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2 Mose 29:11

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11 Und schlachte den Farren vor Jehova, an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft;

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Himmlische Geheimnisse # 10134

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10134. „Das eine Lamm sollst du opfern am Morgen“, 2 Mose 29:39, bedeutet die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn im Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im inneren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „das Lamm nehmen oder opfern“, insofern es die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn bezeichnet, worüber folgen wird, und aus der Bedeutung des Morgens, insofern er den Zustand der Liebe und des Lichtes aus dieser im inneren Menschen bezeichnet, worüber gleichfalls folgen wird.

Daß durch „ein Lamm nehmen oder opfern“ die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn bezeichnet wird, kommt daher, daß durch die Brand- und Schlachtopfer die Reinigung vom Bösen und vom Falschen daraus bezeichnet wurde oder, was das gleiche ist, die Entfernung derselben und die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben vom Herrn: Nr. 9990, 9991, 10023, 10042, 10053. Daß die Reinigung vom Bösen die Entfernung desselben ist, sehe man in dem, was Nr. 10057 angeführt ist. Daß das Lamm das Gute der Unschuld bedeutet: Nr. 10132. Die Entfernung des Bösen und die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben geschieht aber durch das Gute der Unschuld vom Herrn, weil in jedem Guten Unschuld sein muß, damit es ein Gutes sei, und weil ohne dieses das Gute nicht gut ist; denn die Unschuld ist nicht nur der Boden, in den die Wahrheiten eingesät werden, sondern auch das eigentliche Wesen des Guten. Inwieweit daher der Mensch in der Unschuld ist, insoweit wird das Gute zum Guten und lebt das Wahre vom Guten; folglich wird der Mensch insoweit lebendig und insoweit das Böse bei ihm entfernt. In dem Maße aber wie dieses entfernt wird, wird das Gute und Wahre vom Herrn eingepflanzt und verbunden. Daher kommt es, daß das Brandopfer von Lämmern beständig dargebracht werden sollte.

Daß alles Gute des Himmels und der Kirche in sich Unschuld haben muß, und daß ohne sie das Gute nicht gut ist, sehe man Nr. 2736, 2780, 6013, 7840, 7887, 9262; und was Unschuld ist: Nr. 3994, 4001, 4797, 5236, 6107, 6765, 7902, 9262, 9936. Der Morgen bedeutet aber den Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im inneren Menschen, weil in den Himmeln bei den Engeln die Zustände in betreff der Liebe und des Glaubens daraus wechseln, wie in der Welt bei dem Menschen die Zeiten in betreff der Wärme und zugleich des Lichtes. Diese Zeiten sind bekanntlich: Morgen, Mittag, Abend und Nacht; weshalb im Worte der Morgen den Zustand der Liebe bedeutet, der Mittag den Zustand des Lichtes im Klaren, der Abend den Zustand des Lichts im Dunklen, und die Nacht oder die Dämmerung den Zustand der Liebe im Dunkeln.

Daß solche Zustandswechsel in den Himmeln eintreten, sehe man Nr. 5672, 5962, 6110, 7218, 8426; daß dort der Morgen der Zustand des Friedens und der Unschuld ist, also der Zustand der Liebe zum Herrn: Nr. 2405, 2780, 8426, 8812, 10114; daß der Mittag der Zustand des Lichts im Klaren ist: Nr. 3708, 5672, 9642; daß der Abend der Zustand des Lichts im Dunkeln ist: Nr. 3056, 3833, 6110; und daß keine Nacht im Himmel ist, sondern Dämmerung: Nr. 6110, wodurch der Zustand der Liebe im Dunkeln bezeichnet wird.

Daß durch Morgen der Zustand der Liebe und des Lichts daraus im inneren Menschen bezeichnet wird, kommt daher, daß der Engel, wenn er im Zustand der Liebe und des Lichtes ist, alsdann in seinem inneren Menschen ist; wenn er aber im Zustand des Lichts und der Liebe im Dunklen ist, dann ist er im äußeren; denn die Engel haben ein Inneres und ein Äußeres, aber wenn sie im Inneren sind, ruht fast das Äußere, wenn sie aber im Äußeren sind, sind sie in einem gröberen und dunkleren Zustand. Daher kommt es, daß sie, wenn sie in dem Zustand der Liebe und des Lichts sind, in ihrem Inneren sind, somit in ihrem Morgen, und daß sie, wenn im Zustande des Lichtes und der Liebe im Dunkeln, im Äußeren, somit in ihrem Abend sind.

Hieraus erhellt, daß die Zustandswechsel durch Erhebungen gegen das Innere hin stattfinden, somit durch Erhebung in eine höhere Sphäre himmlischen Lichtes und himmlischer Wärme und folglich näher zum Herrn; und durch Herabsinken gegen das Äußere hin in eine untere Sphäre himmlischen Lichtes und himmlischer Liebe, folglich entfernter vom Herrn. Man muß wissen, daß das Innere das Höhere, also das dem Herrn Nähere bezeichnet, und daß das Äußere das Untere, somit das vom Herrn Entferntere bezeichnet, wie auch, daß das Licht in den Himmeln das göttlich Wahre des Glaubens und die Wärme in den Himmeln das göttlich Gute der Liebe ist, die beide vom Herrn ausgehen; denn der Herr ist im Himmel die Sonne, von der alles Leben für die Engel und daher auch alles geistige und himmlische Leben für den Menschen kommt; man sehe das Nr. 9548, 9684 Angeführte; und daß das Inwendigere das Höhere, somit das dem Herrn Nähere bezeichnet: Nr. 2148, 3084, 4599, 5146, 8325. Der Mensch, der wiedergeboren wird, wie auch der Mensch, der wiedergeboren ist, muß ebenfalls durch solche Zustandsveränderungen in Ansehung der Liebe und in Ansehung des Glaubens hindurchgehen: durch Erhebungen gegen das Innere hin und durch Herabsinken gegen das Äußere hin. Doch gibt es nur wenige, die darüber nachdenken können, weil sie nicht wissen, was es heißt, im inneren Menschen zu denken und zu wollen, und von daher auch im äußeren; sie wissen nicht einmal, was der innere Mensch und was der äußere ist. Denken und wollen im inneren Menschen heißt, im Himmel (denken und wollen), denn der innere Mensch befindet sich dort; aber den-ken und wollen im äußeren Menschen heißt, in der Welt (denken und wollen), denn der äußere Mensch befindet sich in ihr; deshalb ist der Mensch, wenn er in der Liebe zu Gott ist und im Glauben daraus, im Inneren, weil im Himmel; wenn er aber im Dunkeln ist in Ansehung der Liebe und des Glaubens daraus, dann ist er im Äußeren, weil in der Welt. Diese Zustände werden auch verstanden unter Morgen, Mittag, Abend und Nacht oder Dämmerung im Worte.

Ebenso die Zustände der Kirche: ihr erster Zustand heißt auch im Worte Morgen, der zweite Zustand Mittag, der dritte Abend und der vierte oder letzte Nacht. Wenn aber die Kirche in ihrer Nacht ist, was der Fall ist, wenn sie nicht mehr in der Liebe zum Herrn und im Glauben an Ihn ist, dann beginnt aus der Dämmerung der Morgen bei einem andern Volke, wo eine neue Kirche errichtet wird; denn die Kirche verhält sich im allgemeinen wie der Mensch im besonderen: der erste Zustand desselben ist der Zustand der Unschuld, somit auch der Liebe zu den Eltern, zu seiner Amme (Pflegerin) und auch zu seinen kindlichen Gefährten; sein zweiter Zustand ist der Zustand des Lichtes; denn wenn er vom Kindesalter in das Knabenalter kommt, lernt er das, was dem Lichte angehört, d.h. die Wahrheiten des Glaubens und glaubt sie auch; der dritte Zustand ist, wenn er anfängt, die Welt und sich selbst zu lieben, was geschieht, wenn er ein Jüngling wird und aus sich denkt, und in dem Maß wie diese Liebesarten wachsen, nimmt der Glaube ab und mit dem Glauben die Liebtätigkeit gegen den Nächsten und die Liebe zu Gott; der vierte und letzte Zustand ist, wenn er sich um diese Dinge nicht bekümmert, und noch mehr, wenn er sie leugnet.

Solche Zustände hat auch jede Kirche von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende: ihr erster Zustand ist auch der Zustand der Kindheit, somit auch der Unschuld und folglich der Liebe zum Herrn; dieser Zustand derselben heißt Morgen. Der andere Zustand ist der Zustand des Lichtes. Der dritte Zustand ist der Zustand des Lichtes im Dunkeln, der ihr Abend ist, und der vierte Zustand ist der Zustand ohne Liebe und daher auch ohne Licht, der ihre Nacht ist. Daß es sich so verhält, kommt daher, daß das Böse von Tag zu Tag zunimmt, und in dem Maße wie es zunimmt, einer den anderen gleichsam ansteckt, besonders die Eltern ihre Kinder, abgesehen davon, daß auch das Erbböse sich allmählich verstärkt und dadurch (auf andere) übergeleitet wird. Daß der Morgen den ersten Zustand der Kirche bedeutet und auch den Zustand der Liebe, erhellt:

Daniel 8:13, 14: „Es sprach ein Heiliger: Bis auf welche Zeit geht dies Gesicht vom beständigen Opfer und vom Frevel des Verwüsters? Er sprach zu mir: Bis zum Abend und Morgen, zweitausend und dreihundert; alsdann wird das Heilige gerechtfertigt werden“: es wird hier von der Ankunft des Herrn gehandelt. Der Abend bedeutet den Zustand der Kirche vor Seiner Ankunft der Morgen aber den ersten Zustand der Kirche nach der Ankunft, und im höchsten Sinne den Herrn selbst. Daß der Herr im höchsten Sinn der Morgen ist, kommt daher, daß Er die Sonne des Himmels ist und die Sonne des Himmels niemals untergeht, sondern immer im Osten steht; deshalb wird auch der Herr der Osten genannt und folglich auch der Morgen, man sehe Nr. 2405, 2780, 9668. Jesaja 21:11, 12: „Man ruft mir zu aus Seir: Wie viel von der Nacht, o Wächter, wie viel von der Nacht (ist vergangen)? Der Wächter sprach: Es kommt der Morgen und auch die Nacht“: unter dem Wächter wird im inneren Sinn derjenige verstanden, der den Zustand der Kirche und ihre Veränderungen beobachtet, somit jeder Prophet. Unter der Nacht wird der letzte Zustand der Kirche verstanden und unter Morgen ihr erster Zustand. Durch Seir, aus dem der Wächter ruft, wird die Erleuchtung der Völker bezeichnet, die in Finsternis sind; daß Seir dies bedeutet, sehe man Nr. 4240; und daß die Nacht der letzte Zustand der Kirche ist: Nr. 6000. Es kommt der Morgen und auch die Nacht, bedeutet, daß, obgleich Erleuchtung bei denen ist, die der neuen Kirche angehören, dennoch Nacht ist bei denen, die in der alten bleiben. Das gleiche wird durch Morgen bezeichnet bei

Psalm 30:6: „Am Abend kehrt das Weinen ein, am Morgen der Jubel“.

Jesaja 17:14: „Um die Abendzeit, siehe, da ist Schrecken; ehe der Morgen kommt, ist keiner mehr“.

Weil der Morgen im höchsten Sinn den Herrn bedeutet und daher die Liebe von Ihm zu Ihm, darum fiel das Manna, welches das himmlische Brot war, „an jedem Morgen herab“: 2 Mose 16:8, 12, 13, 21; daß der Herr das Brot ist, das vom Himmel herabkommt, somit das Manna, sehe man Johannes 6:33, 35, 38, 50; und daß das Brot die himmlische Liebe bedeutet oder die Liebe vom Herrn zum Herrn: Nr. 2165, 2177, 3464, 4217, 4735, 5405, 5915, 9545. Weil ferner der Herr der Osten und der Morgen ist, und weil das Ganze der himmlischen Liebe von Ihm ist, darum stand Er auch auf „am Morgen des Sabbathtages“: Markus 16:9; und darum wurde auch der Tag vor dem Passahfest Abend genannt, denn durch das Passahfest wurde die Gegenwart des Herrn bezeichnet und die Befreiung der Gläubigen von der Verdammnis durch Ihn: Nr. 7867, 9286, 9287-9292. Wer den inneren Sinn des Wortes kennt, der kann auch wissen, was darin liegt, daß Petrus „dreimal den Herrn verleugnete, bevor der Hahn zweimal krähte“: Matthaeus 26:34, 74, 75; Markus 14:30, 68, 72; Lukas 22:34, 60, 61; Johannes 18:27; denn durch Petrus wurde der Glaube der Kirche vorgebildet oder, was das gleiche ist, die Kirche in Ansehung des Glaubens. Durch die Zeit des Hahnenschreis wurde der letzte Zustand der Kirche bezeichnet, und diese Zeit heißt auch der Hahnenschrei; durch die dreimalige Verleugnung wurde die vollständige Leugnung des Herrn am Ende der Kirche bezeichnet. Daß Petrus den Glauben der Kirche vorbildete, somit die Kirche in Ansehung des Glaubens, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22, ferner Nr. 3750, 4738; und daß diese an Petrus gerichteten Worte die Verleugnung des Herrn in der Kirche, wenn sie an ihrem Ende steht, bezeichneten: Nr. 6000, 6073 E, 10087; denn der Herr wird verleugnet, wenn kein Glaube mehr da ist, und es ist kein Glaube mehr vorhanden, wenn keine Liebtätigkeit vorhanden ist. Daß drei das Volle bedeutet, sehe man Nr. 2788, 4495, 7715, 8347, 9198, 9488, 9489. Deshalb wurde gesagt, er werde dreimal verleugnen. Daß dies zur Zeit der Dämmerung geschah, als der Morgen anbrechen wollte, erhellt bei Johannes 18:28; und daß der Hahnenschrei und die Morgendämmerung das gleiche bedeuten, zeigt sich klar bei

Markus 13:35: „Wachet, denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommen wird, ob am Abend oder inmitten der Nacht oder beim Hahnenschrei oder am Morgen“.

Hieraus kann man nun erkennen, was durch Morgen bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 3708

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3708. „Und ausbrechen wirst du zum Meer und zum Aufgang“, bedeutet die unendliche Ausdehnung des Guten, „und zur Mitternacht und zum Mittag“, 1 Mose 28:14, bedeutet die unendliche Ausdehnung des Wahren, somit alle Zustände des Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausbrechen, sofern es ist Ausdehnung, hier unendliche Ausdehnung, weil es vom Herrn gesagt wird; aus der Bedeutung des Meeres oder des Niedergangs, so-fern es ist das noch dunkle, somit anfangende Gute; aus der Bedeutung des Aufgangs, sofern er ist das helle, somit vollkommene Gute; aus der Bedeutung der Mitternacht, sofern sie ist das noch im Dunkel befindliche Wahre; und aus der Bedeutung des Mittags, sofern er ist das Wahre im Licht.

In vielen Stellen des Wortes wird das Meer oder der Niedergang der Aufgang, die Mitternacht und der Mittag genannt. Weil aber noch niemand bekannt war, daß dies wie alles und jedes einen inneren Sinn gehabt hat, worin es nichts Weltliches nach dem Buchstabensinn, sondern Geistiges und Himmlisches und im höchsten Sinn Göttliches des Herrn selbst bezeichnete, darum konnte man nicht anders wissen, als daß unter Niedergang, Aufgang, Mitternacht und Mittag eben nur Weltgegenden im Wort verstanden würden und unter ausbrechen zu jenen Gegenden Vermehrung.

Daß aber durch jenes nicht Weltgegenden bezeichnet werden, auch nicht Vermehrung eines Volkes, sondern Zustände des Guten und Wahren und deren Ausdehnung, kann erhellen aus allen Stellen im Wort, hauptsächlich bei den Propheten, wo sie genannt werden; denn was Niedergang, Aufgang, Mitternacht und Mittag ist, weiß man im Himmel gar nicht; denn die dortige Sonne, welche ist der Herr, ist nicht wie die Weltsonne, die aufgeht und untergeht und durch ihren höchsten Stand den Mittag und durch den niedersten die Nacht macht, sondern sie scheint immerfort, aber gemäß den Zuständen derjenigen, die das Licht von ihr aufnehmen; denn das Licht aus ihr hat in sich Weisheit und Einsicht, man sehe Nr. 1619-1632, 2776, 3138, 3167, 3190, 3195, 3222, 3223, 3339, 3341, 3485, 3636, 3643; daher erscheint sie gemäß dem Zustand der Weisheit und Einsicht eines jeden; bei denen, die im Guten und Wahren sind, in Wärme und Licht, aber in einem himmlischen und geistigen, wie die Sonne, wenn sie in ihrem Aufgang und im Mittag ist, hingegen bei denen, die nicht im Guten und Wahren, wie die Sonne, wenn sie ist im Niedergang und in der Nacht. Hieraus wird klar, daß durch Aufgang, Mittag, Niedergang und Mitternacht Zustände des Guten und Wahren im inneren Sinn des Wortes bezeichnet werden.

Man muß wissen, daß die Zustände des Guten und Wahren im Wort nicht bloß durch die Weltgegenden, von denen die Rede war, bezeichnet werden, sondern auch durch die Zeiten oder Zustände des Jahres, nämlich durch den Frühling, Sommer, Herbst und Winter, wie auch durch die Zeiten oder Zustände des Tages, nämlich durch Morgen, Mittag, Abend und Nacht, und zwar aus dem gleichen Grunde.

Wenn aber von der Ausdehnung des Guten und Wahren gehandelt wird, so wird sie durch Weltgegenden beschrieben. Was aber ein jedes im besonderen bedeutet, kann aus den Stellen, wo sie im Wort genannt werden, erhellen.

Daß der Aufgang ist der Herr und das Gute der Liebe und Liebtätigkeit, die vom Herrn, ist früher Nr. 101, 1250, 3249 gezeigt worden, und daß der Mittag das Wahre im Licht ist: Nr. 1458, 3195 Anf. Was aber der Niedergang und was die Mitternacht im echten Sinn und was im entgegengesetzten Sinn, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Jesaja 43:5, 6: „Fürchte dich nicht, denn Ich bin mit dir, vom Aufgang will Ich herbringen deinen Samen und vom Niedergang sammeln; sagen werde Ich zur Mitternacht: gib, und zum Mittag: halte nicht auf; bring her Meine Söhne von ferne und Meine Töchter von der Grenzmarke der Erde“: von der neuen geistigen Kirche, die dort Jakob und Israel. Vom Aufgang herbringen den Samen und vom Niedergang sammeln, für diejenigen, die im Guten; sagen der Mitternacht: gib, und zum Mittag: halte nicht auf, für diejenigen, die im Wahren.

Psalm 107:2-4: „Sagen werden die Erlösten Jehovahs, die Er erlöst hat aus der Hand des Feindes und aus den Ländern zusammengebracht, vom Aufgang und vom Niedergang, von Mitternacht und vom Meer; sie irrten in der Wüste, in der Einöde des Weges, eine Stadt der Wohnung fanden sie nicht“: von denjenigen, die in der Unkenntnis des Guten und Wahren. Vom Aufgang und vom Niedergang für diejenigen, die in der Unkenntnis des Guten; von Mitternacht und vom Meer für diejenigen, die in der Unkenntnis des Wahren; von denjenigen, die in der Unkenntnis des Guten sind, wird gesagt, daß sie in der Wüste irrten; von denen, die in der Unkenntnis des Wahren, wird gesagt, daß sie in der Einöde des Weges; und von der Unkenntnis in beiden Beziehungen, daß sie eine Stadt der Wohnung nicht fanden. Daß Stadt die Lehre des Wahren ist, sehe man Nr. 402, 2449, 2943, 3216, und daß Wohnung gesagt wird vom Guten: Nr. 2268, 2451, 2712. Jesaja 49:12: „Siehe, diese werden von ferne kommen, und siehe, jene von Mitternacht und vom Niedergang, und jene aus dem Land Sinim“: Mitternacht für diejenigen, die im Dunkeln in Ansehung des Wahren, Niedergang für diejenigen, die im Dunkeln in Ansehung des Guten, von denen gesagt wird, daß sie von ferne kommen, weil sie entfernt sind vom Licht, das vom Herrn (ausgeht).

Amos 8:11, 12: „Siehe, Tage werden kommen, wo Ich hineinschicken werde einen Hunger ins Land, und sie werden schweifen von Meer zu Meer und von Mitternacht bis zum Aufgang umherlaufen, zu suchen das Wort Jehovahs und werden es nicht finden“: Hunger für Mangel und Fehlen von Erkenntnissen: Nr. 1460, 3364; schweifen von Meer zu Meer für forschen, wo Erkenntnisse sind. Daß Meere sind Erkenntnisse im allgemeinen: Nr. 28, 2850; von Mitternacht bis zum Aufgang umherlaufen, für: von den Erkenntnissen, die im Dunkeln sind, zu denen (eilen), die im Licht sind; daß es Erkenntnisse sind, ist klar, denn es wird gesagt: zu suchen das Wort Jehovahs und sie werden es nicht finden.

Jeremia 3:12, 18: „Rufe diese Worte gegen Mitternacht hin und sage: Kehre wieder, du Abgewandte, Israel, nicht will Ich fallen las-sen Mein Angesicht gegen euch, dieweil Ich barmherzig bin; in jenen Tagen werden gehen die Häuser Jehudahs zum Hause Israels und werden kommen miteinander aus dem Lande der Mitternacht auf das Land, das Ich habe erben lassen euren Vätern“: (hier ist die Rede) von der Erneuerung der Kirche von den Heiden. Mitternacht für diejenigen, die in der Unwissenheit des Wahren sind und doch im Leben des Guten; daß hier nicht die Mitternacht noch ein Land der Mitternacht gemeint wird, ist klar, denn Israel war nicht mehr.

Jeremia 16:15: „Lebendig (ist) Jehovah, der heraufführte die Söhne Israels aus dem Lande der Mitternacht“: Mitternacht ebenso für das Nichtwissen des Wahren.

Jeremia 31:8: „Siehe, Ich bringe sie her aus dem Lande der Mitternacht und will sie versammeln von den Seiten des Landes, unter ihnen der Blinde und Lahme“: Land der Mitternacht für das Nichtwissen des Guten, weil des Wahren; und weil das Land Kanaan das Reich des Herrn und daher auch das Gute vorbildete, man sehe Nr. 3705, und was in seiner Mitte, wie Zion und Jerusalem, als das inwendigste Gute, dem das Wahre beigesellt ist, daher bildete alles, was von dort entfernt war, das Dunkle in Ansehung des Guten und Wahren vor. Alles das, was im Dunkeln, wird genannt Land der Mitternacht und auch die Seite des Landes, außerdem weil alles Gute, das mit dem Licht vom Herrn einfließt, im Dunkeln des Menschen ausläuft, wird Mitternacht auch genannt die Zusammenkunft, wie bei

Jesaja 14:13: „Gesagt hast du in deinem Herzen, in die Himmel will ich steigen, über die Sterne Gottes erhöhen meinen Thron und sitzen auf dem Berg der Zusammenkunft, auf den Seiten der Mitternacht“.

Jesaja 14:31: „Heule, Tor! schreie, Stadt verschmachtet, Philistria, bist du ganz, weil von Mitternacht ein Rauch kommt und kein Einsamer (zurückbleibt) in den Zusammenkünften“.

Psalm 48:2, 3: „Groß ist Jehovah und sehr gepriesen in der Stadt unseres Gottes, dem Berg Seiner Heiligkeit; die Freude des ganzen Landes (ist) der Berg Zions, an den Seiten der Mitternacht, die Stadt des großen Königs“.

Psalm 89:12, 13: „Dein sind die Himmel, Dein auch die Erde; den Weltkreis und seine Fülle hast Du gegründet, die Mitternacht und (den Mittag) zur Rechten hast Du geschaffen“: Mitternacht hier für diejenigen, die entfernter sind vom Licht des Guten und Wahren, das zur Rechten für diejenigen, die näher sind. Daß diese zur Rechten des Herrn sind, sehe man Nr. 1274, 1276. Sacharja 6:1-8: „Er sah vier Wagen herausgehen zwischen zwei Bergen von Erz, die hatten rote, schwarze, weiße und gefleckte starke Rosse; der Engel sprach: dies sind die vier Winde der Himmel, die ausgehen, nachdem sie gestanden vor dem Herrn der ganzen Erde; die schwarzen Pferde gehen aus ins Land der Mitternacht, und die weißen sind ausgegangen nach jenen, und die gefleckten sind ausgegangen in das Land des Südens; die da ausgehen zum Land der Mitternacht, machen ruhen meinen Geist im Lande der Mitternacht“: die Wagen, die ausgehen zwischen den zwei Bergen von Erz, bezeichnen die Lehren des Guten; daß die Wagen Lehren sind, wird anderswo klar werden; daß der Berg die Liebe ist, sehe man Nr. 795, 1430, 2722; deshalb sind die zwei Berge zweierlei Liebe, die himmlische, welche ist die zum Herrn, und die geistige, welche die gegen den Nächsten ist; daß das Erz das Gute daher bedeutet, das im Natürlichen: Nr. 425, 1551; daß Pferde sind Verständiges, somit das Verständnis der Lehren des Guten: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217; das Land des Südens oder Mittags für diejenigen, die in den Erkenntnissen des Guten und Wahren sind: Nr. 1458, 3195; Land der Mitternacht für diejenigen, die in der Unwissenheit des Guten und Wahren, aber im Leben des Guten, in dem brave Heiden sind; und wenn bei diesen eine neue Kirche eingeführt wird, so wird gesagt, daß dort der Geist Gottes ruhe.

Jeremia 23:8: „Jehovah, der heraufgeführt, und der zurückgebracht hat den Samen des Hauses Israels aus dem Lande gegen Mitternacht und aus allen Ländern, wohin Ich sie verstoßen habe, daß sie wohnen in ihrem Lande“: aus dem Lande zur Mitternacht, bedeutet vom Dunkel der Unwissenheit des Guten und Wahren.

Jeremia 15:12: „Wird denn gebrochen werden das Eisen, das Eisen von Mitternacht und das Erz?“: Eisen bedeutet das natürlich Wahre: Nr. 425, 426; Erz das natürlich Gute: 425, 1551; von diesem wird gesagt, es sei von Mitternacht, weil vom Natürlichen, wo beziehungsweise Dunkel und die Grenzmarke ist. Daß diese Weissagung nicht bedeutet, daß von Mitternacht Eisen und Erz komme, erhellt ohne Erklärung; denn was für Göttliches, ja, was für ein Zusammenhang mit dem Vorhergehenden und Folgenden (wäre da), wenn verstanden würde, daß Eisen und Erz von dorther komme.

Matthaeus 8:11; Lukas 13:29: „Ich sage euch, daß viele vom Aufgang her und vom Niedergang kommen und (zu Tische) liegen werden mit Abraham, Jischak und Jakob“: viele vom Aufgang her und vom Niedergang für diejenigen, die in den Erkenntnissen und dem Leben des Guten, und die in der Finsternis und Unwissenheit, somit, die innerhalb der Kirche und die außerhalb sind; denn daß Zustände des Guten durch den Aufgang und Niedergang bezeichnet werden, wurde oben gesagt, daß liegen mit Abraham, Jischak und Jakob heißt, mit dem Herrn sein, sehe man Nr. 3305 E, daß ebenso, nämlich vom Aufgang und Niedergang kommen werden, die beim Herrn in Seinem Reich oder in Seiner Kirche sein werden, wird bei den Propheten gesagt, wie bei

Jesaja 43:5: „Vom Aufgang werde Ich herbringen deinen Samen und vom Niedergang dich sammeln“.

Jesaja 59:19: „Fürchten werden sie vom Niedergang den Namen Jehovahs und vom Aufgang Seine Herrlichkeit“.

Jesaja 45:6: „Erkennen werden sie vom Aufgang der Sonne und vom Niedergang, daß keiner außer Mir, (daß) Ich Jehovah bin, und niemand mehr“.

Jesaja 41:25: „Erwecken werde Ich (einen) aus Mitternacht, und er wird kommen, vom Aufgang der Sonne wird er anrufen Meinen Namen“.

Daß durch den Aufgang, Niedergang, Mittag und Mitternacht solches bezeichnet wird, kann außerdem klar erhellen aus der Einrichtung der Stiftshütte, aus der Lager- und Wanderordnung der Söhne Israels, aus der Beschreibung des Landes Kanaan, sodann aus der Beschreibung des neuen Tempels, des neuen Jerusalem und des neuen Landes:

Aus der Einrichtung der Stiftshütte; daß alles dort nach den Himmelsgegenden geordnet war, sehe man 2. Mose Kapitel 38; als: was zur Ecke des Aufgangs und des Niedergangs, und was zur Ecke des Mittags und der Mitternacht: 2 Mose 26:18, 20, 22, 27; 27:9, 12, 14; und daß der Leuchter gegenüber dem Tisch an der Seite der Wohnung gegen Mittag, der Tisch aber an der Seite der Mitternacht (sein sollte): 2 Mose 26:35; 40:22. Aus der Lager- und Wanderordnung der Söhne Israels, ebenfalls nach Himmelsgegenden, daß nämlich um das Zelt der Zusammenkunft her sich (lagern sollten) der Stamm Jehudahs, der Stamm Ischaskars, der Stamm Sebulons gegen Aufgang; der Stamm Rubens, Schimeons und Gads gegen Mittag; der Stamm Ephraims, Manasches und Benjamins gegen Niedergang; der Stamm Dans, Aschers und Nephthalis gegen Mitternacht: 4 Mose 2:1-34. Sodann daß von den Leviten die Gerschoniter gegen Niedergang, die Kehatiter gegen Mittag, die Merariter gegen Mitternacht, und daß Moses, Aharon und seine Söhne vor der Wohnung gegen Aufgang sich lagern sollten: 4 Mose 3:23-38; wodurch die himmlische Ordnung vorgebildet worden war, die im Reich des Herrn gemäß den Zuständen des Guten und Wahren (besteht). Und daß sie gegen Mittag zur Versammlung blasen sollten zu den Wanderzügen: 4 Mose 10:6; und daß sie, wie sie sich lagerten, so auch wanderten: 4 Mose 2:34. Aus der Beschreibung des Landes Kanaan, das durch Mose zuerst beschrieben wurde in Ansehung der Grenzen ringsumher, und zwar an der Ecke des Mittags, an der Ecke des Niedergangs, der Ecke der Mitternacht und der Ecke des Aufgangs: 4 Mose 34:2-12; hernach, als es durchs Los an die Stämme verteilt war: Josua 15:16-19, deshalb, und auch von den Uralten her, die im Land Kanaan wohnten, haben alle Orte daselbst nach Lage, Entfernung und Grenzen hinsichtlich der Weltgegenden eine vorbildliche und bezeichnende Bedeutung erhalten: Nr. 1607, 1866. Aus der Beschreibung des neuen Tempels, des neuen Jerusalem und des neuen Landes, ebenfalls nach den Weltgegenden bei Ezechiel 40:2, 6, 19, 20-46: daß der Bau der Stadt sein sollte von Mittag; vom Tor des Gebäudes, dessen Angesichte (d. i. Seite) gegen Aufgang, gegen Mitternacht und gegen Mittag. Vom Maß des Tempels und seiner Pforte gegen Mitternacht und Mittag: Ezechiel 41:11. Vom Vorhof gegen Mitternacht, Aufgang, Mittag und Niedergang: Ezechiel 42:1, 4, 10, 11, 17-20; und daß die Herrlichkeit Jehovahs, des Gottes Israels, eintrat vom Wege des Aufgangs: Ezechiel 43:1, 2, 4; von den Toren des Vorhofs: Ezechiel 41:1, 2, 4; 44:1, 9, 10, 19, 20. Von den Grenzen des heiligen Landes: Ezechiel 47. Kapitel; gegen Mitternacht: Vers 15, 16, 17; gegen Aufgang: Vers 18; gegen Mittag: Vers 19; gegen Niedergang: Vers 20. Und von den Erbteilen nach den Weltgegenden für einen jeden Stamm: Ezechiel 48. Kapitel.

Und von den Toren des heiligen Jerusalem von Aufgang, Mitternacht, Mittag und Niedergang: Offenbarung 21:13. Aus diesem wird augenscheinlich klar, daß die vier Weltgegenden, nach denen jene heiligen Dinge oder Vorbilder des Heiligen geordnet worden sind, im inneren Sinn nicht jene Gegenden, sondern die Zustände des Guten und Wahren im Reich des Herrn bedeuten.

Daß die Mitternacht und der Niedergang im entgegengesetzten Sinn das Falsche und Böse bedeuten, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Jeremia 1:13-15: „Es geschah das Wort Jehovahs zu mir zum andernmal, sprechend: was siehst du? ich sprach: einen offenen Topf sehe ich, und seine Angesichte gegen Mitternacht; und Jehovah sprach: von Mitternacht her wird eröffnet werden das Böse über alle Bewohner des Landes; siehe, Ich rufe allen Geschlechtern der Mitternacht, daß sie kommen“.

Jeremia 4:6: „Richtet ein Zeichen auf Zion zu, kommt zusammen, bleibet nicht stehen, denn Böses lasse Ich kommen von Mitternacht und eine große Zerbrechung“.

Jeremia 10:22: „Siehe, es kommt die Stimme von einem Getöse und ein großes Getümmel aus dem Lande der Mitternacht, zu versetzen die Städte Jehudahs in Wüstenei“.

Jeremia 6:1, 22: „In Thekoa blaset mit der Trompete, denn Böses schaut her aus Mitternacht und eine große Zerbrechung, siehe, es kommt ein Volk, kommend aus dem Lande der Mitternacht, und eine große Völkerschaft wird erregt werden von den Seiten des Landes“.

Jeremia 25:17-26: „Ich nahm den Kelch aus der Hand Jehovahs und ließ trinken alle Völkerschaften, Jerusalem und die Städte Jehudahs und deren Könige, Pharao, den König Ägyptens, und das ganze Abendland, alle Könige Arabiens und alle Könige des Abendlands, die da wohnen in der Wüste, und alle Könige der Mitternacht, die nahen und die fernen“.

Jeremia 46:6-8, 10, 20, 24: „Nicht wird entfliehen der Schnelle noch entrinnen der Starke, gegen Mitternacht, am Ufer des Flusses Euphrat, sind sie gestrauchelt und gefallen. Wer steigt herauf wie ein Strom? Ägypten steigt auf wie ein Strom, denn er sprach: ich will aufsteigen, bedecken das Land, zerstören die Stadt und die Bewohner in ihr; aber das ist der Tag für den Herrn Jehovih Zebaoth, der Tag der Rache, denn ein Schlachtopfer hat der Herr Jehovih im Lande der Mitternacht am Fluß Euphrats; eine sehr schöne Kalbin ist Ägypten, ein Schlachten kommt von Mitternacht, zuschanden worden ist die Tochter Ägyptens, übergeben ist sie in die Hand des Volks der Mitternacht“.

Jeremia 47:2: „So sprach Jehovah: siehe, Wasser steigen auf von Mitternacht, die wie ein überflutender Strom, und werden überfluten das Land und seine Fülle, die Stadt und die Bewohner in ihr“.

Jeremia 50:3: „Geredet hat Jehovah wider Babel, aufsteigen wird wider sie eine Völkerschaft von Mitternacht; diese wird versetzen ihr Land in Verödung, daß kein Bewohner in ihr“.

Jeremia 50:9, 41: „Siehe, Ich errege und mache aufsteigen wider Babel eine Versammlung großer Völkerschaften aus dem Lande der Mitternacht, und sie werden sich gegen sie rüsten; daher wird sie gefangen werden; siehe, ein Volk kommt von Mitternacht und eine große Völkerschaft, und viele Könige werden erregt werden von den Seiten des Landes“.

Jeremia 51:48: „Dann werden jubeln über Babel die Himmel und die Erde und alles, was in ihnen, denn von Mitternacht werden ihr kommen die Verwüster“.

Ezechiel 38:14-16: „Sage zu Gog, du wirst kommen aus deinem Ort, von den Seiten der Mitternacht, und viele Völker mit dir; du wirst aufsteigen gegen Mein Volk Israel wie eine Wolke, zu bedecken das Land“.

Ezechiel 39:1, 2, 4, 5: „Siehe, Ich bin gegen dich, du Fürst Gog, Ich werde dich zurückkehren machen, dich sechsteilen und dich aufsteigen machen von den Seiten der Mitternacht und dich herkommen lassen auf die Berge Israels; auf den Bergen Israels wirst du fallen, auf den Angesichten des Feldes wirst du fallen“.

Sacharja 2:10, 11: „Hui, fliehet aus dem Lande der Mitternacht, ist der Spruch Jehovahs, denn wie die vier Winde der Himmel will Ich euch ausbreiten; hui, Zion, entrinne, die du wohnest bei der Tochter Babels“.

Hieraus wird klar, was durch Mitternacht im entgegengesetzten Sinn bezeichnet wird, nämlich das Falsche, aus dem das Böse ist und das Falsche, das aus dem Bösen hervorgeht. Vom Falschen, aus dem das Böse kommt, weil es entspringt aus der Vernünftelei über göttliche Dinge und wider göttliche Dinge aus Wißtümlichem, das dem natürlichen Menschen eigen ist, wird gesagt, es sei das Volk der Mitternacht aus Ägypten; daß Ägypten ein solches Wißtümliche ist, sehe man Nr. 1164, 1165, 2588 E. Das Falsche aber, das aus dem Bösen ist, weil es entspringt aus einem scheinheiligen äußeren Gottesdienst, dessen Innerliches unheilig ist, heißt die Völkerschaft der Mitternacht aus Babel. Daß Babel ein solches ist, sehe man Nr. 1182, 1283, 1295, 1304, 1306, 1307, 1308, 1321, 1322, 1326; daß auch Babel es ist, das verwüstet Nr. 1327. Von beidem, nämlich vom Falschen, aus dem das Böse und vom Falschen, das aus dem Bösen, wird gesagt, (es sei) aus Gog; denn Gog ist ein Gottesdienst in Äußerem ohne das Inwendige, und daher ein abgöttischer, wie ihn die Juden zu jeder Zeit hatten. Daß Gog ein solches ist, sehe man Nr. 1151. Aus dem Dunkel, das dem natürlichen Menschen eigen ist, geht sowohl hervor das Wahre als auch das Falsche; wenn der Mensch sich durch das Wort vom Herrn erleuchten läßt, dann wird sein Dunkel helle, denn es wird der inwendige Weg eröffnet, somit findet ein Einfluß und eine Gemeinschaft durch den Himmel vom Herrn statt. Dagegen wenn er sich durch das Wort vom Herrn nicht erleuchten läßt, sondern durch eigene Einsicht, dann wird sein Dunkel finster, somit falsch; denn es wird dann der inwendige Weg verschlossen, und es findet kein Einfluß und Gemeinschaft durch den Himmel vom Herrn statt als nur ein solcher, daß er wie ein Mensch in äußerer Gestalt erscheinen kann, wobei er aus dem Bösen und Falschen denkt und auch redet; daher kommt es, daß die Mitternacht bei jenen das Wahre und bei diesen das Falsche bedeutet, denn jene steigen vom Dunkel auf, d.h. sie erheben sich zum Licht; diese aber steigen vom Dunkel nieder, d.h. sie entfernen sich vom Licht; somit fahren jene dem Mittag zu, diese aber zur Unterwelt hin (ad tartara).

Daß die Mitternacht ist die Finsternis des Falschen und der Mittag das Licht des Wahren wird augenscheinlich klar bei Daniel 8:4, 5, 9, wo die Rede ist vom Widder und Ziegenbock, wie auch vom König des Mittags und König der Mitternacht: vom Widder und Ziegenbock, daß „der Widder mit den Hörnern stieß gegen Abend und gegen Mitternacht und gegen Mittag, so daß alle Tiere nicht bestanden vor ihm; und daß der Ziegenbock kam von Abend über alle Angesichte der Erde; und aus seinem einen Horn hervorging ein Horn, das mächtig wuchs gegen Mittag und gegen den Aufgang und gegen die Zierde“.

Vom König des Mittags und dem König der Mitternacht, wo durch den König des Mittags diejenigen bezeichnet werden, die in den Erkenntnissen des Wahren und durch den König der Mitternacht diejenigen, die im Falschen, wird Daniel 11:1-45 gesagt, daß „sie am Ende der Jahre sich werden zusammengesellen, so daß die Tochter des Mittagskönigs wird kommen zum König der Mitternacht, zu tun Rechtschaffenes, aber der Arm wird nicht Kräfte behalten; aufstehen wird einer aus dem Stamm, der kommen wird in die Feste des Königs der Mitternacht, und wird obsiegen und wird (ihre Götter) gefangenführen gen Ägypten; er wird kommen in das Reich des Mittagskönigs und kämpfen mit dem König der Mitternacht; wiederkommen wird der König der Mitternacht und aufstellen eine größere Menge als die erste war; viele werden stehen gegen den König des Mittags; kommen wird der König der Mitternacht und einnehmen die Stadt der Festungen und vieles zerstören; der König des Mittags wird sich erregen zum Krieg mit einem großen Heer, aber er wird nicht bestehen, weil sie werden aussinnen gegen ihn (listige) Gedanken; hernach wird er wiederkommen, aber er wird nicht sein wie das erste Mal; das Volk derer, die ihren Gott erkennen, wird sich stärken; zuletzt zur Zeit des Endes wird zusammenstoßen mit ihm der König des Mittags, darum wird auf ihn losstürmen der König der Mitternacht mit Wagen und Reitern; im Lande der Zier (d.h. Israel) werden viele straucheln; aber Gerüchte werden ihn erschrecken vom Aufgang und von Mitternacht, daß er auszieht mit großem Zorn; er wird kommen zu seinem Ende und niemand hilft ihm“: daß der König des Mittags diejenigen bezeichnet, die im Licht des Wahren und der König der Mitternacht diejenigen, die zuerst im Schatten und hernach in der Finsternis des Falschen, kann aus dem einzelnen dort erhellen; daß somit der Zustand der Kirche, wie er allmählich sich verkehrt, beschrieben wird.

Könige des Mittags und der Mitternacht werden sie genannt, weil durch die Könige im inneren Sinn des Wortes bezeichnet werden die Wahrheiten und im entgegengesetzten die Falschheiten: Nr. 1672, 2025, 2069; und durch die Königreiche dasjenige, was dem Wahren angehört und im entgegengesetzten Sinn das, was dem Falschen angehört: Nr. 1672, 2547.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.