Bible

 

3 Mose 5

Studie

   

1 Wenn eine SeeLE sündigen würde, daß er einen Fluch höret, und er des Zeuge ist, oder gesehen oder erfahren hat und nicht angesagt, der ist einer Missetat schuldig.

2 Oder wenn eine SeeLE etwas Unreines anrühret, es sei ein Aas eines unreinen Tieres oder Viehes oder Gewürmes, und wüßte es nicht, der ist unrein und hat sich verschuldet.

3 Oder wenn er einen unreinen Menschen anrühret, in waserlei Unreinigkeit der Mensch unrein werden kann, und wüßte es nicht, und wird's inne, der hat sich verschuldet.

4 Oder wenn eine SeeLE schwöret, daß ihm aus dem Munde entfähret, Schaden oder Gutes zu tun (wie denn einem Menschen ein Schwur entfahren mag, ehe er's bedacht), und wird's inne, der hat sich an der einem verschuldet.

5 Wenn es nun geschiehet, daß er sich der eines verschuldet und erkennet sich, daß er daran gesündigt hat,

6 so soll er für seine Schuld dieser seiner Sünde, die er getan hat, dem HERRN bringen von der Herde eine Schaf oder Ziegenmutter zum Sündopfer; so soll ihm der Priester seine Sünde versöhnen.

7 Vermag er aber nicht ein Schaf, so bringe er dem HERRN für seine Schuld, die er getan hat, zwo Turteltauben oder zwo junge Tauben, die erste zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer.

8 Und bringe sie dem Priester. Der soll die erste zum Sündopfer machen und ihr den Kopf abkneipen hinter dem Genick, und nicht abbrechen.

9 Und sprenge mit dem Blut des Sündopfers an die Seite des Altars und lasse das übrige Blut ausbluten an des Altars Boden. Das ist das Sündopfer.

10 Die andere aber soll er zum Brandopfer machen nach seinem Recht. Und soll also der Priester ihm seine Sünde versöhnen, die er getan hat; so wird's ihm vergeben.

11 Vermag er aber nicht zwo Turteltauben oder zwo junge Tauben, so bringe er für seine Sünde sein Opfer, einen zehnten Teil Epha Semmelmehl zum Sündopfer. Er soll aber kein Öl drauf legen noch Weihrauch drauf tun: denn es ist ein Sündopfer.

12 Und soll's zum Priester bringen. Der Priester aber soll eine Handvoll davon nehmen zum Gedächtnis und anzünden auf dem Altar zum Feuer dem HERRN. Das ist ein Sündopfer.

13 Und der Priester soll also seine Sünde, die er getan hat, ihm versöhnen, so wird's ihm vergeben. Und soll des Priesters sein, wie ein Speisopfer.

14 Und der HERR redete mit Mose und sprach:

15 Wenn sich eine SeeLE vergreift, daß sie es versiehet, und sich versündiget an dem, das dem HERRN geweihet ist, soll sie ihr Schuldopfer dem HERRN bringen, einen Widder ohne Wandel von der Herde, der zween Sekel Silbers wert sei nach dem Sekel des Heiligtums, zum Schuldopfer.

16 Dazu, was er gesündiget hat an dem Geweiheten, soll er wiedergeben und das fünfte Teil darüber geben, und soll's dem Priester geben; der soll ihn versöhnen mit dem Widder des Schuldopfers, so wird's ihm vergeben.

17 Wenn eine SeeLE sündiget und tut wider irgend ein Gebot des HERRN, das sie nicht tun sollte, und hat es nicht gewußt, die hat sich verschuldet und ist einer Missetat schuldig.

18 Und soll bringen einen Widder von der Herde ohne Wandel, der eines Schuldopfers wert ist, zum Priester; der soll ihm seine Unwissenheit versöhnen, die er getan hat und wußte es nicht; so wird's ihm vergeben.

19 Das ist das Schuldopfer, das er dem HERRN verfallen ist.

   

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Himmlische Geheimnisse # 10130

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10130. „Ein jeder, der den Altar berührt, soll geheiligt sein“,

2. Mose 29:37, bedeutet, jeder, der das Göttliche des Herrn aufnimmt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von berühren, insofern es die Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet, worüber folgen wird; aus der Bedeutung des Altares, insofern er den Herrn vorbildet in Ansehung des Guten der Liebe, hier im Himmel und in der Kirche, wovon Nr. 10129; und aus der Bedeutung von geheiligt werden, insofern es bezeichnet, das Göttliche des Herrn aufnehmen, worüber Nr. 10128. Daß das Berühren die Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bedeutet, kommt daher, daß das Innere des Menschen sich durch das Äußere kundgibt, besonders durch das Gefühl (Berührung, tactus), und so dem anderen sich mitteilt und sich überträgt auf den anderen; und in dem Maß wie der Wille des anderen übereinstimmt und eins damit bildet, aufgenommen wird. Ob man sagt Wille oder Liebe, ist dasselbe, denn was Sache der Liebe des Menschen ist, das ist auch Sache seines Willens.

Hieraus folgt auch, daß das Innere des Menschen, was seiner Liebe und seinem Denken daraus angehört, sich kundgibt durch die Berührung und so sich einem anderen mitteilt und sich auf ihn überträgt; und in dem Maße wie der andere die Person liebt oder die Sachen, welche die Person redet oder tut, auch aufgenommen wird.

Dies zeigt sich besonders im anderen Leben, denn dort handeln alle aus dem Herzen, d.h. aus dem Willen oder der Liebe, und es ist nicht erlaubt, äußerlich beim Handeln Gebärden anzunehmen, die von jenen losgetrennt, (also verschieden) sind oder mit heuchlerischem Munde zu reden, getrennt von den Gedanken des Herzens. Hierdurch zeigt sich klar, wie das Innere sich dem anderen mitteilt und sich auf den anderen durch Berührung überträgt; und wie der andere es seiner Liebe gemäß aufnimmt. Der Wille oder die Liebe eines jeden bildet dort den ganzen Menschen, und die Lebenssphäre fließt von dieser (Liebe) aus wie ein Hauch oder Dunst und umgibt ihn und gestaltet gleichsam ihn selbst um ihn her, beinahe so, wie die Ausströmung (der Dünste) um die Pflanzen in der Welt, die sogar in einiger Entfernung durch Gerüche wahrgenommen wird, so auch um die Tiere, was vorzüglich bei einem scharfspürigen Hund deutlich zu bemerken ist. Eine solche Ausströmung dringt auch aus einem jeden Menschen hervor, was gleichfalls aus vielfacher Erfahrung bekannt ist. Wenn aber der Mensch seinen Körper ablegt und zum Geist oder Engel wird, dann ist seine Ausströmung oder Ausdünstung nicht mehr materiell wie in der Welt, sondern eine geistige, die aus seiner Liebe hervorfließt. Diese bildet dann eine Sphäre um ihn, die macht, daß schon in einiger Entfernung von anderen wahrgenommen wird, wie er beschaffen ist. Über diese Sphäre sehe man, was in den Nr. 9606 angeführten Stellen gezeigt worden ist.

Weil diese Sphäre sich dem anderen mitteilt, und auf diesen übertragen wird und von dem anderen seiner Liebe gemäß aufgenommen wird, so entsteht daraus vieles Wunderbare, was dem Menschen in der Welt unbekannt ist; nämlich:

1.

Alle Gegenwart findet statt nach der Ähnlichkeit der Liebesarten und alle Entfernung nach der Unähnlichkeit derselben.

2.

Alle werden ihrer Liebe gemäß zusammengesellt; die in der Liebe zum Herrn vom Herrn sind, werden im innersten Himmel zusammengesellt, die in der Liebe zum Nächsten vom Herrn sind, im mittleren Himmel; die im Gehorsam des Glaubens, d.h. die das Wahre um des Wahren willen tun, im letzten Himmel; die aber in der Liebe zu sich und zur Welt sind, d.h. das, was sie tun, um ihretwillen und um weltlicher Zwecke willen tun, werden in der Hölle zusammengesellt.

3.

Alle wenden ihre Augen zu denen hin, die sie lieben: die den Herrn lieben, wenden ihre Augen zum Herrn als Sonne; die den Nächsten lieben durch den Herrn, wenden ihre Augen zum Herrn als Mond; ebenso die, welche das Wahre um des Wahren willen tun. Über den Herrn als Sonne und als Mond sehe man, was Nr. 1521, 1529, 1530, 1531, 3636, 3643, 4060, 4321 E, 5097, 5377, 7078, 7083, 7171, 8644, 8812 gezeigt worden ist; und was wunderbar ist,

wohin oder nach welcher Himmelsgegend sie sich auch wenden, immer sehen sie den Herrn vor sich. Das Entgegengesetzte tritt bei denen ein, die in der Hölle sind: je mehr sie hier in der Selbst- und Weltliebe sind, desto mehr wenden sie sich vom Herrn ab und haben Ihn im Rücken; und dies, wohin oder nach welcher Seite sie sich auch wenden mögen.

4. Wenn ein Engel des Himmels seinen Blick auf andere richtet, dann teilt sich sein Inneres ihnen mit und wird auf sie übertragen, je nach dem Maße und der Beschaffenheit seiner Liebe und wird von ihnen je nach der Beschaffenheit und dem Maße ihrer Liebe aufgenommen. Deshalb entsteht Freude und Wonne, wenn ein Engel des Himmels seinen Blick auf Gute richtet, Schmerz und Qual aber, wenn er ihn auf Böse richtet.

Durch die Berührung mit der Hand wird aber gleichfalls Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet, weil das Tätige des ganzen Körpers sich in die Arme und Hände zusammendrängt und das Innere durch das Äußere im Worte ausgedrückt wird. Daher kommt es, daß durch die Arme, durch die Hände und besonders durch die Rechte eine Macht bezeichnet wird; man sehe, was Nr. 10019 angeführt wurde, und Nr. 10023, 10076; und daher wird durch die Hand alles, was bei dem Menschen ist, bezeichnet, somit der ganze Mensch, insofern er tätig ist; man sehe das Nr. 10019 Angeführte.

Außerdem ist es auch der gelehrten Welt bekannt, daß alle äußeren Sinne, nämlich das Gesicht, das Gehör, der Geschmack und der Geruch, sich auf den Tastsinn (oder Gefühlssinn) beziehen und besondere Arten des Gefühls sind.

Daß durch das Berühren eine Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet wird, erhellt aus mehreren Stellen im Worte, von denen ich nur folgendes hervorheben will:

2.

Mose 30:26-29: „Salbe das Versammlungszelt und die Bundeslade und den Tisch und alle seine Geräte und den Leuchter und seine Gerät, und den Rauchaltar und den Brandopferaltar und alle seine Geräte und das Becken und sein Gestell, und heilige sie, damit sie hochheilig seien; jeder, der sie berührt, soll geheiligt werden“.

3.

Mose 6:11, 20: „Alles, was das vom Speisopfer Übriggebliebene berührt und das Übriggebliebene vom Fleisch der Schlachtopfer, das Aharon und seinen Söhnen gehört, soll geheiligt sein“.

Daniel 10:10, 16, 18: „Ein Engel berührte Daniel und brachte ihn wieder in seine Stellung und half ihm auf sein Knie; und er berührte seine Lippen und öffnete seinen Mund; und dann berührte er ihn wieder und stärkte ihn“.

Jesaja 6:7: „Einer der Seraphe berührte mit einer glühenden Kohle meinen Mund, und sprach: Siehe, dies berührt deine Lippen, darum ist deine Missetat von dir gewichen und deine Sünde versöhnt“.

Jeremia 1:9: „Jehovah streckte Seine Hand aus und berührte meinen Mund und sprach: Ich lege Meine Worte in deinen Mund“.

Matthaeus 8:3: „Jesus streckte seine Hand aus gegen den Aussätzigen, berührte ihn und sprach: Ich will (es tun), sei gereinigt; und alsbald ward er rein von seinem Aussatze“.

Matthaeus 8:14, 15: „Jesus sah die Schwiegermutter des Petrus, die an einem Fieber darnieder lag; und Er ergriff ihre Hand, und das Fieber verließ sie“.

Matthaeus 9:29, 30: „Jesus berührte die Augen der Blinden, und es wurden ihre Augen geöffnet“.

Matthaeus 20:34: „Jesus berührte die Augen der beiden Blinden, und sogleich erhielten sie ihr Gesicht wieder“.

Lukas 22:51: „Jesus berührte das Ohr des Tauben und heilte ihn“.

Markus 6:56; Matthaeus 14:36: „Sie brachten (viele), die sich übel befanden zu Jesu, damit sie nur den Saum Seines Kleides anrühren konnten, und alle, die denselben anrührten, wurden gesund“.

Lukas 8:44-48: „Ein Weib, das am Blutflusse litt, berührte den Saum des Kleides Jesu; und sogleich stand der Blutfluß still; Jesus sprach: Wer ist es, der Mich berührt hat? Es hat Mich jemand berührt; Ich fühle, daß eine Kraft von Mir ausgegangen ist“.

Markus 10:13, 16: „Sie brachten kleine Kinder zu Jesu, damit Er sie berührte; und Er nahm sie auf Seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie“.

Hieraus erhellt, daß durch das Berühren eine Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet wird.

Ebenso ist es, wo von unreinen Dingen die Rede ist, durch die im inneren Sinn Böses und Falsches verstanden wird, das aus den Höllen stammt, wie:

4. Mose 19:11, 13, 16, 21, 22: „Wer einen Toten anrührt, irgendeine Leiche eines Menschen, der soll unrein sein sieben Tage. Jeder, der einen Toten anrührt, die Leiche irgendeines verstorbenen Menschen und sich nicht entsündigt, der verunreinigt die Wohnung Jehovahs; darum soll diese Seele ausgerottet werden aus Israel. Jeder, der auf dem Felde einen mit dem Schwerte Ermordeten oder einen Toten oder die Gebeine eines Menschen oder ein Grab anrührt, der soll unrein sein sieben Tage. Wer das Wasser der Reinigung anrührt, soll unrein sein bis zum Abend. Alles, was ein Unreines anrührt, soll unrein sein, und die Seele, die ihn berührt, soll unrein sein bis auf den Abend“.

3. Mose 11:31-36: „Wer unreine Tiere anrührt oder unreines Gewürm, soll unrein sein bis auf den Abend; alles, worauf es fällt, soll unrein sein, sei es ein hölzernes Gefäß (oder) Kleider, Wasser, irdene Gefäße, Speise, Trank, Ofen, Quelle, Zisterne, Wasserbehälter, sie sollen unrein sein“. Ebenso 3 Mose 5:2, 3; 7:21. 3. Mose Kap. 15: „Wer an einem Fluß leidet, ist unrein; und auch jeder Mann, der sein Bett anrührt, wer sich auf ein Gerät setzt, auf dem jener gesessen, wer das Fleisch desselben berührt oder seine Kleider; wenn der am Fluß Leidende einen Reinen anspuckt, der Wagen, auf dem er fährt, das irdene Gefäß, das hölzerne Gefäß, es soll unrein sein“.

3. Mose 22:4: „Wer einen Aussätzigen anrührt“.

3. Mose 11:37, 38: „Wenn Aas auf irgendeinen Samen fällt, den man aussäet, so soll er rein sein, wenn man aber Wasser auf den Samen gegossen hat, und es fällt Aas auf ihn, so soll er unrein sein“.

Durch diese unreinen Dinge werden verschiedene Arten von Bösem und Falschem, das aus der Hölle stammt und deren Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet; die einzelnen unreinen Dinge bedeuten etwas Böses im besonderen; denn das Böse ist es, was den Menschen unrein macht, weil es seine Seele befleckt. Von den bösen Geistern und Genien strömt auch wirklich das Böse ihres Herzens aus und steckt je nach den Beredungen des Bösen die Gegenwärtigen an; diese Ansteckung ist es, die durch die Berührung unreiner Dinge bezeichnet wird.

1. Mose 3:3: „Von der Frucht des Baumes, der inmitten des Gar-tens ist, sollt ihr nicht essen; rühret ihn nicht an, damit ihr nicht sterbet“.

1. Mose 32:25: „Als der Engel, der mit Jakob rang, sah, daß er ihn nicht bezwang, berührte er die Höhlung (Pfanne) seiner Hüfte, und dieselbe wurde verrenkt“.

4. Mose 16:26: „Mose sprach, sie sollten nichts berühren von dem, was dem Korah, Dathan und Abiram gehörte, damit sie nicht verzehrt würden wegen aller ihrer Sünden“.

Jesaja 52:11: „Entfernt euch, entfernt euch, rühret keinen Unreinen an, ziehet fort aus ihrer Mitte! Reinigt euch, die ihr traget die Gefäße Jehovahs“.

Klagelieder 4:14, 15: „Sie irrten wie Blinde auf den Straßen umher; sie sind besudelt mit Blut, daß man nicht berühren kann ihre Kleider. Weichet zurück, er ist unrein, ruft man (den Leuten) zu; weichet zurück, rühret ihn nicht an!“.

Haggai 2:12-14: „Siehe, wenn ein Mann heiliges Fleisch (vom Opfer) in einem Zipfel seines Kleides trüge, und er berührte mit dem Zipfel sein Brot oder Wein oder Öl oder irgendwelche Speise; würde es geheiligt werden? Wenn aber ein von einer Leiche Unreiner dasselbe berührte, würde es unrein werden?“.

Hosea 4:2, 3: „Falsch schwören, Lügen und Morden (ist bei ihnen) und Stehlen und Ehebrechen; sie treiben Raub und Blutschuld rührt an Blutschuld, deswegen trauert das Land“.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 4060

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4060. Daß somit durch jene Worte, die oben angeführt wurden, der damalige Zustand der Kirche in betreff des Guten, d.h. in betreff der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und der Liebe zum Herrn bezeichnet werde, erhellt aus dem inneren Sinn jener Worte, der fol-gender ist:

„Alsbald aber nach der Trübsal jener Tage“ bezeichnet den Zustand der Kirche in betreff des Wahren, welches Sache des Glaubens ist, wovon im vorhergehenden gehandelt wird. Die Abödung des Wahren wird hie und da im Worte Trübsal genannt. Daß Tage Zustände bezeichnen, sehe man Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785. Hieraus erhellt, daß durch jene Worte bezeichnet wird, es werde sodann kein Glaube mehr und auch keine Liebtätigkeit sein; denn der Glaube führt zur Liebtätigkeit, weil er lehrt, was Liebtätigkeit ist, und die Liebtätigkeit empfängt ihre Beschaffenheit aus den Wahrheiten, die Sache des Glaubens sind. Die Wahrheiten des Glaubens dagegen empfangen ihr Wesen und ihr Leben aus der Liebtätigkeit, wie in den vorhergehenden Teilen öfters gezeigt worden ist.

„Die Sonne wird verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben“ bedeutet die Liebe zum Herrn, welche die Sonne ist, und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, die der Mond ist, werden verdunkelt und keinen Schein geben bedeutet, daß sie nicht erscheinen, somit daß sie verschwinden werden. Daß die Sonne das Himmlische der Liebe sei und der Mond das Geistige der Liebe, d.h., daß die Sonne die Liebe zum Herrn bezeichne und der Mond die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, die durch den Glauben entsteht. Man sehe hierüber Nr. 1053, 1529, 1530, 2120, 2441, 2495. Die Ursache dieser Bedeutung der Sonne und des Mondes ist, weil der Herr im anderen Leben als Sonne im Himmel denen erscheint, die in der Liebe zu Ihm sind und Himmlische genannt werden und als Mond denen, die in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind und Geistige genannt werden, man sehe Nr. 1053, 1521, 1529, 1530, 1531, 3636, 3643. Die Sonne und der Mond in den Himmeln oder der Herr wird niemals verdunkelt noch verliert Er sein Licht, sondern leuchtet fortwährend, somit wird auch die Liebe zu Ihm nicht verdunkelt bei den Himmlischen und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten bei den Geistigen in den Himmeln, auch nicht auf den Weltkörpern bei denen, bei welchen jene Engel sind, d.h. bei denen, die in der Liebe und in der Liebtätigkeit sind; aber bei denen, die in keiner Liebe und Liebtätigkeit sind, sondern nur in Liebe zu sich und zur Welt und daher in Haß und Rachbegierde, bringen die Menschen sich selbst in jene Verdunklung. Es verhält sich damit wie mit der Sonne in der Welt: die Sonne leuchtet beständig, aber wenn Wolken sich dazwischenlagern, erscheint sie nicht; man sehe Nr. 2441. „Und die Sterne werden vom Himmel fallen“ bedeutet, daß die Erkenntnisse des Guten und Wahren untergehen werden. Im Worte wird durch Sterne, wo sie genannt werden, nichts anderes bezeichnet: Nr. 1808, 2849. „Und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden“ bedeutet die Grundlagen der Kirche, von denen es heißt, sie werden sehr bewegt und erschüttert werden, wenn jene untergehen; denn die Kirche auf den Weltkörpern (terris) ist die Grundlage des Himmels, weil der Einfluß des Guten und Wahren durch die Himmel vom Herrn in dem Guten und Wahren, das bei den Menschen der Kirche ist, zuletzt ausläuft. Wenn daher der Mensch der Kirche in einem so verkehrten Zustand ist, daß er keinen Einfluß des Guten und des Wahren mehr zuläßt, dann wird gesagt, die Kräfte der Himmel werden erschüttert. Deswegen sorgt der Herr stets dafür, daß etwas von der Kirche übrig bleibe, und daß wenn die alte Kirche untergeht eine neue errichtet werde.

„Und alsdann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen“ bedeutet die Erscheinung des göttlich Wahren alsdann. Zeichen bedeutet Erscheinung. Der Menschensohn ist der Herr in betreff des göttlich Wahren, man sehe Nr. 2803, 2813, 3704. Diese Erscheinung oder dieses Zeichen ist es, wonach die Jünger fragten, als sie zum Herrn sprachen: „Sage uns, wann wird das geschehen, und vor allem, welches wird das Zeichen sein Deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitlaufs?“: Matthaeus 24:3; denn sie wußten aus dem Worte, daß wenn der Zeitlauf vollendet sei, der Herr kommen werde, auch wußten sie vom Herrn, daß Er noch einmal kommen werde, und sie verstanden darunter, daß der Herr aufs neue in die Welt kommen werde, nicht wissend, daß der Herr so oft gekommen sei, als eine Kirche verwüstet wurde; zwar nicht in Person, wie damals, als Er das Menschliche durch die Geburt annahm und göttlich machte, sondern teils durch offenbare Erscheinungen von der Art, wie Er dem Abraham in Mamre, Mose im Busch, dem Volke Israel auf dem Berge Sinai und dem Josua erschien, als dieser in das Land Kanaan eindrang; teils durch weniger offenbare (Erscheinungen), wie z.B. durch Inspirationen, durch die das Wort geschrieben wurde, und hernach vermittelst des Wortes; denn im Worte ist der Herr gegenwärtig. Alles nämlich im Worte ist von Ihm und über Ihn, wie aus dem erhellen kann, was häufig bisher gezeigt worden ist. Diese Erscheinung ist es, die hier durch das Zeichen des Menschensohnes bezeichnet und wovon in diesem Vers gehandelt wird.

„Und dann werden wehklagen alle Stämme der Erde“ bedeutet, daß alle in Schmerzen sein werden, die im Guten der Liebe und im Wahren des Glaubens sich befinden. Daß Wehklagen dies bedeutet, sehe man bei Sacharja 12:10-14; und daß alle Stämme alles Gute und Wahre oder alles der Liebe und dem Glauben Angehörige bedeuten: Nr. 3858, 3926, demzufolge auch diejenigen, die darinnen sind; sie heißen Stämme des Landes, weil darunter diejenigen verstanden werden, die innerhalb der Kirche sind. Daß das Land die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1733, 1850, 2117, 2928, 3355. „Und werden kommen sehen den Menschensohn in den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit“ bedeutet, daß alsdann das Wort enthüllt werden soll in Ansehung seines inneren Sinnes, in dem der Herr ist. Der Sohn des Menschen ist das göttlich Wahre, das im Worte ist: Nr. 2803, 2813, 3704; Wolke bedeutet den Buchstabensinn; Macht wird ausgesagt vom Guten und Herrlichkeit vom Wahren, das in demselben ist. Daß diese Dinge bezeichnet werden durch „den Menschensohn kommen sehen in den Wolken der Himmel“, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18. Diese Ankunft des Herrn ist es, die hier verstanden wird, nicht aber, daß Er in den Wolken erscheinen werde gemäß dem Buchstaben. Das Folgende handelt von der Einsetzung einer neuen Kirche, die gebildet wird, wenn die alte verwüstet und verworfen ist. “Und Er wird Seine Engel aussenden mit lautem Posaunenschall“ bedeutet die Erwählung, nicht durch sichtbare Engel, noch weniger durch Posaunen und großen Schall, sondern durch den Einfluß des heiligen Guten und des heiligen Wahren vom Herrn durch die Engel. Weshalb durch Engel im Worte etwas vom Herrn bezeichnet wird, sehe man Nr. 1925, 2821, 3039; hier wird das bezeichnet, was aus dem Herrn ist und vom Herrn handelt. Durch Posaunen und großen Schall wird bezeichnet die frohe Botschaft, wie auch sonst im Worte.

„Und sie werden Seine Auserwählten versammeln von den vier Winden und von dem einen Ende der Himmel bis zu dem anderen“ bedeutet die Herstellung einer neuen Kirche. Die Auserwählten sind die, welche im Guten der Liebe und des Glaubens sind: Nr. 3755, 3900; die vier Winde, aus denen sie versammelt werden, bezeichnen alle Zustände des Guten und des Wahren: Nr. 3708; das eine Ende der Himmel bis zu dem anderen Ende, bedeutet das Innere und Äußere der Kirche.

Daß ist es nun, was durch jene Worte des Herrn bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.