Die Bibel

 

1 Mose 17

Lernen

   

1 Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.

2 Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir machen und ich will dich gar sehr mehren.

3 Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm und sprach:

4 Siehe, ich bin's und habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden.

5 Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker

6 und will dich gar sehr fruchtbar machen und will von dir Völker machen, und sollen auch Könige von dir kommen.

7 Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinem Samen nach dir, bei ihren Nachkommen, daß es ein ewiger Bund sei, also daß ich dein Gott sei und deines Samens nach dir,

8 und ich will dir und deinem Samen nach dir geben das Land, darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zu ewiger Besitzung, und will ihr Gott sein.

9 Und Gott sprach zu Abraham: So halte nun meinen Bund, du und dein Same nach dir, bei ihren Nachkommen.

10 Das ist aber mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden.

11 Ihr sollt aber die Vorhaut an eurem Fleisch beschneiden. Das soll ein Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch.

12 Ein jegliches Knäblein, wenn's acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen.

13 Beschnitten werden soll alles Gesinde, das dir daheim geboren oder erkauft ist. Und also soll mein Bund an eurem Fleisch sein zum ewigen Bund.

14 Und wo ein Mannsbild nicht wird beschnitten an der Vorhaut seines Fleisches, des Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk, darum daß es meinen Bund unterlassen hat.

15 Und Gott sprach abermals zu Abraham: Du sollst dein Weib Sarai nicht mehr Sarai heißen, sondern Sara soll ihr Name sein.

16 Denn ich will sie segnen, und auch von ihr will ich dir einen Sohn geben; denn ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und Könige über viele Völker.

17 Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte, und sprach in seinem Herzen: Soll mir, hundert Jahre alt, ein Kind geboren werden, und Sara, neunzig Jahre alt, gebären?

18 Und Abraham sprach zu Gott: Ach, daß Ismael leben sollte vor dir!

19 Da sprach Gott: Ja, Sara, dein Weib, soll dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak heißen; denn mit ihm will ich meinen ewigen Bund aufrichten und mit seinem Samen nach ihm.

20 Dazu um Ismael habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn gesegnet und will ihn fruchtbar machen und mehren gar sehr. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich will ihn zum großen Volk machen.

21 Aber meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara gebären soll um diese Zeit im andern Jahr.

22 Und er hörte auf, mit ihm zu reden. Und Gott fuhr auf von Abraham.

23 Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle Knechte, die daheim geboren, und alle, die erkauft, und alles, was männlich war in seinem Hause, und beschnitt die Vorhaut an ihrem Fleisch ebendesselben Tages, wie ihm Gott gesagt hatte.

24 Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, da er die Vorhaut an seinem Fleisch beschnitt.

25 Ismael aber, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, da seines Fleisches Vorhaut beschnitten ward.

26 Eben auf einen Tag wurden sie alle beschnitten, Abraham, sein Sohn Ismael,

27 und was männlich in seinem Hause war, daheim geboren und erkauft von Fremden; es ward alles mit ihm beschnitten.

   

Aus Swedenborgs Werken

 

Himmlische Geheimnisse #2034

studieren Sie diesen Abschnitt

  
/ 10837  
  

2034. „Du und dein Same nach dir“, 1 Mose 17:9, bedeutet, von Ihm eine Verbindung aller, die Glauben an Ihn haben, erhellt aus der Bedeutung des Samens, sofern er ist der Glaube, wovon einige Male oben; und aus der Bedeutung von „nach dir“ sofern es ist, Ihm folgen, wovon Nr. 2019. Vorher wurde gehandelt von der Vereinigung des göttlichen We-sens mit dem menschlichen (Wesen) und des Menschlichen mit dem Göttlichen; hier nun wird gehandelt von der Verbindung des Herrn mit denen, die an Ihn glauben; weshalb es auch abermals heißt „du“, nämlich „du sollst Meinen Bund halten, du und dein Same“; aus welcher Wiederholung und Anschließung an den Samen hervorgeht, daß im inneren Sinn die Verbindung bezeichnet wird, und zwar mit denen, die der Same sind. Daß durch diesen bezeichnet wird der Glaube der Liebtätigkeit, ist gezeigt worden: Nr. 1025, 1447, 1610, und daß der Glaube die Liebtätigkeit selbst ist: Nr. 30-38, 379, 389, 654, 724, 809, 916, 1017, 1076, 1077, 1162, 1176, 1258, 1798, 1799, 1834, 1844. Auch der Herr, wenn Er von Seiner Vereinigung mit dem Vater spricht, redet Er sogleich auch und im Zusammenhang damit von Seiner Verbindung mit dem Menschengeschlecht, weil dies die Ursache der Vereinigung war, wie dies erhellt bei Johannes 17:2123, 26: „Auf daß alle eins seien, wie Du, Vater, in Mir, und Ich in Dir, damit auch sie in Uns eines seien. Ich habe die Herrlichkeit, die Du Mir gegeben hast, ihnen gegeben, damit sie eins seien, wie Wir eins sind; Ich bin in ihnen und Du in Mir; denn Ich habe ihnen kund gemacht und will kund machen Deinen Namen, auf daß die Liebe, mit der Du mich geliebet hast, in ihnen sei“: woraus erhellt, daß der Herr bei Seiner Vereinigung mit dem Vater Sein Absehen auf Seine Verbindung mit dem Menschengeschlecht hatte, und daß diese Ihm am Herzen lag, weil es Seine Liebe war; denn alle Verbindung geschieht durch die Liebe, welche Liebe ist die Verbindung selbst.

Johannes 14:19-21: „Weil Ich lebe, so werdet auch ihr leben; an jenem Tage werdet ihr erkennen, daß Ich im Vater bin und ihr in Mir und Ich in euch; wer Meine Gebote hat und sie tut, der liebt Mich“: hieraus wird ebenfalls klar, daß der Herr bei der Vereinigung Seines menschlichen Wesens mit dem Göttlichen es abgesehen hatte auf Seine Verbindung mit dem Menschengeschlecht, und daß diese der Endzweck und diese Seine Liebe war, die von der Art war, daß Ihm die innigste Freude war die Beseligung des Menschengeschlechts, beabsichtigt bei Seiner Vereinigung mit dem Vater; und es wird hier auch das beschrieben, was vereinigt, nämlich – Seine Gebote haben und sie tun -, somit den Vater lieben.

Johannes 12:28, 30, 32: „Vater, verherrliche Deinen Namen; da ging eine Stimme aus vom Himmel: Ich habe ihn nicht nur verherrlicht, sondern werde ihn ferner auch verherrlichen. Jesus sprach: Nicht um Meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen: Ich aber, wenn Ich werde erhöhet sein von der Erde, will Ich alle nach Mir ziehen“: unter Verherrlichung wird verstanden Vereinigung, wie früher gesagt worden; und daß Er es bei Seiner Vereinigung mit dem Vater abgesehen hatte auf Seine Verbindung mit dem Menschengeschlecht, wird ausdrücklich gesagt, nämlich (in den Worten): „Wenn Ich erhöhet sein werde, will Ich alle nach Mir ziehen“.

Daß eine Verbindung des Unendlichen oder des höchsten Göttlichen mit dem Menschengeschlecht geschehen sei durch das göttlich gewordene Menschliche des Herrn, und daß diese die Ursache des Kommens des Herrn in die Welt war, ist ein Geheimnis, das mehrere bei sich ergründen wollen, und das sie, weil sie es nicht begreifen, nicht glauben; und weil sie es nicht glauben, infolgedessen, daß sie es nicht begreifen, so wird es ihnen zum Anstoß. Daß dem so ist, ist mir durch viele Erfahrung gezeigt worden an denen, die ins andere Leben kommen: sehr viele von ihnen, beinahe der größte Teil der Geistreichen (ingeniosorum) in der Welt, sobald sie sich nur denken, der Herr solle Mensch geworden und wie ein anderer Mensch der äußeren Gestalt nach gewesen sein und gelitten haben, und dennoch das Weltall regieren, füllen sie die Sphäre sogleich mit Ärgernissen an; und dies darum, weil es ihnen bei Leibesleben ein Ärgernis war, obwohl sie damals nichts davon laut werden ließen, und obwohl sie Ihn mit äußerer Andacht anbeteten; denn im anderen Leben stellt sich das Inwendige offen heraus und äußert sich durch die von ihnen aus sich verbreitende Sphäre, wovon Nr. 1048, 1053, 1316, 1504 die Rede war. Hieran wird deutlich erkannt, welchen Glaubens sie gewesen waren und was sie vom Herrn gedacht hatten.

Da nun dem so ist, so darf noch mit wenigem erklärt werden, wie sich die Sache verhält: nachdem alles Himmlische beim Menschen, d.h. alle Liebe zum Herrn verlorengegangen war, so daß kein Wille zum Guten mehr da war, da wurde das Menschengeschlecht von der Gottheit geschieden; denn nichts verbindet als die Liebe, war daher diese nicht mehr da, so trat Trennung ein, und wenn Trennung, so folgt Untergang und Ausrottung; daher dann die Verheißung geschah vom Kommen des Herrn in die Welt, der das Menschliche mit dem Göttlichen vereinigen und durch diese Vereinigung das Menschengeschlecht in Ihm selbst verbinden sollte durch den Glauben der Liebe und Liebtätigkeit.

Von der Zeit der ersten Verheißung an, von der 1 Mose 3:15 die Rede ist, war es der Glaube der Liebe an den kommenden Herrn, der verband; als aber kein Glaube der Liebe mehr übrig war auf dem Erdkreis, da kam der Herr und vereinigte das menschliche Wesen mit dem Göttlichen, so daß sie ganz eins waren, wie Er selbst deutlich sagt, und zugleich lehrte Er den Weg der Wahrheit, daß jeder, der an Ihn glauben, das ist, Ihn und was Ihm angehörte lieben und in Seiner Liebe, welche die gegen das ganze Menschengeschlecht, somit gegen den Nächsten sein würde, verbunden und selig gemacht werden würde.

Als im Herrn das Menschliche göttlich und das Göttliche menschlich wurde, da entstand bei den Menschen ein Einfluß des Unendlichen oder höchsten Göttlichen, der gar nicht anders hätte entstehen können. Dadurch wurden auch zerstreut die greulichen Beredungen des Falschen und die greulichen Begierden des Bösen, mit denen die Geisterwelt angefüllt war und von den aus der Welt anlangenden Seelen fortwährend angefüllt wurde; und diejenigen, die in denselben waren, wurden in die Hölle geworfen und so ausgeschieden. Würde dies nicht geschehen sein, so wäre das Menschengeschlecht verloren gewesen, denn dieses wird vom Herrn durch Geister regiert; und diese konnten nicht anders vertrieben werden, denn es fand kein Einwirken des Göttlichen durch das Vernunftmäßige in das innere Sinnliche des Menschen statt, denn dieses ist weit unter dem höchsten Göttlichen, wenn es nicht so vereinigt ist, abgesehen von noch tieferen Geheimnissen, die durchaus nicht für irgendeinen Menschen dem Verständnis nahe gebracht werden können. Man sehe was früher (gesagt worden), Nr. 1676, 1990, 2016. Daß der Herr als Sonne erscheint im Himmel der Himmlischen, und als Mond im Himmel der geistigen Engel, und daß die Sonne das Himmlische Seiner Liebe sei und der Mond das Geistige der Liebe: Nr. 1053, 1521, 1529, 1530, 1531; und daß alles und jedes unter Seinem Blick sei: Nr. 1274, 1277.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

Aus Swedenborgs Werken

 

Himmlische Geheimnisse #1025

studieren Sie diesen Abschnitt

  
/ 10837  
  

1025. „Mit eurem Samen nach euch“, 1 Mose 9:9, daß dies diejenigen bedeutet, die neu geschaffen werden, erhellt aus der Bedeutung des Samens, sodann aus dem Folgenden. Aus der Bedeutung des Samens:

Same bedeutet im buchstäblichen Sinne die Nachkommenschaft, im inneren Sinne aber den Glauben; und weil, wie öfters gesagt worden, kein Glaube ist, außer wo Liebtätigkeit ist, so ist es die Liebtätigkeit selbst, die unter dem Samen im inneren Sinne verstanden wird. Aus dem Folgenden erhellt, daß nicht bloß die Rede ist vom Menschen, der innerhalb der Kirche, sondern auch vom Menschen, der außerhalb der Kirche ist, somit vom gesamten Menschengeschlechte. Überall wo Liebtätigkeit ist, auch bei den von der Kirche entferntesten Völkerschaften, da ist Same, denn der himmlische Same ist die Liebtätigkeit. Niemand nämlich unter den Menschen kann etwas Gutes tun von sich, sondern alles Gute (kommt) vom Herrn; das Gute, das die Heiden tun, ist auch vom Herrn, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden. Daß der Same Gottes der Glaube ist, wurde früher gezeigt, Nr. 255: unter Glauben wird dort und anderwärts verstanden die Liebtätigkeit, aus welcher der Glaube (kommt), denn es gibt keinen anderen Glauben, der (wirklich) Glaube ist, als den Glauben der Liebtätigkeit; ebenso wird auch anderwärts im Wort, wo der Same genannt wird, z.B. der Same Abrahams oder Jischaks oder Jakobs, bezeichnet die Liebe oder die Liebtätigkeit; Abraham nämlich bildet vor die himmlische Liebe, Jischak die geistige Liebe, die dem inneren Menschen angehören, Jakob dasselbe, aber dem äußeren Menschen angehörig; so nicht bloß in den prophetischen, sondern auch in den geschichtlichen Stellen; das Geschichtliche des Wortes wird im Himmel nicht vernommen, sondern was durch das Geschichtliche bezeichnet wird; das Wort ist nicht bloß für den Menschen, sondern auch für die Engel geschrieben. Wenn der Mensch das Wort liest und aus demselben keinen anderen Sinn als den buchstäblichen erfaßt (capit), dann erfassen die Engel nicht den buchstäblichen Sinn, sondern den inneren; die materiellen, weltlichen und leiblichen Vorstellungen, die der Mensch hat, wenn er das Wort liest, werden bei den Engeln geistige und himmlische Vorstellungen; so z.B. während der Mensch liest von Abraham, Jischak und Jakob, denken die Engel durchaus nicht an Abraham, Jischak und Jakob, sondern an solche Dinge, die durch sie vorgebildet und so bezeichnet werden. Ebenso wenn von Noach, Schem, Cham und Japheth (die Rede ist), so wissen die Engel nichts von diesen Personen und verstehen nichts anderes als die Alte Kirche, und die inwendigeren Engel nicht einmal die Kirche, sondern den Glauben jener Kirche, und gemäß dem Zusammenhang den Zustand der Dinge, von denen die Rede ist. So auch, wenn im Worte gesagt wird, Samen, wie hier von Noach, daß ein Bund aufgerichtet werden sollte mit ihnen und mit ihrem Samen nach ihnen, verstehen sie nicht ihre Nachkommenschaft; denn einen Noach hat es nicht gegeben, es wurde nämlich so benannt die Alte Kirche; sondern unter dem Samen verstehen sie die Liebtätigkeit, die das Wesentliche des Glaubens jener Kirche war; ebenso wo in den Geschichten von Abraham, Jischak und Jakob ihr Same genannt wird, da verstehen die Engel durchaus nicht deren eigene Nachkommenschaft, sondern alle im Weltall, sowohl die innerhalb der Kirche als die außerhalb, bei denen himmlischer Same oder Liebtätigkeit ist, ja, die innerlicheren Engel verstehen die Liebe selbst, die himmlischer Same ist, für sich allein (abstracte) betrachtet. Daß unter dem Samen verstanden wird die Liebe, sodann jeder, der Liebe hat, erhellt aus folgenden Stellen, wo von Abram die Rede ist:

1. Mose 12:7: „Jehovah sprach, deinem Samen will Ich geben dieses Land“; ferner

1. Mose 13:15, 16: „Alles Land, das du siehst, dir will Ich es geben, und deinem Samen in Ewigkeit, und will deinen Samen machen wie den Staub der Erde“: die, welche im Sinne des Buchstabens sind, fassen es nicht anders, als daß unter dem Samen verstanden werde die Nachkommenschaft Abrams und unter dem Lande das Land Kanaan, und um so mehr, weil seiner Nachkommenschaft dieses Land gegeben worden ist. Hingegen die, welche im inneren Sinne sind, wie der ganze Himmel, verstehen unter dem Samen Abrams nichts anderes als die Liebe, unter dem Lande Kanaan nichts anderes als das Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden; und darunter, daß ihnen das Land gegeben worden, nichts anderes, als etwas Vorbildliches; wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, anderwärts. Ebenso anderwärts, wo von Abram (die Rede ist):

1. Mose 15:5: „Jehovah führte ihn hinaus und sprach: blicke nun hinauf zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst, und Er sprach zu ihm: So wird dein Same sein“: hier ebenso, weil Abram die Liebe oder den seligmachenden Glauben vorbildete, so wird unter seinem Samen keine andere Nachkommenschaft im inneren Sinn verstanden, als alle im Weltall, die in der Liebe sind.

1. Mose 17:7, 8, 10: „Ich will aufrichten Meinen Bund zwischen Mir und zwischen dir und zwischen deinem Samen nach dir und will geben dir und deinem Samen nach dir das Land deiner Wanderungen, alles Land Kanaan zum ewigen Besitz und will ihnen (ihr) Gott sein: dies Mein Bund, den ihr halten sollt zwischen Mir und zwischen euch und zwischen deinem Samen nach dir, daß euch beschnitten werde alles Männliche“: wo einen Bund aufrichten ebenfalls bedeutet, die Verbindung des Herrn mit den Menschen im Welt-all durch die Liebe, welche Liebe vorgebildet worden ist durch Abram. Hieraus erhellt, was durch seinen Samen bezeichnet wird, nämlich alle im Weltall, die in der Liebe sind: der Bund war die Beschneidung, von der hier die Rede ist, unter welcher der Himmel durchaus nie versteht die Beschneidung des Fleisches, sondern die Beschneidung des Herzens, die bei denen ist, die in der Liebe sind; die Beschneidung war das Vorbild der Wiedergeburt durch Liebe, was bei Mose deutlich erklärt wird:

5. Mose 30:6: „Beschneiden wird Jehovah Gott dein Herz und das Herz deines Samens, zu lieben Jehovah, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, auf daß du leben mögest“: woraus erhellt, was die Beschneidung im inneren Sinne ist; daher überall, wo die Beschneidung genannt wird, nichts anderes verstanden wird als Liebe und Liebtätigkeit und daher Leben.

Daß durch den Samen Abrahams alle im Weltall bezeichnet werden, die Liebe haben, erhellt auch aus des Herrn Worten zu Abraham und Jischak; zu Abraham, nachdem er, wie befohlen worden, den Jischak hatte opfern wollen:

1. Mose 22:17, 18: „Ich will dir Segen geben und sehr vermehren deinen Samen wie die Sterne der Himmel und wie den Sand, der auf dem Ufer des Meeres ist, und erben wird dein Same das Tor deiner Feinde, und es werden gesegnet werden in deinem Samen alle Völkerschaften der Erde“: daß hier unter dem Samen verstanden werden alle im Weltall, die Liebe haben, erhellt klar. Gleichwie Abraham, wie gesagt, vorbildete die himmlische Liebe, so Jischak die geistige Liebe; daher durch den Samen Jischaks nichts anderes bezeichnet wird als jeder Mensch, bei dem geistige Liebe oder Liebtätigkeit ist; von ihm heißt es in

1. Mose 26:3, 4, 24: „Halte dich auf in diesem Lande, Ich will mit dir sein, und dich segnen, weil Ich dir und deinem Samen geben will alle diese Länder und will bekräftigen den Eid, den Ich geschworen habe Abraham, deinem Vater, und will sich mehren lassen deinen Samen wie die Sterne der Himmel; und will geben deinem Samen alle diese Länder, und es werden gesegnet werden in deinem Samen alle Völkerschaften der Erde“: wo offenbar ist, daß alle Völkerschaften verstanden werden, die in der Liebtätigkeit stehen: die himmlische durch Abraham vorgebildete Liebe ist wie der Vater der durch Jischak vorgebildeten geistigen Liebe, denn aus dem Himmlischen wird geboren das Geistige, wie früher gezeigt worden ist. Weil Jakob vorbildete der Kirche Äußeres, die vom Innern her entsteht, somit alles, was im äußeren Menschen von der Liebe und Liebtätigkeit herstammt, darum werden durch seinen Samen bezeichnet alle im Weltall, die einen äußeren Gottesdienst haben, in dem ein innerer ist und welche die Werke der Liebtätigkeit haben, in denen die Liebtätigkeit vom Herrn ist; von diesem Samen (wurde gesagt) zu Jakob, nachdem er im Traum die Leiter gesehen:

1. Mose 28:13, 14; 32:13; 48:4: „Ich (bin) Jehovah, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Jischaks. Das Land, auf dem du liegst, dir will Ich es geben und deinem Samen, und es wird dein Same sein wie der Staub der Erde; und es werden gesegnet werden in dir alle Familien des Erdbodens, und in deinem Samen“. Daß der Same nichts anderes bedeutet, kann nicht nur aus den früher Nr. 255 angeführten Stellen des Wortes, sondern auch aus folgenden erhellen:

Jesaja 41:8: „Du Israel, Mein Knecht, Jakob, den Ich erwählt habe, Same Abrahams, Meines Freundes“: hier wird gehandelt von der Wiedergeburt des Menschen; wo Israel und Jakob, wie öfters, unterschieden werden, und durch Israel bezeichnet wird die geistige innere Kirche, durch Jakob ebenderselben Äußeres; beide werden genannt Same Abrahams, das ist, der himmlischen Kirche, weil das Himmlische, Geistige und Natürliche aufeinanderfolgen.

Jeremia 2:21: „Ich hatte dich gepflanzt als einen ganz edlen Weinstock, einen Samen der Wahrheit, wie bist du Mir verwandelt worden ins Ausgeartete eines fremden Weinstocks“: wo von der geistigen Kirche die Rede ist, die ein edler Weinstock ist, dessen Liebtätigkeit oder Glaube der Liebtätigkeit genannt wird „Same der Wahrheit“.

Jeremia 33:22: „Gleichwie nicht gezählt wird das Heer der Himmel und nicht gemessen wird der Sand des Meeres, so will Ich mehren den Samen Davids, Meines Knechtes, und die Leviten, die Mir dienen“: wo offenbar der Same für himmlischen Samen steht, denn durch David wird bezeichnet der Herr; daß der Same Davids nicht gewesen ist, wie das Heer der Himmel, das nicht gezählt wird, noch wie der Sand des Meeres, der nicht gemessen wird, ist jedem bekannt.

Jeremia 23:5-8: „Siehe, die Tage kommen, dies ist der Spruch Jehovahs, und Ich will erwecken dem David einen gerechten Sproß, und er wird herrschen als König, verständig wird er handeln und tun Gericht und Gerechtigkeit auf Erden: in seinen Tagen wird beseligt werden Jehudah, und Israel wird traulich wohnen; und dies sein Name, mit dem sie ihn nennen werden, Jehovah, unsere Gerechtigkeit: darum, siehe, die Tage kommen, dies ist der Spruch Jehovahs, da man nicht mehr sagen wird, es lebt Jehovah, der heraufkommen ließ die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten; sondern es lebt Jehovah, der heraufkommen ließ und der herbeiführte den Samen des Hauses Israels aus dem Lande der Mitternacht“: hier wird ganz an-deres bezeichnet, als was im Buchstaben erscheint, nicht David durch David, nicht Jehudah durch Jehudah noch Israel durch Israel, sondern durch David der Herr, durch Jehudah das Himmlische, durch Israel das Geistige; daher durch den Samen Israels die, welche Liebtätigkeit oder den Glauben der Liebtätigkeit haben.

Psalm 22:24, 25: „Die ihr fürchtet den Jehovah, lobet Ihn aller Same Jakobs, verherrlichet Ihn, scheuet euch vor Ihm, aller Same Israels“: hier wird durch den Samen Israels auch kein anderer Same verstanden als die geistige Kirche.

Jesaja 6:13: „Sein Stamm wird sein der Same der Heiligkeit“: für die Überreste, die heilig, weil des Herrn sind.

Jesaja 65:9: „Ich will ausführen aus Jakob Samen und aus Jehudah den Besitzer Meiner Berge, und es sollen es besitzen Meine Auserwählten und Meine Knechte daselbst wohnen“: wo von der äußeren und inneren himmlischen Kirche die Rede ist.

Jesaja 65:23: „Sie werden nicht zeugen zur Verstörung, ein Same der Gesegneten Jehovahs sind sie, und ihre Kinder mit ihnen“: wo von den neuen Himmeln und der neuen Erde oder vom Reich des

Herrn (die Rede ist); die daselbst aus der Liebe Gezeugten oder Wiedergeborenen werden genannt „Same der Gesegneten Jehovahs“.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.