Wahre Christliche Religion # 263
263. Nur wenige verstehen, in welcher Weise der Herr „das Wort“ ist. Gewöhnlich denkt man dabei bloß daran, dass der Herr durch das Wort die Menschen erleuchtet und belehrt. Aber deswegen kann er nicht „das Wort“ genannt werden. Man denke aber daran, dass jeder Mensch identisch ist mit seiner besonderen Art von Willen und Verstand, und dass er sich eben dadurch von den anderen unterscheidet. Da nun der Wille dazu geschaffen ist, die Liebe und damit auch alles Gute, das zu dieser Liebe gehört, aufzunehmen, der Verstand aber die Weisheit und so auch alles Wahre, das zu dieser Weisheit gehört, so folgt, dass jeder Mensch identisch ist mit seiner Liebe und seiner Weisheit oder – was auf dasselbe hinausläuft – seinem Guten und Wahren. Denn aus keinem anderen Grund ist der Mensch Mensch und nichts anderes ist in ihm Mensch. Was nun den Herrn betrifft, ist er die Liebe und Weisheit, also das Gute und Wahre an sich, und er ist es dadurch geworden, dass er alles Gute und Wahre im Wort erfüllt hat. Wer nämlich nichts denkt und redet als das Wahre, der wird schließlich selbst zu diesem Wahren. Und wer nichts will und tut als das Gute, der wird am Ende selbst zu diesem Guten. Der Herr aber wurde zum Guten und Wahren selbst, weil er alles göttliche Wahre und Gute im Wort erfüllt hat, und zwar sowohl im natürlichen als auch im geistigen Sinn. In dieser Weise also ist der Herr das Wort.
Johannes 12:34
34
Da antwortete ihm das Volk: Wir haben gehört im Gesetz, daß Christus ewiglich bleibe; und wie sagst du denn: "Des Menschen Sohn muß erhöht werden"? Wer ist dieser Menschensohn?