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2 Mose 28

Studie

   

1 Und du, du sollst zu dir nahen lassen deinen Bruder Aaron und seine Söhne mit ihm, aus der Mitte der Kinder Israel, um mir den Priesterdienst auszuüben: Aaron, Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar, die Söhne Aarons.

2 Und du sollst heilige Kleider für deinen Bruder Aaron machen zur Herrlichkeit und zum Schmuck.

3 Und du sollst zu allen reden, die weisen Herzens sind, die ich mit dem Geiste der Weisheit erfüllt habe, daß sie die Kleider Aarons machen, ihn zu heiligen, um mir den Priesterdienst auszuüben.

4 Und dies sind die Kleider, die sie machen sollen: ein Brustschild und ein Ephod und ein Oberkleid, und einen Leibrock von zellenförmigem Gewebe, einen Kopfbund und einen Gürtel; und sie sollen heilige Kleider machen für deinen Bruder Aaron und für seine Söhne, um mir den Priesterdienst auszuüben.

5 Und sie sollen das Gold und den blauen und den roten Purpur und den Karmesin und den Byssus nehmen

6 und sollen das Ephod machen von Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, in Kunstweberarbeit.

7 Es soll zwei zusammenfügende Schulterstücke haben an seinen beiden Enden, und so werde es zusammengefügt.

8 Und der gewirkte Gürtel, mit dem es angebunden wird, der darüber ist, soll von gleicher Arbeit mit ihm sein, von gleichem Stoffe: (W. aus ihm, wie Kap. 25,31. 36;27,2) von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus.

9 Und du sollst zwei Onyxsteine nehmen und die Namen der Söhne Israels darauf stechen:

10 sechs ihrer Namen auf den einen Stein und die sechs übrigen Namen auf den anderen Stein, nach ihrer Geburtsfolge.

11 In Steinschneiderarbeit, in Siegelstecherei sollst du die beiden Steine stechen nach den Namen der Söhne Israels; mit Einfassungen von Gold umgeben sollst du sie machen.

12 Und setze die beiden Steine auf die Schulterstücke des Ephods, als Steine des Gedächtnisses für die Kinder Israel; und Aaron soll ihre Namen auf seinen beiden Schultern tragen vor Jehova zum Gedächtnis.

13 Und mache Einfassungen von Gold;

14 und zwei Ketten von reinem Golde: schnurähnlich sollst du sie machen, in Flechtwerk, und die geflochtenen Ketten an die Einfassungen befestigen.

15 Und mache das Brustschild des Gerichts (O. des echts) in Kunstweberarbeit; gleich der Arbeit des Ephods sollst du es machen: von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus sollst du es machen.

16 Quadratförmig soll es sein, gedoppelt, eine Spanne seine Länge und eine Spanne seine Breite.

17 Und besetze es mit eingesetzten Steinen, vier eihen von Steinen; eine eihe: Sardis, Topas und Smaragd, die erste eihe;

18 und die zweite eihe: Karfunkel, Saphir und Diamant;

19 und die dritte eihe: Opal, Achat und Amethyst;

20 und die vierte eihe: Chrysolith und Onyx und Jaspis; mit Gold sollen sie eingefaßt sein in ihren Einsetzungen.

21 Und der Steine sollen nach den Namen der Söhne Israels zwölf sein, nach ihren Namen; in Siegelstecherei sollen sie sein, ein jeder nach seinem Namen, für die zwölf Stämme.

22 Und mache an das Brustschild schnurähnliche Ketten in Flechtwerk, von reinem Golde.

23 Und mache an das Brustschild zwei inge von Gold, und befestige die zwei inge an die beiden Enden des Brustschildes.

24 Und befestige die zwei geflochtenen Schnüre von Gold an die beiden inge an den Enden des Brustschildes;

25 und die beiden anderen Enden der zwei geflochtenen Schnüre sollst du an die beiden Einfassungen befestigen und sie an die Schulterstücke des Ephods befestigen, an seine Vorderseite.

26 Und mache zwei inge von Gold und befestige sie an die beiden Enden des Brustschildes, an seinen Saum, der gegen das Ephod hin ist, einwärts;

27 und mache zwei inge von Gold und befestige sie an die beiden Schulterstücke des Ephods, unten an seine Vorderseite, gerade bei seiner Zusammenfügung, oberhalb des gewirkten Gürtels des Ephods.

28 Und man soll das Brustschild mit seinen ingen an die inge des Ephods binden mit einer Schnur von blauem Purpur, daß es über dem gewirkten Gürtel des Ephods sei und das Brustschild sich nicht von dem Ephod verrücke.

29 Und Aaron soll die Namen der Söhne Israels an dem Brustschilde des Gerichts auf seinem Herzen tragen, wenn er ins Heiligtum hineingeht, zum Gedächtnis vor Jehova beständig.

30 Und lege in das Brustschild des Gerichts die Urim und die Thummim, (Lichter und Vollkommenheiten) daß sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er vor Jehova hineingeht; und Aaron soll das Gericht der Kinder Israel auf seinem Herzen tragen vor Jehova beständig.

31 Und mache das Oberkleid des Ephods ganz von blauem Purpur.

32 Und seine Kopföffnung soll in seiner Mitte sein; eine Borte soll es an seiner Öffnung haben ringsum, in Weberarbeit; wie die Öffnung eines Panzers soll daran sein, daß es nicht einreiße.

33 Und an seinen Saum mache Granatäpfel von blauem und rotem Purpur und Karmesin, an seinen Saum ringsum, und Schellen von Gold zwischen ihnen ringsum:

34 eine Schelle von Gold und einen Granatapfel, eine Schelle von Gold und einen Granatapfel an den Saum des Oberkleides ringsum.

35 Und Aaron soll es anhaben, um den Dienst zu verrichten, daß sein Klang gehört werde, wenn er ins Heiligtum hineingeht vor Jehova, und wenn er hinausgeht, daß er nicht sterbe.

36 Und mache ein Blech von reinem Golde und stich darauf mit Siegelstecherei: Heiligkeit dem Jehova!

37 Und tue es an eine Schnur von blauem Purpur; und es soll an dem Kopfbunde sein, an der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein.

38 Und es soll auf der Stirn Aarons sein, und Aaron soll die Ungerechtigkeit der heiligen Dinge tragen, welche die Kinder Israel heiligen werden, bei allen (Eig. nach allen, d. h. so viele ihrer sein werden) Gaben ihrer heiligen Dinge; und es soll beständig an seiner Stirn sein, zum Wohlgefallen für sie vor Jehova.

39 Und mache den Leibrock von zellenförmigem Gewebe von Byssus, und mache einen Kopfbund von Byssus; und einen Gürtel sollst du machen in Buntwirkerarbeit.

40 Und den Söhnen Aarons sollst du Leibröcke machen und sollst ihnen Gürtel machen, und hohe Mützen sollst du ihnen machen zur Herrlichkeit und zum Schmuck.

41 Und du sollst deinen Bruder Aaron damit bekleiden und seine Söhne mit ihm; und du sollst sie salben und sie weihen (W. ihre Hand füllen. So auch Kap. 29,9. 33. 35;32,29 u. a. St.; vergl. die Anm. zu 3. Mose 8,28) und sie heiligen, daß sie mir den Priesterdienst ausüben.

42 Und mache ihnen Beinkleider von Linnen, um das Fleisch der Blöße zu bedecken; von den Hüften bis an die Schenkel sollen sie reichen.

43 Und Aaron und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen, oder wenn sie dem Altar nahen, um den Dienst im Heiligtum zu verrichten, daß sie nicht eine Ungerechtigkeit tragen (O. Schuld auf sich laden) und sterben: eine ewige Satzung für ihn und für seinen Samen nach ihm.

   

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Himmlische Geheimnisse # 9905

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9905. „Und in das Brustschildlein des Urteils sollst du tun Urim und Thummim“, 2 Mose 28:30, bedeutet das Hervorglänzen des göttlich Wahren vom Herrn im Letzten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brustschildleins des Urteils, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, das hervorleuchtet aus dem göttlich Guten des Herrn, worüber Nr. 9857; und aus der Bedeutung von Urim und Thummim, insofern es das Licht und das Hervorglänzen desselben bezeichnet. Daß Urim und Thummim das Licht und das Hervorglänzen bedeutet, kommt daher, daß durch die Steine des Brustschildleins das Licht des Himmels hervorglänzte in verschiedener Weise, je nach den Antworten, die durch dieselben gegeben wurden. Deshalb waren sie auch von verschiedenen Farben; denn das göttlich Wahre, das vom göttlich Guten des Herrn ausgeht, erscheint vor den Engeln als ein Licht, und aus diesem stammt alles Licht des Himmels. Die Farben, die daraus hervorgehen, sind Modifikationen dieses Lichtes bei den Engeln und bezeichnen die mannigfachen Verschiedenheiten der Einsicht und Weisheit bei ihnen; denn alle Einsicht und Weisheit kommt aus diesem göttlich Wahren oder dem Licht.

Hieraus kann man ersehen, daß durch das Hervorleuchten in mannigfaltigen Farben aus diesem Licht sich im Himmel die göttlichen Wahrheiten darstellen, die in den Antworten enthalten sind. Ebenso durch die Urim und Thummim, wenn das Göttliche befragt wurde.

Man muß jedoch wissen, daß, sobald das Hervorleuchten sich zeigte, dann auch zugleich mit lauter Stimme die Antwort gegeben wurde in Beziehung auf die Sache, um die gefragt worden war, und dies geschah durch Engel, denen es durch solches Hervorglänzen vom Herrn offenbart wurde; denn die göttlichen Wahrheiten, die eben die Antworten waren, erscheinen auf solche Weise in den Himmeln.

Daß das Licht des Himmels das vom göttlich Guten des Herrn hervorgehende göttlich Wahre ist, sehe man Nr. 1053, 1521-1533, 1619-1632, 2776, 3094, 3138, 3167, 3190, 3195, 3222, 3323, 3337, 3339, 3341, 3636, 3643, 3862, 3993, 4060, 4180, 4302, 4408, 4414, 4415, 4419, 4527, 4598, 5400, 6032, 6313, 6315, 6608, 6907, 7174, 8644, 8707, 8861, 9399, 9407, 9570, 9571 E. Daß ferner die Farben in den Himmeln erscheinen, und daß sie Modifikationen dieses Lichtes bei den Engeln sind, somit mannigfache Verschiedenheiten der Einsicht und Weisheit bei ihnen: Nr. 3993, 4530, 4677, 4742, 4922, 9466, 9467, 9865. Daß es so ist, erhellt auch aus der Bedeutung der Urim und Thummim, denn die Urim bedeuten ein leuchtendes Feuer und die Thummim das Hervorglänzen aus demselben. Das leuchtende Feuer ist das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe des Herrn, und das Hervorglänzen ist dieses Wahre im Letzten, somit in seiner Wirkung. Man merke aber, daß Thummim in der hebräischen Sprache Recht (Redlichkeit) bedeutet, in der Engelssprache aber das Hervorleuchten. Es wird gesagt „in der Engelssprache“, weil die Engel unter sich aus dem eigentlichen Wesen der Sache reden, das sie innerlich wahrnehmen, somit gemäß ihrer Beschaffenheit; denn die Rede fließt hieraus in einem entsprechenden Ton, der nur den Engeln hörbar ist.

Das Hervorstrahlen des göttlich Wahren wird durch das Wort Thummim ausgedrückt, und daher kommt seine Benennung; dasselbe wird von den Engeln wahrgenommen, wenn das Wort Thum in der hebräischen Sprache gelesen wird, wodurch das Recht oder die Redlichkeit (Integritas) bezeichnet wird. Daher kommt es, daß durch „redlich“ (integrum) im Worte dem inneren Sinn nach das göttlich Wahre in seiner Wirkung bezeichnet wird, insofern diese ein Leben nach den göttlichen Geboten ist, wie aus vielen Stellen im Worte erhellen kann, wie Josua 24:14; Richter 9:16, 19; Psalm 25:21; 37:37; 84:12; 101:2; 119:1. Deswegen werden auch die Urim und Thummim (das Gericht oder) das Urteil der Söhne Israels genannt, wie auch das Brustschildlein des Urteils und das Urteil der Urim; denn das Urteil (Gericht) bedeutet das göttlich Wahre in der Lehre und im Leben; man sehe Nr. 9857. Hieraus kann man nun ersehen, daß das Brustschildlein durch die Urim und Thummim, d.h. durch das Hervorstrahlen des Himmelslichtes, die göttlichen Wahrheiten in der natürlichen Sphäre und somit im Letzten offenbarte.

Ein ähnliches Hervorstrahlen stellt sich auch inwendig bei denen dar, die im Wahren aus dem Guten sind, und dasselbe spricht gleichsam und gibt Antworten, wenn das Wahre aus Neigung des Herzens gesucht und wie das Gute geliebt wird.

Daß es ein solches Hervorleuchten gibt, durch welches das göttlich Wahre aus dem Himmel im natürlichen Menschen offenbart wird bei denen, die aus dem Worte erleuchtet werden, wird in der Welt nicht wahrgenommen, weil man nicht weiß, daß ein Licht aus dem Himmel das Verständige des Menschen erleuchtet. Daß es sich aber gleichwohl so verhält, wurde (mir) gegeben wahrzunehmen und auch zu sehen. Man muß ferner wissen, daß dieses Hervorstrahlen im Letzten erscheint, weil alles, was dem Lichte aus dem Göttlichen angehört, bis zu den äußersten Grenzen herabsteigt und deshalb auch hier und da hervorleuchtet.

Daher kommt es nun, daß das Brustschildlein auf das Ephod und über den Gürtel desselben gesetzt wurde; denn das Ephod bildete das göttlich Wahre im Letzten vor: Nr. 9824; und der Gürtel desselben bildete das gemeinsame Band vor, damit alles in Verknüpfung gehalten wurde: Nr. 9828, 9837. Daher wird gesagt: „Und sie sollen das Brustschildlein anbinden vermittelst seiner Ringe an die Ringe des Ephod, daß es über dem Gürtel des Ephod sei und das Brustschildlein nicht zurückweiche auf dem Ephod“: 2 Mose 28:28. Daß auch die Namen der Söhne Israels eingegraben wurden, geschah deshalb, weil die zwölf Stämme auch das Ganze des göttlich Guten und Wahren in den Himmeln vorbildeten und folglich den Himmel mit allen Gesellschaften darin. Daß sie aber Verschiedenes bezeichnen, je nach der Ordnung, in der sie im Worte genannt werden, sehe man Nr. 3858, 3862, 3926, 3939, 4060, 4603, 6335, 6337, 6397, 6640, 7836, 7891, 7973, 7997.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 9407

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9407. „Wie ein Werk von Saphir“, 2 Mose 24:10, bedeutet das Durchscheinende daselbst von den inneren Wahrheiten und alles vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Werkes von Saphir, sofern es die Beschaffenheit des buchstäblichen Sinnes des Wortes bezeichnet, wenn in diesem der innere Sinn wahrgenommen wird, somit wenn das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, wie es im Himmel beschaffen ist, durchscheint; denn das Wort ist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, das in seinem Ursprung göttlich ist und im Fortgang durch die Himmel im innersten Himmel himmlisch, im zweiten oder mittleren geistig, im ersten oder letzten geistig natürlich und in der Welt natürlich und weltlich ist. So beschaffen ist es im Sinn des Buchstabens, der für den Menschen ist. Hieraus erhellt, daß dieser Sinn, welcher der letzte in der Ordnung ist, in sich den geistigen und himmlischen Sinn und in seinem Innersten das Göttliche selbst enthält. Weil nun diese Sinne im letzten oder buchstäblichen enthalten sind und auch erscheinen für die, welche das Wort geistig auffassen, darum wird derselbe durch das Werk von Saphir vorgebildet, das die Strahlen des himmlischen Lichts durchdringen oder durchscheinen läßt.

Damit man sich eine Vorstellung von diesem Durchscheinen machen kann, möge die menschliche Rede als Beispiel dienen: Diese ist in ihrem ersten Ursprung der Zweck, den der Mensch durch die Rede offenbaren will. Dieser Zweck ist seine Liebe, denn was der Mensch liebt, das hat er zum Zweck; aus diesem fließt das Denken des Menschen und zuletzt die Rede. Daß es so ist, kann jeder wissen und wahrnehmen, der es wohl erwägt. Daß der Zweck das erste der Rede ist, ergibt sich aus der allgemeinen Regel, daß einem jeden Verstehen ein Zweck innewohnt, und daß es ohne Zweck kein Verstehen gibt. Das Denken ist das zweite bei der Rede, was aus jenem ersten entspringt, denn niemand kann reden ohne zu denken und denken ohne Zweck. Daß hieraus die Rede in Worten hervorgeht, und daß diese das letzte ist, was im eigentlichen Sinn Rede genannt wird, ist bekannt. Weil es so ist, achtet der Mensch, der auf die Rede eines anderen merkt, nicht auf die Worte oder Ausdrücke der Rede, sondern auf den Sinn derselben, der dem Denken dessen, der redet, angehört. Und wer weise ist, achtet auf den Zweck, um deswillen jener aus seinem Denken so geredet hat, d.h. was er beabsichtigt und was er liebt. Diese drei (Momente) stellen sich in der Rede des Menschen dar, und die Rede in Worten dient ihnen als letzte Unterlage.

Aus dieser Vergleichung kann man sich eine Vorstellung vom Wort im Buchstaben machen, denn auf dieses achtet und merkt man im Himmel nicht anders, als wie man auf das Denken des Menschen zu achten pflegt, das durch die Rede in Worten sich darstellt und im innersten Himmel nicht anders als auf die Absicht und den Zweck. Der Unterschied ist aber der, daß der Buchstabensinn des Wortes, wenn es vom Menschen gelesen wird, im Himmel nicht gehört und wahrgenommen wird, sondern nur der innere Sinn, weil man im Himmel nur das Geistige und Himmlische des Wortes inne wird, nicht aber sein Natürliches. Auf diese Weise geht ein Sinn in den anderen über, weil sie entsprechen und das Wort in lauter Entsprechungen geschrieben ist.

Hieraus wird klar, was in Beziehung auf das Wort unter dem Durchscheinenden zu verstehen ist, das durch das Werk von Saphir bezeichnet wird. Wer aber nicht verständig denken kann, d.h. abgezogen von den materiellen Dingen, kann dieses nicht begreifen, nicht einmal, daß es einen anderen Sinn im Wort geben könne, als den, der im Buchstaben hervortritt. Wenn ihm gesagt wird, daß ein geistiger Sinn darin sei, der dem Wahren angehört, und in diesem ein himmlischer Sinn, der dem Guten angehört, und daß diese Sinne aus dem Buchstabensinn hervorleuchten, wird er zuerst staunen, hernach aber es als nichtig verwerfen und zuletzt darüber spotten. Daß es heutzutage Leute solcherart in der Christenheit, hauptsächlich unter den Weltgelehrten gibt, wurde (mir) durch lebendige Erfahrung gezeigt, wie auch, daß die, welche gegen jene Wahrheit vernünfteln, sich für weiser halten als die anderen, namentlich als die, welche dieselbe verteidigen. Und doch bestand in den ältesten Zeiten, welche die goldenen und silbernen genannt wurden, die Gelehrsamkeit (in der Kunst) so zu reden und so zu schreiben, daß man auf den Buchstabensinn nur soweit achtete wie die (in ihm) verborgene Weisheit hervorleuchtete, wie man deutlich erkennen kann aus den ältesten Büchern, auch bei den Heiden, wie auch aus den Überresten in ihren Sprachen; denn ihre Hauptwissenschaft war die Wissenschaft der Entsprechungen und die Wissenschaft der Vorbildungen, welche Wissenschaften heutzutage zu den verlorengegangenen Dingen gehören.

Daß unter den Füßen des Herrn wie ein Werk von Saphir erschien und dieses das Durchscheinen des Wortes im Buchstaben bedeutet, hat seinen Grund darin, daß der Stein im allgemeinen das Wahre bedeutet und der Edelstein das vom Göttlichen des Herrn durchscheinende Wahre. Daß der Stein im allgemeinen das Wahre bedeutet, sehe man Nr. 643, 1298, 3720, 3769, 3771, 3773, 3789, 3798, 6426, 8609, 8940, 8941, 8942; und daß der Edelstein das vom Göttlichen des Herrn durchscheinende Wahre bedeutet, wurde durch die zwölf Edelsteine im Brustschild Aharons bezeichnet, der Urim und Thummim genannt wurde: Nr. 3862, 6335, 6640. Ezechiel 28:12, 13, 15: „Voll Weisheit und vollkommen an Schönheit in Eden, dem Garten Gottes, warst du; allerlei Edelgestein war deine Decke: Rubin, Topas, Diamant, Türkis, Schoham und Jaspis, Saphir, Chrysopras, Smaragd und Gold. Das Werk deiner Pauken und deiner Pfeifen war bei dir bereitet am Tage, da du geschaffen wurdest.

Vollkommen warst du in deinen Wegen am Tage, da du geschaffen wurdest“: hier von Tyrus, durch das die Kirche in Ansehung der inneren Erkenntnisse des Wahren und Guten bezeichnet wird: Nr. 1201; ihre Einsicht und Weisheit, wie sie in ihrer Kindheit oder in ihrem ersten Zeitalter beschaffen war, wird durch jene Edelsteine beschrieben. Der Tag, wo sie geschaffen wurde, bezeichnet den ersten Zustand, als sie wiedergeboren wurden; denn Schöpfung bedeutet im Wort die Wiedergeburt oder die neue Schöpfung des Menschen: Nr. 16, 88. Das gleiche wird durch die Edelsteine bezeichnet Offenbarung 21:19, 20: „Die Gründe der Mauer der Stadt waren mit allerlei Edelsteinen geschmückt; der erste Grund war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst“: hier wird vom heiligen Jerusalem gehandelt, das vom Himmel herabkommt und unter dem eine neue Kirche bei den Heiden verstanden wird, nachdem die heutige in der europäischen Welt verwüstet worden ist. Die Edelsteine, welche die Gründe (oder Grundlagen) sind, bedeuten die göttlichen Wahrheiten, die im Letzten der Ordnung durchleuchten. Das im Letzten der Ordnung durchleuchtende göttlich Wahre, welches das Wort im Buchstaben ist, wird hauptsächlich durch den Saphir bezeichnet, wie bei

Jesaja 54:11: „Du Niedergebeugte, von Wettern Umhergetriebene und Trostlose, siehe, Ich will deine Steine in Karfunkel fassen und deine Gründe in Saphire legen“: auch hier wird von der Kirche gehandelt, die auf die frühere folgen soll und verstanden wird unter der Einsamen, die mehr Söhne hat als die Verehelichte: Jesaja 54:1. Die Steine fassen bedeutet die Wahrheiten der Kirche, die Gründe in Saphire legen, bedeutet die Wahrheiten, die im Letzten durchscheinen. Das gleiche wird durch Saphir bezeichnet bei

Klagelieder 4:7: „Ihre Nasire waren weißer denn Schnee, heller denn Milch, röter waren ihre Gebeine denn Perlen, wie Saphir war ihre Glättung“: die Nasire bezeichneten im vorbildlichen Sinn den Herrn in Ansehung des göttlich Natürlichen: Nr. 3301, 6437; daher auch das von Ihm ausgehende göttlich Wahre im Letzten, welches das Wort im Buchstabensinn ist; denn die Haare, die hier unter den Nasiren verstanden werden und weißer heißen denn Schnee und heller denn Milch, bedeuteten das Wahre im Letzten: Nr. 3301, 5247, 5570. Das Weiße und Helle wird vom Wahren gesagt: Nr. 3301, 5319. Die Gebeine, die rot waren, bezeichnen die wißtümlichen Wahrheiten, welche die letzten sind und den anderen als Knechte dienen: Nr. 6592, 8005. Röte wird gesagt vom Guten der Liebe, das in den Wahrheiten (wohnt): Nr. 3300. Hieraus wird klar, daß der Saphir das Wahre im Letzten bezeichnet, das von den inneren Wahrheiten durchleuchtend ist.

Ezechiel 1:26; 10:1: „Über der Ausbreitung, die über dem Haupt der Cherube, war es anzusehen wie der Stein Saphir, in Gestalt eines Throns, und über der Gestalt eines Throns war wie das Ansehen eines Menschen, der darauf saß“: Cherube bedeuten die Wache und Vorsehung des Herrn, damit kein Zugang zu Ihm sei außer durch das Gute: Nr. 9277; der Thron, auf dem wie das Ansehen eines Menschen war, bedeutet das göttlich Wahre vom göttlich Guten des Herrn: Nr. 5313, 6397, 9039. Hieraus erhellt, daß der Stein Saphir das Wahre bedeutet, das durchleuchtend ist von inwendigen Wahrheiten, nämlich der Stein das Wahre und Saphir das Durchleuchten.

Alle Teile des Wortes sind aber durchleuchtend vom Herrn, weil das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, das Einzige ist, aus dem alles (besteht); denn was das Erste ist, das ist auch im Folgenden und Abgeleiteten das Einzige, weil aus ihm alles ist und herkommt; und das göttlich Wahre ist der Herr. Deshalb wird auch im höchsten Sinn des Wortes gehandelt vom Herrn allein, von Seiner Liebe, Vorsehung und Seinem Reich in den Himmeln und auf Erden, hauptsächlich von der Verherrlichung Seines Menschlichen. Daß das göttlich Wahre der Herr selbst ist, erhellt daraus, daß alles, was von jemand ausgeht, er selbst ist, so wie das, was vom Menschen ausgeht, wenn er redet oder handelt, aus seinem Willen und Verstand kommt. Der Wille und Verstand machen das Leben des Menschen, somit den Menschen selbst, denn der Mensch ist nicht Mensch vermöge der Gestalt des Angesichts und des Leibes, sondern durch das Verstehen des Wahren und Wollen des Guten. Hieraus kann man erkennen, daß das, was vom Herrn ausgeht, der Herr ist, und daß dieses das göttlich Wahre ist, wurde im vorhergehenden öfters gezeigt.

Wer aber die Geheimnisse des Himmels nicht weiß, kann glauben, daß es mit dem göttlich Wahren, das vom Herrn ausgeht, sich nicht anders verhalte, als mit der Rede, die vom Menschen ausgeht. Aber es ist keine Rede, sondern das Göttliche, das die Himmel erfüllt, wie das Licht und die Wärme aus der Sonne die Welt erfüllt. Es läßt sich dies näher beleuchten durch die Sphären, die von den Engeln im Himmel ausgehen, worüber Nr. 1048, 1053, 1316, 1504-1520, 1695, 2401, 4464, 5179, 6206, 7454, 6598-6613, 8063, 8630, 8794, 8797, und daß es die Sphären des Glaubenswahren und des Guten der Liebe vom Herrn sind, sehe man in jenen Abschnitten nachgewiesen. Die göttliche Sphäre aber, die vom Herrn ausgeht und die das göttlich Wahre ist, ist eine universelle (überall waltende) und erfüllt den ganzen Himmel und macht alles Leben daselbst. Sie erscheint dort vor Augen wie ein Licht, das nicht nur den Gesichtssinn, sondern auch die Gemüter erleuchtet; eben diese ist es auch, die beim Menschen den Verstand hervorruft. Dies wird verstanden bei

Johannes 1:4, 9, 10: „In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen; es war das wahrhaftige Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht“: hier ist die Rede vom göttlich Wahren, welches das Wort genannt wird, und (gesagt), daß das göttlich Wahre oder das Wort der Herr selbst sei.

Dieses Licht, welches das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, wurde von den Alten geschildert durch Strahlenkreise von goldener Farbe um das Haupt und den Leib Gottes, der als Mensch dargestellt wurde; denn die Alten hatten von Gott keine andere Wahrnehmung, als unter menschlicher Gestalt.

Wenn der Mensch im Guten ist und aus dem Guten in den Wahrheiten, dann wird er in dieses göttliche Licht erhoben, und je nach dem Maße und der Beschaffenheit des Guten in ein mehr inneres (Licht). Dadurch wird ihm eine allgemeine Erleuchtung zuteil, in der er vom Herrn unzählige Wahrheiten sieht, die er aus dem Guten inne wird; und alsdann wird er vom Herrn zur Wahrnehmung und Annahme dessen geführt, was für ihn taugt, und zwar in den einzelnsten Dingen der Ordnung gemäß, wie es für sein ewiges Leben förderlich ist. In den einzelnsten Dingen wird gesagt, weil die allwaltende Vorsehung des Herrn eben dadurch eine allwaltende ist, daß sie in den einzelnsten Dingen ist, denn das einzelne in seiner Gesamtheit wird das Allwaltende oder Universelle genannt: Nr. 1919, 6159, 6338, 6482, 6483, 8864, 8865.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.