The Bible

 

2 Mose 11

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1 Und Jehova sprach zu Mose: Noch eine Plage will ich über den Pharao und über Ägypten bringen; danach wird er euch von hinnen ziehen lassen. Wenn er euch vollends ziehen lassen wird, so wird er euch sogar von hier wegtreiben.

2 Rede doch zu den Ohren des Volkes, daß sie ein jeder von seinem Nachbarn und eine jede von ihrer Nachbarin silberne Geräte und goldene Geräte fordern.

3 Und Jehova gab dem Volke Gnade in den Augen der Ägypter. Auch war der Mann Mose sehr groß im Lande Ägypten, in den Augen der Knechte des Pharao und in den Augen des Volkes.

4 Und Mose sprach: So spricht Jehova: Um Mitternacht will ich ausgehen mitten durch Ägypten;

5 und alle Erstgeburt im Lande Ägypten soll sterben, von dem Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Throne sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd, die hinter der Mühle ist, und alle Erstgeburt des Viehes.

6 Und es wird ein großes Geschrei sein im ganzen Lande Ägypten, desgleichen nie gewesen ist und desgleichen nicht mehr sein wird.

7 Aber gegen alle Kinder Israel wird nicht ein Hund seine Zunge spitzen, vom Menschen bis zum Vieh; auf daß ihr wisset, daß Jehova einen Unterschied macht zwischen den Ägyptern und den Israeliten.

8 Und alle diese deine Knechte werden zu mir herabkommen und sich vor mir niederbeugen und sagen: Ziehe aus, du und alles Volk, das dir folgt! Und danach werde ich ausziehen. Und er ging von dem Pharao hinaus in glühendem Zorn.

9 Und Jehova hatte zu Mose gesagt: Der Pharao wird nicht auf euch hören, auf daß meine Wunder sich mehren im Lande Ägypten.

10 Und Mose und Aaron haben alle diese Wunder getan vor dem Pharao; aber Jehova verhärtete das Herz des Pharao, und er ließ die Kinder Israel nicht aus seinem Lande ziehen.

   

Commentary

 

Augen

  
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Es ist üblich, "ich sehe" zu sagen, wenn wir etwas verstehen. Und tatsächlich steht "sehen" in der Bibel für das Erfassen und Verstehen geistiger Dinge. Es macht also Sinn, dass die Augen, die uns erlauben zu sehen, den Intellekt repräsentieren, der uns erlaubt, geistige Dinge zu verstehen.

Dies kann natürlich auch negativ verwendet werden; die Bibel spricht von Menschen, die Augen haben und sich weigern zu sehen, und der Herr, als er in der Welt war, riet, ein beleidigendes Auge auszurupfen. Diese stehen für die Weigerung, die Wahrheit anzuerkennen, oder dafür, von der Falschheit in die Irre geführt zu werden.

(References: Enthüllte Offenbarung 214; Himmlischen Geheimnissen 212, 1584, 1806, 2701, 3820, 3863 [6-11], 4410, 5810, 8792, 9051)

From Swedenborg's Works

 

Himmlische Geheimnisse #3820

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3820. „Und die Augen der Leah waren blöde“, 1 Mose 29:17, bedeutet die Neigung zum äußeren Wahren in Ansehung ihres Verstandes als so beschaffen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Leah, sofern sie ist die Neigung zum äußeren Wahren, wovon Nr. 3793, und aus der Bedeutung der Augen, sofern sie sind der Verstand, wovon Nr. 2701, und aus der Bedeutung von blöde, sofern es bedeutet, beziehungsweise so beschaffen.

Daß die Neigungen zum äußeren Wahren in Ansehung des Verstandes blöde sind oder, was gleich ist, diejenigen, die in ihnen sind, kann man ersehen aus den äußeren, d.h. allgemeinen Vorstellungen, die noch nicht erhellt sind von besonderen, daß sie nämlich schwach sind und schwanken und gleichsam sich nach jedem Wind richten,

d.h. zu jeder Meinung hinziehen lassen. Hingegen, wenn ebendieselben erhellt sind von besonderen, werden sie stark werden und stehen fest; denn davon bekommen sie Wesenheit und Gestaltung, die bezeichnet werden durch „schön von Gestalt und schön von Ansehen“, was der Rachel eigen ist, durch welche die Neigungen zum inwendigeren Wahren vorgebildet werden.

Was äußere Wahrheiten und deren Neigungen sind und was inwendige Wahrheiten und deren Neigungen, und daß jene „blöde an Augen sind“ beziehungsweise und diese „schön von Gestalt und Ansehen“, dafür diene Folgendes als Beispiel:

Diejenigen, die in auswendigen Wahrheiten sind, wissen nur dieses Allgemeine: daß man den Armen wohltun soll und wissen nicht zu unterscheiden, welche die wahrhaft Armen sind, weniger noch, daß unter den Armen im Wort diejenigen verstanden sind, die geistig solche sind. Daher tun sie den Bösen ebenso wohl als den Guten, indem sie nicht wissen, daß den Bösen wohl tun heißt, den Guten übel tun; denn so gibt man den Bösen Gelegenheit, den Guten übel zu tun. Daher werden diejenigen, die in einem solchen einfältigen Eifer sind, von Arglistigen und Betrügern gar sehr angefochten. Diejenigen aber, die in inwendigen Wahrheiten sind, wissen, welches die Armen sind und unterscheiden zwischen allen, wer sie auch seien, und tun einem jeden Gutes je nach seiner Beschaffenheit.

Ein anderes Beispiel: die in äußeren Wahrheiten sind, wissen nur diesen allgemeinen Satz: daß man den Nächsten lieben soll und glauben, daß ein jeder in gleichem Grad der Nächste sei und somit, daß man einen jeden mit der gleichen Liebe umfassen soll und lassen sich so verführen. Die aber in inwendigen Wahrheiten sind, müssen wissen, in welchem Grad jeder der Nächste ist, und daß ein jeder in ungleichem, daher wissen sie unzählig mehr als jene, mithin lassen sie sich durch den bloßen Namen des Nächsten nicht verleiten und zum Bösestun aus einer Beredung des Guten, die der Name veranlaßt.

Ein weiteres Beispiel: die bloß in äußeren Wahrheiten sind, meinen, daß die Gelehrten im anderen Leben wie Sterne leuchten werden, und daß alle, die im Weinberg des Herrn gearbeitet haben, Lohn vor anderen haben werden. Diejenigen hingegen, die in den inwendigen Wahrheiten sind, wissen, daß durch Gelehrte, Weise und Verständige diejenigen bezeichnet werden, die im Guten sind, wenngleich in keiner menschlichen Weisheit und Einsicht, und daß dieselben wie Sterne leuchten werden, und daß die Arbeiter im Weinberg, ein jeder gemäß der Neigung zum Guten und Wahren, aus der er arbeitet, einen Lohn erhalten, und daß die um ihrer selbst und der Welt willen, d.h. um der Selbstauszeichnung willen und um des reichen Einkommens willen arbeiten, ihren Lohn im Leben des Leibes haben, aber im anderen Leben ihr Los ist bei den Bösen daselbst: Matthaeus 7:22, 23. Hieraus wird klar, wie blöde an Verstand diejenigen sind, die bloß in äußeren Wahrheiten sind, und daß nur die inwendigen Wahrheiten jenen ihr Wesen und Form und auch dem Guten bei ihnen seine Beschaffenheit geben. Aber dennoch nehmen diejenigen, die in äußeren Wahrheiten sind und zugleich im einfältig Guten, solange sie in der Welt leben, im anderen Leben die inwendigen Wahrheiten und daher Weisheit auf, denn vermöge des einfältig Guten sind sie im Stand und in der Fähigkeit jene aufzunehmen.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.