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Sacharja 14

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1 Siehe, ein Tag kommt für Jehova, da wird deine Beute verteilt werden in deiner Mitte.

2 Und ich werde alle Nationen nach Jerusalem zum Kriege versammeln; und die Stadt wird eingenommen und die Häuser werden geplündert und die Weiber geschändet werden; und die Hälfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ausziehen, aber das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden.

3 Und Jehova wird ausziehen und wider jene Nationen streiten, wie an dem Tage, da er streitet, an dem Tage der Schlacht.

4 Und seine Füße werden an jenem Tage auf dem Ölberge stehen, der vor Jerusalem gegen Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr großen Tale, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen.

5 Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen, und das Tal der Berge wird bis Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Und kommen wird Jehova, mein Gott, und alle Heiligen mit dir.

6 Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird kein Licht sein; die Gestirne (Eig. die Prächtigen) werden sich verfinstern (Eig. gerinnen, sich zusammenziehen.)

7 Und es wird ein einziger (d. h. einzig in seiner Art) Tag sein (er ist Jehova bekannt), nicht Tag und nicht Nacht; und es wird geschehen zur Zeit des Abends, da wird es Licht sein (O. werden.)

8 Und es wird geschehen an jenem Tage, da werden lebendige Wasser aus Jerusalem fließen, zur Hälfte nach dem östlichen Meere und zur Hälfte nach dem hinteren Meere; im Sommer und im Winter wird es geschehen.

9 Und Jehova wird König sein über die ganze Erde; an jenem Tage wird Jehova einer sein und sein Name einer.

10 Das ganze Land wird sich umwandeln wie die Ebene, von Geba bis immon (Geba lag an der nördlichen Grenze von Juda, immon, an der Grenze von Edom,) welches südlich von Jerusalem liegt; und Jerusalem (W. es) wird erhaben sein und an seiner Stätte wohnen (Vergl. Kap. 12,6,) vom Tore Benjamin bis zur Stelle des ersten Tores und bis zum Ecktore, und vom Turme Hananel bis zu den Keltern des Königs.

11 Und man wird darin wohnen, und kein Bann wird mehr sein; und Jerusalem wird in Sicherheit wohnen.

12 Und dies wird die Plage sein, womit Jehova alle Völker plagen wird, welche gegen Jerusalem Krieg geführt haben: Er wird eines jeden Fleisch verwesen lassen, während er auf seinen Füßen steht, und seine Augen werden verwesen in ihren Höhlen, und seine Zunge wird in seinem Munde verwesen.

13 Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird eine große Verwirrung von Jehova unter ihnen entstehen; und sie werden einer des anderen Hand ergreifen, und eines jeden Hand wird sich gegen die Hand seines Nächsten erheben.

14 Und auch Juda wird in Jerusalem streiten; und der eichtum aller Nationen ringsum wird gesammelt werden: Gold und Silber und Kleider in großer Menge.

15 Und ebenso, gleich dieser Plage, wird die Plage der osse, der Maultiere, der Kamele und der Esel und alles Viehes sein, welches in jenen Heerlagern sein wird.

16 Und es wird geschehen, daß alle Übriggebliebenen von allen Nationen, welche wider Jerusalem gekommen sind, von Jahr zu Jahr hinaufziehen werden, um den König, Jehova der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.

17 Und es wird geschehen, wenn eines (Eig. welches) von den Geschlechtern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen wird, um den König, Jehova der Heerscharen, anzubeten: über dasselbe wird kein egen kommen;

18 und wenn das Geschlecht Ägyptens nicht hinaufzieht und nicht kommt, so wird der egen auch nicht über dieses kommen. Das wird die Plage sein, womit Jehova die Nationen plagen wird, welche nicht hinaufziehen werden, um das Laubhüttenfest zu feiern.

19 Das wird die Strafe (Eig. die Sündenstrafe; wie 4. Mose 32,23 und öfters) Ägyptens und die Strafe aller Nationen sein, welche nicht hinaufziehen werden, um das Laubhüttenfest zu feiern.

20 An jenem Tage wird auf den Schellen der osse stehen: Heilig dem Jehova. Und die Kochtöpfe im Hause Jehovas werden sein wie die Opferschalen vor dem Altar;

21 und jeder Kochtopf in Jerusalem und in Juda wird Jehova der Heerscharen heilig sein; und alle Opfernden werden kommen und von denselben nehmen und darin kochen. Und es wird an jenem Tage kein Kanaaniter mehr sein im Hause Jehovas der Heerscharen.

   

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Himmlische Geheimnisse #9394

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9394. „Und tat es in Becken“, 2 Mose 24:6, bedeutet, beim Menschen unter die Gegenstände seines Gedächtnisses.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Becken, sofern sie die Gegenstände des Gedächtnisses bezeichnen; die Becken bedeuten aber Gegenstände des Gedächtnisses, weil die Gefäße überhaupt das Wißtümliche bezeichnen: Nr. 1469, 1496, 3068, 3079 und die wißtümlichen Kenntnisse nichts anderes sind als Gegenstände des Gedächtnisses. Die Becken bedeuten daher hier solche Gegenstände des Gedächtnisses, in denen göttliche Wahrheiten sind, die im allgemeinen durch Blut bezeichnet werden. Was das Wißtümliche ist in Beziehung auf das Wahre und Gute des Lebens beim Menschen, soll mit wenigen Worten gesagt werden:

Alles, was erlernt und ins Gedächtnis niedergelegt und von daher zur verständigen Anschauung hervorgerufen werden kann, wird Wißtümliches genannt und besteht an sich aus Gegenständen, die das Verstandesgebiet des natürlichen oder äußeren Menschen bilden.

Weil das Wißtümliche aus Kenntnissen besteht, so dient es dem Auge des inwendigen oder vernünftigen Menschen gleichsam als Spiegel zum Sehen solcher Dinge, die ihm nützlich sind; denn diese Kenntnisse fallen in den Gesichtskreis des inwendigen Menschen, wie die Felder, die mit Kräutern, Blumen, allerlei Saaten und mit Bäumen angefüllt sind, oder wie die Gärten, die mit allerlei Din-gen zum Nutzen und Vergnügen ausgestattet sind, in den Gesichtskreis des äußeren Menschen in der materiellen Welt zu fallen pflegen. Aber der innere Gesichtssinn oder der Verstand erblickt in den Feldern oder Gärten, als den Gegenständen seines Gedächtnisses, nichts anderes, als was mit den Trieben der Liebe, in denen der Mensch ist, übereinstimmt und auch den Grundsätzen, die er liebt, günstig ist. Deshalb sehen die, welche in den Trieben der Selbstund Weltliebe sind, nur solches, was diesen günstig ist, und nennen es wahr, und machen es auch durch Sinnestäuschungen und Scheinbarkeiten dem Wahren ähnlich; und dann sehen sie solches, was mit den vorgefaßten Grundsätzen harmoniert, die sie lieben, weil sie von ihnen selbst stammen. Hieraus erhellt, daß die wißtümlichen Kenntnisse, die Gegenstände des Gedächtnisses sind, denjenigen, die in jenen Trieben sind, als Mittel dienen, um Falsches gegen Wahres und Böses gegen Gutes zu begründen und so die Wahrheiten und Güter der Kirche zu zerstören.

Daher kommt es, daß die Gebildeten dieser Art unsinniger sind als die Einfältigen, und das Göttliche, die Vorsehung, den Himmel, die Hölle, das Leben nach dem Tod und die Glaubenswahrheiten bei sich leugnen. Dies kann man heutzutage ganz deutlich sehen an den Gebildeten der europäischen Welt im anderen Leben, wo eine große Menge derselben im Grund des Herzens als Atheisten oder (Gottesleugner) erscheinen; denn im anderen Leben reden die Herzen und nicht der Mund. Aus diesem erhellt nun, was für einen Gebrauch diejenigen, die aus den Lustreizen der Selbst- und Weltliebe denken, von den Erkenntnissen und Wissenschaften machen.

Ganz anders aber verhält es sich bei denen, die aus Lustreizen himmlischer Triebe denken, nämlich aus dem Triebe der Liebe zum Herrn und der Liebe gegen den Nächsten. Weil ihr Denken durch den Himmel vom Herrn geleitet wird, sehen und wählen sie in den Feldern und Gärten, die Gegenstände ihres Gedächtnisses sind, nichts anderes, als was mit den Lustreizen jener Triebe übereinstimmt und mit den Lehren ihrer Kirche, die sie lieben, harmoniert. Ihnen erscheinen die Gegenstände des Gedächtnisses gleich himmlischen Paradiesen und werden auch durch Paradiese vorgebildet und im Wort bezeichnet. Man sehe Nr. 3220. Weiter ist zu merken, daß die wißtümlichen oder Gedächtnisdinge, wenn sie Lebenssache des Menschen werden, aus dem äußeren Gedächtnis verschwinden, wie zu geschehen pflegt mit den Gebärden, Handlungen, Reden, Betrachtungen, Bestrebungen und überhaupt mit den Gedanken und Neigungen des Menschen, wenn sie durch fortwährende Übung und Gewohnheit von selbst hervortreten und zur anderen Natur werden. Aber nichts anderes wird Lebenssache des Menschen, als was in die Lustreize seiner Liebestriebe eingeht und sie bildet, somit was in seinen Willen eingeht. Hierüber sehe man, was Nr. 8853-8858 gesagt und gezeigt wurde, und über das äußere Gedächtnis, das dem Leib angehört, sowie über das innere Gedächtnis, das seinem Geist angehört, Nr. 2469-2494. Daß die wißtümlichen Kenntnisse Gefäße sind und im Wort durch allerlei Gefäße bezeichnet werden, z.B. durch Becken, Becher, Wasserkrüge und dergleichen, kommt daher, weil jedes Wißtümliche etwas Allgemeines ist, das Besonderes und Einzelnes in sich enthält, das übereinstimmt mit dem Allgemeinen, und solche Allgemeinheiten in Reihen und gleichsam in Bündel gefaßt und diese Bündel und Reihen unter sich so zusammengeordnet sind, daß sie eine himmlische Form darstellen und dadurch im einzelnsten wie im allgemeinsten in ihrer Ordnung sind.

Eine Vorstellung von solchen Reihen kann man sich bilden durch die Reihen und Bündel der Muskeln im menschlichen Körper. Ein jedes Bündel besteht daselbst aus mehreren Bewegungsfibern, und eine jede Bewegungsfiber aus Blutgefäßen und Nervenfasern. Ein jedes Muskelbündel, das in der gewöhnlichen Redeweise Muskel genannt wird, ist auch mit seiner Hülle umgeben, wodurch es von anderen unterschieden wird, ebenso die inwendigen Gefäßbündel, die Bewegungsfibern genannt werden. Gleichwohl aber sind alle Muskeln und Bewegungsfibern, die im ganzen Leibe sich befinden, so geordnet, daß sie zu einer jeden Handlung nach dem Belieben des Willens zusammenwirken, und zwar auf unbegreifliche Weise.

Ebenso verhält es sich mit den wißtümlichen Kenntnissen des Gedächtnisses, die auch auf gleiche Weise vom Lustreiz der Liebe des Menschen, die seinem Willen angehört, erregt werden, und zwar mittelst der Verstandesseite. Das, was zum Leben des Menschen geworden, d.h. was Sache seines Willens oder seiner Liebe geworden ist, erregt dieselben; denn der inwendige Mensch richtet seinen Blick immerfort darauf und ergötzt sich daran, soweit sie mit seinen Trieben übereinstimmen, und die, welche ganz in die Liebestriebe eingehen und zum Freiwilligen und gleichsam Natürlichen werden, verschwinden aus dem äußeren Gedächtnis, bleiben aber dem inwendigen Gedächtnis eingeschrieben, aus dem sie nimmermehr vertilgt werden. So wird das Wißtümliche zur Sache des Lebens.

Aus diesem erhellt auch, daß die wißtümlichen Kenntnisse gewissermaßen die Lebensgefäße des inwendigen Menschen sind, und daß ebendarum dieselben durch Gefäße verschiedener Art, wie hier durch Becken, bezeichnet werden. Das gleiche wird durch Gefäße und Becken bezeichnet:

Jesaja 22:23: „Ich will Ihn zum Nagel stecken an einem sicheren Ort, so daß Er wird zum Thron der Herrlichkeit dem Hause seines Vaters; daß sie an demselben aufhängen alle Herrlichkeit des Hauses seines Vaters, der Söhne und der Enkel, alle Gefäße des Kleinen, von den Gefäßen der Becken, bis zu allen Gefäßen der Harfen“: Hier ist im inneren und vorbildlichen Sinn vom Göttlich-Menschlichen des Herrn die Rede, und daß durch Ihn und von Ihm alles Wahre und Gute vom Ersten bis zum Letzten komme. Die wißtümlichen Wahrheiten aus himmlischer Abstammung sind die Gefäße der Becken, und die wißtümlichen Wahrheiten aus geistiger Abstammung sind die Gefäße der Harfen.

Ferner bei Sacharja 14:20: „An jenem Tage wird über den Schellen der Rosse die Heiligkeit Jehovahs sein; und es werden Töpfe sein im Hause Jehovahs, wie die Becken vor dem Altar“: Schellen der Rosse bedeutet wißtümliche Wahrheiten, die aus dem erleuchteten Verstand kommen: Nr. 2761, 2762, 5321; und die Becken vor dem Altar das wißtümlich Gute; das gleiche wird durch die Becken des Altars bezeichnet: 2 Mose 27:3; 38:3.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse #5321

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5321. „Und ließ ihn fahren auf dem zweiten Wagen“, 1 Mose 41:43, bedeutet die Bezeichnung, daß von ihm alle Lehre des Guten und Wahren (ausgehe).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Wagens, sofern er die Lehre des Guten und Wahren ist, worüber folgt. „Er ließ ihn fahren auf dem „Wagen“ ist daher die Bezeichnung, daß von ihm diese Lehre (ausgehen solle). Dies bezieht sich auf das, was früher von Pharao gesagt wurde: „Du sollst sein über mein Haus, und auf deinen Mund soll küssen all mein Volk, nur um den Thron will ich größer sein als du“: 1 Mose 41:40. Daß die Lehre des Guten und Wahren als von ihm ausgehend bezeichnet wird, hat den Grund, weil durch Joseph vorgebildet wird der Herr in Ansehung des geistig Göttlichen: Nr. 3971, 4669, somit in Ansehung des göttlich Wahren aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn: Nr. 4723, 4727, und aus diesem göttlich Wahren stammt das Himmlische des Geistigen. Das Ganze der Lehre des Guten und Wahren stammt von demselben, weil der Herr die Lehre selbst ist, denn das Ganze der Lehre geht von Ihm aus, und das Ganze der Lehre handelt von Ihm. Das Ganze der Lehre handelt nämlich vom Guten der Liebe und vom Wahren des Glaubens; dieses kommt vom Herrn, deshalb ist der Herr nicht bloß darin, sondern er ist auch beides. Hieraus erhellt, daß die Lehre, die vom Guten und Wahren handelt, vom Herrn allein handelt, und daß sie ausgeht aus Seinem Göttlich-Menschlichen. Vom Göttlichen an sich kann durchaus nichts zur Lehre Gehöriges ausgehen, außer durch das Göttlich-Menschliche,

d.h. durch das Wort, das im höchsten Sinn das göttlich Wahre vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ist. Was vom Göttlichen Selbst unmittelbar ausgeht, das können nicht einmal die Engel im innersten Himmel begreifen, und zwar deshalb, weil es unendlich ist und somit alle Fassungskraft, auch die der Engel, übersteigt. Dagegen, was vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, das können sie fas-sen; denn es handelt von Gott als von einem göttlichen Menschen, von dem man sich aus dem Menschlichen eine Vorstellung bilden kann, und eine Vorstellung, die man vom Menschlichen her sich gebildet hat, wird angenommen, sie mag beschaffen sein wie sie will, wenn sie nur aus dem Guten der Unschuld herkommt und im Guten der Liebtätigkeit ist.

Das ist es, was verstanden wird durch die Worte des Herrn bei Johannes 1:18: „Gott hat niemand je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, derselbe hat es kundgetan“.

Johannes 5:37: „Weder die Stimme des Vaters habt ihr jemals gehört, noch Seine Gestalt gesehen“.

Matthaeus 11:27: „Niemand erkennt den Vater als der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren“.

Wagen werden im Wort an sehr vielen Stellen erwähnt, und fast niemand weiß, daß durch sie in demselben die Lehren des Guten und Wahren bezeichnet werden, wie auch das Wißtümliche, das den Lehren angehört. Der Grund ist, weil nichts Geistiges in die Vorstellung eintritt, sondern bloß das historisch Natürliche, wenn ein Wagen genannt wird, wie auch, wenn Pferde, die vor dem Wagen sind, (erwähnt werden), während doch durch Pferde im Wort das Verständige bezeichnet wird: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217, und daher durch den Wagen die Lehren und deren Wißtümliches.

Daß die Wagen Lehren und auch Wißtümliches der Kirche bezeichnen, konnte ich deutlich erkennen aus den im anderen Leben so oft gesehenen Wagen. Es gibt auch einen Ort zur Rechten um die untere Erde her, wo Wagen und Pferde erscheinen nebst Ställen, die in einer (bestimmten) Ordnung aufgestellt sind. Hier lustwandeln und besprechen sich die miteinander, die in der Welt Gebildete waren und die Bildung für den Zweck des Lebens hielten. Solche Dinge erscheinen ihnen von den Engeln in den oberen Himmeln her, denn wenn bei diesen die Rede ist von verständigen Dingen und von Lehrbestimmungen und Kenntnissen, dann erscheinen den Geistern in jener Gegend solche Dinge.

Daß solches durch Wagen und Rosse bezeichnet wird, geht sehr deutlich daraus hervor, daß Elias erschien zum Himmel auffahrend mit einem Feuerwagen und mit Feuerrossen, und daß er, wie auch Elisa, der Wagen Israels und seine Reiter genannt wurde; von ihnen heißt es 2 Koenige 2:11, 12: „Siehe, ein Feuerwagen und Feuerrosse stellten sich ein zwischen ihnen, und es fuhr Elias empor zum Himmel auf im Wirbelwind, und Elisa sah es und rief: Mein Vater, mein Vater, Wagen Israels und seine Reiter“, und von Elisa 2 Koenige 13:14: „Als Elisa krank war an seiner Krankheit, woran er starb, kam zu ihm hinab Joas, der König Israels, und weinte vor seinen Angesichten und sprach: Mein Vater, mein Vater, Wagen Israels und seine Reiter“. Die Ursache, warum sie so genannt wurden, ist, weil durch beide, sowohl Elias als Elisa, der Herr in Ansehung des Wortes vorgebildet wurde (man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, und Nr. 2762, 5247 E).

Das Wort selbst ist hauptsächlich die Lehre des Guten und Wahren, denn daher kommt das Ganze der Lehre. Aus ebendemselben Grunde geschah es auch, daß um Elisa her, dem Knaben, dessen Augen Jehovah geöffnet hatte, „der Berg voll Rosse und Wagen von Feuer“ erschien: 2 Koenige 6:17. Daß der Wagen die Lehre und das Pferd das Verständige bedeutet, erhellt auch aus anderen Stellen im Wort, so bei Ezechiel 39:20 und Offenbarung 19:18: „Gesättigt sollt ihr werden an Meinem Tische mit Roß und Wagen, mit dem Starken und allem Mann des Kriegs; so will Ich Meine Herrlichkeit geben den Völkerschaften (oder Heiden)“: hier wird gehandelt von der Zukunft des Herrn. Daß hier durch Roß und Wagen nicht (buchstäblich) Roß und Wagen bezeichnet wird, leuchtet jedem ein, denn mit diesen Dingen kann man am Tisch des Herrn nicht gesättigt werden, sondern mit solchem, was durch Roß und Wagen bezeichnet wird, nämlich mit Verständigem und mit den Lehren des Guten und Wahren.

Gleiches wird durch Rosse und Wagen bezeichnet in folgenden Stellen:

Psalm 68:18: „Der Wagen Gottes sind’s zwei Myriaden (oder zwanzigmal Tausend), Tausende 1 von Friedsamen; der Herr ist unter ihnen, (wie auf) Sinai im Heiligtum“.

Psalm 104:2, 3: „Jehovah decket Sich mit Licht wie mit einem Kleid, dehnet die Himmel aus wie eine Zeltdecke, täfelt mit Wasser Seine Gemächer, setzet Wolken als seine Wagen, wandelt auf den Flügeln des Windes“.

Jesaja 21:6-8: „Weissagung über die Wüste am Meer: So sprach zu mir der Herr: stelle einen Wächter auf, der das beobachte (und) verkündige; da sah er nun Wagen, Paare von Reitern, Wagen mit Eseln, Wagen mit Kamelen, und er achtete darauf mit großem Fleiß; und es rief der Löwe auf der Warte: Herr, ich stehe allezeit am Tage, und auf meiner Warte bin ich gestellt alle Nächte; jetzt aber siehe, Wagen der Männer, Paare von Reitern; und er sprach: Gefallen, gefallen ist Babel“ 2

Jesaja 66:20: „Dann werden sie herführen alle eure Brüder bei allen Völkerschaften als Gabe dem Jehovah auf Rossen und auf Wagen und auf Sänften und auf Maultieren und auf Rennern (d.i. Dromedaren) zum Berg Meiner Heiligkeit, gen Jerusalem“.

Jesaja 66:15: „Siehe, Jehovah wird im Feuer kommen und wie der Sturmwind Seine Wagen“.

Habakuk 3:8: „Hat den Flüssen gezürnt Jehovah? war wider die Flüsse Dein Zorn und wider das Meer Dein Grimm, daß Du reitest auf Deinen Rossen, auf Deinen Wagen zum Sieg?“.

Sacharja 6:1-3: „Ich hob meine Augen auf und sah, siehe, da waren vier Wagen, hervorgehend zwischen zwei Bergen; die Berge aber (waren) Berge von Erz; am ersten Wagen (waren) rote Rosse, am zweiten Wagen schwarze Rosse, am dritten Wagen weiße Rosse und am vierten Wagen scheckige Rosse“.

Jeremia 17:25; 22:4: „Eingehen werden durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten, sitzend auf dem Throne Davids, reitend auf Wagen und Rossen, sie und ihre Fürsten, die Männer von Jehudah und die Bewohner Jerusalems, und bewohnt wird werden diese Stadt für ewig“: die Stadt, die auf ewig wird bewohnt werden, ist nicht Jerusalem, sondern die Kirche des Herrn, die durch Jerusalem bezeichnet wird: Nr. 402, 2117, 3654; die Könige, die durch die Tore jener Stadt eingehen werden, sind nicht Könige, sondern Wahrheiten der Kirche: Nr. 1672, 1728, 2015, 2069, 3009, 3670, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068; somit sind Fürsten auch nicht Fürsten, sondern Hauptgrundsätze des Wahren: Nr. 1482, 2089, 5044; die Sitzenden auf dem Thron Davids sind die göttlichen Wahrheiten, die ausgehen vom Herrn: Nr. 5313; die Reitenden auf Wagen und Rossen sind die daraus abgeleiteten Verstandes- und Lehrwahrheiten.

Die Wagen werden auch in den historischen Teilen des Wortes oftmals genannt, und weil alles Geschichtliche des Wortes vorbildet und die Worte solches bedeuten, was im Reich des Herrn und in der Kirche (stattfindet), so bedeuten auch dort die Wagen gleiches.

Weil das meiste im Wort auch einen entgegengesetzten Sinn hat, so ist dies auch bei den Wagen der Fall, und in diesem Sinn bedeuten sie die Lehren des Bösen und Falschen, sodann das Wißtümliche, welches dasselbe begründet; wie in folgenden Stellen:

Jesaja 31:1: „Wehe denen, die hinabgehen nach Ägypten um Hilfe und auf Pferde sich verlassen und vertrauen auf Wagen, weil deren viel, und auf die Reiter, weil sie so stark sind, aber nicht blicken auf den Heiligen Israels“.

Jesaja 37:24: „Durch die Hand deiner Knechte hast du den Herrn gelästert und gesagt: Durch die Menge meiner Wagen bin ich aufgestiegen auf die Höhe der Berge, die Seiten des Libanon, wo ich abhauen werde den hohen Wuchs seiner Zedern, die Auswahl seiner Tannen“: hier die prophetische Antwort auf die übermütigen Worte Rabschakes, des Heerführers des Königs von Aschur.

Jeremia 47:2, 3: „Siehe, Wasser kommen herauf von Mitternacht, die werden zu einem überflutenden Strom werden und überfluten das Land und seine Fülle, die Stadt und die Bewohner in ihr; und heulen wird jeder Einwohner des Landes von dem Getöse des Hufschlags ihrer starken Rosse, vom Rasseln ihrer Wagen, dem Geräusch ihrer Räder“.

Ezechiel 26:10, 11: „Vor der Menge seiner Rosse wird dich bedecken ihr Staub, vor dem Getöse der Reiter und der Räder und der Wagen werden erbeben deine Mauern, wenn er kommt in deine Tore neben den Eingängen der zerrissenen Stadt; durch die Hufe seiner Rosse wird er zertreten alle deine Gassen“.

Haggai 2:22: „Umstoßen will Ich den Thron der Königreiche und verderben die Stärke der Königreiche der Heiden, umkehren auch die Wagen und die darauf fahren, und es werden niedersinken die Rosse und ihre Reiter“.

Sacharja 9:10: „Ausrotten werde Ich die Wagen aus Ephraim und die Rosse aus Jerusalem, ausrotten den Bogen des Kriegs; dagegen wird Er Frieden predigen den Heiden“.

Jeremia 46:8, 9: „Ägypten steigt herauf wie ein Strom, und wie Ströme werden erregt seine Wasser; denn es sprach: ich will hinaufsteigen, das Land bedecken, die Stadt verderben und die Bewohner in ihr; steiget hinauf, ihr Rosse, raset, ihr Wagen“.

Durch die Rosse und Wagen, womit die Ägypter die Söhne Israels verfolgten und mit denen Pharao hineindrang in das Meer Suph, wo Er die Räder der Wagen wegnahm, und durch mehreres über die Rosse und Wagen, was den größten Teil jener Beschreibung ausmacht: 2 Mose 14:6, 7, 9, 17, 23, 25, 26; 15:4, 19, werden bezeichnet Verstandesbegriffe, Lehren und Wißtümliches des Falschen, und daher Vernunftschlüsse, welche die Wahrheiten der Kirche verkehren und auslöschen, und ihr Untergang und Tod wird dort beschrieben.

Fotnoter:

1. So nach LXX. Vulg.; nach der besseren Lesart heißt es: Tausende derWiederholung, d.i. tausendmal Tausend. Anm. d. Übers.

2. die meisten Erklärer dieser Stelle übersetzen hier statt Wagen jedesmal Reiterei – Anm. d. Übers.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.