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Jeremia 23

Studie

   

1 Weh euch Hirten, die ihr die Herde meiner Weide umbringet und zerstreuet! spricht der HERR.

2 Darum spricht der HERR, der Gott Israels, von den Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Herde zerstreut und verstoßen und nicht besucht. Siehe, ich will euch heimsuchen um eures bösen Wesens willen, spricht der HERR.

3 Und ich will die übrigen meiner Herde sammeln aus allen Ländern, dahin ich sie verstoßen habe, und will sie wiederbringen zu ihren Hürden, daß sie sollen wachsen und ihrer viel werden.

4 Und ich will Hirten über sie setzen, die sie weiden sollen, daß sie sich nicht mehr sollen fürchten noch erschrecken noch heimgesucht werden, spricht der HERR.

5 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich dem David ein gerechtes Gewächs erwecken will, und soll ein König sein, der wohl regieren wird und Recht und Gerechtigkeit auf Erden anrichten.

6 Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, daß man ihn nennen wird: Der HERR unsre Gerechtigkeit.

7 Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, daß man nicht mehr sagen wird: So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus Ägyptenland geführt hat!

8 sondern: So wahr der HERR lebt, der den Samen des Hauses Israel hat herausgeführt aus dem Lande der Mitternacht und aus allen Landen, dahin ich sie verstoßen hatte, daß sie in ihrem Lande wohnen sollen!

9 Wider die Propheten. Mein Herz will mir im Leibe brechen, alle meine Gebeine zittern; mir ist wie einem trunkenen Mann und wie einem, der vom Wein taumelt, vor dem HERRN und vor seinen heiligen Worten;

10 daß das Land so voll Ehebrecher ist, daß das Land so jämmerlich steht, daß es so verflucht ist und die Auen in der Wüste verdorren; und ihr Leben ist böse, und ihr Regiment taugt nicht.

11 Denn beide, Propheten und Priester, sind Schälke; und auch in meinem Hause finde ich ihre Bosheit, spricht der HERR.

12 Darum ist ihr Weg wie ein glatter Weg im Finstern, darauf sie gleiten und fallen; denn ich will Unglück über sie kommen lassen, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HERR.

13 Zwar bei den Propheten zu Samaria sah ich Torheit, daß sie weissagten durch Baal und verführten mein Volk Israel;

14 aber bei den Propheten zu Jerusalem sehe ich Greuel, wie sie ehebrechen und gehen mit Lügen um und stärken die Boshaften, auf daß sich ja niemand bekehre von seiner Bosheit. Sie sind alle vor mir gleichwie Sodom, und die Bürger zu Jerusalem wie Gomorra.

15 Darum spricht der HERR Zebaoth von den Propheten also: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und mit Galle tränken; denn von den Propheten zu Jerusalem kommt Heuchelei aus ins ganze Land.

16 So spricht der HERR Zebaoth: Gehorcht nicht den Worten der Propheten, so euch weissagen. Sie betrügen euch; denn sie predigen ihres Herzens Gesicht und nicht aus des HERRN Munde.

17 Sie sagen denen, die mich lästern: "Der HERR hat's gesagt, es wird euch wohl gehen"; und allen, die nach ihres Herzens Dünkel wandeln, sagen sie: "Es wird kein Unglück über euch kommen."

18 Aber wer ist im Rat des HERRN gestanden, der sein Wort gesehen und gehört habe? Wer hat sein Wort vernommen und gehört?

19 Siehe, es wird ein Wetter des HERRN mit Grimm kommen und ein schreckliches Ungewitter den Gottlosen auf den Kopf fallen.

20 Und des HERRN Zorn wird nicht nachlassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr's wohl erfahren.

21 Ich sandte die Propheten nicht, doch liefen sie; ich redete nicht zu ihnen, doch weissagten sie.

22 Denn wo sie bei meinem Rat geblieben wären und hätten meine Worte meinem Volk gepredigt, so hätten sie dasselbe von seinem bösen Wesen und von seinem bösen Leben bekehrt.

23 Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott von ferneher?

24 Meinst du, daß sich jemand so heimlich verbergen könne, daß ich ihn nicht sehe? spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde füllt? spricht der HERR.

25 Ich höre es wohl, was die Propheten predigen und falsch weissagen in meinem Namen und sprechen: Mir hat geträumt, mir hat geträumt.

26 Wann wollen doch die Propheten aufhören, die falsch weissagen und ihres Herzens Trügerei weissagen

27 und wollen, daß mein Volk meines Namens vergesse über ihren Träumen, die einer dem andern erzählt? gleichwie ihre Väter meines Namens vergaßen über dem Baal.

28 Ein Prophet, der Träume hat, der erzähle Träume; wer aber mein Wort hat, der Predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen zusammen? spricht der HERR.

29 Ist mein Wort nicht wie Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?

30 Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die mein Wort stehlen einer dem andern.

31 Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die ihr eigenes Wort führen und sprechen: Er hat's gesagt.

32 Siehe, ich will an die, so falsche Träume weissagen, spricht der HERR, und erzählen dieselben und verführen mein Volk mit ihren Lügen und losen Reden, so ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe und sie auch diesem Volk nichts nütze sind, spricht der HERR.

33 Wenn dich dies Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragen wird und sagen: Welches ist die Last des HERRN? sollst du zu ihnen sagen, was die Last sei: Ich will euch hinwerfen, spricht der HERR.

34 Und wo ein Prophet oder Priester oder das Volk wird sagen: "Das ist die Last des HERRN", den will ich heimsuchen und sein Haus dazu.

35 Also sollt ihr aber einer mit dem andern reden und untereinander sagen: "Was antwortet der HERR, und was sagt der HERR?"

36 Und nennt's nicht mehr "Last des HERRN"; denn einem jeglichem wird sein eigenes Wort eine "Last" sein, weil ihr also die Worte des lebendigen Gottes, des HERRN Zebaoth, unsers Gottes, verkehrt.

37 Darum sollt ihr zum Propheten also sagen: Was antwortet dir der HERR, und was sagt der HERR?

38 Weil ihr aber sprecht: "Last des HERRN", darum spricht der HERR also: Nun ihr dieses Wort eine "Last des HERRN" nennt und ich zu euch gesandt habe und sagen lassen, ihr sollt's nicht nennen "Last des HERRN":

39 siehe, so will ich euch hinwegnehmen und euch samt der Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem Angesicht wegwerfen

40 und will euch ewige Schande und ewige Schmach zufügen, der nimmer vergessen soll werden.

   

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Himmlische Geheimnisse # 5897

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5897. „Um euch zu gründen als Überreste auf Erden“, 1 Mose 45:7, bedeutet das Mittlere und Innerste der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Überreste, insofern sie das mit den Wahrheiten verbundene Gute bezeichnen, das vom Herrn im Inneren des Menschen verborgen wurde, worüber Nr. 468, 530, 560, 561, 660, 1050, 1906, 2284, 5135, 5342; hier das Mittlere und Innerste der Kirche.

Das Mittlere und Innerste wird gesagt, weil das, was das Innerste bei dem Menschen ist, im Natürlichen, wo das Innerste und das Inwendigere beisammen sind, die Mitte einnimmt. Im allgemeinen befindet sich das, was in den aufeinanderfolgenden Bildungen das Innerste ist, in der Mitte oder im Zentrum dessen, was aus jenen (Bildungen) zusammen hervorging, wie dies im Natürlichen der Fall ist. Auf solche Weise ordnet sich das Inwendigste in dem Auswendigen.

„Um euch zu gründen Überreste auf Erden“, schließt in sich, daß bei den Söhnen Jakobs das Innerste der Kirche sein soll, nicht als ob sie im Innersten seien, sondern weil das Vorbild der Kirche in seiner ganzen Form bei ihnen eingerichtet werden sollte und das Wort bei ihnen war. Diese Verhältnisse werden durch Überreste in bezug auf die Kirche, abgesehen vom Volke, bezeichnet.

Überreste wie auch Überbleibsel werden an vielen Stellen im Wort erwähnt, aber durch jene und diese werden nach dem Buchstabensinn nur die Überreste und Überbleibsel des Volkes oder der Völkerschaft verstanden, aber daß sie im geistigen Sinn Gutes und Wahres bezeichnen, das vom Herrn im inneren Menschen aufbewahrt ist, war bisher gänzlich unbekannt. So ist es z.B. in folgenden Stellen:

Jesaja 4:2, 3: „An jenem Tage wird der Zweig Jehovahs in Ehre und Herrlichkeit erscheinen und die Frucht des Landes zur Pracht und Zierde für die Geretteten Israels, und es wird geschehen, der Zurückgelassene in Zion und der Übriggebliebene in Jerusalem wird heilig genannt werden, ein jeder, der eingeschrieben ist zum Leben in Jerusalem“: der Zurückgelassene in Zion und der Übriggebliebene in Jerusalem waren niemals geheiligt und ebensowenig wie die übrigen eingeschrieben zum Leben, woraus hervorgeht, daß unter den Zurückgelassenen und Übriggebliebenen das verstanden wird, was wirklich heilig ist und eingeschrieben zum Leben; das ist das mit den Wahrheiten verbundene Gute, das vom Herrn im inneren Menschen aufbewahrt ist.

Jesaja 10:20, 21: „An jenem Tage werden die Überreste Israels und die Geretteten vom Hause Jakob sich nicht mehr verlassen auf ihren Verderber, sondern sie werden sich verlassen auf Jehovah, den Heiligen Israels in Wahrheit. Die Überreste werden zurückkehren, die Überreste Jakobs zum mächtigen Gott“: daß die Überreste (hier) nicht Überreste irgendeines Volkes oder einer Völkerschaft bezeichnen, kann daraus erhellen, daß im Worte, besonders im prophetischen, unter Israel nicht Israel und unter Jakob nicht Jakob verstanden wird, sondern durch beide die Kirche und was Sache der Kirche ist; und deshalb werden unter Überreste nicht die Überreste Israels und Jakobs, sondern das Wahre und Gute verstanden, was der Kirche angehört. Ja nicht einmal, wenn die Überreste eines Volkes oder die Übriggebliebenen einer Völkerschaft genannt werden, bezeichnen sie die (wirklichen) Überreste irgendeines Volkes oder die Überbleibsel irgendeiner Völkerschaft, weil unter Volk im inneren Sinn Wahrheiten bezeichnet werden: Nr. 1258, 1260, 3295, 3581; und unter Völkerschaft das Gute: Nr. 1259, 1260, 1416. Daß durch Überreste Wahres und Gutes bezeichnet wird, war unbekannt und erscheint befremdend. Dies kommt daher, weil der Buchstabensinn, besonders wo er historisch ist, von einem solchen Gedanken abzieht und stark zurückhält.

Jesaja 11:16: „Dann wird ein Pfad sein für die Überreste des Volkes, die überbleiben werden von Aschur, wie einer für Israel war, als es durch das Meer ging, als es heraufkam aus dem Lande Ägypten“: hier bezeichnen ebenfalls die Übrigbleibenden von Aschur diejenigen, die nicht durch verkehrte Vernünfteleien verlorengingen; daß Aschur solches bezeichnet, sehe man Nr. 1186. Jesaja 28:5: „An jenem Tage wird Jehovah Zebaoth eine herrliche Krone und eine prächtige Zierde des Hauptes sein für die Überreste seines Volkes“.

Jesaja 37:31, 32: „Die übergebliebenen Erretteten des Hauses Jehudah werden Wurzel treiben nach unten und nach oben Frucht tragen; denn von Jerusalem werden ausgehen die Überreste und die Erretteten von dem Berge Zions“.

Jesaja 7:22: „Butter und Honig wird ein jeder essen, der übriggeblieben inmitten des Landes“.

Jeremia 23:3: „Ich werde sammeln die Überreste Meiner Herde aus allen Landen, wohin Ich sie zerstreut habe, und Ich werde sie zurückführen zu ihrer Hürde, daß sie fruchtbar werden und sich vermehren“.

Jeremia 31:2: „Es hat Gnade gefunden in der Wüste das Volk der vom Schwerte Übriggebliebenen; Ich gehe hin, um ihm Ruhe zu geben, dem Israel“: das Volk der vom Schwert Übriggebliebenen in der Wüste waren diejenigen, die Kinder genannt wurden, und die unter Zurücklassung der Toten eingeführt wurden in das Land Kanaan. Diese Kinder waren die Übriggebliebenen, und durch sie wird das Gute der Unschuld bezeichnet, und durch die Einführung in das Land Kanaan wurde das Einlassen in das Reich des Herrn vorgebildet.

Ezechiel 6:8, 9: „Ich will (einige) übrigbleiben lassen, indem die vom Schwert Entronnenen von euch unter den Völkern sein werden, wenn ihr zerstreut sein werdet auf Erden; dann werden eure Entronnenen Meiner gedenken, unter den Völkern, wo sie gefangen sein werden“: daß das Gute und Wahre, das vom Herrn im Inwendigen des Menschen aufbewahrt ist, vorgebildet wurde durch Überbleibsel und Überreste bei den Völkern, wohin sie zerstreut und wo sie als Gefangene waren, kommt daher, weil der Mensch beständig zwischen Bösem und Falschem ist und von diesen (gleichsam) in Gefangenschaft gehalten wird. Böses und Falsches ist es, was durch Völker (oder Heiden) bezeichnet wird. Wenn der äußere Mensch von dem inneren getrennt ist, so lebt er ganz und gar darinnen, wenn mithin der Herr das Gute und Wahre nicht sammelte, das hie und da im Verlaufe des Lebens dem Menschen eingeflößt wird, könnte der Mensch gar nicht selig werden, denn ohne die Überreste gibt es kein Heil.

Joel 3:5 (oder 2:32): „Es soll geschehen, ein jeder, der den Namen Jehovahs anrufen wird, soll errettet werden; denn auf dem Berge Zion und in Jerusalem wird eine Errettung sein, wie Jehovah gesprochen hat, und unter den Übergebliebenen, die Jehovah rufen wird“.

Micha 5:7: „Es werden sein die Überreste Jakobs unter den Völkerschaften (oder Heiden), inmitten vieler Völker, wie der Löwe unter den Tieren des Waldes“.

Zephanja 3:13: „Die Überreste Israels werden keinen Frevel begehen und keine Lüge reden, noch wird in ihrem Munde eine trügerische Zunge gefunden werden; sie werden weiden und ruhen, und niemand wird sie erschrecken“: es werden hier die Überreste in bezug auf ihre Beschaffenheit beschrieben. Daß aber diese Beschaffenheit niemals in dem Israel genannten Volke vorhanden gewesen, ist bekannt. Hieraus geht auch hervor, daß durch Überreste etwas anderes verstanden wird, und zwar offenbar das Gute und Wahre, denn diese sind es, die keinen Frevel begehen, keine Lügen reden, und in deren Munde keine trügerische Zunge gefunden wird.

Sacharja 8:5, 6, 11, 12: „Die Straßen der Stadt sollen angefüllt werden von Knaben und Mädchen, die spielen auf ihren Straßen, und es wird wunderbar sein in den Augen der Überreste Meines Volkes; aber nicht so, wie in den früheren Tagen will Ich sein gegen die Überreste dieses Volkes; denn ein Same des Friedens werden sie sein; der Weinstock wird seine Frucht geben und das Land sein Gewächs, und die Himmel sollen ihren Tau geben. Alles dieses will Ich den Überresten dieses Volkes zum Erbe geben“: hier werden die Überreste ein Same des Friedens genannt; das sind aber diejenigen, die in den Wahrheiten des Guten sind und deren Fruchtbarkeit dadurch beschrieben wird, daß der Weinstock seine Frucht, das Land sein Gewächs und die Himmel ihren Tau geben sollen.

Die Überreste, im geistigen Sinn verstanden, werden durch das Böse des Lebens und die Beredungen des Falschen so sehr eingeschlossen, daß sie nicht mehr erscheinen, und durch die Verleugnung des Wahren, das zuvor anerkannt wurde, und besonders, wenn beides aus innerer Neigung geschieht, werden sie verzehrt; denn dann findet ein Vermischen des Wahren und Falschen statt, welches Entweihung genannt wird. Hierüber wird im Worte Folgendes gesagt:

Jesaja 6:12, 13: „Jehovah wird entfernen den Menschen, und die Wüste wird zunehmen inmitten des Landes, kaum der zehnte Teil wird noch übrig sein, und doch wird er ausgerottet werden“: daß zehn die Überreste bezeichnet, sehe man Nr. 576, 1906, 2284. Jesaja 14:30: „Ich will töten deine Wurzel, und deine Überreste wird (der Feind) umbringen“: (hier) von den Philistern, die diejenigen bezeichnen, die im Besitz der Erkenntnisse sind, aber nicht danach leben: Nr. 1197, 1198, 3412, 3413. Die Übriggebliebenen werden eine Wurzel genannt, weil aus ihnen, wie aus einer Wurzel, Gutes und Wahres hervorkeimt, welches macht, daß der Mensch zum Menschen wird. Den Menschen entfernen, wie es in der obigen Stelle bei Jesaja heißt, bedeutet daher, die Überreste verlieren.

Jeremia 11:23: „Die Jünglinge werden durch das Schwert sterben, ihre Söhne und ihre Töchter werden vor Hunger sterben, und Überreste werden sie nicht haben“: von den Männern zu Anathoth.

Jeremia 44:12, 14, 28: „Ich will wegnehmen die Überreste Jehudahs, die ihr Angesicht gerichtet haben, in das Land Ägypten zu kommen, um daselbst zu wohnen, auf daß alle verzehrt werden; und es wird kein Erretter sein und kein Übriggebliebener von den Überresten Jehudahs, die gekommen sind, um im Lande Ägypten zu wohnen“: daß sie vom Stamme Jehudah nicht nach Ägypten ziehen und nicht daselbst wohnen sollten, und daß dies ihnen so strenge verboten war, geschah deshalb, weil der Stamm Jehudah die himmlische Kirche des Herrn vorbildete und die Himmlischen gar nichts von den wißtümlichen Kenntnissen wissen wollen, die durch Ägypten bezeichnet werden; denn sie wissen alles aus dem himmlischen Guten, in dem sie sind und das zugrunde gehen würde, wenn sie sich zu den Kenntnissen hinwendeten. Vielmehr wollen die vom himmlischen Reiche des Herrn, weil sie im himmlisch Guten sind und das himmlische Wahre die Liebtätigkeit, das geistig Wahre aber der Glaube ist, nicht einmal den Ausdruck Glauben gebrauchen, um nicht aus dem Guten herabzusinken und rückwärts zu blicken; man sehe Nr. 202, 337, 2715, 3246, 4448; dies ist es auch, was unter (den Worten) verstanden wird: „Wer auf dem Dache ist, steige nicht herab, etwas aus seinem Hause zu holen, und wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück, um seine Kleider zu holen“: Matthaeus 24:17, 18, man sehe Nr. 5895. Ferner durch die Worte: „Gedenket an das Weib Lots“: Lukas 17:32, die zurückschaute und zur Salzsäule wurde. Über zurücksehen und sich rückwärts wenden, sehe man Nr. 2454, 3652. Durch die Völker, die so vertilgt (oder verbannt) wurden, daß nicht einmal Überreste übriggelassen wurden, wird vorgebildet, daß die Ungerechtigkeit bei ihnen so vollendet war, daß nichts Gutes und Wahres übrig blieb, somit keine Überreste, z.B. bei

4.

Mose 21:35; 5 Mose 3:3: „Sie haben Og, den König Baschans getötet und alle seine Söhne und sein ganzes Volk, so daß sie keine Überreste übrigließen“.

5.

Mose 2:34: „Sie nahmen alle Städte Sichons ein und verbannten sie, Männer und Weiber und Kinder, nichts ließen sie übrig“. So auch anderwärts, wo man liest, daß sie dem Untergang geweiht wurden.

Mit den Überresten oder dem Guten und Wahren, das vom Herrn im Inneren des Menschen verborgen ist, verhält es sich in fol-gender Weise: Wenn der Mensch im Guten und Wahren aus Neigung ist, also aus Freiheit, dann wird (ihm) Gutes und Wahres eingepflanzt, und wenn dies geschehen, dann treten die Engel aus dem Himmel näher heran und verbinden sich mit dem Menschen. Diese Verbindung ist es, die macht, daß das Gute mit dem Wahren im Inneren des Menschen vorhanden ist. Hingegen wenn der Mensch im Äußeren ist, nämlich im Weltlichen und Körperlichen, dann werden die Engel entfernt, und nach deren Entfernung zeigt sich ihnen gar nichts von dem Guten und Wahren. Gleichwohl aber, weil einmal Verbindung stattgehabt hat, verbleibt dem Menschen die Fähigkeit zur Verbindung mit den Engeln, also mit dem Guten und Wahren, das diese besitzen. Diese Verbindung geschieht jedoch nicht öfter und nicht mehr, als es dem Herrn wohlgefällt, der diese Dinge ordnet gemäß dem ganzen Lebensbedürfnis des Menschen.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 5135

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5135. „Denn gestohlen, ja gestohlen bin ich worden“, 1 Mose 40:15, bedeutet, das Himmlische sei durch das Böse entfremdet worden.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Josephs, der jene Worte von sich sagt, sofern er das Himmlische im Natürlichen bezeichnet, wovon Nr. 5086, 5087, 5106, folglich das Himmlische daselbst; und aus der Bedeutung von gestohlen werden, sofern es heißt, entfremdet werden durch das Böse; denn stehlen heißt entfremden, und Diebstahl bezeichnet das Böse, das entfremdet. Und es findet wirklich ein Diebstahl statt durch das Böse, das sich das, was dort ist, zueignet.

Der Diebstahl bedeutet Entfremdung in Beziehung auf den Platz, den (das Böse) einnimmt; aus diesem wirft es das Gute und Wahre hinaus und füllt ihn mit Bösem und Falschem an. Diebstahl bedeutet auch die Zueignung von fremdem Eigentum, insofern derselbe Gutes und Wahres, das in jenem Platz (sich befindet), sich zuschreibt und zu dem seinigen macht und auch zu Bösem und Falschem anwendet.

Damit man wisse, was Diebstahl im geistigen Sinn ist, soll gesagt werden, wie es sich mit Bösem und Falschem verhält, wenn es eindringt und den Platz einnimmt und auch, wenn es sich Gutes und Wahres, was dort ist, zueignet. Von der Kindheit an bis zum Knabenalter und zuweilen bis zum ersten Jünglingsalter nimmt der Mensch Gutes und Wahres durch Unterricht von Eltern und Lehrern in sich auf, denn alsdann ergreift er es und glaubt es einfältiglich. Der Stand der Unschuld ist hierzu förderlich. Dann befestigt es (der Mensch) in seinem Gedächtnis; aber er legt es (gleichsam) auf der ersten Schwelle nieder, denn die kindliche und knabenhafte Unschuld ist noch keine innere Unschuld, die das Vernünftige anregt, sondern es ist eine äußere Unschuld, die bloß das äußere Natürliche anregt: Nr. 2306, 3183, 3494, 4563, 4797. Wenn aber der Mensch älter wird und nicht wie früher aus den Eltern und Lehrern, sondern aus sich selber zu denken anfängt, dann nimmt er wieder vor und wiederkaut gleichsam dasjenige, was er vorher gelernt und geglaubt hatte und begründet es entweder oder zweifelt daran oder leugnet es. Wenn er es begründet, so ist es ein Zeichen, daß er im Guten ist, leugnet er es aber, so ist es ein Zeichen, daß er im Bösen ist. Zweifelt er aber daran, so ist es ein Zeichen, daß er bei zunehmendem Alter entweder zur Bejahung oder zur Verneinung kommt.

Was der Mensch als Kind in der ersten Lebenszeit ergreift oder glaubt, und was er nachher entweder begründet oder woran er zweifelt oder was er leugnet, besteht hauptsächlich (in folgenden Wahrheiten):

Daß ein Gott ist, und derselbe einer ist, daß Er alles geschaffen hat, daß Er diejenigen belohnt, die Gutes tun und diejenigen bestraft, die Böses tun, daß es ein Leben nach dem Tode gibt, und daß die Bösen in die Hölle und die Guten in den Himmel kommen, somit daß es eine Hölle und einen Himmel gibt, daß das Leben nach dem Tod ewig ist, sodann, daß man täglich beten soll, und zwar in Demut, daß man den Sabbath heilig halten, die Eltern ehren, nicht ehebrechen, nicht töten, nicht stehlen soll und dergleichen mehr; dies faßt der Mensch auf und dies wird ihm von Kind an eingeprägt. Wenn er aber anfängt, aus sich zu denken und sich selbst zu bestimmen und dann solches bei sich begründet und noch mehreres dazu bringt, was noch inwendiger ist, und danach lebt, alsdann steht es gut mit ihm.

Hingegen wenn er anfängt, es zu entkräften und endlich zu leugnen, mag er dann immerhin um der bürgerlichen Gesetze und der gesellschaftlichen Verhältnisse willen im Äußeren danach leben, alsdann ist er im Bösen. Dieses Böse ist es, was durch Diebstahl bezeichnet wird, sofern dasselbe wie ein Dieb den Platz einnimmt, wo früher das Gute war, und sofern es bei mehreren Gutes und Wahres, das früher dort gewesen war, wegnimmt und zur Begründung von Bösem und Falschem anwendet. Der Herr entfernt alsdann, soweit es möglich ist, Gutes und Wahres der Kindheit von jenem Platz und zieht es einwärts und legt es im inneren Natürlichen zum (künftigen) Gebrauch nieder. Dieses im inneren Natürlichen niedergelegte Gute und Wahre wird im Wort durch Überreste bezeichnet, wovon Nr. 468, 530, 560, 561, 660, 661, 1050, 1738, 1906, 2284. Wenn aber das Böse daselbst Gutes und Wahres stiehlt, und es zur Begründung von Bösem und Falschem anwendet, hauptsächlich durch Arglist, dann verzehrt es jene Überreste; denn alsdann vermischt es Böses mit Gutem und Falsches mit Wahrem, so daß es nicht getrennt werden kann, und dann ist es um den Menschen geschehen.

Daß durch Diebstahl solches bezeichnet wird, kann schon aus der Anwendung des Diebstahls auf das, was zum geistigen Leben gehört, erhellen: im geistigen Leben gibt es keine anderen Güter (opes) als Erkenntnisse des Guten und Wahren und keine anderen Besitztümer und Erbschaften als die Beseligungen des Lebens, die aus dem Guten und hierdurch aus dem Wahren herkommen. Dieselben stehlen, ist, wie oben gesagt worden, ein Diebstahl im geistigen Sinn; deshalb wird durch Diebstähle im Wort nichts anderes im inneren Sinn bezeichnet, wie

Sacharja 5:1-4: „Ich hob meine Augen auf und sah, siehe, da war eine fliegende Schriftrolle; dann sprach Er zu mir: dies ist der Fluch, der ausgeht über das Angesicht des ganzen Landes, denn jeder, der da stiehlt, ist nach ihr (d.h. der Vorschrift gemäß) unschuldig und auch jeder, der falsch schwört, ist nach ihr unschuldig; Ich habe sie hinausgeworfen, daß sie eingehen soll in das Haus des Diebes und in das Haus dessen, der falsch schwört bei Meinem Namen zur Lüge; und sie soll herbergen in seinem Hause und es verzehren und sein Holz und seine Steine“: das Böse, das die Überreste des Guten wegnimmt, wird bezeichnet durch den, der stiehlt und durch das Haus des Diebs; und das Falsche, das die Überreste des Wahren wegnimmt, wird bezeichnet durch den falsch Schwörenden und durch das Haus des falsch Schwörenden; das Angesicht des ganzen Landes für die ganze Kirche; darum sagt er, jener Fluch werde verzehren das Haus und sein Holz und seine Steine. Haus bedeutet das natürliche Gemüt oder den Menschen in Ansehung desselben: Nr. 3128, 3538, 4973, 5023; Holz das Gute daselbst: Nr. 2784, 2812, 3720, 4943, und Steine die Wahrheiten: Nr. 643, 1298, 3720. Die Entweihung und daher die Wegnahme des Guten und Wahren im geistigen Sinn wird bezeichnet durch die Tat Achans, sofern er vom Verbannten einen Mantel von Schinear, zweihundert Sekel Silber und eine Zunge von Gold nahm und diese Sachen unter der Erde in der Mitte seines Zeltes verbarg, weshalb er gesteinigt und alles verbrannt wurde. Davon heißt es bei

Josua 7:11, 21, 25: „Jehovah (sprach) zu Joschua: Gesündigt hat Israel, übertreten haben sie Meinen Bund, den Ich ihnen befohlen habe und genommen vom Bann; gestohlen haben sie, gelogen und gelegt unter ihre Gefäße“: durch das Verbannte wurde das Falsche und Böse bezeichnet, das mit dem Heiligen durchaus nicht vermengt werden darf; der Mantel von Schinear, die Sekel Silbers und die Zunge von Gold sind im geistigen Sinn Arten des Falschen; dasselbe unter der Erde in der Mitte des Zeltes verborgen, bedeutet Vermengung mit Heiligem. Daß Zelt das Heilige bezeichnet, sehe man Nr. 414, 1102, 1566, 2145, 2152, 3312, 4128, 4391, 4599. Dies wurde dadurch bezeichnet, daß sie gestohlen, gelogen und unter ihre Gefäße gelegt haben; denn Gefäße sind heilige Wahrheiten: Nr. 3068, 3079, 3316, 3318. Jeremia 49:8-10: „Über Esau will ich bringen einen (traurigen) Ausgang, die Zeit, da Ich ihn heimsuchen werde; wenn die Weinleser dir kommen werden, werden sie nicht eine Nachlese übriglassen? wenn Diebe (kommen) in der Nacht, werden sie nicht verderben bis zur Genüge? Ich werde entblößen den Esau, offenbaren seine Heimlichkeiten, und er wird sich nicht verbergen können; verwüstet ist sein Same und seine Brüder und seine Nachbarn, und er wird zunichte“: Esau bedeutet das Böse der Selbstliebe, mit dem Falsches verknüpft ist: Nr. 3322; daß dieses Böse die Überreste des Guten und Wahren aufzehrt, wird dadurch bezeichnet, daß die Diebe in der Nacht bis zur Genüge verderben, und daß verwüstet worden ist sein Same, seine Brüder und seine Nachbarn, und er zunichte wird. Same (steht) für Wahrheiten, die dem Glauben aus der Liebtätigkeit angehören: Nr. 1025, 1447, 1610, 1940, 2848, 3038, 3310, 3373; Brüder für Gutes, das der Liebtätigkeit angehört: Nr. 367, 2360, 2508, 2524, 3160, 3303, 3459, 3815, 4121, 4191; Nachbarn für verknüpftes und verwandtes Wahres und Gutes, das ihm angehört.

Ebenso heißt es von Esau bei Obadja, Vers 5: „Wenn Diebe kommen werden über dich und die Zerstörer bei Nacht, wie wirst du ausgerottet sein; werden sie nicht stehlen, bis sie genug haben? wenn die Weinleser kommen werden über dich, werden sie nicht eine Nachlese übriglassen?“: Weinleser bedeuten das Falsche, das nicht aus dem Bösen (stammt); durch dieses Falsche wird das Gute und Wahre, das im inneren Natürlichen beim Menschen von Herrn niedergelegt ist, d.h. die Überreste, nicht verzehrt, sondern durch das Falsche aus Bösem, das Wahres und Gutes stiehlt, und auch zur Begründung von Bösem und Falschem durch unrichtige Anwendung gebraucht wird.

Joel 2:7, 9: „Ein großes gewaltiges Volk, wie Helden werden sie laufen, wie Kriegsmänner; sie werden steigen auf die Mauer und werden fortgehen, ein jeder auf seinen Wegen; sie werden in der Stadt hin und herlaufen, auf der Mauer laufen, in die Häuser steigen, durch die Fenster werden sie hineingehen wie ein Dieb“: ein großes und gewaltiges Volk für Falschheiten, die gegen das Wahre kämpfen: Nr. 1259, 1260, und weil sie kämpfen, indem sie die Wahrheiten gewaltig zerstören, wird gesagt, sie seien Helden und wie Kriegsmänner; die Stadt, durch die sie hin- und herlaufen, bezeichnet die Lehren des Wahren: Nr. 402, 2268, 2449, 2712, 2943, 3216; die Häuser, in die sie steigen werden, bedeuten Gutes, das sie zerstören: Nr. 710, 1708, 2048, 2233, 3128, 3652, 3720, 4982; die Fenster, durch die sie hineingehen werden, für Verständiges und daher Vernunftschlüsse: Nr. 655, 658, 3391; daher werden sie mit einem Dieb verglichen, weil sie den Platz einnehmen, wo zuvor Wahres und Gutes war.

Psalm 50:17-19: „Da du die Zucht hassest und Meine Worte hinter dich wirfst; wenn du einen Dieb siehst, läufst du mit ihm, und mit Ehebrechern hast du dein Teil; deinen Mund öffnest du zum Bösen, und mit deiner Zunge flichst du Betrug“: hier vom Gottlosen; mit einem Dieb laufen, bedeutet das Wahre durch das Falsche von sich entfremden.

Offenbarung 9:21: „Sie taten keine Buße wegen ihrer Menschenmorde noch wegen ihrer Zaubereien noch wegen ihrer Hurereien noch wegen ihrer Diebereien“: Menschenmorde bedeuten das Böse, welches das Gute zerstört, Zaubereien das Falsche daher, welches das Wahre zerstört, Hurereien das verfälschte Wahre, Diebereien das dadurch entfremdete Gute.

Johannes 10:1, 2, 8-10: „Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, wer nicht durch die Tür eingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswoher ein, der ist ein Dieb und ein Räuber; wer aber eingeht durch die Türe, der ist ein Hirte der Schafe. Ich bin die Türe; wenn jemand durch Mich hineingeht, wird er gerettet werden und eingehen und ausgehen und Weide finden; der Dieb kommt nur, daß er stehle und töte und verderbe“: Dieb steht auch hier für das Böse der Verdienstlichkeit; denn wer dem Herrn nimmt, was Sein ist und es für sich in Anspruch nimmt, heißt ein Dieb; weil dieses Böse den Weg verschließt, so daß das Gute und Wahre vom Herrn nicht einfließen kann, wird von demselben gesagt, es töte und verderbe. Das gleiche wird durch „Du sollst nicht stehlen“ in den Zehn Geboten: 5 Mose 5:17 bezeichnet: Nr. 4174. Hieraus kann erhellen, was durch die Gesetze über die Diebstähle, die in der jüdischen Kirche gegeben waren, im geistigen Sinn bezeichnet wird, wie 2 Mose 21:16, 37; 22:1-3; 5 Mose 24:7; denn weil alle Gesetze in derselben aus der geistigen Welt ihren Ur-sprung haben, entsprechen sie auch den Ordnungsgesetzen, die im Himmel (gelten).

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.