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Daniel 5:24

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24 Da wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift gezeichnet.

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Himmlische Geheimnisse # 10227

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10227. „Der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme soll nicht weniger geben als die Hälfte eines Sekels, zu geben die Hebe Jehovahs“, 2 Mose 30:15, bedeutet daß alle, mögen sie eine Fähigkeit haben, welche sie wollen, auf gleiche Weise alles Wahre aus dem Guten dem Herrn zuerkennen sollen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Reichen, sofern er denjenigen bezeichnet, der an Wahrem und Gutem und an den Erkenntnissen desselben Überfluß hat, worüber folgt; aus der Bedeutung des Armen, sofern er den bezeichnet, der keinen Überfluß daran hat, worüber ebenfalls folgt; aus der Bedeutung von „nicht mehr geben und nicht weniger geben“, sofern es heißt, alles auf gleiche Weise; aus der Bedeutung der Hälfte eines Sekels, sofern sie alles Wahre aus dem Guten bezeichnet, wovon Nr. 10221, und aus der Bedeutung von „geben dem Jehovah“, sofern es heißt, dem Herrn zuerkennen. Durch Jehovah wird nämlich im Wort der Herr verstanden, man sehe, was angeführt worden: Nr. 9373. Hieraus erhellt, daß durch „der Reiche soll nicht mehr geben, und der Arme soll nicht weniger geben als die Hälfte eines Sekels zu geben dem Jehovah“ bezeichnet wird, daß alle, mögen sie eine Fähigkeit haben, welche sie wollen, auf gleiche Weise alles Wahre und Gute dem Herrn zuerkennen sollen. Damit verhält es sich in fol-gender Weise:

Alle haben die Fähigkeit, zu verstehen und weise zu sein. Daß aber der eine weiser ist als der andere, hat seinen Grund darin, daß sie nicht auf gleiche Weise alles, was der Einsicht und Weisheit angehört, nämlich alles Wahre und Gute, dem Herrn zuerkennen. Diejenigen, die alles dem Herrn zuerkennen, sind weiser als die übrigen, weil alles Wahre und Gute, das die Weisheit macht, aus dem Himmel, d.h. aus dem Herrn daselbst einfließt. Wenn man alles dem Herrn zuerkennt, dann wird das Innere des Menschen gegen den Himmel zu geöffnet; denn dann erkennt man an, daß nichts Wahres und Gutes aus dem eigenen Ich kommt, und in dem Maß wie dieses anerkannt wird, weicht die Selbstliebe und mit ihr die Finsternis aus dem Falschen und Bösen, und insoweit kommt der Mensch auch in die Unschuld, in die Liebe und in den Glauben an den Herrn. Die Folge davon ist die Verbindung mit dem Göttlichen, der Einfluß aus demselben und die Erleuchtung.

Hieraus erhellt, woher es kommt, daß der eine mehr und der andere weniger weise ist und weshalb der Reiche nicht mehr geben soll und der Arme nicht weniger; daß nämlich alle auf gleiche Weise die Fähigkeit haben, weise zu sein. Es haben zwar nicht alle die gleiche Fähigkeit, weise zu sein, aber sie haben sie auf gleiche Weise, weil der eine wie der andere weise werden kann.

Unter der Fähigkeit weise zu sein wird nicht verstanden die Fähigkeit, über Wahres und Gutes vermöge der Wissenschaften zu vernünfteln, somit auch nicht die Fähigkeit, alles Beliebige zu begründen, sondern die Fähigkeit, zu durchschauen, was wahr und gut ist, zu wählen, was zuträglich ist und es anzuwenden für die Nutzzwecke des Lebens. Die, welche alles dem Herrn zuerkennen, durchschauen, wählen und wenden an; die aber, die es nicht dem Herrn zuerkennen, sondern sich selbst, wissen bloß über Wahres und Gutes zu vernünfteln, und sehen auch nichts, als was anderen angehört, nicht aus Vernunft, sondern aus der Tätigkeit des Gedächtnisses. Weil sie nicht in die Wahrheiten selbst hineinblicken können, stehen sie draußen und begründen alles, was sie annehmen, sei es wahr oder falsch. Die, welche vermöge der Wissenschaften dies mit mehr Geschick tun können, hält die Welt für weiser als andere; aber je mehr sie sich selbst alles zuschreiben, somit, je mehr sie das lieben, was sie selbst aus sich denken, desto unsinniger sind sie; denn sie begründen das Falsche mehr als das Wahre und das Böse mehr als das Gute. Sie haben nämlich ihr Licht nur aus den Täuschungen und Scheinbarkeiten, die in der Welt sind, und daher aus ihrem eigenen Licht, welches das natürliche Licht genannt wird und getrennt ist vom Himmelslicht. Ist aber jenes Licht von diesem getrennt, dann ist es in Beziehung auf das Wahre und Gute, das dem Himmel angehört, lauter Finsternis.

Daß Reichtümer und Güter das bedeuten, was der Einsicht und Weisheit angehört, mithin auch die Erkenntnisse des Wahren und Guten, die auch geistige Güter und Reichtümer genannt werden, erhellt aus den Stellen im Wort, wo sie erwähnt werden:

Jesaja 10:12-14: „Heimsuchen werde Ich die Frucht des Hochmuts des Königs von Aschur (Assyrien) darum, weil er gesagt hat: Durch die Kraft meiner Hand habe ich es getan und durch meine Weisheit, weil ich verständig bin; darum werde ich entfernen die Grenzen der Völker und ihre Schätze plündern; wie ein Nest wird meine Hand die Güter der Völker finden“: hier ist im inneren Sinn die Rede von denen, die ihrer eigenen Einsicht vertrauen und nicht glauben, daß die wahre Weisheit vom Himmel kommt, sondern aus ihnen selbst. Der König von Aschur bezeichnet das Vernünfteln, hier das aus der eigenen Einsicht: Nr. 1186, die Schätze und Güter der Völker plündern heißt daher, diejenigen Wahrheiten zerstören, die der Einsicht und Weisheit angehören.

Jesaja 30:6, 7: „Weissagung über die Tiere des Mittags: sie bringen auf der Schulter der Esel ihre Güter und auf dem Rücken der Kamele ihre Schätze nach Ägypten“: Tiere des Mittags bedeuten die, welche innerhalb der Kirche sind, somit in Licht des Wahren aus dem Wort, gleichwohl aber das Wort nur lesen um des Wissens willen und nicht um der Nutzzwecke des Lebens willen; denn Mittag ist, wo das Licht des Wahren, somit wo das Wort ist: Nr. 3195, 3708, 5672, 9642; der Esel bedeutet das Wissen, so auch das Kamel und Ägypten. Daß der Esel dies bedeutet, sehe man Nr. 5492, 5741, 7024; das Kamel: Nr. 3048, 3071, 3143, 3145, 4156; und Ägypten, was angeführt worden Nr. 9391. Daß diese prophetischen Worte im geistigen Sinn zu verstehen sind, kann man daraus ersehen, daß ohne diesen Sinn niemand wüßte, was die Tiere des Mittags bedeuten, und was es heißt, auf der Schulter der Esel ihre Güter und auf dem Rücken der Kamele ihre Schätze bringen, und zwar nach Ägypten.

Jesaja 45:3: „Ich will dir die Schätze der Finsternis geben und die verborgenen Güter der Heimlichkeiten, auf daß du erkennst, Ich sei Jehovah“: Schätze der Finsternis und verborgene Güter der Heimlichkeiten bedeuten das, was der himmlischen Weisheit und Einsicht angehört und dem natürlichen Menschen verborgen ist.

Jeremia 17:3: „Die Sünde Judas ist geschrieben mit einem eisernen Griffel, o mein Berg auf dem Felde! Dein Vermögen und alle deine Schätze werde Ich zur Beute geben“: Juda wird ein Berg auf dem Felde genannt, weil bei ihm das Vorbild der himmlischen Kirche war, denn der Berg bedeutet die Liebe der himmlischen Kirche: Nr. 6435; und das Feld ist die Kirche: Nr. 2971, 3766, 7502, 9139, 9295. Vermögen und Schätze, die zur Beute gegeben werden sollen, bedeuten alles Wahre und Gute der Kirche, das zerstört werden sollte.

Jeremia 48:7: „Wegen deines Vertrauens auf deine Werke und auf deine Schätze wirst auch du gefangen werden“: Schätze bedeuten auch hier die Lehren und Erkenntnisse der Kirche.

Jeremia 50:36-38: „Schwert, (mache dich auf) gegen ihre Rosse, und gegen ihre Wagen und gegen den Pöbel, der in seiner Mitte; Schwert, (mache dich auf) gegen ihre Schätze, daß sie geraubt werden, Trockenheit über die Wasser, daß sie vertrocknen“: dies gegen die Chaldäer, unter denen die verstanden werden die im äußeren Gottesdienst sind ohne den inneren, also mit dem Mund die Wahrheiten des Wortes bekennen, sie aber im Herzen leugnen. Schwert bedeutet das Falsche, das gegen die Wahrheiten kämpft: Nr. 2799, 4499, 6353, 7102, 8294; Rosse bezeichnen das Verständige: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217, 5321; Wagen das, was der Lehre angehört: Nr. 5321, 8215; Schätze, die geraubt werden sollen, sind das Wahre und Gute der Kirche, das durch Anwendung zum Bösen der Selbst- und Weltliebe verkehrt werden und zugrunde gehen soll; Trockenheit über den Wassern bedeutet die Beraubung und Verzehrung der Glaubenswahrheiten. Daß das Wasser das Glaubenswahre bezeichnet, sehe man Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 8568, 9323. Wer kann nicht sehen, daß der buchstäbliche Sinn nicht der echte Sinn dieser Worte ist; denn welches Heilige oder welches auf die Kirche Bezügliche oder welches auf den Himmel Bezügliche, oder welcher Sinn liegt darin, daß das Schwert sein soll gegen die Rosse, gegen die Wagen, gegen den Pöbel, gegen die Schätze, und daß Trockenheit kommen soll über die Wasser, daß sie vertrocknen? Daher kann man aus diesen und aus den übrigen Aussprüchen des Wortes deutlich erkennen, daß ein geistiger Sinn, der vom natürlichen verschieden ist, in allem einzelnen ist, und daß das Wort ohne diesen Sinn nicht heilig genannt werden, und in sehr vielen Stellen nicht einmal begriffen werden kann.

Jeremia 51:13: „Babel, die du wohnst auf vielen Wassern, reich an Schätzen“: Babel bezeichnet die, welche das Wort, und daher alles Wahre und Gute der Kirche besitzen, dasselbe aber zur Selbstliebe anwenden und so entweihen: Nr. 1326. Dies wurde auch dadurch vorgebildet, daß der König von Babel „alle Gefäße des Tempels, die von Gold und Silber waren, nahm, und daß er daraus trank und dabei die goldenen und silbernen Götter pries“: Daniel 5:2-4, daher wird gesagt, Babel wohne auf vielen Wassern, reich an Schätzen. Wasser bedeutet Wahrheiten, und im entgegengesetzten Sinn Falsches: Nr. 2702, 3058, 4976, 8568, 9323. Dies wird weiter beschrieben in der Offenbarung, wo die Reichtümer Babylons, die daselbst Waren heißen, aufgezählt werden: Joh. Offenb. Kapitel 18. Ezechiel 26:7, 12: „Ich werde Nebukadnezar herführen gegen Tyrus; mit den Hufen seiner Rosse wird er alle deine Gassen zertreten; rauben werden sie deine Güter und plündern deine Waren“: unter Tyrus wird verstanden die Kirche in Ansehung der Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 1201; unter Nebukadnezar, dem König Babels, das Unheilige, das verwüstet: Nr. 1327. Dies geschieht, wenn die Wahrheiten und das Gute des Wortes zu Mitteln dienen, das Böse der Triebe der Selbst- und Weltliebe zu begünstigen durch eine unrichtige Erklärung; denn alsdann ist das Böse jener Triebe inwendig im Herzen und das Heilige der Kirche im Munde. Die Hufe der Rosse bedeuten das äußerste Natürliche, das ganz sinnlich Wißtümliches ist: Nr. 7729; und die Gassen bedeuten die Glaubenswahrheiten: Nr. 2336; Güter und Waren sind Erkenntnisse des Guten und Wahren. Weil durch Tyrus die Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet werden, Nr. 1201, darum ist, wo von Tyrus die Rede ist, auch von Waren und Reichtümern verschiedener Gattung die Rede, wie

Hes. Kap. 27: „Tharsis (war) eine Händlerin, mit der Menge von allerlei Gütern, mit Silber, Eisen, Zinn und Blei. Damaskus deine Händlerin wegen der Menge von allerei Gütern; mit der Menge deiner Güter und deines Handels hast du reich gemacht alle Könige der Erde“.

Ezechiel 28:4, 5: „Durch deine Weisheit und deine Einsicht hattest du dir Güter erworben, Gold und Silber (war) in deinen Schätzen; durch die Menge deiner Weisheit hast du dir deine Güter gemehrt“: ebenfalls von Tyrus.

Hierdurch erhellt offenbar, daß unter den Gütern und Reichtümern im Worte geistige Güter und Reichtümer verstanden werden, welche die Erkenntnisse des Guten und Wahren und also Mittel zur Weisheit sind.

Sacharja 9:3, 4: „Tyrus sammelt Silber wie Staub, und Gold wie Straßenkot; siehe, der Herr wird sie arm machen, und ihre Güter ins Meer schütteln“.

Psalm 45:13: „Die Tochter Tyrus wird dir Geschenke bringen, die Tochter des Königs; vor deinem Angesicht werden flehen die Reichen des Volkes“: hier wird die Kirche in Ansehung der Neigung zum Wahren beschrieben und Tochter des Königs genannt, denn Tochter bedeutet die Kirche in Ansehung der Neigung: Nr. 2362, 3963, 6729, 9055, und der König das Wahre: Nr. 1672, 2015, 2069, 3670, 4575, 4581, 4966, 6148; deshalb wird gesagt, daß die Tochter von Tyrus Geschenke bringen, und daß die Reichen des Volkes vor ihrem Angesichte flehen werden. Die Reichen des Volkes sind die, welche Überfluß haben an Wahrem und Gutem.

Hosea 12:9: „Ephraim sprach: Gewiß, ich bin reich geworden, habe mir Güter gefunden“: unter den Worten „ich bin reich geworden und habe mir Güter gefunden“, wird auch nicht verstanden, er sei reich geworden an weltlichen Gütern und Reichtümern, sondern an himmlischen; denn unter Ephraim wird das Verständige, (d.h. die Einsicht) der Kirche verstanden, das erleuchtet wird, wenn das Wort gelesen wird: Nr. 5354, 6222, 6238, 6267. Offenbarung 3:17, 18: „Dem Engel der Kirche der Laodicäer (sage): Weil du sagst: ich bin reich und habe mich bereichert und bedarf nichts, während du nicht weißt, daß du bist elend und jämmerlich und arm und blind und nackt; Ich rate dir, daß du Gold von Mir kaufst, das durch Feuer geläutert ist, auf daß du reich werdest, und weiße Kleider, daß du dich bekleidest“: hier ist die Rede von einer Kirche, die das Ganze der Kirche in nackte Erkenntnisse setzt und sich daher über andere erhebt, während doch die Erkenntnisse nichts weiter sind als Mittel zur Besserung und Vervollkommnung des Lebens. Wer daher dieselben besitzt ohne ein ihnen gemäßes Leben, der ist elend, jämmerlich, arm, blind und nackt. Gold kaufen, das durch Feuer gereinigt ist, heißt, sich vom Herrn das echte Gute verschaffen; und weiße Kleider heißt, sich vom Herrn echte Wahrheiten aus diesem Guten verschaffen. Daß Gold das Gute der Liebe bedeutet, darüber sehe man, was angeführt worden: Nr. 9874; und daß Kleider die Wahrheiten des Glaubens bedeuten: Nr. 4545, 5248, 5319, 5954, 9212, 9216, 9814, 9952. Jeremia 17:11: „Ich, Jehovah, gebe einem jeden nach seinen Wegen, nach den Früchten seiner Werke; wie ein Rebhuhn (Eier) sammelt, aber selbst nicht legt, ist, wer Reichtümer erwirbt, aber nicht mit Recht; in der Mitte seiner Tage wird er sie verlassen; am Ende der Tage wird er ein Tor sein“: hier ist die Rede von denen, die sich Kenntnisse verschaffen ohne einen anderen Nutzzweck, als um reich zu werden,

d.h. um zu wissen, da doch das Leben es ist, dem sie dienen sollen. Dies wird verstanden unter sammeln wie ein Rebhuhn und doch nicht legen und unter Reichtümer erwerben, aber nicht mit Recht.

Lukas 14:33: „Ein jeder unter euch, der nicht verleugnet alle seine Habe, kann nicht Mein Jünger sein“: wer nicht weiß, daß Habe im inneren Sinn Reichtümer und geistige Güter bedeutet, nämlich Erkenntnisse aus dem Wort, muß notwendig meinen, er müsse sich aller seiner Güter entledigen, um selig werden zu können; während dies doch keineswegs der Sinn dieser Worte ist. Unter Habe wird hier verstanden alles, was aus der eigenen Einsicht kommt; denn niemand kann aus sich selbst weise sein, sondern aus dem Herrn. Alle Habe verleugnen heißt daher, sich selbst gar keine Einsicht und Weisheit zuschreiben; und wer dies nicht tut, kann vom Herrn nicht belehrt werden, d.h. Sein Jünger nicht sein.

Weil durch Habe, Reichtümer, Güter, Silber und Gold das bezeichnet wird, was der Einsicht und Weisheit angehört, darum wird auch vom Herrn das Himmelreich verglichen mit „einem Schatz, der verborgen ist im Acker“: Matthaeus 13:44, und wird gesagt: „sie sollen sich einen Schatz erwerben, der nicht vergeht in den Himmeln; weil, wo der Schatz, da auch das Herz ist“: Matthaeus 6:19-21; Lukas 12:33, 34. Die, welche nicht wissen, daß unter den Reichen diejenigen verstanden werden, welche die Erkenntnisse des Wahren und Guten besitzen, somit das Wort haben, und daß unter den Armen solche verstanden werden, die jene nicht besitzen, aber dennoch ein Verlangen danach haben, können nicht anders wissen, als daß unter dem Reichen, der sich in Purpur und Byssus kleidete, und unter dem Armen, der an seiner Vorhalle lag (Luk. Kap. 16), ein Reicher und ein Armer im gewöhnlichen Sinn verstanden werden, während doch unter dem Reichen daselbst das jüdische Volk verstanden wurde, welches das Wort hatte, unter dem Purpur, worein er sich kleidete, das echte Gute: Nr. 9467; und unter Byssus das echte Wahre: Nr. 5319, 9469, 9596, 9744, und unter dem Armen, der an seiner Vorhalle lag, werden die verstanden, die außerhalb der Kirche sind und das Wort nicht haben, jedoch ein Verlangen nach dem Wahren und Guten des Himmels und der Kirche. Hieraus wird auch klar, daß unter den Reichen die verstanden werden, die das Wort, mithin die göttlichen Wahrheiten haben, wie auch in der Weissagung der (Maria bei) Elisabeth gesagt wird:

Lukas 1:53: „Gott hat die Hungrigen gefüllt mit Gutem, und die Reichen leer gelassen“: die Hungrigen sind hier die, welche sonst Arme genannt werden, somit die kein Brot und Wasser haben, also die, welche Hunger und Durst haben, d.h. die das Gute und Wahre nicht wissen und doch danach verlangen: durch Brot und Wasser wird im Wort das Gute und Wahre bezeichnet: Nr. 9323, und durch hungern und dürsten, somit auch durch Hunger und Durst das Verlangen danach. Solche werden auch anderwärts unter den Armen verstanden, wie

Lukas 6:20, 21: „Selig seid ihr Armen, denn euer ist das Himmelreich; selig seid ihr, die ihr hungert, denn ihr werdet gesättigt werden“.

Lukas 14:21: „Der Hausvater sprach zu seinem Knecht, er solle hingehen auf die Gassen und Straßen der Stadt und hereinführen die Armen, Krüppel, Lahmen und Blinden“.

Lukas 7:22: „Den Armen wird das Evangelium gepredigt werden“.

Matthaeus 11:5: „Die Armen hören das Evangelium“. Jesaja 14:30: „Alsdann werden weiden die Erstgeborenen der Armen, und die Dürftigen werden sicher liegen“.

Jesaja 29:19: „Die Dürftigen unter den Menschen werden über den Heiligen Israels frohlocken“.

Zephanja 3:12, 13: „Ich will in deiner Mitte übriglassen ein elendes und armes Volk, die hoffen werden auf den Namen Jehovahs, diese werden weiden und ruhen, ohne daß sie jemand schreckt“.

Jesaja 41:17, 18: „Die Armen und Dürftigen suchen Wasser, aber es ist keines da; ihre Zunge verschmachtet vor Durst; Ich, Jehovah, will sie erhören; auf den Anhöhen will Ich Ströme öffnen und in die Mitte der Täler Quellen setzen“: die Armen und Dürftigen, die Wasser suchen, sind die, welche nach den Erkenntnissen des Guten und Wahren ein Verlangen haben; Wasser bedeutet das Wahre; das Verlangen wird dadurch beschrieben, daß ihre Zunge vor Durst verschmachtet; und der Überfluß, den sie haben werden, dadurch, daß Ströme auf den Anhöhen eröffnet werden, und Quellen in der Mitte der Täler.

Aus diesem wird weiter klar, daß das Himmlische, nämlich das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe verstanden wird unter dem Irdischen, nämlich unter Wasser, Ströme auf den Anhöhen, Quellen in den Tälern, ferner, daß dieses der buchstäbliche Sinn des Wortes ist, jenes aber der geistige, und daß das Wort kraft dieses Sinnes göttlich ist, aber ohne denselben es nicht ist.

Daß Güter und Reichtümer solches bedeuten, was der Einsicht und Weisheit angehört, beruht auch auf der Entsprechung; denn im Himmel bei den Engeln erscheint alles wie strahlend von Gold, Silber und Edelsteinen, und zwar weil sie in der Einsicht des Wahren und in der Weisheit des Guten sind; denn das Innere der Engel stellt sich so sichtbar dar vermöge der Entsprechung. Auch bei den Geistern, die sich unterhalb der Himmel befinden, sind Reichtümer in der Scheinbarkeit, gemäß dem Zustand der Aufnahme des Wahren und Guten vom Herrn.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 9212

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9212. „Wenn du das Kleid deines Genossen zum Pfande nimmst“, 2 Mose 22:25, bedeutet, falls das wißtümlich Wahre durch Täuschungen aus Sinnlichem zerstreut wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „zum Pfand nehmen“, so-fern es heißt, für mitgeteiltes Gutes eine Versicherung (tesserum) annehmen; denn das Pfand ist eine Versicherung für das Gute, das geliehen wird. Wenn anstatt dessen Geistiges verstanden wird, dann heißt Gutes mitteilen soviel wie in den Wahrheiten unterrichten, und die Versicherung oder das Pfand ist hier das sinnlich Wahre, denn durch das Kleid, das zum Pfand gegeben wird, wird hier das Letzte des Natürlichen bezeichnet, welches das Sinnliche ist. Weil dieses voll von Täuschungen ist und die Täuschungen die Wahrheiten auslöschen, deswegen wird durch „das Kleid deines Genossen zum Pfand nehmen“ bezeichnet die Zerstörung der Wahrheiten durch Täuschungen aus Sinnlichem. Daß dieses bezeichnet wird, erhellt aus dem Sachzusammenhang des Folgenden im inneren Sinn.

Durch Kleid wird im allgemeinen alles bezeichnet, was etwas anderes bekleidet, somit alles, was beziehungsweise mehr auswendig ist. Daher wird der äußere oder natürliche Mensch im Vergleich mit dem inwendigen oder geistigen ein Kleid genannt; ebenso wird das Wahre im Vergleich mit dem Guten ein Kleid genannt, weil das Wahre das Gute bekleidet, ebenso das wißtümlich Wahre im Vergleich mit dem Wahren des Glaubens, das dem inwendigen Menschen angehört. Das Sinnliche, welches das Letzte des Lebens ist beim Menschen, ist ein Kleid im Vergleich mit dem wißtümlich Wahren.

Daß die Kleider das Untere bezeichnen, welches das Obere bedecktoder, was dasselbe ist, das Äußere, welches das Innere bedeckt, sehe man Nr. 2576, 5248;

daß es im allgemeinen die Wahrheiten sind: Nr. 4545, 4763, 5319, 5954, 6914, 6917, 9093;

daß es die wißtümlichen Wahrheiten sind: Nr. 6918;

und daß es das Sinnliche ist: Nr. 9158; daß das Sinnliche das Letzte des Lebens beim Menschen ist: Nr. 4009, 5077, 5125, 5128, 5767, 5774, 6201, 6313, 7442, 7693; und daß das Sinnliche in Täuschungen befangen ist: Nr. 5084, 5089, 6201, 6948, 6949, 7442. Daß Kleider Wahrheiten bedeuten, kommt von den Vorbildern im anderen Leben her. Hier erscheinen die Engel und Geister mit Kleidern angetan gemäß den Zuständen des Glaubens oder des Wahren, in dem sie sind, und ihre Kleider wechseln gemäß den Veränderungen dieses Zustandes. Die, welche im echten Wahren sind, erscheinen mit weißen Kleidern angetan, und die, welche in Wahrheiten aus dem Guten, mit glänzenden Kleidern. Die aber, die im Guten sind, wie die Engel des innersten Himmels, die himmlische genannt werden, erscheinen nackt. Daher nun kommt es, daß die Kleider Wahrheiten bedeuten, und daß durch Kleider im Wort Wahrheiten bezeichnet werden, wie aus den früher gezeigten Stellen erhellen kann, denen folgende aus den Evangelisten beigefügt werden dürfen:

Matthaeus 17:2: „Als Jesus verwandelt wurde, glänzte Sein Angesicht wie die Sonne, und Seine Kleider wurden wie das Licht“: durch Angesicht wird im Wort das Innere bezeichnet, hauptsächlich die Neigungen: Nr. 358, 1999, 2434, 3527, 3573, 4066, 4796, 4797, 5102, 5695, 6604, 6848, 6849; und durch das Angesicht Gottes das Gute selbst: Nr. 222, 223, 5585; durch die Sonne die göttliche Liebe: Nr. 2441, 2495, 3636, 3643, 4060, 4321, 4696, 7083, 8644. Hieraus wird klar, was es bedeutet, daß der Herr im Angesicht leuchtete wie die Sonne, daß nämlich Sein Inneres das Gute der göttlichen Liebe sei. Daß Seine Kleider wurden wie das Licht, bedeutet das von Ihm ausgehende göttlich Wahre; dieses erscheint auch wirklich im Himmel als Licht: Nr. 1521, 1619-1632, 3195, 3222, 3485, 3636, 3643, 4415, 5400, 8644. Matthaeus 21:1, 7, 8: „Als Jesus nahe zu Jerusalem kam, brachten sie eine Eselin und ein Füllen, und legten ihre Kleider auf dieselben, und setzten Ihn darauf, aber sehr viele vom Volke breiteten ihre Kleider auf den Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen, und breiteten sie auf den Weg“: auf der Eselin und ihrem Füllen reiten, war das Vorbild des höchsten Richters und Königs, man sehe Nr. 2781, wie auch aus dem erhellt, was Matthaeus 21:5: „Saget der Tochter Zions: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig, sitzend auf einer Eselin und auf einem Füllen, dem Sohn der Lasttragenden“, sodann Markus 11:1-12; Lukas 19:28-41; Johannes 12:12-16; Sacharja 9:9, 10, wo es vom Herrn heißt, Er reite auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Sohn der Eselin, und hier wird Er König genannt und beigefügt, daß Seine Herrschaft sein werde vom Meer bis zum Meer und vom Strom bis zu den Enden der Erde.

Daß der höchste Richter auf einer Eselin ritt und seine Söhne auf jungen Eseln, sehe man Richter 5:9, 10; 10:3, 4; 12:14; und daß der König auf einer Mauleselin ritt, und die Söhne des Königs auf Maultieren: 1 Koenige 1:33, 38, 44, 45; 2. Sam. 13:29. Daß die Jünger auf die Eselin und ihr Füllen ihre Kleider legten, bildete vor, daß die Wahrheiten in ihrem ganzen Inbegriff dem Herrn als dem höchsten Richter und König unterworfen seien, denn die Jünger bildeten die Kirche des Herrn in Ansehung des Wahren und Guten vor, man sehe Nr. 2129, 3488, 3858, 6397; und ihre Kleider die Wahrheiten selbst: Nr. 4545, 4763, 5319, 5954, 6914, 6917, 9093; ebenso, daß der Volkshaufe seine Kleider auf den Weg breitete, wie auch Baumzweige. Sie breiteten sie aber auf den Weg auch deshalb, weil durch den Weg das Wahre bezeichnet wird, durch das der Mensch der Kirche geführt wird, man sehe Nr. 627, 2333, 3477; daß sie auch Baumzweige darüber breiteten, kam daher, weil die Bäume Wahrnehmungen und auch Gedanken des Wahren und Guten bedeuteten: Nr. 2682, 2722, 2972, 4552, 7692; daher bedeuten Zweige die Wahrheiten selbst.

Daß es so geschah, hatte seinen Grund auch in dem üblichen Brauch, daß, wenn die höchsten Richter und Könige in ihrem feierlichen Aufzug ritten, alsdann die Vornehmsten des Volkes auf die Eselinnen und Maultiere ihre Kleider legten und das eigentliche Volk seine Kleider auf den Weg breitete oder anstatt derselben Baumzweige; denn das Richterliche bedeutet im Himmel das göttlich Wahre aus dem Guten, und das Königliche das göttlich Wahre: Nr. 1728, 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. Lukas 5:36: „Niemand setzt ein Stück von einem neuen Kleide auf ein altes Kleid, denn sonst reißt das neue, und zu dem alten paßt nicht ein Stück des neuen“: der Herr bediente sich dieses Gleichnisses, um das Wahre der neuen Kirche und das Wahre der alten Kirche zu beschreiben, denn das Kleid bedeutet das Wahre; das eine an das andere annähen und anflicken heißt, beides zerstören; denn das Wahre der neuen Kirche ist das innere Wahre, somit das Wahre für den inneren Menschen, aber das Wahre der alten Kirche ist das äußere Wahre, somit das Wahre für den äußeren Menschen. In diesem Wahren befand sich die jüdische Kirche, denn diese bildete durch äußere Dinge die inneren vor, aber die Kirche der jetzigen Zeit ist in den inneren Wahrheiten, die vorgebildet wurden, denn der Herr hat diese Wahrheiten geoffenbart. Daß diese zu den äußeren nicht so passen, daß sie beisammen sein könnten, wird durch jene Worte des Herrn bezeichnet. Auch hieraus erhellt, daß das Kleid das Wahre der Kirche bezeichnet.

Johannes 21:18: „Jesus sprach zu Petrus: Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir, da du jung warst, gürtetest du deine Lenden und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber alt wirst, so wirst du deine Hand ausstrecken, und ein anderer wird deine Lenden gürten und dich führen, wohin du nicht willst“: wer den inneren Sinn des Wortes nicht kennt, kann nicht wissen, was dieses in sich schließt; daß es Geheimnisse sind, ist offenbar. Im inneren Sinn wird durch Petrus der Glaube der Kirche bezeichnet; man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22. und Nr. 3750, 6000, 6073. Daher wird durch Petrus, als er jung war, der Glaube der Kirche bezeichnet, wie er in seinem Anfang ist, und durch Petrus als Greis der Glaube der Kirche, wie er an seinem Ende ist. Hieraus wird klar, was es bedeutet: „als du jung warst, gürtetest du deine Lenden und wandeltest, wohin du wolltest“, daß nämlich der Glaube der Kirche in seinem Anfang der Glaube das Wahren aus dem Guten sei, somit der Glaube der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und der Liebe zum Herrn, und daß alsdann der Mensch der Kirche aus Freiheit das Gute tue, weil aus dem Herrn, denn die Lenden bedeuten das Gute der Liebe: Nr. 3021, 3294, 4280, 4575, 5050-5062, weshalb die Lenden gürten soviel ist wie das Gute mit Wahrheiten bekleiden. Wandeln heißt leben: Nr. 519, 1794, 8417, 8420; wandeln wohin man will, heißt daher, in der Freiheit leben; denn diejenigen leben in der Freiheit oder handeln aus Freiheit, die im Glauben sind aus Liebe zum Herrn und Liebtätigkeit gegen den Nächsten, weil sie vom Herrn geführt werden: Nr. 892, 905, 2870-2893, 6325, 9096. „Wenn du alt wirst, so wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird deine Lenden gürten und dich führen, wohin du nicht willst“ bedeutet, daß der Glaube der Kirche an ihrem Ende untergehen und alsdann das Falsche des Bösen aus den Trieben der Selbst- und Weltliebe an seine Stelle treten und ihn in knechtische Abhängigkeit bringen werde. Dieses Geheimnis ist es, das in diesen Worten des Herrn verborgen liegt und nur aus ihrem inneren Sinn ersehen werden kann.

Hieraus erhellt abermals, in welcher Weise der Herr geredet hat, nämlich so, daß im einzelnen ein innerer Sinn lag, und zwar zu dem Zweck, damit der Himmel mit der Welt verbunden wäre durch das Wort; denn ohne Wort gibt es keine Verbindung, d.h. ohne das geoffenbarte göttlich Wahre, und wenn keine Verbindung da ist, so geht das Menschengeschlecht zugrunde.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.