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3 Mose 5:8

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8 Und er soll sie zu dem Priester bringen; und dieser bringe die zum Sündopfer bestimmte zuerst dar und kneipe ihr den Kopf ein dicht beim Genick; er soll ihn aber nicht abtrennen.

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Himmlische Geheimnisse # 10132

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10132. „Zwei einjährige Lämmer am Tage“, 2 Mose 29:38, bedeutet das Gute der Unschuld in jedem Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Lämmer, insofern sie das Gute der Unschuld bezeichnen, worüber folgen wird; aus der Bedeutung des einjährigen, insofern es die Beschaffenheit der Kindheit bezeichnet, der gleichwohl die Wahrheiten eingepflanzt sind, worüber auch folgen wird, und aus der Bedeutung von „am Tage“, insofern es ausdrückt: in jedem Zustande, denn durch Tag wird ein Zustand bezeichnet, und durch den Morgen des Tages und den Abend desselben, zu welcher Zeit die Brandopfer von Lämmern dargebracht wurden, wird jeder Zustand bezeichnet. Daß der Tag einen Zustand bezeichnet, sehe man Nr. 893, 2788, 3462, 3785, 4850, 7680; und daß die Wechsel der Zustände sich verhalten wie die Tageswechsel, nämlich Morgen, Mittag, Abend, Nacht und wiederum Morgen; Nr. 5672, 5962, 6110, 8426. Daß die Lämmer das Gute der Unschuld bezeichnen, erhellt aus den Stellen im Worte, wo Lämmer genannt werden, z.B. bei

Jesaja 11:6, 8-10: „Der Wolf wird bei dem Lamme weilen, und der Parder bei dem Böckchen liegen, und das Kalb und der junge Löwe und das Mastvieh beisammen; und ein kleiner Knabe wird sie leiten; der Säugling wird spielen am Loche der Natter, und der Entwöhnte wird seine Hand in die Höhle des Basilisken stecken; sie werden sich nicht verderben auf dem ganzen Berge Meiner Heiligkeit. Und es wird geschehen, an jenem Tage werden die Völker forschen nach der Wurzel Isais, die aufgerichtet ist zum Panier der Völker; und Seine Ruhe wird herrlich sein“: es wird hier der Zustand des Friedens und der Unschuld in den Himmeln und in der Kirche beschrieben, nachdem der Herr in die Welt gekommen ist; und weil der Zustand des Friedens und der Unschuld beschrieben wird, werden Lamm, Böckchen und Kalb, ferner der kleine Knabe, der Säugling und der Entwöhnte angeführt, und durch alle diese wird das Gute der Unschuld bezeichnet. Das innerste Gute der Unschuld durch das Lamm, das innere Gute der Unschuld durch das Böckchen, und das äußere Gute der Unschuld durch das Kalb; das gleiche durch den Knaben (Kind), den Säugling und den Entwöhnten. Der Berg der Heiligkeit ist der Himmel und die Kirche, wo das Gute der Unschuld ist; die Völker sind die, welche in diesem Guten sind; die Wurzel Isai ist der Herr, von dem dieses Gute kommt. Das Gute der Liebe von Ihm zu Ihm, das auch das himmlisch Gute heißt, ist das Gute der Unschuld. Daß das Lamm das Gute der Unschuld im allgemeinen bezeichnet und im besonderen das innerste Gute der Unschuld, erhellt daraus, daß es an erster Stelle genannt wird, wie auch daraus, daß der Herr selbst das Lamm heißt, wie man im Folgenden sehen wird. Daß das Böckchen das innere Gute der Unschuld bezeichnet, sehe man Nr. 3519, 4871; daß das Kalb oder das junge Rind das äußere Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 430, 9391; daß der Knabe die Unschuld bezeichnet: Nr. 5236; ebenso der Säugling, der Entwöhnte oder das Kind: Nr. 430, 2280, 3183, 3494, 5608; daß der Berg der Heiligkeit das bezeichnet, wo das Gute der Liebe zum Herrn ist: Nr. 6435, 8758; daß die Völkerschaften die bezeichnen, die in diesem Guten sind: Nr. 1416, 6005. Daß das Gute der Liebe zum Herrn, welches das himmlisch Gute heißt, das Gute der Unschuld ist, zeigt sich deutlich bei denen, die im innersten Himmel sind; denn weil diese in diesem Guten sind, erscheinen sie nackt und als kleine Kinder; und dies darum, weil die Nacktheit Unschuld bedeutet und ebenso die Kindheit; man sehe das Nr. 3887, 5608, 9262, 9680 Angeführte.

Es wird gesagt, daß der Wolf bei dem Lamme weilen werde, weil der Wolf diejenigen bezeichnet, die gegen die Unschuld sind, wie auch

Jesaja 65:25: „Der Wolf und das Lamm werden zusammen weiden, nichts Böses werden sie tun noch zugrunde richten auf dem ganzen Berge Meiner Heiligkeit“.

Lukas 10:3: „Jesus sprach zu Seinen Jüngern, die Er aussandte: „Siehe, Ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe“.

Weil der Herr, als Er in der Welt war, in Ansehung Seines Menschlichen die Unschuld selbst war, und weil darum alle Unschuld von Ihm ausgeht, darum nennt Sich der Herr das Lamm und das Lamm Gottes. z.B. bei

Jesaja 16:1: „Schicke das Lamm des Landesherrschers vom Felsen gegen die Wüste zum Berge der Tochter Zions“.

Jesaja 53:7: „Er trug die Mißhandlung und war betrübt; dennoch tat Er Seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird“.

Johannes 1:29, 36: „Johannes, der Täufer, sah Jesus kommen und sprach: „Siehe, (das ist) Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt“.

Offenbarung 7:17: „Das Lamm, das inmitten des Thrones ist, wird sie weiden und zu lebendigen Wasserquellen führen“.

Offenbarung 14:4: „Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben, sie sind es, die dem Lamme nachfolgen, wohin es geht; sie wurden erkauft von dem Menschen, als Erstlinge Gott und dem Lamme“; und so noch an vielen Stellen in der Offenbarung, z.B.: 5:6, 8, 12, 13; 6:1, 16; 7:9, 10, 14; 12:11; 13:8; 14:1; 15:3; 17:14; 19:7, 9; 21:9, 14, 22, 23, 27; 22:1, 3. Weil diejenigen Lämmer heißen, die in der Unschuld sind, darum sagt der Herr zu Petrus, zuerst: „Weide Meine Lämmer, und wiederum: Weide Meine Schafe“, Johannes 21:15-17: die Lämmer sind hier diejenigen, die in dem Guten der Liebe zum Herrn sind, denn sie sind mehr als die anderen im Guten der Unschuld; die Schafe aber sind diejenigen, die im Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und die im Guten des Glaubens sind.

Das gleiche wird durch die Lämmer bezeichnet bei Jesaja 40:10, 11: „Siehe, der Herr Jehovih kommt im Starken, und Sein Arm herrscht für Ihn; wie ein Hirte wird Er Seine Herde weiden, in Seine Arme wird Er die Lämmer sammeln, in Seinem Schoße wird Er sie tragen, die Säugenden wird Er sanft führen“: daß dies in Beziehung auf den Herrn gesagt wurde, ist klar; weil unter den Lämmern diejenigen verstanden werden, die in der Liebe zu Ihm sind, also im Guten der Unschuld, darum wird gesagt, Er werde sie in Seine Arme sammeln und sie in Seinem Schoße tragen; denn sie sind mit dem Herrn durch die Liebe verbunden, weil die Liebe eine geistige Verbindung ist; darum wird auch hinzugefügt, daß Er die Säugenden sanft führe, denn die Säugenden und die Kindlein bezeichnen die, welche im Guten der Unschuld sind: Nr. 430, 2280, 3183, 3494. Hieraus kann man nun ersehen, was die Brandopfer und Schlachtopfer von Lämmern bedeuten, und warum sie täglich stattfinden sollten, an jedem Sabbath, an jedem Neumond, an jedem Fest und an jedem Tag des Passahfestes, und warum am Passahfest ein Lamm, welches das Passahlamm genannt wurde, gegessen werden sollte. Darüber heißt es bei 2 Mose 12:2, 3, 5, 7, 9: „Dieser Monat sei für euch das Haupt der Monate; der erste sei er für euch unter den Monaten des Jahres; nehmet ein Lamm, ein Männlein von den Lämmern oder von den Ziegen, und sie sollen vom Blute nehmen und es an die Türpfosten streichen und an die Oberschwelle und an die Häuser, in denen sie es essen werden; sie sollen es nicht roh essen noch im Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten“.

Durch das Passahfest wurde die Befreiung von der Verdammnis bezeichnet bei denen, die den Herrn durch Liebe und Glauben aufnehmen: Nr. 9286, 9287-9292, und die somit im Guten der Unschuld sind; denn das Gute der Unschuld ist das Innerste der Liebe und des Glaubens und die Seele derselben; darum wird gesagt, daß sie das Blut streichen sollten an die Pfosten, an die Oberschwelle und an die Häuser; denn wo das Gute der Unschuld ist, da kann die Hölle nicht eindringen; daß sie es essen sollten, am Feuer gebraten, war deswegen, weil dadurch das Gute der himmlischen Liebe bezeichnet wurde, die das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn ist.

Weil das Lamm die Unschuld bezeichnet, darum sollte, wenn die Tage nach der Geburt erfüllt waren geopfert werden „ein einjähriges Lamm zum Brandopfer“, und eine junge Taube oder Turteltaube zum Schlachtopfer, 3 Mose 12:6; durch die junge Taube und die Turteltaube wurde ebenso wie durch das Lamm die Unschuld bezeichnet. Die Geburt bedeutet im geistigen Sinn die Geburt der Kirche, welche die des Guten der Liebe ist, denn im Himmel kennt man keine andere Geburt; und durch das Brand- und Schlachtopfer aus jenen wird die Reinigung vom Bösen durch das Gute der Unschuld bezeichnet; denn dieses Gute ist es, in welches das Göttliche einfließt und durch das Es reinigt.

3. Mose 5:1-13: „Wer aus Versehen sündigte, sollte ein Lamm oder eine junge Ziege oder zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben opfern als Sündopfer“; und zwar deswegen, weil eine Sünde aus Versehen eine Sünde aus Unwissenheit ist, und wenn in der Unwissenheit Unschuld liegt, dann findet Reinigung statt.

Auch vom Nasir (Geweihten) wird gesagt, 4 Mose 6:13-15: „Wenn die Tage des Nasiräats (d.i. die Weihe) erfüllt sind, soll er ein einjähriges Lamm als Brandopfer opfern und ein einjähriges weibliches Lamm zum Sündopfer und einen Widder zum Dankopfer, ferner einen Korb mit Ungesäuertem, Kuchen mit Öl vermischt und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl“: durch dies alles, nämlich durch das (männliche) Lamm, das weibliche Lamm, den Widder, die ungesäuerten Brote, Kuchen und Fladen und das Öl, wird Himmlisches bezeichnet, d.h. was sich auf die Liebe zum Herrn vom Herrn bezieht; und diese Opfer sollten vom Nasir nach der Erfüllung der Tage des Nasiräats geopfert werden, aus dem Grunde, weil der Nasir den himmlischen Menschen vorbildete oder den Herrn in Ansehung des göttlich Himmlischen; das göttlich Himmlische ist das Göttliche des Herrn im innersten Himmel; und dieses Göttliche ist die Unschuld.

Hieraus kann man erkennen, daß durch das Lamm das Gute der Unschuld bezeichnet wird; denn durch alle Tiere, die geopfert wurden, wurde etwas von der Kirche bezeichnet. Dies erkennt man besonders daraus, daß der Herr selbst das Lamm genannt wird, wie aus den oben angeführten Stellen erhellt wie auch daraus, daß diejenigen Lämmer genannt werden, die den Herrn lieben, z.B. bei Jesaja 40:10, 11; Johannes 21:15; und daß auch die redlichen Menschen Schafe heißen, z.B. Matthaeus 15:21-29; 25:31-41; 26:31; Johannes 10:7-16, 26-31; 21:16, 17 und anderwärts; und die bösen Menschen Böcke: Matthaeus 25:31, 32; Sacharja 10:3; Daniel 8:5-11, 25. Daß alle nützlichen und sanftmütigen Tiere gute Liebesarten und Neigungen bedeuten, die schädlichen und feindseligen dagegen böse Liebesarten und Neigungen, sehe man in dem, was Nr. 9280 angeführt ist.

Das Gute der Unschuld wird aber nicht nur durch das Lamm, sondern auch durch den Widder und den jungen Stier bezeichnet, jedoch mit Unterschied: das Lamm bedeutet nämlich das innerste Gute der Unschuld, der Widder das innere oder mittlere Gute der Unschuld und der junge Stier das äußere Gute der Unschuld. Das Äußere, Innere und Innerste muß in einem jeden das Gute der Unschuld sein, wenn der Mensch wiedergeboren sein soll, denn das Gute der Unschuld ist das eigentliche Wesen eines jeden Guten. Weil diese drei Grade der Unschuld bezeichnet werden durch den jungen Stier, den Widder und das Lamm, darum wurden diese drei zum Schlacht- und zum Brandopfer dargebracht, wenn die Reinigung durch dieses Gute vorgebildet wurde, was bei jedem Neumond, bei den Festen, am Tage der Erstlinge, und wenn der Altar eingeweiht wurde, geschah; dies erhellt aus 4 Mose 7:15, 21, 27 38-89; Kapitel 28 und 29. Daß der junge Stier das äußere Gute der Unschuld bezeichnet, sehe man Nr. 3991, 9990; daß der Widder das innere Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 10042. Was die Unschuld ist, und wie sie bei kleinen Kindern, bei den Einfältigen, die in Unwissenheit sind und bei den Weisen beschaffen ist, darüber sehe man Nr. 10021. Wenn gesagt wird, daß das Lamm, das zum Brandopfer dargebracht werden sollte, einjährig sein müsse, so bedeutete dieses, daß es alsdann noch ein Lamm sein sollte, denn wenn es ein Jahr überschritten hatte, war es ein Schaf. Und weil das Lamm gleichsam das Kind des Schafes war, so wurde durch dasselbe ein solches Gutes bezeichnet, was der Kindheit angehört, nämlich das Gute der Unschuld. Daher kam es auch, daß Lämmer zum Brandopfer im ersten Monat des Jahres geopfert werden sollten, wenn das Passah eintrat:

2. Mose Kapitel 12; 4 Mose 28:16, 19; am Tage der Erstlinge:

4. Mose 28:26, 27; und an dem Tage, an dem man die Garbe webte:

3. Mose 23:11, 12; denn durch den ersten Monat des Jahres und durch den Tag der Erstlinge und durch den Tag des Webens der Garbe wurde gleichfalls der Zustand der Kindheit, somit der Zustand der Unschuld bezeichnet.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 10042

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10042. „Und nimm den einen Widder“, 2 Mose 29:15, bedeutet das Gute der Unschuld im inneren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Widders, der das Gute der Unschuld und Liebtätigkeit im inneren Menschen bezeichnet, worüber folgt.

Weil in diesem Kapitel von den Schlachtopfern und den Brandopfern von Widdern und Lämmern die Rede ist, so soll gesagt werden, was im allgemeinen durch die Tiere, die bei den Brandopfern und Schlachtopfern dargebracht wurden, bezeichnet wird:

Diese Tiere waren Rinder, junge Stiere, Böcke, Widder, Ziegen und Ziegenböcke, wie auch Lämmer und junge Ziegen. Wer nicht weiß, was diese Tiere bedeuten, kann durchaus nicht erkennen, was die Schlachtopfer und Brandopfer von ihnen im besonderen bedeuten. Man muß aber wissen, daß alle Tiere, die auf Erden sind, solche Dinge bedeuten, die im Menschen sind, und die sich im allgemeinen auf die Neigungen seines Willens beziehen und auf die Gedanken seines Verstandes, somit auf das Gute und auf das Wahre; denn das Gute ist Sache des Willens und das Wahre ist Sache des Verstandes. Und weil sie sich auf das Gute und das Wahre beziehen, so beziehen sie sich auch auf die Liebe und auf den Glauben; denn alles, was Sache der Liebe ist, heißt Gutes, und alles, was Sache des Glaubens ist, heißt Wahres.

Daß diese Tiere von verschiedener Art solches bedeuten, kommt von den Vorbildungen im anderen Leben her. Dort erscheinen Tiere von vielen Arten und unzähligen Gattungen. Solche Tiere bilden dort die ganz genau nach dem Leben hervortretenden Erscheinungen (Scheinbarkeiten), die den Neigungen und Gedanken entsprechen, die in den Geistern und Engeln sind. Daß es so ist, kann man auch aus den prophetischen Gesichten erkennen, die hie und da im Worte erwähnt werden, denn alles, was von den Propheten gesehen wurde, ist solches, was auch vor den Engeln im Himmel erscheint.

Daher kommt es, daß im Worte so oft Tiere erwähnt werden und durch jedes derselben etwas bezeichnet wird, was sich auf solches bezieht, das bei dem Menschen ist, wovon oben. Der Mensch ist auch wirklich nichts anderes als ein Tier in Ansehung seines äußeren Menschen, aber er unterscheidet sich von demselben durch den inneren Menschen, durch den dieser (innere) oder jener (äußere) zum Himmel und zum Herrn erhoben werden, und dadurch Glauben und Liebe aufnehmen kann. Daher kommt es, daß Tiere zu den Schlachtopfern und Brandopfern genommen wurden. Wer dies nicht weiß, kann durchaus nicht begreifen, warum befohlen wurde, bald junge Stiere, Widder, Lämmer zu opfern, bald Ochsen, Ziegen und weibliche Lämmer, bald Böcke, Ziegenböcke und junge Ziegen; denn wozu wäre sonst dies alles geschehen?

Daß die Tiere im Wort das Gute und Böse beim Menschen bezeichnen, wie auch das Wahre und Falsche, sehe man Nr. 142, 143, 246, 714, 715, 776, 1823, 2179, 2180, 2781, 3218, 3519, 5198, 7523, 7872, 9090, und daß sie deshalb zu Schlachtopfern genommen wurden: Nr. 1823, 2180, 2805, 2807, 2830. Was aber die Schlachtopfer und Brandopfer von ihnen anbelangt, so muß man wissen:

I. daß der vorbildliche Gottesdienst bei dem jüdischen und israelitischen Volke hauptsächlich in Schlachtopfern und Brandopfern bestand;

II. daß die Schlachtopfer und Brandopfer im allgemeinen die Wiedergeburt des Menschen durch das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe vom Herrn bezeichneten und im höchsten Sinn die Verherrlichung des Göttlich-Menschlichen;

III. daß der ganze Gottesdienst durch Schlachtopfer und Brandopfer gemäß den verschiedenen Verhältnissen, und daher mit aller Mannigfaltigkeit vorgebildet wurde, und daß deshalb verschiedene Arten von Tieren zu den Opfern bestimmt waren.

Im einzelnen ist hierbei Folgendes zu bemerken:

I. Der vorbildliche Gottesdienst bestand bei dem jüdischen und israelitischen Volke hauptsächlich in Schlachtopfern und Brandopfern. Dies erhellt daraus, daß sie bei jeder Sünde und bei jeder Schuld angewendet wurden; dann auch bei jeder Heiligung und Einweihung und außerdem an jedem Tage, jedem Sabbath, jedem Neumond und an jedem Fest. Und daß daher der Altar hochheilig war. Der übrige Gottesdienst bei diesem Volk hing von diesen Opfern ab. Darum wird bei Daniel, wo von der Abschaffung des vorbildlichen Gottesdienstes gehandelt wird, gesagt: „Das Schlachtopfer und Speisopfer wird aufhören“: Daniel 9:27, und „das beständige Opfer wird entfernt werden“: Daniel 8:10-13; 11:31; 12:11. Durch das beständige Opfer wird im besonderen das täglich stattfindende Opfer bezeichnet und im allgemeinen der ganze Gottesdienst.

Man sehe jedoch, was hierüber schon früher nachgewiesen worden ist, daß nämlich die Opfer im allgemeinen den ganzen vorbildlichen Gottesdienst bezeichneten: Nr. 923, 2165, 6905, 8680, 8936; daß der Altar das hauptsächliche Vorbild des Herrn und daher des Gottesdienstes war: Nr. 2777, 2811, 8935, 9840, 9388, 9389, 9714, 9964; daß die Alten vor Eber nichts von Opfern wußten: Nr. 2180; daß von Eber an, also bei dem hebräischen Volk und daher bei den Nachkommen Jakobs, die Opfer eingeführt wurden, und warum: Nr. 1128, 1343, 2180, 2818; daß die Schlachtopfer nicht befohlen, sondern nur zugelassen wurden: Nr. 2180. II.a. Die Schlachtopfer und Brandopfer bezeichneten im allgemeinen die Wiedergeburt des Menschen durch das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn. Dies erhellt daraus, daß aller Gottesdienst sich bezieht auf die Reinigung vom Bösen und Falschen, auf die Einpflanzung des Wahren und Guten und auf die Verbindung desselben, also auf die Wiedergeburt; denn durch diese drei Stücke wird der Mensch wiedergeboren. Daher kommt es, daß die Schlachtopfer und Brandopfer für alle Sünde und für alle Verschuldung dargebracht wurden; und nach der Darbringung wird gesagt, die Schuld sei gesühnt und werde vergeben: 3 Mose 4:20, 26, 31, 35; 5:6, 10, 13, 16, 18, 26; 7:7; 10:17; 14:18, 19; 15:30, 31; 16:6, 24; 17:11. Die Vergebung der Sünden, die Versöhnung, die Begnadigung und die Erlösung sind auch nichts anderes als die Reinigung vom Bösen und Falschen, die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben, somit die Wiedergeburt: Nr. 9076, 9452, 9453, 9454, 9937, 9938. Der ganze Hergang (Verlauf) der Wiedergeburt wird auch beschrieben durch die einzelnen Gebräuche bei jedem Schlachtopfer und Brandopfer und zeigt sich deutlich, wenn die Vorbildungen durch den inneren Sinn enthüllt werden: Nr. 10022. II.b. Die Schlachtopfer und Brandopfer bezeichnen im höchsten Sinn die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn. Dies kommt daher, daß sich alle gottesdienstlichen Gebräuche, die bei dem israelitischen und jüdischen Volk angeordnet wurden, einzig und allein auf den Herrn beziehen; somit bezogen sich auf Ihn hauptsächlich die Schlacht- und Brandopfer, durch die im allgemeinen der ganze Gottesdienst vorgebildet wurde, wie oben gezeigt worden ist. Auch kommt die Wiedergeburt des Menschen nicht anderswoher als vom Herrn: Nr. 9486, 9487, 9506, 9715, 9809, 10019. Wo daher im Worte von der Wiedergeburt des Menschen gehandelt wird, da wird im höchsten Sinn auch von der Verherrlichung des Menschlichen im Herrn gehandelt; denn die Wiedergeburt des Menschen ist ein Abbild der Verherrlichung des Herrn: Nr. 3138, 3212, 3296, 3490, 4402, 5688. Das Menschliche verherrlichen heißt, es göttlich machen; aber den Menschen wiedergebären heißt, ihn himmlisch machen, damit in ihm das Göttliche des Herrn wohnen kann.

III. Der ganze Gottesdienst wurde durch Schlachtopfer und Brandopfer nach den verschiedenen Verhältnissen und daher mit aller Mannigfaltigkeit vorgebildet, und darum wurden verschiedene Arten von Tieren zu den Opfern bestimmt. Dies erhellt aus den verschiedenen Zwecken, für welche die Schlacht- und Brandopfer dargebracht wurden, nämlich für die aus Versehen begangenen Sünden, für die nicht aus Versehen begangenen Sünden, für jede Übertretung und Unreinheit, sowohl bei dem Priester als bei der ganzen Gemeinde, bei dem Fürsten und bei irgendeiner Person. Zur Reinigung vom Aussatz, zur Reinigung nach der Geburt, zur Einweihung des Altars, des Versammlungszeltes und alles dessen, was darin war, zur Reinigung ebenderselben Gegenstände, wenn Aharon einmal im Jahr einging in das Allerheiligste; zur Einweihung Aharons und seiner Söhne zum Priesteramte; zur Einsegnung der Nasiräer, und im allgemeinen bei den drei Festen, bei allen Neumonden und Sabbathen, und an jedem Tage, Morgens und gegen Abend, abgesehen von den Opfern bei Gelübden und von den freiwilligen Opfergaben.

Weil die Schlachtopfer und Brandopfer zu so verschiedenen Zwecken dienten und durch sie die verschiedenen Arten des Gottesdienstes vorgebildet wurden, darum waren auch die verschiedenen Arten der Tiere befohlen, die dazu genommen werden sollten, nämlich junge Stiere, Rinder und Böcke, Widder, Ziegen und Ziegenböcke, männliche Lämmer, weibliche Lämmer und junge Ziegen.

Durch die Schlacht- und Brandopfer von dem jungen Stier, Rind und Bock wurde die Reinigung und Wiedergeburt des äußeren oder natürlichen Menschen vorgebildet; durch die Opfer vom Widder, der Ziege und dem Ziegenbock wurde die Reinigung und Wiedergeburt des inneren oder geistigen Menschen vorgebildet; und durch die Opfer vom männlichen Lamm, dem weiblichen Lamm und der jungen Ziege wurde die Reinigung und Wiedergeburt des innersten oder himmlischen Menschen vorgebildet.

Daß es dreierlei gibt, was bei dem Menschen aufeinanderfolgt, das Himmlische, das Geistige und das Natürliche, sehe man Nr. 9992, 10005, 10017, und daß der Mensch wiedergeboren werden muß in betreff seines Inneren und seines Äußeren, um (wirklich) wiedergeboren zu sein, darüber sehe man, was Nr. 9325 angeführt wurde.

Was aber im besonderen durch das Schlacht- und Brandopfer vom Widder bezeichnet wird, von dem in diesem Kapitel gehandelt wird, erhellt aus den Stellen im Worte, wo die Schlachtopfer und Brandopfer vom Widder beschrieben werden, und wo des Widders Erwähnung geschieht. Aus diesen erhellt, daß durch den Widder das Gute des Unschuld und der Liebtätigkeit im inneren Menschen bezeichnet wird, und durch das Schlacht- und Brandopfer von demselben die Reinigung und Wiedergeburt des inneren Menschen, somit die Einpflanzung des Guten der Unschuld und die Liebtätigkeit in ihm. Daß dies durch den Widder bezeichnet wird, erhellt aus folgenden Stellen:

Jesaja 60:7: „Alle Herden Arabiens werden sich zu dir sammeln, die Widder Nebajoths werden dir dienen, sie werden zum Wohlgefallen emporsteigen auf Meinen Altar“: es wird hier vom Herrn, vom Himmel und von Seiner Kirche gehandelt. Die Herden der Schafe Arabiens bedeuten alles Gute des inneren Menschen und die Widder Nebajoths das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit in demselben. Daß die Herden der Schafe das Gute des inneren Menschen bedeuten, sehe man Nr. 8937, 9135; daß Arabien (das Innere) bedeutet, wo das Gute ist: Nr. 3268; daß Nebajoth diejenigen bezeichnet, die dort in demselben sind: Nr. 3268, 3686, 3688. Ezechiel 27:21: „Arabien und alle Fürsten Kedars, die Handelsleute deiner Hand durch Kleinvieh (pecora) und Widder und Böcke“: hier von Tyrus, durch das die Kirche bezeichnet wird, in der die Erkenntnisse des Guten und Wahren sind: Nr. 1201. Die Handelsleute sind diejenigen, welche dieselben haben und mitteilen: Nr. 2967, 4453; Kleinvieh bezeichnet das Gute der Liebe, die Widder das Gute der Liebtätigkeit und die Böcke das Gute des Glaubens.

Im Worte werden Schafherden (greges), Kleinvieh (pecora) und Herdenvieh (pecudes) genannt, die in der Grundsprache durch ihre Namen unterschieden werden. Durch Schafherden wird das Innere im allgemeinen bezeichnet, durch Kleinvieh ebendasselbe im besonderen und durch das Herdenvieh das Innerste im besonderen:

Jeremia 51:41: „Ich will sie hinabsteigen lassen wie das Herdenvieh (Schafe) zur Schlachtbank, wie die Widder nebst den Böcken“: durch Schafe, Widder und Böcke wird hier das gleiche bezeichnet.

Ezechiel 34:17: „So spricht der Herr Jehovih: Siehe, Ich will rich-ten zwischen dem Herdenvieh (zwischen Schaf und Schaf), und zwischen den Widdern und den Böcken“: zwischen Schaf und Schaf bedeutet zwischen denen, die im Inneren des Guten und Bösen sind; zwischen Widdern und zwischen Böcken bedeutet, zwischen denen, die in der Liebtätigkeit und daraus im Glauben sind, und zwischen denen, die in den Glaubenswahrheiten ohne Liebtätigkeit sind. Die Widder bedeuten hier das gleiche wie die Schafe, denn die Widder sind die männlichen Schafe. Daß die Schafe die bezeichnen, die in der Liebtätigkeit und daher im Glauben sind, sehe man Nr. 4169, 4809; und daß die Böcke diejenigen bedeuten, die in den Glaubenswahrheiten sind ohne Liebtätigkeit: Nr. 4169 E, 4769. Das gleiche wird durch Widder und Bock bezeichnet bei Dan. Kapitel 8, und das gleiche auch durch Schafe und Böcke bei Matthaeus 25:32. 3.

Mose 5:15, 18, 25: „Wenn eine Seele aus Irrtum gesündigt hat, soll sie als ihr Schuldopfer dem Jehovah einen Widder ohne Fehl von der Herde bringen“: durch die Schlachtopfer vom Widder wird die Reinigung des inneren Menschen bezeichnet und auch das Einpflanzen des Guten der Unschuld in demselben; denn die Sünde aus Irrtum ist eine Sünde aus Unwissenheit, der Unschuld innewohnt, und die Unschuld der Unwissenheit ist Sache des inneren Menschen.

4.

Mose 28:11, 15, 19, 22, 27: „An den Neumonden sollen sie zwei junge Stiere, einen Widder und sieben männliche Lämmer op-fern, und nachher einen Ziegenbock. Ebenso an den einzelnen Tagen des Passah und ebenso am Tage der Erstlinge“: dies war befohlen, damit die Reinigung des ganzen Menschen, sowohl des äußeren als auch des inneren und des innersten vorgebildet würde; durch das Schlacht- und Brandopfer vom jungen Stier die Reinigung des äußeren Menschen, durch das vom Widder die Reinigung des inneren, und durch das von den Lämmern die Reinigung des innersten; und weil die Reinigung, so wurde auch die Einpflanzung des Guten der Unschuld vorgebildet, denn der junge Stier bezeichnet das Gute der Unschuld im äußeren Menschen, der Widder dasselbe im inneren und das Lamm im innersten, wie oben gesagt worden ist. Das letzte unter diesen war der Bock, weil durch Bock das Glaubenswahre im äußersten Menschen bezeichnet wird, und das Glaubenswahre ist das Letzte in demselben: Nr. 9959.

Weil das Gute und Wahre beim Menschen in dieser Ordnung aufeinanderfolgt, darum waren auch die Gaben der Fürsten Israels, wenn der Altar und das Versammlungszelt gesalbt wurde, ein junger Stier, ein Widder und ein Lamm zum Brandopfer und ein Ziegenbock zum Schlachtopfer: 4 Mose 7:15-17, 21-23, 27-29, 33f.

Hieraus kann man nun ersehen, daß der Widder das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit im inneren Menschen bedeutet.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.