Aus Swedenborgs Werken

 

Wahre Christliche Religion #10

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10. Jeder Mensch von gesunder Vernunft, selbst wenn er nicht religiös ist, erkennt ohne weiteres, dass ein aus verschiedenen Teilen zusammengesetztes Ganzes von selbst auseinander fallen müsste, wenn es nicht einem gemeinsamen Prinzip untergeordnet wäre, wie beispielsweise der aus so zahlreichen Gliedmaßen, Eingeweiden, Empfindungs- und Bewegungsorganen zusammengesetzte Mensch, wenn er nicht von einer Seele regiert, oder auch wie der Körper selbst, wenn er nicht von einem Herzen durchpulst würde. Ebenso zerfiele jedes Königreich, würde es nicht von einem König, jedes Haus, würde es nicht von einem Herrn, und jede der zahlreichen Verwaltungen, die es in jedem Lande gibt, würde sie nicht von einem leitenden Beamten abhängen. Was vermöchte eine Streitmacht gegen die Feinde ohne einen obersten Feldherrn, dessen untergeordnete Offiziere wiederum die ihnen zukommenden Befugnisse über die Soldaten haben? Ebenso erginge es der Kirche, würde sie aufh ören, einen Gott anzuerkennen, und selbst dem Engelshimmel, der gleichsam das Haupt der Kirche auf der Erde darstellt, denn in beiden ist ja der Herr die eigentliche Seele, weshalb auch der Himmel und die Kirche sein Leib genannt werden. Würden sie nicht einen Gott anerkennen, so wären Engelshimmel und Kirche wie ein entseelter Leib, zu nichts mehr nütze als weggeworfen und begraben zu werden.

  
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Aus Swedenborgs Werken

 

Die göttliche Liebe und Weisheit #84

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84. Da jene beiden Welten so voneinander geschieden sind, kann man deutlich sehen, daß die geistige unter einer anderen Sonne sein muß als die natürliche. In der geistigen Welt gibt es nämlich ebenso wie in der natürlichen Wärme und Licht. Nur sind in ihr Wärme und Licht geistiger Natur. Die geistige Wärme ist das Gute der tätigen Liebe und das geistige Licht das Wahre des Glaubens.

Wärme und Licht aber können keinen anderen Ursprung haben als eine Sonne. Folglich ist klar, daß in der geistigen Welt eine andere Sonne sein muß als in der natürlichen, und daß sie ihrem Wesen nach nur so beschaffen sein kann, daß aus ihr geistige Wärme und geistiges Licht hervorgehen, während die Sonne der natürlichen Welt ihrem Wesen nach so beschaffen sein muß, daß von ihr natürliche Wärme und natürliches Licht ausstrahlen können.

Alles Geistige aber, das sich auf Gutes und Wahres bezieht, kann keinen anderen Ursprung haben als die göttliche Liebe und die göttliche Weisheit; denn alles Gute gehört der Liebe und alles Wahre der Weisheit an. Jeder Weise sieht, daß es gar nicht anders sein kann.

  
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