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4 Mose 14

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1 Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in selbiger Nacht.

2 Und alle Kinder Israel murrten wider Mose und wider Aaron, und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: O wären wir doch im Lande Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben!

3 Und warum bringt uns Jehova in dieses Land, daß wir durchs Schwert fallen und unsere Weiber und unsere Kindlein zur Beute werden? Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren?

4 Und sie sprachen einer zum anderen: Laßt uns ein Haupt über uns setzen und nach Ägypten zurückkehren! -

5 Da fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Kinder Israel.

6 Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, von denen, die das Land ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider,

7 und sie sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel und sagten: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, das Land ist sehr, sehr gut.

8 Wenn Jehova Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig fließt.

9 Nur empöret euch nicht wider Jehova; und fürchtet ja nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein. Ihr Schirm (W. Schatten) ist von ihnen gewichen, und Jehova ist mit uns; fürchtet sie nicht!

10 Und die ganze Gemeinde sagte, daß man sie steinigen solle. Da erschien die Herrlichkeit Jehovas an dem Zelte der Zusammenkunft allen Kindern Israel.

11 Und Jehova sprach zu Mose: Wie lange will mich dieses Volk verachten, und wie lange wollen sie mir nicht glauben (O. mir mißtrauen) bei all den Zeichen, die ich in ihrer Mitte getan habe?

12 Ich will es mit der Pest schlagen und es vertilgen; und ich will dich zu einer Nation machen, größer und stärker als sie.

13 Und Mose sprach zu Jehova: So werden die Ägypter es hören; denn durch deine Macht hast du dieses Volk aus ihrer Mitte heraufgeführt;

14 und man wird es den Bewohnern dieses Landes sagen, welche gehört haben, (O. sie haben gehört) daß du, Jehova, in der Mitte dieses Volkes bist, daß du, Jehova, Auge in Auge dich sehen läßt, und daß deine Wolke über ihnen steht, und du in einer Wolkensäule vor ihnen hergehst bei Tage und in einer Feuersäule bei Nacht.

15 Und tötest du dieses Volk wie einen Mann, so werden die Nationen, die deinen uf gehört haben, sprechen und sagen:

16 Weil Jehova nicht vermochte, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zugeschworen hatte, so hat er sie in der Wüste hingeschlachtet.

17 Und nun möge doch die Macht des Herrn sich groß erweisen, so wie du geredet hast, indem du sprachst:

18 Jehova ist langsam zum Zorn und groß an Güte, der Ungerechtigkeit und Übertretung vergibt, -aber keineswegs hält er für schuldlos (O. läßt er ungestraft; vergl. 2. Mose 34,6) den Schuldigen-der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern am dritten und am vierten Gliede.

19 Vergib doch die Ungerechtigkeit dieses Volkes nach der Größe deiner Güte, und so wie du diesem Volke verziehen hast von Ägypten an bis hierher!

20 Und Jehova sprach: Ich habe vergeben nach deinem Worte.

21 Doch aber, so wahr ich lebe, soll von der Herrlichkeit Jehovas erfüllt werden die ganze Erde;

22 denn alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, welche ich in Ägypten und in der Wüste getan, und mich nun zehnmal versucht und nicht gehört haben auf meine Stimme-

23 wenn sie das Land sehen werden, (O. so wahr ich lebe und von der Herrlichkeit Jehovas erfüllt werden wird die ganze Erde, wenn alle die Männer… das Land sehen werden) das ich ihren Vätern zugeschworen habe! ja, alle, die mich verachtet haben, sollen es nicht sehen.

24 Aber meinen Knecht Kaleb, weil ein anderer Geist in ihm gewesen und er mir völlig nachgefolgt ist, ihn werde ich in das Land bringen, in welches er gekommen ist; und sein Same soll es besitzen.

25 Die Amalekiter aber und die Kanaaniter wohnen in der Niederung; morgen wendet euch und brechet auf nach der Wüste, des Weges zum Schilfmeer.

26 Und Jehova redete zu Mose und zu Aaron und sprach:

27 Wie lange soll es mit dieser bösen Gemeinde währen, daß sie wider mich murrt? Das Murren der Kinder Israel, das sie wider mich murren, habe ich gehört.

28 Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Jehova, (S. die Anm. zu 1. Mose 22,16) wenn ich euch nicht also tun werde, wie ihr vor meinen Ohren geredet habt!

29 In dieser Wüste sollen eure Leichname fallen, ja, alle eure Gemusterten nach eurer ganzen Zahl, von zwanzig Jahren und darüber, die ihr wider mich gemurrt habt.

30 Wenn ihr in das Land kommen werdet, darinnen euch wohnen zu lassen ich meine Hand erhoben habe, außer Kaleb, dem Sohne Jephunnes, und Josua, dem Sohne Nuns!

31 Und eure Kindlein, von denen ihr gesagt habt: Sie werden zur Beute werden! die will ich hineinbringen, und sie sollen das Land kennen lernen, das ihr verschmäht habt.

32 Ihr aber, eure Leichname sollen in dieser Wüste fallen;

33 und eure Kinder sollen vierzig Jahre lang in der Wüste weiden und eure Hurereien tragen, bis eure Leichname in der Wüste aufgerieben sind.

34 Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt, vierzig Tage, je einen Tag für ein Jahr, sollt ihr vierzig Jahre lang eure Ungerechtigkeiten tragen, und ihr sollt erfahren, was es ist, wenn ich mich abwende!

35 Ich, Jehova, habe es geredet; wenn ich dies nicht tun werde an dieser ganzen bösen Gemeinde, die sich wider mich zusammengerottet hat! In dieser Wüste sollen sie aufgerieben werden, und daselbst sollen sie sterben!

36 Und die Männer, welche Mose ausgesandt hatte, um das Land auszukundschaften, und die zurückkehrten und die ganze Gemeinde wider ihn murren machten, indem sie ein böses Gerücht über das Land ausbrachten,

37 jene Männer, die ein böses Gerücht über das Land ausgebracht hatten, starben durch eine Plage vor Jehova.

38 Aber Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, blieben am Leben von jenen Männern, welche gegangen waren, das Land auszukundschaften.

39 Und als Mose jene Worte zu allen Kindern Israel redete, da trauerte das Volk sehr.

40 Und sie machten sich des Morgens früh auf, um auf den Gipfel des Gebirges hinaufzuziehen, und sprachen: Hier sind wir und wollen an den Ort hinaufziehen, von welchem Jehova geredet hat; denn wir haben gesündigt.

41 Aber Mose sprach: Warum übertretet ihr doch den Befehl Jehovas? Es wird ja nicht gelingen!

42 Ziehet nicht hinauf, denn Jehova ist nicht in eurer Mitte, daß ihr nicht vor euren Feinden geschlagen werdet,

43 denn die Amalekiter und die Kanaaniter sind dort vor euch, und ihr werdet durchs Schwert fallen. Weil ihr euch von der Nachfolge Jehovas (Eig. von hinter Jehova her) abgewandt habt, wird Jehova nicht mit euch sein.

44 Doch sie vermaßen sich, auf den Gipfel des Gebirges hinaufzuziehen; aber die Lade des Bundes Jehovas und Mose wichen nicht aus der Mitte des Lagers.

45 Da kamen die Amalekiter und die Kanaaniter, die auf jenem Gebirge wohnten, herab und schlugen und zersprengten sie bis Horma.

   

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Himmlische Geheimnisse #9416

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9416. „So werde Ich dir geben die steinernen Tafeln“, 2 Mose 24:12, bedeutet das Gesetzbuch oder das Wort im ganzen Inbegriff.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tafeln, sofern sie es sind, worauf das geschrieben ist, was der Lehre und dem Leben angehört; hier, was der himmlischen Lehre und dem Leben nach derselben angehört. Jene Tafeln aber bedeuten das Gesetzbuch oder das Wort im ganzen Inbegriff aus dem Grund, weil das, was darauf geschrieben war, alles enthielt, was dem Leben und der himmlischen Lehre angehört. Deshalb heißt auch das, was darauf geschrieben war: „die zehn Worte“: 2 Mose 34:28; 5 Mose 10:4, denn durch zehn wird im inneren Sinn alles bezeichnet, und durch die Worte wird das Wahre bezeichnet, das der Lehre und das Gute, des dem Leben angehört.

Daß zehn alles bedeutet, sehe man Nr. 3107, 4638, 8468, 8540, und daß die Worte das Wahre und Gute, das dem Leben und der Lehre angehört, bezeichnen: Nr. 1288, 4692, 5272. Daher kommt es, daß jene Tafeln das Wort im ganzen Inbegriff bedeuten; ebenso das Gesetz, das im engen Sinn das bezeichnet, was auf die Tafeln geschrieben war, im weniger engen Sinn das durch Mose geschriebene Wort, im weiteren Sinn das historische Wort, und im weitesten das Wort im ganzen Inbegriff, wie man nachgewiesen sehen kann Nr. 6752. Überdies war das, was auf jene Tafeln geschrieben war, das erste der Offenbarung des göttlich Wahren und vor dem ganzen israelitischen Volk mit lauter Stimme vom Herrn verkündigt worden. Das, was das erste ist, bezeichnet auch das übrige in seiner Ordnung, und daß es mit lauter Stimme vom Herrn verkündigt wurde, bedeutet die unmittelbare göttliche Inspiration auch im übrigen.

Jene Tafeln waren aber von Stein aus dem Grund, weil der Stein das Wahre bedeutet: Nr. 643, 1298, 3720, 6426, eigentlich das Wahre im Letzten: Nr. 8609. Das göttlich Wahre im Letzten ist das Wort im Buchstaben, wie es auf dieser Erde ist: Nr. 9360. Daß es nicht eine Tafel, sondern zwei waren, kam daher, weil die Verbindung des Herrn durch das Wort mit der Kirche und durch die Kirche mit dem Menschengeschlecht vorgebildet werden sollte; darum werden sie auch die Tafeln des Bundes genannt: 5 Mose 9:9, 11, 15, und die Worte, die darauf geschrieben waren: Worte des Bundes: 2 Mose 34:27, 28; und auch der Bund: 5 Mose 4:13, 23, und die Lade selbst, worin die Tafeln niedergelegt wurden: die Lade des Bundes: 4 Mose 10:33; 14:44; 5 Mose 10:8; 31:9, 25, 26; Josua 3:3, 6, 8, 11, 14, 17; 4:7, 9, 18; 6:6, 8; 8:33; Richter 20:27; 1. Sam. 4:3-5;

2. Sam. 15:24; 1 Koenige 3:15; 6:19; 8:1, 6; Jeremia 3:16; denn der Bund bedeutet die Verbindung: Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778, 9396. Deshalb waren jene Tafeln voneinander geteilt, aber durch Zusammenfügung verbunden, und die Schrift ging von der einen Tafel auf die andere hinüber, als ob es eine wäre, nicht aber, wie man gewöhnlich meint, so, daß einige Gebote auf der einen Tafel und einige auf der anderen gestanden wären, denn durch eines, das in zwei geteilt ist, und durch zwei, die so verbunden oder einander beigegeben sind, wird die Verbindung des Herrn mit dem Menschen bezeichnet. Darum wurden die Bündnisse auf gleiche Weise geschlossen wie mit Abraham durch die junge Kuh, Ziege und den Widder, die in der Mitte geteilt wurden, und dadurch, daß der eine Teil dem anderen gegenüber gelegt wurde: 1 Mose 15:9-12; so auch in diesem Kapitel durch das in Becken gefaßte Blut, wovon die eine Hälfte an den Altar und die andere auf das Volk gesprengt wurde: 2 Mose 24:6, 8; und überhaupt durch alle Opfer, von denen ein Teil auf dem Altar verbrannt, ein Teil dem Volk zum Essen gegeben wurde.

Das gleiche wurde auch durch das Brotbrechen vom Herrn vorgebildet: Matthaeus 14:19; 15:36; 26:20; Markus 6:41; 8:6; 14:22; Lukas 9:16; 22:19; 24:30, 31, 35. Daher kommt es auch, daß zwei im Wort eine Verbindung bezeichnet: Nr. 5194, 8423; hier, die des Herrn und des Himmels oder des Herrn und der Kirche, somit auch des Guten und des Wahren, welche Verbindung die himmlische Ehe genannt wird.

Hieraus kann erhellen, woher es kommt, daß es zwei Tafeln waren und auf beiden Seiten, von der einen auf die andere hinüber beschrieben: 2 Mose 32:15, 16. Überdies bedeutet die Schrift und das Eingraben derselben auf die Tafeln im Worte das, was dem Gedächtnis und dem Leben eingeprägt werden und dadurch bleiben soll:

Jesaja 30:8: „Schreibe das auf eine Tafel bei ihnen, und zeichne es auf ein Buch, auf daß es komme auf die künftige Zeit für immer und ewig“.

Jeremia 17:1: „Die Sünde Judas ist geschrieben mit einem eisernen Griffel, mit einem diamantenen Meißel, eingegraben ist sie in die Tafel ihres Herzens und in die Hörner eurer Altäre“.

Habakuk 2:2, 3: „Jehovah sprach: Schreibe das Gesicht, und stelle es dar auf Tafeln, auf daß es durchlaufe, wer es liest; denn das Gesicht geht noch auf eine bestimmte Zeit; wenn es verzieht, so erwarte es, denn es wird gewiß kommen“.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse #9396

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9396. „Und nahm das Buch des Bundes“, 2 Mose 24:7, bedeutet das Wort im Buchstaben, mit dem das Wort im Himmel verbunden ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Buches, sofern es das Wort in seinem Inbegriff ist, worüber folgt; und aus der Bedeutung des Bundes, sofern er eine Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778. Durch das Buch des Bundes wird hier alles verstanden, was der Herr vom Berg Sinai herab geredet hat, denn 2 Mose 24:4 wird gesagt: „Und Mose schrieb alle Worte Jehovahs“; mithin wird durch das Buch des Bundes im engeren Sinn verstanden das Wort, das dem Mose auf dem Berg Sinai geoffenbart wurde, und im weiteren Sinn das Wort im ganzen Inbegriff, weil dieses das vom Herrn geoffenbarte göttlich Wahre ist; und weil durch dieses der Herr sich mit dem Menschen der Kirche verbindet, darum ist es auch das Buch das Bundes, weil Bund eine Verbindung bedeutet. Aber von welcher Art die Verbindung des Herrn mit dem Menschen der Kirche durch das Wort sei, weiß man heutzutage nicht, und zwar deshalb, weil heutzutage der Himmel verschlossen ist, denn heutzutage redet kaum noch irgend jemand mit Engeln und Geistern und weiß daher, wie sie das Wort auffassen, während dies doch den Alten und hauptsächlich den Uralten bekannt war; denn mit Geistern und Engeln zu reden, war ihnen etwas Gewöhnliches.

Der Grund davon war, daß die Menschen in den alten Zeiten und besonders in den ältesten, innerliche Menschen waren, denn sie dachten im Geiste, beinahe ganz abgezogen vom Leibe, die heutigen Menschen aber sind äußerlich, und denken im Leibe, beinahe abgezogen vom Geist. Daher kommt es, daß der Himmel vom Menschen gleichsam zurückgetreten ist, denn die Gemeinschaft des Himmels besteht mit dem inwendigen Menschen, wenn dieser vom Leib abgezogen werden kann, nicht aber mit dem äußeren unmittelbar. Deshalb weiß man heutzutage nicht, wie beschaffen die Verbindung des Herrn mit dem Menschen durch das Wort ist.

Die, welche aus dem Sinnlichen des Leibes und nicht aus dem Sinnlichen des Geistes denken, können gar nicht anderes begreifen, als daß der Sinn des Wortes im Himmel so beschaffen sei, wie in der Welt, d.h. wie er im Buchstaben ist. Wenn man sagt, der Sinn des Wortes im Himmel sei so beschaffen, wie das Denken des inwendigen Menschen, der keine materiellen Vorstellungen hat, d.h. keine weltlichen, leiblichen und irdischen Vorstellungen, so würde dies heutzutage als eine widersinnige Behauptung erscheinen, mehr noch, wenn man sagt, der Sinn des Wortes im Himmel sei so verschieden von seinem Sinn in der Welt oder im Buchstaben, wie das himmlische Paradies von einem irdischen oder wie himmlische Speise und Trank von irdischer Speise und Trank. Wie groß der Unterschied ist, erhellt daraus, daß das himmlische Paradies Einsicht und Weisheit ist, die himmlische Speise alles Gute der Liebe und Liebtätigkeit und der himmlische Trank alles Wahre des Glaubens aus diesem Guten. Wer würde sich heutzutage nicht wundern, wenn er hörte, daß man im Himmel, wenn Paradies, Garten, Weinberg im Wort genannt werden, kein Paradies oder Garten oder Weinberg darunter versteht, sondern statt dessen solches, was der Einsicht und Weisheit aus dem Herrn angehört; und daß man, wenn Speise und Trank, z.B. Brot, Fleisch, Wein, Wasser genannt wird, statt derselben im Himmel solches versteht, was dem Guten der Liebe und dem Wahren des Glaubens vom Herrn angehört; und zwar nicht infolge von Erklärungen, auch nicht vergleichsweise, sondern kraft der Entsprechungen in voller Wirklichkeit. Weil das Himmlische, das der Weisheit, der Einsicht dem Guten der Liebe und dem Wahren des Glaubens angehört, jenen Dingen wirklich entspricht. Und für diese Entsprechung ist der inwendige Mensch geschaffen in Beziehung auf den äußeren, somit der Himmel, der im inwendigen Menschen ist, in Beziehung auf die Welt, die im äußeren (Menschen) ist, und ebenso im allgemeinen.

Daß das Wort den Entsprechungen gemäß im Himmel verstanden und vernommen wird, ist im Vorhergehenden überall gezeigt worden. Wer das, was soeben gesagt wurde, begreift, kann auch wissen und einigermaßen innewerden, daß durch das Wort die Verbindung des Menschen mit dem Himmel und durch den Himmel mit dem Herrn stattfindet, und daß ohne das Wort keine Verbindung bestünde. Man sehe, was hierüber Nr. 2143, 7153, 7381, 8920, 9094, 9212, 9216, 9357 und anderwärts öfters gezeigt worden ist.

Hieraus erhellt nun, warum Mose das Buch des Bundes nahm und vor dem Volk las und nachher Blut auf das Volk sprengte, und sagte: „Siehe, das ist das Blut des Bundes“; dies geschah nämlich darum, weil das Opferblut im Himmel das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bedeutet, somit auf unserer Erde das Wort; man sehe Nr. 9393. Weil durch Bund eine Verbindung bezeichnet wird, und weil durch das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, d.h. durch das Wort, die Verbindung bewirkt wird, darum wird alles, was zum göttlich Wahren vom Herrn, oder was zum Wort gehört, Bund genannt, z.B. die Tafeln, auf welche die Zehn Gebote geschrieben waren, sodann die Rechte, Satzungen und das übrige, was in den Büchern Moses und überhaupt was im Worte sowohl des Alten als des Neuen Testamentes steht. Die Tafeln, auf welche die Zehn Gebote geschrieben waren:

2. Mose 34:28: „Jehovah schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte“.

5. Mose 9:9, 11, 15: „Ich stieg auf den Berg, zu empfangen die steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes, den Jehovah mit euch geschlossen hat; Jehovah gab mir zwei steinerne Tafeln, die Tafeln des Bundes; ich stieg herab vom Berg, da brannte der Berg mit Feuer, die zwei Tafeln des Bundes aber waren auf meinen zwei Händen“.

5. Mose 4:13, 23: „Jehovah hat euch angezeigt Seinen Bund, den Er euch gebot zu tun, die zehn Worte, die Er auf steinerne Tafeln schrieb, hütet euch, daß ihr nicht vergesset des Bundes Jehovahs, eures Gottes, den Er mit euch geschlossen hat“.

Weil die zwei Tafeln in der Lade, die sich in der Mitte oder im Innersten der Hütte befand, niedergelegt waren, darum hieß man die Lade die Bundeslade: 4 Mose 10:13; 14:44; 5 Mose 10:8; 31:9, 25, 26; Josua 3:3, 6, 8, 11, 14, 17; 4:7, 9, 18; 6:6, 8; 8:33; Richter 20:27; 1. Sam. 4:3-5; 2. Sam. 15:24; 1 Koenige 3:15; 6:19; 8:1, 6; Jeremia 3:16. Daß die Bücher Mose das Buch des Bundes hießen, erhellt daraus, daß, nachdem sie vom Priester Hilkia im Tempel gefunden worden waren, von ihnen Folgendes berichtet wird:

2. Koenige 22:8; 23:2: „Der Hohepriester Hilkia fand das Buch des Gesetzes im Hause Jehovahs, und sie lasen vor ihren Ohren alle Worte des Buchs des Bundes, das gefunden ward im Hause Jehovahs“.

Daß das Wort des Alten Testaments der Bund hieß:

Jesaja 56:4, 5: „Denen, die Meinen Bund halten, will Ich geben in Meinem Hause und innerhalb Meiner Mauern einen Ort und Namen, der besser ist als Söhne und Töchter“.

Jeremia 11:2, 3, 5-7: „Höret die Worte dieses Bundes, den Ich geboten habe euern Vätern, gehorchet Meiner Stimme und tut sie nach allem, was Ich euch gebiete“.

Psalm 25:10: „Alle Wege Jehovahs sind Barmherzigkeit und Wahrheit denen, die Seinen Bund und Seine Zeugnisse halten“.

Psalm 103:17, 18: „Die Barmherzigkeit Jehovahs (waltet) von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, so Ihn fürchten; und Seine Gerechtigkeit auf Kindes Kind bei denen, die Seinen Bund halten und gedenken Seiner Gebote“.

Psalm 78:10: „Sie haben nicht bewahrt den Bund Gottes und sich geweigert in Seinem Gesetz zu wandeln“: Bund Gottes heißt hier das Gesetz Gottes.

Daß unter dem Gesetz im weiten Sinn das ganze Wort, im weniger weiten das historische Wort, im engen das durch Mose geschriebene Wort und im engsten die Zehn Gebote des Dekalogs verstanden werden, sehe man Nr. 6752. Daß auch das Wort des Neuen Testaments der Bund heißt:

Jeremia 31:31-33: „Siehe, es kommen Tage, wo Ich mit dem Hause Israels und mit dem Hause Judas einen neuen Bund schließen werde; das ist der Bund, den Ich schließen werde mit dem Hause Israels nach diesen Tagen. Ich will Mein Gesetz geben in ihre Mitte, und in ihr Herz will Ich es schreiben“: Haus Israels bedeutet die geistige Kirche und Haus Judas die himmlische Kirche.

Psalm 89:29, 35: „Und Ich will Ihn zum Erstgeborenen machen, zum höchsten unter den Königen der Erde, und Mein Bund mit Ihm wird fest stehen; nicht werde Ich gemein machen Meinen Bund, und den Ausspruch Meiner Lippen werde Ich nicht ändern“: hier vom Herrn. Mein Bund mit Ihm wird fest bleiben, bedeutet die Vereinigung Seines Göttlichen und Göttlich-Menschlichen, somit auch das Wort; denn der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen war das Wort, das Fleisch, d.h. Mensch wurde: Johannes 1:1-3, 14. Daß das göttlich Wahre oder das Wort der Bund oder die Verbindung bezeichnet, kommt daher, weil es das Göttliche vom Herrn, somit der Herr selbst ist; wenn daher das Wort vom Menschen aufgenommen wird, so wird der Herr selbst aufgenommen. Hieraus erhellt, daß durch das Wort die Verbindung des Herrn mit dem Menschen zustande kommt; und weil es eine Verbindung des Herrn mit dem Menschen ist, darum auch eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen, denn der Himmel heißt Himmel vermöge des göttlich Wahren, das vom Herrn ausgeht, mithin vermöge des Göttlichen. Daher wird von denen, die im Himmel sind, gesagt, sie seien im Herrn. Daß das Göttliche Sich mit denen verbindet, die den Herrn lieben und Sein Wort halten, sehe man Johannes 14:23. Aus diesem kann erhellen, daß durch das Blut des Bundes die Verbindung des Herrn durch den Himmel mit dem Menschen mittelst des Wortes verstanden wird, wie auch bei

Sacharja 9:10, 11: „Ausrotten werde Ich den Wagen aus Ephraim und das Roß aus Jerusalem, und ausgerottet soll werden der Bogen des Krieges; dagegen wird Er Frieden lehren die Völkerschaften; Sein Herrscher wird sein von Meer zu Meer und vom Strom bis zu den Enden der Erde; und was dich betrifft, so werde Ich durch das Blut Deines Bundes entlassen Deine Gebundenen aus der Grube, worin kein Wasser ist“: Wer nichts vom inneren Sinn weiß, kann hier nichts anderes verstehen, als solches, was der Buchstabensinn in sich schließt, daß nämlich ausgerottet werden soll der Wagen aus Ephraim, das Roß aus Jerusalem und die Kriegsbogen, und endlich daß das Blut des Bundes das Blut des Herrn sei, durch das diejenigen befreit werden sollen, die in Sünden sind, wobei man auf verschiedene Art erklärt, wer diejenigen seien, die unter den Gebundenen in der Grube, worin kein Wasser, verstanden werden. Wer aber den inneren Sinn des Wortes weiß, begreift, daß hier vom göttlich Wahren gehandelt wird, und daß dieses, nachdem es verwüstet war, d.h. nicht mehr im Glauben und Herzen vom Menschen aufgenommen wurde, durch das göttlich Wahre, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, wieder hergestellt, und so diejenigen, die es glauben und tun, mit dem Herrn selbst verbunden werden sollen; und dies kann man aus dem inneren Sinn des einzelnen in dieser Stelle noch vollständiger erkennen: wie aus der Bedeutung des Wagens, sofern er die Lehre der Kirche bezeichnet: Nr. 2760, 5321, 5945, 8215; Ephraims, sofern er das erleuchtete Verständige der Kirche vorbildet: Nr. 5354, 6222, 6238, aus der Bedeutung des Rosses, sofern es das Verständnis des Wortes bezeichnet: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217, 5321, 6125, 6534, 8029, 8146, 8148; Jerusalems, sofern es die geistige Kirche ist: Nr. 2117, 3654, 9166; aus der Bedeutung des Bogens, sofern er die Lehre des Wahren bezeichnet: Nr. 2686, 2709; und des Kriegs, sofern er den Kampf um die Wahrheiten bezeichnet: Nr. 1664, 2686, 8295. Hieraus wird klar, daß durch die Ausrottung des Wagens aus Ephraim und des Rosses aus Jerusalem und des Kriegsbogens die Verwüstung des göttlich Wahren in der Kirche in betreff seines ganzen Verständnisses bezeichnet wird; und durch die Entlassung der Gebundenen in der Grube, worin kein Wasser ist, durch das Blut des Bundes, die Wiederherstellung durch das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende göttlich Wahre. Daß das Blut das göttlich Wahre und der Bund die Verbindung bezeichnet, wurde oben gezeigt, und daß die Gebundenen in der Grube die Angehörigen der geistigen Kirche sind, die durch das Kommen des Herrn in die Welt selig gemacht wurden, sehe man Nr. 6854. Grube, wo kein Wasser ist, wird gesagt, weil durch das Wasser das Wahre bezeichnet wird: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 7307, 8137, 8138, 8568, 9323.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.