Ang Bibliya

 

2 Mose 29:23

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23 und einen Laib Brot und einen Kuchen geölten Brotes und einen Fladen aus dem Korbe des Ungesäuerten, der vor Jehova ist;

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Himmlische Geheimnisse # 9809

Pag-aralan ang Sipi na ito

  
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9809. „Daß er Mir als Priester diene“, 2 Mose 28:1, bedeutet das Vorbildliche des Herrn.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung des Priestertums, insofern es im höchsten Sinn das Ganze des Amtes bezeichnet, das der Herr als Erlöser (Seligmacher, Salvator) verwaltet; und alles, was Er als Erlöser tut, geht aus der göttlichen Liebe hervor, also aus dem göttlich Guten; denn alles Gute ist Sache der Liebe. Daher wird auch durch Priestertum im höchsten Sinn das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn bezeichnet.

Es gibt ein göttlich Gutes, und es gibt ein göttlich Wahres. Das göttlich Gute ist im Herrn, also ist es sein Sein (Esse), das im Worte Jehovah genannt wird; das göttlich Wahre aber ist aus dem Herrn, somit ist es das Dasein (Existere) aus jenem Sein. Dies wird im Wort unter Gott verstanden. Und weil das, was aus Ihm existiert, auch Er selbst ist, darum ist der Herr auch das göttlich Wahre, das Sein Göttliches in den Himmeln ist, denn die Himmel haben ihr Dasein aus Ihm, indem die Engel in denselben Aufnahmegefäße (receptiones) Seines Göttlichen sind. Die himmlischen Engel sind Aufnahmegefäße des göttlich Guten, das von Ihm ist, die geistigen Engel aber Aufnahmegefäße des göttlich Wahren, das aus jenem ist.

Hieraus kann man erkennen, was vom Herrn vorgebildet wurde durch das Priestertum und was vom Herrn vorgebildet wurde durch das Königtum; nämlich durch das Priestertum das göttlich Gute Seiner göttlichen Liebe und durch das Königtum das göttlich Wahre aus jenem. Daß durch das Priestertum das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn vorgebildet wurde, also das ganze Amt, das der Herr verwaltet als Heiland (Erlöser), erhellt aus folgenden Stellen im Worte:

Psalm 110:1-7: „Spruch Jehovahs zu meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis daß Ich Deine Feinde lege zum Schemel Deiner Füße; das Zepter der Macht wird Jehovah aus Zion senden, zu herrschen mitten unter Deinen Feinden; Dein Volk ist voll Willigkeit am Tage Deiner Stärke, im Ehrenschmuck der Heiligkeit; aus dem Schoß der Morgenröte kommt Dir der Tau Deiner Jugend; Jehovah hat geschworen, und es wird Ihn nicht reuen: Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks; der Herr zu Deiner Rechten zerschmettert Könige am Tage Seines Zornes; Er richtet unter den Völkern; Er füllte sie an mit Leichen, Er zerschmetterte das Haupt über viel Land; aus dem Flusse am Wege wird Er trinken, darum hebt Er hoch das Haupt“.

Hieraus erhellt, was der Herr als Priester und folglich, was das Priestertum im Herrn vorgebildet hat, nämlich das ganze Werk der Erlösung (Beseligung) des menschlichen Geschlechts; denn es wird hier von den Kämpfen des Herrn mit den Höllen gehandelt, als Er in der Welt war, durch die Er Sich die göttliche Allmacht über die Höllen erwarb, vermöge derer Er das menschliche Geschlecht errettete und auch heutzutage alle errettet, die Ihn aufnehmen.

Weil diese Errettung selbst aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe hervorging, darum wird vom Herrn gesagt: „Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks“: Melchisedek bedeutet König der Gerechtigkeit; so wurde der Herr genannt darum, weil Er zur Gerechtigkeit wurde und dadurch zum Heil gemäß dem, was Nr. 9715 gezeigt worden ist. Weil jedoch das einzelne hier Geheimnisse enthält über die Kämpfe des Herrn, als Er in der Welt war, die nicht ohne den inneren Sinn enthüllt werden können, darum soll es in der kürze erklärt werden:

„Spruch Jehovahs zu Meinem Herrn“ bedeutet, in bezug auf den Herrn, als Er in der Welt war. Daß unter dem Herrn hier der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen zu verstehen ist, erhellt bei Matthaeus 22:41-43; Markus 12:36; Lukas 20:42-44. „Setze Dich zu Meiner Rechten“ bedeutet die Allmacht des göttlich Guten durch das göttlich Wahre, das der Herr damals war und aus dem Er kämpfte und siegte. Daß zur Rechten sitzen den Zustand der Macht bezeichnet, und daß es, wenn vom Herrn (die Rede ist), die Allmacht bezeichnet, sehe man Nr. 3387, 4592, 4933 E, 7518, 7673, 8281, 9133, und daß das Gute alle Macht durch das Wahre hat: Nr. 6344, 6423, 8304, 9327, 9410, 9639, 9643. „Bis daß Ich lege Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße“ bedeutet, bis das Böse, das in den Höllen ist und von den Höllen kommt, unterjocht und Seiner göttlichen Macht unterworfen ist.

„Das Zepter der Macht wird Jehovah aus Zion senden“ bedeutet die Macht alsdann aus dem himmlisch Guten; daß Zion dieses Gute bedeutet, sehe man Nr. 2362, 9055. „Zu herrschen mitten unter Deinen Feinden“ bedeutet, dieses Gute habe die Herrschaft über das Böse. Das Böse ist der Feind, weil es gegen das Göttliche, besonders gegen den Herrn ist.

„Dein Volk ist voll Willigkeit am Tage Deiner Stärke“ bedeutet die göttlichen Wahrheiten, die alsdann kämpfen.

„Im Ehrenschmuck der Heiligkeit“ bedeutet das, was aus dem göttlich Guten (hervorgeht).

„Aus dem Schoß der Morgenröte kommt Dir der Tau Deiner Jugend“ bedeutet die Empfängnis vom göttlich Guten selbst, aus dem das göttlich Wahre selbst (hervorgeht).

„Jehovah hat geschworen, und es wird Ihn nicht reuen“ bedeutet das Feste und Gewisse.

„Du bist ein Priester ewiglich“ bedeutet das göttlich Gute der göttlichen Liebe in Ihm.

„Nach der Weise Melchisedeks“ bedeutet, Sein Göttlich-Menschliches sei demselben gleich; Melchisedek bedeutet König der Gerechtigkeit, somit Jehovah, der durch Kämpfe und Siege zur Gerechtigkeit geworden ist: Nr. 9715. „Der Herr ist zu Deiner Rechten“ bedeutet, alsdann (gehe) das göttlich Wahre von Ihm aus, wodurch Ihm Allmacht (zuteil werde), wie oben.

„Er zerschmettert Könige am Tage Seines Zorns“ bedeutet die Zerstörung des Falschen alsdann. Der Tag des Zornes war, als Er gegen das Falsche kämpfte und es zerstörte; die Könige bedeuten das Wahre und im entgegengesetzten Sinn das Falsche: Nr. 2015, 2069, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. „Er richtete unter den Völkern“ bedeutet die Zerstreuung des Bösen; denn die Völker bedeuten das Gute und im entgegengesetzten Sinn das Falsche: Nr. 1259, 1260, 1849, 6005. „Er füllte sie an mit Leichen“ bedeutet, in solcher Weise (entstehe) der geistige Tod, der die völlige Beraubung des Wahren und Guten ist.

„Er zerschmetterte das Haupt über viel Land“ bedeutet das Hinabwerfen der höllischen Selbstliebe in die Hölle und ihre Verdammnis.

„Aus dem Flusse am Wege wird Er trinken, darum hebt Er hoch das Haupt“ bedeutet das Streben sich zu erheben durch vernünftige Erwägungen über die Wahrheiten.

Dies ist der Sinn jener Worte, der im Himmel wahrgenommen wird, wenn dieser Psalm von einem Menschen gelesen wird.

Weil das Priestertum die vorbildliche Darstellung des Herrn war in betreff des ganzen Werkes der Erlösung aus göttlicher Liebe, darum gehörte auch der ganze Gottesdienst zum Priesteramte, und dieser Gottesdienst bestand damals vornehmlich in der Darbringung von Brandopfern, Schlachtopfern und Speisopfern, wie auch im Darlegen der Brote auf den Tisch, im täglichen Anzünden der Lam-pen und im Räuchern, somit auch in der Versöhnung des Volkes und in der Vergebung der Sünden. Außerdem auch noch in der Auslegung des göttlichen Gesetzes und im Lehren, wenn sie zugleich Propheten waren. Daß Aharon mit seinen Söhnen dies alles besorgte, erhellt aus der Einsetzung des Priestertums bei Mose. Daß dies alles aber vorbildliche Darstellungen des Erlösungswerkes des Herrn waren, ist klar; darum wurde auch von den Schlachtopfern und Speisopfern dem Aharon gegeben, was Jehovah, d.h. dem Herrn gehörte; ebenso die Erstlinge verschiedener Art, dann auch der Zehnte; man sehe 2 Mose 29:1-36; 3 Mose 7:35, 36; 23:15-22; 27:21; 4 Mose 5:6-11; 18:8-20, 25-32; 5 Mose 18:1-4; auch die Erstgeburten; statt aller Erstgeburten der Menschen aber die Levi-ten, und daß diese dem Aharon zum Geschenk gegeben wurden, sehe man 4 Mose 1:47; 3:9; und zwar deswegen, weil sie Jehovah angehörten: 4 Mose 3:12, 13, 40-50. Weil der Herr in betreff des ganzen Erlösungswerkes von dem Hohenpriester vorgebildet wurde und das ganze Erlösungswerk selbst durch das Amt desselben, welches das Priesteramt heißt, darum war dem Aharon und seinen Söhnen kein Erbe und Anteil mit dem Volke gegeben worden, denn es wird gesagt, Jehovah Gott sei ihr Erbe und ihr Anteil: 4 Mose 18:20, und auch nicht den Leviten, weil sie dem Aharon gehörten: 4 Mose 26:58-63; 5 Mose 10:9; 18:1, 2; denn das Volk bildete den Himmel und die Kirche vor, Aharon aber mit seinen Söhnen und mit den Leviten das Gute der Liebe und des Glaubens, das den Himmel und die Kirche ausmacht, somit (bildete er) den Herrn vor, von dem jenes stammte. Darum wurde dem Volke das Land als Erbe überlassen, nicht aber den Priestern; denn der Herr ist in ihnen, aber nicht unter ihnen als Einer und Unterschiedener. Das gleiche liegt im Folgenden:

Jesaja 61:6: „Ihr werdet Priester Jehovahs heißen, Diener unseres Gottes wird man euch nennen; ihr werdet die Schätze der Völkerschaften (Heiden) verzehren und ihrer Herrlichkeit euch rühmen“: Schätze der Völkerschaften verzehren bedeutet, sich das Gute aneignen; ihrer Herrlichkeit sich rühmen heißt, die Wahrheiten genießen, somit Freude und Glückseligkeit aus beiden. Daß die Völkerschaften das Gute bedeuten, sehe man Nr. 1259, 1260, 1574, 6005; und daß die Herrlichkeit das Wahre bezeichnet, das vom Göttlichen stammt: Nr. 9429. Im Worte werden an mehreren Stellen Könige und Priester, ferner Könige, Fürsten, Priester und Propheten zusammengestellt; aber in diesen werden im inneren Sinn durch Könige die Wahrheiten in ihrer Zusammenfassung bezeichnet, durch Fürsten die vornehmsten Wahrheiten, durch Priester das Gute in seiner Zusammenfassung und durch Propheten die Lehren, z.B.:

Offenbarung 1:6; 5:10: „Jesus Christus hat uns zu Königen und Priestern gemacht“.

Jeremia 2:26: „Zuschanden ist geworden das Haus Israels, sie selbst, ihre Könige, ihre Fürsten und ihre Priester und ihre Propheten“.

Jeremia 4:9: „An jenem Tage wird entfallen das Herz des Königs und das Herz der Fürsten; die Priester werden bestürzt sein und die Propheten staunen“.

Jeremia 8:1: „An jenem Tage wird man hervorziehen die Gebeine der Könige Judas und die Gebeine seiner Fürsten und die Gebeine der Priester und die Gebeine der Propheten“.

Daß Könige in dem von den Personen abgezogenen Sinn die Wahrheiten in ihrer Zusammenfassung bedeuten, sehe man Nr. 1672, 2015, 2069, 4581, 4966, 5044, 6148. Daß die Fürsten die vornehmsten Wahrheiten bezeichnen: Nr. 1482, 2089, 5044; und daß die Priester das Gute bedeuten: Nr. 1728, 2015 E, 2534, 3670, 7269. Das Königtum des Herrn wird auch bezeichnet durch seinen Namen Christus, der Gesalbte, Messias, und Sein Priestertum durch den Namen Jesus, denn Jesus bedeutet Heiland (Erretter) oder Heil (Rettung), worüber es heißt:

Matthaeus 1:21: „Der Engel, der dem Joseph im Traum erschien, sprach: Du sollst Seinen Namen Jesus nennen, denn Er wird Sein Volk erlösen von seinen Sünden“.

Weil dies Sache des Priestertums war, darum wurde das gleiche vorgebildet durch das Amt des Hohenpriesters, das Volk zu sühnen von seinen Sünden: 3 Mose 4:26, 31, 35; 5:6, 10, 13, 16, 18, 26; 9:7; 15:15, 30. Weil das Böse niemals mit dem Guten verbunden werden kann, da sich beides gegenseitig abstößt, darum wurden verschiedene Arten von Reinigungen befohlen für Aharon und seine Söhne, wenn sie als Priester dienen sollten, entweder vor dem Altar oder im Versammlungszelt, wie auch, daß der Hohepriester keine andere als „eine Jungfrau zur Frau nehmen durfte, keine Witwe, keine Geschiedene, keine Buhlerin“: 3 Mose 21:13-15. Daß die, welche unrein waren unter den Söhnen Aharons, „wenn sie essen würden von dem Geheiligten, ausgerottet werden sollten“: 3 Mose 22:2-9. Daß keiner aus dem Samen Aharons, „an dem ein Gebrechen war, das Brot darbringen durfte“: 3 Mose 21:17-21. Daß der Hohepriester sein Haupt nicht scheren und seine Kleider nicht zerreißen und sich nicht verunreinigen durfte an einem Toten, nicht einmal an seinem Vater und an seiner Mutter, und daß er nicht aus dem Heiligtum herausgehen sollte“: 3 Mose 21:10-12. Diese und mehrere andere Gesetze wurden deswegen gegeben, weil der Hohepriester den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorbildete und weil das Gute so beschaffen ist, daß ihm das Böse nicht beigesellt werden kann; denn das Gute flieht das Böse, und das Böse verabscheut das Gute, wie die Hölle den Himmel, und deshalb gibt es keine Verbindung unter ihnen. Was aber das Wahre anbelangt, so ist es so beschaffen, daß ihm das Falsche beigesellt werden kann, aber nicht das Falsche, in dem Böses ist, sondern nur das, in dem Gutes ist, so wie es bei kleinen Kindern und Knaben und Mädchen ist, wenn sie noch in der Unschuld stehen, und bei den redlichen Heiden, die in Unwissenheit sind, und wie bei allen, die im Buchstabensinn des Wortes sind und in der Lehre daraus bleiben, und dennoch das Gute des Lebens zum Zweck haben; denn dieses Gute als Zweck, entfernt alles Böswillige des Falschen und gestaltet dasselbe durch die Anwendung zu einer Ähnlichkeit mit dem Wahren.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 9410

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9410. „Legte Er nicht Seine Hand“, 2 Mose 24:11, bedeutet, bei ihnen sei nicht das Wahre in seiner Macht.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, sofern sie eine Macht bezeichnet, die durch das Wahre sich äußert. Daß die Hand eine Macht bedeutet, sehe man Nr. 878, 3091, 3387, 4931-4937, 5327, 5328, 5544, 6947, 7011, 7188, 7189, 7518, 7673, 8050, 8153, 8281, 9025, 9133; daß diese sich durch das Wahre äußert: Nr. 3091, 3503, 6344, 6423, 8304; und daß alle Macht des Wahren aus dem Guten, somit durch das Gute vom Herrn kommt: Nr. 6948, 8200, 9327. Hieraus erhellt, daß durch „Er legte Seine Hand nicht an die abgesonderten Söhne Israels“ bezeichnet wird, daß bei denen, die im äußeren, vom inneren getrennten Sinne des Wortes sind, das Wahre nicht in seiner Macht sei. Der Grund, warum bei ihnen das Wahre nicht in seiner Macht ist, liegt darin, daß sie getrennt sind vom Himmel und so vom Herrn; denn das Wort verbindet den Menschen mit dem Himmel und durch den Himmel mit dem Herrn, weil alles, was dem Buchstabensinn des Wortes angehört, geistigen und himmlischen Dingen entspricht, in dem die Engel sind. Mit diesen findet keine Gemeinschaft statt, wenn man das Wort nur nach dem Buchstaben begreift und nicht zugleich nach irgendeiner Kirchenlehre, die das Innere des Wortes ist. Als Beispiel mögen die Worte des Herrn zu Petrus dienen:

Matthaeus 16:18, 19: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will Ich bauen Meine Kirche; und die Tore der Hölle werden sie nicht überwältigen; und Ich will dir geben die Schlüssel des Himmelreichs, und alles, was du binden wirst auf Erden, wird gebunden sein in den Himmeln; und alles, was du lösen wirst auf Erden, wird gelöst sein in den Himmeln“.

Ebenso zu den Jüngern, Matthaeus 18:18: „Wahrlich, Ich sage euch, alles, was ihr binden werdet auf Erden, wird gebunden sein im Himmel, und alles, was ihr lösen werdet auf Erden, wird gelöst sein im Himmel“.

Die, welche bei dem vom inneren getrennten äußeren Sinn des Wortes stehenbleiben, somit getrennt von der wahren Lehre der Kirche, bereden sich, daß vom Herrn eine solche Gewalt dem Petrus und auch den übrigen Jüngern des Herrn gegeben worden sei. Daher stammt jene höllische Irrlehre, daß es in einer menschlichen Gewalt stehe, einen jeden nach Belieben in den Himmel hineinzulassen und vom Himmel auszuschließen, während doch nach der wahren Kirchenlehre, die auch das Innere des Wortes ist, diese Gewalt dem Herrn allein zukommt. Deshalb begreifen die, welche im äußeren und zugleich im inneren Sinn des Wortes sind, daß dieses vom Glauben und seinen Wahrheiten gesagt ist, die vom Herrn sind, und daß der Glaube vom Herrn, und somit der Herr selbst, folglich keineswegs ein Mensch jene Gewalt hat.

Daß es so ist, kann man erkennen aus der vorbildlichen Bedeutung des Petrus und der zwölf Jünger, ferner aus der Bedeutung des Felsen, wie auch aus der Bedeutung der Schlüssel. Daß Petrus den Glauben vorbildete, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22, sodann Nr. 3750, 6000, 6073, und daß die zwölf Jünger des Herrn, wie die zwölf Stämme Israels das Ganze des Glaubens und der Liebe vorbildeten: Nr. 3488, 3858, 6397. Daß der Fels den Herrn in Ansehung des Glaubens und somit den Glauben, der vom Herrn ist, bedeutet: Nr. 8581; und daß die Schlüssel die Macht bedeuten, erhellt aus den Stellen im Wort, wo die Schlüssel genannt werden:

Offenbarung 1:18: „Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige; und Ich war tot, aber siehe, Ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes“. Offenbarung 3:8: „Das sagt der Heilige, Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, welcher öffnet, so daß niemand zuschließt, und zuschließt, so daß niemand öffnet“.

Jesaja 22:22: „Ich werde geben den Schlüssel des Hauses Davids auf Seine Schulter, so daß er öffnet und niemand zuschließt, und zuschließt und niemand öffnet“.

Daß in diesen Stellen die Schlüssel eine Macht bedeuten, ist klar; und auch daß diese dem Herrn allein zukommt. Hieraus kann man erkennen, von welcher Art diejenigen sind, die in dem äußeren, vom inneren getrennten Sinn des Wortes sind, daß sie nämlich keine Verbindung mit dem Himmel, also auch keine mit dem Herrn haben; wie auch, daß diejenigen, die jene Worte des Herrn zu Petrus und zu den Jüngern nach dem Buchstaben erklären, sich die Macht, das Menschengeschlecht selig zu machen, anmaßen und sich zu Göttern des Himmels und der Erde machen, und zwar aus unsinniger Selbstund Weltliebe.

Jeder, der mit gesunder Vernunft denkt, kann sehen und begreifen, daß der Mensch nicht eine einzige Sünde lösen kann, weil die Sünde nur gelöst wird durch die Bildung eines neuen Lebens, d.h. durch die Wiedergeburt vom Herrn. Daß die Wiedergeburt bis zum Ende des Lebens des Menschen in der Welt und nachher in Ewigkeit fortdauert, sehe man Nr. 8548-8553, 8635-8640, 8742-8747, 8853-8858, 9958-8968. Was das Wahre in seiner Macht ist, soll auch kurz gesagt werden: Daß die Engel im Worte Mächte heißen, und daß sie auch Mächte sind, ist in der Kirche bekannt. Sie sind jedoch nicht Mächte aus sich, sondern aus dem Herrn, weil sie Empfänger des göttlich Wahren sind, das vom Herrn ist. Sie haben vom Herrn eine solche Macht, daß ein einziger von ihnen tausend von der höllischen Rotte vertreiben, in die Höllen verschließen und bändigen kann; denn das göttlich Wahre, das vom Herrn ist, erfüllt die Himmel und macht die Himmel. Und, wenn ihr es glauben wollt, durch dasselbe ist alles gemacht und geschaffen. Das Wort, das im Anfang bei Gott war und das Gott war, durch das alles geschaffen und durch das die Welt gemacht ist, worüber Johannes 1:1-14, ist das göttlich Wahre; daß dieses das einzig Substantielle ist, aus dem alles stammt, können nur wenige begreifen, weil man heutzutage keine andere Vorstellung vom göttlich Wahren hat, als wie von der Rede aus dem Mund eines Gebieters, wonach die Befehle ausgeführt werden. Was für eine Vorstellung man aber davon haben soll, sehe man Nr. 9407. Die Allmacht des göttlich Wahren, das vom Herrn ist, wird in vielen Stellen im Wort beschrieben, auch Offenbarung 12:7, 8, 11: „Es entstand ein Krieg im Himmel; Michael und seine Engel kämpften wider den Drachen; der Drache aber kämpfte und seine Engel, aber sie siegten nicht, auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel. Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses“: daß das Blut des Lammes das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, sehe man Nr. 4735, 6978, 7317, 7326, 7850, 9127, 9393, 9395; und daß das Wort ihres Zeugnisses das aufgenommene göttlich Wahre ist, ist klar.

Die, welche bei dem vom inneren getrennten äußeren Sinn des Wortes stehenbleiben und somit von der wahren Lehre der Kirche getrennt sind, begreifen dieses prophetische Wort nicht anders als nach dem Buchstaben, daß nämlich unter dem Blut verstanden werde das Blut, somit das Leiden des Herrn, während es doch das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, das hier durch Blut bezeichnet wird. Die aber, die in der wahren Lehre der Kirche sind, können wissen, daß sie nicht durch Blut selig werden, sondern durch das Hören des göttlich Wahren und durch das Tun desselben, daß also die selig werden, die sich durch das göttlich Wahre vom Herrn wiedergebären lassen. Dies können alle wissen, begreifen, sehen und innewerden, die in der Erleuchtung sind vom Herrn, somit alle, die im Guten der Liebtätigkeit und des Glaubens stehen; denn diese sind es, die erleuchtet werden.

Ich selbst kann bezeugen, daß, wenn ich „Blut des Lammes“ lese und an das Blut des Herrn denke, die Engel bei mir nicht anders wissen, als daß ich lese: „das göttlich Wahre, das ausgeht vom Herrn“, und daß ich an dieses denke. Es mögen jedoch immerhin die Einfältigen in ihrer Lehre bleiben, daß sie nämlich durch das Blut des Herrn selig werden, nur sollen sie nach Seinem göttlich Wahren leben; denn die, welche demselben gemäß leben, werden im anderen Leben erleuchtet.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.