Die Bibel

 

1 Mose 1:18

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18 und um zu herrschen am Tage und in der Nacht und das Licht von der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, daß es gut war.

Aus Swedenborgs Werken

 

Wahre Christliche Religion #20

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20. II. Dieser eine Gott ist die Substanz und Form selbst, Engel und Menschen haben Substanz und Form allein aus ihm. Seine Ebenbilder und Ähnlichkeiten sind sie, soweit sie in ihm sind und er in ihnen ist.

Da nun Gott das Sein ist, so ist er zugleich auch die Substanz; denn ein Sein ohne Substanz wäre ein bloßes Gedankending, die Substanz erst bewirkt, dass es besteht 1 . Und er, der die Substanz ist, ist auch die Form; denn eine Substanz ohne Form wäre ebenfalls ein bloßes Gedankending. Darum kann von Gott beides ausgesagt werden, jedoch in dem Sinn, dass er die einzige, die eigentliche und erste Substanz und Form ist. In dem Werk «Die Weisheit der Engel betreffend die göttliche Liebe und Weisheit», Amsterdam 1763 2 , ist nachgewiesen worden, dass diese Form die eigentlich menschliche Form ist, mit anderen Worten, Gott ist der Mensch (das heißt der eigentliche Mensch), in dem alle Dinge in unendlichem Grad existent sind. Ebenfalls ist dort der Nachweis erbracht, dass Engel und Menschen Substanzen und Formen darstellen, die zur Aufnahme der göttlichen Kraft erschaffen und gestaltet sind, die durch den Himmel in sie einströmt. Darum wird der Mensch in der Schöpfungsgeschichte „Bild und Ähnlichkeit Gottes genannt“ (1 Mose 1:26 f.) An anderen Stellen der Bibel heißt es, die Menschen seien seine Kinder und aus ihm geboren. Aber der Mensch reift innerlich nur soweit zu Gottes Ebenbild heran, wie er unter göttlicher Leitung lebt, das heißt, sich von Gott führen lässt. Das wird im weiteren Verlauf dieses Werks in allen Einzelheiten dargelegt werden. Ohne die Vorstellung, dass Gott die erste Substanz und Form ist und diese die eigentlich menschliche Form darstellt, würden die Gemüter der Menschen leicht auf gespenstische Wahnideen über Gott, die Entstehung der Menschen und über die Schöpfung der Welt verfallen. Ihr Gottesbegriff käme nicht darüber hinaus, dass sie Gott als die erste Ursache der Natur des Weltalls oder als dessen Gesamtumfang betrachteten, oder aber als ein leeres Nichts. Über die Entstehung des Menschen würden sie denken, es habe sich dabei um ein zufälliges Zusammenfließen der entsprechenden Elemente in die menschliche Form gehandelt, und bei der Schöpfung der Welt darum, dass deren Substanzen und Formen aus Punkten und geometrischen Linien entstanden seien, die jedoch, weil sich über sie nichts Weiteres aussagen lässt, in sich selbst eigentlich nichts sind. Für solche Gemüter ist alles, was mit der Kirche zusammenhängt, in das stygische Dunkel des Tartarus gehüllt.

Fußnoten:

1. wörtlich: substantia enim est ens subsistens.

2. deutsche Übersetzung im Swedenborg-Verlag.

  
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