728. VIII. DAS HEILIGE ABENDMAHL IST FÜR DIEJENIGEN, DIE ES WÜRDIG EMPFANGEN, WIE EINE BESIEGELUNG UND EIN SIEGEL, DASS SIE KINDER GOTTES SIND

Der Herr ist beim Heiligen Abendmahl gegenwärtig und lässt alle die in den Himmel ein, die von ihm gezeugt, d. h. wiedergeboren sind. Das Heilige Abendmahl hat diese Wirkung, weil der Herr dabei auch als Mensch gegenwärtig ist; oben wurde gezeigt, dass der Herr im Heiligen Abendmahl zugleich mit seiner ganzen Erlösung vollständig gegenwärtig ist, sagt er doch vom Brot: „Dies ist mein Leib“, und vom Wein: „Dies ist mein Blut“. Das bedeutet, dass er dann die Genannten in seinen Leib aufnimmt; die Kirche und der Himmel aber bilden seinen Leib. Während der Wiedergeburt des Menschen ist zwar der Herr gegenwärtig und bereitet ihn durch sein göttliches Wirken zum Himmel; um aber darin eintreten zu können, muss sich der Mensch dem Herrn auch wirklich darstellen; und weil sich der Herr dem Menschen darstellt, muss der Mensch ihn auch wirklich aufnehmen, freilich nicht so, wie er am Kreuz hing, sondern wie er im verherrlichten, seinem gegenwärtigen Menschentum ist. Dessen Leib aber ist das göttliche Gute und dessen Blut das göttliche Wahre. Diese werden dem Menschen gegeben, und durch sie wird er wiedergeboren, durch sie ist er im Herrn und der Herr in ihm. Denn bei dem Essen, das in Verbindung mit dem Heiligen Abendmahl vollzogen wird, handelt es sich, wie oben gezeigt wurde, um einen geistigen Vorgang. Hat man diese Dinge richtig verstanden, so ist einem klar, dass das Heilige Abendmahl wie eine Besiegelung und ein Siegel ist, dass diejenigen, die es würdig empfangen, Gottes Kinder sind.