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2 Mose 33

Studie

   

1 Der HERR sprach zu Mose: Gehe, ziehe von dannen, du und das Volk, das du aus Ägyptenland geführt hast, in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe und gesagt: Deinem Samen will ich's geben;

2 und ich will vor dir her senden einen Engel und ausstoßen die Kanaaniter, Amoriter, Hethiter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter,

3 dich zu bringen in das Land, darin Milch und Honig fließt. Ich will nicht mit dir hinaufziehen, denn du bist ein halsstarriges Volk; ich möchte dich unterwegs vertilgen.

4 Da das Volk diese böse Rede hörte, trugen sie Leid, und niemand trug seinen Schmuck an sich.

5 Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu den Kindern Israel: Ihr seid ein halsstarriges Volk. Wo ich nur einen Augenblick mit dir hinaufzöge, würde ich dich vertilgen. Und nun lege deinen Schmuck von dir, daß ich wisse, was ich dir tun soll.

6 Also taten die Kinder Israel ihren Schmuck von sich vor dem Berge Horeb.

7 Mose aber nahm die Hütte und schlug sie auf draußen, ferne vom Lager, und hieß sie eine Hütte des Stifts. Und wer den HERRN fragen wollte, mußte herausgehen zur Hütte des Stifts vor das Lager.

8 Und wenn Mose ausging zur Hütte so stand alles Volk auf und trat ein jeglicher in seiner Hütte Tür und sahen ihm nach, bis er in die Hütte kam.

9 Und wenn Mose in die Hütte kam, so kam die Wolkensäule hernieder und stand in der Hütte Tür und redete mit Mose.

10 Und alles Volk sah die Wolkensäule in der Hütte Tür stehen, und standen auf und neigten sich, ein jeglicher in seiner Hütte Tür.

11 Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. Und wenn er wiederkehrte zum Lager, so wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, nicht aus der Hütte.

12 Und Mose sprach zu dem HERRN: Siehe, du sprichst zu mir: Führe das Volk hinauf! und läßt mich nicht wissen, wen du mit mir senden willst, so du doch gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen, und du hast Gnade vor meinen Augen gefunden.

13 Habe ich denn Gnade vor deinen Augen gefunden, so laß mich deinen Weg wissen, damit ich dich kenne und Gnade vor deinen Augen finde. Und siehe doch, daß dies Volk dein Volk ist.

14 Er sprach: Mein Angesicht soll vorangehen; damit will ich dich leiten.

15 Er aber sprach zu ihm: Wo nicht dein Angesicht vorangeht, so führe uns nicht von dannen hinauf.

16 Denn wobei soll doch erkannt werden, daß ich und dein Volk vor deinen Augen Gnade gefunden haben, außer wenn du mit uns gehst, auf daß ich und dein Volk gerühmt werden vor allem Volk, das auf dem Erdboden ist?

17 Der HERR sprach zu Mose: Was du jetzt geredet hast, will ich auch tun; denn du hast Gnade vor meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen.

18 Er aber sprach: So laß mich deine Herrlichkeit sehen.

19 Und er sprach: Ich will vor deinem Angesicht alle meine Güte vorübergehen lassen und will ausrufen des HERRN Namen vor dir. Wem ich aber gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wes ich mich erbarme, des erbarme ich mich.

20 Und sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht.

21 Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir; da sollst du auf dem Fels stehen.

22 Wenn denn nun meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in der Felskluft lassen stehen und meine Hand ob dir halten, bis ich vorübergehe.

23 Und wenn ich meine Hand von dir tue, wirst du mir hintennach sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.

   

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Himmlische Geheimnisse # 10540

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10540. „Und nun tue deinen Schmuck von dir“, 2 Mose 33:5, bedeutet die Beschaffenheit ihres Äußeren, das ohne das Göttliche.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schmuckes, wenn von der Kirche die Rede ist, sofern er das heilige Wahre oder das Göttliche im Äußeren bezeichnet, wovon Nr. 10536, und aus der Bedeutung von „den Schmuck abtun von sich“, sofern es heißt, ihn ablegen, somit ohne ihn sein. Daß das Göttliche im Äußeren oder das heilige Wahre durch Schmuck bezeichnet wird, erhellt aus folgenden Stellen:

Ezechiel 16:10-14: „Ich bekleidete dich mit Stickerei und beschuhte dich mit Tachasch (Seehundsfell) und gürtete dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide und schmückte dich mit Schmuck und legte Spangen an deine Hände und eine Kette an deinen Hals und legte einen Reif an deine Nase und Ringe in deine Ohren und eine Krone der Zierde auf dein Haupt, und deine Kleider waren Byssus und Seide und Stickerei. Dadurch wurdest du überaus schön und gelangtest zum Königreich. Daher ging dein Name aus unter die Völkerschaften von deiner Schönheit, denn diese war vollkommen in Meinem Schmuck, den Ich auf dich gelegt hatte“. Hier ist die Rede von Jerusalem, durch das die Kirche bezeichnet wird, die vom Herrn nach der Sündflut errichtet wurde, und auf welche die israelitische und jüdische folgte. Wie beschaffen diese war, wird auch in ebendemselben Kapitel beschrieben; aber wie beschaffen jene alte Kirche war, wird hier beschrieben und ihre heiligen Wahrheiten durch jene Schmucksachen.

Ein jeder kann sehen, daß kirchliche Dinge durch jene Ausdrücke bezeichnet werden und durch einen jeden etwas Besonderes. Was für einen anderen Zweck sollte eine solche Beschreibung Jerusalems haben? Welches Kirchliche aber ein jeder Ausdruck bezeichnet, kann aus nichts anderem erkannt werden als aus dem inneren Sinn; denn dieser Sinn lehrt, was in der geistigen Welt dem Einzelnen entspricht.

Aus diesem kann man erkennen, daß Stickerei das wißtümlich Wahre bedeuten: Nr. 9688; Byssus das verständig Wahre aus dem Göttlichen: Nr. 5319, 9469, 9596, 9744; Spangen die Wahrheiten in Ansehung der Macht: Nr. 3103, 3105; Ketten das Wahre aus dem Guten in Ansehung des Einflusses und daher die Verbindung des Inneren und Äußeren: Nr. 5320; der Reif das Wahre in Ansehung des Innewerdens und die Ringe in den Ohren die Wahrheiten in Ansehung des Gehorsams: Nr. 4551, 10402; die Krone der Zierde das geistig Gute, welches das Gute des Wahren ist, die Krone das Gute: Nr. 9930; die Zierde das Geistige: Nr. 9815; Gold und Silber das Gute und Wahre im allgemeinen: Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 9874; Semmelmehl, Honig und Öl bezeichnen das äußere und innere Wahre und Gute; Semmelmehl das Wahre aus dem Guten: Nr. 9995; Honig das äußere Gute: Nr. 10530, Öl das innere Gute: Nr. 886, 4582, 4638, 9474, 9780, 10254, 10261; Schönheit bedeutet die Form des Wahren aus dem Guten: Nr. 3080, 3821, 4985, 5199. Daß Jerusalem, von dem dieses gesagt wird, die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 402, 2117, 3654. Hieraus wird klar, was der Schmuck bedeutet, nämlich das heilige Wahre in seinem ganzen Inbegriff.

Gleiches wird bezeichnet durch die Schmucksachen der Töchter Zions, die bei Jesajas aufgezählt werden:

Jesaja 3:18-25: „An jenem Tage wird der Herr entfernen den Schmuck der Fußspangen und der Netzchen und der kleinen Monde und der Balsambüchschen und der Kettchen und der Armringchen und die Kopfbünde und die Fußkettchen und die Binden und die Riechfläschchen und die Amulette, die Ringe und den Schmuck der Nase, die Feierkleider und die Mäntel und die Gewänder und die Taschen, die Spiegel und die Hemden und die Kopfbinden und die Überwürfe; und es wird geschehen, statt des Wohlgeruchs wird Moder sein und statt des Gürtels Zerschneidung, statt des Flechtwerks Kahlheit und statt des weiten Mantels die Umgürtung mit dem Sack, Brandmal statt der Schönheit. Deine Männer werden durch das Schwert fallen und deine Starken im Krieg“.

Die, welche nicht über den Buchstabensinn hinaus denken, wissen nicht anders, als daß alles das, wovon gesagt wird, die Töchter Zions seien damit geschmückt, nach dem Buchstaben zu verstehen sei; und daß wegen ihres Schmuckes und der damit getriebenen Hoffart und Eitelkeit die Leute jenes Königsreichs zugrunde gehen sollten; denn es wird gesagt, die Männer werden durch das Schwert fallen und die Starken im Krieg. Daß aber solches nicht verstanden wird, können diejenigen erkennen, welche die Gedanken ein wenig über den Buchstaben erheben. Diese wissen aus verschiedenen Stellen im Wort, daß unter den Töchtern Zions nicht die Töchter Zions verstanden werden, sondern kirchliche Dinge, wie auch unter den Töchtern Jerusalems, den Töchtern Israels, den Töchtern Judas und anderen mehr. Daß unter diesen die Kirche verstanden wird und Kirchliches, sehe man Nr. 6729, 9055E.

Wenn nun die Kirche und Kirchliches durch die Töchter Zions bezeichnet wird, so folgt, daß durch ihre hier aufgezählten Schmucksachen Wahres und Gutes der Kirche bezeichnet wird und durch jede etwas Wahres und Gutes im besonderen; denn im Wort wird nichts ohne Bedeutung gesagt, nicht einmal ein einziges Wörtchen; und weil jene Kirche ihres Wahren und Guten, das durch jene Schmuckgegenstände bezeichnet wird, beraubt werden sollte, darum wird gesagt: „statt des Wohlgeruchs (der Spezerei) werde Moder sein, statt des Gürtels Zerschneidung, statt des Flechtwerks Kahlheit, statt des weiten Mantels die Umgürtung mit dem Sack; Brandmal statt Schönheit“; wie auch, „daß die Menschen werden durchs Schwert fallen und die Starken im Krieg“; denn durch Wohlgeruch (Spezerei) wird das göttlich Wahre in Ansehung des Gefühls für dasselbe: Nr. 10199, 10291, durch Moder die Beraubung desselben, durch Gürtel das Band bezeichnet, das Wahres und Gutes in seinem Zusammenhang erhält: Nr. 9341E, 9828, 9837; Zerschneidung anstatt desselben (d.h. des Gürtels) bedeutet seine Auflösung und Zerstreuung; durch das Flechtwerk das wißtümlich Wahre: Nr. 2831; durch Kahlheit die Beraubung der Einsicht des Wahren und der Weisheit des Guten: Nr. 9960; durch Brandmal die Verzehrung desselben durch Böses der Selbstliebe: Nr. 1297, 2446, 7852, 9055, 9141; durch Schönheit die Form des Wahren aus dem Guten in der Kirche, somit seine Vollkommenheit: Nr. 3080, 3821, 4985, 5199; und durch Schwert, durch das die Menschen fallen werden, das Falsche, welches das Wahre und Gute zerstört: Nr. 2799, 4499, 6353, 7102, 8294; durch Nichtstärke im Krieg wird bezeichnet, kein Widerstand gegen das Böse und Falsche; denn Krieg bedeutet geistigen Kampf und Versuchung: Nr. 1659, 1664, 2686, 8273, 8295, 10455. Hieraus erhellt nun, daß durch den Schmuck im allgemeinen das göttlich Wahre der Kirche bezeichnet wird.

2. Sam. 1:24: „Ihr Töchter Israels, weinet über Saul, der euch kleidete in Scharlach mit Lieblichkeit, der goldenen Schmuck gab auf euer Kleid“: dies steht im Klagelied Davids über Saul, das er überschrieb: „die Söhne Judas den Bogen zu lehren“: 2. Sam. 1:18. Durch den Bogen wird hier bezeichnet die Lehre des Wahren, die gegen das Falsche des Bösen kämpft: Nr. 2686, 2709, 6402; daher werden durch die Töchter Israels bezeichnet die Neigungen zum Wahren, die der Kirche angehören: Nr. 2362, 3963, 6729, 6775, 6788, 8994; in Scharlach gekleidet werden mit Lieblichkeit heißt, begabt werden mit inneren Wahrheiten der Kirche, die aus dem Guten sind: Nr. 4922, 9468, goldenen Schmuck auf das Kleid geben heißt, machen, daß die Wahrheiten aus dem Guten schön sind; daß Gold das Gute bezeichnet, sehe man in den Nr. 9874 angeführten Stellen, und daß Kleid das Wahre im allgemeinen bedeutet, in den Nr. 10536E angeführten Stellen.

Daß die Wehklage Davids über Saul von der Lehre des gegen das Falsche des Bösen kämpfenden Wahren handelt, die durch den Bogen bezeichnet wird, hatte den Grund, daß durch den König oder durch die königliche Würde, die Saul hatte, das göttlich Wahre in Ansehung des Schutzes und in Ansehung des Gerichtes bezeichnet wird: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. Das gleiche wird durch Schmuck anderwärts bei David bezeichnet:

Psalm 29:2: „Gebt dem Jehovah die Herrlichkeit Seines Namens, betet an vor Jehovah im Schmuck der Heiligkeit“: im heiligen Schmuck bedeutet, in den echten Wahrheiten der Kirche.

Jesaja 49:17, 18: „Deine Söhne werden eilen; hebe deine Augen auf ringsumher, und siehe, alle versammeln sich, so wahr Ich lebe, spricht Jehovah, du wirst alle anziehen wie ein Schmuck und sie umbinden wie eine Braut“: dies ebenfalls von Zion, durch das die himmlische Kirche bezeichnet wird. Die Söhne, die eilen werden, bedeuten die Wahrheiten jener Kirche. Daß die Söhne Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 489, 491, 2623, 2803, 2813, 3373, 3704, 4257, 9807; daher kommt es, daß gesagt wird: „Sie alle wirst du anziehen wie einen Schmuck und umbinden wie eine Braut“, was von den Wahrheiten der Kirche gesagt werden kann, nicht aber von den Söhnen Zions.

Weil beinahe alles im Wort auch einen entgegengesetzten Sinn hat, so auch das, was zum Schmuck gehört, wodurch dann verfälschte Wahrheiten bezeichnet werden:

Jeremia 4:30: „Du Verwüstete, was wirst du tun? Wenn du dich kleidest in Scharlach, wenn du dich schmückst mit Goldschmuck, wenn du deine Augen mit Schminke reibst, wirst du dich vergeblich schön machen“.

Hosea 2:13: „Heimsuchen werde Ich über sie die Tage der Baalim, denen sie Rauchwerk angezündet hat und ihren Ring angetan und ihren Schmuck, und ist ihren Buhlen nachgegangen und hat Meiner vergessen“, und anderwärts.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 9995

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9995. „Vom Weißmehl des Weizens sollst du sie machen“,

2. Mose 29:2, bedeutet das Wahre, das aus dem göttlich Guten hervorgeht und aus dem jenes ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Weißmehls oder des Semmelmehls, insofern es das Wahre bezeichnet, worüber folgen wird, und aus der Bedeutung des Weizens, insofern er das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 3941, somit im höchsten Sinn das göttlich Gute; und aus der Bedeutung des Machens derselben, insofern es ausdrückt, daß die himmlischen Güter (bona), die durch ungesäuertes Brot, Kuchen und Fladen bezeichnet werden, aus diesem Wahren hervorgehen. Damit verhält es sich in folgender Weise:

Alles Wahre und Gute, das in den Himmeln ist, stammt aus dem göttlich Wahren, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht; wenn dieses göttlich Wahre von den Engeln im himmlischen Reich aufgenommen ist, heißt es das himmlisch Gute; wenn es aber in dem geistigen Reich von den Engeln aufgenommen ist, heißt es das geistig Gute; denn wenn auch das göttlich Wahre, das vom göttlich Guten des Herrn hervorgeht, Wahres genannt wird, so ist es dennoch Gutes. Wahres heißt es, weil es in den Himmeln vor dem äußeren Blick der Engel als ein Licht erscheint, denn das Licht ist dort das göttlich Wahre, aber die Wärme in diesem Lichte, die das Gute der Liebe ist, macht, daß es (auch) ein Gutes ist. Ebenso verhält es sich beim Menschen, wenn das Wahre des Glaubens aus dem Guten der Liebtätigkeit hervorgeht, was geschieht, wenn der Mensch wiedergeboren ist; dann erscheint das Wahre als Gutes, und wird daher auch geistig Gutes genannt; denn das Sein des Wahren ist das Gute, und das Wahre ist die Form des Guten.

Hieraus kann man erkennen, warum der Mensch so schwer unterscheiden kann zwischen denken und wollen, denn wenn er etwas will, sagt er, er denke es, und oft, wenn er etwas denkt, sagt er, er wolle es, während doch beides unterschieden ist wie das Wahre und das Gute; denn das Sein des Gedankens ist der Wille, und die Form des Willens ist der Gedanke; wie das Sein des Wahren das Gute und die Form des Guten das Wahre ist, (wie oben gesagt wurde).

Weil der Mensch so schwer zwischen diesen beiden unterscheidet, darum weiß er auch nicht, was das Sein seines Lebens ist, und daß es das Gute ist, wie auch, daß es nichts Wahres gibt, außer insoweit, als es aus dem Guten hervorgeht. Das Gute bezieht sich auf den Willen, und der Wille ist das, was der Mensch liebt, weshalb das Wahre nicht eher zum Sein des Lebens wird als bis er es liebt; und wenn der Mensch es liebt, dann tut er es auch. Das Wahre aber bezieht sich auf den Verstand, dessen Sache das Denken ist, und wenn er es denkt, kann er davon reden. Es ist zwar möglich, das Wahre zu verstehen und zu denken, ohne es zu wollen und zu tun, aber wenn es ohne das Wollen ist, dann ist es dem Leben des Menschen nicht angeeignet, weil es nicht das Sein dieses Lebens in sich hat. Weil der Mensch dies nicht weiß, darum schreibt er dem Glauben alles Heil zu und kaum etwas der Liebtätigkeit, während doch der Glaube das Sein seines Lebens aus der Liebtätigkeit hat, wie das Wahre aus dem Guten.

Überdies wird alles Gute beim Menschen durch das Wahre gestaltet, denn das Gute fließt auf innerem Wege vom Herrn ein, und das Wahre geht auf äußerem Wege ein, und beide schließen eine Ehe im inneren Menschen, jedoch in anderer Weise bei dem geistigen Menschen und Engel und in anderer Weise beim himmlischen Menschen und Engel. Beim geistigen Menschen und Engel findet die Ehe im Verstandesgebiet statt, aber beim himmlischen Menschen und Engel im Willensgebiet. Der äußere Weg, auf dem das Wahre eindringt, geht durch das Gehör und Gesicht in den Verstand, der innere Weg dagegen, auf dem das Gute vom Herrn einfließt, geht durch sein Innerstes in den Willen. Man sehe hierüber, was in den Nr. 9596 angeführten Stellen gezeigt worden ist.

Hieraus erhellt, daß die himmlischen Güter, die durch ungesäuertes Brot, Kuchen und Fladen bezeichnet werden, durch das göttlich Wahre entstehen, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht, und daß dies verstanden wird unter den Worten: „Aus dem Weißmehl des Weizens sollst du sie machen“. Weil es so ist, darum wurden alle Speisopfer, die auf verschiedene Weise bereitet wurden, aus Semmelmehl, mit Öl vermischt, gemacht; man sehe 3. Mose Kapitel 2; 6:13-16; 4 Mose 7:13f; 15:2-15; 28:11-15. Daß das Weißmehl oder Semmelmehl, wie auch das Mehl (überhaupt) das Wahre aus dem Guten bezeichnet, erhellt aus folgenden Stellen:

Ezechiel 16:13: „Weißmehl, Honig und Öl hast du gegessen, und davon bist du sehr schön geworden“: dies wird von Jerusalem gesagt, unter dem hier die Alte Kirche verstanden wird. Das Weißmehl bedeutet das Wahre aus dem Guten dieser Kirche, der Honig den Lustreiz desselben, das Öl das Gute der Liebe, und essen bedeutet aneignen; darum wird gesagt, sie sei schön geworden, denn die geistige Schönheit stammt aus dem Wahren und dem Guten.

Hosea 8:7: „Keine Saat steht für sie da, der Halm bringt kein Mehl, und wenn er es bringt, so werden Fremde es verschlingen“: die stehende Saat bedeutet das Glaubenswahre aus dem Guten, wenn es empfangen wird: Nr. 9146; der Halm, der kein Mehl bringt, bedeutet die Unfruchtbarkeit, weil kein Wahres aus dem Guten kommt; die Fremden, die es verschlingen, bedeuten das Falsche aus dem Bösen, das es aufzehrt.

1. Koenige 17:12-15: „Das Weib von Zidon in Zarpath sagte zu Elias, sie habe nichts, woraus sie Kuchen machen könne als nur eine handvoll Mehl im Kad (Topf) und ein wenig Öl im Krug; Elias aber sagte, sie solle ihm vor allem einen Kuchen machen, und der Topf mit Mehl werde nicht leer werden, und der Ölkrug werde nicht Mangel haben; wie es auch wirklich geschah“: das Mehl bedeutet hier das Wahre der Kirche und das Öl das Gute derselben, denn durch das Weib von Zidon wird die Kirche, die in den Erkenntnissen des Wahren und Guten ist, vorgebildet und durch den Propheten Elias der Herr in Ansehung des Wortes. Hieraus wird klar, was dieses Wunder in sich schließt; denn alle Wunder, von denen im Worte die Rede ist, schließen solche Dinge ein, die sich auf die Kirche beziehen: Nr. 7337, 8364, 9086; hieraus erhellt also, was es bedeutet, daß der Mehltopf nicht leer werden und der Ölkrug nicht Mangel haben sollte, wenn sie vor allem aus ihrem geringen Vorrat dem Elias einen Kuchen bereiten würde, und nachher erst ihrem Sohn. Daß das Weib die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 252, 253; daß Zidon die Erkenntnisse des Wahren und Guten bezeichnet: Nr. 1201; und daß Elias den Herrn vorbildet in Ansehung des Wortes: Nr. 2762, 5247 E.

Jesaja 47:2: „Tochter Babels, nimm die Mühle und mahle Mehl“: die Tochter Babels bedeutet diejenigen in der Kirche, die in einem äußeren Heiligen sind, dabei aber in einem inneren Entweihten (Unheiligen, profanum). Mehl mahlen bedeutet, aus dem Buchstabensinn des Wortes solches auswählen, was zur Begründung des Bösen der Selbstliebe und der Weltliebe dient; und dieses Böse ist das Entweihte (Unheilige). Mahlen bedeutet auswählen und auch, zugunsten dieser Liebesarten erklären; und das Mehl bedeutet das Wahre, das dient; man sehe Nr. 4335. Hieraus erhellt, was mahlen bedeutet und somit was das Gemahlene, wie

Klagelieder 5:12, 13: „Die Fürsten wurden durch ihre Hand aufgehängt, das Angesicht der Greise wird nicht mehr geehrt, die Jünglinge werden zum Mahlen weggeführt“.

2. Mose 32:20; 5 Mose 9:21: „Mose nahm das Kalb, das sie gemacht hatten und verbrannte es mit Feuer, und zermahlte es, bis es zum feinsten Staube wurde; dann streute er denselben auf das Wasser und ließ die Söhne Israels davon trinken“.

Matthaeus 24:40, 41: „Alsdann werden zwei auf dem Felde sein; die eine wird angenommen, und die andere wird zurückgelassen werden. Zwei werden mahlen (in der Mühle), die eine wird angenommen, und die andere zurückgelassen werden“.

Hieraus ergibt sich deutlich, was mahlen bedeutet, nämlich im guten Sinn, die Wahrheiten aus dem Worte auswählen und so erklären, daß sie dem Guten dienen; im bösen Sinn aber, dieselben so erklären, daß sie dem Bösen dienen; man sehe Nr. 7780. Hieraus erhellt auch, was das Gemahlene, und somit was das Mehl und Weißmehl bedeutet.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.