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Jeremia 48:10

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10 Verflucht sei, der des HERRN Werk lässig tut! Verflucht sei, der sein Schwert aufhält, daß es nicht Blut vergieße!

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Himmel und Hölle #365

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365. Damit dürfte feststehen, daß die Reichen ebenso in den Himmel kommen wie die Armen, die einen so leicht wie die anderen. Die Meinung, die Armen hätten es dabei leicht, die Reichen schwer, beruht auf einem mangelhaften Verständnis der Stellen, in denen das Wort Gottes von den Reichen und Armen spricht. Unter den „Reichen“ werden im geistigen Sinne alle verstanden, bei denen Überfluß an Kenntnissen des Guten und Wahren herrscht, also die Angehörigen der Kirche, in der das Wort bekannt ist. Die „Armen“ hingegen bezeichnen die, denen jene Kenntnisse fehlen, die aber gleichwohl danach verlangen, also die Menschen außerhalb der Kirche, wo das Wort nicht bekannt ist. Unter dem „Reichen,“ der sich in Purpur und Byssus kleidete und in die Hölle geworfen wurde, ist das jüdische Volk zu verstehen. Es heißt reich, weil es mit dem Wort Gottes Überfluß an Kenntnissen des Guten und Wahren besaß. „Kleider von Purpur“ bezeichneten tatsächlich Kenntnisse des Guten und „Kleider von Byssus“ Kenntnisse des Wahren 1 . Unter dem „Armen“ hingegen, der vor der Tür des Reichen lag, sich von den Brosamen sättigen wollte, die von dessen Tisch fielen, und der von Engeln in den Himmel emporgetragen wurde, werden die Heiden verstanden. Sie besitzen keine Kenntnisse des Guten und Wahren, verlangen aber gleichwohl danach (Lukas 16:19-31). Auch unter jenen „Reichen,“ die zum großen Abendmahl geladen wurden und sich entschuldigten, hat man das jüdische Volk zu verstehen, unter den an ihrer Stelle eingelassenen „Armen“ aber die Völker außerhalb der Kirche (Lukas 14:16-24).

Es soll auch erklärt werden, wer jener „Reiche“ sein soll, von dem der Herr sagte: „Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme“. (Matthäus 19:24) Dieser „Reiche“ bezeichnet die Reichen in beiderlei Sinn, im natürlichen wie im geistigen: Die Reichen im natürlichen Sinne, die ihr Herz an ihren materiellen Überfluß hängen, und die Reichen im geistigen Sinne, deren Überfluß an Kenntnissen und Wissen – denn darin bestehen die geistigen Reichtümer – sie dazu verführt, sich aus eigener Einsicht der Dinge im Himmel und in der Kirche zu bemächtigen. Weil das gegen die göttliche Ordnung verstößt, heißt es, daß ein Kamel eher durch ein Nadelöhr gehe. In jenem Sinne bezeichnet nämlich das „Kamel“ das Erkennen und Wissen im allgemeinen, das „Nadelöhr“ aber das geistige Wahre 2 . Man weiß heutzutage nichts mehr von dieser Bedeutung des Kamels und des Nadelöhrs, weil die Wissenschaft bisher noch nicht erschlossen war, die uns lehrt, was die im buchstäblichen Sinne des Wortes angeführten Dinge im geistigen Sinn bedeuten. In den Einzelheiten des Wortes liegt nämlich neben dem natürlichen ein geistiger Sinn verborgen. Der Zweck davon ist, eine Verbindung des Himmels mit der Welt oder der Engel mit den Menschen weiterhin zu erhalten, nachdem die unmittelbare Verbindung abgerissen war. Damit ist offenkundig, wer an obiger Stelle im besonderen unter dem „Reichen“ verstanden wird. Auch aufgrund verschiedener anderer Texte kann gefolgert werden, daß unter den „Reichen“ im geistigen Sinne des Wortes alle verstanden werden, die Kenntnisse des Wahren und Guten besitzen, und unter den „Reichtümern“ eben diese Kenntnisse, die ja auch in der Tat geistige Reichtümer sind. Man lese dazu Jesaja 10:12-14; 30:6 f; 45:3; Jeremia 17:3; 48:7; 50:36 f; 51:13; Daniel 5:2-4; Ezechiel 26:7, 12; 27:1-36; Sacharja 9:3 f; Psalm 45:13; Hosea 12:9; Offenbarung 3:17 f; Lukas 14:33, nebst vielen anderen Stellen. Daß die „Armen“ im geistigen Sinne jene bezeichnen, die keine Kenntnisse des Guten und Wahren besitzen, aber begehren, entnehme man auch den folgenden Bibelstellen: Matthäus 11:5; Lukas 6:20 f; 14:21; Jesaja 14:30; 29:19; 41:17 f; 3:12f. Alle diese Stellen wurden in den „Himmlischen Geheimnissen“ ihrem geistigen Sinne nach ausgelegt. Man sehe dort Nr. 10227.

Footnotes:

1. Die Kleider bedeuten die Wahrheiten, somit die Erkenntnisse, Himmlische Geheimnisse 1073, 2576, 5319, 5954, 9212, 9216, 9952, 10536. Der Purpur bedeutet himmlisches Gutes, Nr. 9467. Der Byssus bedeutet Wahres aus himmlischem Ursprung Nr. 5319, 9469, 9744.

2. Das Kamel bezeichnet im Worte das Erkennen und Wissen [cognitivum et scientificum] im allgemeinen, Nr. 3048, 3071, 3143, 3145. Über die Stickerei, das Sticken und somit auch die Nadel, Nr. 9688. Aus dem Wissenschaftlichen in die Glaubenswahrheiten eindringen, ist wider die göttliche Ordnung, Nr. 10236. Die dieses tun, werden wahnsinnig betreffend der Dinge des Himmels und der Kirche, Nr. 128, 129, 130, 232, 233, 6047, und im andern Leben werden sie, wenn sie über geistige Dinge denken, wie Betrunkene, Nr. 1072. Wie sie weiter beschaffen sind, Nr. 196. Beispiele, die beleuchten, daß die geistigen Wahrheiten nicht gefaßt werden können, wenn man durch jene in sie eindringt, Nr. 233, 2094, 2196, 2203, 2209. Von dem geistigen Wahren aus darf man in das Wissenschaftliche eingehen, das dem natürlichen Menschen angehört, nicht aber umgekehrt, weil es einen geistigen Einfluß in das Natürliche gibt, nicht aber einen natürlichen Einfluß in das Geistige, Nr. 3219, 5119, 5259, 5427, 5428, 5478, 6322, 9110, 9111. Zuerst müssen die Wahrheiten des Wortes und der Kirche anerkannt werden und dann darf man das Wissenschaftliche zu Rate ziehen, nicht aber umgekehrt, Nr. 6047.

  
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Himmlische Geheimnisse #9806

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9806. „Und du, lasse zu dir kommen Aharon, deinen Bruder“,

2. Mose 28:1, bedeutet die Verbindung des göttlich Wahren mit dem göttlich Guten im Göttlich-Menschlichen des Herrn.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, der hier Aharon zu sich kommen lassen sollte, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren darstellt, worüber Nr. 6752, 6771, 7014, 9372; aus der Bedeutung von zu sich kommen lassen, insofern es Verbindung und Gegenwart bezeichnet, worüber Nr. 9378; aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten darstellt, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung des Bruders, insofern er das Gute bezeichnet, worüber Nr. 3303, 3803, 3815, 4121, 4191, 5686, 5692, 6756. Hieraus erhellt, daß durch „Mose soll Aharon, seinen Bruder, zu sich kommen lassen“ bezeichnet wird die Verbindung des göttlich Wahren mit dem göttlich Guten im Herrn. In Seinem Göttlich-Menschlichen heißt es, weil eben dieses es war, in dem die Verbindung vollzogen wurde; denn der Herr machte zuerst Sein Menschliches zum göttlich Wahren und nachher zum göttlich Guten; man sehe die Nr. 9199, 9315 angeführten Stellen. Aharon aber wurde erwählt, um als Priester zu dienen, weil er der Bruder des Mose war, denn so wurde zugleich das brüderliche Verhältnis zwischen dem göttlich Wahren und göttlich Guten im Himmel vorbildlich dargestellt, denn durch Mose wurde das göttlich Wahre vorgebildet und durch Aharon das göttlich Gute.

Alles im Universum, sowohl im Himmel als in der Welt, muß sich auf das Gute und Wahre beziehen, um etwas zu sein, denn das Gute ist das Sein (Esse) des Wahren, und das Wahre ist das Dasein (Existere) des Guten. Deshalb kann das Gute nicht da sein ohne das Wahre, und das Wahre kann nicht sein ohne das Gute. Hieraus wird klar, daß sie verbunden sein müssen. Ihre Verbindung wird im Worte durch zwei Ehegatten vorgebildet, wie auch durch zwei Brüder; durch zwei Ehegatten, wenn von der himmlischen Ehe gehandelt wird, welche die des Guten und Wahren ist, und von der stufenweisen Abstammung aus dieser; durch zwei Brüder, wenn von den beiden Ämtern gehandelt wird, nämlich von dem des Urteils (Gerichts) und von dem des Gottesdienstes. Die, welche das Amt des Gerichts verwalteten, wurden Richter genannt und späterhin Könige; die aber das Amt des Gottesdienstes verwalteten, hießen Priester. Und weil alles Gericht (Urteil) durch das Wahre zustande kommt und aller Gottesdienst aus dem Guten, darum wird durch Richter im Worte in dem von der Person abgezogenen Sinn das Wahre aus dem Guten bezeichnet, durch die Könige aber das Wahre, aus dem das Gute kommt, und durch die Priester das Gute selbst. Daher kommt es, daß der Herr im Worte Richter genannt wird, wie auch Prophet und König, wo vom Wahren gehandelt wird, aber Priester, wo vom Guten (die Rede ist). Ebenso Christus der Gesalbte oder Messias, wenn vom Wahren, aber Jesus oder Heiland (Seligmacher), wenn vom Guten (die Rede ist). Wegen dieses brüderlichen Verhältnisses zwischen dem Wahren des Gerichts und dem Guten des Gottesdienstes wurde Aharon, der Bruder Moses erwählt, daß er als Priester diene. Daß darum durch Aharon und sein Haus das Gute bezeichnet wird, erhellt bei

Psalm 115:9, 10, 12: „Israel vertraue auf Jehovah; Er ist ihre Hilfe und ihr Schild; Haus Aharons, vertrauet auf Jehovah; Er ist ihre Hilfe und ihr Schild. Jehovah gedenket unser, Er wird segnen das Haus Israels, Er wird segnen das Haus Aharons“.

Psalm 118:2, 3: „Es sage nun Israel: Ewig währet Seine Barmherzigkeit; es sage nun das Haus Aharons: Ewig währet Seine Barmherzigkeit“.

Psalm 135:19: „Haus Israels, lobet Jehovah; Haus Aharons, lobet Jehovah“.

Haus Israel bedeutet diejenigen, die in den Wahrheiten sind; Haus Aharons diejenigen, die im Guten sind; denn im Worte wird, wo vom Wahren gehandelt wird, auch vom Guten gehandelt, wegen der himmlischen Ehe: Nr. 9263, 9314. Daß das Haus Israels diejenigen bezeichnet, die in den Wahrheiten sind, sehe man Nr. 5414, 5879, 5951, 7956, 8234. Psalm 105:26: „Jehovah schickte Mose, Seinen Knecht, und Aharon, den Er erwählt hatte“: Mose heißt Knecht, weil Knecht gesagt wird in betreff des Wahren: Nr. 3409; und erwählt, in betreff des Guten: Nr. 3755 E.

Psalm 133:1-3: „Siehe, wie gut und lieblich ist es, wenn Brüder einmütig beieinander wohnen, wie gutes Öl auf dem Haupte, das herabfließt in den Bart, den Bart Aharons, der hinabfällt auf den Saum seines Gewandes“. Wer nicht weiß, was Bruder bedeutet, ferner was Öl, was Haupt, was der Bart, was das Gewand, wie auch, was Aharon vorbildet, der kann nicht begreifen, warum solches mit dem Zusammenwohnen der Brüder verglichen ist, denn was hat das vom Haupt in den Bart Aharons und von da auf sein Gewand herabfließende Öl mit der Einmütigkeit der Brüder zu tun? Aber die Ähnlichkeit bei der Vergleichung wird klar aus dem inneren Sinn, in dem vom Einfluß des Guten in das Wahre gehandelt und somit das brüderliche Verhältnis beider beschrieben wird; denn das Öl bedeutet das Gute, das Haupt Aharons das Innerste des Guten, der Bart das Alleräußerste desselben, das Gewand bedeutet das Wahre, herabfließen den Einfluß. Hieraus ist einleuchtend, daß durch diese Worte der Einfluß des Guten vom Inneren bis zum Äußeren im Wahren bezeichnet wird und die Verbindung daselbst. Wer könnte ohne den inneren Sinn sehen, daß in diesen Worten Himmlisches liegt?

Daß das Öl das Gute der Liebe bedeutet, sehe man Nr. 886, 4582, 4638, 9780; daß das Haupt das Innerste bedeutet: Nr. 5328, 6436, 7859, 9656; daß der Bart das Alleräußerste bezeichnet, erhellt bei Jesaja 7:20; 15:2; Jeremia 48:37; Ezechiel 5:1; daß Kleider Wahrheiten bezeichnen: Nr. 2576, 4545, 4763, 5319, 5954, 6914, 6917, 9093, 9212, 9216, daß Aharon das himmlisch Gute vorbildet, sehe man oben.

Daraus, daß Aharon zum Priesteramt, also zum allerheiligsten Dienst erwählt wurde, kann man begreifen, wie es sich mit den vorbildlichen Darstellungen in der jüdischen Kirche verhielt; daß sie nämlich nicht die Person berücksichtigten, die vorbildete, sondern die Sache, die vorgebildet wurde. Daß also eine heilige Sache, ja die allerheiligste von Personen vorgebildet werden konnte, deren Inneres unrein, ja abgöttisch war, und deren Äußeres nur, wenn sie beim Gottesdienst waren, dem Heiligen angepaßt werden konnte. Wie Aharon beschaffen war, kann aus Folgendem erhellen:

2. Mose 32:4, 5, 25: „Aharon nahm aus den Händen der Söhne Israels Gold und bildete es mit dem Meißel und machte es zu einem gegossenen Kalb; und Aharon baute einen Altar vor ihm, und Aharon rief und sprach: Ein Fest Jehovahs ist morgen“.

5. Mose 9:20: „Wider Aharon ist der Zorn Jehovahs sehr erregt, ihn zu verderben; aber ich habe auch für Aharon gebeten zu dieser Zeit“.

Daß die vorbildlichen Darstellungen der Kirche bei dem israelitischen und jüdischen Volke keine Rücksicht auf die Personen nahmen, sondern auf die Sachen selbst, darüber sehe man, was Nr. 9229 angeführt ist.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.