121. Der von der Liebe bzw. tätigen Liebe getrennte Glaube gleicht dem winterlichen Licht, das alles auf Erden erstarren läßt und weder Blüte, Frucht noch Ernte hervorbringt. Der mit der Liebe bzw. tätigen Liebe verbundene Glaube hingegen gleicht dem Licht des Frühlings und des Sommers, in dem alles blüht und gedeiht, 2231, 3146, 3412, 3413. Das winterliche, also das Licht des von der tätigen Liebe getrennten Glaubens, wird in dichte Finsternis verwandelt, sobald Licht aus dem Himmel einfließt. Menschen dieses Glaubens geraten dann in Blindheit und Stumpfsinn, 3412, 3413. Menschen, die in Lehre und Leben den Glauben von der tätigen Liebe trennen, sind in Finsternis, erkennen folglich nicht, was wahr ist; sie sind im Falschen, das nichts als Finsternis ist, 9186. Sie stürzen sich in das, was falsch ist und in das von daher stammende Böse, 3325, 8094. Über die Irrtümer und Falschheiten, in die sie sich stürzen, 4721, 4730, 4776, 4783, 4925, 7779, 8313, 8765, 9224. Das Wort ist ihnen verschlossen, 3773, 4783, 8780. All das, was der Herr so häufig über die Liebe und tätige Liebe (im Wort) und über deren Früchte oder ihr sich durch die Tat erweisendes Gute gelehrt hat, sehen und beachten sie nicht, 1017, 3416. Sie wissen auch nicht, was das Gute und somit auch die himmlische und die tätige Liebe (caelestis amor et charitas) ist, 2507, [2517?], 3603, 4136, 9995.
Der von der tätigen Liebe getrennte Glaube ist kein Glaube, 654, 724, 1162, 1176, 2049, 2116, 2340, [2343?], 2349, 2419, [2417, 3419?] 3849, 3868, 6248, 7039, 7842, [7342?], 9782, [9783?]. Ein solcher Glaube verliert sich im anderen Leben, 2228, 5820. Stellt man als Prinzip den alleinigen Glauben auf, so werden die Wahrheiten durch das Falsche dieses Prinzips befleckt, 2433, [2435?]. (Anhänger dieses Glaubens) lassen sich auch nicht überzeugen, weil es gegen ihr Prinzip verstößt, 2385. Die Doktrin vom Glauben allein zerstört die tätige Liebe, 6353, 8094. Menschen, die Glauben und tätige Liebe trennen, wurden durch Kain, Cham, Ruben, die Erstgeborenen der Ägypter und die Philister vorgebildet, 3325, 7097, 7317, 8093. Menschen, die den alleinigen Glauben für den seligmachenden Glauben halten, entschuldigen das Leben des Bösen, wer aber ein solches Leben führt, hat keinen Glauben, weil keine tätige Liebe, 3865, 7766, 7778, 7790, 7950, 8094. Solche Menschen sind, obgleich sie es nicht wissen, inwendig in den ihrem Bösen entsprechenden Falschheiten, 7790, 7950, darum kann ihnen das Gute nicht verbunden werden, 8981, 8983. Auch im anderen Leben sind sie gegen das Gute und gegen diejenigen, die im Guten sind, 7079, 7127, 7317, 7502, 7945, [7545?], 8096, 8313.
Menschen, die einfältigen Herzens und doch weise sind, wissen, was das Gute des Lebens, d.h. die tätige Liebe, nicht aber, was der (von der Liebe) getrennte Glaube ist, 4741, 4754.
Alles in der Kirche bezieht sich auf das Gute und Wahre, also auf die tätige Liebe und den Glauben, 7752- 7754. Die Kirche ist nicht beim Menschen, bevor die Wahrheiten seinem Leben eingepflanzt und so zum Guten der tätigen Liebe geworden sind, 3310. Die tätige Liebe, nicht der von ihr getrennte Glaube macht die Kirche, 809, 916, 1798, 1799, 1894, [1834?], 1844. Das Innere der Kirche ist tätige Liebe, 4766, 5826. Wo tätige Liebe fehlt, ist folglich keine Kirche, 4766, 5826. Die Kirche wäre eins, wenn alle (Denominationen) unter dem Gesichtspunkt der tätigen Liebe betrachtet würden, auch wenn sie im Blick auf die Glaubenslehren und kultischen Gebräuche verschieden wären, 1286, [1285?], 1316, 1798, 1799, 1834, 1844, 2385, 2982, 3267, 3451. Wieviel Gutes gäbe es in der Kirche, wenn man der tätigen Liebe die erste, dem Glauben die zweite Stelle einräumte! 6269, 6272. Eine jede Kirche beginnt mit der tätigen Liebe, wendet sich aber im Laufe der Zeit abwärts zum Glauben, endlich sogar zum bloßen Glauben, 1834, 1835, 2231, 4683, 8094. Zur letzten Zeit der Kirche ist in ihr kein Glaube, weil keine tätige Liebe mehr vorhanden, 1843. Der Dienst des Herrn besteht in einem Leben tätiger Liebe. 8254, 8256. Die Beschaffenheit des Gottesdienstes richtet sich nach der Beschaffenheit der tätigen Liebe, 2190. Die Angehörigen der äußeren Kirche haben ein Inneres, sofern sie in tätiger Liebe leben, 1100, 1102, 1151, 1153. Die Lehre der Alten Kirche war die Lebenslehre, d.h. die Lehre der tätigen Liebe, nicht die Lehre eines von ihr getrennten Glaubens, 2385, 2417, 3419, 3420, 4844, 6628, 7259-7262.
Der Herr sät und pflanzt das Wahre ins Gute der tätigen Liebe, wenn er den Menschen wiedergebiert, 2663, [2063?], 2189, 3310. Anders kann der Same – das Wahre des Glaubens – nicht Wurzel schlagen, 880. Hernach wachsen das Gute und die Wahrheiten je nach Art und Menge der tätigen Liebe, die aufgenommen wurde, 1016. Das Licht des Wiedergeborenen entstammt nicht seinem Glauben, sondern der von ihm geübten tätigen Liebe vermittelst des Glaubens, 854. Wird der Mensch wiedergeboren, so gehen die Glaubenswahrheiten mit der Lust der Neigung bei ihm ein, weil er sie zu tun liebt, und mit derselben Neigung werden sie auch wieder hervorgerufen, da sie zusammenhängen, 2487, 3040, 3066, 3074, 3336, 4018, 5893.
Menschen, die in der Liebe zum Herrn und in tätiger Liebe gegenüber dem Nächsten leben, verlieren in Ewigkeit nichts, weil sie mit dem Herrn verbunden sind. Anders ergeht es denen, die einem von der Liebe getrennten Glauben huldigen, 7506, 7507. Der Mensch bleibt so, wie das Leben seiner tätigen Liebe, nicht wie sein von der Liebe getrennter Glaube beschaffen ist, 8256. Bei denen, die in tätiger Liebe lebten, kehren im anderen Leben alle angenehmen Zustände wieder und werden ins Unermeßliche vermehrt, 823. Vom Herrn fließt himmlische Seligkeit ein in die tätige Liebe, weil diese das eigentliche Leben des Menschen ist, nicht aber in den von der tätigen Liebe getrennten Glauben, 2363. Im Himmel werden alle nach ihrer tätigen Liebe und niemand nach dem davon getrennten Glauben beurteilt, 1258, 1394. Dort werden auch alle nach der Art ihrer Liebe zusammengesellt, 7085. In den Himmel wird niemand eingelassen, wenn er das Gute denkt, sondern wenn er es will, 2401, 3459. Wenn das Tun des Guten nicht mit dem Wollen und Denken des Guten verbunden ist, gibt es kein Heil und keine Verbindung des inneren Menschen mit dem äußeren, 3987. Der Herr und der Glaube an ihn wird im anderen Leben allein von denen aufgenommen, die in tätiger Liebe sind, 2340, [2343?]. Im Guten wohnt ein fortwährendes Verlangen und Streben, sich mit den Wahrheiten zu verbinden, also die tätige Liebe mit dem Glauben, 9206, 9207, 9495. Das Gute der tätigen Liebe erkennt das ihm entsprechende Glaubenswahre an, und dieses das ihm entsprechende Gute der tätigen Liebe, 2429, 3101, 3102, 3161, 3179, 3180, 4358, 5407, [5807?], 5835, 9637. Darauf beruht die Verbindung der Glaubenswahrheiten mit dem Guten der tätigen Liebe, 3834, 4096, 4097, 4301, 4345, 4353, 4364, 4368, 5365, 7623-7627, 7752-7762, 8530, 9258, 10555. Ihre Verbindung gleicht einer Ehe, 1094, [1904?], 2173, 2503, [2508?]. Das Gesetz der Ehe besagt aber, daß nach dem Wort des Herrn zwei eins sein sollen, 10130, 10168, 10169, so auch Glaube und tätige Liebe, 1094, 2173, 2503. Deshalb ist der Glaube, der wirklich ein Glaube ist, in seinem Wesen tätige Liebe, 2228, 2839, 3180, 9783. Geradeso wie das Gute das Sein einer Sache ist und das Wahre ihr Bestehen von daher, ist die tätige Liebe das Sein der Kirche und der Glaube ihr Bestehen von daher, 3049, 3180, 4574, 5002, 9144, [9145?].
Das Wahre des Glaubens lebt aus dem Guten der tätigen Liebe, folglich ist das Leben nach den Wahrheiten des Glaubens die tätige Liebe, 1589, 1947, 2579, [2571?], 4070, 4096, 4097, 4736, 4757, 4884, 5147, 5928, 9154, 9667, 9841, 10729. Einen Glauben ohne Verbindung mit tätiger Liebe kann es nicht geben; ist das nicht der Fall, so ist nichts Gutes im Glauben, 2261, 4368. Bei einem Menschen, der die Dinge des Glaubens nur weiß und denkt, lebt der Glaube nicht; er lebt nur, wenn er sie will und aus dem Wollen tut, 9224.
Ein Heil aufgrund des Glaubens gibt es nicht, sondern nur aufgrund eines Lebens, das den Glaubenswahrheiten entspricht, und dieses Leben ist die tätige Liebe, 379, 389, 2228, 4663, 4721. Menschen, die nach der Lehre der Kirche denken, der Glaube allein mache selig, werden (nur) selig, wenn sie gerecht handeln um der Gerechtigkeit willen und das Gute tun um des Guten willen, denn dann sind sie auf diese Weise gleichwohl in der tätigen Liebe, 2442, 3242, 3459, 3463, 7506, 7507. Wenn der bloß gedankliche Glaube das Heil bewirken könnte, so würden es alle erlangen, 2364, [2361?], 10659. Die tätige Liebe bewirkt den Himmel beim Menschen und nicht der Glaube ohne sie, 3513, 3584, 3815, 9832, 10714, 10715, 10721, 10724. Im Himmel werden alle nach der tätigen Liebe und nicht nach dem Glauben beurteilt, 1258, 1394, 2364, [2361?], 4802. Die Verbindung des Herrn mit dem Menschen geschieht nicht durch den Glauben, sondern durch ein Leben nach den Wahrheiten des Glaubens, 9380, 10143, 10153, 10310, 10578, 10645, 10648. Der Herr ist der Baum des Lebens, das Gute der tätigen Liebe ist die Frucht und der Glaube das Blattwerk, 3427, 9337. Der Glaube ist das „kleine Licht“, die Liebe das „große Licht“, 30-38.
Die Engel des himmlischen Reiches des Herrn wissen nicht, was der Glaube ist, so daß sie ihn nicht einmal nennen. Die Engel des geistigen Reiches des Herrn hingegen reden vom Glauben, da sie vernünftige Überlegungen über die Wahrheiten anstellen, 202, 203, 337, 2215, [2715?], 3246, 4448, 9166, 10786. Die Engel im himmlischen Reich des Herrn sagen, wenn die Rede von den geistigen Wahrheiten des Glaubens die Rede ist nur „ja, ja“ oder „nein, nein“, die Engel aus dem geistigen Reich des Herrn hingegen lassen sich in Untersuchungen darüber ein, 2715, 3246, 4448, 9166, 10786, wo die Worte des Herrn erklärt werden: „Eure Rede sei ja, ja oder nein, nein, was darüber ist, das ist vom Übel“ (Matthäus 5:37). Die himmlischen Engel aber sind deshalb so, weil sie die Glaubenswahrheiten sogleich ins Leben umsetzen und nicht wie die geistigen Engel zuerst ins Gedächtnis aufnehmen. Deshalb haben die himmlischen Engel ein Innewerden alles dessen, was zum Glauben gehört, 202, 585, 597, 607, 784, 1121, 1387, 1398, 1442, 1919, 5113, 5897, 6367, 7680, 7877, 8521, 8780, 9935, [9936?], 9995, 10124.
Das Vertrauen bzw. die Zuversicht, die in hervorragendem Sinne als der Glaube bezeichnet wird, der da selig macht, findet sich nur bei den Menschen, die hinsichtlich ihres Lebens im Guten, also in der tätigen Leben sind, 2982, 4352, 4683, 4689, 7762, 8240, 9239-9245. Wenige wissen, was diese Zuversicht ist, 3868, 4352.
Über den Unterschied zwischen dem Glauben an das, was von Gott (geoffenbart) ist und dem Glauben an Gott, 9239, 9243. Wissen, anerkennen und glauben sind zu unterscheiden, 896, 4319, 5664 (1/2). Zum Glauben gehört Wissensmäßiges, Vernünftiges und Geistiges, 2504, 8076, [8078?]. Das Erste ist die Anerkennung des Herrn, 10083. Gut ist alles, was vom Herrn her beim Menschen einfließt, 1614, 2016, 2751, 2882, 2883, 2891, 2892, 2904, 6193, 7643, 9128.
Es gibt einen auf Beredung beruhenden Glauben, der aber kein Glaube ist, 2340, [2343?], 2682, 2689, 3417, [3427?], 3865, 8148.
Aufgrund verschiedener Überlegungen scheint es, als ob der Glaube vor der tätigen Liebe bestehe, doch das ist eine Täuschung, 3324. Schon im Lichte der bloßen Vernunft kann man erkennen, daß das Gute, also die tätige Liebe, die erste Stelle einnimmt, und das Wahre, also der Glaube, die zweite, 6273. Das Gute, mithin die tätige Liebe, steht auch tatsächlich an erster Stelle bzw. ist das Erste der Kirche, während das Wahre, also der Glaube, an zweiter Stelle steht bzw. das Zweite der Kirche ist, wenn es auch anders erscheint, 3324 f., 3330, 3336, 3494, 3589, [3539?], 3548, 3556, 3570, 3576, 3603, 3701, 3995, 4337, 4610, [4601?], 4925 f., 4928, 4930, 5351, 6256, 6269, 6272 f., 8042, 8080, 10110. Schon bei den Alten wurde darüber gestritten, ob der Glaube oder die tätige Liebe das Erste oder Erstgeborene der Kirche sei, 367, 2435, 3324.