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Himmel und Hölle #0

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 EMANUEL SWEDENBORG

HIMMEL und HÖLLE

Visionen & Auditionen

Aus dem Lateinischen von Dr. Friedemann Horn SWEDENBORG-VERLAG ZÜRICH

Titel des lateinischen Originals von 1758:

DE COELO ET EJUS MIRABILIBUS, ET DE INFERNO

EX AUDITIS ET VISIS

Auflage 2005

© 1992 by Swedenborg-Verlag Zürich Satz: Swedenborg-Verlag Zürich Druck und Bindung: CPI Books, Ebner & Spiegel Buch GmbH, Ulm.

Printed in Germany ISBN 3-85927-241-1

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort des Übersetzers

I. DER HIMMEL

Vorbemerkungen des Verfassers

Der Herr ist der Gott des Himmels 2-6

Das Göttliche des Herrn bildet den Himmel 7-12

Dieses Göttliche ist die Liebe zu Ihm und zum Nächsten 13-19

Der Himmel besteht aus zwei Reichen 20-28

Es gibt drei Himmel. 29-40

Die Himmel bestehen aus unzähligen Gesellschaften 41-50

Jede Gesellschaft und jeder Einzelne ist ein kleinerer Himmel 51-58

Der Himmel im ganzen stellt einen einzigen Menschen dar 59-67

Jede Gesellschaft in den Himmeln stellt einen Menschen dar 68-72

Jeder Engel hat daher eine vollkommene menschliche Gestalt 73-77

All dies beruht auf dem Göttlich-Menschlichen des Herrn 78-86

Der Herr und sein Göttlich-Menschliches (Leitsätze aus den HG)

Die Entsprechung des Himmels mit dem Menschen 87-102

Die Entsprechung des Himmels mit den irdischen Dingen 103-115

Die Sonne im Himmel 116-125

Licht und Wärme im Himmel 126-140

Die vier Hauptrichtungen im Himmel 141-153

Zustandsveränderungen bei den Engeln im Himmel 154-161

Die Zeit im Himmel 162-169

Die Vorbildungen und Erscheinungen im Himmel 170-176

Die Gewänder der Engel

Wohnungen und Heimstätten der Engel

Der Raum im Himmel

Die Wirkung der Form des Himmels

Die Regierungen im Himmel

Vom Gottesdienst im Himmel

Die Macht der Engel

Die Sprache der Engel

Wie die Engel mit den Menschen reden

Himmlische Schriften

Die Weisheit der Engel

Der Zustand der Unschuld bei den Engeln

Der Zustand des Friedens im Himmel

Die Verbindung des Himmels mit dem Menschengeschlecht

Verbindung von Himmel und Mensch durch das Wort

Himmel und Hölle sind aus dem menschlichen Geschlecht

Heiden und andere Nichtchristen im Himmel

Die Kinder im Himmel

Weise und Einfältige im Himmel

Über die Wissenschaften (Leitsätze aus den HG)

Reiche und Arme im Himmel

Die Ehen im Himmel

Die Tätigkeiten der Engel im Himmel

Die himmlische Freude und Glückseligkeit

Die Unermeßlichkeit des Himmels

II. DIE GEISTERWELT

Was ist die Geisterwelt?

Jeder Mensch ist seinem Inneren nach ein Geist

Auferweckung von den Toten und Eintritt ins ewige Leben

Der Mensch hat nach dem Tod vollkommene Menschengestalt

Er hat dann alle Sinne, Gedächtnis, Denken und Neigungen

Der Mensch ist nach dem Tod so, wie sein Leben in der Welt war

Die Lebensfreuden verwandeln sich in ihre Entsprechungen

Erster Zustand des Menschen nach dem Tode

Zweiter Zustand des Menschen nach dem Tode

Dritter Zustand des Menschen nach dem Tode

Kein Einlaß in den Himmel durch unmittelbare Barmherzigkeit

Das zum Himmel führende Leben ist nicht so schwer

III. DIE HÖLLE

Der Herr regiert die Höllen

Der Geist selbst wirft sich in die Hölle

Die Höllischen sind aufgrund ihrer Selbst und Weltliebe im Bösen und in dem daraus entspringenden Falschen

Das höllische Feuer und Zähneknirschen

Bosheiten und verruchte Kunstgriffe der höllischen Geister

Äußere Erscheinung, Lage und Vielfalt der Höllen

Das Gleichgewicht zwischen Himmel und Hölle

Dieses Gleichgewicht erhält den Menschen in der Freiheit

Die Freiheit des Menschen (Leitsätze aus den HG)

Anmerkungen (Leitsätze aus den HG)

VORWORT DES ÜBERSETZERS

ZUR REVIDIERTEN AUFLAGE VON 1992

„Himmel und Hölle“ ist wahrscheinlich das populärste Werk des schwedischen Sehers. Im Jahre 1758 zu London in lateinischer Sprache veröffentlicht, hat es seither einige hundert Auflagen in den verschiedensten Sprachen erlebt. Schon Hyde’s „Bibliography of Swedenborg’s Works“ (Bibliographie der Werke Swedenborgs) vom Jahre 1906 erwähnt allein 95 verschiedene englische Ausgaben, dazu 1 arabische, 2 dänische, 2 holländische, 8 französische, 11 deutsche, 1 hindustanische, 1 italienische, 1 polnische, 1 russische, 6 schwedische, 1 walisische – nebst Dutzenden von Auszügen des Werkes in den genannten und weiteren Sprachen.

Da seit dieser Aufzählung 86 Jahre vergangen sind, kann man damit rechnen, daß die Anzahl der Auflagen in den verschiedenen Sprachen heute bei 200 liegt.

Was nun die deutschen Ausgaben des Werkes anbelangt, so ist die erste bereits 1774, also zwei Jahre nach Swedenborgs Tod, in Leipzig erschienen. Ihre Übersetzung war von keinem geringeren als dem berühmten „schwäbischen Vater“, nämlich Prälat Friedrich Christoph Oetinger veranlaßt, der als erster in deutschen Landen für eine vorurteilslose Prüfung Swedenborgs eingetreten und dafür von seinem Konsistorium recht übel behandelt worden war. Oetingers Übersetzung erlebte insgesamt 5 Auflagen, und es ist sicher, daß die großen Geister der deutschen Klassik und Romantik, sowie des Deutschen Idealismus ihre Swedenborg betreffenden Kenntnisse zumeist aus diesen und den anderen auf Oetinger zurückgehenden Swedenborg-Ausgaben bezogen haben. 1830 steuerte L. Hofaker eine weitere, freilich bei weitem weniger erfolgreiche Übersetzung des Werkes bei, bis endlich im Jahre 1854 die „klassische“, bis heute mindestens zehnmal nachgedruckte Übertragung des Tübinger Universitäts-Bibliothekars Prof. Immanuel Tafel erschien.

ZUR ÜBERSETZUNG

Was die Genauigkeit der Tafelschen Übersetzung angeht, so dürfte sie kaum zu übertreffen sein. Käme es allein darauf an, so hätte ein weiterer Nachdruck genügt. Aber 120 Jahre sind eine lange Zeit. Das Sprachgefühl hat sich wesentlich verändert. Tafels deutscher Stil, der sich so nahe als überhaupt möglich an Swedenborgs Latein hält, würde selbst bei gründlicher Revision dem heutigen Leser noch Mühe machen. Daher hatte die Verlagsleitung den Eindruck, daß – ähnlich wie bei dem Anfang der 60er Jahre neu herausgebrachten Werk „Die Wahre Christliche Religion“ – allein eine ganz neue Übertragung zweckdienlich wäre, eine Übertragung, die absolute Treue gegenüber dem Inhalt mit besserer Lesbarkeit verbindet.

Diesem obersten Grundsatz hatte sich alles andere unterzuordnen. Zunächst einmal galt es, die im Original oftmals schier endlosen „Schachtelsätze“ auseinanderzunehmen und den Zusammenhang der Ideen auf andere Weise, nämlich durch entsprechende Bindewörter oder auch durch Umstellungen durchsichtig zu machen. Das erforderte oftmals sehr langwierige Überlegungen, sollte auch nicht eine Schattierung dieser Zusammenhänge verloren gehen. Der Schachtelsatz ist ja an sich gerade für derart komplexe Ideen, wie sie Swedenborg vorbringt, das geeignetste Mittel der Darstellung. Nur wird man heutzutage kaum mehr mit der Bereitschaft der Leser rechnen dürfen, derartige Sätze zu lesen, zumal wenn sie massiert auftreten. Dies war die schwerste Hürde für den Übersetzer, der sich der Treue gegenüber dem Autor und der Rücksicht gegenüber dem Leser gleichermaßen verpflichtet fühlte.

Ferner galt es, für eine Reihe von lateinischen Wörtern andere deutsche Übersetzungen zu finden, vorweg für das fast auf jeder Seite vorkommende Wort charitas (= caritas). Tafel hat dafür von Oetinger die Wortbildung Liebtätigkeit übernommen, die sich jedoch im Deutschen in neuerer Zeit nirgends findet und die auch – von Ausnahmen abgesehen – nicht vollständig ausdrückt, was gemeint ist. Da bei uns das Wort Liebestätigkeit ein fest umrissener Begriff ist, der die praktische Ausübung von Nächstenliebe bezeichnet (man denke an das katholische Hilfswerk „Caritas“!), so können beim Lesen des Wortes Liebtätigkeit Irrtümer kaum ausbleiben. Swedenborg meint nämlich mit charitas fast durchwegs die der praktischen Ausübung zugrunde liegende wohlwollende Gesinnung, und diese ist nun einmal am allgemeinverständlichsten in dem gebräuchlichen Wort Nächstenliebe ausgedrückt. Deshalb habe ich charitas fast immer mit „Nächstenliebe“ wiedergegeben, ausnahmsweise auch mit „tätiger Liebe“.

Ein anderes Beispiel: Swedenborg spricht oft von der mit jeder Liebe oder Neigung – sie sei gut oder böse – verbundenen, besonderen Freude. „Omnia jucunda profluunt ex amore“. Man sieht, jucunda ist ein substantivisch gebrauchtes Adjektiv. Jucundus, -a, -um heißt eigentlich „förderlich“, und von daher „angenehm, erfreulich“. Eigentlich müßte man also den zitierten Satz und alle ähnlichen Stellen übersetzen: „Alles, was angenehm (erfreulich) ist, geht aus einer Liebe hervor“, oder auch: „Alle angenehmen (Dinge) gehen aus einer Liebe hervor.“ Tafel hat nun – mit Recht – übersetzt, als ob das Substantiv jucunditas dort stünde. Es ist nur nicht einzusehen, warum er dafür meist das in der neueren deutschen Literatur unbekannte Wort „Lustreiz“ verwendet. Das Wort ruft unwillkürlich Vorstellungen ungeistiger Art hervor. Ich habe mich im allgemeinen an Oetinger gehalten, der jucundus gewöhnlich mit „Freude“ übersetzt. Hin und wieder habe ich auch – mich enger an den eigentlichen Sinn des Wortes haltend – jucundus mit „das Angenehme“ oder mit „das, was angenehm ist“ wiedergegeben.

DIE IN KAUF ZU NEHMENDEN NACHTEILE

Der Nachteil, von Tafel in diesen und anderen Fällen abzuweichen, liegt auf der Hand: „Liebtätigkeit“ und „Lustreiz“ haben sich seit bald eineinhalb Jahrhunderten bei den Freunden Swedenborgs im deutschen Sprachbereich derart eingebürgert, daß sie diese Ausdrücke für „typisch neukirchlich“ und daher für unverzichtbar halten, obwohl das gar nicht zutrifft. Die Tatsache, daß die genannten Wörter außerhalb der deutschsprachigen Swedenborg-Literatur nicht begegnen, bestärkt sie noch in dieser Meinung.

Ich habe es mir reiflich überlegt, ob ich mit der von Tafel begründeten Tradition brechen sollte – auch aus einem weiteren, womöglich noch gewichtigeren Grunde:

Man hat des öfteren beklagt, daß Swedenborg bei seiner umwälzend neuen Formulierung der „Lehren des Herrn für Seine Neue Kirche“ nicht eine ebenso umwälzend neue Sprache benutzt hat, sich vielmehr fast ausnahmslos der von einer ganz anderen Theologie geprägten Ausdrucksweise bediente. Mißverständnisse konnten daher nicht ausbleiben, und vielleicht war sich Swedenborg – ohne es ändern zu können – auch darüber klar.

Möglicherweise haben wir hierin auch einen der wichtigsten Gründe dafür zu suchen, daß er in jedem neuen Kapitel seine von den herkömmlichen Begriffen so stark abweichenden, aber doch mit den herkömmlichen Fachausdrücken formulierten Anschauungen beharrlich – aber für manche Leser ermüdend – wiederholt. An einer Stelle seiner etwa 20000 Seiten umfassenden religiösen Werke sagt Swedenborg einmal sinngemäß: Um zu verhindern, daß man seine Werke irgendwo aufschlage und sich dann ein rasches und ungerechtes Urteil bilde, wiederhole er die Grundwahrheiten immer wieder – eben um zu zeigen, daß der von ihm benützte traditionelle theologische Wortschatz in seiner Sicht eine ganz neue Bedeutung erhält.

ALTE WÖRTER MIT NEUEM INHALT

Einige Beispiele zur Verdeutlichung: Herkömmlicherweise stellt man sich unter den „Engeln“ Wesen vor, die als solche von Gott erschaffen wurden und den „Himmel“ bevölkern. Ab und zu kommen sie zur Erde herab, um eine Botschaft von Gott auszurichten. Man stellt sie gewöhnlich mit Flügeln dar, einmal um verständlich zu machen, daß sie vom Himmel herab auf die Erde kommen können, zum anderen, um sie von den Menschen zu unterscheiden, die an die materielle Welt gebunden sind.

Seit Renaissance, Barock und Rokoko die Engel gern als „Putten“, d.h. als eine Art Mischung zwischen den antiken Eroten und christlichen Engeln darstellten, wurde es üblich, verniedlichend von den „Engelchen“ zu reden und sie als eine Art frommer Märchenfiguren in der Welt der kindlichen Psyche anzusiedeln. Rilkes Aussage in der 1. Duineser Elegie, „ein jeder Engel ist schrecklich“ (nämlich übermächtig) bezeichnet so etwas wie eine Wende in der langanhaltenden Abwertung der Engel im christlich-jüdischen Kulturkreis. Da Rilke von Swedenborgs „Himmel und Hölle“ so beeindruckt war, daß er es einst seinem mir bekannten Freunde, dem Maler RR Junghanns, schenkte, dürfen wir in dem zitierten Wort eine Einwirkung von Swedenborgs Engellehre vermuten.

Aber Swedenborg hat die Engel nicht nur als wirkliche und höchst wirkungsmächtige Wesen beschrieben, deren Verniedlichung geradezu kindisch erscheinen muß – damit hätte er im Grunde nichts Neues gesagt –, vielmehr hat er die Kühnheit besessen, ihre Herkunft und ihr Wesen völlig neu zu begründen: In Swedenborgs Schau sind Engel Menschen, d.h. sie sind auf unserem oder einem der zahllosen anderen Erdkörper im Weltall geboren und nach ihrem Tode für tauglich befunden worden, in den Himmel einzugehen. Swedenborg zufolge gibt es also keine als solche erschaffenen Engel.

Das zweite Beispiel: In der traditionellen Theologie ist der „Himmel“ ein Zustand „ewiger Seligkeit“, in dem die Engel samt allen „selig“ Verstorbenen Gott schauen, preisen und loben. Kein Wunder, daß viele Menschen wenig mit der „ewigen Seligkeit“ anzufangen wissen und den Teufel samt seiner Hölle im Grunde „interessanter“, zumindest anschaulicher, finden! Swedenborg bedient sich zwar derselben Ausdrücke – doch wie ganz anders ist, was er „aufgrund von Gehörtem und Gesehenem“ unter dem Himmel und der Hölle versteht! Leiden die herkömmlichen Schilderungen des Himmels, ganz im Gegensatz zu den höchst anschaulichen Darstellungen der Hölle und des Teufels, gewissermaßen an Blutleere, so ist es bei Swedenborg eher umgekehrt: bei ihm erscheint der Himmel im Grunde anschaulicher als die Hölle. In seiner Darstellung sind die Engel Menschen, die auf der Stufenleiter der Entfaltung des wahren Menschentums zum „Bilde Gottes“ ein gutes Stück weiter sind als wir, aber im Prinzip sind auch wir dazu bestimmt, Engel zu werden.

„Nutzwirkungen“ hoher und höchster Art verleihen dem Leben der Engel im Himmel Inhalt und Wert, geradeso wie die bescheideneren Nutzwirkungen, die wir verrichten, unser Leben lebenswert erscheinen und als Vorbereitung für den Himmel dienen lassen. Swedenborgs Engel plagt nicht jene gähnende Langeweile, die den traditionellen Himmel so wenig attraktiv macht. Oetinger hat einmal das himmlische Leben, wie es von Swedenborg geschildert wird, „die intensivere Seinsweise“ genannt.

Was die „Hölle“ betrifft, so ist sie herkömmlicherweise ein Zustand ewiger Qual, der „Teufel“ aber jenes bocksbeinige, geschwänzte Wesen, das uns, wenn wir auf Erden nicht zum Glauben hindurchgedrungen waren, „drüben“ in Ewigkeit im höllischen Feuer spießen, braten und sieden werde. Natürlich gibt es auch weniger primitive Vorstellungen. Swedenborg kennt keinen Teufel als eine Art Gegen-Gott, sondern versteht unter dem Teufel die Hölle im Inbegriff. Des weiteren ist in seinen Augen die Hölle „der Himmel für die Bösen“. Gott verdammt niemanden zur Hölle, aber wer sein irdisches Leben dazu mißbraucht hat, das Böse zu bevorzugen, der stürzt sich nach dem Tode selber in die Hölle, weil er es im Himmel gar nicht aushielte. Die Qualen, die nun einmal zur Hölle gehören, sind das Ergebnis jener Liebe zum Bösen, die das unveränderliche Grundwesen ihrer Bewohner darstellt. Da es deren größte Freude (hier wäre Tafels „Lustreiz“ eher angebracht!) ist, ihren Mitgeschöpfen Schaden und Leid zuzufügen, kann es nicht ausbleiben, daß dasselbe auch ihnen geschieht. Dieses Gesetz der „Wiedervergeltung“ ist universal, es gilt auch im Himmel, nur ist es dort nicht die Selbstund Weltliebe, sondern die Liebe zum Herrn und zum Nächsten, die alle beseelt.

Wir könnten Beispiel auf Beispiel häufen, um zu zeigen, daß Swedenborg den übernommenen theologischen Begriffen einen derart neuen Inhalt gegeben hat, daß – zumindest in vielen Fällen – die Verwendung einer neuen Ausdrucksweise angebracht gewesen wäre. Es kann jedoch nicht die Aufgabe des Übersetzers sein, diesem Mangel abzuhelfen.

ZUM INHALT

Der Leser dieses Buches sollte sich von vorneherein über drei Dinge klar sein:

1. Es ist wichtiger denn je, sich mit dem zu beschäftigen, was mit unserem unvermeidlichen Tode auf uns zukommt. Die Weigerung vieler heutiger Theologen, das Thema auch nur anzuschneiden, beruht auf einem verhängnisvollen Mißverständnis – oft genug übrigens auch auf mangelndem Glauben. „Vor einigen Jahren schrieb ein Theologe: «Der Tod ist kein Thema mehr für uns». Das war töricht. Und wie töricht es war, zeigt die Fülle von Literatur, die inzwischen zum ‹Thema Tod› erschienen ist“ (Theo Schaller, pfälz. Kirchenpräsident i. R., 1975). Die Gründe für die Verdrängung des Todes und aller damit zusammenhängenden Fragen aus dem Denken vieler heutiger Theologen sind komplex und können hier leider nicht besprochen werden. Sicher ist aber, daß der bedeutende Seelenforscher C. G. Jung weiß, was er sagt, wenn er schreibt: „Der Mensch sollte einen Mythus vom Tode haben, denn die ‹Vernunft› zeigt ihm nichts als die dunkle Grube, in die er fährt. Der Mythus aber könnte ihm andere Bilder vor Augen führen, hilfreiche und bereichernde Bilder des Lebens im Totenland“ („Erinnerungen etc.“, S. 308).

2. Swedenborg war ein Seher, kein Spiritist, d.h. ihm wurde gegeben, während der Spiritist von sich aus in die Geheimnisse hinter dem „Vorhang“ einzudringen trachtet. Das ist ein grundlegender Unterschied. Wie sehr sich Swedenborg des Offenbarungscharakters seiner Schau bewußt war, zeigt nicht zuletzt auch die Tatsache, daß er sich soweit als nur irgend möglich auf die biblische Offenbarung abstützt. Seine Grundthesen sind samt und sonders biblisch fundiert.

3. Swedenborg blieb sich auch bewußt, daß die Erscheinungen der geistigen Welt nicht beschrieben werden können, wie sie an sich sind, sondern nur durch entsprechende Bilder aus dem irdischen Erfahrungsbereich des Menschen. Es ist wichtig, dies bei der Lektüre stets vor Augen zu haben, dann vergißt man nicht, daß Swedenborg Geistiges bildhaft darstellt, und man wird vermeiden, daß einem die geschilderten Einzelheiten den Blick für die allein wichtigen Gesetzmäßigkeiten des uns alle erwartenden nachtodlichen Daseins verschleiern. Was Swedenborg über den „Zustand des Friedens im Himmel“ schreibt, gilt im Grunde für seine ganze Darstellung des Lebens im Himmel und in der Hölle:

„Wer den Frieden des Himmels nicht selbst erlebt hat, kann den Frieden nicht begreifen, in dem sich die Engel befinden. Solange der Mensch im Körper lebt, kann er diesen Frieden auch gar nicht in sich aufnehmen und begreifen, weil die Erkenntnis des Menschen dem Natürlichen verhaftet ist. Wer ihn begreifen will, muß so beschaffen sein, daß sein Denken erhoben und er vom Körper weggeführt, in den Geist versetzt werden und dann bei den Engeln sein kann. Da ich nun auf diese Weise den Frieden des Himmels empfunden habe, kann ich ihn auch beschreiben – freilich nicht wie er an sich ist, denn menschliche Worte reichen dazu nicht aus –, sondern nur durch den Vergleich mit der Seelenruhe derer, von denen es heißt, daß sie in Gott vergnügt seien.“ (Nr. 284).

Wer das Buch des „gewürdigten Sehers unserer Zeiten“ (Goethe) unter den genannten Voraussetzungen liest, wird ohne Zweifel reichen Gewinn davon tragen und über das, was ihn nach dem Tode erwartet, „im Bilde“ sein.

Großen Dank schulde ich meiner lieben Frau für ihre aufopfernde Mitarbeit, sowie Herrn Grob für das Lesen der letzten Korrektur der revidierten Auflage von 1992 und seine zahlreichen stilistischen Verbesserungsvorschläge, die der Lesbarkeit sehr zugute kommen. Friedemann Horn

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Arcana Coelestia #10574

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10574. ‘Et dixit, Fac videre mihi quaeso gloriam Tuam’: quod significet apperceptionem Divini Veri interni in externo, constat ex repraesentatione ‘Moschis’ hic, quod sit externum Ecclesiae, cultus, et Verbi non ira separatum ab interno 1 sicut apud ipsam gentem, de qua n. 10563, 10571, ex significatione ‘facere videre’ quod sit appercipere, de qua n. 215O, 3764, 4567, 4723, 5400, et ex significatione ‘gloriae Jehovae’ quod sit internum Verbi, de qua in Praefatione ad Gen. 18, et n. 5922, 9429; inde patet quod per ‘dixit Moscheh, Fac videre mihi quaeso gloriam Tuam’ significetur apperceptio interni in externo Verbi, Ecclesiae, et cultus.

[2] Quod haec significentur per illa verba, etiam constare potest ex praecedentibus hujus capitis, ibi enim in sensu interno agitur 2 de gente Israelitica, et quod Ecclesia apud illam non institui posset, ex causa quia non recipere potuerunt aliquid internum; recipere internum Ecclesiae est recipere Divinum Verum e caelo, et per id caelestem amorem; quoniam de 3 hoc agitur in sensu interno, et usque Moscheh institit ut Jehovah introduceret illos in terram Canaanem, per quod significatur instauratio Ecclesiae, ideo nunc dicit Moscheh, ‘Fac videre mihi gloriam Tuam’, per quod ideo significatur apperceptio Divini Veri interni in externo; quod per ‘gloriam Jehovae’ intelligatur tale Divinum quod non

[3] appercipi 4 potuit a Mosche, constat manifeste ex sequentibus hujus capitis, ubi dicitur quod non videre posset facies Jehovae, 5 ita ibi vocatur gloria, sed postquam pertransiverat, videret posteriora, et hoc ex fissura petrae, per quae significatur quod modo externa Ecclesiae, cultus, et Verbi apperciperet, sed non interna; quod tale per ‘gloriam Jehovae’ significetur, patet ex eo quod aliquoties dicatur quod viderint gloriam Jehovae, 6 sed fuit nubes quae ita vocata est, ut super monte Sinai, et super tentorio, inque illo, 7 videatur Exod. 16:10, 24:16, 17, Exod. 40:34, 35; Num. 17:7 [KJV Num. 16:42]; et alibi; per ‘nubem’ 8 ibi, quae gloria Jehovae dicta est, significatur externum Ecclesiae, cultus, et Verbi, 9 seu sensus litterae Verbi, videatur in Praefatione ad Gen. 18, et n. 4060, 4061, 5922, 6343 fin. , 6752, 8106, 8781, 9430, 10551.

[4] Quod ‘gloria Jehovae’ significet internum 10 Verbi, Ecclesiae, et cultus, est quia Divinum Verum procedens a Domino, quale est in caelo, est gloria Jehovae, Divinum enim Verum procedens a Domino 11 apparet ibi ut lux; 12 apparentia Domini in illa luce est quae in genuino sensu intelligitur per ‘gloriam Jehovae’; per apparentiam Domini intelliguntur omnia ibi quae a Domino sunt, quae sunt innumerabilia, et communi voce vocantur caelestia et spiritualia. Quod internum Verbi, Ecclesiae, et cultus significetur per ‘gloriam Jehovae’, est quia illud in ea luce est, externum autem in luce mundi, quapropter hoc in Verbo per ‘nubem’ significatur; inde patet quod 13 sensus internus Verbi sit ‘gloria’.

[5] Ex his nunc constare potest quid per ‘gloriam Jehovae’ et per ‘lucem’ Ipsius in sequentibus his locis significatur, ut apud Esaiam,

Surge, illuminare, quia venit lux Tua, et gloria Jehovae super Te exorta est; ecce tenebrae obtegunt terram, et caligo populos, sed super Te exorietur Jehovah, et gloria Ipsius super Te videbitur ambulabunt gentes ad lucem Tuum, et reges ad splendorem ortus Tui: non occidet amplius sol Tuus, et luna Tua non colligetur, quia Jehovah erit Tibi in lucem aeternitatis, 60:1-3, 20; agitur ibi de Adventu Domini; 14 'lux' ibi est Divinum Verum procedens a Domino, et ‘gloria Ipsius’ ac ‘splendor ortus Ipsius’ sunt omne id quod de Domino, deque fide et amore in Ipsum in luce illa apparet ‘tenebrae et caligo quae obtegunt terram et populos’ sunt obscura fide et amoris, dicitur enim de instauranda Ecclesia apud gentes; inde sequitur quod per lucem et gloriam, quae exoriturae, et quae videbuntur et ad quas ambulabunt 15 , sint Divina Vera 16 de Domino, 17 deque fide et 18 amore in ipsum ab Ipso:

[6] apud eundem,

Jehovah vocavi Te in justitia, et dedi Te in foedus populo, in lucem gentium: Ego Jehovah, hoc nomen Meum, gloriam Meam alteri non dabo, 42:6, 8;

agitur 19 etiam ibi de Domino, Qui ‘lux gentium’ vocatur quia ab Ipso omne Divinum Verum, et Qui gloria Jehovae, quia in Ipsum omne fidei et amoris:

apud eundem,

Erumpet sicut aurora lux tua, ambulabit ante te justitia tua gloria Jehovae colliget te, 58:8;

[7] similiter: apud eundem,

Gaudete cum Hierosolyma, deliciemini ex splendore gloria 20 Ipsius, Esai. 66:[10, ] 11;

‘Hierosolyma’ ibi 21 ut alibi est Ecclesia, et ‘splendor gloriae’ est amor veri a Domino:

apud Sachariam,

Ego ero 22 illi murus ignis circumcirca, et in gloriam ero in medio ejus, Sach. 2:9 23 [KJV 5];

etiam ibi de Hierosolyma, quae est Ecclesia; ‘gloria in medio ejus’ est Ipse Dominus quoad omnia veri et boni quae fidei et amoris; quod per ‘gloriam’ ibi intelligantur illa quae lucis Divinae sunt, patet:

[8] similiter ut apud Johannem, Sancta Hierosolyma habens gloriam Dei, et luminare illius simile lapidi pretiosissimo; gloria Dei illustrabit illam, et lucerna ejus Agnus; gentes quae salvantur in luce 24 Illius ambulabunt, et reges terrae afferent gloriam et honorem suum in eam. Portae ejus non claudentur interdiu; nox enim non erit ibi, afferent gloriam et honorem gentium in eam, Apoc. 21:11, 23-25 [, Apoc. 21:26];

‘Sancta Hierosolyma’ ibi est Ecclesia, quae successura hodiernae; illa quae Ecclesiae sunt, quae sunt fidei et amoris in Dominum a Domino, describuntur 25 per ‘luminare’, per ‘lucem’, et per ‘gloriam’; quia per gloriam intelliguntur illa quae lucis sunt, ideo dicitur gloria Dei illustrabit eam; quisque qui expendit, et ipsas res intuetur, et non haeret in

[9] solis verbis, videre potest quod per omnia illa significentur talia quae Ecclesiae sunt, at quid per singula significatur docet sensus internus, nam in Verbo 26 nihil inaniter dicitur, ne quidem vocula:

apud Lucam, Viderunt oculi mei salutare Tuum quod praeparasti ante faciem omnium populorum, lucem in revelationem gentium, et gloriam populi Tui Israelis, 2:30-32;

haec in prophetico Simeonis de Domino nato; ‘lux in revelationem gentium’ est Divinum Verum procedens a Domino, et ‘gloria populi Israelis’ est omne id quod a Domino revelatum est de Se Ipso, deque fide et amore in Ipsum apud illos qui recipiunt; omne hoc vocatur gloria, quia apparet in caelo et in luce ibi, lux ibi est Divinum Verum; 27 per ‘filios Israelis’ intelliguntur qui in fide et amore in Dominum.

[10] Quod lux sit Dominus quoad Divinum Verum, et quoque gloria quae lucis, patet ex Ipsius Domini verbis, apud Johannem, Diligebant gloriam hominum magis quam gloriam Dei; Ego lux in mundum veni, ut omnis qui credit in Me, in tenebris non maneat, 12:43, 46:

et apud eundem,

In principio erat Verbum, et Verbum erat apud Deum, Deus erat Verbum: erat lux vera quae illuminat omnem hominem venientem in mundum: et Verbum caro factum est, et habitavit in nos, et vidimus gloriam Ipsius, gloriam sicut Unigeniti a Patre, 1:1, 9, 14;

‘Verbum’ est Divinum Verum, et quoque ‘lux’; et gloria est omne quod apparet de Domino in luce illa.

[11] Haec loca e Verbo allata sunt quia in illis ‘gloria’ et simul ‘lux’ nominantur, et allata sunt ob finem ut sciatur quod ‘lux’ sit Divinum Verum a Domino, ita Ipse Dominus quoad Divinum Verum, et quod ‘gloria’ sit omne quod lucis, proinde omne quod ex Divino Vero quod facit intelligentiam et sapientiam apud angelos, et apud homines qui Dominum fide et amore recipiunt. Simile per ‘gloriam’ significatur alibi, ut apud Johannem,

Volo ut ubi Ego sum, etiam illi sint Mecum, ut videant gloriam Meam, Joh. 17:24 28 :

apud Lucam,

Nonne hoc oportebat pati Christum et ingredi in gloriam Suam? 24:26:

apud Matthaeum,

Tunc apparebit signum Filii hominis, et tunc plangent omnes tribus terrae, et videbunt Filium hominis venientem in nubibus caeli cum virtute et gloria, 24:30;

[12] per ‘nubes’ ibi intelligitur Divinum Verum quale est in luce mundi, ita quale apud homines, et per ‘gloriam’ intelligitur Divinum Verum quale est in luce caeli, ita ‘quale’ apud angelos; et quia Divinum Verum per ‘nubem’ et per ‘gloriam’ intelligitur, ideo est Verbum quoad sensum externum et quoad sensum internum quod intelligitur, quoad sensum externum per ‘nubem’ et quoad sensum internum per ‘gloriam’; etiam quod apparet in luce mundi est nubes respective ad id quod apparet luce caeli; quod ‘nubes’ id sit, videatur 29 Praefatio ad Gen. 18, et n. 4060, 4391, 5922, 6343 fin. , 6752, 8106, 8443, 8781, 9430, 10551.

[13] Inde est quod nubes etiam in Verbo dicatur ‘gloria’, ut in Exodo, Gloria Jehovae apparuit in nube, Exod. 16:10:

alibi,

Habitavit gloria Jehovah super monte Sinai; et obtexit eum nubes sex dies, sed species gloriae Jehovae erat sicut ignis comedens in capite montis ante oculos filiorum Israelis, Exod. 24:16, 17:

et alibi in Exodo,

Obtexit nubes tentorium conventus, et gloria Jehovae implevit habitaculum; nec potuit Moscheh intrare, eo quod habitaret super eo nubes, et gloria Jehovae impleret habitaculum, Exod. 40:34, 35:

in Numeris,

Cum congregaretur contio contra Moschen et contra Aharonem, et respiceret ad tentorium conventus, ecce obtexit illud nubes, et apparuit gloria Jehovae, Num. 17:7 [KJV Num. 16:42]:

in libro 1 Regum,

Nubes implevit domum Jehovae, ita ut non potuerint sacerdotes stare ad ministrandum Propter nubem, quoniam implevit gloria Jehovae domum Jehovae, [1 Reg. 8:10, ] 11:

et in Apocalypsi,

Impletum est templum fumo et gloria Dei, 30 15:8;

[14] quoniam Divinum apparuit sicut nubes, ideo per ‘nubem’ significatur Praesentia Divina, et ubi Praesentia Divina ibi Divinum Verum, nam Divinum absque illo non apparet, quoniam est in illo et est illud; inde est quod nubes 31 ibi dicatur gloria; nec aliter potuit apparere genti Israeliticae, quoniam in externis absque interno erant, videatur n. 6832, 8814, 8819, 10551; sed usque nubes et gloria distinguuntur sicut lux mundi et lux caeli, seu sicut sensus litterae Verbi et sensus 32 internus ejus, et sicut sapientia humana et sapientia angelica. Ex his nunc constare potest quod per ‘dixit Moscheh, Fac videre mihi quaeso gloriam Tuam’ significetur ut ostendatur ipsi Divinum internum; et quia Moscheh repraesentabat externum Ecclesiae, cultus, et Verbi, significatur apperceptio Divini Veri interni in externo.

Footnotes:

1. The Manuscript inserts eorum.

2. de Ecclesia instituenda apud gentem Israeliticam, et quod Ecclesia non apud illam institui possit, ex causa quia non recipere possent aliquid internum

3. his

4. posset

5. cum pertransiret

6. quae

7. ut

8. quae ibi

9. quod nubes sit externum eorum

10. Ecclesia

11. The Manuscript inserts in coelo.

12. The Manuscript inserts inde est.

13. The Manuscript inserts etiam.

14. quod lux ibi sit Divinum Verum a Domino, et gloria sit omne id quod de Domino et de amore ac fide in Ipsum in luce illa, constare potest, nam agitur de Ecclesia apud gentes; et notum est quod tenebrae et caligo qui obtegunt terram et populos, sint obscura fidei et falsa quae apud illos

15. The Manuscript inserts gentes et reges.

16. The Manuscript inserts quae Ecclesiae, ita quae.

17. de

18. The Manuscript inserts de.

19. The following two (or in some cases more) words are transposed in the Manuscript.

20. ejus

21. et alibi significat Ecclesiam

22. The editors of the third Latin edition made a minor correction here. For details, see the end of the appropriate volume of that edition.

23. The editors of the third Latin edition made a minor correction here. For details, see the end of the appropriate volume of that edition.

24. Ipsius

25. per luminare, gloriam regum et gentium

26. The Manuscript inserts prorsus.

27. quod filii Israelis sint qui in fide et in amore in Dominum et non Judaei, patet, hi enim non receperunt Ipsum; quod Dominus et Divinum Verum ab Ipso sit lux

28. The editors of the third Latin edition made a minor correction here. For details, see the end of the appropriate volume of that edition.

29. The Manuscript inserts etiam.

30. The Manuscript inserts et virtute ejus, .

31. The following two (or in some cases more) words are transposed in the Manuscript.

32. The following two (or in some cases more) words are transposed in the Manuscript.

  
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This is the Third Latin Edition, published by the Swedenborg Society, in London, between 1949 and 1973.

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Arcana Coelestia #4535

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4535. GENESEOS CAPUT TRIGESIMUM QUINTUM

Ante capita quae praecedunt a cap. xxvi huc usque, explicata sunt quae Dominus praedixerat de Adventu Ipsius seu de CONSUMMATIONE SAECULI, et aliquoties ibi ostensum quod per Adventum Ipsius seu Consummationem saeculi, significetur Ultimum Tempus Ecclesiae, quod in Verbo etiam ultimum Judicium vocatur: qui non ultra sensum litteralem vident, non aliter scire possent quam quod Ultimum Judicium sit Interitus Mundi, hoc 1 imprimis ex Apocalypsi ubi dicitur, Quod viderit caelum novum et terram novam; prius enim caelum et prior terra transiit; et mare non erat amplius: insuper quod Viderit civitatem Sanctam Hierosolymam novam descendentem a Deo e caelo, 21:1, 2;

et quoque ex propheticis Esaiae, ubi similia 2 ,

Ecce Ego creans caelos novos et terram novam; ideo non commemorabuntur priora nec ascendent super cor: laetamini et exsultate in aeternum, quae Ego creans: ecce Ego creaturus Hierosolymam, exsultationem, et populum ejus laetitiam, 65:17, 18; 66:22.

[2] Qui non ultra sensum litteralem vident, non aliter capiunt quam quod universum caelum cum tellure hac in nihilum casurum, et quod tunc primum resurrecturi mortui et 3 in novo caelo ac super nova terra habitaturi; sed quod Verbum hic non ita intelligendum sit constare potest a pluribus aliis locis in Verbo, ubi caeli et terra nominantur: qui de sensu interno aliquam fidem habent, ii manifeste videre possunt quod per novum caelum et novam terram intelligatur nova Ecclesia quae succedet cum prior transit, videatur n. 1733, 1850, 3355 f, et quod ‘caelum’ sit internum ejus, et ‘terra’ externum.

[3] Ultimum hoc tempus Ecclesiae prioris et primum Ecclesiae novae est quod etiam vocatur consummatio saeculi, de qua Dominus apud Matthaeum xxiv locutus est, et Adventus Ipsius, nam tunc recedit Dominus a priore Ecclesia et venit ad novam: quod consummatio saeculi illud sit, etiam ab aliis locis in Verbo constare potest; ut apud Esaiam,

In die illo... reliquiae revertentur, reliquiae Jacobi ad Deum potentem; nam etsi fuerit populus tuus Israel sicut arena maris, reliquiae revertentur ex eo; consummatio definita, inundata justitia; nam consummationem et definitionem Dominus Jehovih Zebaoth faciens in tota terra,

10:20-23:

apud eundem,

Nunc ne irrideatis, ne forte invalescant punitiones vestrae, quia consummationem et decisionem audivi a cum Domino Jehovih Zebaoth super universam terram, 28:22:

apud Jeremiam,

Sic dixit Jehovah, Vastitas erit tota terra, consummationem tamen non faciam, 4:27:

apud Zephaniam, In angustias redigam homines, et ibunt sicut caeci ejus, quia Jehovae peccarunt, et effundetur sanguis eorum sicut pulvis, et caro eorum sicut stercus, ... quia Jehovah consummationem et quidem festinatam faciet cum omnibus habitatoribus terrae, 1:17, 18;

quod ‘consummatio’ ibi sit ultimum tempus Ecclesiae, et quod terra sit Ecclesia, a singulis patet:

[4] quod terra sit Ecclesia, est inde quia terra Canaan fuit terra ubi ab antiquissimis temporibus Ecclesia, ac dein apud posteros Jacobi repraesentativum Ecclesiae; haec terra cum dicitur consummata, non est gens ibi quae intelligitur, sed est sanctum cultus 4 quod apud gentem ubi Ecclesia; Verbum enim 5 est spirituale, et ipsa terra non est spirituale, nec gens quae ibi, sed id quod est Ecclesiae: quod terra Canaan fuerit terra ubi ab antiquissimis temporibus Ecclesia, videatur n. 567, 3686, 4447, 4454, 4516, 4517; et quia ita, quod per ‘terram’ in Verbo significetur Ecclesia, n. 566, 662, 1066, 1067, 1262, 3355, 4447; inde patet quid apud Esaiam intelligitur per ‘consummationem facere in tota terra’; et apud Zephaniam per ‘consummationem festinatam cum omnibus habitatoribus terrae’; quod gens Judaica, quae fuit habitator terrae illius, non consummata sit, sed quod sanctum cultus apud illos, notum est.

[5] Quod consummatio id sit, manifestius adhuc constat apud Danielem,

Septimanae septuaginta decisae sunt super populum tuum, et super urbem sanctitatis tuam, ad consummandum praevaricationem, et ad obsignandum peccata, et ad expiandum iniquitatem, et ad adducendum justitiam saeculi, et ad obsignandum visionem et prophetam, et ad ungendum sanctum sanctorum:... in medio septimanae cessare faciet sacrificium et oblationem: tandem super avem desolationum desolatio, et usque ad consummationem et decisionem, stillabit super devastationem, 9:24, 27.

[6] Inde nunc 6 videri potest quod per consummationem saeculi, de qua discipuli ad Dominum, Quodnam signum Tui Adventus et Consummationis saeculi?

[Matth. ] 24:3,

non aliud significetur quam ultimum tempus Ecclesiae; et quoque per haec verba Domini, quae ultima sunt apud eundem Evangelistam, Jesus ad discipulos; Docentes servate omnia quaecumque mandavi vobis; et ecce Ego vobiscum sum omnibus diebus usque ad consummationem saeculi, 28:20;

quod dIctum a Domino quod cum discipulis esset usque ad consummationem saeculi, est quia per duodecim discipulos Domini significantur similia quae per duodecim tribus Israelis, nempe omnia amoris et fidei, proinde omnia Ecclesiae, videatur n. 3354, 3488, 3858; quod per duodecim tribus, n. 3858, 3926, 3939, 4060: quod consummatio Ecclesiae sit quando ibi nulla amplius charitas et inde nulla fides, prius aliquoties ostensum est': quod in hac Ecclesia quae Christiana vocatur, vix aliquid 7 charitatis et inde fidei supersit, ita quod consummatio ejus saeculi nunc adsit, in sequentibus, ex Divina Domini Misericordia, ostendetur.

Footnotes:

1. The Manuscript inserts et.

2. The Manuscript inserts plura.

3. at, in the First Latin Edition

4. Ecclesiae

5. The following two (or in some cases more) words are transposed in the Manuscript.

6. The editors of the third Latin edition made a minor correction here. For details, see the end of the appropriate volume of that edition.

7. The Manuscript inserts amplius.

  
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This is the Third Latin Edition, published by the Swedenborg Society, in London, between 1949 and 1973.