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2 Mose 24:16

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16 und die Herrlichkeit des HERRN wohnte auf dem Berge Sinai und deckte ihn mit der Wolke sechs Tage, und er rief Mose am siebenten Tage aus der Wolke.

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Himmlische Geheimnisse # 3726

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3726. „Und setzte ihn als Denksäule“, 1 Mose 28:18, bedeutet heilige Grenze.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Denksäule, über die im Folgenden.

Wie sich dies verhält, kann aus dem Vorhergehenden erhellen, daß nämlich von der Ordnung gehandelt wird, in welcher der Herr Sein Natürliches göttlich machte, und im vorbildlichen Sinn, wie der Herr das Natürliche des Menschen neu macht oder wiedergebiert. Wie beschaffen jene Ordnung ist, wurde oben hie und da gesagt und gezeigt, daß sie nämlich umgekehrt, wenn der Mensch wiedergeboren wird und das Wahre an erste Stelle gesetzt wird, und wieder hergestellt, wenn der Mensch wiedergeboren ist und das Gute dann an erster Stelle steht und das Wahre an letzter, worüber man sehe Nr. 3325, 3330, 3332, 3336, 3539, 3548, 3556, 3563, 3570, 3576, 3603, 3688. Dies wurde vorgebildet durch die Leiter, auf der die Engel aufund abstiegen, wo zuerst gesagt wird, daß sie aufstiegen und nachher, daß sie herabstiegen: Nr. 3701. Vom Aufsteigen ist jetzt die Rede, daß es nämlich vom Letzten der Ordnung (ausgehe), wovon Nr. 3720, 3721; hier nun, daß es das Wahre sei, welches das Letzte der Ordnung ist. Dieses Letzte ist es, das genannt wird heilige Grenze und bezeichnet wird durch den Stein, den Jakob nahm und zur Denksäule setzte.

Daß das Wahre das Letzte der Ordnung ist, kann daraus erhellen, daß das Gute nicht ins Gute sich abgrenzen (terminari) oder endigen kann, sondern ins Wahre, denn das Wahre ist das Aufnehmende des Guten: Nr. 2261, 2434, 3049, 3068, 3180, 3318, 3387, 3470, 3570. Das Gute beim Menschen ohne des Wahre oder ohne die Verbindung mit dem Wahren, ist ein solches Gute, wie es bei den Kindern ist, die noch keine Weisheit haben, weil keine Einsicht. Dagegen in dem Maß, wie ein Kind mit den Jahren das Wahre aus dem Guten aufnimmt, oder in dem Maß, wie bei ihm das Wahre mit dem Guten verbunden wird, in solchem Maß wird es ein Mensch. Hieraus wird klar, daß das Gute ist das Erste der Ordnung und das Wahre das Letzte.

Daher kommt es, daß der Mensch mit dem Wißtümlichen, welches sind Wahrheiten des natürlichen Menschen und hernach mit den Lehren, welche sind Wahrheiten des geistigen Menschen in seinem Natürlichen anfangen muß, auf daß er eingeweiht werde in die Einsicht der Weisheit, d.h. auf daß er eingehe ins geistige Leben, kraft dessen der Mensch erst ein Mensch wird: Nr. 3504; wie zum Beispiel, auf daß der Mensch als ein geistiger Mensch den Nächsten lieben kann, muß er zuerst lernen, was geistige Liebe oder Liebtätigkeit und wer der Nächste ist. Ehe es dies weiß, kann er zwar den Nächsten lieben als natürlicher Mensch, nicht als geistiger, d.h. aus dem natürlich Guten, nicht aus dem geistig Guten, man sehe Nr. 3470, 3471. Hingegen wenn er einmal jenes weiß, dann kann in die Erkenntnis jener Sache eingepflanzt werden das geistig Gute vom Herrn. So verhält es sich mit allem übrigen, was Erkenntnisse oder Lehren oder im allgemeinen Wahrheiten heißt.

Es wird gesagt, daß den Erkenntnissen das Gute vom Herrn eingepflanzt werden könne, sodann daß das Wahre das Aufnahmegefäß (recipiens) des Guten sei; wer aber keine andere Vorstellung von den Erkenntnissen wie auch von den Wahrheiten hat, als daß es eben abgezogene Begriffe (res abstracta) seien – eine Vorstellung, wie sie die meisten auch von den Gedanken haben – der kann gar nicht begreifen, was es heißt, daß den Erkenntnissen das Gute eingepflanzt werde, und daß das Wahre das Aufnahmegefäß des Guten sei; aber man muß wissen, daß die Erkenntnisse und Wahrheiten ebensowenig abstrakte Begriffe von den reinsten Substanzen sind, die dem inwendigeren Menschen oder seinem Geist angehören, wie das Gesicht abstrahiert ist von seinem Organ oder dem Auge oder das Gehör von seinem Organ oder dem Ohr. Es sind vielmehr reinere Substanzen, die wirklich (reales) sind, und aus denen sie existieren (existunt) und deren Veränderungen, die sie in Beziehung auf die durch den Einfluß des Lebens vom Herrn beseelte und modifizierte Form erfahren, jenes darstellen; und die Übereinstimmungen und Harmonien derselben nacheinander oder zu gleicher Zeit sind es, die anregen und dasjenige bewirken, was schön, lieblich und angenehm genannt wird.

Die Geister selbst sind Gestalten, d.h. sie bestehen aus zusammenhängenden Formen ebenso wie die Menschen, aber aus reineren und für das leibliche Gesicht oder Auge nicht sichtbaren. Weil aber diese Formen oder Substanzen dem leiblichen Auge nicht sichtbar sind, so weiß der Mensch heutzutage nichts anders, als daß die Erkenntnisse und Gedanken abgezogene Begriffe seien (res abstracta); daher kommt auch der Wahnsinn unseres Zeitalters, daß man nicht glaubt, man habe in sich einen Geist, der nach dem Tod des Leibes leben wird, da doch jener eine viel realere Substanz ist als die materielle Substanz seines Leibes; ja, wenn du es glauben willst, der Geist ist nach der Lösung vom Leiblichen eben jener gereinigte Leib, von dem mehrere sagen, daß sie einen solchen bekommen werden zur Zeit des Letzten Gerichts, wo sie erst auferstehen werden, wie sie glauben.

Daß die Geister oder, was gleich, die Seelen, mit einem Leib ausgestaltet sind, einander wie am hellen Tage sehen, unter sich reden, einander hören und ein viel feineres Gefühl haben als während sie im Leib oder in der Welt waren, kann aus demjenigen, was aus der Erfahrung so reichlich berichtet wurde, offenbar erhellen.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.