Die Bibel

 

Lukas 10:29-37

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29 Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: "Wer ist denn mein Nächster?"

30 Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab gen Jericho und fiel unter die Mörder; die zogen ihn aus und schlugen ihn und gingen davon und ließen ihn halbtot liegen.

31 Es begab sich aber ungefähr, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und da er ihn sah, ging er vorüber.

32 Desgleichen auch ein Levit; da er kam zu der Stätte und sah ihn, ging er vorüber.

33 Ein Samariter aber reiste und kam dahin; und da er ihn sah, jammerte ihn sein,

34 ging zu ihm, verband ihm seine Wunden und goß darein Öl und Wein und hob ihn auf sein Tier und führte ihn in die Herberge und pflegte sein.

35 Des anderen Tages reiste er und zog heraus zwei Groschen und gab sie dem Wirte und sprach zu ihm: Pflege sein; und so du was mehr wirst dartun, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme.

36 Welcher dünkt dich, der unter diesen Dreien der Nächste sei gewesen dem, der unter die Mörder gefallen war?

37 Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihn tat. Da sprach Jesus zu ihm: So gehe hin und tue desgleichen!

      

Aus Swedenborgs Werken

 

Vom neuen Jerusalem und seiner Himmlischen Lehre #87

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87. Weil das Gute bei jedem Menschen verschieden ist, entscheidet die Beschaffenheit des Guten darüber, in welchem Grad und Verhältnis jemand ein Nächster ist. Dies zeigt das Gleichnis des Herrn von dem Manne, der unter die Räuber fiel, und an dem, als er halb tot war, der Priester wie auch der Levit vorübergingen. Der Samarier aber hob ihn auf sein Lasttier, nachdem er ihm die Wunden mit Wein und Oel behandelt und verbunden hatte, und brachte ihn zu einer Herberge, wo er für ihn sorgen ließ. Er wird der Nächste genannt, weil er das Gute der tätigen Liebe ausübte, (Lukas 10:29-37). Daher kann man wissen, daß die Menschen unsere Nächsten sind, die sich im Guten befinden. Oel und Wein, die der Samarier in die Wunden goß, bezeichnen auch das Gute und zu ihm gehörige Wahre.

  
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