Ang Bibliya

 

2 Mose 29:23

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23 und einen Laib Brot und einen Kuchen geölten Brotes und einen Fladen aus dem Korbe des Ungesäuerten, der vor Jehova ist;

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Himmlische Geheimnisse # 9809

Pag-aralan ang Sipi na ito

  
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9809. „Daß er Mir als Priester diene“, 2 Mose 28:1, bedeutet das Vorbildliche des Herrn.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung des Priestertums, insofern es im höchsten Sinn das Ganze des Amtes bezeichnet, das der Herr als Erlöser (Seligmacher, Salvator) verwaltet; und alles, was Er als Erlöser tut, geht aus der göttlichen Liebe hervor, also aus dem göttlich Guten; denn alles Gute ist Sache der Liebe. Daher wird auch durch Priestertum im höchsten Sinn das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn bezeichnet.

Es gibt ein göttlich Gutes, und es gibt ein göttlich Wahres. Das göttlich Gute ist im Herrn, also ist es sein Sein (Esse), das im Worte Jehovah genannt wird; das göttlich Wahre aber ist aus dem Herrn, somit ist es das Dasein (Existere) aus jenem Sein. Dies wird im Wort unter Gott verstanden. Und weil das, was aus Ihm existiert, auch Er selbst ist, darum ist der Herr auch das göttlich Wahre, das Sein Göttliches in den Himmeln ist, denn die Himmel haben ihr Dasein aus Ihm, indem die Engel in denselben Aufnahmegefäße (receptiones) Seines Göttlichen sind. Die himmlischen Engel sind Aufnahmegefäße des göttlich Guten, das von Ihm ist, die geistigen Engel aber Aufnahmegefäße des göttlich Wahren, das aus jenem ist.

Hieraus kann man erkennen, was vom Herrn vorgebildet wurde durch das Priestertum und was vom Herrn vorgebildet wurde durch das Königtum; nämlich durch das Priestertum das göttlich Gute Seiner göttlichen Liebe und durch das Königtum das göttlich Wahre aus jenem. Daß durch das Priestertum das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn vorgebildet wurde, also das ganze Amt, das der Herr verwaltet als Heiland (Erlöser), erhellt aus folgenden Stellen im Worte:

Psalm 110:1-7: „Spruch Jehovahs zu meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis daß Ich Deine Feinde lege zum Schemel Deiner Füße; das Zepter der Macht wird Jehovah aus Zion senden, zu herrschen mitten unter Deinen Feinden; Dein Volk ist voll Willigkeit am Tage Deiner Stärke, im Ehrenschmuck der Heiligkeit; aus dem Schoß der Morgenröte kommt Dir der Tau Deiner Jugend; Jehovah hat geschworen, und es wird Ihn nicht reuen: Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks; der Herr zu Deiner Rechten zerschmettert Könige am Tage Seines Zornes; Er richtet unter den Völkern; Er füllte sie an mit Leichen, Er zerschmetterte das Haupt über viel Land; aus dem Flusse am Wege wird Er trinken, darum hebt Er hoch das Haupt“.

Hieraus erhellt, was der Herr als Priester und folglich, was das Priestertum im Herrn vorgebildet hat, nämlich das ganze Werk der Erlösung (Beseligung) des menschlichen Geschlechts; denn es wird hier von den Kämpfen des Herrn mit den Höllen gehandelt, als Er in der Welt war, durch die Er Sich die göttliche Allmacht über die Höllen erwarb, vermöge derer Er das menschliche Geschlecht errettete und auch heutzutage alle errettet, die Ihn aufnehmen.

Weil diese Errettung selbst aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe hervorging, darum wird vom Herrn gesagt: „Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks“: Melchisedek bedeutet König der Gerechtigkeit; so wurde der Herr genannt darum, weil Er zur Gerechtigkeit wurde und dadurch zum Heil gemäß dem, was Nr. 9715 gezeigt worden ist. Weil jedoch das einzelne hier Geheimnisse enthält über die Kämpfe des Herrn, als Er in der Welt war, die nicht ohne den inneren Sinn enthüllt werden können, darum soll es in der kürze erklärt werden:

„Spruch Jehovahs zu Meinem Herrn“ bedeutet, in bezug auf den Herrn, als Er in der Welt war. Daß unter dem Herrn hier der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen zu verstehen ist, erhellt bei Matthaeus 22:41-43; Markus 12:36; Lukas 20:42-44. „Setze Dich zu Meiner Rechten“ bedeutet die Allmacht des göttlich Guten durch das göttlich Wahre, das der Herr damals war und aus dem Er kämpfte und siegte. Daß zur Rechten sitzen den Zustand der Macht bezeichnet, und daß es, wenn vom Herrn (die Rede ist), die Allmacht bezeichnet, sehe man Nr. 3387, 4592, 4933 E, 7518, 7673, 8281, 9133, und daß das Gute alle Macht durch das Wahre hat: Nr. 6344, 6423, 8304, 9327, 9410, 9639, 9643. „Bis daß Ich lege Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße“ bedeutet, bis das Böse, das in den Höllen ist und von den Höllen kommt, unterjocht und Seiner göttlichen Macht unterworfen ist.

„Das Zepter der Macht wird Jehovah aus Zion senden“ bedeutet die Macht alsdann aus dem himmlisch Guten; daß Zion dieses Gute bedeutet, sehe man Nr. 2362, 9055. „Zu herrschen mitten unter Deinen Feinden“ bedeutet, dieses Gute habe die Herrschaft über das Böse. Das Böse ist der Feind, weil es gegen das Göttliche, besonders gegen den Herrn ist.

„Dein Volk ist voll Willigkeit am Tage Deiner Stärke“ bedeutet die göttlichen Wahrheiten, die alsdann kämpfen.

„Im Ehrenschmuck der Heiligkeit“ bedeutet das, was aus dem göttlich Guten (hervorgeht).

„Aus dem Schoß der Morgenröte kommt Dir der Tau Deiner Jugend“ bedeutet die Empfängnis vom göttlich Guten selbst, aus dem das göttlich Wahre selbst (hervorgeht).

„Jehovah hat geschworen, und es wird Ihn nicht reuen“ bedeutet das Feste und Gewisse.

„Du bist ein Priester ewiglich“ bedeutet das göttlich Gute der göttlichen Liebe in Ihm.

„Nach der Weise Melchisedeks“ bedeutet, Sein Göttlich-Menschliches sei demselben gleich; Melchisedek bedeutet König der Gerechtigkeit, somit Jehovah, der durch Kämpfe und Siege zur Gerechtigkeit geworden ist: Nr. 9715. „Der Herr ist zu Deiner Rechten“ bedeutet, alsdann (gehe) das göttlich Wahre von Ihm aus, wodurch Ihm Allmacht (zuteil werde), wie oben.

„Er zerschmettert Könige am Tage Seines Zorns“ bedeutet die Zerstörung des Falschen alsdann. Der Tag des Zornes war, als Er gegen das Falsche kämpfte und es zerstörte; die Könige bedeuten das Wahre und im entgegengesetzten Sinn das Falsche: Nr. 2015, 2069, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. „Er richtete unter den Völkern“ bedeutet die Zerstreuung des Bösen; denn die Völker bedeuten das Gute und im entgegengesetzten Sinn das Falsche: Nr. 1259, 1260, 1849, 6005. „Er füllte sie an mit Leichen“ bedeutet, in solcher Weise (entstehe) der geistige Tod, der die völlige Beraubung des Wahren und Guten ist.

„Er zerschmetterte das Haupt über viel Land“ bedeutet das Hinabwerfen der höllischen Selbstliebe in die Hölle und ihre Verdammnis.

„Aus dem Flusse am Wege wird Er trinken, darum hebt Er hoch das Haupt“ bedeutet das Streben sich zu erheben durch vernünftige Erwägungen über die Wahrheiten.

Dies ist der Sinn jener Worte, der im Himmel wahrgenommen wird, wenn dieser Psalm von einem Menschen gelesen wird.

Weil das Priestertum die vorbildliche Darstellung des Herrn war in betreff des ganzen Werkes der Erlösung aus göttlicher Liebe, darum gehörte auch der ganze Gottesdienst zum Priesteramte, und dieser Gottesdienst bestand damals vornehmlich in der Darbringung von Brandopfern, Schlachtopfern und Speisopfern, wie auch im Darlegen der Brote auf den Tisch, im täglichen Anzünden der Lam-pen und im Räuchern, somit auch in der Versöhnung des Volkes und in der Vergebung der Sünden. Außerdem auch noch in der Auslegung des göttlichen Gesetzes und im Lehren, wenn sie zugleich Propheten waren. Daß Aharon mit seinen Söhnen dies alles besorgte, erhellt aus der Einsetzung des Priestertums bei Mose. Daß dies alles aber vorbildliche Darstellungen des Erlösungswerkes des Herrn waren, ist klar; darum wurde auch von den Schlachtopfern und Speisopfern dem Aharon gegeben, was Jehovah, d.h. dem Herrn gehörte; ebenso die Erstlinge verschiedener Art, dann auch der Zehnte; man sehe 2 Mose 29:1-36; 3 Mose 7:35, 36; 23:15-22; 27:21; 4 Mose 5:6-11; 18:8-20, 25-32; 5 Mose 18:1-4; auch die Erstgeburten; statt aller Erstgeburten der Menschen aber die Levi-ten, und daß diese dem Aharon zum Geschenk gegeben wurden, sehe man 4 Mose 1:47; 3:9; und zwar deswegen, weil sie Jehovah angehörten: 4 Mose 3:12, 13, 40-50. Weil der Herr in betreff des ganzen Erlösungswerkes von dem Hohenpriester vorgebildet wurde und das ganze Erlösungswerk selbst durch das Amt desselben, welches das Priesteramt heißt, darum war dem Aharon und seinen Söhnen kein Erbe und Anteil mit dem Volke gegeben worden, denn es wird gesagt, Jehovah Gott sei ihr Erbe und ihr Anteil: 4 Mose 18:20, und auch nicht den Leviten, weil sie dem Aharon gehörten: 4 Mose 26:58-63; 5 Mose 10:9; 18:1, 2; denn das Volk bildete den Himmel und die Kirche vor, Aharon aber mit seinen Söhnen und mit den Leviten das Gute der Liebe und des Glaubens, das den Himmel und die Kirche ausmacht, somit (bildete er) den Herrn vor, von dem jenes stammte. Darum wurde dem Volke das Land als Erbe überlassen, nicht aber den Priestern; denn der Herr ist in ihnen, aber nicht unter ihnen als Einer und Unterschiedener. Das gleiche liegt im Folgenden:

Jesaja 61:6: „Ihr werdet Priester Jehovahs heißen, Diener unseres Gottes wird man euch nennen; ihr werdet die Schätze der Völkerschaften (Heiden) verzehren und ihrer Herrlichkeit euch rühmen“: Schätze der Völkerschaften verzehren bedeutet, sich das Gute aneignen; ihrer Herrlichkeit sich rühmen heißt, die Wahrheiten genießen, somit Freude und Glückseligkeit aus beiden. Daß die Völkerschaften das Gute bedeuten, sehe man Nr. 1259, 1260, 1574, 6005; und daß die Herrlichkeit das Wahre bezeichnet, das vom Göttlichen stammt: Nr. 9429. Im Worte werden an mehreren Stellen Könige und Priester, ferner Könige, Fürsten, Priester und Propheten zusammengestellt; aber in diesen werden im inneren Sinn durch Könige die Wahrheiten in ihrer Zusammenfassung bezeichnet, durch Fürsten die vornehmsten Wahrheiten, durch Priester das Gute in seiner Zusammenfassung und durch Propheten die Lehren, z.B.:

Offenbarung 1:6; 5:10: „Jesus Christus hat uns zu Königen und Priestern gemacht“.

Jeremia 2:26: „Zuschanden ist geworden das Haus Israels, sie selbst, ihre Könige, ihre Fürsten und ihre Priester und ihre Propheten“.

Jeremia 4:9: „An jenem Tage wird entfallen das Herz des Königs und das Herz der Fürsten; die Priester werden bestürzt sein und die Propheten staunen“.

Jeremia 8:1: „An jenem Tage wird man hervorziehen die Gebeine der Könige Judas und die Gebeine seiner Fürsten und die Gebeine der Priester und die Gebeine der Propheten“.

Daß Könige in dem von den Personen abgezogenen Sinn die Wahrheiten in ihrer Zusammenfassung bedeuten, sehe man Nr. 1672, 2015, 2069, 4581, 4966, 5044, 6148. Daß die Fürsten die vornehmsten Wahrheiten bezeichnen: Nr. 1482, 2089, 5044; und daß die Priester das Gute bedeuten: Nr. 1728, 2015 E, 2534, 3670, 7269. Das Königtum des Herrn wird auch bezeichnet durch seinen Namen Christus, der Gesalbte, Messias, und Sein Priestertum durch den Namen Jesus, denn Jesus bedeutet Heiland (Erretter) oder Heil (Rettung), worüber es heißt:

Matthaeus 1:21: „Der Engel, der dem Joseph im Traum erschien, sprach: Du sollst Seinen Namen Jesus nennen, denn Er wird Sein Volk erlösen von seinen Sünden“.

Weil dies Sache des Priestertums war, darum wurde das gleiche vorgebildet durch das Amt des Hohenpriesters, das Volk zu sühnen von seinen Sünden: 3 Mose 4:26, 31, 35; 5:6, 10, 13, 16, 18, 26; 9:7; 15:15, 30. Weil das Böse niemals mit dem Guten verbunden werden kann, da sich beides gegenseitig abstößt, darum wurden verschiedene Arten von Reinigungen befohlen für Aharon und seine Söhne, wenn sie als Priester dienen sollten, entweder vor dem Altar oder im Versammlungszelt, wie auch, daß der Hohepriester keine andere als „eine Jungfrau zur Frau nehmen durfte, keine Witwe, keine Geschiedene, keine Buhlerin“: 3 Mose 21:13-15. Daß die, welche unrein waren unter den Söhnen Aharons, „wenn sie essen würden von dem Geheiligten, ausgerottet werden sollten“: 3 Mose 22:2-9. Daß keiner aus dem Samen Aharons, „an dem ein Gebrechen war, das Brot darbringen durfte“: 3 Mose 21:17-21. Daß der Hohepriester sein Haupt nicht scheren und seine Kleider nicht zerreißen und sich nicht verunreinigen durfte an einem Toten, nicht einmal an seinem Vater und an seiner Mutter, und daß er nicht aus dem Heiligtum herausgehen sollte“: 3 Mose 21:10-12. Diese und mehrere andere Gesetze wurden deswegen gegeben, weil der Hohepriester den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorbildete und weil das Gute so beschaffen ist, daß ihm das Böse nicht beigesellt werden kann; denn das Gute flieht das Böse, und das Böse verabscheut das Gute, wie die Hölle den Himmel, und deshalb gibt es keine Verbindung unter ihnen. Was aber das Wahre anbelangt, so ist es so beschaffen, daß ihm das Falsche beigesellt werden kann, aber nicht das Falsche, in dem Böses ist, sondern nur das, in dem Gutes ist, so wie es bei kleinen Kindern und Knaben und Mädchen ist, wenn sie noch in der Unschuld stehen, und bei den redlichen Heiden, die in Unwissenheit sind, und wie bei allen, die im Buchstabensinn des Wortes sind und in der Lehre daraus bleiben, und dennoch das Gute des Lebens zum Zweck haben; denn dieses Gute als Zweck, entfernt alles Böswillige des Falschen und gestaltet dasselbe durch die Anwendung zu einer Ähnlichkeit mit dem Wahren.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 4581

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4581. „Und spendete darüber das Trankopfer“, 1 Mose 35:14, bedeutet das göttlich Gute des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Trankopfers, insofern es das göttlich Gute des Wahren bezeichnet, worüber im Folgenden. Zuerst soll nämlich gesagt werden, was das Gute des Wahren sei: das Gute des Wahren ist das, was an anderen Stellen das Gute des Glaubens genannt wurde und ist die Liebe gegen den Nächsten oder die Liebtätigkeit.

Es gibt zwei allgemeine Arten des Guten: eines, welches das Gute des Glaubens genannt wird und eines, welches das Gute der Liebe heißt. Das Gute des Glaubens ist es, was durch Trankopfer und das Gute der Liebe, was durch Öl bezeichnet wird.

Diejenigen, die vom Herrn auf dem inneren Weg zum Guten geführt werden, sind im Guten der Liebe, aber die, welche auf dem äußeren Weg geführt werden, sind im Guten des Glaubens. Die Menschen der himmlischen Kirche sind, ebenso wie die Engel des innersten oder dritten Himmels, im Guten der Liebe, hingegen die Menschen der geistigen Kirche sind, ebenso wie die Engel des mittleren oder zweiten Himmels, im Guten des Glaubens; daher kommt es, daß jenes das himmlische Gute, dieses aber das geistige Gute genannt wird. Der Unterschied ist wie zwischen dem Wollen des Guten aus dem Wollen desselben und dem Wollen des Guten aus dem Verständnis desselben.

Letzteres, nämlich das geistig Gute oder das Gute des Glaubens oder das Gute des Wahren ist es, das durch Trankopfer bezeichnet wird. Jenes aber, nämlich das himmlisch Gute oder das Gute der Liebe ist es, was unter Öl im inneren Sinn verstanden wird.

Daß solche Dinge durch Öl und Trankopfer bezeichnet wurden, kann man zwar nur aus dem inneren Sinn erkennen, gleichwohl aber kann jeder einsehen, daß etwas Heiliges durch dieselben vorgebildet wurde, denn wenn nichts Heiliges durch sie vorgebildet worden wäre, was würde das Spenden des Trankopfers und Gießen des Öles auf eine Denksäule von Stein anderes sein als ein götzendienerisches Spiel? Ebenso wäre es, wenn es nicht etwas Heiliges bedeutete und in sich schlösse, wenn ein König gewählt wird (ein kindisches Spiel), demselben eine Krone aufs Haupt zu setzen, ihn mit Öl aus einem Horne auf der Stirne und an den Handgelenken zu salben, ihm das Zepter in die Hand zu geben und dazu das Schwert und die Schlüssel, ihn mit purpurnem Gewande zu umgeben; dann auch, auf einem silbernen Throne zu sitzen, in königlichem Schmuck umherzureiten, und hernach bei Tische von den höchsten Würdenträgern bedient zu werden, und mehreres dergleichen. Wenn diese Dinge nicht Heiliges vorbildeten und vermöge der Entsprechung mit dem, was dem Himmel und daher der Kirche angehört, heilig wären, würden sie nichts anderes als kindische Spiele sein, nur in größerer Form, oder wie Spiele auf der Bühne.

Gleichwohl aber haben diese Gebräuche ihren Ursprung in den ältesten Zeiten, wo die Gebräuche deshalb heilig waren, weil sie Heiliges vorbildeten und heiligen Dingen im Himmel und daher in der Kirche entsprachen. Auch heute noch werden sie für heilig gehalten, nicht weil man weiß, was sie vorbilden oder welchen Dingen sie entsprechen, sondern durch die Auslegung dieser symbolischen Handlungen, die noch im Gebrauche sind. Wenn man aber wüßte, was die Krone, das Öl, das Horn, das Zepter, das Schwert, die Schlüssel, das Reiten auf einem weißen Pferde, das Mahl mit dem Dienste der Vornehmsten bedeutet und welchen Dingen sie entsprechen, so würde man viel ehrerbietiger darüber denken. Aber das weiß man nicht und, was zu verwundern ist, man will es nicht wissen. So sehr sind die Vorbildungen und die Bezeichnungen, die in solchen Dingen liegen und allenthalben im Worte sind, heutigen Tages in den Gemütern der Menschen untergegangen.

Daß Trankopfer das Gute des Wahren oder das geistig Gute bedeutet, kann man auch aus den Opfern erkennen, bei denen sie angewandt wurden. Schlachtopfer wurden entweder von Rindern oder von Schafen dargebracht und waren Vorbildungen der inneren Verehrung des Herrn: Nr. 922, 923, 1823, 2180, 2805, 2807, 2830, 3519; diesen wurden Speisopfer und Trankopfer hinzugefügt. Speisopfer, das aus Weizenmehl mit Öl vermengt bestand, bedeutet das himmlisch Gute oder, was dasselbe ist, das Gute der Liebe, das Öl die Liebe zum Herrn und das Mehl die Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Das Trankopfer aber, das aus Wein bestand, bedeutete das geistig Gute oder, was dasselbe ist, das Gute des Glaubens; und also beide, nämlich Speisopfer und Trankopfer, ebendasselbe wie Brot und Wein im heiligen Abendmahl.

Daß diese den Brandopfern und Schlachtopfern hinzugefügt wurden, ist zu ersehen:

2.

Mose 29:39-41: „Zwei Lämmer sollst du darbringen, Söhne des Jahres (d. i. einjährige), jedesmal des Tages; ein Lamm sollst du am Morgen darbringen, und ein anderes Lamm sollst du gegen Abend darbringen und ein Zehnteil Mehl, gemengt mit gestoßenem Öl, das Vierteil eines Hin, und Trankopfer, das Vierteil eines Hin Wein für das erste Lamm, ebenso für das andere Lamm“.

3.

Mose 23:12, 13, 18: „An dem Tage, an dem ihr webet (d.i. schwinget) die Erstlingsgarbe der Ernte, sollt ihr ein einjähriges Lamm ohne Fehl opfern, Jehovah zum Brandopfer, (und) als Speisopfer zwei Zehnteile Weizenmehl, mit Öl vermengt und als Trankopfer Wein, das Vierteil eines Hin“.

4.

Mose 6:13-15, 17: „An dem Tage, an dem die Tage des Nasiräats voll werden, soll er Jehovah seine Gabe darbringen, die Schlachtopfer, dazu einen Korb voll Ungesäuertem von Weizenmehl, Kuchen, mit Öl vermengt und ungesäuerte Fladen, mit Öl bestrichen mit ihrem Speisopfer und ihrem Trankopfer“.

4. Mose 15:3-5, 11: „Nebst dem Brandopfer sollen sie ein Speisopfer bringen aus einem Zehnteil Weizenmehl, ein Vierteil eines Hin von Öl, Wein zum Trankopfer, das Vierteil eines Hin; anders bei dem Brandopfer von einem Widder und anders von einem Rind“.

4. Mose 28:6, 7: „Zu dem täglichen Brandopfer sollst du ein Trankopfer bringen, den vierten Teil eines Hin zum Lamm; im Heiligtume sollst du für Jehovah ausgießen das Trankopfer des Weines“. Ferner von den Speisopfern und Trankopfern bei Schlachtopfern verschiedener Art: 4 Mose 28:7-31; Kap. 29. Daß Speisopfer und Trankopfer diese Bedeutung hatten, kann man auch daraus erkennen, daß Liebe und Glaube das Ganze des Gottesdienstes ausmachen; und daß das Brot, das dabei aus Weizenmehl mit Öl gemengt bestand, und der Wein die Liebe und den Glauben bezeichnen, somit das Ganze des Gottesdienstes im heiligen Abendmahl, worüber Nr. 1798, 2165, 2177, 2187, 2343, 2359, 3464, 3735, 3813, 4211, 4217. Wenn sie aber vom echten vorbildlichen Gottesdienste des Herrn abwichen, und anderen Göttern sich zuwendeten und ihnen Trankopfer spendeten, dann wurde durch Trankopfer solches bezeichnet, was der Liebtätigkeit und dem Glauben entgegengesetzt ist, nämlich das Böse der Liebe zur Welt und das Falsche; wie

Jesaja 57:5, 6: „Ihr seid entbrannt für die Götzen unter jedem grünen Baume und habt ihnen Trankopfer ausgegossen und Speisopfer dargebracht“: entbrannt sein für die Götzen bedeutet, von den Begierden des Falschen. Daß die Götzen Falsches bezeichnen: Nr. 4402, 4544, unter jedem grünen Baume, bedeutet, aus dem Glauben an alles Falsche: Nr. 2722, 4552; ihnen Trankopfer spenden und Speisopfer darbringen, bedeutet ihren Gottesdienst.

Jesaja 65:11: „Ihr, die ihr abfallet von Jehovah, die ihr vergesset des Berges Meiner Heiligkeit, dem Gad die Tafel decket, und Trankopfer füllet dem Meni“.

Jeremia 7:18: „Die Söhne sammeln Holz, und die Väter zünden Feuer an, und die Weiber kneten den Teig, um Kuchen zu backen für die Königin des Himmels und um Trankopfer zu spenden den fremden Göttern“.

Jeremia 44:17-19: „Lasset uns vollführen jedes Wort, das aus unserem Munde gegangen ist, daß wir räuchern der Königin des Himmels und ihr Trankopfer spenden, wie wir getan haben und unsere Väter und unsere Fürsten in den Städten Jehudahs und in den Straßen Jerusalems“: Königin des Himmels bedeutet alle Arten des Falschen, denn die Himmelsheere bezeichnen im echten Sinne Wahrheiten, im entgegengesetzten Sinne aber Falsches; ebenso König und Königin; somit steht Königin für alles (Falsche); ihr Trankopfer spenden, heißt sie verehren.

Jeremia 32:29: „Die Chaldäer werden die Stadt verbrennen und die Häuser, auf deren Dächern sie dem Baal geräuchert und anderen Göttern Trankopfer dargebracht haben“: Chaldäer bedeutet diejenigen, die einen Gottesdienst haben, in dem Falsches ist; die Stadt verbrennen bedeutet, diejenigen zerstören und verwüsten, die in den Lehren des Falschen sind; auf den Dächern der Häuser dem Baal räuchern bedeutet, den Dienst des Bösen; Trankopfer spenden anderen Göttern, den Dienst des Falschen.

Hosea 9:3, 4: „Sie sollen nicht wohnen im Lande Jehovahs, und Ephraim soll nach Ägypten zurückkehren, und in Assyrien werden sie Unreines essen; nicht werden sie Jehovah Wein ausgießen“: nicht im Lande Jehovahs wohnen, bedeutet, nicht im Guten der Liebe sein; Ephraim wird nach Ägypten zurückkehren bedeutet, daß die Erkenntnisse der Kirche wißtümlich und sinnlich werden; in Assyrien Unreines essen, bezeichnet das Unreine und die Entweihung aus den Vernünfteleien; nicht werden sie Jehovah Wein ausgießen bedeutet, sie werden keinen Gottesdienst aus dem Wahren haben.

5. Mose 32:37, 38: „Man wird sagen: Wo sind ihre Götter, der Fels, auf den sie trauten? Die das Fett ihrer Opfer aßen und tranken den Wein ihres Trankopfers, die mögen aufstehen und ihnen helfen“: Götter steht für Falsches, wie oben; die ihr Opferfett aßen bedeutet, daß sie das Gute des Gottesdienstes zerstörten; sie tranken ihren Opferwein bedeutet, daß sie das Wahre des Gottesdienstes zerstörten.

Trankopfer wird auch vom Blute ausgesagt, bei Psalm 16:4: „Es werden sich mehren ihre Schmerzen, einem anderen sind sie nachgeeilt, ich aber will nicht spenden ihre Trankopfer von Blut, und ihren Namen will ich nicht auf meine Lippen nehmen“. Durch solches werden die Entweihungen des Wahren bezeichnet; denn das Blut bedeutet in diesem Sinne die gewaltsame Verletzung der Liebtätigkeit: Nr. 374, 1005; und die Entweihung: Nr. 1003.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.