From Swedenborg's Works

 

Himmel und Hölle #0

Study this Passage

/ 603  
  

 EMANUEL SWEDENBORG

HIMMEL und HÖLLE

Visionen & Auditionen

Aus dem Lateinischen von Dr. Friedemann Horn SWEDENBORG-VERLAG ZÜRICH

Titel des lateinischen Originals von 1758:

DE COELO ET EJUS MIRABILIBUS, ET DE INFERNO

EX AUDITIS ET VISIS

Auflage 2005

© 1992 by Swedenborg-Verlag Zürich Satz: Swedenborg-Verlag Zürich Druck und Bindung: CPI Books, Ebner & Spiegel Buch GmbH, Ulm.

Printed in Germany ISBN 3-85927-241-1

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort des Übersetzers

I. DER HIMMEL

Vorbemerkungen des Verfassers

Der Herr ist der Gott des Himmels 2-6

Das Göttliche des Herrn bildet den Himmel 7-12

Dieses Göttliche ist die Liebe zu Ihm und zum Nächsten 13-19

Der Himmel besteht aus zwei Reichen 20-28

Es gibt drei Himmel. 29-40

Die Himmel bestehen aus unzähligen Gesellschaften 41-50

Jede Gesellschaft und jeder Einzelne ist ein kleinerer Himmel 51-58

Der Himmel im ganzen stellt einen einzigen Menschen dar 59-67

Jede Gesellschaft in den Himmeln stellt einen Menschen dar 68-72

Jeder Engel hat daher eine vollkommene menschliche Gestalt 73-77

All dies beruht auf dem Göttlich-Menschlichen des Herrn 78-86

Der Herr und sein Göttlich-Menschliches (Leitsätze aus den HG)

Die Entsprechung des Himmels mit dem Menschen 87-102

Die Entsprechung des Himmels mit den irdischen Dingen 103-115

Die Sonne im Himmel 116-125

Licht und Wärme im Himmel 126-140

Die vier Hauptrichtungen im Himmel 141-153

Zustandsveränderungen bei den Engeln im Himmel 154-161

Die Zeit im Himmel 162-169

Die Vorbildungen und Erscheinungen im Himmel 170-176

Die Gewänder der Engel

Wohnungen und Heimstätten der Engel

Der Raum im Himmel

Die Wirkung der Form des Himmels

Die Regierungen im Himmel

Vom Gottesdienst im Himmel

Die Macht der Engel

Die Sprache der Engel

Wie die Engel mit den Menschen reden

Himmlische Schriften

Die Weisheit der Engel

Der Zustand der Unschuld bei den Engeln

Der Zustand des Friedens im Himmel

Die Verbindung des Himmels mit dem Menschengeschlecht

Verbindung von Himmel und Mensch durch das Wort

Himmel und Hölle sind aus dem menschlichen Geschlecht

Heiden und andere Nichtchristen im Himmel

Die Kinder im Himmel

Weise und Einfältige im Himmel

Über die Wissenschaften (Leitsätze aus den HG)

Reiche und Arme im Himmel

Die Ehen im Himmel

Die Tätigkeiten der Engel im Himmel

Die himmlische Freude und Glückseligkeit

Die Unermeßlichkeit des Himmels

II. DIE GEISTERWELT

Was ist die Geisterwelt?

Jeder Mensch ist seinem Inneren nach ein Geist

Auferweckung von den Toten und Eintritt ins ewige Leben

Der Mensch hat nach dem Tod vollkommene Menschengestalt

Er hat dann alle Sinne, Gedächtnis, Denken und Neigungen

Der Mensch ist nach dem Tod so, wie sein Leben in der Welt war

Die Lebensfreuden verwandeln sich in ihre Entsprechungen

Erster Zustand des Menschen nach dem Tode

Zweiter Zustand des Menschen nach dem Tode

Dritter Zustand des Menschen nach dem Tode

Kein Einlaß in den Himmel durch unmittelbare Barmherzigkeit

Das zum Himmel führende Leben ist nicht so schwer

III. DIE HÖLLE

Der Herr regiert die Höllen

Der Geist selbst wirft sich in die Hölle

Die Höllischen sind aufgrund ihrer Selbst und Weltliebe im Bösen und in dem daraus entspringenden Falschen

Das höllische Feuer und Zähneknirschen

Bosheiten und verruchte Kunstgriffe der höllischen Geister

Äußere Erscheinung, Lage und Vielfalt der Höllen

Das Gleichgewicht zwischen Himmel und Hölle

Dieses Gleichgewicht erhält den Menschen in der Freiheit

Die Freiheit des Menschen (Leitsätze aus den HG)

Anmerkungen (Leitsätze aus den HG)

VORWORT DES ÜBERSETZERS

ZUR REVIDIERTEN AUFLAGE VON 1992

„Himmel und Hölle“ ist wahrscheinlich das populärste Werk des schwedischen Sehers. Im Jahre 1758 zu London in lateinischer Sprache veröffentlicht, hat es seither einige hundert Auflagen in den verschiedensten Sprachen erlebt. Schon Hyde’s „Bibliography of Swedenborg’s Works“ (Bibliographie der Werke Swedenborgs) vom Jahre 1906 erwähnt allein 95 verschiedene englische Ausgaben, dazu 1 arabische, 2 dänische, 2 holländische, 8 französische, 11 deutsche, 1 hindustanische, 1 italienische, 1 polnische, 1 russische, 6 schwedische, 1 walisische – nebst Dutzenden von Auszügen des Werkes in den genannten und weiteren Sprachen.

Da seit dieser Aufzählung 86 Jahre vergangen sind, kann man damit rechnen, daß die Anzahl der Auflagen in den verschiedenen Sprachen heute bei 200 liegt.

Was nun die deutschen Ausgaben des Werkes anbelangt, so ist die erste bereits 1774, also zwei Jahre nach Swedenborgs Tod, in Leipzig erschienen. Ihre Übersetzung war von keinem geringeren als dem berühmten „schwäbischen Vater“, nämlich Prälat Friedrich Christoph Oetinger veranlaßt, der als erster in deutschen Landen für eine vorurteilslose Prüfung Swedenborgs eingetreten und dafür von seinem Konsistorium recht übel behandelt worden war. Oetingers Übersetzung erlebte insgesamt 5 Auflagen, und es ist sicher, daß die großen Geister der deutschen Klassik und Romantik, sowie des Deutschen Idealismus ihre Swedenborg betreffenden Kenntnisse zumeist aus diesen und den anderen auf Oetinger zurückgehenden Swedenborg-Ausgaben bezogen haben. 1830 steuerte L. Hofaker eine weitere, freilich bei weitem weniger erfolgreiche Übersetzung des Werkes bei, bis endlich im Jahre 1854 die „klassische“, bis heute mindestens zehnmal nachgedruckte Übertragung des Tübinger Universitäts-Bibliothekars Prof. Immanuel Tafel erschien.

ZUR ÜBERSETZUNG

Was die Genauigkeit der Tafelschen Übersetzung angeht, so dürfte sie kaum zu übertreffen sein. Käme es allein darauf an, so hätte ein weiterer Nachdruck genügt. Aber 120 Jahre sind eine lange Zeit. Das Sprachgefühl hat sich wesentlich verändert. Tafels deutscher Stil, der sich so nahe als überhaupt möglich an Swedenborgs Latein hält, würde selbst bei gründlicher Revision dem heutigen Leser noch Mühe machen. Daher hatte die Verlagsleitung den Eindruck, daß – ähnlich wie bei dem Anfang der 60er Jahre neu herausgebrachten Werk „Die Wahre Christliche Religion“ – allein eine ganz neue Übertragung zweckdienlich wäre, eine Übertragung, die absolute Treue gegenüber dem Inhalt mit besserer Lesbarkeit verbindet.

Diesem obersten Grundsatz hatte sich alles andere unterzuordnen. Zunächst einmal galt es, die im Original oftmals schier endlosen „Schachtelsätze“ auseinanderzunehmen und den Zusammenhang der Ideen auf andere Weise, nämlich durch entsprechende Bindewörter oder auch durch Umstellungen durchsichtig zu machen. Das erforderte oftmals sehr langwierige Überlegungen, sollte auch nicht eine Schattierung dieser Zusammenhänge verloren gehen. Der Schachtelsatz ist ja an sich gerade für derart komplexe Ideen, wie sie Swedenborg vorbringt, das geeignetste Mittel der Darstellung. Nur wird man heutzutage kaum mehr mit der Bereitschaft der Leser rechnen dürfen, derartige Sätze zu lesen, zumal wenn sie massiert auftreten. Dies war die schwerste Hürde für den Übersetzer, der sich der Treue gegenüber dem Autor und der Rücksicht gegenüber dem Leser gleichermaßen verpflichtet fühlte.

Ferner galt es, für eine Reihe von lateinischen Wörtern andere deutsche Übersetzungen zu finden, vorweg für das fast auf jeder Seite vorkommende Wort charitas (= caritas). Tafel hat dafür von Oetinger die Wortbildung Liebtätigkeit übernommen, die sich jedoch im Deutschen in neuerer Zeit nirgends findet und die auch – von Ausnahmen abgesehen – nicht vollständig ausdrückt, was gemeint ist. Da bei uns das Wort Liebestätigkeit ein fest umrissener Begriff ist, der die praktische Ausübung von Nächstenliebe bezeichnet (man denke an das katholische Hilfswerk „Caritas“!), so können beim Lesen des Wortes Liebtätigkeit Irrtümer kaum ausbleiben. Swedenborg meint nämlich mit charitas fast durchwegs die der praktischen Ausübung zugrunde liegende wohlwollende Gesinnung, und diese ist nun einmal am allgemeinverständlichsten in dem gebräuchlichen Wort Nächstenliebe ausgedrückt. Deshalb habe ich charitas fast immer mit „Nächstenliebe“ wiedergegeben, ausnahmsweise auch mit „tätiger Liebe“.

Ein anderes Beispiel: Swedenborg spricht oft von der mit jeder Liebe oder Neigung – sie sei gut oder böse – verbundenen, besonderen Freude. „Omnia jucunda profluunt ex amore“. Man sieht, jucunda ist ein substantivisch gebrauchtes Adjektiv. Jucundus, -a, -um heißt eigentlich „förderlich“, und von daher „angenehm, erfreulich“. Eigentlich müßte man also den zitierten Satz und alle ähnlichen Stellen übersetzen: „Alles, was angenehm (erfreulich) ist, geht aus einer Liebe hervor“, oder auch: „Alle angenehmen (Dinge) gehen aus einer Liebe hervor.“ Tafel hat nun – mit Recht – übersetzt, als ob das Substantiv jucunditas dort stünde. Es ist nur nicht einzusehen, warum er dafür meist das in der neueren deutschen Literatur unbekannte Wort „Lustreiz“ verwendet. Das Wort ruft unwillkürlich Vorstellungen ungeistiger Art hervor. Ich habe mich im allgemeinen an Oetinger gehalten, der jucundus gewöhnlich mit „Freude“ übersetzt. Hin und wieder habe ich auch – mich enger an den eigentlichen Sinn des Wortes haltend – jucundus mit „das Angenehme“ oder mit „das, was angenehm ist“ wiedergegeben.

DIE IN KAUF ZU NEHMENDEN NACHTEILE

Der Nachteil, von Tafel in diesen und anderen Fällen abzuweichen, liegt auf der Hand: „Liebtätigkeit“ und „Lustreiz“ haben sich seit bald eineinhalb Jahrhunderten bei den Freunden Swedenborgs im deutschen Sprachbereich derart eingebürgert, daß sie diese Ausdrücke für „typisch neukirchlich“ und daher für unverzichtbar halten, obwohl das gar nicht zutrifft. Die Tatsache, daß die genannten Wörter außerhalb der deutschsprachigen Swedenborg-Literatur nicht begegnen, bestärkt sie noch in dieser Meinung.

Ich habe es mir reiflich überlegt, ob ich mit der von Tafel begründeten Tradition brechen sollte – auch aus einem weiteren, womöglich noch gewichtigeren Grunde:

Man hat des öfteren beklagt, daß Swedenborg bei seiner umwälzend neuen Formulierung der „Lehren des Herrn für Seine Neue Kirche“ nicht eine ebenso umwälzend neue Sprache benutzt hat, sich vielmehr fast ausnahmslos der von einer ganz anderen Theologie geprägten Ausdrucksweise bediente. Mißverständnisse konnten daher nicht ausbleiben, und vielleicht war sich Swedenborg – ohne es ändern zu können – auch darüber klar.

Möglicherweise haben wir hierin auch einen der wichtigsten Gründe dafür zu suchen, daß er in jedem neuen Kapitel seine von den herkömmlichen Begriffen so stark abweichenden, aber doch mit den herkömmlichen Fachausdrücken formulierten Anschauungen beharrlich – aber für manche Leser ermüdend – wiederholt. An einer Stelle seiner etwa 20000 Seiten umfassenden religiösen Werke sagt Swedenborg einmal sinngemäß: Um zu verhindern, daß man seine Werke irgendwo aufschlage und sich dann ein rasches und ungerechtes Urteil bilde, wiederhole er die Grundwahrheiten immer wieder – eben um zu zeigen, daß der von ihm benützte traditionelle theologische Wortschatz in seiner Sicht eine ganz neue Bedeutung erhält.

ALTE WÖRTER MIT NEUEM INHALT

Einige Beispiele zur Verdeutlichung: Herkömmlicherweise stellt man sich unter den „Engeln“ Wesen vor, die als solche von Gott erschaffen wurden und den „Himmel“ bevölkern. Ab und zu kommen sie zur Erde herab, um eine Botschaft von Gott auszurichten. Man stellt sie gewöhnlich mit Flügeln dar, einmal um verständlich zu machen, daß sie vom Himmel herab auf die Erde kommen können, zum anderen, um sie von den Menschen zu unterscheiden, die an die materielle Welt gebunden sind.

Seit Renaissance, Barock und Rokoko die Engel gern als „Putten“, d.h. als eine Art Mischung zwischen den antiken Eroten und christlichen Engeln darstellten, wurde es üblich, verniedlichend von den „Engelchen“ zu reden und sie als eine Art frommer Märchenfiguren in der Welt der kindlichen Psyche anzusiedeln. Rilkes Aussage in der 1. Duineser Elegie, „ein jeder Engel ist schrecklich“ (nämlich übermächtig) bezeichnet so etwas wie eine Wende in der langanhaltenden Abwertung der Engel im christlich-jüdischen Kulturkreis. Da Rilke von Swedenborgs „Himmel und Hölle“ so beeindruckt war, daß er es einst seinem mir bekannten Freunde, dem Maler RR Junghanns, schenkte, dürfen wir in dem zitierten Wort eine Einwirkung von Swedenborgs Engellehre vermuten.

Aber Swedenborg hat die Engel nicht nur als wirkliche und höchst wirkungsmächtige Wesen beschrieben, deren Verniedlichung geradezu kindisch erscheinen muß – damit hätte er im Grunde nichts Neues gesagt –, vielmehr hat er die Kühnheit besessen, ihre Herkunft und ihr Wesen völlig neu zu begründen: In Swedenborgs Schau sind Engel Menschen, d.h. sie sind auf unserem oder einem der zahllosen anderen Erdkörper im Weltall geboren und nach ihrem Tode für tauglich befunden worden, in den Himmel einzugehen. Swedenborg zufolge gibt es also keine als solche erschaffenen Engel.

Das zweite Beispiel: In der traditionellen Theologie ist der „Himmel“ ein Zustand „ewiger Seligkeit“, in dem die Engel samt allen „selig“ Verstorbenen Gott schauen, preisen und loben. Kein Wunder, daß viele Menschen wenig mit der „ewigen Seligkeit“ anzufangen wissen und den Teufel samt seiner Hölle im Grunde „interessanter“, zumindest anschaulicher, finden! Swedenborg bedient sich zwar derselben Ausdrücke – doch wie ganz anders ist, was er „aufgrund von Gehörtem und Gesehenem“ unter dem Himmel und der Hölle versteht! Leiden die herkömmlichen Schilderungen des Himmels, ganz im Gegensatz zu den höchst anschaulichen Darstellungen der Hölle und des Teufels, gewissermaßen an Blutleere, so ist es bei Swedenborg eher umgekehrt: bei ihm erscheint der Himmel im Grunde anschaulicher als die Hölle. In seiner Darstellung sind die Engel Menschen, die auf der Stufenleiter der Entfaltung des wahren Menschentums zum „Bilde Gottes“ ein gutes Stück weiter sind als wir, aber im Prinzip sind auch wir dazu bestimmt, Engel zu werden.

„Nutzwirkungen“ hoher und höchster Art verleihen dem Leben der Engel im Himmel Inhalt und Wert, geradeso wie die bescheideneren Nutzwirkungen, die wir verrichten, unser Leben lebenswert erscheinen und als Vorbereitung für den Himmel dienen lassen. Swedenborgs Engel plagt nicht jene gähnende Langeweile, die den traditionellen Himmel so wenig attraktiv macht. Oetinger hat einmal das himmlische Leben, wie es von Swedenborg geschildert wird, „die intensivere Seinsweise“ genannt.

Was die „Hölle“ betrifft, so ist sie herkömmlicherweise ein Zustand ewiger Qual, der „Teufel“ aber jenes bocksbeinige, geschwänzte Wesen, das uns, wenn wir auf Erden nicht zum Glauben hindurchgedrungen waren, „drüben“ in Ewigkeit im höllischen Feuer spießen, braten und sieden werde. Natürlich gibt es auch weniger primitive Vorstellungen. Swedenborg kennt keinen Teufel als eine Art Gegen-Gott, sondern versteht unter dem Teufel die Hölle im Inbegriff. Des weiteren ist in seinen Augen die Hölle „der Himmel für die Bösen“. Gott verdammt niemanden zur Hölle, aber wer sein irdisches Leben dazu mißbraucht hat, das Böse zu bevorzugen, der stürzt sich nach dem Tode selber in die Hölle, weil er es im Himmel gar nicht aushielte. Die Qualen, die nun einmal zur Hölle gehören, sind das Ergebnis jener Liebe zum Bösen, die das unveränderliche Grundwesen ihrer Bewohner darstellt. Da es deren größte Freude (hier wäre Tafels „Lustreiz“ eher angebracht!) ist, ihren Mitgeschöpfen Schaden und Leid zuzufügen, kann es nicht ausbleiben, daß dasselbe auch ihnen geschieht. Dieses Gesetz der „Wiedervergeltung“ ist universal, es gilt auch im Himmel, nur ist es dort nicht die Selbstund Weltliebe, sondern die Liebe zum Herrn und zum Nächsten, die alle beseelt.

Wir könnten Beispiel auf Beispiel häufen, um zu zeigen, daß Swedenborg den übernommenen theologischen Begriffen einen derart neuen Inhalt gegeben hat, daß – zumindest in vielen Fällen – die Verwendung einer neuen Ausdrucksweise angebracht gewesen wäre. Es kann jedoch nicht die Aufgabe des Übersetzers sein, diesem Mangel abzuhelfen.

ZUM INHALT

Der Leser dieses Buches sollte sich von vorneherein über drei Dinge klar sein:

1. Es ist wichtiger denn je, sich mit dem zu beschäftigen, was mit unserem unvermeidlichen Tode auf uns zukommt. Die Weigerung vieler heutiger Theologen, das Thema auch nur anzuschneiden, beruht auf einem verhängnisvollen Mißverständnis – oft genug übrigens auch auf mangelndem Glauben. „Vor einigen Jahren schrieb ein Theologe: «Der Tod ist kein Thema mehr für uns». Das war töricht. Und wie töricht es war, zeigt die Fülle von Literatur, die inzwischen zum ‹Thema Tod› erschienen ist“ (Theo Schaller, pfälz. Kirchenpräsident i. R., 1975). Die Gründe für die Verdrängung des Todes und aller damit zusammenhängenden Fragen aus dem Denken vieler heutiger Theologen sind komplex und können hier leider nicht besprochen werden. Sicher ist aber, daß der bedeutende Seelenforscher C. G. Jung weiß, was er sagt, wenn er schreibt: „Der Mensch sollte einen Mythus vom Tode haben, denn die ‹Vernunft› zeigt ihm nichts als die dunkle Grube, in die er fährt. Der Mythus aber könnte ihm andere Bilder vor Augen führen, hilfreiche und bereichernde Bilder des Lebens im Totenland“ („Erinnerungen etc.“, S. 308).

2. Swedenborg war ein Seher, kein Spiritist, d.h. ihm wurde gegeben, während der Spiritist von sich aus in die Geheimnisse hinter dem „Vorhang“ einzudringen trachtet. Das ist ein grundlegender Unterschied. Wie sehr sich Swedenborg des Offenbarungscharakters seiner Schau bewußt war, zeigt nicht zuletzt auch die Tatsache, daß er sich soweit als nur irgend möglich auf die biblische Offenbarung abstützt. Seine Grundthesen sind samt und sonders biblisch fundiert.

3. Swedenborg blieb sich auch bewußt, daß die Erscheinungen der geistigen Welt nicht beschrieben werden können, wie sie an sich sind, sondern nur durch entsprechende Bilder aus dem irdischen Erfahrungsbereich des Menschen. Es ist wichtig, dies bei der Lektüre stets vor Augen zu haben, dann vergißt man nicht, daß Swedenborg Geistiges bildhaft darstellt, und man wird vermeiden, daß einem die geschilderten Einzelheiten den Blick für die allein wichtigen Gesetzmäßigkeiten des uns alle erwartenden nachtodlichen Daseins verschleiern. Was Swedenborg über den „Zustand des Friedens im Himmel“ schreibt, gilt im Grunde für seine ganze Darstellung des Lebens im Himmel und in der Hölle:

„Wer den Frieden des Himmels nicht selbst erlebt hat, kann den Frieden nicht begreifen, in dem sich die Engel befinden. Solange der Mensch im Körper lebt, kann er diesen Frieden auch gar nicht in sich aufnehmen und begreifen, weil die Erkenntnis des Menschen dem Natürlichen verhaftet ist. Wer ihn begreifen will, muß so beschaffen sein, daß sein Denken erhoben und er vom Körper weggeführt, in den Geist versetzt werden und dann bei den Engeln sein kann. Da ich nun auf diese Weise den Frieden des Himmels empfunden habe, kann ich ihn auch beschreiben – freilich nicht wie er an sich ist, denn menschliche Worte reichen dazu nicht aus –, sondern nur durch den Vergleich mit der Seelenruhe derer, von denen es heißt, daß sie in Gott vergnügt seien.“ (Nr. 284).

Wer das Buch des „gewürdigten Sehers unserer Zeiten“ (Goethe) unter den genannten Voraussetzungen liest, wird ohne Zweifel reichen Gewinn davon tragen und über das, was ihn nach dem Tode erwartet, „im Bilde“ sein.

Großen Dank schulde ich meiner lieben Frau für ihre aufopfernde Mitarbeit, sowie Herrn Grob für das Lesen der letzten Korrektur der revidierten Auflage von 1992 und seine zahlreichen stilistischen Verbesserungsvorschläge, die der Lesbarkeit sehr zugute kommen. Friedemann Horn

/ 603  
  

From Swedenborg's Works

 

Arcana Coelestia #1408

Study this Passage

  
/ 10837  
  

1408. Haec et sequentia se ita habent historice, sicut scripta sunt, sed historica sunt repraesentativa, omnia verba sunt significativa: se ita res habet in omnibus historicis Verbi, non solum in libris Mosis sed etiam in Josuae, Judicum, Samuelis et Regum, in quibus omnibus nihil aliud apparet quam historicum; sed tametsi historicum est in sensu litterae, usque in sensu interno sunt arcana caeli quae recondita ibi latent; quae arcana nusquam videri possunt quamdiu mens cum oculo tenetur in historicis, nec prius revelantur quam cum mens a sensu litterae removetur: se habet Verbum Domini sicut corpus in quo anima viva; quae animae sunt, non apparent dum inhaeret mens corporeis, adeo ut vix credat se animam habere, minus quod victura post mortem; ut primum vero a corporeis recedit, patent illa quae animae et vitae sunt; quae etiam causa est, non solum quod moritura corporea antequam homo potest e novo nasci aut regenerari, sed etiam quod corpus moriturum ut venire possit in caelum ac videre caelestia: ita se habet cum Verbo Domini; illius corporea sunt illa quae sunt sensus litterae, in quibus cum mens tenetur, interna nusquam videntur, sed quando quasi mortua sunt, tunc primum sistuntur videnda: sed usque sunt illa quae sunt sensus litterae similia illis qua apud hominem in ejus corpore, nempe scientificis memoriae quae ex sensualibus sunt, quae sunt vasa communia in quibus interiora seu interna; inde sciri potest quod aliud sint vasa et aliud essentialia quae in vasis; vasa sunt naturalia, essentialia quae in vasis, sunt spiritualia et caelestia; ita quoque historica Verbi, ut et singulae voces in Verbo, sunt vasa communia, naturalia, immo materialia, in quibus spiritualia et caelestia; haec nusquam in conspectum veniunt nisi per sensum internum: unicuivis hoc constare potest solum ex eo quod multa in Verbo secundum apparentias, immo secundum fallacias sensuum, dicta sint; ut quod Dominus irascatur, puniat, maledicat, occidat, et talia plura, cum tamen in sensu interno contraria sunt; nempe quod Dominus nusquam irascatur et puniat, minus maledicat et occidat; usque tamen iis qui ex simplicitate cordis credunt Verbum sicut illud capiunt in littera, nihil nocet dum in charitate vivunt; causa est quia Verbum nihil aliud docet quam ut quisque cum proximo vivat in charitate, utque ament Dominum supra omnia; qui hoc faciunt, illi habent interna apud se, et sic apud eos fallaciae ex sensu litterae captae facile discutiuntur.

  
/ 10837  
  

This is the Third Latin Edition, published by the Swedenborg Society, in London, between 1949 and 1973.

From Swedenborg's Works

 

Himmlische Geheimnisse #2588

Study this Passage

  
/ 10837  
  

2588. „Des Weibes (uxoris) Abrahams willen“, 1 Mose 20:18, daß dies bedeutet, damit das geistig Wahre verbunden würde dem himmlisch Guten, erhellt aus der Vorbildung der Sarah als Gattin (uxoris) sofern sie ist das geistig Wahre, verbunden mit dem himmlisch Guten, wovon Nr. 1468, 1901, 2063, 2065, 2172, 2173, 2198. 2507 und aus der Vorbildung Abrahams, sofern er ist das himmlisch Gute, verbunden dem geistig Wahren, wovon Nr. 2011, 2172, 2198, 2501. Ob man sagt das geistig Wahre und das himmlisch Gute oder der Herr, ist dasselbe, weil der Herr das Wahre selbst und das Gute selbst ist und die eigentliche Ehe (ipsum) des Wahren und Guten, sowie des Guten und Wahren. Wie sich dies verhält, kann zwar aus der Erklärung erhellen, weil es aber zu dem gehört, was zu dieser Zeit dunkel ist, so möge es, soweit es geschehen kann, beleuchtet werden:

Es wird hier von der Glaubenslehre gehandelt, von welcher der Herr im Knabenalter gedacht hat, nämlich ob es erlaubt sei in sie durch das Vernünftige einzugehen, und so sich Vorstellungen über sie zu bilden; daß so gedacht worden, geschah in der Liebesabsicht, für das Menschengeschlecht zu sorgen, das so geartet ist, daß es nicht glaubt, was es nicht auf vernünftige Weise faßt; aber Er ward aus dem Göttlichen inne, daß dies nicht geschehen dürfe, daher hat Er aus dem Göttlichen Sich geoffenbart und alsdann aus demselben auch alles im Weltall, was untergeordnet ist, nämlich was zu Vernünftigem, und was zu Natürlichem gehört.

Wie es sich mit den Lehren des Glaubens bei den Menschen verhält, ist oben Nr. 2568 gesagt worden, nämlich daß zwei Prinzipien sind, aus denen sie denken, ein verneinendes und ein bejahendes, und zwar aus dem verneinenden Prinzip diejenigen, die nichts glauben, wenn sie nicht durch Vernunftgründe und Wißtümliches, ja durch Sinneswahrnehmungen überwiesen werden; und aus dem bejahenden diejenigen, die glauben, daß es wahr ist, weil es der Herr im Wort gesagt hat, somit die Glauben haben an den Herrn.

Die in der Verneinung sind, daß das, was im Wort steht, wahr sei, indem sie im Herzen sagen, daß sie alsdann glauben wollen, wenn sie durch Vernunftmäßiges und Wißtümliches überzeugt werden, mit denen ist es so, daß sie eigentlich gar nicht glauben, auch nicht wenn sie selbst durch leibliche Sinneswahrnehmungen, als durch Gesicht und Gehör und durch den Tastsinn überwiesen würden, denn sie würden immer wieder neue Vernunftschlüsse dagegen bilden, so daß sie zuletzt allen Glauben ganz auslöschen, und zugleich das Licht der Vernunft in Finsternis, weil in Falsches, verwandeln.

Welche aber in der Bejahung sind, d.h., die glauben, daß es wahr ist, weil der Herr so gesagt hat, mit denen ist es so, daß sie durch Vernunftgründe und Wißtümliches, ja durch Sinneswahrnehmungen fort und fort bestärkt und ihre Vorstellungen erleuchtet und bekräftigt werden; denn der Mensch bekommt nicht anderswo her Licht, als durch Vernunftgründe und Wißtümliches, ein jeder macht es auch so; bei diesen lebt so des Lebens die Lehre, und es wird von ihnen gesagt, daß sie geheilt werden und gebären; bei jenen aber stirbt des Todes die Lehre und wird von ihnen gesagt, daß ganz verschlossen werde der Mutterleib.

Hier aus diesem wird klar, was es heißt, durch Vernunftmäßiges in die Lehre des Glaubens eingehen, und was es heißt, aus der Glaubenslehre in Vernunftmäßiges eingehen, aber dies soll durch Beispiele beleuchtet werden.

Aus der Lehre des Wortes ergibt sich, daß das erste und die Hauptsache der Lehre ist: Liebe zum Herrn und Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Diejenigen nun, die in der Bejahung in diesem Punkt sind, können in alle beliebigen Vernunft- und wissenschaftlichen Gründe, ja sinnliche Wahrnehmungen eingehen, jeder nach seiner Gabe, seiner Wissenschaft und seiner Erfahrung; ja, je mehr sie eingehen, desto mehr werden sie bestärkt, denn die ganze Natur ist des Bestärkenden voll. Die aber diesen ersten und Hauptpunkt der Lehre verneinen und vorher durch wissenschaftliche und Vernunftgründe wollen überwiesen werden, daß es so sei, die lassen sich, weil sie es im Herzen verneinen, gar nicht überweisen, und stehen fortwährend für ein anderes Prinzip, das sie für das wesentliche halten, ein. Und ebendieselben verblenden sich durch die Bestärkungen ihres Prinzips zuletzt so, daß sie nicht einmal wissen können, was Liebe zum Herrn und was Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist; und weil sie sich im Gegenteil bestärken, so tun sie dies endlich auch darin, daß sie sich einbilden, daß es keine andere Liebe geben könnte, die mit einer Lust verbunden wäre, als die Selbst- und Weltliebe, und zwar bis dahin, daß sie, wo nicht in der Lehre, so doch im Leben, die höllische Liebe anstatt der himmlischen umfassen. Mit jenen aber, die weder in der Verneinung noch in der Bejahung sind, sondern im Bezweifeln, ehe sie verneinen oder bejahen, verhält es sich wie Nr. 2568 gesagt worden, nämlich daß die, welche zum Leben des Bösen hinneigen, in die Verneinung fallen, die aber zum Leben des Guten (hinneigen), in die Bejahung geführt werden.

Ein anderes Beispiel: Unter die Hauptsätze der Lehre gehört der, daß alles Gute vom Herrn und alles Böse vom Menschen oder von dem eigenen Ich kommt. Welche in der Bejahung sind, daß dem so sei, die können sich durch vieles, was vernunftmäßig und wissenschaftlich ist, bestärken, als: daß überall nichts Gutes einfließen kann, als vom Guten selbst, d.h. von der Quelle des Guten, somit vom Herrn, und daß der Urgrund des Guten nirgend anders sein kann; indem sie sich es klar machen durch alles, was in ihnen, in anderen, im allgemeinen, ja, im geschaffenen Weltall, wahrhaft gut ist. Hingegen die, welche in der Verneinung sind, die bestärken sich in dem Gegenteil durch alles, was sie je denken, zuletzt so weit, daß sie nicht wissen, was gut ist, indem sie miteinander streiten, welches das höchste Gut sei, in tiefer Unwissenheit, daß das himmlisch und geistig Gute vom Herrn es ist, durch das alles Gute, das geringer ist, belebt wird, und daß der Lustreiz aus demselben wahrhaft ein Lustreiz ist. Einige sagen (wähnen) von nirgendwo anders her als nur von ihnen selbst könne das Gute (kommen).

Noch ein Beispiel sei das, daß die in der Liebe zum Herrn und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, die Wahrheiten der Lehre annehmen und Glauben an das Wort haben können, nicht aber die im Leben der Selbst- und Weltliebe sind, oder was das gleiche, daß die im Guten sind, glauben können, nicht aber die im Bösen. Die, welche in der Bejahung sind, können dieses mit Unzähligem vernunftmäßig und wissenschaftlich begründen: vernunftmäßig, daß das Wahre und das Gute zusammenstimme, nicht aber das Wahre und das Böse, und daß, wie im Bösen, so auch aus dem Bösen alles Falsche sei, und wenn einige dennoch das Wahre haben, so sei es auf den Lippen, nicht im Herzen; (sie können) wissenschaftlich durch vieles beweisen, daß Wahres das Böse flieht und daß Böses das Wahre verschmäht. Die aber in der Verneinung sind, bestärken sich darin, daß ein jeder, möge er geartet sein, wie er wolle, wenn er auch in fortwährendem Haß, in den Lustreizen der Rache und in Betrügereien lebt, wie andere glauben können, und zwar bis daß sie das Gute des Lebens ganz aus der Lehre verwerfen, und wenn dieses verworfen ist, glauben sie gar nichts.

Damit weiter klar werde, wie es sich verhält, noch ein Beispiel: Die in der Bejahung sind, das Wort sei so geschrieben, daß es einen inneren Sinn hat, der nicht im Buchstaben erscheint, die können sich mit vielem, auch durch Vernunftgründe, bestärken, wie daß durch das Wort der Mensch mit dem Himmel in Verbindung kommt; daß es Entsprechungen natürlicher Dinge mit geistigen Dingen gibt, und daß diese nicht so in die Erscheinung treten; daß die Vorstellungen des inwendigeren Denkens ganz andere sind als die materiellen Vorstellungen, die in Worte der Sprache fallen, daß der Mensch, während er in der Welt ist, auch im Himmel sein kann, weil er zum Leben in beiden geboren worden, durch das Wort, das für beide ist, daß ein göttliches Licht bei einigen ins Verständige und in die Neigungen einfließt, wenn das Wort gelesen wird; daß notwendig etwas geschrieben worden sein muß, das aus dem Himmel herabgekommen ist, und daß mithin dasselbe nicht so beschaffen sein kann in seinem Ursprung wie im Buchstaben, daß es nur heilig sein kann vermöge einer inwendig liegenden Heiligkeit; auch kann er sich durch wissenschaftliche Gründe bestärken, wie, daß sie ehemals in den Vorbildungen gewesen sind, und daß die Schriften der Alten Kirche so beschaffen waren; ferner infolgedessen auch die Schriften mehrerer unter den Heiden; und daß die Schreibart daher in den Kirchen als heilig, und bei den Heiden als gelehrt verehrt wurde; es können auch die Bücher mehrerer erwähnt werden. Aber die, welche in der Verneinung sind, wenn sie es nicht leugnen, glauben sie dies alles doch nicht; und bereden sich, daß das Wort sei so wie im Buchstaben, zwar weltlich erscheinend, daß es aber dennoch geistig sei; wo aber das Geistige verborgen liegt, darum bekümmern sie sich nicht, doch wollen sie (es für geistig gehalten wissen) aus mehrfacher Ursache; und dies können sie mit vielem begründen.

Um es auch den Einfältigen faßlich darzustellen, diene auch ein wissenschaftlicher Gegenstand als Beispiel: Daß das Sehen nicht Sache des Auges, sondern Sache des Geistes ist, der durch das Auge als durch das Organ seines Leibes, das was in der Welt ist, sieht, das können die, welche in der Bejahung sind, mit vielem begründen, z.B. mit den Reden, die man hört, daß sie sich auf ein inwendigeres Sehen beziehen und in dasselbe sich verwandeln, was nicht geschehen könnte, wenn es kein inwendigeres Sehen gäbe, sodann daß alles, was man denkt, mit einem inwendigeren Sehen gesehen wird, von einigen klarer und von einigen dunkler; außerdem daß das Eingebildete sich dem wirklich Gesehenen (visualibus) nicht unähnlich sich darstellt; wie auch wenn der Geist, der im Körper ist, nicht das, was das Auge als Organ auffaßt, sehen würde, so würde der Geist im anderen Leben nichts sehen können, da es doch nicht anders sein kann, als daß derselbe Unzähliges und Staunenswertes sehen wird, was das Auge des Leibes gar nicht sehen kann; außerdem kann er reflektieren über Träume, hauptsächlich der Propheten, in denen ebenso mehreres geschaut wurde, und zwar nicht durch die Augen; endlich wenn er Philosophie versteht, durch den Satz: daß Auswendiges nicht eingehen kann in Inwendiges, wie Zusammengesetztes nicht in Einfaches, somit das, was dem Leibe angehört, nicht in das, was dem Geist angehört, sondern umgekehrt; außer mehrerem anderen, so daß er zuletzt überzeugt ist, daß dem Geiste das Sehen zukommt, dem Auge aber nur vom Geist. Hingegen nennen die, welche in der Verneinung sind, dieses alles entweder natürliche Dinge oder Phantasien, und wenn man ihnen sagt, daß der Mensch in seinem Geist ein viel vollkommeneres Sehen vermöge und genieße als in seinem Leibe, so lachen sie darüber und verweisen es unter die Albernheiten, indem sie glauben, daß sie dann in der Finsternis leben müßten, wenn sie des Gesichtes des Auges beraubt würden, während es doch das Gegenteil ist, daß sie nämlich dann erst im Licht leben.

Aus diesen Beispielen wird klar, was es ist, vom Wahren aus in Vernunftmäßiges und Wissenschaftliches eingehen und vom Wissenschaftlichen und Vernunftmäßigen aus in Wahres, daß nämlich jenes der Ordnung gemäß, dieses aber gegen die Ordnung ist; und daß, wenn es der Ordnung gemäß geschieht, der Mensch erleuchtet wird, daß er aber, wenn es gegen die Ordnung geschieht, verblendet wird.

Hieraus leuchtet ein, wie viel daran liegt, daß man das Wahre weiß und glaubt; denn vom Wahren wird der Mensch erleuchtet, vom Falschen aber verblendet; vom Wahren aus eröffnet sich dem Vernunftwesen ein unermeßliches und beinahe unbegrenztes Feld, vom Falschen aber, obwohl es nicht so scheint, verhältnismäßig fast gar keines. Daher haben die Engel eine so große Weisheit, weil sie im Wahren sind, denn das Wahre ist das eigentliche Licht des Himmels. Die, welche sich dadurch verblendet haben, daß sie nichts glauben wollten, was sie nicht mit den Sinnen begreifen, bis zu dem Grad, daß sie nichts glaubten, hießen ehedem Schlangen des Baumes der Wissenschaft, denn aus Sinneswahrnehmungen und den Täuschungen aus denselben, die leicht ins Begreifen und Glauben des Menschen fallen, haben sie viel vernünftelt und mehrere verführt; man sehe Nr. 195, 196. Im anderen Leben kann man sie von anderen Geistern leicht unterscheiden, daran, daß sie über alles, was des Glaubens ist, vernünfteln, ob es so sei; wenn ihnen tausend und aber tausendmal gezeigt wird, daß es so sei, so erregen sie dennoch gegen alle Beweisgründe verneinende Zweifel, wenn dies auch in Ewigkeit währen würde. Sie sind demnach so sehr verblendet, daß sie keinen Gemeinverstand haben, d.h. nicht begreifen können was gut und wahr ist; und doch meint ein jeder von ihnen, sie seien weiser als alle in der Welt, indem sie die Weisheit darein setzen, daß sie, was göttlich ist, entkräften und vom Natürlichen ableiten können.

Viele, die als Weise in der Welt geachtet wurden, sind vor anderen so geartet, denn je mehr einer Scharfsinn (ingenii dote) und Wissenschaft besitzt und in der Verneinung ist, um so viel mehr ist er im Unsinn als andere, aber je mehr einer Scharfsinn und Wissenschaft besitzt, und in der Bejahung ist, um so viel mehr kann er weise werden. Das Vernünftige durch Wissenschaften ausbilden, ist durchaus nicht verwehrt, aber verboten ist, sich gegen die Wahrheiten des Glaubens, die dem Wort angehören, zu verhärten. Hiervon ist viel die Rede im inneren Sinn des Wortes, hauptsächlich des prophetischen, wo von Aschur und Ägypten gehandelt wird; denn durch Aschur wird bezeichnet die Vernünftelei: Nr. 1119, 1186 und durch Ägypten die Wissenschaft: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462. Von denjenigen, die durch Wissenschaftliches und Vernunftmäßiges in die Lehrsachen des Glaubens und in göttliche Dinge eingehen wollen und daher unsinnig sind, heißt es so bei Jesaja 19:2, 3, 57, 14: „Verwirren werde Ich Ägypter gegen Ägypter, daß streiten wird ein Mann gegen seinen Bruder und ein Mann gegen seinen Genossen, Stadt gegen Stadt und Königreich gegen Königreich, und erschöpft soll werden der Mut den Ägyptern in ihrem Inwendigen und ihren Rat werde Ich verschlingen: versiegen werden Wasser vom Meer, und der Fluß wird ausdorren und vertrocknen; und zurücktreten werden die Ströme, es werden gering werden und ausdorren die Flüsse Ägyptens; Rohr und Schilf werden verwelken; aller Same des Flusses wird vertrocknen. Jehovah hat gemischt in ihrem Inneren den Geist der Verkehrtheiten, daß sie irre gemacht haben Ägypten in all seinem Wort, wie ein Trunkener herumirrt in seinem Gespei“.

Jesaja 30:1-3: „Wehe den widerspenstigen Söhnen, die weggehen, hinabzusteigen nach Ägypten, aber meinen Mund haben sie nicht gefragt, sich zu stärken mit der Stärke Pharaos und zu vertrauen auf den Schatten Ägyptens; und es soll euch die Stärke Pharaos zur Schande geraten, und das Vertrauen auf den Schatten Ägyptens zur Schmach“.

Jesaja 31:1, 3, 8: „Wehe denen, die hinabsteigen in Ägypten um Hilfe und verlassen sich auf Rosse und vertrauen auf Wagen, daß ihrer viel sind, aber nicht blicken auf den Heiligen Israels und Jehovah nicht suchen. Und Jehovah wird ausstrecken Seine Hand, straucheln wird der Helfer und fallen der, dem geholfen wird, und sie alle miteinander werden umkommen. Und fallen wird Aschur vom Schwert nicht eines Mannes, und das Schwert nicht eines Menschen wird ihn fressen“.

Jeremia 2:13, 14, 17, 18, 31, 36: „Zweierlei Böses hat getan Mein Volk: Mich haben sie verlassen, die Quelle lebendiger Wasser, um sich auszuhauen Gruben, zerbrochene Gruben, die nicht halten die Wasser. Ist nicht ein Knecht Israel? wenn er ein Geborener des Hauses ist, warum ist er geworden zur Beute? tust du das dir nicht, damit daß du verläßt Jehovah deinen Gott, in der Zeit, da Er dich leitet auf den Weg? und nun was hast du mit dem Wege Ägyptens zu trinken die Wasser des Schichor? oder was hast du mit dem Wege Aschurs, zu trinken die Wasser des Flusses? O Geschlecht, sehet auf das Wort Jehovahs! Bin Ich eine Wüste gewesen dem Israel, ein Land der Finsternisse? Warum hat gesagt Mein Volk, wir werden Herr sein, nicht werden wir forthin kommen zu dir, was gehst du so tapfer daran zu ändern deinen Weg, auch an Ägypten wirst du zuschanden werden, wie du bist zuschanden geworden an Aschur“.

Jeremia 42:15-17: „Höret das Wort Jehovahs, ihr Überreste Judas, so sprach Jehovah Zebaoth, der Gott Israels, wenn ihr ganz gesetzt habt eure Angesichte zu kommen nach Ägypten und kommet, daselbst fremd zu sein; so wird es geschehen, das Schwert, davor ihr euch fürchtet, wird euch dort ergreifen in Ägyptenland, und der Hunger, davor euch bange ist, wird dort euch anhangen in Ägypten, daß ihr dort sterbet: und es wird geschehen, alle Männer, die gesetzt haben ihre Angesichte, zu kommen nach Ägypten, daselbst fremd zu sein, werden sterben durch Schwert, Hunger und Pest, und sie werden keinen haben, der übrig sei oder entrinne vor dem Übel, das Ich bringe über sie“.

Ezechiel 29:6-9: „Und Erkennen werden alle Bewohner Ägyptens, daß Ich Jehovah bin, darum daß sie gewesen sind ein Rohrstab dem Hause Israels; wenn sie dich fasseten in der Hand, brachest du und spaltetest ihnen die ganze Schulter; und wenn sie sich stützen auf dich, zerbrachst du, und machtest ihnen stehen alle Lenden. Darum so sprach der Herr Jehovah: siehe, Ich bringe über euch das Schwert und werde ausrotten lassen aus dir Mensch und Tier, und es wird das Land Ägyptens zur Ödung und Wüste werden, und sie werden erfahren, daß Ich Jehovah sei, darum daß er gesagt hat: Der Fluß ist mein, und ich habe ihn gemacht“.

Hosea 7:11-13: „Es war Ephraim wie eine dumme Taube; Ägypten riefen sie an, gen Aschur liefen sie; indem sie gehen werden, so werde Ich ausspannen über sie Mein Netz. Wehe ihnen, weil sie ausgeschweift sind von Mir weg“.

Hosea 12:2: „Ephraim weidet Wind und folgt dem Ostwind nach, täglich macht er der Lüge und der Zerstörung mehr, und sie schließen einen Bund mit Aschur, und Öl wird nach Ägypten gebracht“.

Hosea 9:1, 3, 6, 16, 17: „Israel hat gehuret unter seinem Gott, du hast Gewinn lieb gehabt auf allen Tennen des Getreides, zurückkehren wird Ephraim nach Ägypten, und in Aschur werden sie Unreines essen; denn siehe, sie sind hingegangen vor der Zerstörung; Ägypten wird sie sammeln, Moph wird sie begraben. Das Erwünschte ihres Silbers wird der Dorn besitzen, Distel in ihren Zelten. Geschlagen ist Ephraim, ihre Wurzel ist vertrocknet, Frucht werden sie nicht machen; auch wenn sie Kinder zeugen, so werde Ich finden das Erwünschte ihres Bauchs. Verwerfen wird sie mein Gott, weil sie Ihn nicht gehört haben und werden flüchtig sein unter den Völkerschaften“.

Jesaja 10:5, 7, 8, 12, 13, 16: „Wehe Aschur, die Rute Meines Zorns, und der Stab ist in seiner Hand Meines Unwillens. Er denkt nicht recht, und sein Herz sinnet nicht recht, weil zu verderben in seinem Herzen ist, und auszurotten Völkerschaften, nicht wenige. Denn er spricht, sind nicht meine Fürsten allzumal Könige? Heimsuchen werde Ich ob der Frucht der Erhebung des Herzens des Königs von Aschur, weil er gesagt hat: durch die Stärke meiner Hand habe ich es getan und durch meine Weisheit, weil ich verständig bin, und werde entfernen die Grenzen der Völker, und ihre Schätze werde ich plündern und niederwerfen als ein Mächtiger die Einwohner. Darum wird senden der Herr der Herren, Zebaoth, in ihre Fetten die Auszehrung, und anstatt ihrer Herrlichkeit wird gewißlich angezündet werden die Anzündung des Feuers“.

In allen diesen Stellen wird durch Aschur bezeichnet die Vernünftelei; durch Ägypten und Pharao die Wissenschaft; durch Ephraim das Verständliche. Und es wird hier und öfters anderwärts beschrieben, was aus der Vernunft des Menschen wird, wenn sie aus Verneinung über die Glaubenswahrheiten vernünftelt.

Das gleiche ist eingehüllt darin, daß, als Rabschake, vom Könige Aschurs gesandt, wider Jerusalem und den König Hiskias redete, der Engel Jehovahs im Lager des Königs von Aschur alsdann hundertundachtzig und fünftausend schlug, wovon bei Jes. Kapitel 36 und 37 handelt, womit bezeichnet wird, was für eine Niederlage dies Vernunftmäßige des Menschen erleidet, wenn er gegen göttliche Dinge vernünftelt, wenngleich der Mensch sich dünken mag, daß er alsdann weise sei.

Diese Vernünftelei wird auch hie und da genannt: Hurerei mit den Söhnen Ägyptens und mit den Söhnen Aschurs, wie bei

Ezechiel 16:26, 28; 23:3, 5-21: „Gehurt hast du mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, die großes Fleisch haben, und hast viel gemacht deiner Hurerei und hast gehuret mit den Söhnen Aschurs, ohne daß du genug bekommen hast“: man sehe Nr. 2466. Von denjenigen aber, die aus der Lehre des Glaubens in Vernunftmäßiges und Wissenschaftliches eingehen und daher weise sind, (heißt es) bei

Jesaja 19:18-21: „An jenem Tage wird ein Altar sein für Jehovah mitten im Lande Ägypten und eine Standsäule an seiner Grenze für Jehovah, und wird sein zum Zeichen und Zeugnis für Jehovah Zebaoth im Lande Ägypten; denn sie werden schreien zu Jehovah wegen der Unterdrücker, und er wird ihnen senden einen Heiland und Fürsten und wird sie befreien; und bekannt wird werden Jehovah Ägypten, und erkennen werden die Ägypter den Jehovah an jenem Tage, und werden machen Opfer und Mincha und werden geloben ein Gelübde dem Jehovah, und werden es halten“.

Jesaja 19:23-25: „An jenem Tage wird ein Pfad sein von Ägypten gen Aschur, und kommen wird Aschur gen Ägypten, und dienen werden die Ägypter dem Aschur; an jenem Tage wird sein Israel der Dritte für Ägypten und Aschur, ein Segen inmitten des Landes, das segnen wird Jehovah Zebaoth sprechend: gesegnet Ägypten Mein Volk und Aschur, Meiner Hände Werk und Israel Mein Erbe“: hier (ist die Rede) von der geistigen Kirche, deren Geistiges ist Israel, das Vernunftmäßige ist Aschur, das Wissenschaftliche ist Ägypten, welche drei jener Kirche Verständiges, das so aufeinanderfolgt, ausmachen; daher wird gesagt: an jenem Tage wird Israel der Dritte sein für Ägypten und Aschur, und gesegnet Ägypten, Mein Volk, Aschur Meiner Hände Werk und Israel, Mein Erbe.

Jesaja 27:13: „Es wird geschehen an jenem Tage, es wird geblasen werden mit der großen Trompete; da werden kommen die Verlorenen im Lande Aschur, und die Vertriebenen im Lande Ägypten, und werden sich bücken dem Jehovah auf dem Berg der Heiligkeit, in Jerusalem“.

Jesaja 45:14: „So sprach Jehovah: die Arbeit Ägyptens, und der Lohn des Kusch und der Sabäer der Männer des (langen) Maßes: zu Dir werden sie übergehen, und werden Dein sein, sie werden Dir fol-gen und zu Dir sich bücken, zu Dir beten: nur in Dir ist Gott, und kein anderer außerdem ist Gott“: Kusch und Sabäer sind Erkenntnisse: Nr. 117, 1171. Sacharja 14:17, 18: „Ägypten wird hinaufgehen nach Jerusalem, anzubeten den König Jehovah Zebaoth“.

Micha 7:7, 11, 12: „Ich schaue auf Jehovah, ich erwarte den Gott meines Heils; mein Gott wird mich hören. Der Tag zu bauen deine Mauern, der Tag ist da, und bis zu Dir werden sie kommen daher von Aschur, und die Städte Ägyptens, und daher von Ägypten bis zum Fluß“.

Ezechiel 29:13, 14: „So sprach der Herr, Jehovah: Am Ende der vier-zig Jahre werde Ich sammeln Ägypten aus den Völkern, wohin sie zerstreut waren, und werde zurückführen die Gefangenschaft Ägyptens“.

Ezechiel 31:3-8: „Siehe, Aschur war eine Zeder auf Libanon, schön von Ästen und ein schattiger Wald und erhaben von Höhe und zwischen Gebüsch war ihr Zweig. Die Wasser haben sie wachsen gemacht, mit ihren Flüssen gehend um ihre Pflanzung, und ihre Kanäle sandten sie zu allen Bäumen des Feldes. Darum ist hoch geworden ihre Höhe vor allen Bäumen des Feldes, und gemehret sind worden ihre Zweige von vielen Wassern. In ihren Zweigen nisteten alle Vögel der Himmel, und unter ihren Zweigen gebären alle wilden Tiere des Feldes, und in ihrem Schatten wohnten alle großen Völker. Und sie ward schön in ihrer Größe, in der Länge ihrer Zweige, weil ihre Wurzel war an vielen Wassern. Zedern verbargen sie nicht im Garten Gottes; Tannen glichen nicht ihren Zweigen, kein Baum im Garten Gottes glich ihr in ihrer Schönheit. Schön habe Ich sie gemacht in der Menge ihrer Zweige, und eifersüchtig waren auf sie alle Bäume Edens, im Garten Gottes“: hier wird beschrieben die Älteste Kirche, die eine himmlische war, nach der Beschaffenheit ihres Vernunftwesens, ihrer Weisheit und Einsicht, weil die Kirche aus dem Göttlichen das, was geringer war, und somit aus dem Guten selbst, das Wahre und das, was (demselben) untergeordnet ist, anschaute. Aschur und die Zeder ist das Vernünftige; das Gebüsch, in dem die Zweige sind, ist das Wißtümliche; die Flüsse und Wasser sind das geistig Gute, an dem die Wurzel ist, die Höhe und Länge der Zweige ist ihre Ausdehnung; der Garten Gottes ist die geistige Kirche; die Bäumen Eden sind Innewerdungen.

Aus diesem und Obigem wird klar, wie geartet das Vernunftmäßige und wie geartet das Wißtümliche des Menschen sei, wenn es den göttlichen Wahrheiten untergeordnet wird und denselben zur Bestätigung dient.

Daß das Vernunftmäßige und die Wissenssachen denen, die in der Bejahung sind, zu Mitteln, weise zu sein, dient, ist vorgebildet und bezeichnet dadurch, daß den Söhnen Israels befohlen wurde, sie sollen von den Ägyptern Gefäße von Gold und Gefäße von Silber und Kleider borgen: 2 Mose 3:22; 11:2; 12:35, 36; ebenso durch das, was hie und da im Wort gesagt wird: sie werden der Heiden Güter, Häuser, Weinberge und Ölgärten usw. besitzen; wie auch, daß das Gold und Silber, das den Heiden geraubt worden, heilig werden sollte, wie bei

Jesaja 23:17, 18: „Heimsuchen wird Jehovah Tyrus, und sie wird wiederkommen zu ihrem Hurenlohn und wird huren mit allen Königreichen der Erde auf dem Erd-Boden; und es wird ihre Handelschaft und ihr Hurenlohn dem Jehovah Heiliges sein. Es wird nicht verborgen und nicht zurückgelegt werden, weil denen, die vor Jehovah wohnen, ihre Handelschaft sein wird zum Essen zur Sättigung, und zur vorigen Bedeckung“: die Handelschaft von Tyrus (steht) für Erkenntnisse: Nr. 1201, welche denen, die in der Verneinung sind, ein Hurenlohn, aber denen, die in der Bejahung (stehen), heilig sind.

Das gleiche wird auch verstanden unter den Worten des Herrn bei Lukas 16:9, 11: „Machet euch Freunde von dem Mammon der Ungerechtigkeit, auf daß, wenn ihr hinscheidet, sie euch aufnehmen in die ewigen Wohnungen. Wenn ihr in dem ungerechten Mammon nicht treu seid; wer wird euch das Wahre anvertrauen?“

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.