Bible

 

Hesekiel 10

Studie

   

1 Und ich sah: Und siehe, auf der Ausdehnung, die über dem Haupte der Cherubim war, war es wie ein Saphirstein, wie das Aussehen der Gestalt eines Thrones, der über ihnen erschien.

2 Und er sprach zu dem in Linnen gekleideten Manne und sagte: Geh hinein zwischen den Räderwirbel unterhalb des Cherubs, und fülle deine Hände mit Feuerkohlen von dem Raume zwischen den Cherubim, und streue sie über die Stadt hin. Und er ging vor meinen Augen hinein.

3 Die Cherubim aber standen zur rechten Seite des Hauses, als der Mann hineinging; und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof.

4 Und die Herrlichkeit Jehovas hatte sich von dem Cherub auf die Schwelle des Hauses hin erhoben; und das Haus war von der Wolke erfüllt, und der Vorhof war voll von dem Glanze der Herrlichkeit Jehovas.

5 Und das Rauschen der Flügel der Cherubim wurde bis in den äußeren Vorhof gehört wie die Stimme Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet.

6 Und es geschah, als er dem in Linnen gekleideten Manne gebot und sprach: Nimm Feuer zwischen dem Räderwirbel, zwischen den Cherubim weg, und er hineinging und zur Seite des Rades trat,

7 da streckte ein Cherub seine Hand zwischen den Cherubim hervor, zu dem Feuer hin, welches zwischen den Cherubim war, und hob es ab und gab es in die Hände dessen, der in Linnen gekleidet war; der nahm es und ging hinaus.

8 Und es erschien an den Cherubim das Gebilde einer Menschenhand unter ihren Flügeln. -

9 Und ich sah: Und siehe, vier Räder waren neben den Cherubim, je ein Rad neben je einem Cherub. Und das Aussehen der Räder war wie der Anblick eines Chrysolithsteines;

10 und ihr Aussehen: Die vier hatten einerlei Gestalt, wie wenn ein Rad inmitten eines Rades wäre.

11 Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten hin: Sie wandten sich nicht, wenn sie gingen; denn nach dem Orte, wohin das Vorderteil gerichtet war, folgten sie demselben: Sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.

12 Und ihr ganzer Leib und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel und die Räder waren voll Augen ringsum; alle vier hatten ihre Räder.

13 Die Räder, sie wurden vor meinen Ohren "Wirbel" genannt.

14 Und ein jedes hatte vier Angesichter; das Angesicht des ersten war das Angesicht eines Cherubs, und das Angesicht des zweiten das Angesicht eines Menschen, und des dritten das Angesicht eines Löwen, und des vierten das Angesicht eines Adlers.

15 Und die Cherubim hoben sich empor. Das war das lebendige Wesen, welches ich am Flusse Kebar gesehen hatte.

16 Und wenn die Cherubim gingen, so gingen die Räder neben ihnen; und wenn die Cherubim ihre Flügel erhoben, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten sich die Räder auch nicht von ihrer Seite.

17 Wenn sie stehen blieben, blieben auch sie stehen; und wenn sie sich emporhoben, hoben sie sich mit ihnen empor; denn der Geist des lebendigen Wesens war in ihnen. -

18 Und die Herrlichkeit Jehovas begab sich von der Schwelle des Hauses hinweg und stellte sich über die Cherubim.

19 Und die Cherubim erhoben ihre Flügel und hoben sich vor meinen Augen von der Erde empor, als sie sich hinwegbegaben; und die Räder waren neben ihnen. Und sie stellten sich an den Eingang des östlichen Tores des Hauses Jehovas, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen.

20 Das war das lebendige Wesen, welches ich unter dem Gott Israels am Flusse Kebar gesehen hatte; und ich erkannte, daß es Cherubim waren.

21 Jeder hatte vier Angesichter, und jeder hatte vier Flügel, und das Gebilde von Menschenhänden war unter ihren Flügeln.

22 Und was die Gestalt ihrer Angesichter betrifft, so waren es die Angesichter, welche ich am Flusse Kebar gesehen hatte, ihr Aussehen und sie selbst. Sie gingen ein jeder stracks vor sich hin.

   

Ze Swedenborgových děl

 

Himmlische Geheimnisse # 9406

Prostudujte si tuto pasáž

  
/ 10837  
  

9406. „Und unter Seinen Füßen“, 2 Mose 24:10, bedeutet den letzten Sinn, welcher der Sinn des eigentlichen Buchstabens ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Füße, sofern sie das Natürliche bezeichnen, wovon Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952; somit bedeuten die Fußsohlen, die unter den Füßen sind, das Letzte der Natur.

Daß „unter den Füßen“ hier den letzten Sinn des Wortes bezeichnet, welcher der Buchstabensinn ist, hat den Grund, weil die Rede ist vom göttlich Wahren oder dem Worte, das vom Herrn ausgeht und das der Herr ist, wie aus dem Vorhergehenden erhellen kann; und das Letzte des göttlich Wahren oder des Wortes ist so beschaffen wie der Buchstabensinn, der natürlich ist, weil für den natürlichen Menschen geeignet.

Daß der Buchstabensinn in sich den inneren Sinn enthält, der beziehungsweise geistig und himmlisch ist, erhellt aus allem, was in betreff des Wortes bisher gezeigt wurde. Aber je weltlicher und leiblicher der Mensch ist, desto weniger begreift er dies, weil er sich in das geistige Licht nicht erheben läßt und daher nicht sehen kann, wie das Wort beschaffen ist, daß es nämlich im Buchstaben natürlich und im inneren Sinn geistig ist; denn von der geistigen Welt aus oder aus dem Licht des Himmels kann man das Untere bis zum Letzten sehen, wie beschaffen es ist, nicht aber umgekehrt: Nr. 9401, somit auch, daß das Wort im Buchstaben so beschaffen ist.

Weil das Wort im Buchstaben natürlich ist und durch die Füße das Natürliche bezeichnet wird, darum wird das Letzte des Wortes wie das Letzte der Kirche der Ort der Füße Jehovahs genannt, wie auch der Schemel Seiner Füße und auch Wolke und Finsternis beziehungsweise:

Jesaja 60:11, 13: „Deine Tore wird man immer offenhalten, damit man zu dir bringe das Heer der Völkerschaften und ihre Könige herbeiführe. Die Herrlichkeit des Libanon wird zu dir kommen; Tanne, Fichte und Buchsbaum miteinander, um zu schmücken den Ort des Heiligtums; und den Ort Meiner Füße will Ich herrlich machen“: hier wird vom Herrn und von Seinem Reich und der Kirche gehandelt. Durch das Heer der Völkerschaften werden die verstanden, die im Guten des Glaubens und durch die Könige die, welche in den Wahrheiten des Glaubens sind. Daß die Völkerschaften diejenigen bedeuten, die im Guten des Glaubens sind, sehe man Nr. 1259, 1328, 1416, 1849, 4574, 6005; und die Könige die, welche in den Wahrheiten sind: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. Die Herrlichkeit des Libanon oder die Zeder bedeutet das geistig Gute und Wahre; Tanne, Fichte und Buchsbaum das entsprechende natürlich Gute und Wahre. Der Ort des Heiligtums ist der Himmel und die Kirche und auch das Wort. Der Ort der Füße bedeutet den Himmel, die Kirche, wie auch das Wort im Letzten. Daß es auch das Wort bedeutet, kommt daher, weil der Himmel ein Himmel ist vermöge des göttlich Wahren, das vom Herrn ausgeht, ebenso die Kirche; und das göttlich Wahre, das die Kirche und den Himmel macht, ist das Wort. Daher wird auch das Innerste des Zeltes, in dem die Lade und das Gesetz waren, das Heiligtum genannt, denn das Gesetz ist das Wort: Nr. 6752:

Jesaja 66:1: „Die Himmel sind Mein Thron und die Erde der Schemel Meiner Füße“.

Psalm 99:5-7: „Erhöhet Jehovah, unseren Gott, und betet an zum Schemel Seiner Füße; heilig ist Er; Mose und Aharon waren unter Seinen Priestern, in der Wolkensäule hat Er zu ihnen geredet“: der Schemel der Füße Jehovahs, zu dem hingewendet, sie anbeten sollten, bedeutet das göttlich Wahre im Letzten, somit das Wort. Daß Mose und Aharon im vorbildlichen Sinn das Wort sind, sehe man Nr. 7089, 7382, 8373, 8374; und daß die Wolke das Wort im Buchstaben bezeichnet oder das göttlich Wahre im Letzten, sehe man die Vorrede zu

1. Mose Kapitel 18, Nr. 4060, 4391, 5922, 6343, 6752, 8106, 8781. Hieraus wird klar, was es heißt, in der Wolkensäule reden.

Psalm 132:6, 7: „Wir haben von Ihm gehört in Ephrata, wir haben Ihn gefunden in den Feldern des Waldes, wir wollen in Seine Wohnungen gehen und uns beugen vor dem Schemel Seiner Füße“: hier ist die Rede vom Herrn und von Seiner Offenbarung im Wort. Ihn finden in Ephrata, bedeutet im geistig himmlischen Sinn des Wortes: Nr. 4585, 4594, in den Feldern des Waldes bedeutet im natürlichen oder buchstäblichen Sinn des Wortes: Nr. 3220, 9011. Schemel der Füße bedeutet das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, im Letzten.

Psalm 18:10, 12, 13: „Jehovah neigte den Himmel, und dichte Finsternis (war) unter Seinen Füßen; Er machte die Finsternis zu Seinem Bergungsort, Finsternis der Wasser, Wolken der Himmel; vom Glanz vor Ihm gingen Seine Wolken vorüber“: hier ist die Rede von der Ankunft und der Gegenwart des Herrn im Wort. Dichte Finsternis unter Seinen Füßen bedeutet den Buchstabensinn des Wortes, ebenso die Finsternis der Wasser und die Wolken der Himmel. Daß demnach diesem Sinn das göttlich Wahre, wie es in den Himmeln ist, innewohnt, wird dadurch bezeichnet, daß Er die Finsternis zu Seinem Bergungsort gemacht habe; und daß bei der Gegenwart des Herrn der innere Sinn erscheint, wie er im Himmel ist in seiner Herrlichkeit, wird dadurch bezeichnet, daß vom Glanz vor Ihm Seine Wolken vorübergehen.

Nahum 1:3: „Jehovah hat im Sturm und Wetter Seinen Weg, und eine Wolke ist der Staub Seiner Füße“: auch hier bedeutet Wolke das Wort im Buchstabensinn, der auch durch Sturm und Wetter bezeichnet wird, in dem Jehovah Seinen Weg hat.

Wenn beim Menschen das göttlich Wahre, wie es im Himmel ist, aus dem eigentlichen Buchstabensinn durchscheint, dann wird dieser Sinn beschrieben durch die Füße und durch ihren Glanz gleich dem des blanken Erzes, wie auch bei Daniel 10:5, 6: „Ich hob meine Augen auf und sah; siehe, da war ein Mann, angetan mit Leinwand, dessen Lenden waren umgürtet mit Gold von Uphas, und Sein Leib wie Tharschisch und Sein Angesicht wie das Angesicht des Blitzes und Seine Augen wie Feuerfackeln, Seine Arme und seine Füße wie der Glanz des blanken Erzes und die Stimme Seiner Worte wie die Stimme einer Schar“: unter dem in Leinwand gekleideten Manne wird hier im höchsten Sinn der Herr verstanden und deshalb auch das göttlich Wahre, das von Ihm ausgeht, denn das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, ist der Herr selbst im Himmel und in der Kirche. Das göttlich Wahre oder der Herr im Letzten wird verstanden durch die Arme und Füße gleich dem Glanze des blanken Erzes, sodann durch die Stimme Seiner Worte gleich der Stimme einer Schar; ebenso Ezechiel 1:7. Der Zustand der Kirche, wie er nach und nach sich gestaltet auf dieser Erde in Ansehung der Aufnahme des vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren, wird auch verstanden unter dem Standbilde, das dem Nebukadnezar erschien bei Daniel 2:32-34: „Das Haupt des Standbildes war Gold, seine Brust und seine Arme Silber, sein Bauch und Hüften Erz, seine Beine Eisen, seine Füße einesteils Eisen und einesteils Ton, die nicht zusammenhingen; und ein Stein aus dem Fels zermalmte Eisen, Erz, Silber und Gold“: Der erste Zustand der Kirche in Ansehung des vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren ist Gold, weil durch Gold das himmlisch Gute bezeichnet wird, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist: Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 8932; der zweite wird durch Silber bezeichnet, welches das geistig Gute ist, und dieses ist das Gute des Glaubens an den Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten: Nr. 1551, 2954, 5658, 7999; der dritte durch Erz, welches das natürlich Gute ist: Nr. 425, 1551; und der vierte durch Eisen, welches das natürlich Wahre ist: Nr. 425, 426. Der Ton bedeutet das Falsche, das mit dem Wahren und Guten nicht zusammenhängt. Daß der Stein aus dem Felsen das Eisen, Erz, Silber und Gold zermalmte, bedeutet, daß die Kirche in Ansehung der Aufnahme des Wahren aus dem Wort zugrunde gehe, wenn das Falsche und Böse durch den Buchstabensinn des Wortes begründet werden, was geschieht, wenn sich die Kirche in ihrem letzten Zustand befindet und dann in keiner himmlischen Liebe mehr, sondern bloß in einer weltlichen und fleischlichen. So beschaffen war das Wort in Ansehung seiner Aufnahme bei dem jüdischen Volke, als der Herr in die Welt kam, und so beschaffen ist das Wort bei den meisten heutigen Tages, so daß man nicht einmal weiß, daß etwas Inneres im Wort ist, und daß, wenn man auch sagt, daß ein solches vorhanden und wie beschaffen es ist, es nicht angenommen wird, während man doch in den ältesten Zeiten, die durch das Gold bezeichnet wurden, im Buchstabensinn des Wortes nichts anderes sah, als das Himmlische, fast ohne Rücksicht auf den Buchstaben.

Hieraus kann man nun erkennen, daß durch den Gott Israels und was unter Seinen Füßen erschien, das Wort in seinem letzten Sinn oder im Buchstabensinn bezeichnet wird.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

Ze Swedenborgových děl

 

Himmlische Geheimnisse # 5044

Prostudujte si tuto pasáž

  
/ 10837  
  

5044. „Und der Oberste des Hauses des Gefängnisses gab“,

1. Mose 39:22, bedeutet das im Zustand der Versuchungen regierende Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Obersten, sofern er das vornehmste, somit regierende Wahre ist, worüber im Folgenden, und aus der Bedeutung des Hauses des Gefängnisses, sofern es die Abödung des Falschen, mithin die Versuchung bezeichnet, wovon Nr. 5038, 5039, 5043. Was das im Zustand der Versuchungen regierende Wahre sei, soll zuerst gesagt werden: Bei allen, welche in Versuchungen sind, fließt das Wahre vom Herrn ein, das die Gedanken lenkt und regiert. Dasselbe richtet sie auf, sooft sie in Zweifel und auch in Verzweiflungen geraten. Dieses regierende Wahre ist dasjenige Wahre und ein solches Wahre, das sie aus dem Wort oder aus der Lehre erlernt und selbst bei sich begründet haben. Andere Wahrheiten werden zwar dann auch (in ihr Gedächtnis) zurückgerufen, aber sie regieren ihr Inwendigeres nicht. Zuweilen stellt sich dieses Wahre, das regiert, nicht sichtbar ihrem Verstande vor, sondern ist im Dunkeln verborgen, und dennoch regiert es, denn das Göttliche des Herrn fließt in dasselbe ein und hält dadurch das Inwendigere des Gemüts darin fest; deshalb empfängt, wenn dasselbe ans Licht kommt, derjenige, der in der Versuchung ist Trost und wird aufgerichtet.

Es ist nicht dieses Wahre selbst, sondern es ist die Neigung zu diesem Wahren, durch die der Herr diejenigen regiert, die in Versuchungen sind, denn das Göttliche fließt nur in das ein, was der Neigung angehört. Das Wahre, das im Inwendigeren des Menschen eingepflanzt und eingewurzelt ist, ist durch die Neigung eingepflanzt und eingewurzelt und durchaus nichts ohne Neigung. Das Wahre, das durch die Neigung eingepflanzt und eingewurzelt ist, das haftet und wird durch die Neigung zurückgerufen, und wenn so jenes Wahre zurückgerufen wird, stellt es die ihm verbundene Neigung dar, und diese Neigung ist die erwidernde (reciprova) (oder die Gegenneigung) des Menschen.

Weil es sich so mit dem Menschen verhält, der in Versuchungen ist, darum wird niemand in irgendeine geistige Versuchung zugelassen, ehe er im reiferen Alter ist und so irgendeine Wahrheit sich zu eigen gemacht hat, durch die er regiert werden kann. Ist dies nicht der Fall, so unterliegt er, und dann wird sein späterer Zustand schlimmer als sein erster.

Hieraus kann erhellen, was unter dem im Zustand der Versuchungen regierenden Wahren verstanden wird, das durch den Obersten des Hauses des Gefängnisses bezeichnet wird. Daß der Oberste das vornehmste Wahre bezeichnet, kommt daher, weil der König im inneren Sinn das Wahre selbst bedeutet: Nr. 1672, 1728, 2015, 2069, 3009, 3675, 4575, 4581, 4789, 4966; daher bedeuten die Fürsten (oder Obersten), weil sie dem König angehören, die vornehmsten Stücke jenes Wahren. Daß die Fürsten diese Bedeutung haben, sehe man Nr. 1482, 2089, weil es aber dort nicht aus anderen Stellen im Wort nachgewiesen wurde, so dürfen hier einige angeführt werden:

Jesaja 9:5, 6: „Ein Knabe ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, auf dessen Schulter das Fürstentum; der Fürst des Friedens, mehrend das Fürstentum, und des Friedens wird kein Ende sein“: hier vom Herrn. Das Fürstentum auf der Schulter bezeichnet alles göttlich Wahre in den Himmeln von Ihm, denn die Himmel sind in Fürstentümer unterschieden gemäß den Wahrheiten aus dem Guten; daher werden auch die Engel Fürstentümer genannt. Friede ist der Zustand der Wonne in den Himmeln, der das Gute und Wahre vom Inwendigsten aus anregt: Nr. 3780; daher wird der Herr genannt der Fürst des Friedens und heißt der Mehrer des Fürstentums und des Friedens, dessen kein Ende.

Jesaja 19:11, 13: „Töricht sind die Fürsten Zoans, die Weisen, die Räte Pharaos; wie saget ihr zu Pharao, der Sohn der Weisen bin ich, der Sohn der Könige des Altertums; betört sind die Fürsten Zoans, betrogen die Fürsten von Noph und haben verführt Ägypten, den Eckstein der Stämme“: hier von Ägypten, durch welches das Wißtümliche der Kirche bezeichnet wird: Nr. 4749, somit das natürlich Wahre, welches das Letzte in der Ordnung ist; daher auch Ägypten hier der Eckstein der Stämme genannt wird, denn die Stämme sind alles dem Wahren Angehörige in einem Inbegriff: Nr. 3858, 3862, 3926, 3939, 4060. Hier aber ist Ägypten das Wißtümliche, das die Wahrheiten der Kirche verkehrt, somit die verfälschten Wahrheiten im Letzten der Ordnung, welche sind die Fürsten von Zoan und die Fürsten von Noph. Daß er sich einen Sohn der Könige des Alter-tums heißt, hat den Grund, weil das Wißtümliche dort aus den Wahrheiten der Alten Kirche herstammte. Die Wahrheiten selbst werden durch Könige bezeichnet, wie oben gezeigt worden, und die Wahrheiten der Alten Kirche durch die Könige des Altertums.

Jesaja 10:7, 8: „Aschur denkt nicht das Rechte, und sein Herz sinnt nicht auf das Rechte, denn zu verderben ist sein Herz (bereit), und auszurotten nicht wenige Völkerschaften, denn er spricht: Sind meine Fürsten nicht Könige?“: Aschur bedeutet Vernünftelei über göttliche Wahrheiten, woraus Falschheiten entstehen, somit die verkehrte Vernunft: Nr. 1186; die daher verfälschten Wahrheiten oder die Falschheiten, die durch Vernünftelei entstehen und als die wirklichsten Wahrheiten erscheinen, werden dadurch bezeichnet, daß er spricht: Sind meine Fürsten nicht Könige? Daß Aschur die Vernünftelei bezeichnet und die Fürsten, die Könige sind, Hauptfalschheiten, die für die wirklichsten Wahrheiten gehalten werden, kann man nicht sehen und glauben, solange man beim historischen Buchstabensinn stehenbleibt, und noch weniger, wenn man im Unglauben befangen ist, daß nichts Heiligeres und Weitumfassenderes im göttlichen Wort liege, als was im Buchstaben erscheint, während doch im inneren Sinn durch Aschur nichts anderes als die Vernunft und Vernünftelei im Wort verstanden wird und durch Könige die Wahrheiten selbst und durch Fürsten die Hauptpunkte des Wahren. Auch weiß man im Himmel nichts von Aschur, ebenso weisen die Engel die Vorstellung des Königs und Fürsten von sich ab, und wenn sie dieselbe beim Menschen wahrnehmen, so tragen sie dieselbe auf den Herrn über und werden das inne, was vom Herrn ausgeht, und was dem Herrn im Himmel angehört, nämlich das göttlich Wahre von Seinem göttlich Guten.

Jesaja 31:8, 9: „Aschur wird fallen nicht durchs Schwert eines Mannes, und nicht das Schwert eines Menschen wird es verzehren, auch wird sein Fels vor Furcht vergehen, und es werden bestürzt werden vor dem Panier seine Fürsten“: hier ebenfalls von Ägypten, welches das verkehrte Wißtümliche der Kirche ist. Die Vernünftelei aus Wißtümlichem über göttliche Wahrheiten, woher Verkehrung und Verfälschung kommt, ist Aschur. Jene verkehrten und verfälschten Wahrheiten sind Fürsten. Das Schwert, wodurch Aschur fallen wird, ist das kämpfende Falsche und das verwüstende Wahre: Nr. 2799, 4499. Jesaja 30:3, 4: „Die Stärke Pharaos wird euch zur Schande werden und die Zuversicht auf den Schatten Ägyptens zur Schmach, weil seine Fürsten gewesen sind in Zoan“: in Zoan die Fürsten, bedeutet die verfälschten Wahrheiten, somit Falsches, wie oben.

Jesaja 34:11, 12: „Reiher und Entenadler werden es (Zion) besitzen, und Nachteulen und Raben werden darin wohnen; spannen wird er über dasselbe die Schnur der Leerheit und die Senkel der Wüstenei; seine Edlen sind nicht dort, das Königreich mögen sie rufen, und all seine Fürsten werden nichts sein“: Reiher, Entenadler, Nachteule, Rabe, bedeuten Gattungen des Falschen, die zum Vorschein kommen, wenn die göttlichen Wahrheiten im Wort für nichts geachtet werden. Die Verödung und Verwüstung des Wahren wird bezeichnet durch die Schnur der Leerheit und die Senkel der Wüstenei und Falsches, das für sie Hauptwahrheiten sind, durch Fürsten.

Jesaja 43:28: „Entheiligen werde Ich die Fürsten der Heiligkeit, und werde Jakob in Bann tun und Israel in Beschimpfung“: entheiligen die Fürsten der Heiligkeit bedeutet die heiligen Wahrheiten (entweihen). Die Ausrottung des Wahren der äußeren und inwendigen Kirche wird bezeichnet durch „in Bann tun Jakob und Israel in Beschimpfung“; daß Jakob die äußere Kirche bezeichnet und Israel die inwendige, sehe man Nr. 4286. Jeremia 17:25: „Einziehen werden durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten, die da sitzen auf dem Thron Davids, die da (fahren und) reiten im Wagen und auf Rossen, sie und ihre Fürsten“: wer hier das Wort nur im historischen Sinn auffaßt, der kann nicht wissen, daß etwas Höheres und Heiligeres in diesen Worten verborgen liegt, als (die Verkündigung), daß Könige und Fürsten durch die Tore der Stadt einziehen werden in Wagen und auf Rossen, und schließt daraus, daß die Dauer des Königreichs bezeichnet werde. Wer aber weiß, was im inneren Sinn die Stadt, was Könige, was Fürsten, was der Thron Davids und was reiten (und fahren) im Wagen und auf Rossen bedeutet, der sieht Höheres und Heiligeres darin, denn die Stadt oder Jerusalem bedeutet das geistige Reich des Herrn: Nr. 2117, 3654; Könige die göttlichen Wahrheiten, wie oben gezeigt worden; Fürsten die Hauptpunkte des Wahren, der Thron Davids den Himmel des Herrn: Nr. 1888; (fahren und) reiten im Wagen und auf Rossen das geistige Verständnis der Kirche: Nr. 2760, 2761, 3217. Jeremia 50:35-37: „Schwert, (komme) wider die Chaldäer und wider die Bewohner Babels und wider ihre Fürsten und wider ihre Weisen; Schwert wider die Lügner, Schwert wider ihre Rosse und wider ihre Wagen“: Schwert bedeutet das Wahre, das wider das Falsche kämpft und auch das Falsche, das wider das Wahre kämpft und es verwüstet: Nr. 2799, 4490. Chaldäer bedeutet diejenigen, welche die Wahrheiten entweihen, und Bewohner Babels die, welche das Gute entweihen: Nr. 1182, 1283, 1295, 1304, 1307, 1308, 1321, 1322, 1326, 1327; Fürsten bezeichnen Falsches, das ihnen für Hauptwahrheiten gilt; Rosse das Verständige der Kirche, Wagen ihre Lehre; ihre Verwüstung wird durch das Schwert, wider die Rosse und wider die Wagen bezeichnet.

Klagelieder 2:1, 2, 9: „Wie umhüllt doch der Herr in Seinem Zorn die Tochter Zions, verschlungen hat der Herr und nicht verschont alle Wohnungen Jakobs, zerstört hat Er in Seinem Grimm die Festungen der Tochter Jehudahs, niedergeworfen zur Erde, entweiht das Königreich und seine Fürsten; versunken sind zur Erde die Tore, und zerbrochen hat Er die Riegel; der König und die Fürsten sind unter den Heiden“: die Tochter Zions und Jehudahs bedeuten die himmlische Kirche, hier als zerstört; Königreich steht für die Wahrheiten der Lehre daselbst: Nr. 2547, 4691; König für das Wahre selbst, Fürsten für die Hauptpunkte desselben.

Klagelieder 5:10-12: „Unsere Haut ist schwarz geworden wie ein Ofen wegen der Stürme des Hungers; sie haben die Weiber in Zion geschwächt, die Jungfrauen in den Städten Jehudahs, die Fürsten sind von ihrer Hand aufgehängt worden“: die Fürsten wurden von ihrer Hand aufgehängt, bedeutet, die Wahrheiten wurden entweiht; denn das Aufhängen bildete die Verdammnis der Entweihung vor; und weil das Aufhängen dieselbe vorbildete, wurde auch befohlen, als das Volk dem Baalpeor nachhurte und die Götter (der Heiden) anbetete, „daß die Fürsten aufgehängt werden sollten vor der Sonne“: 4 Mose 25:1-4; denn dem Baalpeor nachhuren und ihre Götter anbeten heißt, den Gottesdienst entweihen.

Ezechiel 7:27: „Der König wird trauern, und der Fürst wird angetan werden mit Entsetzen, und die Hände des Volkes des Landes werden erschreckt werden; nach ihrem Weg will Ich handeln mit ihnen“: der König (steht hier) ebenso für das Wahre im allgemeinen und der Fürst für die Hauptpunkte desselben.

Ezechiel 12:12: „Der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird auf der Schulter getragen werden im Finstern und hinausgehen, die Wand werden sie durchbrechen zum Hinausführen durch sie, sein Angesicht wird er verhüllen, daß er nicht sehe mit dem Auge das Land“: es ist offenbar, daß der Fürst hier nicht ein Fürst ist, sondern das Wahre der Kirche, und wenn von diesem gesagt wird, daß es auf der Schulter werde getragen werden im Finstern, so heißt dies, daß es mit aller Gewalt unter Falsches hineingebracht werde, denn Finsternis ist Falsches. Das Angesicht verhüllen bedeutet, das Wahre werde gar nicht gesehen; daß er nicht sehe mit dem Auge das Land, bedeutet, nichts der Kirche Angehöriges. Daß das Land die Kirche bezeichnet, sehe man Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1413, 1607, 1733, 1850, 2117, 2118, 2928, 3355, 4447, 4539. Hosea 3:4: „Viele Tage werden sitzen die Söhne Israels, ohne König und ohne Fürsten, ohne Opfer, ohne Standbild, ohne Ephod und ohne Theraphim“.

Psalm 45:14, 15, 17: „Ganz herrlich ist die Tochter des Königs inwendig und von Goldgeflecht ihr Kleid, in Stickereien wird sie zugeführt werden dem König; anstatt deiner Väter werden deine Söhne sein, setzen wirst du sie zu Fürsten auf der ganzen Erde“: die Tochter des Königs bedeutet das geistige Reich des Herrn; Sein geistiges Reich heißt so vom göttlich Wahren des Herrn, das hier durch Kleid von Goldgeflecht und von Stickereien beschrieben wird. Die Söhne sind die Wahrheiten jenes Reiches, die vom Göttlichen des Herrn (stammen, und) welche Fürsten, d.h. die Vornehmsten sein werden. Durch den Fürsten, von dem und von dessen Besitztum im neuen Jerusalem und auf der neuen Erde die Rede ist bei Ezechiel 44:3; 45:7, 8, 17; 46:8, 10, 12, 18; 48:21, wird im allgemeinen das Wahre, das vom Göttlichen des Herrn (herkommt) bezeichnet, denn durch das neue Jerusalem und durch den neuen Tempel und durch die neue Erde wird daselbst das Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden verstanden, das hier durch Vorbildliches, wie es sonst im Wort sich findet, beschrieben wird.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.