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1 Mose 31:42

Studie

       

42 Wo nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und die Furcht Isaaks, auf meiner Seite gewesen wäre, du hättest mich leer lassen ziehen. Aber Gott hat mein Elend und meine Mühe angesehen und hat dich gestern gestraft.

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Himmlische Geheimnisse # 4136

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4136. „Warum hast du verborgen deine Flucht und mich getäuscht und es mir nicht angezeigt“, 1 Mose 31:27, bedeutet den Zustand bei der Trennung aus freiem Willen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Verbergens der Flucht, insofern es bezeichnet sich trennen gegen seinen Willen. Daß fliehen ein Getrenntwerden bezeichnet, sehe man Nr. 4113, 4114, 4120; aus der Bedeutung von: mich bestehlen (täuschen), insofern es bezeichnet fortnehmen, was lieb und heilig ist, worüber Nr. 4112, 4133; und aus der Bedeutung von: mir nicht anzeigen, insofern es hier bezeichnet, vermöge der Trennung, worüber Nr. 4113. Hieraus folgt, daß durch jene Worte bezeichnet wird: die Trennung sei gegen seinen Willen geschehen, da sie doch aus freiem Willen hätte geschehen sollen.

Der Zustand der Freiheit wird durch die nun folgenden Worte bezeichnet und beschrieben, nämlich: „ich hätte dich entlassen mit Freuden und mit Gesängen, mit der Pauke und mit der Zither“, allein dies sind Worte Labans, gemäß dem Glauben, den er damals hatte. Wie es sich aber mit der Trennung des mittleren Guten vom echten Guten verhalte bei denen, die wiedergeboren werden, daß sie nämlich in der Freiheit des Willens geschehe, sehe man Nr. 4110, 4111. Daß es sich so verhält, erscheint nicht vor dem Menschen, denn er weiß nicht, wie das Gute bei ihm wechselt, noch weniger, wie der Zustand eines jeden Guten verändert wird, nicht einmal, wie das Gute der ersten Kindheit wechselt und verändert wird zum Guten des Knabenalters und dieses in das folgende Gute, das dem Jünglingsalter gehört, hernach in das Gute des reiferen Alters und endlich in das Gute des Greisenalters. Bei denen, die nicht wiedergeboren werden, ist kein Gutes, das wechselt, sondern nur Neigungen und deren Lustreize. Aber bei denen, die wiedergeboren werden, gibt es Veränderungen des Zustandes des Guten, und zwar von früher Kindheit an bis zum Ende ihres Lebens.

Es wird vom Herrn vorausgesehen, was für ein Leben der Mensch führen werde, und wie er sich vom Herrn werde führen las-sen, und weil das Ganze und das Einzelne, ja das Allereinzelnste vorausgesehen wird, so wird es auch vorgesehen, aber wie es sich dann mit den Zustandsveränderungen des Guten verhält, weiß der Mensch gar nicht, und zwar vorzüglich deshalb, weil er keine Kenntnis von dieser Sache hat und heutigen Tages auch nicht zu haben verlangt, und weil der Herr nicht unmittelbar beim Menschen einfließt und lehrt, sondern in dessen Erkenntnisse, also mittelbar, daher kann derselbe keineswegs die Zustandsveränderungen seines Guten erkennen.

Weil ferner der Mensch so beschaffen ist, nämlich ohne Erkenntnisse von dieser Sache und außerdem heutigen Tages nur wenige sich zur Wiedergeburt bringen lassen, deshalb kann man diese Dinge nicht fassen, wenn sie auch ausführlicher erklärt würden.

Daß heutigen Tages nur wenige etwas vom geistig Guten wissen und auch nur wenige etwas von der Freiheit des Willens, ist mir ganz bekannt geworden durch Erfahrung an denen, die aus der christlichen Welt ins andere Leben kamen; nur ein Beispiel sei mir gestattet, der Erklärung wegen anzuführen:

Es war ein gewisser Kirchenvorsteher, der sich vor anderen für gelehrt hielt und auch als Gelehrter von denen anerkannt war, mit denen er lebte. Dieser befand sich, weil er ein böses Leben geführt hatte, in einer solchen stumpfsinnigen Unwissenheit über das Gute, über die Freiheit (des Willens) und über die Lust und Seligkeit aus demselben, daß er nicht den geringsten Unterschied kannte zwischen höllischer Lust und Freiheit und himmlischer Lust und Freiheit, ja er sagte, es gebe gar keinen (Unterschied).

Da eine solche Unwissenheit sogar bei denen besteht, die vor anderen als Gelehrte gelten, so kann man daraus schließen, in wie große Finsternis, ja in wie großen Wahnwitz man fallen würde, wenn man hier über das Gute und über die Freiheit sprechen wollte, wovon im inneren Sinn gehandelt wird. Dennoch verhält es sich so, daß nicht ein einziges Wort im (göttlichen) Worte vorkommt, das nicht ein himmlisches Geheimnis in sich schließt, obwohl es vor den Menschen ohne alle Bedeutung erscheint, und zwar wegen Mangel an Kenntnissen oder vermöge der Unwissenheit, in welcher der Mensch heutzutage über das Himmlische ist und auch sein will.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.