Bible

 

2 Mose 22

Studie

   

1 Wenn jemand einen Ochsen stiehlt oder ein Stück Kleinvieh, und schlachtet es oder verkauft es, so soll er fünf Ochsen erstatten für den Ochsen und vier Stück Kleinvieh für das Stück. -

2 Wenn der Dieb beim Einbruch betroffen wird, und er wird geschlagen, daß er stirbt, so ist es ihm keine Blutschuld;

3 wenn die Sonne über ihm aufgegangen ist, so ist es ihm eine Blutschuld. Er soll gewißlich erstatten; wenn er nichts hat, soll er für seinen Diebstahl verkauft werden.

4 Wenn das Gestohlene lebend in seiner Hand gefunden wird, es sei ein Ochse oder ein Esel oder ein Stück Kleinvieh, soll er das Doppelte erstatten.

5 So jemand ein Feld oder einen Weingarten abweiden läßt und er sein Vieh hintreibt, und es weidet auf dem Felde eines anderen, so soll er es vom Besten seines Feldes und vom Besten seines Weingartens erstatten.

6 Wenn ein Feuer ausbricht und Dornen erreicht, und es wird ein Garbenhaufen verzehrt, oder das stehende Getreide oder das Feld, so soll der gewißlich erstatten, der den Brand angezündet hat.

7 So jemand seinem Nächsten Geld oder Geräte in Verwahrung gibt, und es wird aus dem Hause dieses Mannes gestohlen, wenn der Dieb gefunden wird, so soll er das Doppelte erstatten;

8 wenn der Dieb nicht gefunden wird, so soll der Besitzer des Hauses vor die Richter treten, ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Nächsten ausgestreckt hat. -

9 Bei jedem Falle von Veruntreuung betreffs eines Ochsen, eines Esels, eines Stückes Kleinvieh, eines Kleides, betreffs alles Verlorenen, wovon man sagt: "das ist es", soll beider Sache vor die Richter kommen; wen die Richter schuldig sprechen, der soll seinem Nächsten das Doppelte erstatten. -

10 So jemand seinem Nächsten einen Esel oder einen Ochsen oder ein Stück Kleinvieh oder irgend ein Vieh in Verwahrung gibt, und es stirbt oder wird beschädigt oder weggeführt, und niemand sieht es,

11 so soll der Eid Jehovas zwischen ihnen beiden sein, ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Nächsten ausgestreckt hat; und sein Besitzer soll es annehmen, und jener soll nichts erstatten.

12 Und wenn es ihm wirklich gestohlen worden ist, so soll er es seinem Besitzer erstatten.

13 Wenn es aber zerrissen worden ist, so soll er es als Zeugnis bringen; er soll das Zerrissene nicht erstatten.

14 Und wenn jemand von seinem Nächsten ein Stück Vieh entlehnt, und es wird beschädigt oder stirbt, war sein Besitzer nicht dabei, so soll er es gewißlich erstatten;

15 wenn sein Besitzer dabei war, soll er es nicht erstatten. Wenn es gemietet war, so ist es für seine Miete gekommen.

16 Und so jemand eine Jungfrau betört, die nicht verlobt ist, und liegt bei ihr, so soll er sie gewißlich durch eine Heiratsgabe sich zum Weibe erkaufen.

17 Wenn ihr Vater sich durchaus weigert, sie ihm zu geben, so soll er Geld darwägen nach der Heiratsgabe der Jungfrauen. -

18 Eine Zauberin sollst du nicht leben lassen. -

19 Jeder, der bei einem Vieh liegt, soll gewißlich getötet werden. -

20 Wer den Göttern opfert außer Jehova allein, soll verbannt werden.

21 Und den Fremdling sollst du nicht bedrängen und ihn nicht bedrücken, denn Fremdlinge seid ihr im Lande Ägypten gewesen.

22 Keine Witwe und Waise sollt ihr bedrücken.

23 Wenn du sie irgend bedrückst, so werde ich, wenn sie irgendwie zu mir schreit, ihr Geschrei gewißlich erhören;

24 und mein Zorn wird entbrennen, und ich werde euch mit dem Schwerte töten, und eure Weiber sollen Witwen und eure Kinder Waisen werden. -

25 Wenn du meinem Volke, dem Armen bei dir, Geld leihst, so sollst du ihm nicht sein wie ein Gläubiger; ihr sollt ihm keinen Zins auferlegen. -

26 Wenn du irgend deines Nächsten Mantel zum Pfande nimmst, so sollst du ihm denselben zurückgeben, ehe die Sonne untergeht;

27 denn es ist seine einzige Decke, sein Kleid für seine Haut; worin soll er liegen? Und es wird geschehen, wenn er zu mir schreit, so werde ich ihn erhören, denn ich bin gnädig. -

28 Die Richter sollst du nicht lästern, und einem Fürsten deines Volkes sollst du nicht fluchen.

29 Mit der Fülle deines Getreides und dem Ausfluß deiner Kelter sollst du nicht zögern. Den erstgeborenen deiner Söhne sollst du mir geben.

30 Desgleichen sollst du mit deinem Ochsen tun und mit deinem Kleinvieh; sieben Tage soll es bei seiner Mutter sein, am achten Tage sollst du es mir geben. -

31 Und heilige Männer sollt ihr mir sein, und Fleisch, das auf dem Felde zerrissen worden ist, sollt ihr nicht essen; ihr sollt es den Hunden vorwerfen.

   

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Himmlische Geheimnisse # 9166

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9166. „So soll der Eid Jehovahs sein zwischen ihnen beiden“,

2. Mose 22:10, bedeutet die Untersuchung darüber durch Wahrheiten aus dem Wort im ganzen und einzelnen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Eides, sofern es die Bestätigung durch Wahrheiten ist, wovon Nr. 2842, 3037, 3375. Daher bedeutet der Eid Jehovahs (die Untersuchung) durch Wahrheiten aus dem Wort, denn in diesem sind die Wahrheiten Jehovahs oder die göttlichen Wahrheiten. Und aus der Bedeutung von „ihnen beiden“, sofern es ausdrückt, im ganzen und einzelnen, denn „zwischen beiden“ bedeutet im inneren Sinn nicht zwischen zweien, sondern im ganzen und einzelnen; zwei bezeichnet nämlich die Verbindung in eins: Nr. 1686, 3519, 5194, 8423; somit bedeutet es alles, was in einem ist, somit das Ganze und Einzelne in demselben.

Daß man unter zwei im Himmel solches versteht, kommt daher, daß wenn bei den Engeln von zwei Wahrheiten die Rede ist, die nicht miteinander übereinstimmen, sich unterhalb ihrer zwei Geister darstellen, die miteinander streiten und welche die Träger mehrerer Gesellschaften sind. Dann erscheint das Ganze und Einzelne, was der einen Wahrheit angehört, bei dem einen Geist, und das Ganze und Einzelne, was der anderen Wahrheit angehört, bei dem anderen. Dadurch wird man inne, wie sie verbunden werden können. Daß es so ist, davon durfte ich mich durch Erfahrung überzeugen. Daher kommt es, daß durch zwei auch das Volle bezeichnet wird: Nr. 9103. Bei der israelitischen und jüdischen Völkerschaft war es aber erlaubt, bei Jehovah zu schwören, weil sie nicht innere, sondern äußere Menschen waren und beim Gottesdienst nur das Äußere ohne das Innere auffaßten. Daß sie von solcher Art waren, sehe man Nr. 4281, 4293, 4429, 4433, 4680, 4844, 4847, 4865, 4903, 6304, 8588, 8788, 8806. Wenn die Bekräftigung des Wahren in den vom Inwendigen getrennten äußeren Menschen fällt, so geschieht sie durch einen Eid; anders aber, wenn sie in den äußeren durch den inwendigeren fällt, denn im inwendigen (Menschen) erscheint das Wahre in seinem Licht, aber im äußeren ohne den inwendigen erscheint das Wahre in der Finsternis. Daher kommt es, daß die himmlischen Engel, die im innersten oder dritten Himmel sind, weil im höchsten Licht, die Wahrheiten nicht einmal durch Vernunftgründe beweisen. Noch weniger streiten und vernünfteln sie darüber, sondern sie sagen nur: ja oder nein. Der Grund ist, weil sie dieselben vom Herrn her innewerden und sehen. Daher kommt es, daß der Herr sich über die Eidschwüre in folgender Weise ausgesprochen hat:

Matthaeus 5:33-37: „Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist: Du sollst nicht falsch schwören, aber dem Herrn (sollst du) deine Eidschwüre lösen (halten); Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist Seiner Füße Schemel, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs; auch sollst du nicht schwören bei deinem Haupt, denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. Eure Rede aber sei: Ja, ja, nein, nein, was darüber ist, das ist vom Bösen“: diese Worte besagen, daß die göttlichen Wahrheiten vom Herrn und nicht vom Menschen bekräftigt werden sollen. Dies geschieht aber, wenn es innerliche Menschen sind und nicht äußere; denn die äußeren Menschen bekräftigen sie durch Eidschwüre, die innerlichen aber durch Vernunftgründe. Menschen, die noch innerlicher sind, bekräftigen sie gar nicht, sondern sagen nur, daß es so sei oder nicht so sei. Äußere Menschen sind die, welche natürliche Menschen genannt werden, die innerlichen werden geistige Menschen genannt, und die noch innerlicheren werden himmlische Menschen genannt. Daß diese, nämlich die himmlischen, aus dem Herrn inne werden, ob etwas wahr sei oder nicht, sehe man Nr. 2708, 2718, 3246, 4448, 7877. Hieraus erhellt, was es in sich schließt, wenn der Herr sagt: „Ihr sollt überhaupt nicht schwören“; sodann: „Eure Rede sei ja, ja, nein, nein“. Es soll aber erklärt werden, warum auch gesagt wird, sie sollten weder schwören beim Himmel noch bei der Erde noch bei Jerusalem noch bei ihrem Haupte, und daß eine über „ja, ja, nein, nein“ hinausgehende Rede vom Bösen sei:

Schwören beim Himmel heißt, beim göttlich Wahren, somit beim Herrn (schwören), denn der Himmel ist nicht Himmel aus den Engeln, an sich betrachtet, sondern aus dem vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren, somit aus dem Herrn in ihnen; denn das Göttliche in ihnen macht, daß sie Engel des Himmels sind und heißen. Daher kommt es, daß gesagt wird, diejenigen, die im Himmel sind, seien im Herrn, wie auch, daß der Herr alles im ganzen und im einzelnen des Himmels sei, ferner daß die Engel göttliche Wahrheiten sind, weil Empfänger des göttlich Wahren vom Herrn. Daß der Himmel nur vermöge des Göttlichen des Herrn in ihm Himmel ist und heißt, sehe man Nr. 552, 3038, 3700; daß die Engel göttliche Wahrheiten sind: Nr. 4295, 4402, 7268, 7873, 8301; und daß unter Engel im Wort etwas vom Herrn verstanden wird: Nr. 1925, 2821, 3039, 4085, 4295, 6280; weil aber der Himmel der Herr ist in Ansehung des göttlich Wahren, darum wird gesagt, man solle nicht schwören beim Himmel, weil er der Thron Gottes sei, denn der Thron Gottes bedeutet das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht: Nr. 5313, 6397, 9039. Schwören aber bei der Erde heißt, bei der Kirche (schwören), somit beim göttlich Wahren in ihr, denn wie der Himmel der Herr ist vermöge des göttlich Wahren, das von Ihm ausgeht, so ist Er auch die Kirche, insofern die Kirche der Himmel des Herrn oder Sein Reich auf Erden ist. Daß die Erde im Wort die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 662, 1066, 1262, 1733, 1850, 2117, 2118, 2928, 3355, 4535, 4447, 5577, 8011, 8732; und weil die Erde die Kirche bedeutet, wo das Göttliche des Herrn unterhalb des Himmels ist, darum wird gesagt, man solle nicht schwören bei der Erde, weil sie der Schemel der Füße Gottes sei. Schemel der Füße bezeichnet das göttlich Wahre unterhalb des Himmels, wie es das Wort im buchstäblichen Sinn ist; denn auf dieses stützt sich, und auf ihm steht gleichsam das göttlich Wahre im Himmel, welches das Wort im inneren Sinn ist. Jenes Wahre wird durch Schemel der Füße bezeichnet bei Psalm 99:5; 132:7; bei Jesaja 60:13 und bei Klagelieder 2:1. Schwören bei Jerusalem aber heißt, bei der Lehre des Wahren aus dem Wort; denn Jerusalem im weiten Sinn bedeutet die Kirche: Nr. 2117, 3654. Wenn aber zuerst die Erde genannt wird, welche die Kirche bedeutet, und nachher Jerusalem, dann bedeutet Jerusalem die Lehre der Kirche, mithin die Lehre des göttlich Wahren aus dem Wort. Ebendeshalb heißt sie die Stadt des großen Königs; denn durch Stadt wird im Wort in dessen innerem Sinn die Lehre des Wahren bezeichnet, man sehe Nr. 402, 2449, 2943, 3216, 4478, 4492, 4493. Schwören bei seinem Haupt heißt aber, bei dem Wahren schwören, das der Mensch selbst für wahr hält und zum Gegenstand seines Glaubens macht; denn das macht beim Menschen das Haupt und wird auch durch Haupt bezeichnet bei Jesaja 15:2; 29:10; Ezechiel 7:18; 13:18; 16:12; 29:18; Matthaeus 6:17 und anderwärts. Daher wird auch gesagt, „weil du kein einziges Haar weiß oder schwarz machen kannst“; denn Haar bedeutet das Wahre des äußeren oder natürlichen Menschen: Nr. 3301, wie es diejenigen haben, die im Wahren des Glaubens sind nicht darum, weil sie inne werden, daß es wahr sei, sondern darum, weil die Lehre der Kirche so lehrt. Und weil sie das nicht anderswoher wissen können, wird gesagt, man soll nicht dabei schwören, weil sie das Haar nicht weiß oder schwarz machen können. Das Haar weiß machen heißt, von sich aus das Wahre als wahr erklären, und das Haar schwarz machen heißt, von sich aus das Falsche als falsch ansehen; denn das Weiße wird gesagt vom Wahren: Nr. 3301, 3993, 4007, 5319, und daher das Schwarze vom Falschen.

Hieraus erhellt nun, was darunter verstanden wird, daß man überhaupt nicht schwören soll, weder beim Himmel noch bei der Erde, auch nicht bei Jerusalem noch bei seinem Haupt, nämlich: Das göttlich Wahre soll nicht bestätigt werden vom Menschen, sondern vom Herrn beim Menschen. Deswegen wird auch zuletzt gesagt: „Eure Rede sei ja, ja, nein, nein, was darüber ist, das ist vom Bösen“, denn die, welche vom Herrn das Wahre innewerden und sehen, bestätigen es nicht anders; und so machen es auch die Engel des innersten oder dritten Himmels, die himmlische Engel genannt werden, von denen oben.

Daß eine Rede, die darüber hinausgeht, aus dem Bösen ist, hat seinen Grund darin, daß, was darüber ist, nicht aus dem Herrn ist, sondern aus dem Eigenen des Menschen, also aus dem Bösen, denn das Eigene des Menschen ist lediglich böse, man sehe Nr. 210, 215, 874, 875, 876, 987, 1023, 1044, 1047, 3812, 4328, 5660, 8941, 8944. Hieraus erhellt abermals, wie der Herr geredet hat, nämlich so, daß in allem und jedem ein innerer Sinn ist, denn Er hat aus dem Göttlichen geredet, mithin ebensowohl für die Engel wie für die Menschen, denn die Engel fassen das Wort nach seinem inneren Sinn auf.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 2842

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2842. „Und sprach: Bei Mir habe Ich geschworen, ist der Spruch Jehovahs“, 1 Mose 22:16, daß dies bedeutet die unwiderrufliche Bestätigung aus dem Göttlichen, nämlich in Beziehung auf das was folgt, kann erhellen aus der Bedeutung von sagen, bei Mir schwören und vom Spruch Jehovahs, welches alles in sich schließt die Bestätigung, und zwar aus dem Göttlichen, das ist, aus Ihm. Das Göttliche kann nicht anderswoher als aus Sich selber bestätigen, und was Es bestätigt, ist unwiderruflich, weil ewige Wahrheit.

Alles was Jehovah oder der Herr redet, ist ewige Wahrheit: Matthaeus 24:35; denn es kommt aus dem eigentlichen Sein des Wahren. Daß Er es aber mit einem Schwur gleichsam bestätigt, wie hier und anderswo im Worte, ist nicht deswegen, daß es wahrer sein soll, sondern ist deswegen, weil (es) zu solchen gesprochen ist, die das göttlich Wahre nicht annehmen, wenn es nicht so bestätigt ist, denn sie haben keine andere Vorstellung von Jehovah oder vom Herrn, als von einem Menschen, der (etwas) sagen kann und wieder ändern, wie öfters im Worte gelesen wird. Aber im inneren Sinn verhält sich das anders.

Daß Jehovah oder der Herr niemals etwas mit einem Schwur bestätigt, kann ein jeder wissen; wenn aber das göttlich Wahre selbst und dessen Bestätigung herabkommt zu einem solchen Menschen, verwandelt es sich in etwas, was einem Schwur gleicht; es verhält sich mit diesem, wie mit dem verzehrenden Feuer und dem Rauch, der auf dem Berge Sinai erschien vor den Augen des Volkes, als Jehovah oder der Herr herabstieg: 2 Mose 19:18; 5 Mose 4:11, 12; 5:19-21. Seine Herrlichkeit im Himmel, ja eigentliche Barmherzigkeit erschien so vor dem dortigen Volke, das im Bösen und Falschen war; man sehe Nr. 1861. Ebenso verhält es sich mit vielem, von dem im Wort gesagt wird, daß es von Jehovah gesagt oder getan worden sei. Daraus kann erhellen, daß, „bei Mir habe Ich geschworen, ist der Spruch Jehovahs“, die Bezeichnung der unwiderruflichen Bestätigung aus dem Göttlichen ist.

Daß schwören, wo es von Jehovah ausgesagt wird, bedeutet, beim Menschen, der solcherart ist, bestätigen, kann aus mehreren anderen Stellen im Wort erhellen, wie bei

Psalm 105:8, 9: „Jehovah gedenkt ewig Seines Bundes, des Wortes, das Er geboten hat für tausend Geschlechter, den Er geschlossen hat mit Abraham, und Seines Schwures dem Jischak“: mit dem Bund verhält es sich ebenso wie mit dem Schwur, daß Jehovah oder der Herr nicht einen Bund mit dem Menschen eingeht, sondern wenn gehandelt wird von der Verbindung durch Liebe und Liebtätigkeit, stellt es sich auch wirklich dar wie ein Bund, man sehe Nr. 1864. Psalm 110:4: „Jehovah hat geschworen und hat Ihn nicht gereut, Du bist Priester in Ewigkeit, nach Meinem Wort, Melchisedek“: wo vom Herrn. Jehovah hat geschworen: für die unwiderrufliche Bestätigung aus dem Göttlichen, d.h. daß es ewige Wahrheit sei.

Psalm 89:4, 5: „Ich habe geschlossen einen Bund mit Meinem Auserwählten, Ich habe geschworen David, Meinem Knecht, bis in Ewigkeit will Ich feststellen Deinen Samen und will bauen auf Geschlecht und Geschlecht deinen Thron“: wo auch vom Herrn. Einen Bund schließen mit dem Auserwählten und dem David schwören für die unwiderrufliche Bestätigung oder ewige Wahrheit; David für den Herrn, Nr. 1888; einen Bund schließen bezieht sich auf das göttlich Gute, schwören auf das göttlich Wahre.

Psalm 89:35: „Nicht entweihen will Ich Meinen Bund, und den Ausspruch Meiner Lippen nicht ändern; einmal habe Ich geschworen bei Meiner Heiligkeit, wenn dem David Ich lüge“: wo ebenfalls David für den Herrn. Bund bezieht sich auch dort auf das göttlich Gute; Ausspruch der Lippen auf das göttlich Wahre, und zwar wegen der Ehe des Guten und Wahren, die in den einzelnen Teilen des Wortes ist, worüber Nr. 683, 793, 801, 2516, 2712. Psalm 132:11, 12: „Geschworen hat Jehovah dem David Wahrheit, davon wird Er nicht abgehen; von der Frucht Deines Leibes will Ich Dir setzen auf den Thron, wenn Deine Söhne halten Meinen Bund und Mein Zeugnis, das Ich sie lehre“: Jehovah hat dem David geschworen Wahrheit, offenbar für die Bestätigung einer ewigen Wahrheit, darum wird gesagt: davon Er nicht wird abgehen. Daß unter David der Herr verstanden wird, ist gesagt worden; ein Schwur war es dennoch für David, weil er von solcher Art war, daß er glaubte von sich, die Bestätigung gelte ihm und seiner Nachkommenschaft, denn David war in der Liebe zu sich selbst und zu seiner Nachkommenschaft, und daher glaubte er, es beziehe sich auf ihn, nämlich wie oben, daß in Ewigkeit bestätigt werden soll sein Same und auf Geschlecht und Geschlecht sein Thron, da es doch vom Herrn gesagt worden.

Jesaja 54:9: „Die Wasser Noachs sind das Mir, dieweil Ich geschworen habe, daß nicht mehr gehen sollen die Wasser Noachs über die Erde, so habe Ich geschworen, Dir nicht zu zürnen“: wo schwören für einen Bund schließen und mit einem Schwur bestätigen; daß es ein Bund gewesen ist, nicht ein Schwur, sehe man 1 Mose 9:11. Jesaja 14:24: „Jehovah hat geschworen, sprechend, wenn nicht, wie Ich gedacht habe, so es sein wird“.

Jesaja 62:8: „Jehovah hat geschworen bei Seiner Rechten und bei dem Arm Seiner Stärke“.

Jeremia 44:26: „Höret das Wort Jehovahs, ganz Jehudah, die ihr wohnet im Lande Ägyptens: siehe, Ich habe geschworen bei Meinem großen Namen, sprach Jehovah, wenn mehr sein wird Mein Name, angerufen im Munde eines jeden Mannes Jehudahs, der da sage: lebendig ist der Herr Jehovah im ganzen Lande Ägyptens“.

Jeremia 49:13: „Bei Mir habe Ich geschworen ist der Spruch Jehovahs, daß Bozra in Verödung sein wird“.

Jeremia 51:14: „Jehovah Zebaoth hat geschworen bei seiner Seele, wenn Ich dich nicht werde anfüllen mit Menschen wie mit Käfern“.

Amos 4:2: „Es hat geschworen der Herr Jehovih bei Seiner Heiligkeit, daß, siehe, die Tage kommen“.

Amos 8:7: „Jehovah hat geschworen bei der Hoheit Jakobs, wenn Ich vergessen werde ewiglich aller ihrer Taten“.

Daß Jehovah geschworen hat bei Seiner Rechten, bei Seinem großen Namen, bei Sich selbst, bei Seiner Seele, bei Seiner Heiligkeit, bei der Hoheit Jakobs, bedeutet in jenen Stellen die Bestätigung, die in Jehovah oder dem Herrn (ist). Eine Bestätigung von Jehovah ist nicht anders möglich, als aus Ihm selber. Die Rechte Jehovahs, der große Name Jehovahs, die Seele Jehovahs, die Heiligkeit Jehovahs, die Hoheit Jakobs bedeuten das Göttlich-Menschliche des Herrn, durch eben dieses ward die Bestätigung.

Daß Jehovah oder der Herr geschworen hat, dem Abraham, Jischak und Jakob oder ihren Nachkommen das Land zu geben, bedeutet im inneren Sinn die Bestätigung, daß Er denjenigen das Himmelreich geben werde, die in der Liebe zu Ihm und im Glauben an Ihn sind. Diese sind es, die im inneren Sinn des Wortes verstanden werden unter den Söhnen und Nachkommen Abrahams, Jischaks, Jakobs oder der Väter; dies wurde auch wirklich dadurch vorgebildet, daß ihren Nachkommen das Land Kanaan gegeben worden ist, und daß die Kirche dann bei ihnen das Himmelreich des Herrn vorbildete, wie auch das Land selber. Daß die Erde und das Land Kanaan im inneren Sinn das Reich des Herrn ist, sehe man Nr. 1413, 1437, 1607. Daher kommt es, daß bei Mose gesagt wird: „Auf daß ihr verlängert die Tage in dem Lande, das Jehovah euren Vätern geschworen hat, es zu geben ihnen und ihrem Samen, ein Land, fließend von Milch und Honig; auf daß eure Tage viel werden, und die Tage eurer Söhne auf dem Boden, den Jehovah euren Vätern zugeschworen hat, es ihnen zu geben, gleich den Tagen des Himmels über der Erde“: 5 Mose 11:9, 21. Aus diesen Stellen kann nun erhellen, daß das Schwören Jehovahs das Vorbild der Bestätigung gewesen ist, und zwar der unwiderruflichen, wie noch offenbarer erhellt bei Jesaja 45:23: „Bei Mir habe Ich geschworen, von Meinem Munde ist ausgegangen der Gerechtigkeit Wort und wird nicht umkehren; daß Mir sich beugen wird jedes Knie, schwören wird jede Zunge“.

Außerdem wurde denjenigen, die von der vorbildlichen jüdischen Kirche (waren), wenn sie durch einen Eid Bündnisse, ebenso Gelübde wie auch Versprechungen, dann Bürgschaften bestätigen, auferlegt, daß sie auf den Namen Jehovahs schwören sollten; daß dies ihnen auferlegt wurde, obwohl nur zugelassen war, geschah deswegen, daß so auch die Bestätigung des inneren Menschen vorgebildet werden sollte; daß dann die Schwüre auf den Namen Jehovahs, wie alles übrige waren, nämlich Vorbildungen, daß solches auferlegt, d.h. zugelassen worden, erhellt

5. Mose 6:13, 14: „Jehovah, deinen Gott, sollst du fürchten und Ihm dienen, und auf Seinen Namen schwören, ihr sollt nicht anderen Göttern nachgehen“.

5. Mose 10:20: „Jehovah, deinen Gott, sollst du fürchten, Ihm dienen und Ihm anhangen und auf Seinen Namen schwören“.

Jesaja 65:16: „Wer sich segnet im Lande, wird segnen in dem Gott der Wahrheit, und wer schwört im Lande, der wird schwören bei dem Gott der Wahrheit“.

Jeremia 4:1, 2: „Wenn du dich bekehrest, Israel, ist der Spruch Jehovahs, so bekehre dich zu Mir, und wenn du wegtust die Greuel vor Meinen Angesichtern, daß du nicht wankest, und schwöre: es lebet Jehovah in Wahrheit, in Recht und in Gerechtigkeit“.

Jeremia 12:16: „Wenn sie lernen, ja lernen die Wege Meines Volkes, zu schwören auf Meinen Namen, so werden sie erbaut werden inmitten Meines Volkes“.

Daß sie auch geschworen haben auf den Namen Jehovahs oder geschworen haben dem Jehovah, bei

Jesaja 48:1: „Höret das Haus Jakobs, die genannt sind mit dem Namen Israels und die aus den Wassern Jehudahs hergekommen sind, die da schwören auf den Namen Jehovahs und des Gottes Israels gedenken, nicht in Wahrheit und nicht in Gerechtigkeit“.

Jesaja 19:18: „An jenem Tage werden fünf Städte im Lande Ägyptens sein, welche reden mit den Lippen Kanaans und schwören dem Jehovah Zebaoth“.

Josua 9:18, 19: „Es schwuren die Fürsten der Gemeinde den Gibeonitern bei Jehovah, dem Gotte Israels“.

Hieraus erhellt, daß es ihnen zugelassen war, bei dem Namen Jehovahs oder bei Jehovah zu schwören; daß es aber nichts anderes war als ein Vorbild der Bestätigung des inneren Menschen, ist klar. Bekannt aber ist, daß die inneren Menschen, d.h. die ein Gewissen haben, nicht nötig haben, etwas durch einen Schwur zu bekräftigen, und daß sie auch nicht bekräftigen; die Schwüre gereichen ihnen zur Schande; sie können zwar mit einer Versicherung sagen, daß es so sei, wie auch die Wahrheit durch Gründe bestätigen, aber schwören, daß es so sei, können sie nicht; sie haben ein inneres Band, wodurch sie gebunden sind, nämlich das des Gewissens. Diesem noch ein äußeres Band hinzufügen, das der Schwur ist, heißt ihnen aufbürden, daß sie nicht redlichen Herzens seien.

Der innere Mensch ist auch so geartet, daß er aus Freiheit zu reden und handeln liebt, nicht aber aus Zwang, denn das Innere nötigt bei ihnen das Äußere, nicht aber umgekehrt; daher diejenigen, die ein Gewissen haben, nicht schwören, noch weniger die, welche ein Innewerden des Guten und Wahren (haben), d.h. die himmlischen Menschen. Diese bestätigen nicht einmal durch Gründe bei sich und unter sich, sondern sagen nur, daß es so sei oder nicht so sei: Nr. 202, 337, 2718, weshalb sie noch weiter vom Schwören entfernt sind.

Daher kommt es, und weil die Schwüre unter die Vorbildungen gehörten, welche aufgehoben werden sollten, daß der Herr lehrt, man soll gar nicht schwören; mit folgenden Worten bei Matthaeus 5:33-37: „Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst nicht falsch schwören, sollst aber dem Herrn deine Schwüre halten; Ich aber sage euch: Man soll gar nicht schwören, weder bei dem Himmel, weil er der Thron Gottes ist, noch bei der Erde, weil sie der Schemel Seiner Füße ist, noch bei Jerusalem, weil sie die Stadt des großen Königs ist, auch sollst du nicht schwören bei deinem Haupte, weil du nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz machen kannst; es sei aber eure Rede: Ja, ja; nein, nein; was darüber ist, ist aus dem Bösen“: es wird hierdurch verstanden, daß man gar nicht schwören soll bei Jehovah, noch bei irgend etwas, das Jehovahs oder des Herrn ist.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.