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Leben auf rutschigen Pisten

Ngu New Christian Bible Study Staff (umshini ohunyushelwe ku Deutsch)

Das Leben bietet jede Menge rutschige Hänge und andere "Schieberegler"-Herausforderungen. Sie erfordern Urteilsvermögen. Einige - vielleicht die meisten - von ihnen haben spirituelle Aspekte. Bei jedem solchen Kontinuum, mit dem wir konfrontiert sind, müssen wir herausfinden, wo wir auf diesem Kontinuum "leben" wollen, und dann versuchen, dabei zu bleiben.

Um ein ganz banales Beispiel zu nehmen, wie wäre es mit der Mischung aus Lauf- und Passspielzügen, die eine Fußballmannschaft anwendet? Ein Team könnte den Ball bei jedem Spielzug laufen lassen oder bei jedem Spielzug passen - aber diese Extreme funktionieren normalerweise nicht sehr gut (es sei denn, Sie sind Tom Brady und die Patriots, die gegen die Steelers in einem Spiel spielen, an das man sich nur schwer erinnern kann...). Daher verwenden die meisten Teams eine Mischung und passen den Run/Pass-Slider von Woche zu Woche an, um zu versuchen, die Schwächen des Gegners auszunutzen.

Unser Leben ist voll von solchen Mischungen - Steigungen, Kurven oder Kontinua irgendeiner Art. Wir müssen Positionen entlang dieser Kontinua wählen, und wir haben dabei viele Freiheiten.

Hier ist ein weiteres, ziemlich unumstrittenes Beispiel: Verschuldung. Es ist einfach zu argumentieren, dass Schulden eine vernünftige, nützliche Sache sind. Zum Beispiel... Ich habe nicht genug Geld, um diesen Pickup-Truck sofort zu kaufen, aber in den nächsten fünf Jahren werde ich genug Geld verdienen, um ihn nach und nach abzubezahlen, und in der Zwischenzeit kann ich ihn benutzen, und das wird es mir ermöglichen, meinen Job zu machen und das Geld zu verdienen. Es ist also vernünftig, etwas Geld zu leihen, um den Lkw zu kaufen.

Aber da lauert ein potenzieller Abgrund. Ich könnte denken... nun, es gibt einige Optionen für den LKW, die ich wirklich gerne hätte. Wenn ich mir etwas mehr leihe, kann ich sie auch bekommen. Oder... naja, wir haben hart gearbeitet und haben uns einen schönen Urlaub verdient. Wir können es uns nicht wirklich leisten, aber es wird schon klappen. Ich setze es auf meine Kreditkarte.

Und dann, bevor Sie es merken, sind die Schulden ziemlich groß geworden und fangen an, Sie zu "besitzen". Es begann nicht als ein Problem oder eine böse Sache, aber jetzt wird es zu einem.

Sie können sich vorstellen, wie Sie versuchen, ein Diagramm davon zu zeichnen. Es gibt einen Abhang, eine Kurve oder ein Kontinuum. Am oberen Ende des Abhangs befindet sich die "Niemals leihen"-Position. Am unteren Ende der Kurve gibt es die "Ich mache wirklich dumme Sachen und ich stecke bis zum Hals drin und die Dinge sind außer Kontrolle"-Position.

Die meisten Menschen schaffen es, Positionen am Hang einzunehmen, und es geht ein wenig auf und ab, aber sie rutschen nicht immer weiter ab. Sie leihen sich etwas Geld, kaufen Autos oder Häuser und zahlen die Kredite pünktlich zurück. Aber es IST rutschig, und manche Leute verlieren ihren Halt.

Was sind einige andere "Rutschpartien", mit denen Menschen zurechtkommen müssen? Wie wäre es mit Alkohol? Manche Menschen sind Abstinenzler. Manche trinken manchmal etwas Alkohol, aber er spielt keine wichtige Rolle in ihrem Leben. Und bei manchen nimmt er sie in Beschlag, und sie rutschen in tiefe Schwierigkeiten ab.

Mit Drogen ist es ähnlich. Man fängt vielleicht damit an, ein wenig Freizeit-Marihuana auszuprobieren, und vielleicht ist der Schaden gering oder gar nicht vorhanden. Oder man ist am Ende besoffen, demotiviert und hat 10 IQ-Punkte weniger. Oder süchtig nach härterem Zeug und in großen Schwierigkeiten.

In anderen Fällen schaffen Sie es, einen Schieberegler einzustellen und es bringt Verbesserungen in Ihrem Leben. Sie trainieren ein bisschen mehr, nehmen etwas ab und Ihr Blutdruck sinkt auf ein normales Maß. Das ist gut. Aber auch das kann man auf die Spitze treiben.

Es ist sehr vielfältig. Es gibt Schieberegler, die wir für die Arbeit einstellen müssen, und für die Freizeit. Und für Hobbys. Und für die Kindererziehung. Für Gesundheit. Schönheit. Stärke. Lernen. Sex. Wettbewerb. Ruhm. Macht.

Einige von ihnen haben keine "vernünftigen" Spitzen; man kann nicht 100% Arbeit oder 100% Freizeit haben. Einige Kontinua haben steile Abhänge, während andere die Form von Glockenkurven oder Tälern haben. Einige (mit der Kerndefinition eines rutschigen Abhangs) haben von Anfang an ein kleines Böses eingebaut, das wachsen und konsumieren will. Manche fangen gut an, können aber böse werden, wenn man sie auf die Spitze treibt. Einige sind sehr schlüpfrig.

Es ist kompliziert. Die Schieberegler sind miteinander verbunden. Wenn Sie Ihren Übungsschieber erhöhen, werden Sie dann Ihren Erziehungsschieber verringern? Oder Ihren Arbeits-Schieberegler? Sie können den Kontext oder die Prioritäten nicht ignorieren.

Also... wie in aller Welt sollen wir operieren, unsere Positionen auf all diesen Pisten einnehmen und halten?

Es ist eine komplexe Reihe von Herausforderungen, und es scheint ein Teil des Menschseins zu sein. Es ist kein Zufall, dass wir zufällig auch einen rationalen Verstand haben, der diese Komplexität in den Griff bekommen kann. Wir können nachdenken und entscheiden, wo wir versuchen wollen, "zu sein", und zwar Hang für Hang. Wir können daraus lernen und unser Verhalten und unsere Schieberegler-Positionen ändern. Es erfordert eine gewisse Perspektive, Urteilsvermögen und Disziplin, aber wir haben die Fähigkeit, das zu tun.

Denken Sie auch an die evolutionären Aspekte. Über einen langen Zeitraum hinweg hat sich der Homo sapiens entwickelt. Menschen, die besonders schlecht mit einigen der vielen Abhänge im Leben umgehen konnten, starben tendenziell früher oder waren als Partner weniger attraktiv. Das ist ein ermutigender Gedanke, in gewisser Weise. Wenn Sie dies lesen, bedeutet das, dass Sie ein Produkt vieler, vieler Generationen menschlicher Entwicklung sind. Ihr genetisches Make-up ist schon lange auf Vordermann gebracht worden. Sie sind darauf vorbereitet, mit Komplexität umzugehen.

Gibt es spirituelle Aspekte bei diesem ganzen Schieberegler-Anpassungs-Rätsel? Sicherlich muss es die geben. Wie können wir herausfinden, was sie sind?

Eine Sache, die wir aus der Archäologie wissen, ist, dass die Menschen schon vor langer Zeit Spiritualität zu entwickeln schienen - vielleicht vor 80.000 Jahren oder mehr. Das deutet darauf hin, dass Spiritualität etwas ist, das für uns hilfreich ist; es ist eine "Fitness" für die Aufgabe des Menschseins. Es spricht einiges dafür, dass sie uns hilft, auf rutschigen Hängen Halt zu finden. Wenn das stimmt, würde man erwarten, dass man dafür Beweise findet, und... es gibt welche. Hier sind ein paar Stücke:

  1. Religion scheint mit Glück zu korrelieren. Siehe diese aktuelle Pew Research Center Studie.
  2. 12-Schritte-Programme scheinen zu funktionieren.
  3. Es gibt inspirierende Fälle von Glauben unter schrecklichen Umständen, die Menschen geholfen zu haben scheinen. Denken Sie an Dietrich Bonhoeffer, Alexander Solschenizyn, Corrie ten Boom, Viktor Frankl, Louis Zamperini, Nelson Mandela, Helen Keller, und Abraham Lincoln... und viele andere.

Wenn wir in der Bibel suchen, hoffen wir, auch dort einige Einsichten zu finden. Es ist interessant; eine Suche nach "schlüpfrig" bringt mehrere Bibelstellen zum Vorschein. In dieser ersten ist es ziemlich klar, dass Schlüpfrigkeit ein Problem ist, das Gott benutzt, um das Böse davon abzuhalten, das Gute zu zerstören.

"Diejenigen, die nach meiner Seele trachten, sollen enttäuscht und in Schande gebracht werden. Diejenigen, die meinen Untergang planen, sollen umgedreht und verwirrt werden. Sie seien wie Spreu vor dem Wind, der Engel Jahwes treibe sie fort. Ihr Weg sei dunkel und schlüpfrig, Jahwes Engel verfolge sie. Denn ohne Grund haben sie ihr Netz in einer Grube für mich versteckt. Ohne Grund haben sie eine Grube für meine Seele gegraben. (Psalm 35:6)

Dann, hier, wenn Sie sich bemühen - wirklich bemühen - gut zu sein, kann Gott Sie auf dem schlüpfrigen Abhang beruhigen:

"Wahrlich, Gott ist gut zu Israel, zu denen, die reinen Herzens sind. Aber was mich betrifft, so waren meine Füße fast weg. Meine Schritte waren fast ausgerutscht.... Denn meine Seele war betrübt. Ich war verbittert in meinem Herzen. Ich war so sinnlos und unwissend. Ich war eine rohe Bestie vor Euch. Dennoch bin ich ständig bei Dir. Du hast meine rechte Hand gehalten. Du wirst mich mit deinem Rat leiten und mich nachher zur Herrlichkeit führen." (Psalm 73:1-2, 21-24)

Hier ist eine weitere Passage, die in etwa die gleiche Richtung geht:

Denn Jahwe wird sein Volk nicht verwerfen, noch wird er sein Erbe verlassen. Denn das Gericht wird zur Gerechtigkeit zurückkehren. Alle, die ein aufrichtiges Herz haben, werden ihm folgen. Wer wird sich für mich erheben gegen die Bösen? Wer wird für mich eintreten gegen die Übeltäter? Wenn Jahwe nicht meine Hilfe gewesen wäre, hätte meine Seele bald in der Stille gelebt. Als ich sagte: "Mein Fuß rutscht ab!" Deine liebende Güte, Jahwe, hielt mich aufrecht. (Psalm 94:14-18)

Der Herr will nicht, dass wir in schlechte Gewohnheiten oder schlechte Orte abrutschen. Seine Hand ist zu uns ausgestreckt. Das ist wirklich wichtig für uns, zu wissen und zu glauben.

Aber für Nuancen - für ein gutes Urteilsvermögen darüber, wo wir unsere Schieberegler setzen - wie sollen wir das entwickeln? Uns wird die Freiheit gegeben, spirituelle Entscheidungen zu treffen, und wir rutschen überall herum. Um eine Katastrophe zu verhindern, ist uns auch ein rationaler Verstand gegeben, der denken, beobachten, lernen, die Bremse ziehen und unsere niederen Triebe außer Kraft setzen kann. Wir können - ja, wir müssen sogar dringend - unseren Geist für die spirituelle Wahrheit öffnen.

Es gibt noch mehr dazu zu sagen... mehr, aber wir werden es jetzt posten und später weitere Gedanken anhängen. Was sagt die Bibel über die Entwicklung eines guten Urteilsvermögens? Welches Licht werfen Swedenborgs Schriften auf dieses Thema? Forschung ist gefragt! Wenn Sie, lieber Leser, einige gute Passagen haben, die Sie zitieren können, schicken Sie sie bitte mit. Benutzen Sie den Link "Contact Us" in der Fußzeile dieser Webseite. Wir danken Ihnen!

(Izinkomba: Himmlischen Geheimnissen 73-80, 131-136, 205, 585, 2764, 3227, 3963, 10362; Göttliche Liebe und Göttliche Weisheit 263; Himmel und Hölle 295, 547, 558, 580)

Okususelwe Emisebenzini kaSwedenborg

 

Himmel und Hölle #558

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558. Und weiter: Im selben Maß, in dem sich jemand der himmlischen Liebe hingibt, wird er vom Herrn geführt. Himmlische Liebe aber besteht darin, nützliche und gute Werke zu lieben und seine Freude daran zu haben, wenn man sie für die Kirche, das Vaterland, die menschliche Gesellschaft und den Mitbürger vollbringt. Denn in dieser Liebe ist der Herr selbst, und sie stammt von ihm. In dem Maße jedoch, wie jemand der Selbstliebe verfällt, wird er von sich selbst geführt, und soweit das geschieht, nicht vom Herrn. Selbstliebe aber besteht darin, nützliche und gute Werke aus Eigensucht tun. Daraus folgt ebenfalls: Soweit der Mensch sich selbst liebt, entfernt er sich vom Göttlichen und damit auch vom Himmel. Von sich selbst geführt werden heißt, aus seinem Eigenen geführt werden. Das Eigene des Menschen aber ist nichts als Böses, ist tatsächlich sein anererbtes Böses, das darin besteht, sich selbst mehr als Gott, und die Welt mehr als den Himmel zu lieben 1 . Wann immer der Mensch bei dem Guten, das er tut, sich selbst im Auge hat, wird er in sein Eigenes, also in sein anererbtes Böses versetzt. Denn bei solchem Handeln blickt er vom Guten weg auf sich selbst, nicht umgekehrt, von sich selbst weg auf das Gute. Im Guten errichtet er dann gewissermaßen ein Bild seiner selbst und nicht ein Bild des Göttlichen. Erfahrung hat mich darin bestärkt, daß dem so ist. Es gibt böse Geister, deren Wohnsitze in der Gegend halbwegs zwischen Nord und West unterhalb der Himmel liegen, und welche die Kunst verstehen, rechtschaffene Geister in ihr Eigenes und damit in Böses verschiedener Art zu versetzen. Sie bewirken das dadurch, daß sie die Betreffenden in Gedanken an das eigene Ich hineinleiten, entweder offen, indem sie sie loben und ehren, oder heimlich, indem sie ihren Neigungen eine Richtung auf das eigene Ich geben. Soweit ihnen das gelingt, wenden sie die Gesichter der rechtschaffenen Geister vom Himmel ab, und im selben Maß verfinstern sie ihren Verstand und rufen ihr Böses hervor.

558a. Die Liebe zu sich selbst ist das Gegenteil der Liebe zum Nächsten, wie man aus dem Ursprung und Wesen dieser beiden Liebesarten ersehen kann. In einem eigensüchtigen Menschen beginnt die Liebe zum Nächsten bei ihm selbst, erklärt er doch, ein jeder sei sich selbst der Nächste. Von ihm aus als dem Mittelpunkt erstreckt sich seine Liebe auf alle, die mit ihm übereinstimmen, und nimmt ab, je weniger eng sie in Verbindung zu seiner Selbstliebe stehen. Wer nicht zu diesem Kreis gehört, interessiert ihn nicht; wer gegen ihn und sein Böses auftritt, gilt ihm als Feind, er sei noch so weise und anständig, aufrichtig und gerecht. Im Gegensatz dazu nimmt die geistige Liebe zum Nächsten ihren Anfang beim Herrn; von ihm aus als dem Mittelpunkt breitet sie sich über alle aus, die mit dem Herrn durch Liebe und Glauben verbunden sind. Diese Ausbreitung richtet sich nach der Beschaffenheit ihres Glaubens und ihrer Liebe 2 . Dies zeigt:

Wenn die Nächstenliebe beim Menschen selbst ihren Anfang nimmt, steht sie im Gegensatz zu der, die vom Herrn ausgeht und stammt aus dem Bösen, nämlich aus dem Eigenen des Menschen, die andere hingegen aus dem Guten, nämlich vom Herrn, der das Gute selbst ist. Ferner zeigt es, daß die vom Menschen und seinem Eigenen ausgehende Nächstenliebe fleischlicher, die vom Herrn ausgehende dagegen himmlischer Natur ist. Mit einem Wort: Die Selbstliebe bildet bei einem Menschen, der sich ihr ergeben hat, das Haupt, die himmlische Liebe die Füße, auf die er sich stellt. Dient ihm aber die himmlische Liebe nicht, so tritt er sie mit Füßen. Darum sieht es auch so aus, als ob alle, die in die Hölle geworfen werden, mit dem Kopf voran hinabgestürzt würden, während ihre Füße nach oben, dem Himmel zu, weisen (man vergl. oben Nr. 548).

Imibhalo yaphansi:

1. Des Menschen Eigenes, das er erblich von seinen Eltern her hat ist nichts als dichtes Böses, Himmlische Geheimnisse 210, 215, 731, 876, 987, 1047, 2307, 2308, 3518, 3701, 3812, 8480, 8550, 10283, 10284, 10286, 10731. Des Menschen Eigenes ist, sich mehr als Gott, und die Welt mehr als den Himmel lieben, und den Nächsten sich gegenüber für nichts achten, außer im Blick auf sich, mithin nur sich selbst, sonach ist es Selbstliebe und Weltliebe, Nr. 694, 731, 4317, 5660. Aus der Selbstund Weltliebe stammt alles Böse, Nr. 1307, 1308, 1321, 1594, 1691, 3413, 7255, 7376, 7488, 8318, 9335, 9348, 10038, 10742, welches ist: Verachtung anderer, Feindschaft, Haß, Rache, Grausamkeit, Hinterlist, Nr. 6667, 7372, 7374, 9348, 10038, 10742. Aus diesem Bösen entspringt alles Falsche, Nr. 1047, 10283, 10284, 10286.

2. Wer nicht weiß, was den Nächsten lieben heißt, meint, jeder Mensch sei der Nächste, und man müsse jedem Gutes tun, der Vorschub bedarf, Nr. 6704. Auch glaubt er, jeder sei sich selbst der Nächste, und somit fange die Nächstenliebe bei ihnen selbst an, Nr. 6933. Solche die sich selbst über alles lieben, diejenigen also, bei denen die Selbstliebe herrscht, fangen auch wirklich mit der Nächstenliebe bei sich an, Nr. 8120. In welcher Weise aber jeder sich selbst der Nächste sei, wird erklärt, Nr. 6933-6938. Die aber Christen sind und Gott über alles lieben, müssen mit der Nächstenliebe bei dem Herrn anfangen, weil er über alles geliebt werden soll, Nr. 6706, 6711, 6819, 6824. Es gibt ebensoviele Unterschiede des Nächsten, als es Unterschiede des Guten aus dem Herrn gibt, und man soll das Gute tun mit Unterschied bei jedem, je nach der Beschaffenheit seines Zustandes, und dies ist Aufgabe der christlichen Klugheit, Nr. 6707, 6709, 6710, 6818. Diese Unterschiede sind unzählig, und darum haben die Alten, die wußten, was der Nächste ist, die Übungen der Nächstenliebe in Klassen gebracht und sie mit ihrem Namen bezeichnet, und daraus wußten sie, in welcher Beziehung der eine und der andere der Nächste, und wie jedem mit Klugheit wohlzutun sei, Nr. 2417, 6629, 6705, 7259-7262. Die Lehre in den Alten Kirchen war die Lehre der Liebe gegen den Nächsten, und aus dieser kam ihnen Weisheit, Nr. 2385, 2417, 3419, 3420, 4844, 6628.

  
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Okususelwe Emisebenzini kaSwedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #4844

Funda lesi Sigaba

  
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4844. „Bleibe Witwe im Hause deines Vaters“, 1 Mose 38:11, bedeutet Entfremdung von ihm.

Dies kann daraus erhellen, daß er damit wollte, sie solle weggehen und nicht wieder zu ihm kommen. Er sagte zwar, sie solle dort bleiben, bis sein Sohn Schelah groß sein würde, aber dennoch dachte er, daß sie seinem Sohn Schelah nicht gegeben werden solle, denn er sagte: sonst möchte auch dieser sterben, wie seine Brüder, und dies bewährte er auch mit der Tat, wie aus 1 Mose 38:14 erhellt: „Thamar sah, daß Schelah heranwuchs und daß sie ihm nicht gegeben wurde zum Weibe“. Hieraus folgt nun, daß durch jene Worte bezeichnet wird, daß er sie von ihm entfremdete; d.h. im inneren Sinn die das Geistige und Himmlische vorbildende Kirche, die durch Thamar vorgebildet wird: Nr. 4811, 4831, von der jüdischen Kirche, die durch Jehudah (bezeichnet wird); denn sie konnten nicht übereinstimmen, weil das Judentum bloß ein Vorbild der Kirche war, nicht aber eine vorbildliche Kirche: Nr. 4307, 4500; denn sie erkannte das Äußere an, nicht aber das Inwendige.

Die Witwe bedeutet auch das Wahre der Kirche ohne sein Gutes, weil die Gattin im vorbildlichen Sinn das Wahre bedeutet und der Gatte das Gute: Nr. 4823, 4843, deshalb ist die Gattin ohne den Gatten das Kirchenwahre ohne sein Gutes, und wenn von ihr gesagt wird, sie sei im Haus ihres Vaters geblieben, so wird bezeichnet, daß das Kirchenwahre entfremdet, wie auch, daß es in seinem Hause nicht aufgenommen wurde. Das konnte auch die jüdische Völkerschaft nicht, weil sie nicht im Guten, sondern im Bösen war.

Die Witwe wird im Wort oft erwähnt, und wer den inneren Sinn nicht weiß, kann nicht anders glauben, als daß durch Witwe bezeichnet wird eine Witwe; aber durch Witwe wird im inneren Sinn daselbst das Kirchenwahre ohne das Gute bezeichnet, d.h. diejenigen, die im Wahren sind ohne das Gute und dennoch verlangen, im Guten zu sein, folglich die, welche sich gerne durch das Gute leiten lassen; der Gatte ist das Gute, das leiten sollte. Solche wurden in der Alten Kirche durch die Witwen im guten Sinn verstanden, mochten es Frauen oder Männer sein, denn die Alte Kirche unterschied den Nächsten, gegen den man Liebtätigkeit üben sollte, in mehrere Klassen: einige nannte sie Arme, einige Elende und Niedergebeugte, einige Gebundene im Gefängnis, einige Blinde und Lahme, einige Fremdlinge, Waisen und Witwen, und je nach ihren Beschaffenheiten richteten sie die Werke der Liebtätigkeit ein. Ihre Lehren gaben dazu Anweisung; jene Kirche kannte keine anderen Lehren. Deshalb haben die, welche zu damaliger Zeit lebten, gemäß ihren Lehren sowohl gelehrt als geschrieben; mithin, wenn sie Witwen nannten, verstanden sie nichts anderes als solche, die im Wahren ohne das Gute waren und dennoch verlangten, durch das Gute geleitet zu werden.

Hieraus wird auch klar, daß die Lehren der Alten Kirche dasjenige lehrten, was sich auf die Liebtätigkeit und den Nächsten bezieht und ihre Erkenntnisse und ihr Wißtümliches den Zweck hatten, daß sie erkennen möchten, was die äußeren Dinge bezeichneten; denn es war eine das Geistige und Himmlische vorbildende Kirche. Geistige und himmlische Dinge, die vorgebildet und bezeichnet wurden, waren es deshalb, die durch die Lehren und Wissenschaften erlernt wurden, aber diese Lehren und diese Erkenntnisse sind heutzutage ganz in Vergessenheit gekommen, und zwar so sehr, daß man nicht weiß, daß sie existiert haben. An deren Stelle sind die Lehren des Glaubens getreten; wenn diese (gleichsam) verwitwet und von den Lehren der Liebtätigkeit getrennt sind, dann lehren sie beinahe nichts; denn die Lehren der Liebtätigkeit lehren, was gut, hingegen die Lehren des Glaubens, was wahr ist, und das Wahre lehren ohne das Gute heißt, wandeln als ein Blinder; denn das Gute ist es, was lehrt und leitet und das Wahre ist es, was gelehrt und geleitet wird. Zwischen jenen beiden Lehren ist ein so großer Unterschied wie zwischen Licht und Finsternis. Wird die Finsternis nicht durch das Licht erleuchtet, d.h. das Wahre nicht durch das Gute oder der Glaube durch die Liebtätigkeit, dann ist es lauter Finsternis.

Daher kommt es, daß niemand aus innerer Anschauung, folglich auch nicht aus Innewerden weiß, ob das Wahre wahr sei, sondern aus der Lehre, die man in der Knabenzeit aufgefaßt und im erwachsenen Alter begründet hat. Daher kommt es ferner, daß die Kirchen so sehr voneinander abweichen und die eine das für wahr erklärt, was die andere für falsch, und daß sie gar nicht zusammenstimmen.

Daß durch Witwen im guten Sinn solche bezeichnet werden, die im Wahren ohne das Gute sind, aber doch verlangen, durch das Gute geleitet zu werden, kann aus den Stellen im Wort erhellen, wo die Witwen genannt werden, wie bei

Psalm 146:7-9: „Jehovah ist es, der Recht schafft den Unterdrückten, der Brot gibt den Hungrigen, Jehovah, der löset die Gebundenen, Jehovah, der öffnet die Blinden, Jehovah, der aufrichtet die Gebeugten, Jehovah, der liebt die Gerechten, Jehovah, der behütet die Fremdlinge, die Waise und die Witwe erhält“: hier ist im inneren Sinn von denjenigen die Rede, die vom Herrn in den Wahrheiten belehrt und zum Guten geleitet werden; aber einige von ihnen werden genannt Unterdrückte, einige Hungrige, einige Gebundene, Blinde, Gebeugte, Fremdlinge, Waisen, Witwen, und das ihrer Beschaffenheit gemäß. Die Beschaffenheit aber kann niemand wissen als aus dem inneren Sinn. Die Lehren der Alten Kirche haben dies gelehrt.

Hier, wie in mehreren anderen Stellen werden nebeneinander genannt der Fremdling, die Waise und die Witwe, weil durch den Fremdling diejenigen bezeichnet werden, die in den Wahrheiten des Glaubens belehrt sein wollen: Nr. 1463, 4444, durch den Waisen die, welche im Guten sind ohne das Wahre und verlangen, durch das Wahre zum Guten geleitet zu werden und durch die Witwe die, welche im Wahren sind ohne das Gute und verlangen, durch das Gute zum Wahren geleitet zu werden. Jene drei werden hier und sonst im Wort nebeneinander genannt, weil sie im inneren Sinne eine Klasse bilden, denn durch sie werden zusammen diejenigen bezeichnet, die belehrt und zum Guten und Wahren geleitet werden wollen.

Psalm 68:6: „Der Vater der Waisen und der Richter der Witwen ist Gott in der Wohnung seiner Heiligkeit“: Waisen für diejenigen, die wie Kinder im Guten der Unschuld sind, aber noch nicht im Wahren; deren Vater heißt der Herr, weil Er wie ein Vater sie leitet, und zwar durch das Wahre ins Gute, nämlich ins Gute des Lebens oder der Weisheit. Witwen für diejenigen, die wie die Erwachsenen im Wahren sind, aber noch nicht im Guten; deren Richter heißt der Herr, weil Er sie leitet, und zwar durch das Gute ins Wahre, nämlich ins Wahre der Einsicht; denn durch den Richter wird der Führer bezeichnet. Das Gute ohne das Wahre, das durch Waise bezeichnet ist, wird zum Guten der Weisheit durch die Lehre des Wahren; und das Wahre ohne das Gute, das unter Witwe verstanden ist, wird zum Wahren der Einsicht durch das Leben des Guten.

Jesaja 10:1, 2: „Wehe denen, die da einsetzen Satzungen des Unrechts, abzulenken vom Gericht die Armen und ins Gericht zu bringen die Elenden Meines Volkes, daß die Witwen ihre Beute sind und sie die Waisen berauben“: hier wird durch Arme, Elende, Witwen und Waisen nicht diese bezeichnet, sondern die, welche in geistiger Beziehung solche sind; und weil in der jüdischen Kirche, wie in der Alten, alles vorbildlich war, so war es auch das Wohltun gegen Waisen und Witwen; denn alsdann wurde im Himmel die Liebtätigkeit gegen diejenigen, die in geistigem Sinn solche waren, vorgebildet.

Jeremia 22:3: „Tut Gericht und Gerechtigkeit und reißet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers, und den Fremdling, den Waisen und die Witwe betrüget nicht und tut nicht Gewalt und vergießet nicht unschuldiges Blut an diesem Ort“: auch hier werden durch den Fremdling, die Waise und die Witwe die bezeichnet, die in geistiger Beziehung solche sind; denn in der geistigen Welt oder im Himmel weiß man nicht, wer ein Fremdling, wer eine Waise und wer eine Witwe; denn dort sind nicht auch solche, die in der Welt solche waren. Deswegen werden diese Worte, wenn sie vom Menschen gelesen werden, von den Engeln nach ihrem geistigen oder inneren Sinn begriffen.

Ezechiel 22:6, 7: „Siehe, die Fürsten Israels ein jeglicher seinem Arm gemäß, sind in dir gewesen, daß sie Blut vergössen, Vater und Mutter haben sie verachtet in dir, gegen den Fremdling haben sie gehandelt mit Unterdrückung in dir, den Waisen und die Witwe haben sie betrogen in dir“.

Maleachi 3:5: „Treten werde Ich zu euch ins Gericht und werde sein ein eilender Zeuge gegen die Zauberer und gegen die, so falsch schwören und gegen die Unterdrücker des Lohns des Tagelöhners, der Witwe und der Waisen und ablenken den Fremdling und Mich nicht fürchten“.

2. Mose 22:20-23: „Den Fremdling sollst du nicht drücken und ihn nicht bedrängen, irgendeine Witwe oder Waise sollt ihr nicht beleidigen; wirst du ihn beleidigen, ja beleidigen, und wird er schreien, ja schreien zu Mir, so werde Ich hören, ja hören sein Geschrei, und entbrennen wird Mein Zorn und töten werde Ich euch mit dem Schwert, daß eure Weiber Witwen werden, und eure Söhne Waisen“: dieses, wie alle übrigen Gebote, Gerichte und Satzungen in der jüdischen Kirche, war vorbildlich, und sie wurden auch angehalten, im Äußeren so zu tun und durch solches das Inwendige der Liebtätigkeit vorzubilden, obwohl sie keine Liebtätigkeit hatten oder es aus keiner inwendigen Neigung taten. Das Inwendige wäre gewesen, aus Neigung in den Wahrheiten belehren und durch Wahrheiten zum Guten zu leiten diejenigen, die in Unwissenheit waren, und durch das Gute zu den Wahrheiten diejenigen, die im Wissen waren; dann hätten sie Gutes getan im geistigen Sinn dem Fremdling, dem Waisen und der Witwe. Damit aber dennoch das Äußere bleiben sollte um der Vorbildung willen, deshalb war unter den auf dem Berge Ebal ausgesprochenen Verfluchungen: das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugen, 5 Mose 27:19: ihr Recht beugen steht für: das Gegenteil tun, d.h. durch Belehrung und Leben zum Falschen und Bösen leiten.

Weil auch andere des Guten und Wahren berauben und dasselbe eigener Ehre wegen und aus Eigennutz sich zueignen ein Gegenstand der Verfluchungen war, deshalb sprach der Herr, Matthaeus 23:14; Lukas 20:47: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, weil ihr fresset die Häuser der Witwen, und zwar unter dem Vorwand, daß ihr lange Gebete haltet, um des willen werdet ihr um so mehr Verdammnis empfangen“: die Häuser der Witwen fressen bedeutet, diejenigen der Wahrheiten berauben, die sich danach sehnen, und Falsches lehren.

Ebenso war es vorbildlich, daß das auf den Feldern, in den Ölgärten und Weinbergen Zurückgelassene dem Fremdling, der Waise und der Witwe gehören sollte“: 5 Mose 24:19-22, ferner daß sie, „wenn sie vollendet hatten zu entrichten die Zehnten ihres Einkommens im dritten Jahr, geben sollten dem Fremdling, den Waisen und den Witwen, daß sie essen möchten in ihren Toren und satt werden“: 5 Mose 26:12, 13. Weil der Herr allein es ist, der belehrt und zum Guten und Wahren leitet, wird bei Jeremia 49:10, 11 gesagt: „Verlasse deine Waisen, Ich werde sie lebendig machen, und die Witwen werden auf Mich trauen“; und 5 Mose 10:18: „Jehovah schaffet das Recht der Waisen und der Witwen und liebet den Fremdling, ihm zu geben Brot und Kleid“: Brot für das Gute der Liebe: Nr. 2165, 2177, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735; Kleid für das Wahre des Glaubens: Nr. 4545, 4763. Daß Elias, als Hunger war, weil es nicht regnete im Lande, gen Sarepta zu einer Witwe gesandt wurde und sie um einen kleinen Kuchen bat, den sie zuerst machen und ihm geben sollte, und für sie selbst und ihren Sohn nachher, und daß dann der Topf (Kad) mit Mehl nicht aufgebraucht werden und der Ölkrug nicht Mangel haben sollte, 1 Koenige 17:1-13, war vorbildlich, wie alles übrige, was von Elias und was überhaupt im Wort erwähnt wird. Der Hunger, der im Land war, weil es nicht regnete, bildete die Verwüstung des Wahren in der Kirche vor: Nr. 1460, 3364, die Witwe in Sarepta diejenigen außerhalb der Kirche, die nach dem Wahren verlangen, der Kuchen, den sie zuerst machen sollte, das Gute der Liebe zum Herrn: Nr. 2177, den sie aus ihrer zwar kleinen Kraft mehr als sich selber und ihren Sohn lieben sollte. Der Mehl-Kad bedeutet das Wahre aus dem Guten: Nr. 2177, und der Ölkrug die Liebtätigkeit und die Liebe: Nr. 886, 3728, 4582. Elias bildet das Wort vor, durch das solches (bewirkt wird): Nr. 2762. Dieses wird im inneren Sinn auch durch des Herrn Worte verstanden bei

Lukas 4:24-26: „Kein Prophet ist angenehm in seinem Vaterland; in Wahrheit sage ich euch: viele Witwen waren in den Tagen des Elias in Israel, da der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate lang, während großer Hunger herrschte über das ganze Land; zu keiner derselben jedoch wurde Elias gesandt, als gen Sarepta in Zidon, zu einer Witwe“: d.h. zu denjenigen außerhalb der Kirche, die nach dem Wahren verlangen. Die Witwen aber innerhalb der verwüsteten Kirche, zu denen Elias nicht gesandt wurde, sind die, welche nicht im Wahren sind, weil nicht im Guten; denn wo kein Gutes, da ist auch kein Wahres, mag immerhin bei ihnen das Wahre in äußerer Form als wahr erscheinen, sondern es ist wie eine Schale ohne Kern. Die, welche in einem solchen Wahren und auch die im Falschen sind, werden durch Witwen im entgegengesetzten Sinn bezeichnet, so bei

Jesaja 9:13, 14, 16: „Ausrotten wird Jehovah aus Israel Haupt und Schwanz, Zweig und Rohr an einem Tag, der Greis und der Geehrte von Ansehen ist das Haupt, und der Prophet, der Lehrer der Lüge, ist der Schwanz. Darum wird Sich der Herr über die Jünglinge desselben nicht freuen und über seine Waisen und über seine Witwen nicht erbarmen“.

Jeremia 15:7-9: „Worfeln werde Ich sie mit der Worfschaufel in den Toren des Landes, kinderlos machen, verderben werde Ich Mein Volk. Von ihren Wegen haben sie sich nicht bekehrt, zahlreicher sind Mir geworden seine Witwen als der Sand der Meere; kommen lassen werde Ich ihnen über die Mutter der jungen Mannschaft einen Verwüster am Mittage; es wird verschmachten, die sieben geboren hatte, sie soll aushauchen ihre Seele, untergehen soll ihre Sonne, während es noch Tag ist“.

Klagelieder 5:2, 3: „Unser Erbe ist den Fremden zugewandt, unsere Häuser den Ausländern, Waisen sind wir geworden, vaterlos, unsere Mütter sind wie Witwen“.

Weil durch Witwen diejenigen bezeichnet wurden, die nicht im Wahren sind, weil nicht im Guten, darum war es eine Schmach für die Kirchen, auch für die, welche im Falschen aus dem Bösen waren, Witwen genannt zu werden, wie bei

Offenbarung 18:7, 8: „In ihrem Herzen sprach sie: ich sitze als Königin und Witwe bin ich nicht und Trauer werde ich wohl nicht sehen. Darum werden an einem Tage kommen ihre Plagen, Tod und Trauer und Hunger, und mit Feuer wird sie verbrannt werden“: hier von Babel. Ebenso von derselben bei

Jesaja 47:8, 9: „Höre dies, du Üppige, sicher Sitzende, die du sagst in deinem Herzen: ich bin es, und niemand sonst wie ich; nicht werde ich sitzen als Witwe, ich werde nicht erfahren Kinderlosigkeit; nun aber werden über dich kommen diese zwei Übel plötzlich an einem Tag, Kinderlosigkeit und Witwenschaft.

Aus diesem nun kann erhellen, was Witwe im inneren Sinn des Wortes bedeutet; und weil Witwe das Kirchenwahre ohne sein Gutes vorbildete und daher auch bezeichnete, sofern die Gattin das Wahre und der Gatte das Gute ist, darum war es in den Alten Kirchen, wo alles und jedes vorbildete, den Priestern verboten, eine Witwe zur Frau zu nehmen, die nicht die Witwe von einem Priester war, worüber 3 Mose 21:13-15: „Der Hohepriester soll eine Frau in ihrer Jungfrauschaft nehmen; eine Witwe oder Verstoßene oder Verdorbene oder Buhlerin soll er nicht nehmen, sondern eine Jungfrau von seinen Völkern soll er zur Frau nehmen“; und wo vom neuen Tempel (die Rede ist) und vom neuen Priestertum, bei Ezechiel 44:22: „Die Priester Leviten sollen keine Witwe oder Verstoßene sich zu Weibern nehmen, sondern Jungfrauen vom Samen des Hauses Israel; eine Witwe jedoch, welche die Witwe von einem Priester gewesen, sollen sie nehmen“: denn die Jungfrauen, die sie ehelichen sollten, bildeten vor und bezeichneten daher die Neigung zum Wahren; auch eine Witwe von einem Priester die Neigung zum Wahren vom Guten; denn Priester im vorbildlichen Sinn bezeichnet das Gute der Kirche; darum durften auch die Witwen von einem Priester, die kinderlos waren, von den Opfern oder vom Heiligen essen“: 3 Mose 22:12, 13. Daß dies die Bedeutung der Witwe ist, wußten die Angehörigen der Alten Kirche aus ihren Lehren; denn die Lehren, die sie hatten, waren Lehren der Liebe und Liebtätigkeit, die unzählig vieles enthielten, was heutzutage ganz vergessen ist. Aus jenen wußten sie, welche Liebtätigkeit sie üben sollten oder welche Pflicht sie hatten gegen den Nächsten, die Witwen genannt wurden oder Waisen oder Fremdlinge, usw.; ihre Erkenntnisse des Wahren und ihre Wissenschaften bestanden darin, daß sie erkannten und wußten, was ihre Kirchenbräuche vorbildeten und bezeichneten, und die, welche unter ihnen wohl unterrichtet waren, wußten, was die Dinge auf Erden und in der Welt vorbildeten, denn sie wußten, daß die ganze Natur eine das Himmelreich vorbildende Schaubühne sei: Nr. 2758, 2989, 2999, 3483. Solche Kenntnisse erhoben ihre Gemüter zu himmlischen Din-gen, und ihre Lehren leiteten zum Leben hin. Nachdem aber die Kirche von der Liebtätigkeit zum Glauben abgelenkt und, mehr noch, nachdem sie den Glauben von der Liebtätigkeit getrennt und jenen ohne diese und ihre Werke zum seligmachenden gemacht hatte, da konnten die Gemüter nicht mehr durch Erkenntnisse zu himmlischen Dingen erhoben noch durch Lehren zum Leben hingeleitet werden, bis es so weit kam, daß endlich kaum jemand noch glaubt, es gebe ein Leben nach dem Tod und kaum jemand weiß, was das Himmlische ist. Daß es einen geistigen Sinn des Wortes gibt, der nicht im Buchstaben erscheint, das kann man nicht einmal glauben; so verschlossen sind die Gemüter.

  
Yiya esigabeni / 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.