Die Bibel

 

2 Samuel 13:5

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5 Und Jonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein Lager und stelle dich krank; und kommt dein Vater, um dich zu sehen, so sprich zu ihm: Laß doch meine Schwester Tamar kommen und mir Speise zu essen geben, und vor meinen Augen das essen zubereiten, damit ich zusehe und aus ihrer Hand esse.

Aus Swedenborgs Werken

 

Himmlische Geheimnisse #4763

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4763. „Da zerriß er seine Kleider“, 1 Mose 37:29, bedeutet Trauer.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Kleider zerreißen, sofern es Trauer bezeichnet, nämlich wegen des zugrunde gegangenen Wahren, oder daß kein Glaube da ist.

Im Wort, hauptsächlich im historischen, liest man oft, daß sie die Kleider zerrissen haben, aber heutzutage weiß man nicht, woher das kommt, und man weiß auch nicht, daß dieses ein Vorbild des Schmerzes wegen des verlorenen Wahren war; dieses wurde darum vorbildlich, weil die Kleider Wahrheiten bezeichneten, wie man nachgewiesen sehen möge Nr. 4545. Im Folgenden dieses Kapitels, Vers 34, wird auch gesagt, daß „als Jakob den Rock seines Sohnes erkannte, er seine Kleider zerrissen habe“: wodurch die Trauer um das zugrunde gegangene Wahre bezeichnet wird. Ebenso anderwärts im Wort. So auch als Rabschake, der von Sancherib, dem König von Aschur, gesandt worden war, Schmähungen gegen Jerusalem redete, „haben Eliakim, der über das Haus des Königs, und Schibna, der Schreiber, und Joach, der Kanzler, mit zerrissenen Kleidern es dem König Hiskia verkündigt; als es der König gehört hatte, zerriß auch er seine Kleider, und deckte sich zu mit einem Sack“: Jesaja 36:22; 37:1; 2 Koenige 18:37; 19:1. Die Schmähungen, die er redete, waren gegen Gott, den König und Jerusalem, somit gegen das göttlich Wahre, wie besser aus dem inneren Sinn dort erhellt, daher wurden aus Trauer die Kleider zerrissen.

Als Jehudi die Rolle des Buches, die Jeremias geschrieben, dem König vorgelesen hatte, wird gesagt, er habe sie in den Herd geworfen, und sie hätten nicht zerrissen ihre Kleider, der König und seine Knechte, die alle jene Worte hörten: Jeremia 36:23, 24; daß sie die Kleider nicht zerrissen, hatte den Grund, weil sie nicht darüber trauerten, daß das göttlich Wahre nicht angenommen wurde.

Als die Kundschafter vom Lande Kanaan übel redeten, da haben Joschua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunehs, die Kleider zerrissen und jenen widersprochen: 4 Mose 14:6; dies schließt gleiches in sich, denn das Land Kanaan bedeutet das Reich des Herrn, gegen welches reden heißt, das Falsche gegen das göttlich Wahre (behaupten).

Als „die Lade Gottes von den Philistern gefangen und beide Söhne Elis tot waren, lief ein Mann aus der Schlacht gen Schilo, mit zerrissenen Kleidern und Staub auf dem Haupt“: 1. Sam. 4:11, 12. Dies bezeichnete Trauer wegen des verlorenen göttlich Wahren und göttlich Guten, denn weil die Lade das Reich des Herrn und im höchsten Sinn den Herrn selbst und daher das Heilige der Kirche vorbildete, bezeichneten die zerrissenen Kleider Trauer über das verlorene göttlich Wahre und der Staub auf dem Haupt (die Trauer) über das göttlich Gute.

Von Samuel und Saul wird gelesen: „Als sich Samuel wandte wegzugehen, ergriff Saul den Fittich seines Rockes, der abgerissen wurde; daher sprach Samuel zu ihm: Abgerissen hat Jehovah das Königreich Israel heute von dir und es gegeben deinem Genossen; ich werde nicht umkehren mit dir; weil du verworfen hast das Wort Jehovahs, hat dich auch verworfen Jehovah, daß du nicht König seiest über Israel“: 1. Sam. 15:26-28; daß Saul den Fittich des Rocks Samuels abriß, bildete dasjenige vor, was Samuel sagte, nämlich daß das Königreich von ihm abgerissen und daß er nicht mehr König Israels sein sollte; denn das Königreich im inneren Sinn bedeutet das göttlich Wahre: Nr. 1672, 2547, 4691, und auch der König und das Königtum: Nr. 1672, 1728, 2015, 2069, 3009, 3670, 4575, 4581; insbesondere das Königreich und der König Israels, weil durch Israel das Königtum des Herrn bezeichnet wird.

Ebenso was von Jeroboam und dem Propheten Achiah erwähnt wird: „Als Jeroboam ausging von Jerusalem und ihn fand Achiah, der Prophet, auf dem Weg, und er bedeckt mit einem neuen Kleid und beide allein im Felde (waren), ergriff Achiah das neue Kleid, das er trug, und zerriß es in zwölf Stücke und sprach zu Jeroboam: nimm dir zehn Stücke, denn so sprach Jehovah, der Gott Israels: siehe, Ich reiße das Königreich aus der Hand Schelomohs, und will dir geben zehn Stämme“: 1 Koenige 11:29-31. Ebenso daß sie die Kleider zerrissen, als Saul in der Schlacht getötet worden, wovon 2. Sam. 1:2, 10-12: „Als Saul in der Schlacht getötet war, am dritten Tag, kam ein Mann aus dem Lager, und seine Kleider waren zerrissen; und als David vom Tode Sauls hörte, faßte David seine Kleider und zerriß sie und alle Knechte, die bei ihm“: auch durch dieses wurde vorgebildet die Trauer um das göttlich Wahre, das verloren war und von denjenigen, die im getrennten Glauben waren, weggeworfen wurde; denn durch das Königtum wurde das göttlich Wahre bezeichnet und durch die Philister, von denen Saul getötet worden, wurden die im getrennten Glauben Befindlichen vorgebildet: Nr. 1197, 1198, 3412, 3413; was auch klar wird aus der Wehklage Davids über ihn in 2. Sam. 1:18-27. Als Abschalom seinen Bruder Ammon erschlagen hatte und das Gerücht zu David kam, daß Abschalom alle Söhne des Königs erschlagen habe, „zerriß er seine Kleider und lag auf der Erde, und alle seine Knechte standen mit zerrissenen Kleidern“: 2. Sam. 13:28, 30, 31; auch dieses geschah der Vorbildung wegen, daß die Wahrheiten aus dem Göttlichen zugrunde gegangen seien, denn die Söhne des Königs bedeuten dieselben im inneren Sinn.

„Als David vor Abschalom floh, ging ihm entgegen Chuschai, der Arkiter, mit zerrissenem Rock“: 2. Sam. 15:32, ebenso; denn durch den König, hauptsächlich durch David, wird im Wort das göttlich Wahre vorgebildet.

Geradeso: „Als Elias zu Achab, dem König Israels, die Worte Jehovahs redete, daß er um des Bösen willen, das er getan hatte, ausgerottet werden sollte, da zerriß Achab seine Kleider, legte einen Sack auf sein Fleisch“: 1 Koenige 21:27-29. Daß das Zerreißen oder Zerschneiden der Kleider die Trauer über den Verlust des Wahren vorbildete, erhellt ferner aus Folgendem: „Chilkiah, der Priester, fand das Buch des Gesetzes im Haus Jehovahs; als es Schaphan dem König Joschia vorlas, und als der König die Worte des Gesetzbuches hörte, zerriß er seine Kleider“: 2 Koenige 22:11, offenbar wegen des Wortes, d.h. des göttlich Wahren, das so lange verloren und in den Herzen und im Leben vergessen war.

Als der Herr bekannte, daß Er Christus, der Sohn Gottes sei, zerriß der Hohepriester seine Kleider, sagend: „offenbar hat Er gelästert“: Matthaeus 26:63-65; Markus 14:63, 64; dies bezeichnete, der Hohepriester habe nichts anderes geglaubt, als daß der Herr gegen das Wort und so gegen das göttlich Wahre geredet habe.

Als „Elias im Sturmwind auffuhr und Elischah es sah, faßte er seine Kleider und zerriß sie in zwei Stücke und hob den Rock Elias auf, der von ihm herabgefallen war, und schlug die Wasser, und sie wurden dahin und dorthin zerteilt und Elischah ging hindurch“:

2. Koenige 2:11-14; daß Elischah damals seine Kleider in zwei Stücke zerriß, geschah wegen der Trauer, daß das Wort, d.h. das göttlich Wahre, verloren worden sei; denn durch Elias wird der Herr in Ansehung des Wortes, d.h. des göttlich Wahren vorgebildet: Nr. 2762. Daß der Rock dem Elias entfiel und von Elischah aufgehoben wurde, bildete vor, daß Elischah die Vorbildung fortsetzen sollte.

Daß der Rock das göttlich Wahre ist, sehe man Nr. 4677; daher auch das Kleid, das in solcher Trauer zerrissen wurde, der Rock war, wie aus einigen angeführten Stellen klar wird.

Weil das Kleid das Wahre der Kirche und im höchsten Sinn das göttlich Wahre bezeichnete, darum war es schmählich, in zerrissenen Kleidern, ausgenommen in solcher Trauer, zu gehen, wie aus dem hervorgeht, was den Knechten Davids von Chanun, dem König der Söhne Ammons geschah, daß er „ihnen die Hälfte des Bartes abschnitt und ihre Kleider in der Mitte bis an das Gesäß; daher wurden sie nicht zu David gelassen“: 2. Sam. 10:4, 5.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse #1043

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1043. Daß die Wolke das dunkle Licht bedeutet, in dem der geistige Mensch im Vergleich mit dem himmlischen ist, kann aus demjenigen erhellen, was über den Bogen soeben gesagt worden ist. Denn der Bogen oder die Farbe des Bogens existiert nirgends als in der Wolke; das Dunkle selbst, durch das die Sonnenstrahlen durchschimmern, ist es, das sich in Farben verwandelt, somit wie das Dunkel, das vom Strahlenschimmer durchdrungen wird (perstringitur), so die Farbe.

Ebenso verhält es sich beim geistigen Menschen: das Dunkle bei ihm, das hier Wolke genannt wird, ist das Falsche, welches dasselbe ist, was sein Eigenverständiges (proprium intellectuale). Wird diesem Eigenen Unschuld, Liebtätigkeit und Barmherzigkeit vom Herrn eingeflößt, dann erscheint diese Wolke nicht mehr als Falsches, sondern als die Erscheinung des Wahren (apparens veri) zusammen mit dem Wahren aus dem Herrn; daher das Bild eines gefärbten Bogens. Es ist eine gewisse geistige Modifikation, die gar nicht beschrieben werden kann, und wenn sie nicht vom Menschen wahrgenommen wird an den Farben und ihren Entstehungen, so glaube ich nicht, daß sie der Fassungskraft gemäß erklärt werden kann.

Wie diese Wolke beim wiedergeborenen Menschen beschaffen ist, kann aus seinem Zustand vor der Wiedergeburt erhellen: der Mensch wird wiedergeboren durch das, was er für Glaubenswahres hält; jeder hält sein Dogma für wahr, dadurch empfängt er ein Gewissen; nachdem er daher ein Gewissen empfangen hat, ist ihm das Handeln gegen das, was ihm als Glaubenswahres eingeprägt worden ist, gegen das Gewissen; von dieser Art ist jeder Wiedergeborene; denn es werden vom Herrn viele von jedem Bekenntnisse wiedergeboren, und wenn sie wiedergeboren sind, so empfangen sie alsdann keine unmittelbare Offenbarung, außer was ihnen beigebracht wird durch das Wort und die Predigt des Wortes. Weil sie aber Liebtätigkeit empfangen, so wirkt der Herr durch die Liebtätigkeit in ihre Wolke ein, daraus ersteht ein Licht, wie wenn die Sonne eine Wolke durchdringt, die dadurch lichter wird und bunte Farben erhält; so auch entsteht in der Wolke die Ähnlichkeit eines Bogens. Je dünner nun die Wolke ist, d.h. aus je mehreren untermischten Glaubenswahrheiten sie besteht, desto schöner ist der Bogen; dagegen je dichter diese Wolke ist, d.h. aus je wenigeren Glaubenswahrheiten sie besteht, desto unschöner der Bogen; die Unschuld bringt viel Schönheit hinzu; es ist von derselben gleichsam ein lebendiger Glanz in den Farben.

Alle Scheinbarkeiten des Wahren sind Wolken, in denen der Mensch ist, wenn er im Buchstabensinne des Wortes ist, denn im Worte ist nach Scheinbarkeiten geredet; wenn er aber dem Worte einfältig glaubt (obwohl er in den Scheinbarkeiten bleibt) und dabei Liebtätigkeit hat, so ist diese Wolke verhältnismäßig dünn; in dieser Wolke wird vom Herrn das Gewissen beim Menschen innerhalb der Kirche gebildet.

Alle Unkenntnisse des Wahren sind auch Wolken, in denen der Mensch ist, wenn er nicht weiß, was das Wahre des Glaubens; im allgemeinen, wenn er nicht weiß, was das Wort ist, und noch mehr, wenn er nichts vom Herrn gehört hat; in dieser Wolke wird vom Herrn ein Gewissen beim Menschen außerhalb der Kirche gebildet; denn in der Unwissenheit selbst kann Unschuld und so Liebtätigkeit sein.

Alle Falschheiten sind auch Wolken, aber diese Wolken sind Finsternisse, welche bei denen, die entweder ein falsches Gewissen haben, wovon früher, oder bei denen, die keines haben. Dies sind im allgemeinen die Qualitäten der Wolke. Was die Quantität betrifft, so sind so große Wolken beim Menschen und so dichte, daß er, wenn er es wüßte, sich verwundern würde, daß je die Lichtstrahlen vom Herrn durchscheinen können, und daß der Mensch wiedergeboren werden kann.

Wer am wenigsten Wolke zu haben meint, hat oft die größte, und wer am meisten Wolke zu haben glaubt, der hat um so weniger. Solche Wolken sind beim geistigen Menschen, aber beim himmlischen Menschen sind keine so große, weil er Liebe zum Herrn hat, die seinem Willensteile eingepflanzt ist, und darum empfängt er auch kein Gewissen wie der geistige Mensch, sondern ein Innewerden des Guten und Wahren vom Herrn. Wenn der Wille des Menschen so beschaffen ist, daß er die Strahlen der himmlischen Flamme aufnehmen kann, dann wird davon sein Verstand erleuchtet, und aus der Liebe weiß er und wird inne alles, was Glaubenswahres ist; sein Wille ist alsdann wie eine kleine Sonne, aus welcher Strahlen in seinen verständigen Teil hineinfallen; von dieser Art war der Mensch der Ältesten Kirche.

Dagegen, wenn der Wille des Menschen ganz verdorben und höllisch ist und deswegen ein neuer Wille, der das Gewissen ist, gebildet wird in seinem verständigen Teile, wie dies geschehen ist beim Menschen der Alten Kirche und noch geschieht bei jedem wiedergeborenen Menschen der geistigen Kirche, dann ist eine dichte Wolke da; denn er muß lernen was wahr und gut ist und kann nicht inne werden, ob es so ist; und alsdann fließt auch fortwährend Falsches, welches das Dunkle der Wolke ist, von seinem schwarzen Willensteile ein oder durch diesen von der Hölle her; dies ist der Grund, warum der verständige Teil gar nicht so erleuchtet werden kann beim geistigen Menschen wie beim himmlischen Menschen.

Daher nun kommt es, daß die Wolke hier das dunkle Licht bezeichnet, in dem der geistige Mensch ist im Vergleich mit dem himmlischen Menschen.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.