Bible

 

Josua 7:1

Studie

       

1 Aber die Kinder Israel vergriffen sich an dem Verbannten; denn Achan, der Sohn Charmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serahs, vom Stamm Juda nahm des Verbannten etwas. Da ergrimmte der Zorn des HERRN über die Kinder Israel.

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Himmlische Geheimnisse # 5135

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5135. „Denn gestohlen, ja gestohlen bin ich worden“, 1 Mose 40:15, bedeutet, das Himmlische sei durch das Böse entfremdet worden.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, der jene Worte von sich sagt, sofern er das Himmlische im Natürlichen bezeichnet, wovon Nr. 5086, 5087, 5106, folglich das Himmlische daselbst; und aus der Bedeutung von gestohlen werden, sofern es heißt, entfremdet werden durch das Böse; denn stehlen heißt entfremden, und Diebstahl bezeichnet das Böse, das entfremdet. Und es findet wirklich ein Diebstahl statt durch das Böse, das sich das, was dort ist, zueignet.

Der Diebstahl bedeutet Entfremdung in Beziehung auf den Platz, den (das Böse) einnimmt; aus diesem wirft es das Gute und Wahre hinaus und füllt ihn mit Bösem und Falschem an. Diebstahl bedeutet auch die Zueignung von fremdem Eigentum, insofern derselbe Gutes und Wahres, das in jenem Platz (sich befindet), sich zuschreibt und zu dem seinigen macht und auch zu Bösem und Falschem anwendet.

Damit man wisse, was Diebstahl im geistigen Sinn ist, soll gesagt werden, wie es sich mit Bösem und Falschem verhält, wenn es eindringt und den Platz einnimmt und auch, wenn es sich Gutes und Wahres, was dort ist, zueignet. Von der Kindheit an bis zum Knabenalter und zuweilen bis zum ersten Jünglingsalter nimmt der Mensch Gutes und Wahres durch Unterricht von Eltern und Lehrern in sich auf, denn alsdann ergreift er es und glaubt es einfältiglich. Der Stand der Unschuld ist hierzu förderlich. Dann befestigt es (der Mensch) in seinem Gedächtnis; aber er legt es (gleichsam) auf der ersten Schwelle nieder, denn die kindliche und knabenhafte Unschuld ist noch keine innere Unschuld, die das Vernünftige anregt, sondern es ist eine äußere Unschuld, die bloß das äußere Natürliche anregt: Nr. 2306, 3183, 3494, 4563, 4797. Wenn aber der Mensch älter wird und nicht wie früher aus den Eltern und Lehrern, sondern aus sich selber zu denken anfängt, dann nimmt er wieder vor und wiederkaut gleichsam dasjenige, was er vorher gelernt und geglaubt hatte und begründet es entweder oder zweifelt daran oder leugnet es. Wenn er es begründet, so ist es ein Zeichen, daß er im Guten ist, leugnet er es aber, so ist es ein Zeichen, daß er im Bösen ist. Zweifelt er aber daran, so ist es ein Zeichen, daß er bei zunehmendem Alter entweder zur Bejahung oder zur Verneinung kommt.

Was der Mensch als Kind in der ersten Lebenszeit ergreift oder glaubt, und was er nachher entweder begründet oder woran er zweifelt oder was er leugnet, besteht hauptsächlich (in folgenden Wahrheiten):

Daß ein Gott ist, und derselbe einer ist, daß Er alles geschaffen hat, daß Er diejenigen belohnt, die Gutes tun und diejenigen bestraft, die Böses tun, daß es ein Leben nach dem Tode gibt, und daß die Bösen in die Hölle und die Guten in den Himmel kommen, somit daß es eine Hölle und einen Himmel gibt, daß das Leben nach dem Tod ewig ist, sodann, daß man täglich beten soll, und zwar in Demut, daß man den Sabbath heilig halten, die Eltern ehren, nicht ehebrechen, nicht töten, nicht stehlen soll und dergleichen mehr; dies faßt der Mensch auf und dies wird ihm von Kind an eingeprägt. Wenn er aber anfängt, aus sich zu denken und sich selbst zu bestimmen und dann solches bei sich begründet und noch mehreres dazu bringt, was noch inwendiger ist, und danach lebt, alsdann steht es gut mit ihm.

Hingegen wenn er anfängt, es zu entkräften und endlich zu leugnen, mag er dann immerhin um der bürgerlichen Gesetze und der gesellschaftlichen Verhältnisse willen im Äußeren danach leben, alsdann ist er im Bösen. Dieses Böse ist es, was durch Diebstahl bezeichnet wird, sofern dasselbe wie ein Dieb den Platz einnimmt, wo früher das Gute war, und sofern es bei mehreren Gutes und Wahres, das früher dort gewesen war, wegnimmt und zur Begründung von Bösem und Falschem anwendet. Der Herr entfernt alsdann, soweit es möglich ist, Gutes und Wahres der Kindheit von jenem Platz und zieht es einwärts und legt es im inneren Natürlichen zum (künftigen) Gebrauch nieder. Dieses im inneren Natürlichen niedergelegte Gute und Wahre wird im Wort durch Überreste bezeichnet, wovon Nr. 468, 530, 560, 561, 660, 661, 1050, 1738, 1906, 2284. Wenn aber das Böse daselbst Gutes und Wahres stiehlt, und es zur Begründung von Bösem und Falschem anwendet, hauptsächlich durch Arglist, dann verzehrt es jene Überreste; denn alsdann vermischt es Böses mit Gutem und Falsches mit Wahrem, so daß es nicht getrennt werden kann, und dann ist es um den Menschen geschehen.

Daß durch Diebstahl solches bezeichnet wird, kann schon aus der Anwendung des Diebstahls auf das, was zum geistigen Leben gehört, erhellen: im geistigen Leben gibt es keine anderen Güter (opes) als Erkenntnisse des Guten und Wahren und keine anderen Besitztümer und Erbschaften als die Beseligungen des Lebens, die aus dem Guten und hierdurch aus dem Wahren herkommen. Dieselben stehlen, ist, wie oben gesagt worden, ein Diebstahl im geistigen Sinn; deshalb wird durch Diebstähle im Wort nichts anderes im inneren Sinn bezeichnet, wie

Sacharja 5:1-4: „Ich hob meine Augen auf und sah, siehe, da war eine fliegende Schriftrolle; dann sprach Er zu mir: dies ist der Fluch, der ausgeht über das Angesicht des ganzen Landes, denn jeder, der da stiehlt, ist nach ihr (d.h. der Vorschrift gemäß) unschuldig und auch jeder, der falsch schwört, ist nach ihr unschuldig; Ich habe sie hinausgeworfen, daß sie eingehen soll in das Haus des Diebes und in das Haus dessen, der falsch schwört bei Meinem Namen zur Lüge; und sie soll herbergen in seinem Hause und es verzehren und sein Holz und seine Steine“: das Böse, das die Überreste des Guten wegnimmt, wird bezeichnet durch den, der stiehlt und durch das Haus des Diebs; und das Falsche, das die Überreste des Wahren wegnimmt, wird bezeichnet durch den falsch Schwörenden und durch das Haus des falsch Schwörenden; das Angesicht des ganzen Landes für die ganze Kirche; darum sagt er, jener Fluch werde verzehren das Haus und sein Holz und seine Steine. Haus bedeutet das natürliche Gemüt oder den Menschen in Ansehung desselben: Nr. 3128, 3538, 4973, 5023; Holz das Gute daselbst: Nr. 2784, 2812, 3720, 4943, und Steine die Wahrheiten: Nr. 643, 1298, 3720. Die Entweihung und daher die Wegnahme des Guten und Wahren im geistigen Sinn wird bezeichnet durch die Tat Achans, sofern er vom Verbannten einen Mantel von Schinear, zweihundert Sekel Silber und eine Zunge von Gold nahm und diese Sachen unter der Erde in der Mitte seines Zeltes verbarg, weshalb er gesteinigt und alles verbrannt wurde. Davon heißt es bei

Josua 7:11, 21, 25: „Jehovah (sprach) zu Joschua: Gesündigt hat Israel, übertreten haben sie Meinen Bund, den Ich ihnen befohlen habe und genommen vom Bann; gestohlen haben sie, gelogen und gelegt unter ihre Gefäße“: durch das Verbannte wurde das Falsche und Böse bezeichnet, das mit dem Heiligen durchaus nicht vermengt werden darf; der Mantel von Schinear, die Sekel Silbers und die Zunge von Gold sind im geistigen Sinn Arten des Falschen; dasselbe unter der Erde in der Mitte des Zeltes verborgen, bedeutet Vermengung mit Heiligem. Daß Zelt das Heilige bezeichnet, sehe man Nr. 414, 1102, 1566, 2145, 2152, 3312, 4128, 4391, 4599. Dies wurde dadurch bezeichnet, daß sie gestohlen, gelogen und unter ihre Gefäße gelegt haben; denn Gefäße sind heilige Wahrheiten: Nr. 3068, 3079, 3316, 3318. Jeremia 49:8-10: „Über Esau will ich bringen einen (traurigen) Ausgang, die Zeit, da Ich ihn heimsuchen werde; wenn die Weinleser dir kommen werden, werden sie nicht eine Nachlese übriglassen? wenn Diebe (kommen) in der Nacht, werden sie nicht verderben bis zur Genüge? Ich werde entblößen den Esau, offenbaren seine Heimlichkeiten, und er wird sich nicht verbergen können; verwüstet ist sein Same und seine Brüder und seine Nachbarn, und er wird zunichte“: Esau bedeutet das Böse der Selbstliebe, mit dem Falsches verknüpft ist: Nr. 3322; daß dieses Böse die Überreste des Guten und Wahren aufzehrt, wird dadurch bezeichnet, daß die Diebe in der Nacht bis zur Genüge verderben, und daß verwüstet worden ist sein Same, seine Brüder und seine Nachbarn, und er zunichte wird. Same (steht) für Wahrheiten, die dem Glauben aus der Liebtätigkeit angehören: Nr. 1025, 1447, 1610, 1940, 2848, 3038, 3310, 3373; Brüder für Gutes, das der Liebtätigkeit angehört: Nr. 367, 2360, 2508, 2524, 3160, 3303, 3459, 3815, 4121, 4191; Nachbarn für verknüpftes und verwandtes Wahres und Gutes, das ihm angehört.

Ebenso heißt es von Esau bei Obadja, Vers 5: „Wenn Diebe kommen werden über dich und die Zerstörer bei Nacht, wie wirst du ausgerottet sein; werden sie nicht stehlen, bis sie genug haben? wenn die Weinleser kommen werden über dich, werden sie nicht eine Nachlese übriglassen?“: Weinleser bedeuten das Falsche, das nicht aus dem Bösen (stammt); durch dieses Falsche wird das Gute und Wahre, das im inneren Natürlichen beim Menschen von Herrn niedergelegt ist, d.h. die Überreste, nicht verzehrt, sondern durch das Falsche aus Bösem, das Wahres und Gutes stiehlt, und auch zur Begründung von Bösem und Falschem durch unrichtige Anwendung gebraucht wird.

Joel 2:7, 9: „Ein großes gewaltiges Volk, wie Helden werden sie laufen, wie Kriegsmänner; sie werden steigen auf die Mauer und werden fortgehen, ein jeder auf seinen Wegen; sie werden in der Stadt hin und herlaufen, auf der Mauer laufen, in die Häuser steigen, durch die Fenster werden sie hineingehen wie ein Dieb“: ein großes und gewaltiges Volk für Falschheiten, die gegen das Wahre kämpfen: Nr. 1259, 1260, und weil sie kämpfen, indem sie die Wahrheiten gewaltig zerstören, wird gesagt, sie seien Helden und wie Kriegsmänner; die Stadt, durch die sie hin- und herlaufen, bezeichnet die Lehren des Wahren: Nr. 402, 2268, 2449, 2712, 2943, 3216; die Häuser, in die sie steigen werden, bedeuten Gutes, das sie zerstören: Nr. 710, 1708, 2048, 2233, 3128, 3652, 3720, 4982; die Fenster, durch die sie hineingehen werden, für Verständiges und daher Vernunftschlüsse: Nr. 655, 658, 3391; daher werden sie mit einem Dieb verglichen, weil sie den Platz einnehmen, wo zuvor Wahres und Gutes war.

Psalm 50:17-19: „Da du die Zucht hassest und Meine Worte hinter dich wirfst; wenn du einen Dieb siehst, läufst du mit ihm, und mit Ehebrechern hast du dein Teil; deinen Mund öffnest du zum Bösen, und mit deiner Zunge flichst du Betrug“: hier vom Gottlosen; mit einem Dieb laufen, bedeutet das Wahre durch das Falsche von sich entfremden.

Offenbarung 9:21: „Sie taten keine Buße wegen ihrer Menschenmorde noch wegen ihrer Zaubereien noch wegen ihrer Hurereien noch wegen ihrer Diebereien“: Menschenmorde bedeuten das Böse, welches das Gute zerstört, Zaubereien das Falsche daher, welches das Wahre zerstört, Hurereien das verfälschte Wahre, Diebereien das dadurch entfremdete Gute.

Johannes 10:1, 2, 8-10: „Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, wer nicht durch die Tür eingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswoher ein, der ist ein Dieb und ein Räuber; wer aber eingeht durch die Türe, der ist ein Hirte der Schafe. Ich bin die Türe; wenn jemand durch Mich hineingeht, wird er gerettet werden und eingehen und ausgehen und Weide finden; der Dieb kommt nur, daß er stehle und töte und verderbe“: Dieb steht auch hier für das Böse der Verdienstlichkeit; denn wer dem Herrn nimmt, was Sein ist und es für sich in Anspruch nimmt, heißt ein Dieb; weil dieses Böse den Weg verschließt, so daß das Gute und Wahre vom Herrn nicht einfließen kann, wird von demselben gesagt, es töte und verderbe. Das gleiche wird durch „Du sollst nicht stehlen“ in den Zehn Geboten: 5 Mose 5:17 bezeichnet: Nr. 4174. Hieraus kann erhellen, was durch die Gesetze über die Diebstähle, die in der jüdischen Kirche gegeben waren, im geistigen Sinn bezeichnet wird, wie 2 Mose 21:16, 37; 22:1-3; 5 Mose 24:7; denn weil alle Gesetze in derselben aus der geistigen Welt ihren Ur-sprung haben, entsprechen sie auch den Ordnungsgesetzen, die im Himmel (gelten).

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 3310

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3310. Daß „ein Mann des Feldes“, 1 Mose 25:27 bedeutet das Gute des Lebens aus den Lehren, erhellt aus der Bedeutung des Feldes.

Im Wort wird in vielen Stellen genannt das Land und der Boden und das Feld; und durch das Land, wenn im guten Sinn, wird bezeichnet das Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden, somit die Kirche, die das Reich des Herrn auf Erden ist, ebenso durch den Boden, aber im engeren Sinn: Nr. 566, 662, 1066, 1067, 1068, 1262, 1413, 1733, 1850, 2117, 2118 E, 2928. Das gleiche wird auch bezeichnet durch das Feld, aber in noch engerem Sinn: Nr. 368, 2971. Und weil die Kirche nicht Kirche ist aus den Lehren, außer so-fern sie das Gute des Lebens als Endzweck bezielen oder, was das gleiche, wenn nicht die Lehren verbunden sind dem Guten des Lebens, darum wird durch das Feld hauptsächlich das Gute des Lebens bezeichnet. Auf daß dieses der Kirche angehöre, müssen Lehren aus dem Wort da sein, die jenem Guten eingepflanzt sein sollen. Ohne Lehren ist es zwar ein Gutes des Lebens, aber noch nicht ein Gutes der Kirche, somit noch nicht wahrhaftig geistig, außer nur mit der Möglichkeit, es zu werden, wie es das Gute des Lebens bei den Heiden ist, die das Wort nicht haben und darum nichts vom Herrn wissen.

Daß das Feld das Gute des Lebens ist, dem das, was dem Glauben, d.h. geistig Wahres, das der Kirche angehört, eingepflanzt werden soll, kann offenbar erhellen aus dem Gleichnis des Herrn bei

Matthaeus 13:4-9; Markus 4:3-9; Lukas 8:5-8: „Es ging aus der Sämann zu säen, und indem er säte, fiel etliches auf den harten Weg, und es kamen die Vögel und fraßen es; etliches fiel auf das Felsige, wo es nicht vielen Boden hatte, daher es schnell aufging, darum daß es nicht Tiefe der Erde hatte, da aber die Sonne aufging, verbrannte es, und darum daß es nicht Wurzel hatte, verdorrte es; etliches fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen auf und erstickten es; etliches aber fiel auf das gute Land und gab Frucht, das eine hundertfältig, das andere sechzigfältig, das andere dreißigfältig; wer ein Ohr hat zum Hören, der höre“: es wird dort gehandelt von viererlei Land oder Boden im Feld, d.h. in der Kirche. Daß dort der Same das Wort des Herrn ist, somit das Wahre, welches das Glaubenswahre heißt, und daß das gute Land das Gute ist, welches ist Sache der Liebtätigkeit, ist klar, denn das Gute im Menschen ist es, was das Wort annimmt. Der harte Weg ist das Falsche; das Felsige ist das Wahre, das nicht Wurzel hat im Guten; die Dornen sind Böses.

Mit dem Guten des Lebens aus den Lehren, das bezeichnet wird durch den Mann des Feldes, verhält es sich so:

Die, welche wiedergeboren werden, tun zuerst das Gute aus den Lehren heraus, denn aus sich wissen sie das Gute nicht. Die Lehren der Liebe und Liebtätigkeit sind es, aus denen sie es lernen, aus ihnen wissen sie, wer der Herr, wer der Nächste, was Liebe und was Liebtätigkeit, somit was gut ist. Wenn sie in diesem Zustand sind, sind sie in der Neigung zum Wahren und werden genannt „Männer des Feldes“. Aber hernach, wenn sie wiedergeboren sind, tun sie das Gute nicht aus den Lehren, sondern aus Liebe und Liebtätigkeit, denn alsdann sind sie im Guten selbst, das sie durch die Lehren erlernt haben, und dann werden sie genannt „Menschen des Feldes“.

Wenn einer von Natur zum Ehebrechen, Stehlen und Morden Neigung hat, aber aus den Zehn Geboten lernt, daß solches zur Hölle gehört und so sich dessen enthält, in diesem Zustand wird ein solcher angeregt durch die Gebote, weil er die Hölle fürchtet und lernt aus jenen und ebenso aus dem Wort vieles, wie er das Leben einrichten muß; wenn er dann das Gute wirkt, wirkt er aus den Geboten das Gute.

Hingegen wenn er im Guten ist, fängt er an, das Ehebrechen, Stehlen, Morden, zu denen er früher Neigung hatte, zu verabscheuen; denn wenn er in jenem Zustand ist, so wirkt er das Gute nicht mehr aus den Geboten, sondern aus dem Guten, das alsdann bei ihm. Derselbe lernt im ersteren Zustand aus dem Wahren das Gute, im letzteren lernt er aus dem Guten das Wahre.

So verhält es sich auch mit den geistigen Wahrheiten, die Lehren genannt werden und noch inwendigere Gebote sind, denn die Lehren sind inwendigere Wahrheiten, die für den natürlichen Menschen. Die ersten sind sinnliche, die anderen sind wißtümliche, die inwendigeren sind Lehrwahrheiten. Diese (Lehr)wahrheiten gründen sich auf wißtümliche Wahrheiten, sofern der Mensch lediglich nur aus Wißtümlichem eine Vorstellung, Kenntnis oder einen Begriff von jenen fassen und behalten kann. Die wißtümlichen Wahrheiten aber gründen sich auf sinnliche Wahrheiten, denn ohne Sinnliches kann Wißtümliches vom Menschen nicht begriffen werden. Diese Wahrheiten, nämlich die wißtümlichen und sinnlichen, sind es, die bezeichnet werden durch den „Mann, kundig der Jagd“.

Die Lehrwahrheiten aber sind es, die bezeichnet werden durch den „Mann des Feldes“; so folgen sie aufeinander beim Menschen.

Deswegen, ehe der Mensch im Erwachsenenalter ist und durch sinnliche und wißtümliche Wahrheiten in den Lehren ist, kann er nicht wiedergeboren werden, denn er kann in den Lehrwahrheiten nur bestärkt werden durch Vorstellungen aus Sinnlichem und Wißtümlichem, denn nichts gibt es ja beim Menschen in seinem Denken, auch in Beziehung auf das tiefste Geheimnis des Glaubens, das nicht eine natürliche und sinnliche Vorstellung bei sich hat, obwohl der Mensch meistens nicht weiß, was für eine; aber im anderen Leben wird dieselbe, wenn er es verlangt, seinem Verstand, auch, wenn er es wünscht, seinem Gesicht vorgeführt, denn im anderen Leben kann solches sichtbar vorgestellt werden, was unglaublich erscheint, aber doch ist es so.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.