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Daniel 2

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1 Und im zweiten Jahre der egierung Nebukadnezars hatte Nebukadnezar Träume, und sein Geist wurde beunruhigt, und sein Schlaf war für ihn dahin.

2 Und der König befahl, daß man die Schriftgelehrten und die Beschwörer und die Zauberer und die Chaldäer (d. h. die zu dem alten Volksstamme der in Babylonien eingewanderten Chaldäer gehörigen Priester) rufen sollte, um dem König seine Träume kundzutun; und sie kamen und traten vor den König.

3 Und der König sprach zu ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, und mein Geist ist beunruhigt, um den Traum zu wissen.

4 Und die Chaldäer sprachen zu dem König auf aramäisch: O König, lebe ewiglich! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir die Deutung anzeigen.

5 Der König antwortete und sprach zu den Chaldäern: Die Sache ist von mir fest beschlossen: wenn ihr mir den Traum und seine Deutung nicht kundtut, so sollt ihr in Stücke zerhauen, und eure Häuser sollen zu Kotstätten gemacht werden;

6 wenn ihr aber den Traum und seine Deutung anzeiget, so sollt ihr Geschenke und Gaben und große Ehre von mir empfangen. Darum zeiget mir den Traum und seine Deutung an.

7 Sie antworteten zum zweiten Male und sprachen: Der König sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir die Deutung anzeigen.

8 Der König antwortete und sprach: Ich weiß zuverlässig, daß ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr sehet, daß die Sache von mir fest beschlossen ist,

9 daß, wenn ihr mir den Traum nicht kundtut, es bei eurem Urteil verbleibt (Eig. euer Urteil eines ist;) denn ihr habt euch verabredet, Lug und Trug (Eig. heillose Lüge) vor mir zu reden, bis die Zeit sich ändere. Darum saget mir den Traum, und ich werde wissen, daß ihr mir seine Deutung anzeigen könnt.

10 Die Chaldäer antworteten vor dem König und sprachen: Kein Mensch ist auf dem Erdboden, der die Sache des Königs anzeigen könnte; weil kein großer und mächtiger König jemals eine Sache wie diese von irgend einem Schriftgelehrten oder Zauberer oder Chaldäer verlangt hat.

11 Denn die Sache, welche der König verlangt, ist schwer; und es gibt keinen anderen, der sie vor dem König anzeigen könnte, als nur die Götter, deren Wohnung nicht bei dem Fleische ist.

12 Dieserhalb ward der König zornig und ergrimmte sehr, und er befahl, alle Weisen von Babel umzubringen.

13 Und der Befehl ging aus, und die Weisen wurden getötet (Die Form des aramäischen Zeitwortes deutet an, daß die Tötung eben erst begann;) und man suchte Daniel und seine Genossen, um sie zu töten.

14 Da erwiderte Daniel mit Verstand und Einsicht dem Arioch, dem Obersten der Trabanten des Königs, welcher ausgezogen war, um die Weisen von Babel zu töten;

15 er antwortete und sprach zu Arioch, dem Oberbeamten des Königs: Warum der strenge Befehl vom König? Da tat Arioch die Sache dem Daniel kund.

16 Und Daniel ging hinein und erbat sich von dem König, daß er ihm eine Frist gewähren möge, um dem König die Deutung anzuzeigen.

17 Hierauf ging Daniel in sein Haus; und er tat die Sache seinen Genossen Hananja, Misael und Asarja kund,

18 auf daß sie von dem Gott des Himmels Barmherzigkeit erbitten möchten wegen dieses Geheimnisses, damit nicht Daniel und seine Genossen mit den übrigen Weisen von Babel umkämen.

19 Hierauf wurde dem Daniel in einem Nachtgesicht das Geheimnis geoffenbart. Da pries Daniel den Gott des Himmels.

20 Daniel hob an und sprach: Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn Weisheit und Macht, sie sind sein.

21 Und er ändert Zeiten und Zeitpunkte, setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen Weisheit und Verstand den Verständigen;

22 er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht.

23 Dich, Gott meiner Väter, lobe und rühme ich, daß du mir Weisheit und Kraft gegeben, und mir jetzt kundgetan hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns die Sache des Königs kundgetan.

24 Dieserhalb ging Daniel zu Arioch hinein, welchen der König bestellt hatte, die Weisen von Babel umzubringen; er ging hin und sprach zu ihm also: Bringe die Weisen von Babel nicht um; führe mich vor den König, und ich werde dem König die Deutung anzeigen.

25 Da führte Arioch eilends den Daniel vor den König, und sprach zu ihm also: Ich habe einen Mann unter den Weggeführten (Eig. unter den Kindern der Wegführung; so auch Kap. 5,13) von Juda gefunden, welcher dem König die Deutung kundtun wird.

26 Der König hob an und sprach zu Daniel, dessen Name Beltsazar war: Bist du imstande, den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung mir kundzutun?

27 Daniel antwortete vor dem König und sprach: Das Geheimnis, welches der König verlangt, können Weise, Beschwörer, Schriftgelehrte und Wahrsager dem König nicht anzeigen.

28 Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart; und er hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was am Ende der Tage geschehen wird. Dein Traum und die Gesichte deines Hauptes auf deinem Lager waren diese:

29 Dir, o König, stiegen auf deinem Lager Gedanken auf, was nach diesem geschehen werde; und der, welcher die Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird.

30 Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir mehr als in allen Lebenden wäre, dieses Geheimnis geoffenbart worden, sondern deshalb, damit man dem König die Deutung kundtue und du deines Herzens Gedanken erfahrest.

31 Du, o König, sahst: und siehe, ein großes Bild; dieses Bild war gewaltig, und sein Glanz außergewöhnlich; es stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich.

32 Dieses Bild, sein Haupt war von feinem Golde; seine Brust und seine Arme von Silber; sein Bauch und seine Lenden von Erz;

33 seine Schenkel von Eisen; seine Füße teils von Eisen und teils von Ton.

34 Du schautest, bis ein Stein sich losriß ohne Hände (Eig. nicht durch Hände; d. h. ohne menschiche Vermittlung,) und das Bild an seine Füße von Eisen und Ton schlug und sie zermalmte.

35 Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, das Erz, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu der Sommertennen; und der Wind führte sie hinweg, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Und der Stein, der das Bild geschlagen hatte, wurde zu einem großen Berge und füllte die ganze Erde.

36 Das ist der Traum; und seine Deutung wollen wir vor dem König ansagen:

37 Du, o König, du König der Könige, dem der Gott des Himmels das Königtum, die Macht und die Gewalt und die Ehre gegeben hat;

38 und überall, wo Menschenkinder, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt-du bist das Haupt von Gold.

39 Und nach dir wird ein anderes Königreich aufstehen, niedriger als du; und ein anderes, drittes Königreich, von Erz, welches über die ganze Erde herrschen wird.

40 Und ein viertes Königreich wird stark sein wie Eisen; ebenso wie (O. dieweil) das Eisen alles zermalmt und zerschlägt, so wird es, dem Eisen gleich, welches zertrümmert, alle diese zermalmen und zertrümmern.

41 Und daß du die Füße und die Zehen teils von Töpferton und teils von Eisen gesehen hast-es wird ein geteiltes Königreich sein; aber von der Festigkeit des Eisens wird in ihm sein, weil du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast.

42 Und die Zehen der Füße, teils von Eisen und teils von Ton: zum Teil wird das Königreich stark sein, und ein Teil wird zerbrechlich sein.

43 Daß du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast-sie werden sich mit dem Samen der Menschen vermischen, aber sie werden nicht aneinander haften: gleichwie sich Eisen mit Ton nicht vermischt.

44 Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört, und dessen Herrschaft keinem anderen Volke überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen:

45 weil du gesehen hast, daß von dem Berge ein Stein sich losriß ohne Hände und das Eisen, das Erz, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott hat dem Könige kundgetan, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist gewiß und seine Deutung zuverlässig.

46 Da fiel der König Nebukadnezar nieder auf sein Angesicht und betete Daniel an; und er befahl, ihm Speisopfer und äucherwerk darzubringen.

47 Der König antwortete Daniel und sprach: In Wahrheit, euer Gott ist der Gott der Götter und der Herr der Könige, und ein Offenbarer der Geheimnisse, da du vermocht hast, dieses Geheimnis zu offenbaren.

48 Alsdann machte der König den Daniel groß und gab ihm viele große Geschenke, und er setzte ihn als Herrscher ein über die ganze Landschaft Babel und zum Obervorsteher über alle Weisen von Babel.

49 Und Daniel bat den König, und er bestellte Sadrach, Mesach und Abednego über die Verwaltung der Landschaft Babel. Und Daniel war im Tore (d. h. am Hofe wie Esther 3,2 usw.) des Königs.

   

Commentary

 

Daniel deutet Nebukadnezars Traum

By Andy Dibb (machine translated into Deutsch)

Im zweiten Kapitel des Buches Daniel hat Nebukadnezar, der König von Babylon, einen Traum, der ihn beunruhigt. Daniel, von Gott inspiriert, ist die einzige Person, die ihn deuten kann. Es ist eine mächtige Geschichte im wörtlichen Sinne, und ihr geistlicher Sinn geht tief; sie beschreibt einen Schritt, den wir alle tun müssen, wenn wir geistlich vorankommen wollen.

Der wörtliche Text siedelt die Geschichte im "zweiten Jahr" an, was sich auf einen Zustand des Konflikts bezieht, der vor der Wiedergeburt kommt. Im Allgemeinen bedeutet "zwei" eine Verbindung, insbesondere die Ehe von Gut und Wahrheit. Aber in dieser Geschichte ist die Ehe zwischen dem Bösen und der Falschheit. Nebukadnezar sitzt immer noch auf dem Thron von Babylon: Die Falschheit aus selbstsüchtiger Liebe versucht, die Herrschaft über alle Lebensbereiche zu erlangen.

Im zweiten Jahr "träumte Nebukadnezar, und sein Geist war so erschüttert, dass ihn der Schlaf verließ." Träume sind eine der Möglichkeiten, wie der Herr den Alten das Wort offenbart. Es ist nicht überraschend, dass Nebukadnezar durch einen Traum so sehr beunruhigt wurde, dass ihn "der Schlaf verließ". Schlaf, wenn Träume auftreten, stellt einen Zustand der Unklarheit dar. In Nebukadnezars Fall entstand die Unklarheit, weil er falsche Gedanken vertrat, die aus selbstsüchtigem Machtstreben resultierten. Egoismus verdunkelt die Wahrheit, weil er es unmöglich macht, sich außerhalb des eigenen Ichs zu konzentrieren.

Nebukadnezar steht für die Falschheit, die aus der Selbstsucht und dem Wunsch resultiert, andere zu beherrschen und zu kontrollieren. Wenn dies das Sagen hat, werden Menschen manipulativ und bestehen darauf, dass alles ihren eigenen Zielen dient. Sie sind bereit, jede Wahrheit zu verdrehen, sie sogar zu zerstören, um ihr Handeln zu rechtfertigen. Die Gefahr in diesem Zustand ist seine Anziehungskraft; er kann in den Verstand eindringen und ein Imperium errichten.

Dies ist unser Zustand vor der Wiedergeburt. Die göttliche Vorsehung schreibt jedoch vor, dass wir uns unseres Nebukadnezar-Zustands bewusst werden müssen, um ihn zu beseitigen. Das mag schwierig sein, denn Reflexion erfordert eine Perspektive, die zu Beginn vernebelt ist - er schläft. Nebukadnezar, der sich nicht an seinen Traum erinnern oder ihn deuten konnte, befahl seinen Magiern, Astrologen, Zauberern und Chaldäern, ihn zu beruhigen.

Als die Weisen unfähig waren, begann der König, sie zu töten. Im inneren Sinn bedeutet "töten", Wahrheiten in Unwahrheiten zu verwandeln. Daniel und seine Gefährten sollten in das Gemetzel einbezogen werden, aber sie unterschieden sich von den anderen Weisen, die die Unwahrheit repräsentierten, die auf dem Missbrauch der Wahrheit beruhte und auf Selbstsucht beruhte. Daniel und seine Freunde dienten dem Herrn.

Daniels Name war in Beltesazar" geändert worden, ein Symbol für die Verdrehung der Wahrheit durch Selbstliebe. Doch in diesem Vers suchten sie "Daniel" und seine Gefährten, um sie zu töten. Dies zeigt eine menschliche Eigenschaft, die im täglichen Leben verborgen ist. Wenn Nebukadnezar für blinden Egoismus steht, muss der Herr, um uns zu retten, die Wahrheit vor dem Strom egoistischer Gedanken verbergen. Wenn sein verborgener Name verwendet wird, steht Daniel für diesen verborgenen Gedanken, der geschützt und bereit ist, gegen die Selbstsucht eingesetzt zu werden.

In Kapitel eins lehnt Daniel Nebukadnezar ab, indem er sich weigert, sein Essen zu essen. Wieder einmal stellt er sich gegen den König, der seine Bosheit darin offenbart, dass er bereit ist, zu töten, wenn er unzufrieden ist. Nebukadnezar ist der Inbegriff der Selbstanbetung, Daniel ist der wahre Anbeter des Herrn.

Daniel und seine Freunde baten "den Gott des Himmels um Gnade für dieses Geheimnis". Trotz ihrer Stellung als "weise Männer" demütigten sie sich vor dem Herrn. Dies ist ein Bild für die Unterwerfung, die notwendig ist, damit das Gewissen das widerspenstige äußere Selbst lenken kann.

Daniel erhielt Einblick in den gefallenen Menschen, in den durch Selbstsucht verursachten Verfall. Menschen, die mit solchen Einsichten konfrontiert werden, laufen oft weg und verstecken sich. Doch ohne Selbsterkenntnis kann der Mensch keinen geistlichen Fortschritt machen. Indem Daniel den Herrn segnet, erkennt er, dass nur seine göttliche Macht den Menschen helfen kann, die Übel zu ordnen. Ohne sie ist es mit dem geistlichen Leben vorbei.

Diese Dankbarkeit verkörpert einen Grundsatz der Neuen Kirche: Alles Gute und alle Wahrheit kommen allein vom Herrn. Jede Einsicht in das Wesen des Bösen muss von Ihm kommen. Das Böse ist blind für sich selbst, aber die Wahrheit entlarvt es als das, was es ist. Indem die Menschen dem Herrn für die Einsicht danken, können sie sich ihren Übeln stellen.

Bevor er getötet werden kann, bittet Daniel um eine Audienz beim König. Äußerliche Verhaltensweisen können auf das Gute oder das Böse ausgerichtet sein, und so kommt Arioch, der Hauptmann der Wache, Daniels Bitte entgegen Nebukadnezars Anweisung nach. Seine Worte an den König zeigen, wie sich nützliche Dinge mit der Wahrheit verbünden können. Arioch setzt sich also für Daniel ein.

In seiner Bitte betont Arioch Daniels Herkunft: "ein Mann aus den Gefangenen von Juda". Dies mag den König an seinen Feldzug in Juda erinnert haben, oder sogar an den jungen Mann, der für seinen Dienst vorbereitet wurde, voller Weisheit und bei bester Gesundheit. Im inneren Sinn steht "Juda" für die Kirche mit einer Person, zunächst durch Wahrheiten. So identifiziert Arioch Daniel als Wahrheit aus dem Wort. Nebukadnezar kannte Daniel unter seinem babylonischen Namen Beltesazar: Wenn Menschen, die sich in der Unwahrheit befinden, die Wahrheit präsentiert wird, betrachten sie sie als bloße Information für ihren eigenen Gebrauch. Deshalb sieht ein Ehebrecher keinen Unterschied zwischen Ehebruch und Ehe, oder ein Lügner keinen Unterschied zwischen Wahrheit und Falschheit.

Daniel ist das Gewissen, das man sich als Schuld oder Reue für Handlungen vorstellen kann. Aber im Kern ist das Gewissen die Führung durch die Wahrheiten des Wortes. Damit Wahrheiten uns leiten können, müssen wir ihre göttliche Autorität und ihren Ursprung anerkennen: Keiner der Weisen, Astrologen, Magier oder Wahrsager konnte den Traum des Königs deuten.

Im Sinne des Briefes konnte Daniel beginnen, weil er feststellte, dass der Traum von Gott stammte und somit von Gott gedeutet wurde. Daniel war einfach ein Sprachrohr. Für uns kommt die Selbsterkenntnis, die wir brauchen, um uns von der Selbstsucht zur Nächstenliebe zu bewegen, vom Herrn. Nur er kann unser Leben lenken, aber er lässt uns die Freiheit, diese Richtung anzunehmen oder nicht.

Daniel beschrieb Nebukadnezars Traum: das große Bild mit einem Kopf aus Gold, Brust und Armen aus Silber, Bauch und Schenkeln aus Bronze, Beinen aus Eisen und Füßen teils aus Eisen und teils aus Ton. Sogar im wörtlichen Sinne der Geschichte sieht man den stetigen Verfall von kostbar zu unedel zu wertlos.

Viele Gelehrte beschreiben diesen Traum in politischen Begriffen. Sie behaupten, er beschreibe aufeinanderfolgende Nationen oder Herrscher auf der Erde, von den Babyloniern über die Griechen bis hin zu den Römern und so weiter. Das Wort handelt jedoch von geistlichen, nicht von weltlichen Dingen. In einem Sinne spricht dieser Traum von den verschiedenen geistigen Epochen, die in dieser Welt existiert haben. Das nennt man den "innergeschichtlichen" Sinn. Auf dieser Ebene beschreibt Nebukadnezars Traum den Aufstieg und Fall der alten Kirchen bis zur Gegenwart. Diese Darstellung konzentriert sich auf eine tiefere Ebene: die Regenerationsreihe, oder wie das Wort vom geistlichen Leben jedes Einzelnen erzählt.

Nebukadnezars Traum symbolisiert, dass wir unsere Gedanken und Überzeugungen von unserer Selbstsucht diktieren lassen. Babylon ist ein Zustand großer Selbstsucht, das Gegenteil von Liebe zum Herrn. Sie ist der Ursprung allen Übels und geht Hand in Hand mit der Falschheit, die die Wahrheit verdreht und pervertiert und sie zu einem Sklaven unserer Begierden macht. Der Traum beschreibt, wie dieser Zustand die Herrschaft über den menschlichen Geist erlangt. Er beginnt, bevor der Egoismus in unseren Gedanken Fuß fasst, und endet mit der Zerstörung unseres Menschseins selbst.

Die Vision beginnt mit dem Kopf, denn er ist der höchste Teil des Menschen. Aber der Schlüssel zu diesem Kopf ist, dass er aus Gold ist und die Liebe zum Herrn symbolisiert. Die Brust und die Arme sind physisch niedriger als der Kopf, und Silber ist weniger wertvoll als Gold. Die Brust und die Arme stehen für die rationalen Teile des Verstandes. Silber steht für Wahrheiten, die aus der inneren Güte stammen. Der Wechsel von der Liebe zum Herrn zu einem Denken, das von der Wahrheit ausgeht, bedeutet eine Veränderung des Fokus: Das Gute umfasst alle und öffnet uns für ein Leben in gegenseitiger Liebe und Nächstenliebe. Die Wahrheit hingegen ist anfälliger für Missbrauch: Die Vorstellungen von der Wahrheit waren die Ursache für viele Kriege und Konflikte. Die Wahrheit wird ebenso oft zum Verletzen wie zum Fördern des Guten eingesetzt. Sie ist ein zweischneidiges Schwert.

Auf der nächsten Ebene wird der Verfall deutlicher: vom Kopf über die Brust bis zum Bauch und den Oberschenkeln - auf halber Strecke des Körpers. Von Gold zu Silber zu Bronze, Edelmetall wird zu unedlem Metall. Der Bauch und die Schenkel stellen normalerweise das Gut der Gottes- und Nächstenliebe dar, das als Nächstenliebe bezeichnet wird. Hier wird es jedoch in das Gegenteil verdreht: die Missachtung der anderen und der eigenen Interpretation der Wahrheit. Demjenigen, der sich in diesem Zustand befindet, erscheinen diese Dinge als gut. Der Bauch und die Schenkel waren also aus Bronze, einer Legierung, die man polieren kann, bis sie wie Gold glänzt, aber sie ist es nicht und kann auch nie umgewandelt werden.

So kommen wir zu den unteren Teilen des Körpers: die Beine aus Eisen. An die Stelle der Wahrheit tritt die Unwahrheit. Dies wird durch das Eisen dargestellt, das lediglich wie Silber aussieht. Auf die Beine folgt das äußere Extrem des geistigen Lebens: die Füße. Die Füße sind der unterste Teil unseres Körpers. Die Füße entsprechen dem Äußersten unseres Lebens, das der Ausdruck der Güte und Wahrheit des Herrn durch uns sein sollte. Stattdessen sind die Füße der Statue ein schwacher Punkt: eine Mischung aus Eisen und Ton. In diesem Bild sehen wir die gesamte Entwicklung der Selbstsucht, die sich bis in unser Handeln hinein fortsetzt - ein Leben ohne echte Güte oder Wahrheit, nur ein falsches Bild.

Auf dem Höhepunkt des Traums schlägt ein Stein auf das Bild und zerbricht es in Stücke. Dies zeigt uns unseren wahren Charakter und die Macht der Wahrheit, die uns vom Rande der Katastrophe zurückholen kann. Der Stein wurde ohne Hände gehauen: Er ist nicht menschlichen Ursprungs. Hier steht die göttliche Wahrheit im Gegensatz zu der Praxis des Königs, seine Weisen und Magier zu konsultieren, die egoistisches menschliches Denken repräsentieren. Die göttliche Wahrheit führt zu allem Guten, wenn sie so verwendet wird, wie es der Herr beabsichtigt. Losgelöst von menschlichem Rationalisieren, befreit die Wahrheit.

Diese Freiheit ist die neue Vision der Wahrheit: Der Stein wächst zu einem Berg. "Ein Berg" symbolisiert die Liebe - eine neue Liebe aus der Wahrheit, die den Egoismus und den Wunsch nach Kontrolle ersetzt. Der Berg, der die Erde füllt, symbolisiert die Art und Weise, wie diese neue Wahrheit und Liebe zum Mittelpunkt und Fokus unseres Lebens werden. Wir werden durch die Wahrheit des Herrn neu erschaffen.

Nachdem Daniel den Traum sehr detailliert beschrieben hat, erklärt er nun seine Bedeutung. Er beginnt mit etwas, das wie eine Bestätigung für Nebukadnezar aussieht: Der Herr hat uns unsere Selbstliebe gegeben! Er hat angeordnet, dass wir das Leben als unser eigenes empfinden und nicht spüren, dass sein Leben in uns einfließt. Das erlaubt uns, nach unserer Vernunft zu handeln und dem Herrn in Freiheit zu antworten. Selbstsucht ist der Missbrauch dieses Geschenks des Herrn, und das Reich Gottes verändert seine Bedeutung von der Wahrheit zur Falschheit.

Nebukadnezar verwechselt Daniel eindeutig mit dem Herrn und schreibt ihm die Macht der Traumdeutung zu. Aber die Realität der Selbstsucht wird deutlich, wenn man sie mit den Idealen des Gewissens vergleicht. Wenn der Egoismus nicht über sich selbst nachdenken kann, muss er mit der Wahrheit konfrontiert werden - und die Wahrheit zeigt die wahre Natur des Bösen und verurteilt es.

Nebukadnezar beförderte Daniel und seine drei Freunde in mächtige Positionen. Er erkannte ihren Gott als den Gott der Götter, den Herrn der Könige an. Aber er erkennt auch weiterhin die früheren Götter an, die Babylon dienten. Nebukadnezar mag den Herrn über Marduk, den babylonischen Gott, erhoben haben, aber er war weder bereit noch willens, seine gewohnte Gottheit über Bord zu werfen.

Geistliches Leben muss irgendwo beginnen, und diese Begegnung zwischen Nebukadnezar und Daniel symbolisiert den Anfang. Es liegt noch ein weiter Weg vor uns, bis wir wirklich wiedergeboren sind. Die alte egoistische Seite wird sich wieder durchsetzen, neue Streitereien und Kämpfe werden toben. Doch die Verheißung des Traums von Nebukadnezar ist immer noch bei uns.

From Swedenborg's Works

 

Divine Love and Wisdom #47

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47. Divine love and wisdom cannot fail to be and to be manifested in others that it has created. The hallmark of love is not loving ourselves but loving others and being united to them through love. The hallmark of love is also being loved by others because this is how we are united. Truly, the essence of all love is to be found in union, in the life of love that we call joy, delight, pleasure, sweetness, blessedness, contentment, and happiness.

The essence of love is that what is ours should belong to someone else. Feeling the joy of someone else as joy within ourselves--that is loving. Feeling our joy in others, though, and not theirs in ourselves is not loving. That is loving ourselves, while the former is loving our neighbor. These two kinds of love are exact opposites. True, they both unite us; and it does not seem as though loving what belongs to us, or loving ourselves in the other, is divisive. Yet it is so divisive that to the extent that we love others in this way we later harbor hatred for them. Step by step our union with them dissolves, and the love becomes hatred of corresponding intensity.

  
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Thanks to the Swedenborg Foundation for the permission to use this translation.