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1 Mose 42:30

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30 Der Mann, der Herr des Landes, redete hart mit uns und behandelte uns wie Kundschafter des Landes.

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Himmlische Geheimnisse #5428

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5428. „Aber sie erkannten ihn nicht“, 1 Mose 42:8, bedeutet, daß das Wahre vom Göttlichen her nicht erschien in dem natürlichen Lichte, da dieses noch nicht vom himmlischen Licht erleuchtet war.

Dies kann aus dem gleich Vorhergehenden erhellen; denn wenn durch „Joseph erkannte seine Brüder“ bezeichnet wird, daß die allgemeinen Wahrheiten der Kirche dem Himmlischen des Geistigen aus seinem Licht erschienen, so folgt, daß durch „sie erkannten ihn nicht“ bezeichnet wird, daß das Himmlische des Geistigen oder das Wahre vom Göttlichen her den allgemeinen Wahrheiten der Kirche nicht erschien im natürlichen Licht, weil es noch nicht vom himmlischen Licht erleuchtet war.

Wie sich dieses verhalte, ist zwar aus dem gleich oben Gesagten klar, weil es aber unter die Geheimnisse gehört, darf es durch Beispiele erläutert werden. Die Herrlichkeit des Himmels möge als Beispiel dienen:

Diejenigen, die aus dem natürlichen Lichte, das noch nicht vom Himmelslicht erleuchtet ist, weil das Mittel fehlt, und noch weniger, wenn keine Entsprechung vorhanden ist, über die Herrlichkeit des Himmels denken, können keine andere Vorstellung von ihr haben als eine solche, wie von der Herrlichkeit der Welt, so z.B. wenn sie die prophetischen Offenbarungen, hauptsächlich des Johannes in der Apokalypse lesen, (denken sie, ) daß dort alles überaus prächtig sei; dagegen wenn ihnen gesagt wird, die Herrlichkeit des Himmels übertreffe alle Pracht der Welt so sehr, daß diese mit jener gar nicht verglichen werden könne, und daß dennoch dieses nicht die Herrlichkeit des Himmels sei, sondern daß die Herrlichkeit des Himmels das Göttliche sei, das aus dem einzelnen, was dort erscheint hervorleuchtet, sowie das Innewerden göttlicher Dinge und die Weisheit daher, aber diese Herrlichkeit haben bloß diejenigen dort, die jene Pracht im Verhältnis zur Weisheit für nichts achten und alle Weisheit dem Herrn, sich selbst aber gar keine zuschreiben: wenn diese Himmelsherrlichkeit vom natürlichen Licht aus unvermittelt oder ohne daß eine Entsprechung vorhanden ist, betrachtet wird, so wird sie durchaus nicht anerkannt.

Als weiteres Beispiel möge dienen die Macht der Engel. Diejenigen, die aus dem natürlichen Licht, das noch nicht vom Himmelslicht erleuchtet ist, weil keine Vermittlung, und mehr noch, wenn keine Entsprechung da ist, über die Macht der Engel, hauptsächlich der Erzengel, deren im Wort Erwähnung geschieht, nachdenken, können keine andere Vorstellung von ihr haben, als wie von der Macht der Gewaltigen in der Welt, daß sie nämlich Tausende und Abertausende haben, die geringer sind als sie, denen sie gebieten, und daß die Majestäten im Himmel in einem solchen Machtgebot bestehen. Dagegen wenn ihnen gesagt wird, die Macht der Engel übertreffe zwar alle Macht der Gewaltigen in der Welt und sei so groß, daß einer von den geringeren Engeln viele Tausende von Höllengeistern wegtreiben und in ihre Höllen verstoßen könne, und daß sie daher auch im Wort Gewalten wie auch Herrschaften heißen; (aber dennoch ist der Kleinste unter ihnen der Größte, d.h. wer glaubt, will, und inne wird, daß alle Macht vom Herrn und gar keine aus ihm sei, der ist der Mächtigste; weshalb die, welche dort Gewalten sind, ganz und gar alle Macht aus sich verschmähen,) so wird auch dies, wenn es vom natürlichen Licht unvermittelt oder gar ohne vorhandene Entsprechung angesehen wird, nicht anerkannt.

Ein weiteres Beispiel: Wer unvermittelt oder gar ohne daß eine Entsprechung vorhanden ist, die Freiheit betrachtet, kann nicht anders wissen, als daß Freiheit sei denken und wollen aus sich und ungehindert tun können wie man will und denkt; weshalb auch der natürliche Mensch, um alles haben zu können, was er denkt und will, gerne der Reichste wäre, und um tun zu können, was er denkt und will, gerne der Mächtigste wäre und glaubt, er sei dann auf der höchsten Stufe der Freiheit und daher in der eigentlichen Seligkeit. Wenn man aber solchen sagt, die eigentliche Freiheit, die auch die himmlische Freiheit heißt, sei durchaus keine solche, sondern sie bestehe darin, daß man nichts will aus sich, sondern aus dem Herrn, ja daß man nichts denkt aus sich, sondern vom Himmel her, und daß man daher ganz in Betrübnis und im Kummer ist, wenn zugelassen wird, daß man aus sich denke und aus sich wolle, so wird auch dieses nicht anerkannt.

Aus diesem kann einigermaßen erhellen, wie es sich damit verhält, daß das Wahre vom Göttlichen her im natürlichen Lichte, das noch nicht vom himmlischen Licht erleuchtet ist, erscheint, was dadurch bezeichnet wird, daß die Brüder Josephs ihn nicht erkannten.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.