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3 Mose 5

Studie

   

1 Und wenn jemand sündigt, daß er die Stimme des Fluches (O. der Beschwörung; vergl. Spür. 29,24) hört, und er war Zeuge, sei es daß er es gesehen oder gewußt hat, -wenn er es nicht anzeigt, so soll er seine Ungerechtigkeit tragen;

2 oder wenn jemand irgend etwas Unreines anrührt, sei es das Aas eines unreinen wilden Tieres, oder das Aas eines unreinen Viehes, oder das Aas eines unreinen kriechenden Tieres (W. unreinen Gewimmels, wie 1. Mose 1,20,) -ist es ihm auch verborgen, so ist er unrein und schuldig;

3 oder wenn er die Unreinigkeit eines Menschen anrührt, was für eine Unreinigkeit von ihm es auch sei, durch welche er unrein wird, und es ist ihm verborgen, -erkennt er es, so ist er schuldig;

4 oder wenn jemand schwört, indem er unbesonnen mit den Lippen redet, Böses oder Gutes zu tun, nach allem was ein Mensch mit einem Schwur unbesonnen reden mag, und es ist ihm verborgen, -erkennt er es, so ist er schuldig in einem von diesen.

5 Und es soll geschehen, wenn er sich in einem von diesen verschuldet, so bekenne er, worin er gesündigt hat;

6 und er bringe sein Schuldopfer dem Jehova für seine Sünde, die er begangen hat: ein Weiblein vom Kleinvieh, ein Schaf oder eine Ziege zum Sündopfer; und der Priester soll Sühnung für ihn tun wegen seiner Sünde.

7 Und wenn seine Hand das zu einem Stück Kleinvieh Hinreichende nicht aufbringen kann, so soll er für (W. als) seine Schuld, die er auf sich geladen hat, zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben dem Jehova bringen: eine zum Sündopfer und eine zum Brandopfer.

8 Und er soll sie zu dem Priester bringen; und dieser bringe die zum Sündopfer bestimmte zuerst dar und kneipe ihr den Kopf ein dicht beim Genick; er soll ihn aber nicht abtrennen.

9 Und er sprenge von dem Blute des Sündopfers an die Wand des Altars, und das Übrige von dem Blute soll ausgedrückt werden an den Fuß des Altars: es ist ein Sündopfer.

10 Und die andere soll er als Brandopfer opfern nach der Vorschrift. Und so tue der Priester Sühnung für ihn wegen seiner Sünde, die er begangen hat, und es wird ihm vergeben werden.

11 Und wenn seine Hand zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nicht aufbringen kann, so bringe der, welcher gesündigt hat, als seine Opfergabe ein Zehntel Epha Feinmehl zum Sündopfer; er soll kein Öl darauf tun und keinen Weihrauch darauf legen, denn es ist ein Sündopfer.

12 Und er soll es zu dem Priester bringen; und der Priester nehme davon seine Hand voll, das Gedächtnisteil desselben, und räuchere es auf dem Altar, auf den Feueropfern Jehovas: es ist ein Sündopfer.

13 Und so tue der Priester Sühnung für ihn wegen seiner Sünde, die er begangen hat in einem von diesen, und es wird ihm vergeben werden; und es soll dem Priester gehören wie das Speisopfer.

14 Und Jehova redete zu Mose und sprach:

15 Wenn jemand Untreue begeht und aus Versehen an den heiligen Dingen Jehovas sündigt, so soll er sein Schuldopfer dem Jehova bringen, einen Widder ohne Fehl vom Kleinvieh, nach deiner Schätzung an Sekeln Silber, nach dem Sekel des Heiligtums, zum Schuldopfer.

16 Und was er an dem Heiligen (Eig. von den heiligen (od. geheiligten, geweihten) Dingen weg, d. h. was er von den heiligen Dingen weggenommen hat) gesündigt hat, soll er erstatten und dessen Fünftel darüber hinzufügen und es dem Priester geben; und der Priester soll Sühnung für ihn tun mit dem Widder des Schuldopfers, und es wird ihm vergeben werden.

17 Und wenn jemand sündigt und eines von allen den Verboten Jehovas tut, die nicht getan werden sollen, -hat er es auch nicht gewußt, so ist er schuldig und soll seine Ungerechtigkeit tragen.

18 Und er soll einen Widder ohne Fehl vom Kleinvieh nach deiner Schätzung zu dem Priester bringen, zum Schuldopfer; und der Priester soll Sühnung für ihn tun wegen seines Versehens, das er begangen hat, ohne es zu wissen; und es wird ihm vergeben werden.

19 Es ist ein Schuldopfer; er hat sich gewißlich an Jehova verschuldet. Und Jehova redete zu Mose und sprach: Wenn jemand sündigt und Untreue wider Jehova begeht, daß er seinem Nächsten ein anvertrautes Gut ableugnet oder ein Darlehn oder etwas Geraubtes; oder er hat von seinem Nächsten etwas erpreßt, oder er hat Verlorenes gefunden, und leugnet es ab; und er schwört falsch über irgend etwas von allem, was ein Mensch tun mag, sich darin zu versündigen: so soll es geschehen, wenn er gesündigt und sich verschuldet hat, daß er zurückerstatte das Geraubte, das er geraubt, oder das Erpreßte, das er erpreßt hat, oder das Anvertraute, das ihm anvertraut worden ist, oder das Verlorene, das er gefunden hat, oder alles, worüber er falsch geschworen hat; und er soll es erstatten nach seiner vollen Summe und dessen Fünftel darüber hinzufügen; wem es gehört, dem soll er es geben am Tage seines Schuldopfers. Und sein Schuldopfer soll er Jehova bringen, einen Widder ohne Fehl vom Kleinvieh, nach deiner Schätzung, zum Schuldopfer, zu dem Priester; und der Priester soll Sühnung für ihn tun vor Jehova, und es wird ihm vergeben werden wegen irgend etwas von allem, was er getan hat, sich darin zu verschulden.

   

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Himmlische Geheimnisse # 10132

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10132. „Zwei einjährige Lämmer am Tage“, 2 Mose 29:38, bedeutet das Gute der Unschuld in jedem Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Lämmer, insofern sie das Gute der Unschuld bezeichnen, worüber folgen wird; aus der Bedeutung des einjährigen, insofern es die Beschaffenheit der Kindheit bezeichnet, der gleichwohl die Wahrheiten eingepflanzt sind, worüber auch folgen wird, und aus der Bedeutung von „am Tage“, insofern es ausdrückt: in jedem Zustande, denn durch Tag wird ein Zustand bezeichnet, und durch den Morgen des Tages und den Abend desselben, zu welcher Zeit die Brandopfer von Lämmern dargebracht wurden, wird jeder Zustand bezeichnet. Daß der Tag einen Zustand bezeichnet, sehe man Nr. 893, 2788, 3462, 3785, 4850, 7680; und daß die Wechsel der Zustände sich verhalten wie die Tageswechsel, nämlich Morgen, Mittag, Abend, Nacht und wiederum Morgen; Nr. 5672, 5962, 6110, 8426. Daß die Lämmer das Gute der Unschuld bezeichnen, erhellt aus den Stellen im Worte, wo Lämmer genannt werden, z.B. bei

Jesaja 11:6, 8-10: „Der Wolf wird bei dem Lamme weilen, und der Parder bei dem Böckchen liegen, und das Kalb und der junge Löwe und das Mastvieh beisammen; und ein kleiner Knabe wird sie leiten; der Säugling wird spielen am Loche der Natter, und der Entwöhnte wird seine Hand in die Höhle des Basilisken stecken; sie werden sich nicht verderben auf dem ganzen Berge Meiner Heiligkeit. Und es wird geschehen, an jenem Tage werden die Völker forschen nach der Wurzel Isais, die aufgerichtet ist zum Panier der Völker; und Seine Ruhe wird herrlich sein“: es wird hier der Zustand des Friedens und der Unschuld in den Himmeln und in der Kirche beschrieben, nachdem der Herr in die Welt gekommen ist; und weil der Zustand des Friedens und der Unschuld beschrieben wird, werden Lamm, Böckchen und Kalb, ferner der kleine Knabe, der Säugling und der Entwöhnte angeführt, und durch alle diese wird das Gute der Unschuld bezeichnet. Das innerste Gute der Unschuld durch das Lamm, das innere Gute der Unschuld durch das Böckchen, und das äußere Gute der Unschuld durch das Kalb; das gleiche durch den Knaben (Kind), den Säugling und den Entwöhnten. Der Berg der Heiligkeit ist der Himmel und die Kirche, wo das Gute der Unschuld ist; die Völker sind die, welche in diesem Guten sind; die Wurzel Isai ist der Herr, von dem dieses Gute kommt. Das Gute der Liebe von Ihm zu Ihm, das auch das himmlisch Gute heißt, ist das Gute der Unschuld. Daß das Lamm das Gute der Unschuld im allgemeinen bezeichnet und im besonderen das innerste Gute der Unschuld, erhellt daraus, daß es an erster Stelle genannt wird, wie auch daraus, daß der Herr selbst das Lamm heißt, wie man im Folgenden sehen wird. Daß das Böckchen das innere Gute der Unschuld bezeichnet, sehe man Nr. 3519, 4871; daß das Kalb oder das junge Rind das äußere Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 430, 9391; daß der Knabe die Unschuld bezeichnet: Nr. 5236; ebenso der Säugling, der Entwöhnte oder das Kind: Nr. 430, 2280, 3183, 3494, 5608; daß der Berg der Heiligkeit das bezeichnet, wo das Gute der Liebe zum Herrn ist: Nr. 6435, 8758; daß die Völkerschaften die bezeichnen, die in diesem Guten sind: Nr. 1416, 6005. Daß das Gute der Liebe zum Herrn, welches das himmlisch Gute heißt, das Gute der Unschuld ist, zeigt sich deutlich bei denen, die im innersten Himmel sind; denn weil diese in diesem Guten sind, erscheinen sie nackt und als kleine Kinder; und dies darum, weil die Nacktheit Unschuld bedeutet und ebenso die Kindheit; man sehe das Nr. 3887, 5608, 9262, 9680 Angeführte.

Es wird gesagt, daß der Wolf bei dem Lamme weilen werde, weil der Wolf diejenigen bezeichnet, die gegen die Unschuld sind, wie auch

Jesaja 65:25: „Der Wolf und das Lamm werden zusammen weiden, nichts Böses werden sie tun noch zugrunde richten auf dem ganzen Berge Meiner Heiligkeit“.

Lukas 10:3: „Jesus sprach zu Seinen Jüngern, die Er aussandte: „Siehe, Ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe“.

Weil der Herr, als Er in der Welt war, in Ansehung Seines Menschlichen die Unschuld selbst war, und weil darum alle Unschuld von Ihm ausgeht, darum nennt Sich der Herr das Lamm und das Lamm Gottes. z.B. bei

Jesaja 16:1: „Schicke das Lamm des Landesherrschers vom Felsen gegen die Wüste zum Berge der Tochter Zions“.

Jesaja 53:7: „Er trug die Mißhandlung und war betrübt; dennoch tat Er Seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird“.

Johannes 1:29, 36: „Johannes, der Täufer, sah Jesus kommen und sprach: „Siehe, (das ist) Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt“.

Offenbarung 7:17: „Das Lamm, das inmitten des Thrones ist, wird sie weiden und zu lebendigen Wasserquellen führen“.

Offenbarung 14:4: „Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben, sie sind es, die dem Lamme nachfolgen, wohin es geht; sie wurden erkauft von dem Menschen, als Erstlinge Gott und dem Lamme“; und so noch an vielen Stellen in der Offenbarung, z.B.: 5:6, 8, 12, 13; 6:1, 16; 7:9, 10, 14; 12:11; 13:8; 14:1; 15:3; 17:14; 19:7, 9; 21:9, 14, 22, 23, 27; 22:1, 3. Weil diejenigen Lämmer heißen, die in der Unschuld sind, darum sagt der Herr zu Petrus, zuerst: „Weide Meine Lämmer, und wiederum: Weide Meine Schafe“, Johannes 21:15-17: die Lämmer sind hier diejenigen, die in dem Guten der Liebe zum Herrn sind, denn sie sind mehr als die anderen im Guten der Unschuld; die Schafe aber sind diejenigen, die im Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und die im Guten des Glaubens sind.

Das gleiche wird durch die Lämmer bezeichnet bei Jesaja 40:10, 11: „Siehe, der Herr Jehovih kommt im Starken, und Sein Arm herrscht für Ihn; wie ein Hirte wird Er Seine Herde weiden, in Seine Arme wird Er die Lämmer sammeln, in Seinem Schoße wird Er sie tragen, die Säugenden wird Er sanft führen“: daß dies in Beziehung auf den Herrn gesagt wurde, ist klar; weil unter den Lämmern diejenigen verstanden werden, die in der Liebe zu Ihm sind, also im Guten der Unschuld, darum wird gesagt, Er werde sie in Seine Arme sammeln und sie in Seinem Schoße tragen; denn sie sind mit dem Herrn durch die Liebe verbunden, weil die Liebe eine geistige Verbindung ist; darum wird auch hinzugefügt, daß Er die Säugenden sanft führe, denn die Säugenden und die Kindlein bezeichnen die, welche im Guten der Unschuld sind: Nr. 430, 2280, 3183, 3494. Hieraus kann man nun ersehen, was die Brandopfer und Schlachtopfer von Lämmern bedeuten, und warum sie täglich stattfinden sollten, an jedem Sabbath, an jedem Neumond, an jedem Fest und an jedem Tag des Passahfestes, und warum am Passahfest ein Lamm, welches das Passahlamm genannt wurde, gegessen werden sollte. Darüber heißt es bei 2 Mose 12:2, 3, 5, 7, 9: „Dieser Monat sei für euch das Haupt der Monate; der erste sei er für euch unter den Monaten des Jahres; nehmet ein Lamm, ein Männlein von den Lämmern oder von den Ziegen, und sie sollen vom Blute nehmen und es an die Türpfosten streichen und an die Oberschwelle und an die Häuser, in denen sie es essen werden; sie sollen es nicht roh essen noch im Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten“.

Durch das Passahfest wurde die Befreiung von der Verdammnis bezeichnet bei denen, die den Herrn durch Liebe und Glauben aufnehmen: Nr. 9286, 9287-9292, und die somit im Guten der Unschuld sind; denn das Gute der Unschuld ist das Innerste der Liebe und des Glaubens und die Seele derselben; darum wird gesagt, daß sie das Blut streichen sollten an die Pfosten, an die Oberschwelle und an die Häuser; denn wo das Gute der Unschuld ist, da kann die Hölle nicht eindringen; daß sie es essen sollten, am Feuer gebraten, war deswegen, weil dadurch das Gute der himmlischen Liebe bezeichnet wurde, die das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn ist.

Weil das Lamm die Unschuld bezeichnet, darum sollte, wenn die Tage nach der Geburt erfüllt waren geopfert werden „ein einjähriges Lamm zum Brandopfer“, und eine junge Taube oder Turteltaube zum Schlachtopfer, 3 Mose 12:6; durch die junge Taube und die Turteltaube wurde ebenso wie durch das Lamm die Unschuld bezeichnet. Die Geburt bedeutet im geistigen Sinn die Geburt der Kirche, welche die des Guten der Liebe ist, denn im Himmel kennt man keine andere Geburt; und durch das Brand- und Schlachtopfer aus jenen wird die Reinigung vom Bösen durch das Gute der Unschuld bezeichnet; denn dieses Gute ist es, in welches das Göttliche einfließt und durch das Es reinigt.

3. Mose 5:1-13: „Wer aus Versehen sündigte, sollte ein Lamm oder eine junge Ziege oder zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben opfern als Sündopfer“; und zwar deswegen, weil eine Sünde aus Versehen eine Sünde aus Unwissenheit ist, und wenn in der Unwissenheit Unschuld liegt, dann findet Reinigung statt.

Auch vom Nasir (Geweihten) wird gesagt, 4 Mose 6:13-15: „Wenn die Tage des Nasiräats (d.i. die Weihe) erfüllt sind, soll er ein einjähriges Lamm als Brandopfer opfern und ein einjähriges weibliches Lamm zum Sündopfer und einen Widder zum Dankopfer, ferner einen Korb mit Ungesäuertem, Kuchen mit Öl vermischt und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl“: durch dies alles, nämlich durch das (männliche) Lamm, das weibliche Lamm, den Widder, die ungesäuerten Brote, Kuchen und Fladen und das Öl, wird Himmlisches bezeichnet, d.h. was sich auf die Liebe zum Herrn vom Herrn bezieht; und diese Opfer sollten vom Nasir nach der Erfüllung der Tage des Nasiräats geopfert werden, aus dem Grunde, weil der Nasir den himmlischen Menschen vorbildete oder den Herrn in Ansehung des göttlich Himmlischen; das göttlich Himmlische ist das Göttliche des Herrn im innersten Himmel; und dieses Göttliche ist die Unschuld.

Hieraus kann man erkennen, daß durch das Lamm das Gute der Unschuld bezeichnet wird; denn durch alle Tiere, die geopfert wurden, wurde etwas von der Kirche bezeichnet. Dies erkennt man besonders daraus, daß der Herr selbst das Lamm genannt wird, wie aus den oben angeführten Stellen erhellt wie auch daraus, daß diejenigen Lämmer genannt werden, die den Herrn lieben, z.B. bei Jesaja 40:10, 11; Johannes 21:15; und daß auch die redlichen Menschen Schafe heißen, z.B. Matthaeus 15:21-29; 25:31-41; 26:31; Johannes 10:7-16, 26-31; 21:16, 17 und anderwärts; und die bösen Menschen Böcke: Matthaeus 25:31, 32; Sacharja 10:3; Daniel 8:5-11, 25. Daß alle nützlichen und sanftmütigen Tiere gute Liebesarten und Neigungen bedeuten, die schädlichen und feindseligen dagegen böse Liebesarten und Neigungen, sehe man in dem, was Nr. 9280 angeführt ist.

Das Gute der Unschuld wird aber nicht nur durch das Lamm, sondern auch durch den Widder und den jungen Stier bezeichnet, jedoch mit Unterschied: das Lamm bedeutet nämlich das innerste Gute der Unschuld, der Widder das innere oder mittlere Gute der Unschuld und der junge Stier das äußere Gute der Unschuld. Das Äußere, Innere und Innerste muß in einem jeden das Gute der Unschuld sein, wenn der Mensch wiedergeboren sein soll, denn das Gute der Unschuld ist das eigentliche Wesen eines jeden Guten. Weil diese drei Grade der Unschuld bezeichnet werden durch den jungen Stier, den Widder und das Lamm, darum wurden diese drei zum Schlacht- und zum Brandopfer dargebracht, wenn die Reinigung durch dieses Gute vorgebildet wurde, was bei jedem Neumond, bei den Festen, am Tage der Erstlinge, und wenn der Altar eingeweiht wurde, geschah; dies erhellt aus 4 Mose 7:15, 21, 27 38-89; Kapitel 28 und 29. Daß der junge Stier das äußere Gute der Unschuld bezeichnet, sehe man Nr. 3991, 9990; daß der Widder das innere Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 10042. Was die Unschuld ist, und wie sie bei kleinen Kindern, bei den Einfältigen, die in Unwissenheit sind und bei den Weisen beschaffen ist, darüber sehe man Nr. 10021. Wenn gesagt wird, daß das Lamm, das zum Brandopfer dargebracht werden sollte, einjährig sein müsse, so bedeutete dieses, daß es alsdann noch ein Lamm sein sollte, denn wenn es ein Jahr überschritten hatte, war es ein Schaf. Und weil das Lamm gleichsam das Kind des Schafes war, so wurde durch dasselbe ein solches Gutes bezeichnet, was der Kindheit angehört, nämlich das Gute der Unschuld. Daher kam es auch, daß Lämmer zum Brandopfer im ersten Monat des Jahres geopfert werden sollten, wenn das Passah eintrat:

2. Mose Kapitel 12; 4 Mose 28:16, 19; am Tage der Erstlinge:

4. Mose 28:26, 27; und an dem Tage, an dem man die Garbe webte:

3. Mose 23:11, 12; denn durch den ersten Monat des Jahres und durch den Tag der Erstlinge und durch den Tag des Webens der Garbe wurde gleichfalls der Zustand der Kindheit, somit der Zustand der Unschuld bezeichnet.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 9391

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9391. „Und sie brachten Brandopfer dar und opferten dem Jehovah Dankopfer von Farren (junger Stier)“, 2 Mose 24:5, bedeutet das Vorbild der Verehrung des Herrn aus dem Guten und aus dem Wahren, das aus dem Guten stammt.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Brandopfer und Schlachtopfer, sofern sie die Verehrung des Herrn im allgemeinen bezeichnen, wovon Nr. 922, 6905, 8936; und weil insbesondere die Brandopfer die Verehrung des Herrn aus dem Guten der Liebe bezeichnen und Schlachtopfer dieselbe aus dem Wahren des Glaubens, das aus dem Guten stammt: Nr. 8680; ferner aus der Bedeutung der Farren, sofern sie das Gute der Unschuld und Liebtätigkeit im äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnen, worüber folgt.

Die Tiere, die geopfert wurden, bezeichneten die Beschaffenheit des Guten und Wahren, aus dem der Gottesdienst hervorgehen sollte: Nr. 922, 1823, 2180, 3519; daß die sanften und nützlichen Tiere Himmlisches bedeuten, das dem Guten der Liebe, und Geistiges, das dem Wahren des Glaubens angehört, und daß sie ebendeswegen zu Opfern gebraucht wurden, sehe man Nr. 9280. Der Farre bedeutet aber das Gute der Unschuld und Liebtätigkeit im äußeren oder natürlichen Menschen, weil das, was zum Rindvieh gehörte, die Neigungen zum Guten und Wahren im äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnete, und das, was zum Kleinvieh gehörte, die Neigungen zum Guten und Wahren im inwendigen oder geistigen Menschen, Nr. 2566, 5913, 6048, 8937, 9135; zum Kleinvieh gehörten Lämmer, Ziegen, Schafe, Widder, Böcke, und zum Rindvieh gehörten Ochsen, Farren, Kälber; die Lämmer und Schafe bezeichneten das Gute der Unschuld und die Liebtätigkeit im inwendigen oder geistigen Menschen, daher bezeichneten die Kälber und jungen Stiere, weil sie einem zarteren Alter als die Ochsen sich befanden, das gleiche im äußeren oder natürlichen Menschen. Daß die Farren und Kälber dieses Gute bezeichneten, erhellt aus den Stellen im Worte, so sie genannt werden; wie bei

Ezechiel 1:7: „Die Füße der vier Tiere waren gerade, und der Ballen ihrer Füße war wie der Ballen des Fußes eines Kalbes, und dieselben glänzten wie poliertes Erz“: hier von den Cherubim, die durch die vier Tiere beschrieben werden; daß die Cherube die Wache oder Vorsehung des Herrn bezeichnen, damit kein Zugang zu Ihm sei, außer durch das Gute, sehe man Nr. 9277; das äußere oder natürliche Gute wurde durch die geraden Füße und durch den Ballen ihrer Füße bezeichnet, sofern er wie der Ballen des Fußes eines Kalbes war; denn die Füße bezeichnen das, was dem natürlichen Menschen angehört, der gerade Fuß das, was dem Guten angehört und der Ballen der Füße das, was das Letzte ist im natürlichen Menschen. Daß die Füße dieses bezeichnen, sehe man Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952, 5327, 5328, und daß die Fersen, Fußsohlen, Ballen und Hufe das Letzte sind im natürlichen Menschen: 4938, 7729; daß die Fußballen glänzten wie poliertes Erz, kommt daher, weil das Erz das natürlich Gute bedeutet: Nr. 425, 1551; und das Erz, das schimmert, als wäre es poliert, das Gute bedeutet, das glänzt vom Himmelslicht und das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist.

Hieraus erhellt, daß durch Kalb das Gute des äußeren oder natürlichen Menschen bezeichnet wird. Ebenso bei

Offenbarung 4:6, 7: „Um den Thron her waren vier Tiere voll Augen vorne und hinten; und das erste Tier war gleich einem Löwen, das andere Tier aber gleich einem Kalbe, das dritte Tier dagegen hatte ein Antlitz wie ein Mensch, das vierte Tier endlich war gleich einem fliegenden Adler“: auch hier werden durch die vier Tiere, die Cherube sind, die Wache und Vorsehung des Herrn bezeichnet, damit man nur durch das Gute der Liebe hinzutrete; die Wache selbst geschieht durch das Wahre und das daherkommende Gute und durch das Gute und das daherkommende Wahre; das Wahre und das daherkommende Gute in der äußeren Gestalt werden bezeichnet durch den Löwen und das Kalb, und das Gute und daherkommende Wahre in der inneren Gestalt durch das Antlitz des Menschen und den fliegenden Adler. Daß der Löwe das Wahre aus dem Guten in seiner Macht bedeutet, sehe man Nr. 6367, daher das Kalb das daher stammende Gute selbst.

Hosea 14:3: „Nimm weg alle Missetat, und empfange das Gute, so wollen wir bezahlen die Farren unserer Lippen“: was es heißt, die Farren der Lippen bezahlen, kann niemand wissen, wenn er nicht weiß, was die Farren und Lippen bedeuten; daß es das Bekenntnis und die Danksagung aus gutem Herzen bezeichnet, ist klar, denn es wird gesagt: Bekehret euch zu Jehovah, und saget zu Ihm: Empfange das Gute, und dann: Wir wollen vergelten mit den Farren der Lippen, was soviel ist wie aus dem Guten der Lehre den Jehovah bekennen und Ihm danken; denn die Lippen bedeuten das, was der Lehre angehört: Nr. 1286, 1288. Amos 6:3, 4: „Ihr zieht an euch die Wohnung der Gewalttat; sie liegen auf Betten von Elfenbein und essen Lämmer von der Herde und Kälber aus der Mitte des Mastviehs“: hier werden diejenigen geschildert, die im Überfluß von Erkenntnissen des Guten und Wahren sind und dennoch ein böses Leben führen; Lämmer von der Herde essen heißt, Gutes der Unschuld, das dem inwenigen oder geistigen Menschen angehört, lernen und sich aneignen; Kälber aus der Mitte des Mastviehs essen, bedeutet, Gutes der Unschuld, das dem äußeren oder natürlichen Menschen angehört, lernen und sich aneignen. Daß Essen bedeutet, sich aneignen, sehe man Nr. 3169, 3513, 3596, 3832, 4745. Weil Lämmer das innere Gute der Unschuld bedeuten, so folgt, daß die Kälber aus der Mitte des Mastviehs das äußere Gute der Unschuld bezeichnen; denn im Wort, hauptsächlich im prophetischen, wird gewöhnlich auch vom Wahren gehandelt, wo vom Guten wegen der himmlischen Ehe: Nr. 9263, 9314, und ist auch vom Äußeren die Rede, wo vom Inneren; auch bezeichnet das Gemästete und Fette das Gute der inneren Liebe: Nr. 5943. Ebenso bei Maleachi 3:20: „Euch, die ihr Meinen Namen fürchtet, wird aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und Heilung unter ihren Flügeln, so daß ihr ausgeht und wachset wie die Mastkälber“.

Lukas 15:22, 23: „Der Vater sagte in Beziehung auf den verschwenderischen Sohn, der wieder umkehrte und herzliche Buße tat: Bringt das beste Gewand heraus und kleidet ihn an und tut einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße, und bringet auch ein gemästetes Kalb her und schlachtet es, auf daß wir essen und fröhlich seien“: Wer nur den Buchstabensinn auffaßt, wird glauben, daß hier nichts Höheres verborgen liege, während doch das einzelne himmlische Dinge in sich schließt, z.B. sie sollen ihn mit dem besten Gewand bekleiden, einen Ring an seine Hand tun und Schuhe an seine Füße und ein gemästetes Kalb herbringen und schlachten, auf daß sie essen und fröhlich seien; unter dem verschwenderischen Sohn werden die verstanden, die himmlische Reichtümer, d.h. die Erkenntnis des Guten und Wahren vergeudet haben; durch seine Rückkehr zum Vater und das Bekenntnis, daß er nicht würdig sei, sein Sohn genannt zu werden, wird die herzliche Reue und Demut bezeichnet; durch das beste Ge-wand, womit er bekleidet werden sollte, die allgemeinen Wahrheiten: Nr. 4545, 5248, 5319, 5954, 6917, 9093, 9212, 9216; und durch das gemästete Kalb das allgemeine Gute, das jenen Wahrheiten entspricht.

Das gleiche wird durch Kälber und Farren anderwärts bezeichnet, wie Jesaja 11:6; Ezechiel 39:18; Psalm 29:6; 69:32; sodann durch die Brandopfer und Schlachtopfer: 2 Mose 29:11-14; 3 Mose 4:3-21; 8:14-17; 9:2; 16:3; 23:18; 4 Mose 8:8-13; 15:24-26; 28:19, 20; Richter 6:25-29; 1. Sam. 1:25; 16:2; 1 Koenige 18:23-26, 33. Daß die Söhne Israels sich ein goldenes Kalb machten und es als Jehovah verehrten, 2. Mose Kapitel 32, kam daher, weil in ihrem Herzen die ägyptische Abgötterei geblieben war, obwohl sie Jehovah bekannten. In Ägypten waren unter den Götzen vornehmlich weibliche und männliche Kälber von Gold, weil das weibliche Kalb das wißtümliche Wahre bezeichnete, welches das Wahre des natürlichen Menschen ist, und das männliche Kalb das Gute desselben, welches das Gute des natürlichen Menschen ist; wie auch darum, weil Gold das Gute bezeichnete. Dieses Gute und Wahre wurde dort bildlich dargestellt durch männliche und weibliche Kälber von Gold; als aber die Vorbilder himmlischer Dinge daselbst in Abgöttisches und zuletzt in Zauberisches verwandelt wurden, da wurden hier wie anderwärts die Bilder selbst, die vorbildeten, zu Götzen gemacht, und man fing an, sie zu verehren.

Die Alte Kirche, die auf die Älteste folgte, war nämlich eine vorbildliche Kirche, deren ganzer Gottesdienst in Gebräuchen, Satzungen, Rechten und Geboten bestand, die göttliche und himmlische Dinge, die das Innere der Kirche sind, vorbildeten. Jene Kirche erstreckte sich nach der Sündflut auf einen großen Teil der asiatischen Welt und war auch in Ägypten, aber hier wurde das Wißtümliche jener Kirche gepflegt; daher hatten sie mehr Wissenschaft von den Entsprechungen und Vorbildungen als die übrigen, wie man aus den Hieroglyphen und aus den Zaubereien und Götzen daselbst ersehen kann, wie auch aus Verschiedenem, das von Ägypten im Wort erwähnt wird. Daher kommt es, daß durch Ägypten im Wort das Wißtümliche im allgemeinen, sowohl in Ansehung des Wahren als in Ansehung des Guten bezeichnet wird, wie auch das Natürliche; denn das Wißtümliche ist Sache des natürlichen Menschen. Dies bezeichnete auch das weibliche und das männliche Kalb.

Daß die Alte Kirche, die eine vorbildliche war, sich auf mehrere Reiche erstreckte und daß sie auch in Ägypten war, sehe man Nr. 1238, 2385, 7097; daß das Wißtümliche der Kirche hauptsächlich in Ägypten ausgebildet wurde, und daß ebendeswegen durch Ägypten im Wort das Wißtümliche in beiderlei Sinn bezeichnet wird: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, 4749, 4964, 4966, 5700, 5702, 6004, 6015, 6125, 6651, 6679, 6683, 6692, 6693, 6750, 7779, 7926; und weil das wißtümliche Wahre und sein Gutes das Wahre und Gute des natürlichen Menschen ist, ebendarum wird auch durch Ägypten im Wort das Natürliche bezeichnet: Nr. 4967, 5079, 5080, 5095, 5160, 5276, 5278, 5280, 5288, 5301, 6004, 6015, 6147, 6252. Hieraus erhellt nun, daß die weiblichen und männlichen Kälber zu den vornehmsten Götzen Ägyptens gehörten aus dem Grund, weil dieselben das wißtümliche Wahre und sein Gutes bezeichneten, das dem natürlichen Menschen angehört, ebenso wie Ägypten selbst, so daß Ägypten und das Kalb die gleiche Bedeutung hatten. Deshalb wird von Ägypten Folgendes gesagt bei

Jeremia 46:20, 21: „Eine sehr schöne Kalbin ist Ägypten, aber ein Schlachten kommt von Mitternacht her; auch ihre Söldner in ihrer Mitte sind wie Mastkälber“: Kalbin bedeutet das wißtümliche Wahre, das dem natürlichen Menschen angehört, die Söldner, die unter den Kälbern gemeint sind, bezeichnen die, welche das Gute um des Gewinns willen tun: Nr. 8002; somit bedeuten die Kälber das Gute, das an sich nicht gut ist, sondern nur eine Lust des natürlichen Menschen, der getrennt ist vom geistigen; diese Lust ist es, in der die Söhne Jakobs waren, und die an sich eine abgöttische ist; deshalb wurde ihnen zugelassen, dieses durch die Anbetung des goldenen Kalbes kund zu tun und zu bezeugen, 2. Mose Kapitel 32. Dies wird auch in folgender Weise beschrieben bei

Psalm 106:19, 20: „Sie machten ein Kalb am Horeb und neigen sich vor dem gegossenen Bilde und verwandelten die Herrlichkeit in das Bildnis eines Ochsen, der Gras frißt“: durch Verfertigen eines Kalbs am Horeb und durch das Neigen vor dem gegossenen Bilde wird die abgöttische Verehrung bezeichnet, die in Gebräuchen, Satzungen, Rechten und Geboten besteht, bloß in der äußeren Form und nicht zugleich in der inneren; daß jene Völkerschaft im Äußeren ohne das Innere war, sehe man Nr. 9320, 9373, 9377, 9380, 9381; und daß sie in ihrem Herzen götzendienerisch war: Nr. 3723 E, 4208, 4281, 4825, 5998, 7401, 8301, 8871, 8882; daß sie die Herrlichkeit in das Bildnis eines Ochsen, der Gras frißt, verwandelt haben, bedeutet, daß sie sich den inwendigen Dingen des Wortes und der Kirche entfremdet und das Äußere verehrt haben, das nur ein Wissen ohne Leben ist, denn die Herrlichkeit bezeichnet das Innere des Wortes und der Kirche; man sehe die Vorrede zum 18. Kapitel der Genesis: Nr. 5922, 8267, 8427; das Bildnis eines Ochsen bedeutet das Abbild des Guten in der äußeren Form; denn Bildnis ist Abbild, somit etwas Lebloses, und Ochs bedeutet das Gute im Natürlichen, somit in der äußeren Form: Nr. 2566, 2781, 9135; Gras essen heißt, sich dasselbe nur wißtümlich aneignen, denn essen bedeutet aneignen: Nr. 3168, 3513, 3596, 4745; und Gras bezeichnet das Wißtümliche: Nr. 7571. Weil solches bezeichnet wurde durch das goldene Kalb, das als Jehovah verehrt wurde von den Söhnen Israels, darum verfuhr Mose auf folgende Weise mit demselben, 5 Mose 9:21: „Eure Sünde, (das Kalb), das ihr gemacht, habe ich genommen und mit Feuer verbrannt und zerstoßen, indem ich es wohl zermalmte, bis daß es zerrieben war zu Staub, und seinen Staub habe ich in den Bach geworfen, der vom Berg herkommt“. Warum solches mit dem goldenen Kalb geschah, weiß niemand, wenn er nicht weiß, was bedeutet, mit Feuer verbrannt, zerstoßen, zermalmt und zu Staub zerrieben werden, und was der vom Berg herabkommende Bach bezeichnet, in den der Staub geworfen wurde; es wird hier der Zustand derjenigen beschrieben, die das Äußere ohne das Innere verehren, daß sie nämlich im Bösen der Selbst- und Weltliebe seien und daher im Falschen in Beziehung auf das, was von Gott kommt, also in Beziehung auf das Wort; denn das Feuer, womit es verbrannt wurde, bedeutet das Böse der Selbst- und Weltliebe: Nr. 1297, 1861, 2446, 5071, 5215, 6314, 6832, 7324, 7575; der Staub, zu dem es zerstoßen wurde, bedeutet das Falsche aus jenem, das begründet wird aus dem Buchstabensinn des Wortes; und der Bach vom Berg Sinai bezeichnet das göttlich Wahre, somit das Wort im Buchstaben; denn dieses kommt von jenem hernieder; diejenigen, die im Äußeren sind ohne das Inwendige, erklären nämlich das Wort zugunsten der Triebe ihrer Liebe und sehen in demselben nur Irdisches und gar nichts Himmlisches, wie die Israeliten und Juden vormals und noch heutzutage.

Das gleiche wurde vorgebildet durch die Kälber Jerobeams in Bethel und Dan: 1 Koenige 12:26-33 und 2 Koenige 17:16, worauf sich Folgendes bei Hosea 8:4-6 bezieht: „Könige machen sie, aber ohne Mich; Fürsten machen sie, und Ich weiß es nicht; ihr Silber und ihr Gold machen sie zu Götzen, auf daß sie selbst ausgerottet werden; verlassen hat dich dein Kalb, Samaria, denn es war auch aus Israel, ein Schmied hat es gemacht; aber es ist kein Gott, denn es wird zu Stücken werden das Kalb Samarias“: es wird hier gehandelt vom verkehrten Verständnis und der schlimmen Auslegung des Wortes von seiten derer, die im Äußeren sind ohne das Innere, denn sie bleiben im Buchstabensinn des Wortes, den sie zugunsten ihrer Triebe und der daraus hergenommenen Grundsätze ausleben. Einen König machen, aber ohne Mich, und Fürsten machen, und Ich weiß es nicht, bedeutet, das Wahre und die Hauptwahrheiten ausbrüten aus dem eigenen Licht und nicht vom Göttlichen; denn der König bedeutet im inneren Sinn des Wahre: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148; und Fürsten die Hauptwahrheiten: Nr. 1482, 2089, 5044; Silber und Gold zu Götzen machen, bedeutet, das Wißtümliche des Wahren und Guten aus dem Buchstabensinn des Wortes verkehren zugunsten seiner Begierden, und gleichwohl jenes (Wißtümliche) als heilig verehren, obwohl es, weil aus eigener Einsicht, ohne Leben ist; denn Silber bedeutet das Wahre und Gold das Gute, das vom Göttlichen kommt, somit das dem Wort angehört: Nr. 1551, 2954, 5658, 6914, 6917, 8932, und Götzen bedeuten die Lehren aus eigener Einsicht, die als heilig verehrt werden und doch kein Leben in sich haben: Nr. 8941. Hieraus erhellt, daß durch den König und die Fürsten, wie auch durch das Silber und Gold Falsches aus dem Bösen bezeichnet wird; denn was aus dem Eigenen ist, ist aus dem Bösen und ist daher falsch, obwohl es äußerlich als wahr erscheint, weil es dem Buchstabensinn des Wortes entnommen ist. Hieraus ergibt sich deutlich, was das Kalb Samarias, das der Schmied gemacht hat, bezeichnet, nämlich das Gute im natürlichen Menschen und nicht zugleich im geistigen, somit das Nicht-Gute, weil es zum Bösen angewendet wird; der Schmied hat es gemacht und nicht Gott, bedeutet, es ist aus dem Eigenen und nicht aus dem Göttlichen; zu Stücken werden, bedeutet zerstreut werden.

Das gleiche wird verstanden unter den Kälbern bei Hosea 13:2: „Sie sündigen noch mehr und machen sich ein gegossenes Bild aus ihrem Silber und Götzen nach ihrer Einsicht, ganz und gar ein Werk der Künstler; zu diesen reden sie, opfern ihnen Menschen, küssen die Kälber“.

Aus diesem wird nun klar, was das Kalb und der Farre bezeichnen in den folgenden Stellen:

Jesaja 34:7: „Herabsteigen werden die Einhörner mit ihnen und die Farren samt den Starken, und ihr Land wird trunken werden vom Blut, und ihr Staub wird feist werden vom Fett“.

Jesaja 27:10: „Die befestigte Stadt wird einsam sein, die Wohnung verstoßen und verlassen wie die Wüste, daselbst werden die Kälber weiden und ruhen und verzehren ihre Zweige, und ihre Ernte wird verdorren“.

Jeremia 48:34: „Vom Geschrei Chesbons bis gen Elealeh, bis gen Jahez lassen sie ihre Stimme erschallen, von Zoar bis gen Choronaim, der dreijährigen Kalbin, denn auch die Wasser Nimrim sollen zur Verödungen werden“.

Jesaja 15:5: „Mein Herz schreit über Moab, ihre Flüchtigen bis Zoar, der dreijährigen Kalbin, denn auf die Anhöhe von Luchith wird sie gehen mit Weinen“.

Hosea 10:11: „Ephraim ist eine gelehrte Kalbin, die gerne drischt“.

Psalm 68:31: „Schilt das Wild des Rohrs, die Versammlung der Star-ken, unter den Kälbern der Völker; es zertritt die Stücke von Silber; Er zerstreut die Völker, die nach Krieg verlangen“: hier ist die Rede von der Anmaßung derer, die vom Wißtümlichen aus in die Geheimnisse des Glaubens eindringen wollen und gar nichts anerkennen, als was sie selber ausbrüten; weil solche nichts aus dem Licht des Himmels sehen, das vom Herrn ist, sondern aus dem Lichtschein der Natur, der aus dem Eigenen ist, darum ergreifen sie Schatten statt des Lichtes, Täuschungen statt der Wirklichkeiten, im allgemeinen das Falsche statt des Wahren; weil solche Unsinn denken, weil vom niedrigsten Standpunkt aus, darum werden sie Wild des Rohrs genannt, und weil sie heftig vernünfteln, werden sie die Versammlung der Starken genannt, und weil sie die Wahrheiten zerstören, die noch übrig und zerstreut sind unter dem Guten derer, die in den Wahrheiten der Kirche sind, wird von ihnen gesagt, sie zertreten die Stücke des Silbers unter den Kälbern der Völker, und sie zerstreuen die Völker, d.h. die Kirche selbst mit ihren Wahrheiten; die Begierde, diese zu bestreiten und zu zerstören, wird verstanden unter dem Verlangen nach Kriegen; hieraus wird wiederum klar, daß die Kälber das Gute bedeuten.

Bei Sacharja 12:4 wird gesagt: „Alle Rosse der Völker werde Ich mit Blindheit schlagen“: durch die Rosse der Völker wird hier das Verständnis des Wahren bei den Angehörigen der Kirche bezeichnet; weil Pferd das Verständnis des Wahren bezeichnet: Nr. 2761; an jener Stelle aber wird gesagt, zertreten die Stücke des Silbers und zerstreuen die Völker unter den Kälbern der Völker, und durch zertreten und zerstreuen wird bezeichnet niederwerfen und zerstören: Nr. 258; durch Silber wird das Wahre bezeichnet: Nr. 1551, 2954, 5658, 6112, 6914, 6917, 7999, 8932; und durch Völker die Angehörigen der Kirche, die in den Wahrheiten sind: Nr. 2928, 7207, somit auch die Wahrheiten der Kirche: Nr. 1259, 1260, 3295, 3581; es wird also durch die Kälber der Völker das Gute bezeichnet, das im Willen bei den Angehörigen der Kirche ist.

Daß die Kälber das Gute bezeichnen, erhellt ferner bei Jeremia 34:18-20: „Die Männer, die übertreten haben Meinen Bund, die nicht gehalten haben die Worte des Bundes, den sie vor Mir geschlossen, den Bund des Kalbes, das sie in zwei Stücke gehauen, um hindurch zu gehen zwischen den Teilen, die Fürsten Judas und die Fürsten Jerusalems, die königlichen Diener und die Priester, und alles Volk des Landes, die hindurchgegangen zwischen den Teilen des Kalbes, Ich will sie in die Hand ihrer Feinde geben, daß ihre Leichname zur Speise werden den Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde“: was der Bund des Kalbs bedeutet und das Hindurchgehen zwischen den Teilen des Kalbs, kann niemand wissen, wenn er nicht weiß, was der Bund bedeutet, was das Kalb und das Zerhauen desselben in zwei Teile, ferner was die Fürsten Judas und Jerusalems, die königlichen Diener, die Priester und das Volk des Landes bedeuten; offenbar ist hier ein himmlisches Geheimnis, gleichwohl aber kann es zum Verständnis kommen, wenn man weiß, daß der Bund eine Verbindung bezeichnet, das Kalb aber das Gute, das in zwei Teile gehauene Kalb das Gute, das vom Herrn ausgeht einerseits und das Gute, das vom Menschen aufgenommen wird andererseits, und daß die Fürsten Judas und Jerusalems, die königlichen Diener und Priester und das Volk des Landes das Wahre und Gute bedeuten, das die Kirche hat aus dem Wort, und hindurchgehen zwischen den Teilen soviel ist wie sich verbinden. Hat man dies erkannt, so wird klar, daß der innere Sinn dieser Worte ist: Es war keine Verbindung des vom Herrn ausgehenden Guten mit dem Guten, das vom Menschen aufgenommen wird durch das Wort und daher durch das Wahre und Gute der Kirche bei jener Völkerschaft, sondern Trennung, aus dem Grunde, weil sie im Äußeren waren ohne das Innere.

Das gleiche bedeutet der Bund des Kalbes mit Abram, von dem es 1 Mose 15:9-12, 18 heißt: „Jehovah sprach zu Abram: Nimm eine dreijährige Kalbin, und eine dreijährige Ziege, und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube; und er nahm das alles und teilte es mitten entzwei und legte je einen Teil dem anderen gegenüber, aber die Vögel teilte er nicht; und es kam Geflügel auf die Leiber herab, und Abram scheuchte es weg; da aber die Sonne unterging, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, der Schrecken einer großen Finsternis fiel auf ihn; und an diesem Tage schloß Jehovah einen Bund mit Abram“: der Schrecken einer großen Finsternis, der auf Abram fiel, bedeutete den Zustand der jüdischen Nation, sofern sie in der größten Finsternis war in Beziehung auf das Wahre und Gute der Kirche aus dem Wort, weil im Äußeren ohne das Innere und daher im Götzendienst; denn wer im Äußeren ist ohne das Innere, der ist im Götzendienst, weil sein Herz und seine Seele bei dem Gottesdienst nicht im Himmel ist, sondern in der Welt, und die heiligen Dinge des Wortes nicht aus himmlischer Liebe, sondern aus irdischer Liebe verehrt. Dieser Zustand jener Völkerschaft ist es, der durch den Bund des Kalbes, das sie in zwei Teile zerhauen haben, zwischen denen sie hindurchgingen, bei dem Propheten beschrieben wurde.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.