The Bible

 

Mica 2

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1 Wehe denen, die Schaden zu tun trachten und gehen mit bösen Tücken um auf ihrem Lager, daß sie es früh, wenn es licht wird, vollbringen, weil sie die Macht haben!

2 Sie reißen zu sich Äcker und nehmen Häuser, welche sie gelüstet. Also treiben sie Gewalt mit eines jeden Hause und mit eines jeden Erbe.

3 Darum spricht der HERR also: Siehe, ich gedenke über dies Geschlecht Böses, aus dem ihr euren Hals nicht ziehen und nicht so stolz dahergehen sollet; denn es soll eine böse Zeit sein.

4 Zur selbigen Zeit wird man einen Spruch von euch machen und klagen: Es ist aus, wird man sagen; wir sind verstöret. Meines Volkes Land kriegt einen fremden HERRN. Wann wird er uns die Äcker wieder zuteilen, die er uns genommen hat?

5 Jawohl, ihr werdet kein Teil behalten in der Gemeine des HERRN.

6 Sie sagen, man solle nicht träufen; denn solche Träufe trifft uns nicht; wir werden nicht so zuschanden werden.

7 Das Haus Jakob tröstet sich also: Meinest du, des HERRN Geist sei verkürzt? Sollte er solches tun wollen? Es ist wahr, meine Reden sind freundlich den Frommen.

8 Aber mein Volk hat sich aufgemacht wie ein Feind; denn sie rauben beide, Rock und Mantel, denen, so sicher dahergehen, gleichwie die, so aus dem Kriege kommen.

9 Ihr treibet die Weiber meines Volks aus ihren lieben Häusern und nehmet stets von ihren jungen Kindern meinen Schmuck.

10 Darum machet euch auf; ihr müsset davon; ihr sollt hie nicht bleiben! Um ihrer Unreinigkeit willen müssen sie unsanft zerstöret werden.

11 Wenn ich ein Irrgeist wäre und ein Lügenprediger und predigte, wie sie saufen und schwelgen sollten, das wäre ein Prediger für dies Volk.

12 Ich will aber dich, Jakob, versammeln ganz und die übrigen in Israel zuhauf bringen; ich will sie wie eine Herde miteinander in einen festen Stall tun und wie eine Herde in seine Hürden, daß es von Menschen tönen soll.

13 Es wird ein Durchbrecher vor ihnen herauffahren; sie werden durchbrechen und zum Tor aus- und einziehen; und ihr König wird vor ihnen hergehen, und der HERR vornean.

   

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Himmlische Geheimnisse #4281

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4281. Dadurch, daß die Höhlung der Hüfte Jakobs verrenkt wurde, als jener mit ihm rang, wird bezeichnet, daß jene Verbindung bei den Nachkommen Jakobs gänzlich verletzt und verdrängt worden sei.

Dies geht deutlich hervor aus der Bedeutung des Verrenkens in jenem (zweiten) Sinn, insofern es bezeichnet, aus seiner Stellung gebracht und auf diese Weise verletzt werden. Daß die Höhlung der Hüfte eine Verbindung bezeichnet, erhellt aus dem, was Nr. 4280 gesagt worden, und daß Jakob im Worte nicht nur Jakob bedeute, sondern auch alle seine Nachkommen, ist deutlich aus sehr vielen Stellen, z.B.: 4 Mose 23:7, 10, 21, 23; 24:5, 17, 19; 5 Mose 33:10; Jesaja 40:27; 43:1, 22; 44:1, 2, 20; 48:12; 59:20; Jeremia 10:16, 25; 30:7, 10, 18; 31:7, 11; 46:27, 28; Hosea 10:11; Amos 7:2; Micha 2:12; 3:8; Psalm 14:7; 24:6; 59:14; 78:5; 99:4 und anderswo.

Daß Jakob und seine Nachkommen so beschaffen waren, daß bei ihnen die himmlische und geistige Liebe nicht mit dem natürlich Guten verbunden werden konnte, d.h. der innere oder geistige Mensch nicht mit dem äußeren oder natürlichen, erhellt aus allem, was von diesem Volke im Worte berichtet ist; denn sie wußten nicht und wollten auch nicht wissen, was der innere oder geistige Mensch sei, und deswegen wurde es ihnen auch nicht offenbar. Sie glaubten nämlich, daß es bei dem Menschen nichts gebe als ein Äußerliches und Natürliches; bei ihrem ganzen Gottesdienst hatten sie nichts anderes im Auge, und zwar so sehr, daß der Gottesdienst bei ihnen durchaus götzendienerisch war, denn wenn der innere Gottesdienst vom äußeren getrennt wird, so ist der letztere durchaus götzendienerisch.

Die Kirche, die bei ihnen eingerichtet war, war keine Kirche, sondern nur die Vorbildung einer Kirche, weshalb auch diese Kirche eine vorbildliche genannt wird. Daß Vorbildliches der Kirche bei solchen stattfinden könne, sehe man Nr. 1361, 3670, 4208; denn bei den Vorbildungen wird nicht an die Person gedacht, sondern an die Sache, die vorgebildet wird. Deshalb bildeten nicht nur Personen Göttliches, Himmlisches und Geistiges vor, sondern auch unbelebte Gegenstände, z.B. die Kleider Aharons, die Bundeslade, der Altar, Rinder und Schafe, die geopfert wurden, der Armleuchter mit den Lichtern, das Schaubrot (panis dispositionis) auf dem goldenen Tische, das Öl, mit dem sie gesalbt wurden, der Weihrauch, und dergleichen mehr. Daher kam es, daß die Könige, die bösen sowohl als die guten, das Reich des Herrn vorbildeten und die Hohenpriester, sowohl die bösen als die guten das, was dem göttlichen Priestertum des Herrn angehört, so lange nämlich, als sie ihre Ämter in der äußeren Form den Geboten und Vorschriften gemäß verwalteten.

Damit nun bei ihnen eine Vorbildung der Kirche stattfinden konnte, wurden ihnen solche Satzungen und solche Gesetze durch eine deutliche Offenbarung gegeben, die durchaus vorbildlich waren. Daher konnten sie auch so lange vorbilden, als sie bei denselben blieben und sie genau beobachteten; sobald sie aber von ihnen abwichen und zu den Satzungen und Gesetzen anderer Völker und besonders zur Verehrung eines anderen Gottes (sich wandten), beraubten sie sich der Fähigkeit, vorzubilden, und deshalb wurden sie durch äußere Mittel, wie Gefangenschaft, Niederlagen, Drohungen, Wunder wieder zu ihren Gesetzen und vorbildlichen Satzungen zurückgeführt, nicht aber durch innere Mittel, wie die, welche einen inneren Gottesdienst im äußeren haben. Dies wird dadurch, daß die Höhlung der Hüfte Jakobs verrenkt wurde, im inneren Sinn bezeichnet, das sich auf Jakob und seine Nachkommen bezieht.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse #4280

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4280. Daß in diesem Sinn durch die Worte „er faßte Jakob bei der Höhlung seiner Hüfte“ bezeichnet wird, wo die eheliche Liebe mit dem natürlich Guten verbunden wird, erhellt aus der Bedeutung der Höhlung der Hüfte, insofern sie den Ort bezeichnet, wo die Verbindung der ehelichen Liebe ist, man sehe Nr. 4277. Daß hier die Verbindung mit dem natürlich Guten bezeichnet wird, kommt daher, weil hier die Hüfte verbunden wird mit den Füßen, (und) die Füße im inneren Sinn das natürlich Gute bedeuten. Daß die Füße dies bedeuten, sehe man Nr. 2162, 3147, 3761, 3986. Daß die Hüfte die eheliche Liebe und die Füße das natürlich Gute bezeichnen, gehört zu den Dingen, die veraltet und verlorengegangen sind. Die Alte Kirche, die sich in Vorbildungen und Sinnbildern bewegte, kannte diese (Bedeutung) sehr gut; die Kenntnis solcher Dinge war ihre Einsicht und Weisheit; ja nicht nur derer, die der Kirche angehörten, sondern auch bei denen, die außerhalb der Kirche waren, wie man deutlich erkennen kann aus den ältesten Büchern der Heiden und aus dem, was man heutigen Tages fabelhafte (Mythen) nennt, denn die Sinnbilder und Vorbildungen gingen von der Alten Kirche auf sie über. Bei ihnen bedeuteten auch Hüften und Lenden das Eheliche und Füße das Natürliche.

Daß Hüften und Füße solches bedeuten, kommt her von den Entsprechungen aller Glieder, Organe und Eingeweide des Menschen mit dem Größten Menschen, von welchen Entsprechungen jetzt am Ende des Kapitels gehandelt wird. Von den Entsprechungen mit der Hüfte und mit den Füßen wird auch im Folgenden geredet und dort durch tatsächliche Erfahrung bestätigt werden, daß solches ihre Bedeutung ist. Dies muß heutigen Tages auffallend erscheinen, weil jene Wissenschaft völlig veraltet und verloren ist. Wie weit aber gleichwohl diese Wissenschaft die anderen Wissenschaften übertreffe, kann daraus erkannt werden, daß das Wort in Ansehung seines inneren Sinnes ohne sie niemals verstanden werden kann, und weil die Engel, die bei dem Menschen sind, das Wort jenem Sinne gemäß inne werden. Ferner auch, weil durch diese Wissenschaft für den Menschen eine Gemeinschaft mit dem Himmel möglich ist; und was unglaublich ist, der innere Mensch selbst denkt nicht auf andere Weise; während nämlich der äußere Mensch das Wort dem Buchstaben gemäß auffaßt, faßt jener es dem inneren Sinn gemäß auf, obwohl der Mensch, solange er im Körper lebt, es nicht weiß. Dies kann hauptsächlich daraus erkannt werden, daß der Mensch, wenn er in das andere Leben kommt und ein Engel wird, (jene Kenntnis) ohne Belehrung wie von sich erlangt.

Was die eheliche Liebe ist, die durch Hüften und auch durch Lenden bezeichnet wird, sehe man Nr. 995, 1123, 2727-2759; und daß die eheliche Liebe die Grundlage aller Liebesarten sei: Nr. 686, 3021; daher kommt es, daß diejenigen, die in echter ehelicher Liebe sind, auch in himmlischer Liebe leben, d.h. in der Liebe zum Herrn und in geistiger Liebe, d.h. in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Deshalb wird durch eheliche Liebe nicht nur diese Liebe selbst verstanden, sondern auch jede himmlische und geistige Liebe. Diese Liebesarten werden mit dem natürlich Guten (verbunden), wenn der innere Mensch mit dem äußeren oder der geistige Mensch mit dem natürlichen verbunden wird. Diese Verbindung ist es, die durch die Höhlung der Hüfte bezeichnet wird.

Daß bei Jakob und seinen Nachkommen im allgemeinen keine solche Verbindung stattfand, wird aus dem Folgenden erhellen, denn von dieser Sache wird hier im inneren historischen Sinn gehandelt.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.