In der Bibel steht die Sonne für den Herrn, ihre Wärme für seine Liebe und ihr Licht für seine Weisheit. Die "Tageszeit" steht also für einen Zustand, in dem wir dem Herrn zugewandt sind, seine Liebe empfangen und von seiner Wahrheit erleuchtet werden. Und die "Nachtzeit" steht natürlich für einen Zustand, in dem wir uns vom Herrn abgewandt haben, in dem wir kalt und blind für die Wahrheit sind. Das häufigste Wort, das Swedenborg dafür verwendet, ist "Finsternis".

Die Dunkelheit ist natürlich nicht absolut. Swedenborg sagt uns, dass das Licht des Mondes das Verständnis darstellt, das wir aufgrund von Fakten und unserer eigenen Intelligenz haben können. Aber obwohl der Mond einen Teil des Sonnenlichts reflektiert, bietet er fast keine Wärme, so dass diese Art von Verständnis kalt ist, ohne die Wärme der Liebe.

Und in ihrer dunkelsten und kältesten Form stellt die Nacht einen Zustand des Gerichts dar. Dies geschieht, wenn eine Person - oder eine Kirche - so sehr in Bösem und Falschem versunken ist, dass es kein Licht und keine Wärme mehr gibt. Der Herr kann dann eingreifen, das Gute vom Bösen trennen, das Böse in die Hölle verbannen und mit dem Rest, der noch gut ist, den Wiederaufbau beginnen.

So drastisch das klingt, ist es doch etwas, das wir alle in verschiedenen Aspekten unserer Liebe immer wieder durchmachen, damit wir das Böse loswerden und der Herr uns wieder zu Engeln machen kann.

(Verweise: Himmlischen Geheimnissen 862, 1712, 2353, 5092, 6000, 7776, 7870, 8199; Die Offenbarung Erklärt 401 [21])