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5 Mose 32:43

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43 Jauchzet alle die ihr sein Volk seid; denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und wird sich an seinen Feinden rächen und gnädig sein dem Lande seines Volks.

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Himmlische Geheimnisse # 9013

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9013. „Um ihn mit List zu töten“, 2 Mose 21:14, bedeutet die daraus hervorgehende Bosheit und das Verlangen, den Nächsten des ewigen Lebens zu berauben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von töten, insofern es heißt, dem Nächsten Glauben und Liebtätigkeit nehmen und ihn dadurch des geistigen Lebens, welches das ewige Leben ist, berauben, worüber Nr. 6767, 8902; und aus der Bedeutung der List, insofern sie die Bosheit bezeichnet, die aus dem Willen kommt, nach vorausgehendem Denken oder Überlegung, somit aus Vorsatz.

Das Böse geschieht aus Feindschaft oder aus Haß oder aus Rachsucht und zwar sowohl mit List als ohne List; aber das Böse, das durch List geschieht, ist das schlimmste, weil die List wie ein Gift ist, das höllisches Verderben erzeugt und dadurch zerstört; denn es dringt durch das ganze Gemüt bis zu dem Inneren desselben. Der Grund ist, weil der, welcher List übt, das Böse überlegt und durch dasselbe seinen Verstand ernährt und erfreut, und so alles in demselben zerstört, was menschlich ist, d.h. was dem Leben aus dem Guten des Glaubens und der Liebtätigkeit angehört.

Diejenigen, die den Nächsten in der Welt in betreff des Weltlichen und Irdischen mit List bestricken, tun es auch im anderen Leben in betreff des Geistigen und Himmlischen; und weil sie dies im Verborgenen tun, werden sie in die Höllen verwiesen, die nach hinten lie-gen, und zwar um so tiefer, je größer die Bosheit und Schädlichkeit ihrer List ist. Hierdurch werden sie von denen getrennt, die an der Vorderseite liegen; diese heißen Geister, jene aber Genien: Nr. 5035, 5977, 8593, 8622, 8625. Die Genien werden nicht bei den Menschen zugelassen, wie die Geister, weil jene in die Neigung des Willens einfließen, indem sie gegen das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit wirken, und zwar so heimlich, daß man es gar nicht bemerken kann; und auf diese Weise zerstören sie das Wahre des Glaubens. Sie machen sich in den Höllen vor ihren Gefährten unsichtbar, denn diejenigen, die heimlich in der Welt gehandelt haben, können sich im anderen Leben unsichtbar machen, aber wenn sie erscheinen, erscheinen sie unter sich wie Menschen. Allein wenn sie von den Engeln angesehen werden, erscheinen sie als Schlangen, denn sie haben die Natur der Schlangen, und was von ihnen ausgeht, ist wie Gift und ist auch wirklich ein geistiges Gift. Deswegen bedeutet Gift im Worte List, und giftige Schlangen, wie Nattern, Ottern, Vipern, bezeichnen die Arglistigen:

Psalm 58:3, 5: „Im Herzen übt ihr Unrecht; ihr Gift ist wie das Gift der Schlange, wie das der tauben Otter“.

Psalm 140:3, 4: „Sie denken Böses im Herzen, sie spitzen ihre Zunge gleich der Schlange, Gift der Otter ist unter ihren Lippen“.

Jesaja 59:5: „Sie legen Otterneier und weben Spinnengewebe, wer von ihren Eiern ißt, der stirbt“.

Hiob 20:16: „Gift der Ottern saugt er, ihn tötet die Zunge der Natter“.

5. Mose 32:33: „Gift der Drachen ist ihr Wein und schreckliche Galle der Natter“.

Matthaeus 23:29, 33: „Wehe euch, Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, ihr Schlangen und Otterngezüchte, wie wollt ihr dem Gericht der Hölle entfliehen?“.

Die List heißt Heuchelei, wenn (die Menschen) die Frömmigkeit im Munde führen und die Gottlosigkeit im Herzen haben oder Liebtätigkeit im Munde, aber Haß im Herzen oder Unschuld in Gesicht und Benehmen, aber Grausamkeit in der Seele und in der Brust, somit bei denen, die durch Unschuld, Liebtätigkeit und Frömmigkeit täuschen. Diese sind Schlangen und Vipern im inneren Sinn, weil solche, wie oben gesagt wurde, im Lichte des Himmels, von den Engeln gesehen, als Schlangen und Vipern erscheinen, die unter den Wahrheiten Böses verbergen, d.h. die das Wahre arglistig verdrehen, um Böses zu tun; denn sie verbergen gleichsam das Gift unter ihren Zähnen und töten dadurch.

Die aber, die durch den Herrn im Glauben des Wahren und im Leben des Guten stehen, können von ihrem Gift nicht verletzt werden, denn sie sind vom Herrn in einem Licht, in dem die Arglistigen wie Schlangen erscheinen und ihre Tücken als Gift. Daß sie durch den Herrn in Sicherheit sind, wird verstanden unter den Worten des Herrn an Seine Jünger:

Lukas 10:19: „Siehe, Ich gebe euch Macht, auf Schlangen und Skorpionen zu treten“.

Markus 16:18: „Diese Zeichen werden die Gläubigen begleiten: sie werden Schlangen in die Hand nehmen, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden“.

Jesaja 11:8: „Der Säugling wird spielen an dem Loche der Otter“.

Diejenigen, die tiefer von geistiger Arglist, d.h. von Heuchelei durchdrungen sind, werden unter denen verstanden, die wider den Heiligen Geist reden und die keine Vergebung erlangen:

Matthaeus 12:31-34: „Darum sage Ich euch: alle Sünde und Lästerung wird dem Menschen vergeben werden; die Lästerung des Geistes aber wird dem Menschen nicht vergeben werden. Und wer irgendein Wort redet wider des Menschen Sohn, dem wird es vergeben werden, wer aber irgend redet wider den Heiligen Geist, dem wird es nicht vergeben werden, weder in dieser Welt, noch in der zukünftigen. Entweder denket euch einen guten Baum, so ist seine Frucht gut, oder denket euch einen schlechten Baum, so ist seine Frucht schlecht. Ihr Otterngezüchte, wie könnet ihr Gutes reden, da ihr böse seid?“: reden wider den Heiligen Geist heißt, über das, was dem Herrn, Seinem Reich und der Kirche angehört, wie auch über das, was zum Worte gehört Gutes reden und Böses denken, und Gutes tun, aber Böses wollen; denn dann ist inwendig in den Wahrheiten, die sie reden, Falsches verborgen, und in dem Guten, das sie tun, Böses, und dies ist das verborgene Gift. Daher werden sie Otterngezüchte genannt.

Im anderen Leben ist es dem Bösen erlaubt, Böses und auch Falsches zu reden, aber nicht Gutes und Wahres (zu reden), weil dort alle genötigt werden, aus dem Herzen zu reden und ihr Gemüt nicht zu teilen. Die anderes tun, werden von den übrigen getrennt und in Höllen verborgen, aus denen sie niemals herauskommen können. Daß es solche sind, die unter den wider den Heiligen Geist Redenden verstanden werden, erhellt aus den Worten des Herrn: „Entweder denket euch einen guten Baum, so ist sein Frucht gut, oder denket euch einen schlechten Baum, so ist seine Frucht schlecht; wie könnet ihr Gutes reden, da ihr böse seid?“: Matthaeus 12:31-34. Der Heilige Geist ist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, somit das heilige Göttliche selbst, das auf diese Weise innerlich gelästert und entweiht wird. Daß ihnen nicht vergeben wird, kommt daher, weil die Heuchelei oder Arglist in betreff des heilig Göttlichen das Innere des Menschen vergiftet und alles geistige Leben bei ihm zerstört, wie oben gesagt wurde, und zwar zuletzt so sehr, daß nichts Unverdorbenes bei ihnen zu finden ist; denn die Vergebung der Sünden ist die Trennung des Bösen vom Guten und das Zurückwerfen des Bösen auf die Seiten: Nr. 8393, was nicht bei dem geschehen kann, bei dem alles Gute zerstört ist. Daher wird gesagt, „es wird ihm nicht vergeben, weder in dieser Welt, noch in der zukünftigen“.

Solche werden auch verstanden unter dem, „der kein hochzeitliches Kleid anhatte und der an Händen und Füßen gebunden in die äußerste Finsternis geworfen wurde“: Matthaeus 22:11-13; man sehe Nr. 2132. Daß Arglist im Worte die Heuchelei bezeichnet, erhellt aus folgenden Stellen:

Jeremia 9:3-5: „Hütet euch ein jeglicher vor seinem Freunde und trauet keinem Bruder; denn jeder Bruder sucht dem anderen ein Bein zu stellen, und ein Freund hintergeht den anderen, und Wahrheit reden sie nicht; ihre Zunge haben sie gelehrt, Lügen zu reden; du wohnst mitten unter dem Truge; wegen ihrer Arglist weigern sie sich, Mich zu erkennen, spricht Jehovah“.

Psalm 5:7: „Du vertilgst die Lügenredner, den Blutgierigen und Arglistigen verabscheut Jehovah“.

Psalm 32:2: „Selig der Mann, dem Jehovah die Missetat nicht zurechnet, in dessen Geist kein Trug ist“.

Psalm 120:2: „Befreie meine Seele von der Lippe der Lüge, von der Zunge des Trugs“. Ebenso Psalm 52:4; 109:2.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 8902

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8902. „Du sollst nicht töten“, 2 Mose 20:13, bedeutet, niemanden des geistigen Lebens berauben; ferner, den Glauben und die Liebtätigkeit nicht auslöschen wie auch, keinen Haß gegen den Nächsten haben. Dies erhellt aus der Bedeutung von töten, insofern es soviel ist wie des geistigen Lebens berauben. Dies bedeutet aber töten im inneren Sinn, weil in diesem Sinn von dem geistigen Leben oder von dem Leben des Himmels bei dem Menschen gehandelt wird; und weil das geistige Leben oder das Leben des Himmels bei dem Menschen das Leben des Glaubens und der Liebtätigkeit ist, deshalb wird auch durch nicht töten bezeichnet, bei niemandem den Glauben und die Liebtätigkeit auslöschen.

Daß „nicht töten“ im inneren Sinn auch bedeutet, keinen Haß gegen den Nächsten haben, kommt daher, weil derjenige, der Haß hegt, beständig töten will und auch mit der Tat töten würde, wenn er nicht durch die Furcht vor Strafe, vor Verlust des Lebens, des Rufes und anderes dergleichen abgehalten würde; denn der Haß, als das Gegenteil der Liebtätigkeit, stammt aus dem Bösen und trachtet nach nichts anderem, als nach dem Morde dessen, gegen den er Haß hegt: in dieser Welt nach dem Morde seines Leibes, in der anderen Welt nach dem Morde seiner Seele. Dies wird verstanden unter den Worten des Herrn:

Matthaeus 5:21-26: „Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt wurde: Du sollst nicht töten, wer aber tötet, soll dem Gerichte verfallen sein. Ich aber sage euch: Ein jeder, der seinem Bruder zürnt ohne Ursache, soll dem Gerichte verfallen sein; wer zu seinem Bruder sagt: Raka, soll dem hohen Rat verfallen sein; wer aber sagt: du Narr! der soll der Feuerhölle verfallen sein“: unter „seinem Bruder zürnen ohne Ursache“ wird verstanden, Haß gegen den Nächsten hegen und die Grade der Steigerung derselben werden beschrieben durch „Raka zu ihm sagen“, und ihn einen Narren nennen. Daß Zorn ein Abwenden von der Liebtätigkeit ist und aus dem Bösen stammt und somit auch Haß ist, sehe man Nr. 357, 4164, 5034, 5798, 5887, 5888. Daß töten im inneren Sinn bedeutet, jemand des geistigen Lebens berauben, daher den Glauben und die Liebtätigkeit auslöschen, erhellt fast aus allen Stellen im Worte, wo das Töten erwähnt oder genannt wird:

Jesaja 13:9-18: „Siehe, der Tag Jehovahs kommt grausam, voll Grimmes und brennenden Zornes, daß er das Land zur Wüste mache und die Sünder aus demselben vertilge; dann werden die Sterne des Himmels und seine Gestirne nicht leuchten in ihrem Lichte, die Sonne wird verdunkelt werden bei ihrem Aufgang und der Mond seinen Schein nicht erglänzen lassen. Ich werde die Bosheit heimsuchen auf dem Erdkreis und an den Gottlosen ihre Missetat; seltener will Ich die Menschen machen als reines Gold, und die Söhne des Menschen als Gold von Ophir. Jeder, den man findet, wird durchbohrt werden, und jeder, der sich versammelt, wird durch das Schwert fallen; ihre Kinder wird man zerschmettern vor ihren Augen; ihre Häuser werden geplündert und ihre Weiber geschändet werden, die Bogen der Feinde werden die Jünglinge niederschmettern und ihr Auge der Kinder nicht schonen“: es wird hier von der letzten Zeit der Kirche gehandelt, wenn kein Glaube und keine Liebtätigkeit mehr sein wird, und diese Zeit ist der Tag Jehovahs, der grausame, voller Grimm und brennenden Zornes.

Jeder kann sehen, daß hier etwas anderes zu verstehen ist als die nackten Worte besagen, was aber darunter zu verstehen ist, kann er nur aus der Bedeutung der Worte im geistigen Sinn erkennen. Daß in diesem Sinn das Land die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 566, 662, 1067, 1262, 1413, 1607, 1733, 1850, 2117, 2118 E, 2928, 3355, 4447, 4535, 5577, 8011, 8732. Das Land zur Wüste machen und die Sünder aus demselben vertilgen, bedeutet daher, daß der Mensch der Kirche alsdann ohne Glauben und ohne Liebtätigkeit sei; daß die Sterne und Gestirne Erkenntnisse des Wahren und Guten bedeuten, sehe man Nr. 2120, 2495, 2849, 4697; und es wird gesagt, daß sie nicht leuchten in ihrem Lichte, wenn sie nicht mehr vom Lichte des Himmels, das durch den Glauben der Liebtätigkeit einfließt, erleuchtet werden; daß die Sonne die Liebe zum Herrn bedeutet und der Mond den Glauben an Ihn: Nr. 2120, 2441, 2495, 3636, 3643, 4060, 4321, 4696, 5097, 5377 E, 7078, 7083, 7171, 7173, 8644, 8812. Daß die Sonne verdunkelt wird bei ihrem Aufgang, bedeutet daher, daß die Liebe zum Herrn bei dem Menschen nicht mehr bestehen könne; und daß der Mond seinen Schein nicht erglänzen lasse bedeutet, daß auch keine Liebtätigkeit und kein Glaube bestehe und somit der Mensch nicht mehr wiedergeboren werden könne. Die Menschen seltener machen als reines Gold und die Söhne des Menschen als Gold von Ophir, bedeutet, daß man das Gute und das Wahre nicht mehr sehe, denn der Mensch bedeutet das Gute der Kirche: Nr. 4287, 8547, und der Sohn des Menschen das Wahre aus dem Guten; im höchsten Sinn das aus dem Herrn hervorgehende göttlich Wahre: Nr. 1729, 1733, 2813, 5104. Ein jeder, den man findet, wird durchgebohrt werden bedeutet, daß alle durch das Böse des Falschen zugrunde gehen werden und jeder, der sich versammelt, wird durch das Schwert fallen bedeutet, daß sie durch das Falsche zugrunde gehen. Daß durchbohrt werden bedeutet, zugrunde gehen durch das Böse des Falschen: Nr. 4503; und durch das Schwert fallen, zugrunde gehen durch das Falsche: Nr. 2799, 4499, 7102, 8294. Die Kinder werden zerschmettert bedeutet, daß man die Unschuld gänzlich austilgen werde, denn Kinder bedeuten Unschuld: Nr. 430, 2126, 3183, 3494, 5608. Die Frauen werden geschändet werden bedeutet, das Gute des Wahren werde verkehrt werden von dem Bösen des Falschen, denn die Frauen bedeuten das Gute des Wahren: Nr. 2517, 4510, 4823, 7022; und schänden heißt verkehren: Nr. 2466, 4865. Die Bogen werden die Jünglinge niederstrecken bedeutet, die Wahrheiten des Guten würden durch die Lehre des Falschen aus dem Bösen zugrunde gehen; denn der Bogen bedeutet die Lehre des Wahren und im entgegengesetzten Sinn die Lehre des Falschen: Nr. 2686, 6422, 8800; die Jünglinge bezeichnen die begründeten Wahrheiten: Nr. 2668. Und der Söhne wird ihr Auge nicht schonen bedeutet, daß auch der, welcher die Wahrheiten versteht, sie dennoch auslöschen werde, denn die Söhne bedeuten Wahrheiten: Nr. 489, 491, 533, 1147, 2803, 2813, 3373, 4257, 5542, und das Auge das Verständnis des Wahren: Nr. 2701, 4403-4421, 4523-4534. Hieraus geht nun deutlich hervor, was unter dieser Weissagung verstanden wird, nämlich daß, wenn die Kirche zu ihrem Ende gelangt ist, alles Wahre und alles Gute zugrunde gehen werde. Dies erhellt auch daraus, daß durchbohrt, zerschmettert, überhaupt getötet werden, das Erlöschen des Glaubens und der Liebtätigkeit bedeutet.

Jeremia 12:3, 4: „Reiße sie hinweg wie Schafe zum Schlachten und weihe sie zum Tage des Würgens. Wie lange soll das Land trauern und das Gras des ganzen Feldes verwelken? Wegen der Bosheit seiner Bewohner sollen vertilgt werden die Tiere und die Vögel“: der Tag des Würgens für die Zeit der verwüsteten Kirche, d.h. ihre letzte Zeit, wenn kein Glaube mehr ist, weil keine Liebtätigkeit vorhanden ist. Das Land wird trauern, bedeutet die Kirche. Das Gras des ganzen Feldes wird verwelken bedeutet, alles Wahre der Kirche werde zugrunde gehen. Vertilgt werden die Tiere und die Vögel, bedeutet die Vertilgung des Guten und Wahren. Daß das Land die Kirche bezeichnet, sehe man gleich oben; daß das Gras des Feldes das Wahre der Kirche bedeutet: Nr. 7571; daß das Feld die Kirche ist: Nr. 2971, 3310, 3766, daß die Tiere das Gute und die Neigungen des Guten bezeichnen: Nr. 5149, 7441. Hieraus kann man erkennen, was der innere Sinn dieser Worte ist, wie auch, daß Geistiges und Heiliges der Kirche und des Himmels in dem einzelnen liegt; und daß man ohne den inneren Sinn durchaus nicht verstehen würde, was der Tag des Würgens ist und was es heißt, daß das Land trauern und das Gras des ganzen Feldes verwelken werde, und daß alsdann die Tiere und Vögel vertilgt werden sollen.

Sacharja 11:4: „So spricht Jehovah, dein Gott: Weide die Schafe des Würgens, die ihre Besitzer würgen, ohne sich schuldig zu fühlen“: Schafe des Würgens steht für diejenigen, die im einfältig Guten stehen und bei denen die Glaubenswahrheiten nicht durch ihre Schuld ausgerottet werden, sondern durch die Schuld derer, die lehren.

Jesaja 27:6, 7; 26:21: „In den kommenden Tagen wird Jakob Wurzel schlagen, sprossen und blühen wird Israel, so daß der Erdkreis mit Früchten erfüllt wird; schlug er wohl (Israel), wie er seine Dränger schlug, oder ward es erwürget, wie die Getöteten jener gewürgt wurden? Siehe, Jehovah geht hervor aus Seinem Wohnsitze, um heimzusuchen die Missetat der Erde, alsdann wird die Erde ihr Blut enthüllen und nicht mehr verheimlichen ihre Erschlagenen“: auch hier wird im inneren Sinn von der letzten Zeit der Kirche gehandelt, wenn eine neue Kirche errichtet werden soll, während die alte zugrunde geht. Jakob steht für diejenigen, die in der äußeren Kirche sind; Israel für diejenigen, die in der inneren. Der Erdkreis für die Kirche im allgemeinen, die Erde für die alte Kirche. Die Erschlagenen für diejenigen, bei denen kein Glaube ist, weil keine Liebtätigkeit.

Jesaja 14:19, 20: „Du bist herausgeworfen aus deinem Grabe wie ein verabscheuter Zweig, wie ein Kleid der Erwürgten, der mit dem Schwert Durchbohrten; du wirst nicht mit ihnen vereint werden im Grabe, denn du hast dein Land zugrunde gerichtet, dein Volk hast du getötet“: die Erwürgten sind diejenigen, die des geistigen Lebens beraubt wurden; du hast dein Volk getötet bedeutet, daß er das Wahre und Gute des Glaubens zerstört habe. Es ist hier die Rede von Babel, durch das die Entweihung des Guten bezeichnet wird: Nr. 1182, 1283, 1295, 1306, 1307, 1308, 1321, 1322, 1326; wie auch die Verwüstung desselben: Nr. 1327 E.

Jeremia 4:31; 5:1: „Ich habe die Stimme der Tochter Zions gehört, sie seufzt mit ausgebreiteten Händen: Wehe mir, denn meine Seele ist ermattet von den Würgern; laufet durch die Straßen Jerusalems und sehet doch und erkennet und forschet auf ihren Wegen, ob ihr einen Mann findet, ob einer Gerechtigkeit übt und nach Wahrheit fragt“: die Tochter Zions bedeutet die himmlische Kirche; die Würger sind diejenigen, die das Gute und Wahre zerstören; ein Mann, der Gerechtigkeit übt, bedeutet diejenigen, die im Wahren sind aus dem Guten.

Ezechiel 13:19: „Ihr habt Mich entweiht (entheiligt) bei Meinem Volke für eine handvoll Gerste und für einige Stücke Brot, um die Seelen zu töten, die nicht sterben sollen und um die Seelen zu beleben, die nicht leben sollen“: die Seelen töten, bedeutet hier offenbar, des geistigen Lebens berauben.

Weil töten auch dieses bedeutete, deshalb kamen auf dem Berge Ebal Verwünschungen vor gegen den, der seinen Gefährten im Verborgenen tötet und Geschenke nimmt, um zu töten die Seele des unschuldigen Blutes: 5 Mose 27:24, 25. Matthaeus 24:9: „Bei der Vollendung des Zeitlaufes werden sie euch überantworten in Trübsal und euch töten, und ihr werdet gehasset werden von allen Völkern um Meines Namens willen“.

Johannes 16:2, 3: „Jesus sprach zu Seinen Jüngern: Es kommt die Stunde, daß, wer euch tötet, meinen wird, er leiste Gott einen heiligen Dienst; und das werden sie tun, weil sie weder Meinen Vater noch Mich erkennen“: hier wird auch durch töten bezeichnet, des geistigen Lebens berauben, d.h. des Glaubens und der Liebe, denn durch Jünger wird alles bezeichnet, was zum Wahren und Guten des Glaubens und der Liebtätigkeit gehört: Nr. 3488, 3858 E, 6397. Daß nicht die Jünger, zu denen der Herr hier redete, verstanden werden, ergibt sich deutlich daraus, daß hier von der Vollendung des Zeitlaufs geredet wird, wo der Herr wiederkommen sollte in den Wolken des Himmels, worüber die Jünger Ihn befragten, und unter dem (dem Zeitlauf) die letzte Zeit der Kirche verstanden wird, zu der die Jünger nicht mehr leben konnten; man sehe Nr. 3488. Markus 13:12: „Es wird ein Bruder den andern zum Tode überantworten und der Vater seine Kinder; die Kinder werden sich empören wider die Eltern und sie töten“: hier wird auch von den letzten Zeiten gehandelt, wo gleichfalls durch töten bezeichnet wird, des Wahren und des Guten des Glaubens und der Liebtätigkeit, somit des geistigen Lebens berauben.

Lukas 11:49, 51: „Ich will Propheten und Apostel zu ihnen schicken, aber von denselben werden sie etliche töten und verfolgen; vom Blut Habels bis zum Blute Sacharias, des Propheten, wird von diesem Geschlechte das Blut der Propheten gefordert werden“: Propheten und Apostel im geistigen Sinn bedeuten das Wahre und Gute der Kirche; töten bedeutet, dasselbe austilgen. Das Blut Habels bedeutet die Vertilgung der Liebtätigkeit. Daß die Propheten die Wahrheiten der Lehre aus dem Worte bedeuten, sehe man Nr. 2534, 7269; daß das Blut Habels die Austilgung der Liebtätigkeit bezeichnet: Nr. 374. Offenbarung 18:24: „Das Blut der Propheten und der Heiligen ist in Babel gefunden worden, und derer, die erwürgt wurden auf Erden“: auch hier bedeutet das Blut der Heiligen und Propheten die Ausrottung des Guten und Wahren des Glaubens und der Liebtätigkeit. Die Erwürgten sind diejenigen, die in Ansehung des geistigen Lebens zugrunde gingen. Daß das Blut die an der Liebtätigkeit verübte Gewalttat bezeichnet sowie auch alles Böse im allgemeinen, sehe man Nr. 374, 1005; wie auch die Entweihung des Wahren im besonderen: Nr. 4735, 6978, 7317, 7326. Weil durch den Getöteten oder Erschlagenen die Vernichtung des Guten und Wahren bezeichnet wird und in der jüdischen Kirche alle Einrichtungen geistige und himmlische Vorbildungen dessen waren, was im Reich des Herrn ist, und im höchsten Sinn Vorbilder des Göttlichen im Herrn, deshalb wurde für den Fall, daß ein Erschlagener auf dem Felde liegend gefunden wurde, folgendes Sühneverfahren dem Volke befohlen:

5. Mose 21:1-8: sie sollten nämlich messen gegen die Stätte hin, vom Erschlagenen aus, der auf dem Felde lag, und die Ältesten der nächsten Stadt sollten eine junge Kuh (Kalbin) nehmen, die noch keine Arbeit getan und noch kein Joch getragen hatte, und sie an einen schnell strömenden Fluß bringen, und die Priester, die Söhne Levis, sollten ihr daselbst den Hals abhauen, alsdann sollten die Ältesten der Stadt ihre Hände waschen über der jungen Kuh und sprechen: „Unsere Hände haben dies Blut nicht vergossen, und unsere Augen haben es nicht gesehen“, und dadurch werde das Blut gesühnt. Wer könnte jemals wissen, warum ein solches Verfahren wegen eines auf einem Felde liegenden Erschlagenen angeordnet worden sei, wenn er nicht aus dem inneren Sinn wüßte, was ein auf dem Felde liegender Durchbohrter (Erschlagener), was die nächste Stadt, die junge Kuh, der strömende Fluß, das Waschen der Hände und das übrige dort Vorkommende bedeutet? Der Erschlagene auf dem Felde bedeutet das vernichtete Wahre und Gute: Nr. 4503, das Feld die Kirche: Nr. 2971, 3310, 3766; die Stadt die Lehre des Wahren: Nr. 402, 2449, 2943, 3216, 4492, 4493; die Ältesten der Stadt die mit dem Guten übereinstimmenden Wahrheiten: Nr. 6524, 6525, 8578, 8585; die junge Kuh, die noch kein Joch getragen, das noch nicht befestigte Wahre (was eine junge Kuh bedeutet, sehe man Nr. 1824, 1825); das Waschen der Hände über der jungen Kuh an dem schnell strömenden Flusse, die Reinigung von dem Bösen, weil es verübt wurde aus ungemäßigtem Eifer eines Menschen, der nicht wußte, was das Wahre ist. Hieraus, wie aus dem übrigen, kann man erkennen, welche und wieviele Geheimnisse im einzelnen des Wortes enthalten sind, die nicht einmal als Geheimnisse erscheinen würden, wenn man glaubte, daß der Buchstabensinn das Ganze des Wortes sei, und daß somit nichts Heiligeres und Himmlischeres inwendig in demselben verborgen liege, während doch der Buchstabensinn für den Menschen in der Welt, d.h. für den natürlichen Menschen, der innere Sinn aber für den Menschen im Himmel, d.h. für den geistigen Menschen ist.

Hieraus erhellt, was das Gebot „du sollst nicht töten“ in sich schließt, nämlich daß man keinen Menschen töten dürfe, weder in betreff seines Körpers, noch in betreff seiner Seele; daß also der Mensch nicht nur des Lebens in der Welt, sondern auch besonders des Lebens im Himmel nicht beraubt werden dürfe. Wenn dieses Gebot nicht auch zugleich obiges in sich schlösse, so wäre es nicht von Jehovah selbst, d.h. vom Herrn, mit lauter Stimme auf dem Berge Sinai mit so großen Wundern verkündigt worden; denn alle Völker und Nationen wissen ohne unmittelbare Offenbarung, und ihre Gesetze sprechen es auch bestimmt aus, daß man keinen Menschen töten dürfe, wie auch, daß man die Ehe nicht brechen, nicht stehlen, kein falsches Zeugnis reden dürfe. Es ist auch nicht glaublich, daß das israelitische Volk so albern gewesen sei, daß es allein nicht gewußt hätte, was alle auf dem ganzen Erdkreis wußten. Aber das geoffenbarte Wort birgt, weil es von dem Göttlichen Selbst ausgeht, Höheres und Allgemeineres in seinem Schoße, nämlich solches, was dem Himmel angehört, somit das, was nicht nur das Leben des Leibes, sondern auch das Leben der Seele oder das ewige Leben betrifft. Dadurch unterscheidet sich das Wort und ist so hoch erhaben über alle anderen Schriften.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.