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1 Mose 18:11

Studie

       

11 Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und wohl betagt, also daß es Sara nicht mehr ging nach der Weiber Weise.

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Himmlische Geheimnisse # 2219

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2219. „Und sahen hin nach Sodom“, 1 Mose 18:16, daß dies den Zustand des Menschengeschlechts bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von hinblicken (prospicere ad facies), und zwar hier nach Sodom (ad facies Sodomae).

Durch die Angesichte (facies) wird bezeichnet alles Inwendigere des Menschen, sowohl Böses als Gutes, und dies darum, weil dasselbe aus dem Angesicht hervorleuchtet, wie Nr. 358 gezeigt worden ist. Hier also bedeuten die Angesichte, weil sie von Sodom ausgesagt werden, das inwendigere Böse, welches das der Selbstliebe ist, welches Böse im allgemeinen unter Sodom verstanden wird, wie dies aus dem gleich Folgenden erhellen wird.

Daß das allerschlimmste Böse aus der Selbstliebe seinen Ur-sprung hat, kommt daher, weil die Selbstliebe die Zerstörerin der menschlichen Gesellschaft ist, wie dies Nr. 2045 gezeigt worden ist, und die Zerstörerin der himmlischen Gesellschaft: Nr. 2057. Und weil die Verkehrtheit des Menschengeschlechts daraus erkannt wird, so wird hier durch die Angesichte Sodoms der Zustand des Menschengeschlechts bezeichnet.

Außerdem ist im ersten Teil in verschiedenen Stellen gezeigt worden, wie die Selbstliebe beschaffen ist, nämlich ganz entgegen der Ordnung, in die der Mensch geschaffen wurde. Dem Menschen ist als Vorzug vor den Tieren die Vernunft gegeben worden, zu dem Ende, daß jeder dem anderen wohl wolle und wohl tue, sowohl im besonderen als im allgemeinen. Dies ist die Ordnung, in die der Mensch erschaffen wurde, folglich ist es die Liebe zu Gott und die Liebe gegen den Nächsten, die das Leben des Menschen sein, und durch das er sich von den unvernünftigen Tieren unterscheiden sollte. Dies ist auch die Ordnung des Himmels, in der er sein sollte, solange er in der Welt lebt, und so im Reich des Herrn, und in eben diese würde er übergehen, wenn er den Leib ablegt, der ihm auf Erden gedient hatte, und würde dort in einen immer mehr sich vervollkommnenden himmlischen Zustand auferstehen.

Allein die Selbstliebe ist das Hauptsächlichste, ja das einzige, was diese zerstört, nicht so die Weltliebe, denn diese ist zwar den geistigen Dingen des Glaubens, die Selbstliebe hingegen ist den himmlischen Dingen der Liebe schnurgerade entgegen; denn wer sich selbst liebt, der liebt alle anderen nicht, sondern geht darauf aus, jegliche, die ihn nicht verehren, zu vernichten und will und tut niemandem wohl, als wer in ihm ist, oder sich dazu bringen läßt, daß er in ihm ist, als etwas, seinen Begierden und Phantasien gleichsam Eingeimpftes.

Hieraus wird klar, daß aus der Selbstliebe entspringen alle Arten von Haß, alle Rachehandlungen und Grausamkeiten, sodann alle schändlichen Heucheleien und Tücke, somit alle Frevel wider die Ordnung der menschlichen Gesellschaft, und wider die Ordnung der himmlischen Gesellschaft; ja sogar verrucht ist die Selbstliebe, auch bei denen, die zur untersten Volksklasse gehören. Daß sie, wenn ihr die Zügel gelassen werden, d.h., wenn ihr Raum gelassen wird, sich zu ergehen, so weit fortrennt, daß sie nicht allein über die Nächsten und Nachbarn, sondern auch über die ganze Welt, ja über das höchste Göttliche Selbst herrschen will, davon weiß der Mensch zwar nichts, weil er in Banden, deren er sich nicht so bewußt ist, gehalten wird, aber in dem Maß, als diese Bande nachgelassen werden, rennt er bis dahin fort. Dies ist mir durch viele Erfahrungen im anderen Leben zu wissen gegeben worden. Weil dies in der Selbstliebe verborgen liegt, so hassen auch die, welche in der Selbstliebe stehen, und nicht mit Banden des Gewissens begabt sind, mehr als alle anderen den Herrn, somit alle Glaubenswahrheiten; denn diese sind die eigentlichen Gesetze der Ordnung im Reich des Herrn, und werden von solchen so sehr zurückgestoßen, daß sie selbige sogar verabscheuen, was sich auch im anderen Leben augenscheinlich herausstellt. Diese Liebe ist auch „der Kopf der Schlange, welchen der Same des Weibes“, das ist der Herr, zertritt, worüber man nachsehe Nr. 257. Allein die Selbstliebe ist nicht immer diejenige, die in der äußeren Form als Hochmut und Stolz erscheint, denn zuweilen können solche den Nächsten mit Liebe umfassen; denn einigen wird ein solches Äußere angeboren, und von einigen im Knabenalter angenommen, nachher aber unterjocht, während gleichwohl das Äußere bleibt. Sondern es sind diejenigen, die andere neben sich gering schätzen, und im Vergleich mit sich für nichts achten, und sich um das allgemeine Wohl gar nicht bekümmern, außer wenn es für sie ist, und mit ihnen gleichsam in eines zusammenfällt; besonders sind es die, welche alle, die ihnen nicht günstig sind und dienen, hassen, sie verfolgen und, soweit sie können, um die Besitzungen, um Ehre, guten Ruf, ja, ums Leben bringen. Die, welche in ihrem Sinn auf dergleichen ausgehen, sollen wissen, daß sie in der Selbstliebe vor anderen sind.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.