie wahr sind. Denn sie sind nicht deshalb schon wahr, weil die Vorsteher der Kirche so gesagt haben und ihre Anhänger sie bestätigen; denn sonst müßte man die Lehren aller Kirchen und Religionen als Wahrheiten anerkennen, bloß infolge der Heimat und der Geburt (eines jeden), somit wären nicht nur die Lehren der Päpstlichen und der Quäker wahr, sondern auch die der Juden und der Mohammedaner, weil ihre Vorsteher so gesagt haben und ihre Anhänger es bestätigen. Hieraus erhellt, daß man das Wort erforschen und daraus ersehen muß, ob jene (Lehren) Wahrheiten sind. Und wenn dies aus Neigung zum Wahren geschieht, dann wird der Mensch vom Herrn erleuchtet, daß er, er weiß nicht wie, innerlich fühlt, was wahr ist und wird darinnen, gemäß dem Guten, in dem er ist, bestärkt. Wenn diese Wahrheiten von den Lehren abweichen, dann hüte er sich, Störungen in der Kirche hervorzurufen.

Späterhin, wenn er begründet (d.h. befestigt) und aus dem Worte in der Bejahung (oder Gewißheit) ist, daß es wirklich Glaubenswahrheiten sind, dann ist es ihm erlaubt, sie durch alle seine wissenschaftlichen Kenntnisse, welchen Namens und welcher Natur sie auch sein mögen, zu begründen, denn weil alsdann die Bejahung durchwaltend in ihm herrscht, so nimmt er nur die Kenntnisse auf, die übereinstimmen, und verwirft diejenigen, die wegen der Sinnestäuschungen, die in ihnen liegen, nicht übereinstimmen.

Durch die wißtümlichen Kenntnisse wird der Glaube befestigt, deswegen soll man keinem verwehren, die Schrift zu durchforschen aus dem Verlangen zu wissen, ob die Lehren der Kirche, innerhalb der er geboren, wahr sind, denn er kann gar nicht auf andere Weise erleuchtet werden.

Auch darf ihm nicht verwehrt werden, sich nachher durch wissenschaftliche Kenntnisse zu befestigen. Vorher aber ist es ihm nicht erlaubt, denn dieser und kein anderer ist der Weg, die Glaubenswahrheiten mit den wißtümlichen Kenntnissen zu verbinden, nicht nur mit den Kenntnissen der Kirche, sondern überhaupt mit allen Kenntnissen, welche es auch sein mögen.

Aber die wenigsten schreiten heutigen Tages auf diesem Wege vor, denn die meisten, die das Wort lesen, lesen es nicht aus Neigung zum Wahren, sondern aus dem Verlangen, die Lehren der Kirche, innerhalb der sie geboren sind, daraus zu begründen, wie dieselben auch sein mögen.

Im Worte wird das Reich des Herrn beschrieben, daß nämlich Geistiges, Vernünftiges und Wißtümliches in demselben verbunden werden muß. Es wird aber durch Namen beschrieben, die diese Verhältnisse bedeuten, nämlich durch Israel, Aschur und Ägypten. Durch Israel wird das Geistige beschrieben, durch Aschur das Vernünftige und durch Ägypten das Wißtümliche:

Jesaja 19:19-25: „An jenem Tage wird ein Altar dem Jehovah in-mitten des Landes Ägypten sein und ein Denkmal neben dessen Grenzen dem Jehovah, und es wird zum Zeichen und Zeugen dem Jehovah Zebaoth im Lande Ägypten sein; denn sie werden zu Jehovah rufen wegen der Unterdrücker, und Er wird ihnen einen Retter und Fürsten senden und wird sie befreien, und es wird Jehovah in Ägypten bekannt werden, und die Ägypter werden Jehovah an jenem Tage anerkennen und werden Schlachtopfer und Speisopfer bringen und werden dem Jehovah ein Gelübde tun und es halten. An jenem Tage wird ein Pfad von Ägypten nach Aschur sein, und Aschur wird nach Ägypten kommen und Ägypten nach Aschur, und Ägypten wird Aschur dienen; an jenem Tage wird Israel der dritte für Ägypten und Aschur sein, ein Segen inmitten des Landes, das Jehovah Zebaoth segnen wird und sagen: Gesegnet (sei) Mein Volk Ägypten und das Werk Meiner Hände, Aschur, und Mein Erbe Israel“: daß hier nicht Ägypten und auch nicht Aschur und nicht einmal Israel, sondern unter einem jeden derselben etwas anderes zu verstehen ist, kann jeder sehen; nämlich durch Israel das Geistige der Kirche: Nr. 3654, 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833; durch Aschur das Vernünftige: Nr. 119, 1186, und durch Ägypten die wißtümlichen Kenntnisse: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, 4749, 4964, 4966, 5700, 6004, 6015. Diese drei werden bei dem Propheten als verbunden in dem Menschen der Kirche beschrieben, (indem gesagt wird, ) „es werde ein Pfad sein von Ägypten nach Aschur und Aschur nach Ägypten kommen und Ägypten nach Aschur, und Ägypten werde Aschur dienen; an jenem Tage werde Israel der dritte für Ägypten und Aschur sein, gesegnet inmitten des Landes“, denn damit der Mensch ein Mensch der Kirche sei, muß er notwendig ein Geistiger sein und auch ein Vernünftiger, dem das wißtümliche Erkennen dienen muß.

Hieraus kann man nun deutlich ersehen, daß das Wißtümliche keineswegs von den Glaubenswahrheiten verworfen werden darf, sondern mit denselben verbunden werden muß, aber auf direktem Wege (a priori), d.h. vom Glauben aus, nicht auf indirektem Wege (a posteriori), d.h. vom wißtümlichen Erkennen aus; man sehe auch, was Nr. 128, 129, 130, 195, 196, 232, 233, 1226, 1911, 2568, 2588, 4156, 4760, 5510, 5700 gezeigt worden ist.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.