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1 Mose 24

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1 Abraham war alt und wohl betaget, und der HERR hatte ihn gesegnet allenthalben.

2 Und sprach zu seinem ältesten Knecht seines Hauses, der allen seinen Gütern vorstund: Lege deine Hand unter meine Hüfte

3 und schwöre mir bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, daß du meinem Sohn kein Weib nehmest von den Töchtern der Kanaaniter, unter welchen ich wohne;

4 sondern daß du ziehest in mein Vaterland und zu meiner Freundschaft und nehmest meinem Sohn Isaak ein Weib.

5 Der Knecht sprach: Wie, wenn das Weib mir nicht wollte folgen in dies Land? Soll ich dann deinen Sohn wiederbringen in jenes Land, daraus du gezogen bist?

6 Abraham sprach zu ihm: Da hüte dich vor, daß du meinen Sohn nicht wieder dahin bringest.

7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich von meines Vaters Hause genommen hat und von meiner Heimat, der mir geredet und mir auch geschworen hat und gesagt: Dies Land will ich deinem Samen geben, der wird seinen Engel vor dir her senden, daß du meinem Sohn daselbst ein Weib nehmest.

8 So aber das Weib dir nicht folgen will, so bist du dieses Eides quitt. Alleine bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin.

9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines HERRN, und schwur ihm solches.

10 Also nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines HERRN und zog hin und hatte mit sich allerlei Güter seines HERRN; und machte sich auf und zog gen Mesopotamien zu der Stadt Nahors.

11 Da ließ er die Kamele sich lagern außen vor der Stadt bei einem Wasserbrunnen, des Abends um die Zeit, wenn die Weiber pflegten herauszugehen und Wasser zu schöpfen,

12 und sprach: HERR, du Gott meines HERRN Abraham, begegne mir heute und tu Barmherzigkeit an meinem HERRN Abraham.

13 Siehe, ich stehe hie bei dem Wasserbrunnen, und der Leute Töchter in dieser Stadt werden herauskommen, Wasser zu schöpfen.

14 Wenn nun eine Dirne kommt, zu der ich spreche: Neige deinen Krug und laß mich trinken, und sie sprechen wird: Trinke, ich will deine Kamele auch tränken, daß sie die sei, die du deinem Diener Isaak bescheret habest, und ich daran erkenne, daß du Barmherzigkeit an meinem HERRN getan hast.

15 Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam heraus Rebekka, Bethuels Tochter, der ein Sohn der Milka war, welche Nahors, Abrahams Bruders, Weib war, und trug einen Krug auf ihrer Achsel.

16 Und sie war eine sehr schöne Dirne von Angesicht, noch eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Die stieg hinab zum Brunnen und füllete den Krug und stieg herauf.

17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Laß mich ein wenig Wassers aus deinem Kruge trinken.

18 Und sie sprach: Trinke, mein HERR! Und eilend ließ sie den Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken.

19 Und da sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle getrunken.

20 Und eilete und goß den Krug aus in die Tränke und lief aber zum Brunnen zu schöpfen und schöpfete allen seinen Kamelen.

21 Der Mann aber wunderte sich ihrer und schwieg stille, bis er erkennete, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben hätte, oder nicht.

22 Da nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er eine güldene Spange, eines halben Sekels schwer, und zween Armringe an ihre Hände, zehn Sekel Goldes schwer,

23 und sprach: Meine Tochter, wem gehörest du an? Das sage mir doch. Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause zu herbergen?

24 Sie sprach zu ihm: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes Milkas, den sie dem Nahor geboren hat.

25 Und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Raums genug zu herbergen.

26 Da neigete sich der Mann und betete den HERRN an

27 und sprach: Gelobet sei der HERR, der Gott meines HERRN Abraham, der seine Barmherzigkeit und seine Wahrheit nicht verlassen hat an meinem HERRN; denn der HERR hat mich den Weg geführet zu meines HERRN Bruders Hause.

28 Und die Dirne lief und sagte solches alles an in ihrer Mutter Hause.

29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban lief zu dem Manne draußen bei dem Brunnen.

30 Und als er sah die Spangen und Armringe an seiner Schwester Händen und hörete die Worte Rebekkas, seiner Schwester, daß sie sprach: Also hat mir der Mann gesagt, kam er zu dem Manne, und siehe, er stund bei den Kamelen am Brunnen.

31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehest du draußen? Ich habe das Haus geräumet und für die Kamele auch Raum gemacht.

32 Also führete er den Mann ins Haus und zäumete die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter und Wasser, zu waschen seine Füße und der Männer, die mit ihm waren,

33 und setzte ihm Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht Essen, bis daß ich zuvor meine Sache geworben habe. Sie antworteten: Sage her!

34 Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht.

35 Und der HERR hat meinen HERRN reichlich gesegnet, und ist groß worden; und hat ihm Schafe und Ochsen, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.

36 Dazu hat Sara, meines HERRN Weib, einen Sohn geboren meinem HERRN in seinem Alter; dem hat er alles gegeben, was er hat.

37 Und mein HERR hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn kein Weib nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Lande ich wohne,

38 sondern zeuch hin zu meines Vaters Hause und zu meinem Geschlecht; daselbst nimm meinem Sohn ein Weib.

39 Ich sprach aber zu meinem HERRN: Wie, wenn mir das Weib nicht folgen will?

40 Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, daß du meinem Sohn ein Weib nehmest von meiner Freundschaft und meines Vaters Hause.

41 Alsdann sollst du meines Eides quitt sein, wenn du zu meiner Freundschaft kommst; geben sie dir nicht, so bist du meines Eides quitt.

42 Also kam ich heute zum Brunnen und sprach: HERR, Gott meines HERRN Abraham, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, daher ich gereiset bin,

43 siehe, so stehe ich hie bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun eine Jungfrau herauskommt zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug,

44 und sie wird sagen: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch schöpfen, daß die sei das Weib, das der HERR meines HERRN Sohne bescheret hat.

45 Ehe ich nun solche Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kommt Rebekka heraus mit einem Krug auf ihrer Achsel und gehet hinab zum Brunnen und schöpfet. Da sprach ich zu ihr: Gib mir zu trinken.

46 Und sie nahm eilend den Krug von ihrer Achsel und sprach: Trinke, und deine Kamele will ich auch tränken. Also trank ich, und sie tränkte die Kamele auch.

47 Und ich fragte sie und sprach: Wes Tochter bist du? Sie antwortete: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat. Da hängete ich eine Spange an ihre Stirn und Armringe an ihre Hände;

48 und neigete mich und betete den HERRN an und lobte den HERRN, den Gott meines HERRN Abraham, der mich den rechten Weg geführet hat, daß ich seinem Sohn meines HERRN Bruders Tochter nehme.

49 Seid ihr nun die, so an meinem HERRN Freundschaft und Treue beweisen wollt, so saget mir's; wo nicht, so saget mir's aber, daß ich mich wende zur Rechten oder zur Linken.

50 Da antwortete Laban und Bethuel und sprachen: Das kommt vom HERRN; darum können wir nichts wider dich reden, weder Böses noch Gutes.

51 Da ist Rebekka vor dir; nimm sie und zeuch hin, daß sie deines HERRN Sohnes Weib sei, wie der HERR geredet hat.

52 Da diese Worte hörete Abrahams Knecht, bückte er sich dem HERRN zu der Erde.

53 Und zog hervor silberne und güldene Kleinode und Kleider und gab sie Rebekka; aber ihrem Bruder und der Mutter gab er Würze.

54 Da und trank er samt den Männern, die mit ihm waren, und blieb über Nacht allda. Des Morgens aber stund er auf und sprach: Lasset mich ziehen zu meinem HERRN.

55 Aber ihr Bruder und Mutter sprachen: Laß doch die Dirne einen Tag oder zehn bei uns bleiben, danach sollst du ziehen.

56 Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Lasset mich, daß ich zu meinem HERRN ziehe.

57 Da sprachen sie: Lasset uns die Dirne rufen und fragen, was sie dazu sagt.

58 Und riefen der Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will mit ihm.

59 Also ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme, samt Abrahams Knecht und seinen Leuten.

60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du bist unsere Schwester; wachse in viel tausendmal tausend, und dein Same besitze die Tore seiner Feinde.

61 Also machte sich Rebekka auf mit ihren Dirnen, und setzten sich auf die Kamele und zogen dem Manne nach. Und der Knecht nahm Rebekka an und zog hin.

62 Isaak aber kam vom Brunnen des Lebendigen und Sehenden (denn er wohnete im Lande gegen Mittag)

63 und war ausgegangen, zu beten auf dem Felde, um den Abend, und hub seine Augen auf und sah, daß Kamele daherkamen.

64 Und Rebekka hub ihre Augen auf und sah Isaak; da fiel sie vom Kamel

65 und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt auf dem Felde? Der Knecht sprach: Das ist mein HERR. Da nahm sie den Mantel und verhüllete sich.

66 Und der Knecht erzählete Isaak alle Sache, die er ausgerichtet hatte.

67 Da führete sie Isaak in die Hütte seiner Mutter Sara und nahm die Rebekka, und sie ward sein Weib, und gewann sie lieb. Also ward Isaak getröstet über seiner Mutter.

   

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Himmlische Geheimnisse #3038

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3038. „Deinem Samen will Ich geben dieses Land“, 1 Mose 24:7, daß dies bedeutet das göttlich Wahre, das dem Menschlichen des Herrn zugehört, erhellt aus der Bedeutung des Samens, sofern es ist der Glaube der Liebtätigkeit, dann diejenigen, die im Glauben der Liebtätigkeit sind, wovon Nr. 1025, 1447, 1610, 2848; und weil alles Gute und Wahre des Glaubens vom Herrn ist, ist es das göttlich Wahre selbst, das unter dem Samen im höchsten Sinn verstanden wird; und aus der Bedeutung von diesem Land, nämlich Kanaan, sofern es ist der Himmel oder das Reich des Herrn, wovon Nr. 1413, 1437, 1607; und weil der Himmel oder das Reich des Herrn, so ist es das Göttlich-Menschliche des Herrn selbst, das unter dem Land Kanaan im höchsten Sinn verstanden wird; denn das eigentlich Göttliche kann in den Himmel nur einfließen durch das Göttlich-Menschliche des Herrn, was der Herr auch geoffenbart hat bei

Matthaeus 11:27: „Alles ist Mir übergeben von Meinem Vater, und niemand erkennt den Sohn als der Vater, und niemand erkennt den Vater als der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren“; und Johannes 1:18: „Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene Sohn, der im Schoße des Vaters ist, derselbe hat es dargestellt“; der Sohn ist das Göttlich-Menschliche des Herrn.

Wer glaubt, daß im Himmel ein anderer Vater als der Herr angebetet wird, irrt sehr.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse #1025

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1025. „Mit eurem Samen nach euch“, 1 Mose 9:9, daß dies diejenigen bedeutet, die neu geschaffen werden, erhellt aus der Bedeutung des Samens, sodann aus dem Folgenden. Aus der Bedeutung des Samens:

Same bedeutet im buchstäblichen Sinne die Nachkommenschaft, im inneren Sinne aber den Glauben; und weil, wie öfters gesagt worden, kein Glaube ist, außer wo Liebtätigkeit ist, so ist es die Liebtätigkeit selbst, die unter dem Samen im inneren Sinne verstanden wird. Aus dem Folgenden erhellt, daß nicht bloß die Rede ist vom Menschen, der innerhalb der Kirche, sondern auch vom Menschen, der außerhalb der Kirche ist, somit vom gesamten Menschengeschlechte. Überall wo Liebtätigkeit ist, auch bei den von der Kirche entferntesten Völkerschaften, da ist Same, denn der himmlische Same ist die Liebtätigkeit. Niemand nämlich unter den Menschen kann etwas Gutes tun von sich, sondern alles Gute (kommt) vom Herrn; das Gute, das die Heiden tun, ist auch vom Herrn, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden. Daß der Same Gottes der Glaube ist, wurde früher gezeigt, Nr. 255: unter Glauben wird dort und anderwärts verstanden die Liebtätigkeit, aus welcher der Glaube (kommt), denn es gibt keinen anderen Glauben, der (wirklich) Glaube ist, als den Glauben der Liebtätigkeit; ebenso wird auch anderwärts im Wort, wo der Same genannt wird, z.B. der Same Abrahams oder Jischaks oder Jakobs, bezeichnet die Liebe oder die Liebtätigkeit; Abraham nämlich bildet vor die himmlische Liebe, Jischak die geistige Liebe, die dem inneren Menschen angehören, Jakob dasselbe, aber dem äußeren Menschen angehörig; so nicht bloß in den prophetischen, sondern auch in den geschichtlichen Stellen; das Geschichtliche des Wortes wird im Himmel nicht vernommen, sondern was durch das Geschichtliche bezeichnet wird; das Wort ist nicht bloß für den Menschen, sondern auch für die Engel geschrieben. Wenn der Mensch das Wort liest und aus demselben keinen anderen Sinn als den buchstäblichen erfaßt (capit), dann erfassen die Engel nicht den buchstäblichen Sinn, sondern den inneren; die materiellen, weltlichen und leiblichen Vorstellungen, die der Mensch hat, wenn er das Wort liest, werden bei den Engeln geistige und himmlische Vorstellungen; so z.B. während der Mensch liest von Abraham, Jischak und Jakob, denken die Engel durchaus nicht an Abraham, Jischak und Jakob, sondern an solche Dinge, die durch sie vorgebildet und so bezeichnet werden. Ebenso wenn von Noach, Schem, Cham und Japheth (die Rede ist), so wissen die Engel nichts von diesen Personen und verstehen nichts anderes als die Alte Kirche, und die inwendigeren Engel nicht einmal die Kirche, sondern den Glauben jener Kirche, und gemäß dem Zusammenhang den Zustand der Dinge, von denen die Rede ist. So auch, wenn im Worte gesagt wird, Samen, wie hier von Noach, daß ein Bund aufgerichtet werden sollte mit ihnen und mit ihrem Samen nach ihnen, verstehen sie nicht ihre Nachkommenschaft; denn einen Noach hat es nicht gegeben, es wurde nämlich so benannt die Alte Kirche; sondern unter dem Samen verstehen sie die Liebtätigkeit, die das Wesentliche des Glaubens jener Kirche war; ebenso wo in den Geschichten von Abraham, Jischak und Jakob ihr Same genannt wird, da verstehen die Engel durchaus nicht deren eigene Nachkommenschaft, sondern alle im Weltall, sowohl die innerhalb der Kirche als die außerhalb, bei denen himmlischer Same oder Liebtätigkeit ist, ja, die innerlicheren Engel verstehen die Liebe selbst, die himmlischer Same ist, für sich allein (abstracte) betrachtet. Daß unter dem Samen verstanden wird die Liebe, sodann jeder, der Liebe hat, erhellt aus folgenden Stellen, wo von Abram die Rede ist:

1. Mose 12:7: „Jehovah sprach, deinem Samen will Ich geben dieses Land“; ferner

1. Mose 13:15, 16: „Alles Land, das du siehst, dir will Ich es geben, und deinem Samen in Ewigkeit, und will deinen Samen machen wie den Staub der Erde“: die, welche im Sinne des Buchstabens sind, fassen es nicht anders, als daß unter dem Samen verstanden werde die Nachkommenschaft Abrams und unter dem Lande das Land Kanaan, und um so mehr, weil seiner Nachkommenschaft dieses Land gegeben worden ist. Hingegen die, welche im inneren Sinne sind, wie der ganze Himmel, verstehen unter dem Samen Abrams nichts anderes als die Liebe, unter dem Lande Kanaan nichts anderes als das Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden; und darunter, daß ihnen das Land gegeben worden, nichts anderes, als etwas Vorbildliches; wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, anderwärts. Ebenso anderwärts, wo von Abram (die Rede ist):

1. Mose 15:5: „Jehovah führte ihn hinaus und sprach: blicke nun hinauf zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst, und Er sprach zu ihm: So wird dein Same sein“: hier ebenso, weil Abram die Liebe oder den seligmachenden Glauben vorbildete, so wird unter seinem Samen keine andere Nachkommenschaft im inneren Sinn verstanden, als alle im Weltall, die in der Liebe sind.

1. Mose 17:7, 8, 10: „Ich will aufrichten Meinen Bund zwischen Mir und zwischen dir und zwischen deinem Samen nach dir und will geben dir und deinem Samen nach dir das Land deiner Wanderungen, alles Land Kanaan zum ewigen Besitz und will ihnen (ihr) Gott sein: dies Mein Bund, den ihr halten sollt zwischen Mir und zwischen euch und zwischen deinem Samen nach dir, daß euch beschnitten werde alles Männliche“: wo einen Bund aufrichten ebenfalls bedeutet, die Verbindung des Herrn mit den Menschen im Welt-all durch die Liebe, welche Liebe vorgebildet worden ist durch Abram. Hieraus erhellt, was durch seinen Samen bezeichnet wird, nämlich alle im Weltall, die in der Liebe sind: der Bund war die Beschneidung, von der hier die Rede ist, unter welcher der Himmel durchaus nie versteht die Beschneidung des Fleisches, sondern die Beschneidung des Herzens, die bei denen ist, die in der Liebe sind; die Beschneidung war das Vorbild der Wiedergeburt durch Liebe, was bei Mose deutlich erklärt wird:

5. Mose 30:6: „Beschneiden wird Jehovah Gott dein Herz und das Herz deines Samens, zu lieben Jehovah, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, auf daß du leben mögest“: woraus erhellt, was die Beschneidung im inneren Sinne ist; daher überall, wo die Beschneidung genannt wird, nichts anderes verstanden wird als Liebe und Liebtätigkeit und daher Leben.

Daß durch den Samen Abrahams alle im Weltall bezeichnet werden, die Liebe haben, erhellt auch aus des Herrn Worten zu Abraham und Jischak; zu Abraham, nachdem er, wie befohlen worden, den Jischak hatte opfern wollen:

1. Mose 22:17, 18: „Ich will dir Segen geben und sehr vermehren deinen Samen wie die Sterne der Himmel und wie den Sand, der auf dem Ufer des Meeres ist, und erben wird dein Same das Tor deiner Feinde, und es werden gesegnet werden in deinem Samen alle Völkerschaften der Erde“: daß hier unter dem Samen verstanden werden alle im Weltall, die Liebe haben, erhellt klar. Gleichwie Abraham, wie gesagt, vorbildete die himmlische Liebe, so Jischak die geistige Liebe; daher durch den Samen Jischaks nichts anderes bezeichnet wird als jeder Mensch, bei dem geistige Liebe oder Liebtätigkeit ist; von ihm heißt es in

1. Mose 26:3, 4, 24: „Halte dich auf in diesem Lande, Ich will mit dir sein, und dich segnen, weil Ich dir und deinem Samen geben will alle diese Länder und will bekräftigen den Eid, den Ich geschworen habe Abraham, deinem Vater, und will sich mehren lassen deinen Samen wie die Sterne der Himmel; und will geben deinem Samen alle diese Länder, und es werden gesegnet werden in deinem Samen alle Völkerschaften der Erde“: wo offenbar ist, daß alle Völkerschaften verstanden werden, die in der Liebtätigkeit stehen: die himmlische durch Abraham vorgebildete Liebe ist wie der Vater der durch Jischak vorgebildeten geistigen Liebe, denn aus dem Himmlischen wird geboren das Geistige, wie früher gezeigt worden ist. Weil Jakob vorbildete der Kirche Äußeres, die vom Innern her entsteht, somit alles, was im äußeren Menschen von der Liebe und Liebtätigkeit herstammt, darum werden durch seinen Samen bezeichnet alle im Weltall, die einen äußeren Gottesdienst haben, in dem ein innerer ist und welche die Werke der Liebtätigkeit haben, in denen die Liebtätigkeit vom Herrn ist; von diesem Samen (wurde gesagt) zu Jakob, nachdem er im Traum die Leiter gesehen:

1. Mose 28:13, 14; 32:13; 48:4: „Ich (bin) Jehovah, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Jischaks. Das Land, auf dem du liegst, dir will Ich es geben und deinem Samen, und es wird dein Same sein wie der Staub der Erde; und es werden gesegnet werden in dir alle Familien des Erdbodens, und in deinem Samen“. Daß der Same nichts anderes bedeutet, kann nicht nur aus den früher Nr. 255 angeführten Stellen des Wortes, sondern auch aus folgenden erhellen:

Jesaja 41:8: „Du Israel, Mein Knecht, Jakob, den Ich erwählt habe, Same Abrahams, Meines Freundes“: hier wird gehandelt von der Wiedergeburt des Menschen; wo Israel und Jakob, wie öfters, unterschieden werden, und durch Israel bezeichnet wird die geistige innere Kirche, durch Jakob ebenderselben Äußeres; beide werden genannt Same Abrahams, das ist, der himmlischen Kirche, weil das Himmlische, Geistige und Natürliche aufeinanderfolgen.

Jeremia 2:21: „Ich hatte dich gepflanzt als einen ganz edlen Weinstock, einen Samen der Wahrheit, wie bist du Mir verwandelt worden ins Ausgeartete eines fremden Weinstocks“: wo von der geistigen Kirche die Rede ist, die ein edler Weinstock ist, dessen Liebtätigkeit oder Glaube der Liebtätigkeit genannt wird „Same der Wahrheit“.

Jeremia 33:22: „Gleichwie nicht gezählt wird das Heer der Himmel und nicht gemessen wird der Sand des Meeres, so will Ich mehren den Samen Davids, Meines Knechtes, und die Leviten, die Mir dienen“: wo offenbar der Same für himmlischen Samen steht, denn durch David wird bezeichnet der Herr; daß der Same Davids nicht gewesen ist, wie das Heer der Himmel, das nicht gezählt wird, noch wie der Sand des Meeres, der nicht gemessen wird, ist jedem bekannt.

Jeremia 23:5-8: „Siehe, die Tage kommen, dies ist der Spruch Jehovahs, und Ich will erwecken dem David einen gerechten Sproß, und er wird herrschen als König, verständig wird er handeln und tun Gericht und Gerechtigkeit auf Erden: in seinen Tagen wird beseligt werden Jehudah, und Israel wird traulich wohnen; und dies sein Name, mit dem sie ihn nennen werden, Jehovah, unsere Gerechtigkeit: darum, siehe, die Tage kommen, dies ist der Spruch Jehovahs, da man nicht mehr sagen wird, es lebt Jehovah, der heraufkommen ließ die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten; sondern es lebt Jehovah, der heraufkommen ließ und der herbeiführte den Samen des Hauses Israels aus dem Lande der Mitternacht“: hier wird ganz an-deres bezeichnet, als was im Buchstaben erscheint, nicht David durch David, nicht Jehudah durch Jehudah noch Israel durch Israel, sondern durch David der Herr, durch Jehudah das Himmlische, durch Israel das Geistige; daher durch den Samen Israels die, welche Liebtätigkeit oder den Glauben der Liebtätigkeit haben.

Psalm 22:24, 25: „Die ihr fürchtet den Jehovah, lobet Ihn aller Same Jakobs, verherrlichet Ihn, scheuet euch vor Ihm, aller Same Israels“: hier wird durch den Samen Israels auch kein anderer Same verstanden als die geistige Kirche.

Jesaja 6:13: „Sein Stamm wird sein der Same der Heiligkeit“: für die Überreste, die heilig, weil des Herrn sind.

Jesaja 65:9: „Ich will ausführen aus Jakob Samen und aus Jehudah den Besitzer Meiner Berge, und es sollen es besitzen Meine Auserwählten und Meine Knechte daselbst wohnen“: wo von der äußeren und inneren himmlischen Kirche die Rede ist.

Jesaja 65:23: „Sie werden nicht zeugen zur Verstörung, ein Same der Gesegneten Jehovahs sind sie, und ihre Kinder mit ihnen“: wo von den neuen Himmeln und der neuen Erde oder vom Reich des

Herrn (die Rede ist); die daselbst aus der Liebe Gezeugten oder Wiedergeborenen werden genannt „Same der Gesegneten Jehovahs“.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.