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3 Mose 16:18

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18 Und wenn er herausgehet zum Altar, der vor dem HERRN stehet, soll er ihn versöhnen und soll des Bluts vom Farren und des Bluts vom Bock nehmen und auf des Altars Hörner umher tun.

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Himmlische Geheimnisse # 10042

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10042. „Und nimm den einen Widder“, 2 Mose 29:15, bedeutet das Gute der Unschuld im inneren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Widders, der das Gute der Unschuld und Liebtätigkeit im inneren Menschen bezeichnet, worüber folgt.

Weil in diesem Kapitel von den Schlachtopfern und den Brandopfern von Widdern und Lämmern die Rede ist, so soll gesagt werden, was im allgemeinen durch die Tiere, die bei den Brandopfern und Schlachtopfern dargebracht wurden, bezeichnet wird:

Diese Tiere waren Rinder, junge Stiere, Böcke, Widder, Ziegen und Ziegenböcke, wie auch Lämmer und junge Ziegen. Wer nicht weiß, was diese Tiere bedeuten, kann durchaus nicht erkennen, was die Schlachtopfer und Brandopfer von ihnen im besonderen bedeuten. Man muß aber wissen, daß alle Tiere, die auf Erden sind, solche Dinge bedeuten, die im Menschen sind, und die sich im allgemeinen auf die Neigungen seines Willens beziehen und auf die Gedanken seines Verstandes, somit auf das Gute und auf das Wahre; denn das Gute ist Sache des Willens und das Wahre ist Sache des Verstandes. Und weil sie sich auf das Gute und das Wahre beziehen, so beziehen sie sich auch auf die Liebe und auf den Glauben; denn alles, was Sache der Liebe ist, heißt Gutes, und alles, was Sache des Glaubens ist, heißt Wahres.

Daß diese Tiere von verschiedener Art solches bedeuten, kommt von den Vorbildungen im anderen Leben her. Dort erscheinen Tiere von vielen Arten und unzähligen Gattungen. Solche Tiere bilden dort die ganz genau nach dem Leben hervortretenden Erscheinungen (Scheinbarkeiten), die den Neigungen und Gedanken entsprechen, die in den Geistern und Engeln sind. Daß es so ist, kann man auch aus den prophetischen Gesichten erkennen, die hie und da im Worte erwähnt werden, denn alles, was von den Propheten gesehen wurde, ist solches, was auch vor den Engeln im Himmel erscheint.

Daher kommt es, daß im Worte so oft Tiere erwähnt werden und durch jedes derselben etwas bezeichnet wird, was sich auf solches bezieht, das bei dem Menschen ist, wovon oben. Der Mensch ist auch wirklich nichts anderes als ein Tier in Ansehung seines äußeren Menschen, aber er unterscheidet sich von demselben durch den inneren Menschen, durch den dieser (innere) oder jener (äußere) zum Himmel und zum Herrn erhoben werden, und dadurch Glauben und Liebe aufnehmen kann. Daher kommt es, daß Tiere zu den Schlachtopfern und Brandopfern genommen wurden. Wer dies nicht weiß, kann durchaus nicht begreifen, warum befohlen wurde, bald junge Stiere, Widder, Lämmer zu opfern, bald Ochsen, Ziegen und weibliche Lämmer, bald Böcke, Ziegenböcke und junge Ziegen; denn wozu wäre sonst dies alles geschehen?

Daß die Tiere im Wort das Gute und Böse beim Menschen bezeichnen, wie auch das Wahre und Falsche, sehe man Nr. 142, 143, 246, 714, 715, 776, 1823, 2179, 2180, 2781, 3218, 3519, 5198, 7523, 7872, 9090, und daß sie deshalb zu Schlachtopfern genommen wurden: Nr. 1823, 2180, 2805, 2807, 2830. Was aber die Schlachtopfer und Brandopfer von ihnen anbelangt, so muß man wissen:

I. daß der vorbildliche Gottesdienst bei dem jüdischen und israelitischen Volke hauptsächlich in Schlachtopfern und Brandopfern bestand;

II. daß die Schlachtopfer und Brandopfer im allgemeinen die Wiedergeburt des Menschen durch das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe vom Herrn bezeichneten und im höchsten Sinn die Verherrlichung des Göttlich-Menschlichen;

III. daß der ganze Gottesdienst durch Schlachtopfer und Brandopfer gemäß den verschiedenen Verhältnissen, und daher mit aller Mannigfaltigkeit vorgebildet wurde, und daß deshalb verschiedene Arten von Tieren zu den Opfern bestimmt waren.

Im einzelnen ist hierbei Folgendes zu bemerken:

I. Der vorbildliche Gottesdienst bestand bei dem jüdischen und israelitischen Volke hauptsächlich in Schlachtopfern und Brandopfern. Dies erhellt daraus, daß sie bei jeder Sünde und bei jeder Schuld angewendet wurden; dann auch bei jeder Heiligung und Einweihung und außerdem an jedem Tage, jedem Sabbath, jedem Neumond und an jedem Fest. Und daß daher der Altar hochheilig war. Der übrige Gottesdienst bei diesem Volk hing von diesen Opfern ab. Darum wird bei Daniel, wo von der Abschaffung des vorbildlichen Gottesdienstes gehandelt wird, gesagt: „Das Schlachtopfer und Speisopfer wird aufhören“: Daniel 9:27, und „das beständige Opfer wird entfernt werden“: Daniel 8:10-13; 11:31; 12:11. Durch das beständige Opfer wird im besonderen das täglich stattfindende Opfer bezeichnet und im allgemeinen der ganze Gottesdienst.

Man sehe jedoch, was hierüber schon früher nachgewiesen worden ist, daß nämlich die Opfer im allgemeinen den ganzen vorbildlichen Gottesdienst bezeichneten: Nr. 923, 2165, 6905, 8680, 8936; daß der Altar das hauptsächliche Vorbild des Herrn und daher des Gottesdienstes war: Nr. 2777, 2811, 8935, 9840, 9388, 9389, 9714, 9964; daß die Alten vor Eber nichts von Opfern wußten: Nr. 2180; daß von Eber an, also bei dem hebräischen Volk und daher bei den Nachkommen Jakobs, die Opfer eingeführt wurden, und warum: Nr. 1128, 1343, 2180, 2818; daß die Schlachtopfer nicht befohlen, sondern nur zugelassen wurden: Nr. 2180. II.a. Die Schlachtopfer und Brandopfer bezeichneten im allgemeinen die Wiedergeburt des Menschen durch das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn. Dies erhellt daraus, daß aller Gottesdienst sich bezieht auf die Reinigung vom Bösen und Falschen, auf die Einpflanzung des Wahren und Guten und auf die Verbindung desselben, also auf die Wiedergeburt; denn durch diese drei Stücke wird der Mensch wiedergeboren. Daher kommt es, daß die Schlachtopfer und Brandopfer für alle Sünde und für alle Verschuldung dargebracht wurden; und nach der Darbringung wird gesagt, die Schuld sei gesühnt und werde vergeben: 3 Mose 4:20, 26, 31, 35; 5:6, 10, 13, 16, 18, 26; 7:7; 10:17; 14:18, 19; 15:30, 31; 16:6, 24; 17:11. Die Vergebung der Sünden, die Versöhnung, die Begnadigung und die Erlösung sind auch nichts anderes als die Reinigung vom Bösen und Falschen, die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben, somit die Wiedergeburt: Nr. 9076, 9452, 9453, 9454, 9937, 9938. Der ganze Hergang (Verlauf) der Wiedergeburt wird auch beschrieben durch die einzelnen Gebräuche bei jedem Schlachtopfer und Brandopfer und zeigt sich deutlich, wenn die Vorbildungen durch den inneren Sinn enthüllt werden: Nr. 10022. II.b. Die Schlachtopfer und Brandopfer bezeichnen im höchsten Sinn die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn. Dies kommt daher, daß sich alle gottesdienstlichen Gebräuche, die bei dem israelitischen und jüdischen Volk angeordnet wurden, einzig und allein auf den Herrn beziehen; somit bezogen sich auf Ihn hauptsächlich die Schlacht- und Brandopfer, durch die im allgemeinen der ganze Gottesdienst vorgebildet wurde, wie oben gezeigt worden ist. Auch kommt die Wiedergeburt des Menschen nicht anderswoher als vom Herrn: Nr. 9486, 9487, 9506, 9715, 9809, 10019. Wo daher im Worte von der Wiedergeburt des Menschen gehandelt wird, da wird im höchsten Sinn auch von der Verherrlichung des Menschlichen im Herrn gehandelt; denn die Wiedergeburt des Menschen ist ein Abbild der Verherrlichung des Herrn: Nr. 3138, 3212, 3296, 3490, 4402, 5688. Das Menschliche verherrlichen heißt, es göttlich machen; aber den Menschen wiedergebären heißt, ihn himmlisch machen, damit in ihm das Göttliche des Herrn wohnen kann.

III. Der ganze Gottesdienst wurde durch Schlachtopfer und Brandopfer nach den verschiedenen Verhältnissen und daher mit aller Mannigfaltigkeit vorgebildet, und darum wurden verschiedene Arten von Tieren zu den Opfern bestimmt. Dies erhellt aus den verschiedenen Zwecken, für welche die Schlacht- und Brandopfer dargebracht wurden, nämlich für die aus Versehen begangenen Sünden, für die nicht aus Versehen begangenen Sünden, für jede Übertretung und Unreinheit, sowohl bei dem Priester als bei der ganzen Gemeinde, bei dem Fürsten und bei irgendeiner Person. Zur Reinigung vom Aussatz, zur Reinigung nach der Geburt, zur Einweihung des Altars, des Versammlungszeltes und alles dessen, was darin war, zur Reinigung ebenderselben Gegenstände, wenn Aharon einmal im Jahr einging in das Allerheiligste; zur Einweihung Aharons und seiner Söhne zum Priesteramte; zur Einsegnung der Nasiräer, und im allgemeinen bei den drei Festen, bei allen Neumonden und Sabbathen, und an jedem Tage, Morgens und gegen Abend, abgesehen von den Opfern bei Gelübden und von den freiwilligen Opfergaben.

Weil die Schlachtopfer und Brandopfer zu so verschiedenen Zwecken dienten und durch sie die verschiedenen Arten des Gottesdienstes vorgebildet wurden, darum waren auch die verschiedenen Arten der Tiere befohlen, die dazu genommen werden sollten, nämlich junge Stiere, Rinder und Böcke, Widder, Ziegen und Ziegenböcke, männliche Lämmer, weibliche Lämmer und junge Ziegen.

Durch die Schlacht- und Brandopfer von dem jungen Stier, Rind und Bock wurde die Reinigung und Wiedergeburt des äußeren oder natürlichen Menschen vorgebildet; durch die Opfer vom Widder, der Ziege und dem Ziegenbock wurde die Reinigung und Wiedergeburt des inneren oder geistigen Menschen vorgebildet; und durch die Opfer vom männlichen Lamm, dem weiblichen Lamm und der jungen Ziege wurde die Reinigung und Wiedergeburt des innersten oder himmlischen Menschen vorgebildet.

Daß es dreierlei gibt, was bei dem Menschen aufeinanderfolgt, das Himmlische, das Geistige und das Natürliche, sehe man Nr. 9992, 10005, 10017, und daß der Mensch wiedergeboren werden muß in betreff seines Inneren und seines Äußeren, um (wirklich) wiedergeboren zu sein, darüber sehe man, was Nr. 9325 angeführt wurde.

Was aber im besonderen durch das Schlacht- und Brandopfer vom Widder bezeichnet wird, von dem in diesem Kapitel gehandelt wird, erhellt aus den Stellen im Worte, wo die Schlachtopfer und Brandopfer vom Widder beschrieben werden, und wo des Widders Erwähnung geschieht. Aus diesen erhellt, daß durch den Widder das Gute des Unschuld und der Liebtätigkeit im inneren Menschen bezeichnet wird, und durch das Schlacht- und Brandopfer von demselben die Reinigung und Wiedergeburt des inneren Menschen, somit die Einpflanzung des Guten der Unschuld und die Liebtätigkeit in ihm. Daß dies durch den Widder bezeichnet wird, erhellt aus folgenden Stellen:

Jesaja 60:7: „Alle Herden Arabiens werden sich zu dir sammeln, die Widder Nebajoths werden dir dienen, sie werden zum Wohlgefallen emporsteigen auf Meinen Altar“: es wird hier vom Herrn, vom Himmel und von Seiner Kirche gehandelt. Die Herden der Schafe Arabiens bedeuten alles Gute des inneren Menschen und die Widder Nebajoths das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit in demselben. Daß die Herden der Schafe das Gute des inneren Menschen bedeuten, sehe man Nr. 8937, 9135; daß Arabien (das Innere) bedeutet, wo das Gute ist: Nr. 3268; daß Nebajoth diejenigen bezeichnet, die dort in demselben sind: Nr. 3268, 3686, 3688. Ezechiel 27:21: „Arabien und alle Fürsten Kedars, die Handelsleute deiner Hand durch Kleinvieh (pecora) und Widder und Böcke“: hier von Tyrus, durch das die Kirche bezeichnet wird, in der die Erkenntnisse des Guten und Wahren sind: Nr. 1201. Die Handelsleute sind diejenigen, welche dieselben haben und mitteilen: Nr. 2967, 4453; Kleinvieh bezeichnet das Gute der Liebe, die Widder das Gute der Liebtätigkeit und die Böcke das Gute des Glaubens.

Im Worte werden Schafherden (greges), Kleinvieh (pecora) und Herdenvieh (pecudes) genannt, die in der Grundsprache durch ihre Namen unterschieden werden. Durch Schafherden wird das Innere im allgemeinen bezeichnet, durch Kleinvieh ebendasselbe im besonderen und durch das Herdenvieh das Innerste im besonderen:

Jeremia 51:41: „Ich will sie hinabsteigen lassen wie das Herdenvieh (Schafe) zur Schlachtbank, wie die Widder nebst den Böcken“: durch Schafe, Widder und Böcke wird hier das gleiche bezeichnet.

Ezechiel 34:17: „So spricht der Herr Jehovih: Siehe, Ich will rich-ten zwischen dem Herdenvieh (zwischen Schaf und Schaf), und zwischen den Widdern und den Böcken“: zwischen Schaf und Schaf bedeutet zwischen denen, die im Inneren des Guten und Bösen sind; zwischen Widdern und zwischen Böcken bedeutet, zwischen denen, die in der Liebtätigkeit und daraus im Glauben sind, und zwischen denen, die in den Glaubenswahrheiten ohne Liebtätigkeit sind. Die Widder bedeuten hier das gleiche wie die Schafe, denn die Widder sind die männlichen Schafe. Daß die Schafe die bezeichnen, die in der Liebtätigkeit und daher im Glauben sind, sehe man Nr. 4169, 4809; und daß die Böcke diejenigen bedeuten, die in den Glaubenswahrheiten sind ohne Liebtätigkeit: Nr. 4169 E, 4769. Das gleiche wird durch Widder und Bock bezeichnet bei Dan. Kapitel 8, und das gleiche auch durch Schafe und Böcke bei Matthaeus 25:32. 3.

Mose 5:15, 18, 25: „Wenn eine Seele aus Irrtum gesündigt hat, soll sie als ihr Schuldopfer dem Jehovah einen Widder ohne Fehl von der Herde bringen“: durch die Schlachtopfer vom Widder wird die Reinigung des inneren Menschen bezeichnet und auch das Einpflanzen des Guten der Unschuld in demselben; denn die Sünde aus Irrtum ist eine Sünde aus Unwissenheit, der Unschuld innewohnt, und die Unschuld der Unwissenheit ist Sache des inneren Menschen.

4.

Mose 28:11, 15, 19, 22, 27: „An den Neumonden sollen sie zwei junge Stiere, einen Widder und sieben männliche Lämmer op-fern, und nachher einen Ziegenbock. Ebenso an den einzelnen Tagen des Passah und ebenso am Tage der Erstlinge“: dies war befohlen, damit die Reinigung des ganzen Menschen, sowohl des äußeren als auch des inneren und des innersten vorgebildet würde; durch das Schlacht- und Brandopfer vom jungen Stier die Reinigung des äußeren Menschen, durch das vom Widder die Reinigung des inneren, und durch das von den Lämmern die Reinigung des innersten; und weil die Reinigung, so wurde auch die Einpflanzung des Guten der Unschuld vorgebildet, denn der junge Stier bezeichnet das Gute der Unschuld im äußeren Menschen, der Widder dasselbe im inneren und das Lamm im innersten, wie oben gesagt worden ist. Das letzte unter diesen war der Bock, weil durch Bock das Glaubenswahre im äußersten Menschen bezeichnet wird, und das Glaubenswahre ist das Letzte in demselben: Nr. 9959.

Weil das Gute und Wahre beim Menschen in dieser Ordnung aufeinanderfolgt, darum waren auch die Gaben der Fürsten Israels, wenn der Altar und das Versammlungszelt gesalbt wurde, ein junger Stier, ein Widder und ein Lamm zum Brandopfer und ein Ziegenbock zum Schlachtopfer: 4 Mose 7:15-17, 21-23, 27-29, 33f.

Hieraus kann man nun ersehen, daß der Widder das Gute der Unschuld und der Liebtätigkeit im inneren Menschen bedeutet.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 2967

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2967. „Das bei dem Kaufmann gilt“, 1 Mose 23:16, daß dies bedeutet, angemessen ihrem Zustande, kann erhellen aus der Bedeutung des Kaufmannes, und daher dessen, was bei dem Kaufmann gilt. Kaufmann im Worte bezeichnet diejenigen, die Erkenntnisse des Guten und des Wahren haben und Kaufmannswaren diese Erkenntnisse selber. Daher bedeutet Silber, das bei dem Kaufmann gilt, so viel Wahres als aufgenommen werden kann, oder was dasselbe ist, dem Zustand und dem Vermögen eines jeden angemessen. Daß dieser Beisatz etwas Geheimnisvolles in sich schließt, kann jeder sehen.

Von der Bedeutung des Kaufmanns und der Kaufmannswaren wird folgen. Was aber die Sache selbst anbetrifft, so verhält es sich in folgender Weise:

Allen, die gebessert und wiedergeboren werden, wird Liebtätigkeit und Glaube vom Herrn gegeben, aber jedem nach seinem Vermögen und seinem Zustand. Denn das Böse und das Falsche, mit dem der Mensch von früher Kindheit an sich angefüllt, hindert, daß nicht der eine eine gleiche Gabe empfangen kann wie der andere. Jenes Böse und Falsche muß zuvor abgeödet werden, bevor der Mensch wiedergeboren werden kann. So viel himmlisches und geistiges Leben nach der Abödung übrigbleibt, in dem Maße kann es erleuchtet werden mit Wahrem und bereichert werden mit Gutem. Es sind die Überreste, d.h. das vom Herrn beim Menschen aufbehaltene Gute und Wahre, die dann das Leben empfangen.

Gutes und Wahres wird von früher Kindheit an bis zur Zeit der Umwandlung erworben; bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Dieses wird im Inneren eines jeden Menschen aufbewahrt und kann nicht hervorgebracht werden, bevor der äußere Mensch zur Entsprechung gebracht worden ist, was hauptsächlich durch Versuchungen und durch mehrere Arten von Abödung geschieht. Denn ehe das Körperliche, das jenem entgegen ist, nämlich die Liebe zu sich und zur Welt, zur Ruhe gebracht worden, kann das Himmlische und Geistige, das der Neigung zum Guten und Wahren angehört, nicht einfließen.

Dies ist die Ursache, daß jeder gebessert wird gemäß seinem Zustand und Vermögen, was auch der Herr lehrt im Gleichnisse von „dem Menschen, der über Land zog, seine Knechte rief und ihnen seine Güter übergab und dem einen fünf Talente gab, dem anderen aber zwei und dem dritten eines; jedem nach seiner Kraft. Der fünf Talente empfangen hatte, ging hin und handelte damit und erwarb andere fünf Talente, ebenso auch der, welcher zwei, auch er gewann andere zwei“: Matthaeus 25:14-17 und weiter.

Ferner auch von „den zehn Knechten, denen zehn Pfund gegeben wurden, um damit zu handeln“: Lukas 19:12, 13 und weiter.

Daß Kaufmann diejenigen bedeutet, die Erkenntnisse des Guten und Wahren haben und Kaufmannswaren jene Erkenntnisse selbst, erhellt aus den bei Matthäus und Lukas angeführten Stellen; dann auch aus diesem bei Ezechiel 27:3, 12, 13, 15-23: „Sprich zu Tyrus: die du wohnst über den Eingängen des Meeres, Handel treibst mit den Völkern auf vielen Inseln. Tharschisch, die Handeltreibende mit dir aus der Menge aller Güter; in Silber, in Eisen, in Zinn und Blei gaben sie deine Handelsgeschäfte. Javan, Thubal und Meschech, diese deine Handelsherrn, an Menschenseelen und ehernen Geschirren haben sie deinen Handelspreis. Die Söhne Dedans deine Handelsherrn; viele Inseln das Geschäft deiner Hand. Syrien handelte mit dir wegen der Menge deines Vermögens. Jehudah und das Land Israel, diese deine Händler in Weizen, Minnith und Pannag und Honig und Öl und Balsam haben sie gegeben (für) deinen Handel. Damaskus, deine Händlerin, in der Menge deiner Werke, aus der Menge aller Güter mit Wein von Chesbon und Wolle von Zachar. Und Dan und Javan haben Gesponnenes in deinen Kaufhandel gegeben Dedan, deine Händlerin in Kleidern der Freiheit zum Wagen (in vestibus libertatis ad currum). Arabien und alle Fürsten Kedar, diese Kaufleute deiner Hand, um Lämmer, Widder und Böcke handelten sie mit dir. Die Handelsherrn von Scheba und Raama handelten mit dir um das Vorzüglichste jedes Gewürzes. Charan und Channeh und Eden, Handelsherrn Schebas; Aschur, Kilmad handelten mit dir. Diese handelten mit dir mit dem Köstlichsten“: dieses von Tyrus. Daß durch sie Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet werden, sehe man Nr. 1201, und ist deutlich aus dem einzelnen. Die Handelswaren und Kaufwaren, ferner die Waren, die daselbst erwähnt sind, sind nichts anderes. Daher wird Tyrus die Wohnende über den Eingängen des Meeres genannt.

Daß Wasser Erkenntnisse sind und Meer die Sammlung derselben: Nr. 28; und wird Handeltreibende genannt mit den Völkern auf vielen Inseln, das ist bis zu denen, die entfernter im Gottesdienst sind. Daß Inseln entferntere Gottesdienste bedeuten: Nr. 1158; was Tharschisch: Nr. 1156; Silber, Eisen, Zinn und Blei, die daher kommen, sind die Wahrheiten in ihrer Ordnung bis zu den letzten, welche die sinnlichen sind. Was Silber Nr. 1551, 2048; was Eisen: 425, 426; was Javan, Thubal und Meschech: Nr. 1151, 1152, 1153, 1155. Menschenseelen und eherne Geschirre, welche daher, sind das, was dem natürlichen Leben angehört. Daß Seele ist das ganze Leben, welches vom Herrn: Nr. 1000, 1040, 1436, 1742; daß eherne Geschirre das natürlich Gute sind, welches jenes Leben aufnimmt: Nr. 425, 1551; was Dedan Nr. 1172; was Syrien Nr. 1232, 1234; daß Jehudah und das Land Israels handelten mit Weizen, Minnith und Pan-nag, Honig, Öl, Saft des Balsambaumes, bedeutet Himmlisches und Geistiges aus dem Worte; die übrigen Völker und ihre Kaufmannswaren, deren erwähnt wird, sind Gattungen und Arten des Wahren und des Guten, somit Erkenntnisse, die bei ihnen, die bezeichnet werden durch Tyrus.

Daß (es) Erkenntnisse sind, aus denen Weisheit und Einsicht (kommt), erhellt offenbar bei Ezechiel 28:2, 4-7, wo (es) so (heißt): „Menschensohn, sprich zum Fürsten von Tyrus: in deiner Weisheit und in deiner Einsicht hast du dir Vermögen gemacht und hast dir Gold und Silber zu deinen Schätzen gemacht. In der Menge deiner Weisheit, in deiner Hantierung hast du vermehrt dein Vermögen und erhoben dein Herz in deinem Reichtum; siehe, deswegen werde Ich über dich Fremde führen, Gewalttätige der Völker“: wo offenbar klar ist, daß Waren, mit denen gehandelt wurde, Erkenntnisse des Guten und Wahren sind, denn daher und nicht anderswoher kommt Weisheit und Einsicht. Weshalb gesagt wird: „in deiner Weisheit und in deiner Einsicht hast du dir Vermögen gemacht, und hast dir Gold und Silber zu deinen Schätzen gemacht“. Aber wenn die Erkenntnisse um der Selbstsucht willen da sind, um sich damit auszuzeichnen und entweder einen großen Namen oder Vermögen zu erlangen, dann haben sie kein Leben, und man wird ihrer ganz beraubt dadurch, daß man im Leben des Leibes Falsches für Wahres und Böses für Gutes ergreift, und im anderen Leben wird man dessen, was wahr ist, vollends beraubt. Daher kommt es, daß gesagt wird, weil dein Herz sich erhoben hat in deinem Reichtum, siehe, deswegen werde Ich führen Fremde über dich, das ist Falsches, und Gewalttätige der Völker, das ist Böses; und bei ebendemselben

Ezechiel 27:32-36: „Tyrus ist wie (sicut) vertilgt aus der Mitte des Meeres; da deine Handelschaften ausgingen aus den Meeren, hast du viele Völker ernährt in der Menge deiner Werke, und durch deine Kaufmannswaren hast du bereichert die Könige der Erde; jetzt bist du zerbrochen aus den Meeren, in den Tiefen der Gewässer; dein Kaufmannsgut und deine ganze Versammlung, in deiner Mitte sind sie gesunken: die Kaufleute unter den Völkern knirschen über dich“.

Jesaja 23:2, 3, 8: „Weissagung von Tyrus; es schweigen die Bewohner der Insel, die das Meer durchziehenden, Kaufleute zu Zidon erfüllten dich; und in den Gewässern Schichors, die Ernte des Flusses, sein Gewächs (erfüllte dich) und du warst der Markt der Völkerschaften; wer hat dies beratschlagt über Tyrus, die sich selbst krönt, deren Kaufleute Fürsten sind“: wo von der Verwüstung von Tyrus gehandelt wird.

Handelsgeschäfte und Waren werden gleicherweise von Babylon ausgesagt, das die entweihten Erkenntnisse des Guten sind und die verfälschten Erkenntnisse des Wahren; bei Offenbarung 18:3, 11,

15: „Babylon hat aus dem Zornwein ihrer Hurerei getränkt alle Völkerschaften, und die Könige der Erde haben mit ihr gehurt; und die Kaufleute der Erde sind von den Gütern ihrer Vergnügungen reich geworden; die Kaufleute der Erde werden weinen und trauern über sie, weil ihre Waren niemand mehr kauft; Waren von Gold und Silber und kostbarem Stein und Perlen und Byssus und Purpur und Seide und Scharlach usw. Die mit dergleichen gehandelt und reich geworden sind von ihr, werden von ferne stehen aus Frucht vor ihrer Qual, weinend und trauernd“: daß Babylon der Gottesdienst ist, dessen Äußeres heilig erscheint, dessen Inneres aber entweiht ist, sehe man Nr. 1182, 1283, 1295, 1304, 1306, 1326. Daraus ist klar, was seine Handelsgeschäfte und Waren (sind).

Daß es der Kaufmann ist, der sich Erkenntnisse des Guten und Wahren erwirbt und daher Einsicht und Weisheit, erhellt aus den Worten des Herrn bei Matthaeus 13:45, 46: „Das Reich der Himmel ist einem Kaufmann gleich, der schöne Perlen suchte, und als er eine kostbare Perle gefunden, hinging und alles, was er hatte, verkaufte und selbige kaufte“: die schöne Perle ist die Liebe (charitas) oder das Gute des Glaubens.

Daß alle Erkenntnisse des Guten und des Wahren vom Herrn sind, bei Jesaja 45:14: „So hat Jehovah gesprochen: Die Arbeit Ägyptens und der Handel des Kusch und der Sabäer, der Männer von großem Wuchse, werden auf dich übergehen und werden dein sein; sie werden hinter dir hergehen, in Banden einhergehen und vor dir sich beugen, zu dir flehen; nur bloß in dir ist Gott und kein Gott außerdem“: wo vom Göttlich-Menschlichen des Herrn.

Hieraus kann nun erhellen, was handeln ist oder kaufen und verkaufen, nämlich Erkenntnisse des Guten und des Wahren erwerben und durch sie das Gute selbst.

Daß dies vom Herrn allein, bei ebendemselben: Jesaja 55:1, 2: „Wohlan, ihr Dürstende alle, gehet zu den Wassern, und wer kein Silber hat, gehet, kaufet und esset, ja gehet, kaufet ohne Silber und unentgeltlich Wein und Milch“: wo kaufen (steht) für erwerben, Wein für das geistig Wahre: Nr. 1071, 1798; Milch für das geistig Gute: Nr. 2184. Jeder kann sehen, daß „gehen zu den Wassern“ nicht ist zu Wassern gehen, daß „kaufen“ nicht kaufen ist, daß „Silber“ nicht Silber ist, und daß „Wein und Milch“ nicht Wein und Milch ist, sondern daß es solches ist, was Entsprechung im inneren Sinn genannt wird; denn das Wort ist göttlich, dessen einzelne Ausdrücke, die aus der natürlichen Welt und aus dem Sinnlichen des Menschen sind, geistig und himmlisch göttlichen Dingen entsprechen, so und nicht anders ist das Wort von Gott eingegeben.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.