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3 Mose 24

Studie

   

1 Und der HERR redete mit Mose und sprach:

2 Gebiete den Kindern Israel, daß sie zu dir bringen gestoßenes lauteres Baumöl zur Leuchte, daß man täglich Lampen aufsetze

3 außen vor dem Vorhang des Zeugnisses in der Hütte des Stifts. Und Aaron soll's zurichten des Abends und des Morgens vor dem HERRN täglich. Das sei ein ewiges Recht euren Nachkommen.

4 Er soll die Lampen auf dem feinen Leuchter zurichten vor dem HERRN täglich.

5 Und sollst Semmelmehl nehmen und davon zwölf Kuchen backen; zwei Zehntel soll ein Kuchen haben.

6 Und sollst sie legen je sechs auf eine Schicht auf den feinen Tisch vor dem HERRN.

7 Und sollst auf dieselben legen reinen Weihrauch, daß er sei bei den Broten zum Gedächtnis, ein Feuer dem HERRN.

8 Alle Sabbate für und für soll er sie zurichten vor dem HERRN, von den Kindern Israel zum ewigen Bund.

9 Und sie sollen Aarons und seiner Söhne sein; die sollen sie essen an heiliger Stätte; denn das ist ein Hochheiliges von den Opfern des HERRN zum ewigen Recht.

10 Es ging aber aus eines israelitischen Weibes Sohn, der eines ägyptischen Mannes Kind war, unter den Kindern Israel und zankte sich im Lager mit einem israelitischen Mann

11 und lästerte den Namen des HERRN und fluchte. Da brachten sie ihn zu Mose (seine Mutter aber hieß Selomith, eine Tochter Dibris vom Stamme Dan)

12 und legten ihn gefangen, bis ihnen klare Antwort würde durch den Mund des HERRN.

13 Und der HERR redete mit Mose und sprach:

14 Führe den Flucher hinaus vor das Lager und laß alle, die es gehört haben, ihre Hände auf sein Haupt legen und laß ihn die ganze Gemeinde steinigen.

15 Und sage den Kindern Israel: Welcher seinem Gott flucht, der soll seine Sünde tragen.

16 Welcher des HERRN Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Wie der Fremdling, so soll auch der Einheimische sein; wenn er den Namen lästert, so soll er sterben.

17 Wer irgend einen Menschen erschlägt, der soll des Todes sterben.

18 Wer aber ein Vieh erschlägt, der soll's bezahlen, Leib um Leib.

19 Und wer seinen Nächsten verletzt, dem soll man tun, wie er getan hat,

20 Schade um Schade, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er hat einen Menschen verletzt, so soll man ihm wieder tun.

21 Also daß, wer ein Vieh erschlägt, der soll's bezahlen; wer aber einen Menschen erschlägt, der soll sterben.

22 Es soll einerlei Recht unter euch sein, dem Fremdling wie dem Einheimischen; denn ich bin der HERR, euer Gott.

23 Mose aber sagte es den Kindern Israel; und sie führten den Flucher hinaus vor das Lager und steinigten ihn. Also taten die Kinder Israel, wie der HERR dem Mose geboten hatte.

   

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Himmlische Geheimnisse # 10177

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10177. „Und du sollst einen Altar zur Räucherung des Rauchwerks machen“, 2 Mose 30:1, bedeutet das Vorbild der Erhörung und wohlgefälligen Annahme alles Gottesdienstlichen, das aus Liebe und Liebtätigkeit, vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Altares zur Räucherung von Rauchwerk, sofern er das Vorbild von solchem Gottesdienstlichen ist, das zum Herrn erhoben wird. Daß solches gemeint ist, das aus Liebe und Liebtätigkeit kommt, wird im Folgenden klar werden. Durch den Altar wird das gleiche bezeichnet wie durch das auf ihm (Dargebrachte), weil der Altar das Enthaltende ist, und das, was auf ihm ist, das Enthaltene. Das Enthaltende aber und der Inhalt machen eins aus, wie der Tisch und das Brot auf ihm, der Becher und der Wein darin. Daß ein Altar für das Räuchern gemacht wurde und kein Tisch, hatte den Grund, daß die Altäre bei der israelitischen Völkerschaft die Hauptvorbilder des Gottesdienstes aus Liebe waren, denn es war Feuer auf demselben, und durch Feuer wird die Liebe und die Liebtätigkeit bezeichnet, aus welcher der Gottesdienst (hervorgehen soll). Daß die Altäre Hauptvorbilder des Gottesdienstes waren, sehe man Nr. 4192, 4541, 8623, 8935, 8940, 9714. Daß der Rauchaltar die Erhörung und wohlgefällige Annahme aller gottesdienstlichen Handlungen, die aus Liebe und Liebtätigkeit hervorgehen, vorbildete, beruhte darauf, daß durch den Rauch und daher auch durch das Räuchern das bezeichnet wurde, was in die Höhe erhoben wird, und durch den Geruch des Rauches das, was wohlgefällig ist, mithin das, was vom Herrn erhört und angenommen wird. Aber nur das ist angenehm und wird vom Herrn angenommen, was aus Liebe und Liebtätigkeit kommt; daher kam es auch, daß jener Altar mit Gold überzogen war und der goldene Altar hieß; denn Gold bezeichnet das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit, man sehe, was angeführt worden: Nr. 9874, 9881. Daß nur das wohlgefällig ist und darum vom Herrn erhört und angenommen wird, was aus Liebe und Liebtätigkeit kommt, beruht darauf, daß die Liebe den ganzen Menschen ausmacht; denn der Mensch ist so beschaffen wie seine Liebe; daher kommt es, daß die Engel in den Himmeln (ihrem Wesen nach) Liebe und Liebtätigkeit in (mannigfaltiger) Gestaltung sind. Daher ist die Gestalt, die sie haben, die menschliche, weil der Herr, der in ihnen ist und sie gestaltet, in Ansehung des Göttlich-Menschlichen die göttliche Liebe selbst ist. Daher kommt es, daß man aus ihren Angesichtern, aus ihrer Rede und aus ihren Gebärden und hauptsächlich aus den Sphären der Neigungen, die von ihnen auf eine Entfernung hin ausströmen, deutlich wahrnimmt, wie beschaffen sie in Ansehung der Liebe sind.

Weil ferner die Liebe zum Herrn und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten vom Herrn kommt, und weil die Liebe eine geistige Verbindung ist, darum wird alles, was daraus hervorgeht, vom Herrn erhört und angenommen. Das Heilige aber und das Fromme, das nicht von daher kommt, wird zwar gehört, aber nicht wohlgefällig aufgenommen, denn dieses Heilige und Fromme ist heuchlerisch, weil es nur ein Äußeres ohne ein Inneres ist; und das äußere Heilige ohne das innere (Heilige) dringt nur bis zur ersten Himmelsschwelle und wird dort zerstoben. Aber das äußere Heilige aus dem inneren (Heiligen) dringt bis in den Himmel gemäß der Beschaffenheit des inneren (Heiligen), somit zum Herrn; denn das äußere Heilige ohne das innere (Heilige) kommt bloß aus dem Munde und aus den Gebärden, hingegen das äußere Heilige aus dem inneren (Heiligen) kommt zugleich aus dem Herzen. Über dieses und jenes Heilige sehe man, was Nr. 8252-8257 gesagt und gezeigt worden ist.

Im Zelte außerhalb des Vorhanges war der Tisch, worauf die Schaubrote (lagen), ferner der Leuchter mit den Lampen, sodann der Rauchaltar: durch die Schaubrote wurde vorgebildet die Liebe zum Herrn; durch die Lampen des Leuchters wurde vorgebildet die Liebtätigkeit und der Glaube; und durch das Räuchern auf dem Altar wurde vorgebildet der daher stammende Gottesdienst. Deshalb wurde geräuchert alle Morgen und alle Abend, wenn die Lampen zugerichtet wurden. Hieraus erhellt auch, daß durch das Räuchern die Verehrung des Herrn aus Liebe und Liebtätigkeit vorgebildet wurde. Durch das Zelt selbst, in dem jene Gegenstände waren, wurde der Himmel vorgebildet, wo jeder Gottesdienst so beschaffen ist. Daß die Brote das himmlisch Gute vorbildeten, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist, sehe man Nr. 9545, daß der Leuchter das geistig Gute vorbildete, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das Gute des Glaubens ist: Nr. 9548-9561; und daß das Zelt den Himmel vorbildete: Nr. 9457, 9481, 9485, 9784, 9963. Wenn gesagt wird „Gottesdienst“, so wird dasjenige Heilige verstanden, das durch Gebete, Anbetungen, Bekenntnisse und dergleichen geschieht, die aus Inwendigem, nämlich aus Regungen der Liebe und Liebtätigkeit hervorgehen; diese gottesdienstlichen Handlungen sind es, die durch das Räuchern verstanden werden, wie aus den folgenden Stellen erhellen kann:

Psalm 141:2: „Angenehm sind meine Gebete, ein Rauchwerk vor Dir“.

Offenbarung 5:8: „Die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder vor dem Lamme, und sie hatten ein jeder Zithern und goldene Schalen voll Rauchwerks, welches sind die Gebete der Heiligen“.

Offenbarung 8:3, 4: „Der Engel hatte ein goldenes Rauchfaß, und es wurden ihm gegeben viele Rauchwerke, sie zu geben für die Gebete aller Heiligen auf dem goldenen Altar, der vor dem Throne (stand); es stieg auf der Rauch der Rauchwerke von den Gebeten der Heiligen“.

Weil unter dem Räuchern der Gottesdienst und seine Erhebung, somit die Erhörung und Annahme vom Herrn bezeichnet wurde, darum wurde von Mose befohlen: „sie sollten Pfannen mit Weihrauch nehmen und räuchern vor Jehovah, um zu erfahren, wen Jehovah erwählen, somit wen Er erhören würde“: 4. Mose Kapitel 16; und als das Volk murrte, sei „Aharon in die Mitte der Gemeinde gelaufen mit Rauchwerk, als die Plage anfing, und dadurch habe er sie gestillt“: 4 Mose 17:11-13. Maleachi 1:11: „Vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang wird groß sein der Name Jehovahs bei den Völkerschaften und an jedem Ort Rauchwerk dargebracht werden Meinem Namen und reine Mincha“: es wird beigesetzt reine Mincha (Speisopfer), weil durch sie das Gute der Liebe bezeichnet wurde: Nr. 10137. 5 Mose 33:10: „Die Söhne Levi werden Jakob die Rechte lehren und Israel Dein Gesetz; Rauchwerk werden sie bringen Deiner Nase, und Brandopfer auf Deinen Altar“: es wird gesagt „Rauchwerk bringen der Nase“, weil durch die Nase das Innewerden bezeichnet wird: Nr. 4624-4634; Brandopfer wird beigefügt, weil durch dieses ebenfalls bezeichnet wird, was aus dem Guten der Liebe kommt.

Durch Räuchern wird aber im entgegengesetzten Sinn bezeichnet ein Gottesdienst aus entgegengesetzten Liebestrieben, welche die der Selbst- und Weltliebe sind, so z.B. durch „anderen Göttern räuchern“: Jeremia 1:16; 44:3, 5; durch „den Götzen räuchern“: Ezechiel 8:11; 16:18; und durch „Rauchwerk anzünden den Baalim“: Hosea 2:13. Weil die Räucherungen solches bezeichnen, was emporgehoben und von der Gottheit angenommen wird, darum wurden sie auch von den Heiden bei ihren Religionsgebräuchen angewendet.

Daß Weihrauch, Weihrauchfässer und Rauchpfannen beim römischen Volk im Gebrauch waren, ist aus der Geschichte bekannt. Dieser Religionsgebrauch stammte aus der Alten Kirche, die sich in mehrere Gegenden Asiens, z.B. Syrien, Arabien, Babylonien, Ägypten, Kanaan erstreckt hatte. Diese Kirche war eine vorbildliche Kirche und bestand somit in äußeren Dingen, die Inneres, das ist Himmlisches und Geistiges vorbildeten. Von dieser Kirche pflanzten sich mehrere Religionsgebräuche fort auf die Völkerschaften umher, unter andern auch die Räucherungen, und von da über Griechenland über Italien. Ebenso auch die ewigen Feuer, zu deren Hut man keusche Jungfrauen aufstellte, die man Vestalinnen nannte.

Die Rauchwerke in der Alten Kirche und von daher in der israelitischen bereitete man aus wohlriechenden Substanzen wie: Stakte, Onyx (Räucherklaue), Galbanum und Weihrauch, aus dem Grunde, weil der Geruch das Innewerden bezeichnete und der Wohlgeruch das wohlgefällige Innewerden, man sehe Nr. 925, 1514, 1517, 1518, 1519, 3577, 4624-4634, 4748, 10054. Der Weihrauch aber insbesonders bezeichnet das Wahre des Glaubens; darum wird, wenn der Weihrauch im Wort genannt wird, noch Öl, Brot, Mincha oder Gold beigefügt, durch die das Gute der Liebe bezeichnet wird:

Jesaja 60:6: „Alle werden aus Scheba kommen, Gold und Weihrauch werden sie bringen und den Ruhm Jehovahs verkündigen“.

Ebenso diejenigen, die aus dem Morgenland kamen, bei Matthaeus 2:1, 2, 11: „Es kamen Weise aus dem Morgenlande, die fragten nach dem Herrn, der eben geboren war; sie öffneten ihre Schätze und brachten dar Gold, Weihrauch und Myrrhe“: daß die, welche aus dem Morgenlande kamen und Söhne des Morgenlandes genannt wurden im Wort diejenigen bezeichnen, die Erkenntnisse des Guten und Wahren besaßen, sehe man Nr. 3249, 3762; ebenso Scheba: Nr. 1171, 3240; daß Gold das Gute der Liebe bezeichnet, (sehe man), was Nr. 9874, 9881 angeführt worden.

Jeremia 17:26: „Sie werden bringen Brandopfer und Schlachtopfer und Mincha und Weihrauch“: durch Mincha wird ebenfalls das Gute der Liebe bezeichnet: Nr. 9992, 10137. Hieraus wird klar, daß durch Weihrauch im Worte das Wahre bezeichnet wird, das dem Glauben angehört; denn wo im Worte die Rede ist vom Guten, ist auch die Rede vom Wahren wegen der himmlischen Ehe, welche die des Guten und Wahren ist im einzelnen desselben, man sehe, was angeführt worden: Nr. 9263, 9314. Daher kam

2. Mose 30:1 es auch, daß „auf der Mincha Öl sein sollte und auch Weihrauch“:

3. Mose 1:1, 2, 15; „nicht aber auf der Mincha für die Sünde“:

3. Mose 5:11, und „auf der Mincha des Eiferopfers“: 4 Mose 5:15; der Grund, warum sie nicht auf diesen Speisopfern sein sollten, war der, weil sie dargebracht wurden zur Sühnung (oder Reinigung) vom Bösen, und solange der Mensch in der Sühnung ist, kann er das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens nicht aufnehmen, denn das Böse verhindert es. Anders ist es nach der Sühnung oder Entfernung desselben.

Weil das Gute, das der Liebe angehört, nicht möglich ist, wenn nicht auch das Wahre dabei ist, das dem Glauben angehört (denn das Gute bringt das Wahre hervor und im Wahren verschafft es sich seine Beschaffenheit und gestaltet es sich), ebendarum sollte auf jeder Mincha Weihrauch sein, wie auch „auf den Schaubroten, die auf dem Tische im Zelte der Zusammenkunft (lagen)“: 3 Mose 24:7; denn die Brote bezeichneten das Gute der Liebe: Nr. 3478, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 8410, 9323, 9545, 10040, 10137.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 3813

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3813. Was das Fleisch betrifft, so bedeutet es im höchsten Sinn das Eigene des Göttlich-Menschlichen des Herrn, welches ist das göttlich Gute, im bezüglichen Sinn das willige Eigene (d.h. das Eigene im Willen) des Menschen, das lebendig gemacht ist vom Eigenen des Göttlich-Menschlichen, d.h. von Seinem göttlich Guten. Dieses Eigene ist es, welches das himmlisch Eigene genannt wird, das an sich des Herrn allein ist, aber zugeeignet denen, die im Guten sind und daher im Wahren. Ein solches Eigene haben die Engel in den Himmeln und die Menschen, die in Ansehung ihres Inwendigeren oder in Ansehung des Geistes im Reich des Herrn sind.

Aber im entgegengesetzten Sinn bedeutet Fleisch das willige Eigene des Menschen, das an sich eben nur böse ist und, weil nicht lebendig gemacht vom Herrn, wird es tot genannt, und daher heißt ein solcher Mensch ein Toter.

Daß das Fleisch im höchsten Sinn das Eigene des Göttlich-Menschlichen des Herrn, somit Sein göttlich Gutes ist, erhellt aus den Worten des Herrn bei Johannes 6:51-58: „Jesus sprach: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen; wer da ißt von diesem Brot, wird leben in Ewigkeit; das Brot, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch, das Ich geben werde für die Leben der Welt. Es stritten untereinander die Juden, sprechend: wie kann dieser Sein Fleisch zu essen geben? da sprach zu ihnen Jesus: Amen, amen, Ich sage euch, wenn ihr nicht werdet essen das Fleisch des Sohnes des Menschen und trinken Sein Blut, so werdet ihr kein Leben haben in euch selbst; wer Mein Fleisch ißt und trinkt Mein Blut, hat ewiges Leben, und Ich werde ihn auferwecken am letzten Tag; denn Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und Mein Blut ist wahrhaft ein Trank; wer Mein Fleisch ißt und trinkt Mein Blut, der bleibt in Mir, und Ich in ihm: dieses ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“: daß hier Fleisch bedeutet das Eigene des Göttlich-Menschlichen des Herrn, somit das göttlich Gute, ist augenscheinlich klar, und es ist das, was im heiligen Abendmahl genannt wird der Leib. Daß der Leib oder das Fleisch bei demselben das göttlich Gute und das Blut das göttlich Wahre ist, sehe man Nr. 1798, 2165, 2177, 3464, 3735; und weil Brot und Wein das gleiche bedeutet, was Fleisch und Blut, das Brot nämlich das göttlich Gute des Herrn und der Wein Sein göttlich Wahres, darum ist dieses an die Stelle von jenem eingesetzt worden.

Dies ist der Grund, warum der Herr sagt: „Ich bin das lebendige Brot; das Brot, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch; wer ißt Mein Fleisch und trinkt Mein Blut, der bleibt in Mir und Ich in ihm. Dieses ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.

Daß essen bedeutet mitgeteilt, verbunden und angeeignet werden, sehe man Nr. 2187, 2343, 3168, 3513-3596. Das gleiche wurde vorgebildet in der jüdischen Kirche dadurch, daß das Fleisch der Opfer Aharon, seine Söhne und die selbst, die opferten, und andere, die rein waren, essen sollten, und daß dies heilig war; man sehe 2 Mose 12:7-9; 29:30-34; 3 Mose 7:15-21; 8:31; 5 Mose 12:27; 16:4. Wenn daher ein Unreiner von jenem Fleisch essen würde, sollte er ausgerottet werden aus seinem Volk: 3 Mose 7:21; daß diese Opfer Brot hießen, sehe man Nr. 2165; daß jenes Fleisch das Fleisch der Heiligkeit genannt wurde: Jeremia 11:15; Haggai 2:12 und Fleisch der Hingabe (d.h. des Opfers), das auf den Tischen im Reich des Herrn: Ezechiel 40:43, wo vom neuen Tempel. Daß hierdurch die Verehrung des Herrn in Seinem Reich bezeichnet wird, leuchtet ein.

Daß Fleisch im bezüglichen Sinn das vom göttlich Guten des Herrn lebendig gemachte willige Eigene beim Menschen bezeichnet, erhellt auch aus folgenden Stellen:

Ezechiel 11:19; 36:26: „Geben will Ich ihnen ein Herz; und einen neuen Geist will Ich geben in eurer Mitte, und entfernen das Herz von Stein aus eurem Fleisch und ihnen geben ein Herz von Fleisch“: Herz von Stein aus ihrem Fleisch, bedeutet das nicht lebendig gemachte Willige und Eigene; Herz von Fleisch bedeutet das lebendig gemachte Willige und Eigene. Daß das Herz das Vorbild des willig Guten ist, sehe man Nr. 2930, 3313, 3635. Psalm 63:2: „Gott, mein Gott bist Du, frühe suche ich Dich, es dürstet meine Seele nach Dir, es sehnt sich nach Dir mein Fleisch im Lande der Dürre, und matt bin ich ohne Wasser“.

Psalm 84:3: „Meine Seele sehnt sich nach den Vorhöfen Jehovahs, mein Herz und mein Fleisch jubeln zu dem lebendigen Gott“.

Hiob 19:25-27: „Erkannt habe ich meinen Erlöser, Er lebet, und das Letzte wird über dem Staube aufstehen, und hernach wird dieses mit meiner Haut umgeben werden, und aus meinem Fleisch werde ich sehen Gott, den ich sehen werde für mich, und meine Augen werden Ihn sehen, und nicht ein anderer“: mit Haut umgeben werden, bedeutet mit Natürlichem, wie es der Mensch bei sich nach dem Tode hat, wovon Nr. 3539; aus dem Fleisch Gott sehen, bedeutet aus dem lebendig gemachten Eigenen; deswegen sagt er: Den ich für mich sehen werde, und meine Augen werden sehen und nicht ein anderer.

Weil den Kirchen bekannt war, daß Fleisch das Eigene bedeutet und das Buch Hiob ein Buch der Alten Kirche ist: Nr. 3540; redete es so über dieses, wie über mehreres andere, nach der Sitte jener Zeit durch Bezeichnendes. Die also, die daraus ableiten, der Leichnam selber werde von den vier Winden zusammengebracht werden und auferstehen, wissen den inneren Sinn des Wortes nicht; die den inneren Sinn kennen, wissen, daß sie ins andere Leben kommen werden mit einem Leib, aber mit einem reineren; es gibt nämlich dort reinere Leiber; denn sie sehen einander, sie reden dort miteinander, sie erfreuen sich eines jeden Sinnes, wie sie ihn im Leibe hatten, aber einen feineren. Der Leib, den der Mensch auf der Erde herumträgt, ist für die Nutzleistungen daselbst, darum besteht er aus Beinen (Knochen) und Fleisch, und der Leib, den der Geist im anderen Leben an sich trägt, ist für die Nutzleistungen dort, und besteht nicht aus Bein und Fleisch, sondern aus solchem, das ihnen entspricht; man sehe Nr. 3726. Daß Fleisch im entgegengesetzten Sinn das willige Eigene des Menschen bedeutet, das an sich eben nur böse ist, erhellt aus folgenden Stellen:

Jesaja 9:19: „Ein jeder wird das Fleisch seines Armes essen“.

Jesaja 49:26: „Speisen werde ich deine Unterdrücker mit ihrem Fleisch, und sie werden, wie mit Most, mit ihrem Blut trunken gemacht werden“.

Jeremia 19:9: „Speisen werde ich sie mit dem Fleisch ihrer Söhne und mit dem Fleisch ihrer Töchter, und ein jeder wird das Fleisch seines Genossen essen“.

Sacharja 11:9: „Die übrigen werden essen ein jedes das Fleisch des anderen“.

3. Mose 26:28, 29: „Züchtigen werde ich euch siebenfältig um eurer Sünden willen, und ihr sollt essen das Fleisch eurer Söhne, und das Fleisch eurer Töchter werdet ihr essen“: das Eigene im Willen oder die Natur des Menschen wird so beschrieben; denn es ist lediglich nur böse und daher falsch, somit Haß gegen Wahres und Gutes, was bezeichnet wird durch „essen das Fleisch seines Arms, das Fleisch der Söhne und Töchter, das Fleisch des anderen“.

Offenbarung 19:17, 18: „Ich sah einen Engel stehen in der Sonne, der schrie mit großer Stimme, sagend allen Vögeln, die da fliegen mitten im Himmel: kommet und versammelt euch zum Abendmahl des großen Gottes, daß ihr esset das Fleisch der Könige und das Fleisch der Hauptleute und das Fleisch der Starken und das Fleisch der Pferde und der Sitzenden auf ihnen und das Fleisch aller Freien und Knechte und der Kleinen und Großen“, und Ezechiel 39:17-20. Daß durch das Fleisch der Könige, der Hauptleute, der Starken, der Pferde und der darauf Sitzenden, der Freien und Knechte, nicht solches bezeichnet wird, kann einem jeden einleuchten, somit daß durch das Fleisch anderes bezeichnet wird, was bisher unbekannt ist. Daß es Böses bedeutet, das aus Falschem und Böses, aus dem Falsches stammt, das aus dem willigen Eigenen des Menschen (kommt), wird aus dem einzelnen klar.

Weil das Falsche, das aus dem verständig Eigenen des Menschen entspringt, im inneren Sinn Blut ist und das Böse, das aus seinem willig Eigenen Fleisch ist, redet der Herr von dem Menschen, der wiedergeboren werden soll, in folgender Weise:

Johannes 1:12, 13: „Wie viele aufnahmen, denen gab Er Macht, Gottes Kinder zu sein, denen, die glauben an Seinen Namen, die nicht aus Blut, und nicht aus dem Willen des Fleisches und nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind“. Daher kommt es, daß durch Fleisch im allgemeinen jeder Mensch bezeichnet wird, man sehe Nr. 574, 1030 E; denn ob man sagt, Mensch oder das Eigene des Menschen, ist gleich.

Daß durch Fleisch im höchsten Sinn bezeichnet wird das Göttlich-Menschliche des Herrn, wird klar aus der oben angeführten Stelle und auch aus der folgenden bei Johannes 1:14: „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingebornen vom Vater“: aus diesem Fleisch wird alles Fleisch lebendig gemacht, d.h. aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn jeder Mensch durch die Aneignung Seiner Liebe; und diese Aneignung wird bezeichnet durch „essen das Fleisch des Sohnes des Menschen“: Johannes 6:51-58; und durch „essen das Brot“ im heiligen Abendmahl, denn das Brot ist der Leib oder das Fleisch: Matthaeus 26:26, 27.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.