Bible

 

Joel 3

Studie

   

1 Denn siehe, in den Tagen und zur selbigen Zeit, wenn ich das Gefängnis Judas und Jerusalems wenden werde,

2 will ich alle Heiden zusammenbringen und will sie ins Tal Josaphat hinabführen und will mit ihnen daselbst rechten von wegen meines Volks und meines Erbteils Israel, das sie unter die Heiden zerstreuet und sich in mein Land geteilet

3 und das Los um mein Volk geworfen haben und haben die Knaben um Speise gegeben und die Mägdlein um Wein verkauft und vertrunken.

4 Und ihr von Zor und Zidon und alle Grenze der Philister, was habt ihr mit mir zu tun? Wollt ihr mir trotzen? Wohlan, trotzet ihr mir, so will ich's euch eilend und bald wieder vergelten auf euren Kopf,

5 die ihr mein Silber und Gold und meine schönen Kleinode genommen und in eure Kirchen gebracht habt,

6 dazu auch die Kinder Judas und die Kinder Jerusalems verkauft habt den Griechen, auf daß ihr sie gar ferne von ihren Grenzen brächtet.

7 Siehe, ich will sie erwecken aus dem Ort, dahin ihr sie verkauft habt, und will's euch vergelten auf euren Kopf.

8 Und will eure Söhne und eure Töchter wiederum verkaufen, durch die Kinder Judas; die sollen sie denen in Reicharabien, einem Volk in fernen Landen, verkaufen; denn der HERR hat es geredet.

9 Rufet dies aus unter den Heiden; heiliget einen Streit, erwecket die Starken, laßt herzukommen und hinaufziehen alle Kriegsleute!

10 Machet aus euren Pflugscharen Schwerter und aus euren Sicheln Spieße! Der Schwache spreche: Ich bin stark.

11 Rottet euch und kommt her, alle Heiden um und um, und versammelt euch! Daselbst wird der HERR deine Starken daniederlegen.

12 Die Heiden werden sich aufmachen und heraufkommen zum Tal Josaphat; denn daselbst will ich sitzen, zu richten alle Heiden um und um.

13 Schlaget die Sichel an, denn die Ernte ist reif; kommt herab, denn die Kelter ist voll und die Kelter läuft über; denn ihre Bosheit ist groß.

14 Es werden hie und da Haufen Volks sein im Tal des Urteils; denn des HERRN Tag ist nahe im Tal des Urteils.

15 Sonne und Mond werden verfinstert und die Sterne werden ihren Schein verhalten.

16 Und der HERR wird aus Zion brüllen und aus Jerusalem seine Stimme lassen hören, daß Himmel und Erde beben wird. Aber der HERR wird seinem Volk eine Zuflucht sein und eine Feste den Kindern Israel.

17 Und ihr sollt es erfahren, daß ich, der HERR, euer Gott, zu Zion auf meinem heiligen Berge wohne. Alsdann wird Jerusalem heilig sein und kein Fremder mehr durch sie wandeln.

18 Zur selbigen Zeit werden die Berge mit süßem Wein triefen und die Hügel mit Milch fließen, und alle Bäche in Juda werden voll Wassers gehen; und wird eine Quelle vom Hause des HERRN herausgehen, die wird den Strom Sittim wässern.

19 Aber Ägypten soll wüst werden und Edom eine wüste Einöde um den Frevel, an den Kindern Judas begangen, daß sie unschuldig Blut in ihrem Lande vergossen haben.

20 Aber Juda soll ewiglich bewohnet werden und Jerusalem für und für.

21 Und ich will ihr Blut nicht ungerächt lassen. Und der HERR wird wohnen zu Zion.

   

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Himmlische Geheimnisse # 10287

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10287. „Und wer davon an einen Fremden gibt“, 2 Mose 30:33, bedeutet die Verbindung mit denen, die das Göttliche nicht anerkennen und die somit im Bösen und im Falschen des Bösen sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „geben an jemand“, wenn es sich auf die göttlichen Wahrheiten bezieht, die durch die gewürzhafte Salbe bezeichnet werden, sofern es heißt verbinden; und aus der Bedeutung des Fremden, sofern er einen solchen bezeichnet, der nicht der Kirche angehört, somit den Herrn nicht anerkennt und daher im Bösen und Falschen ist; denn wer den Herrn nicht anerkennt, der gehört der Kirche nicht an. Und wer den Herrn leugnet, der ist im Bösen und Falschen; denn das Gute und Wahre kommt nirgendwo anders her, als von Ihm.

Daß die Fremden solche bedeuten, wird aus den Stellen im Wort erhellen, die folgen werden. Zuvor aber muß einiges gesagt werden von der Verbindung des göttlich Wahren mit denen, die den Herrn nicht anerkennen. Diese Verbindung ist eine Entweihung, denn Entweihung ist Verbindung des göttlich Wahren mit Falschem aus dem Bösen; und bei solchen, und nur bei solchen, findet diese Verbindung, die Entweihung ist, statt, welche zuvor das, was der Kirche angehört, hauptsächlich den Herrn, anerkannt hatten, und nachher ebendasselbe leugnen; denn durch die Anerkennung der Wahrheiten der Kirche und des Herrn entsteht eine Gemeinschaft mit den Himmeln und dadurch die Öffnung des Inneren des Menschen gegen den Himmel hin und durch die nachherige Leugnung eine Verbindung ebendesselben mit Falschem aus dem Bösen; denn alles, was der Mensch anerkennt, bleibt eingepflanzt; denn nichts geht verloren beim Menschen, was durch Anerkennung eingedrungen ist.

Der Zustand des Menschen, bei dem eine Entweihung (stattfindet), ist von der Art, daß er Gemeinschaft mit den Himmeln hat und zugleich mit den Höllen: durch die Wahrheiten mit den Himmeln und durch das Falsche des Bösen mit den Höllen. Daher tritt im anderen Leben bei ihnen eine Zerrissenheit ein, infolge derer alles innere Leben zugrunde geht. Nach dieser Zerreißung erscheinen sie kaum mehr als Menschen, sondern wie versengte Knochen, in denen wenig Leben ist.

Man sehe, was über die Entweihung früher gesagt und gezeigt wurde, daß nämlich diejenigen entweihen, die vorher die göttlichen Wahrheiten anerkannt haben und nachher dieselben leugnen: Nr. 1001, 1010, 1059, 2051, 3398, 4289, 4601, 6348, 6960, 6963, 6971, 8394; daß diejenigen, die sie von Kindheit an geleugnet haben, wie die Juden und andere, nicht entweihen: Nr. 593, 1001, 1010, 1059, 3398, 3489, 6963; und daß vom Herrn gar sehr verhütet werde, daß beim Menschen eine Entweihung geschehe: Nr. 301, 302, 303, 1327, 1328, 2426, 3398, 3402, 3489, 6595. Aber man wisse, daß es sehr viele Gattungen von Entweihungen gibt und wieder sehr viele Arten derselben; denn es gibt solche, die Gutes der Kirche entweihen, und es gibt solche, die ihre Wahrheiten entweihen. Es gibt solche, die viel entweihen, und es gibt solche, die wenig entweihen; es gibt solche, die innerlich entweihen, und solche, die mehr und mehr äußerlich entweihen. Es gibt solche, die durch den Glauben gegen das Wahre und Gute der Kirche entweihen, und solche, die durch das Leben entweihen; und es gibt solche, die durch den Gottesdienst entweihen. Es gibt daher mehrere Höllen für die Entweiher, die nach den Verschiedenheiten der Entweihung voneinander unterschieden sind. Die Höllen der Entweihungen des Guten sind hinter dem Rücken; aber die Höllen der Entweihungen des Wahren sind unter den Füßen und auf den Seiten; sie sind tiefer als die Höllen der übrigen Bösen und werden selten geöffnet.

Daß die Fremden diejenigen bezeichnen, die den Herrn nicht anerkennen und nicht anerkennen wollen, mögen sie außerhalb der Kirche oder innerhalb derselben sein, somit die, welche im Bösen sind und im Falschen des Bösen und in dem von den Personen abgezogenen Sinn Böses und Falsches des Bösen sind, erhellt aus mehreren Stellen im Worte. Es wird gesagt, die den Herrn nicht anerkennen, somit die im Bösen und Falschen des Bösen sind, weil die, welche den Herrn nicht anerkennen, notwendig im Bösen und Falschen des Bösen sein müssen, denn vom Herrn ist alles Gute und Wahre des Guten; deshalb sind die, welche den Herrn leugnen, im Bösen und Falschen des Bösen, nach den Worten des Herrn bei Johannes 8:24: „Wenn ihr nicht glaubt, daß Ich bin, werdet ihr sterben in euren Sünden“.

Daß durch Fremde solche bezeichnet werden, erhellt aus folgenden Stellen:

Jesaja 1:7: „Euer Land ist eine Einöde, eure Städte vom Feuer verbrannt; Fremde verzehren euern Acker vor euren Augen, und eine Einöde wird sein wie eine Umkehrung durch Fremde“: unter Land wird hier nicht ein Land verstanden, auch nicht unter Städten und unter Acker Städte und Acker, sondern unter Land wird die Kirche verstanden, ebenso unter dem Acker und unter den Städten die Wahrheiten der Kirche, die Lehren genannt werden, und diese heißen vom Feuer verbrannt, wenn sie vom Bösen der Selbst- und Weltliebe verzehrt sind. Hieraus wird klar, was dadurch bezeichnet wird, daß Fremde den Acker verzehren werden, nämlich daß Böses und Falsches des Bösen die Kirche verderben werde, und dadurch, daß das Land eine Einöde sein wird. Daß das Land die Kirche bedeutet, sehe man in den angeführten Stellen: Nr. 9325, und ebenso der Boden: Nr. 566, 1068; daß Städte die Lehren der Kirchen bedeuten, somit ihre Wahrheiten: Nr. 2268, 2451, 2712, 2943, 3216, 4492, 4493, und daß das Feuer das Böse der Selbst- und Weltliebe ist: Nr. 1297, 1861, 2446, 5071, 5215, 6314, 6832, 7575, 9141. Jeremia 51:51: „Schmach hat unsere Angesichter bedeckt, als die Fremden kamen gegen die Heiligtümer des Hauses Jehovahs“: die Fremden gegen die Heiligtümer des Hauses Jehovahs bezeichnen das Böse und das Falsche des Bösen gegen das Wahre und Gute der Kirche. Fremde hießen diejenigen von den Heiden, die in der jüdischen Kirche dienten, und durch die Heiden jenes Landes wird auch Böses und Falsches bezeichnet: Nr. 9320. Jeremia 2:25: „Du sagst: Es ist umsonst, nein! sondern ich will die Fremden lieben und ihnen nachgehen“: die Fremden lieben und ihnen nachgehen heißt, das Böse und das Falsche des Bösen lieben und es verehren.

Ezechiel 11:8, 9: „Das Schwert werde Ich bringen über euch und euch geben in die Hand der Fremden“: das Schwert bringen bedeutet das Falsche aus dem Bösen, das gegen das Wahre aus dem Guten streitet. In die Hand der Fremden geben, bedeutet, so daß sie diesem Falschen glauben und dienen. Daß das Schwert das gegen Falsches kämpfende Wahre bezeichnet und im entgegengesetzten Sinn das gegen Wahres kämpfende Falsche, sehe man Nr. 2799, 6353, 7102, 8294. Ezechiel 28:10: „Den Tod der Unbeschnittenen wirst du erleiden durch die Hand der Fremden“: Unbeschnittene sind solche, die in unsauberen Liebestrieben und deren Begierden in Ansehung des Lebens sind, mögen sie auch immerhin in den Lehren sein: Nr. 2049, 3412, 3413, 4462, 7045, 7225; ihr Tod ist der geistige Tod. Durch die Hand der Fremden heißt, im Bösen selbst und im Falschen des Bösen.

Ezechiel 16:32: „Jerusalem ist ein ehebrecherisches Weib unter ihrem Manne, sie nimmt Fremde an“: Jerusalem ein ehebrecherisches Weib, bedeutet die Kirche, in der das Gute geschändet ist. Fremde annehmen, bedeutet Böses und Falsches des Bösen anerkennen mit dem Leben und mit der Lehre.

Joel 4:17: „Jerusalem wird ein Heiligtum sein, und Fremde werden nicht mehr durch dasselbe gehen“: Jerusalem steht auch hier für die Kirche, aber für die, in der man den Herrn anerkennt, für das Gute lebt und den Wahrheiten glaubt, die vom Herrn sind. Fremde werden nicht mehr durch dasselbe gehen, bedeutet das Böse und das Falsche des Bösen, das von der Hölle stammt, werde nicht hineinkommen.

Psalm 54:5: „Fremde sind aufgestanden gegen mich, und Gewalttätige haben meine Seele gesucht“: die Fremden bedeuten auch hier das Böse und das Falsche des Bösen, die Gewalttätigen ebendasselbe, sofern es dem Guten und Wahren Gewalt antut. Die, welche bloß den Buchstabensinn des Wortes ansehen, verstehen unter Fremden keine anderen als diejenigen, die außerhalb der Kirche sind und daß diese gegen David aufstehen wollen; aber in die Himmel geht nichts Persönliches ein, sondern die Sachen, die bezeichnet werden: Nr. 8343, 8985, 9007, somit keine Fremden, sondern statt derselben Fremdes, d.h. solches, das der Kirche entfremdet ist, somit das Böse und das Falsche des Bösen, das die Kirche zerstört. Auch wird unter David, gegen den sie aufstehen wollen, der Herr verstanden: Nr. 1888, 9954. 5 Mose 32:15: „Es hat den Gott verlassen, der es gemacht hat, und hat verachtet den Fels seines Heils; zum Zorn haben sie Ihn gereizt durch Fremde“: Gott verlassen und verachten den Fels des Heils bedeutet, den Herrn leugnen; reizen durch Fremde heißt, durch das Böse und das Falsche des Bösen. Daß der Fels der Herr in Ansehung der Wahrheiten des Glaubens ist, sehe man Nr. 8581. Außerdem bedeuten auch anderwärts die Fremden das Böse und das Falsche, wie Jesaja 25:2, 4, 5; Jeremia 30:8; Ezechiel 31:11, 12. Weil die Fremden solche bezeichneten, die im Bösen und im Falschen des Bösen sind und daher im abgezogenen Sinn das Böse und das Falsche des Bösen, darum war es verboten, daß „ein Fremder Heiliges esse“: 3 Mose 22:10;

„ein Fremder sollte nicht herzunahen zum Priesterdienst oder zur Hut des Heiligtums und sollte, wenn er herzutrete, getötet werden“: 4 Mose 1:51; 3:10, 38; 18:7. Auch sollte „nicht geräuchert werden mit fremden Feuer“, weshalb Nadab und Abihu, weil sie mit solchem räucherten, vom Feuer aus dem Himmel verzehrt wurden: 3 Mose 10:1, 2; denn durch das heilige Feuer, das vom Altar hergenommen war, wurde die göttliche Liebe bezeichnet, durch fremdes Feuer aber die höllische Liebe und daher auch das Böse und die Begierden desselben; man sehe Nr. 1297, 1861, 2446, 5071, 5215, 6314, 6832, 7575, 9141. Es werden auch genannt Ausländer (alienigenae) mit einem anderen Wort in der Grundsprache, als die Fremden (alieni), und durch sie wird das Falsche selbst bezeichnet, wie in den Klageliedern:

Klagelieder 5:1, 2: „Jehovah, siehe an unsere Schmach; unser Erbe ist den Fremden zugefallen und unsere Häuser den Ausländern“.

Obadja Vers 11: „Fremde haben sein Heer gefangen genommen und Ausländer sind eingezogen in seine Tore, und über Jerusalem werfen sie das Los“: das Los werfen über Jerusalem bedeutet, die Kirche zerstören und ihre Wahrheiten zerstäuben.

Zephanja 1:8: „Heimsuchen werde Ich die Fürsten und die Söhne des Königs und alle, die angetan sind mit dem Gewand des Ausländers“: angetan mit dem Gewand des Ausländers bezeichnet diejenigen, die im Falschen sind; denn die Fürsten und Söhne des Königs, über die eine Heimsuchung kommen soll, bedeuten die Hauptwahrheiten und im entgegengesetzten Sinn die Hauptfalschheiten. Daß die Fürsten dies bedeuten, sehe man Nr. 1482, 2089, 5044; daß die Könige die Wahrheiten selbst bedeuten und im entgegengesetzten Sinn das Falsche selbst: Nr. 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148; daher bedeuten Söhne des Königs das, was daher kommt.

Psalm 144:7, 8, 11: „Befreie und errette mich von der Hand der Söhne des Ausländers, deren Mund Eitles redet, und ihre Rechte ist die Rechte der Lüge“. Daß die Söhne des Ausländers die sind, die im Falschen sind, somit das Falsche, ist augenscheinlich klar, denn es wird gesagt: „deren Mund Eitles redet, und ihre Rechte ist die Rechte der Lüge“, denn Eitelkeit bedeutet die Falschheit der Lehre und Lüge das Falsche des Lebens: Nr. 9248.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 1327

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1327. Daß „Jehovah verwirrte die Lippe der ganzen Erde“,

1. Mose 11:9, bedeutet den Zustand dieser Alten Kirche, wo der innere Gottesdienst sich zu verlieren anfing.

Dies erhellt daraus, daß gesagt wird: Lippe der ganzen Erde, nicht wie früher, 1 Mose 11:7, die Lippen derer, welche die Stadt und den Turm zu bauen begonnen. Durch das Angesicht der ganzen Erde wird bezeichnet der Zustand der Kirche, denn die Erde ist die Kirche: Nr. 662, 1066. Mit den Kirchen nach der Sündflut verhielt es sich folgendermaßen: Es waren drei Kirchen, die im Worte besonders erwähnt werden, nämlich die erste Alte Kirche, die von Noach den Namen hatte, die Andere Alte Kirche, die von Eber und die dritte Alte Kirche, die von Jakob und nachher von Jehudah und Israel (ihren Namen hatte). Was die erste Kirche betrifft, die nämlich Noach genannt wurde, so war sie gleichsam die Stammutter der folgenden, und wie gewöhnlich die Kirchen in ihren Anfängen, noch mehr unversehrt und unschuldig, wie dies auch erhellt aus 1 Mose 11:1, daß ihnen eine Lippe, das ist eine Lehre, nämlich allen die Liebtätigkeit das Wesentliche war; aber im Fortgang der Zeit begann sie, wie dies bei den Kirchen zu geschehen pflegt, ebenfalls zu fallen, und zwar hauptsächlich infolgedessen, daß mehrere von ihnen anfingen, den Gottesdienst auf sich überzuleiten, damit sie so über andere hervorragen möchten, wie dies 1 Mose 22:4 erhellt: „Denn sie sprachen: Wir wollen uns eine Stadt bauen und einen Turm, und sein Haupt (sei) im Himmel, und einen Namen wollen wir uns machen“. Solche konnten in der Kirche nichts anderes sein als wie ein Gärungsmittel oder wie eine Brandfackel, aus der eine Feuersbrunst entsteht. Als nun die Gefahr der Entweihung des Heiligen infolgedessen, wovon Nr. 571, 582, vor der Tür war, wurde der Zustand dieser Kirche durch eine Fügung der Vorsehung des Herrn verändert, dahin nämlich, daß ihr innerer Gottesdienst zugrunde ging und der äußere blieb, was hier dadurch bezeichnet wird, daß „Jehovah die Lippe der ganzen Erde verwirrte“.

Hieraus erhellt auch, daß ein solcher Gottesdienst, der Babel genannt wird, nicht aufkam in der ersten Alten Kirche, sondern in den folgenden, als die Menschen anfingen, als Götter verehrt zu werden, hauptsächlich nach dem Tod, daher so viele Götter der Heiden. Der Grund, warum zugelassen wurde, daß der innere Gottesdienst sich verlor und der äußere blieb, ist der, daß das Heilige nicht entweiht werden möchte. Die Entweihung des Heiligen hat die ewige Verdammnis zur Folge. Das Heilige kann niemand entweihen, als wer die Erkenntnisse des Glaubens hat und sie anerkennt, wer sie aber nicht hat, kann auch nicht anerkennen, noch weniger entweihen.

Das Innere ist es, was entweiht werden kann, denn im Inneren ist das Heilige, nicht aber im Äußeren. Es verhält sich damit wie mit einem Menschen, der Böses tut, aber nicht Böses denkt; ihm kann das Böse, das er tut, nicht zugerechnet werden, so wenig als dem, der es nicht mit Überlegung tut, oder dem, der keine Vernunft hat. Wer also nicht glaubt, daß es ein Leben nach dem Tode gebe, aber doch einen äußeren Gottesdienst hat, der kann das, was sich auf das ewige Leben bezieht, nicht entweihen, weil er nicht glaubt, daß es eines gibt. Anders verhält es sich mit denen, die es wissen und die es anerkennen; dies ist auch der Grund, warum dem Menschen eher zugelassen wird, in Lüsten und in Begierden zu leben und sich durch dieselben vom Inneren zu entfernen, als daß er zur Erkenntnis und Anerkennung des Inneren kommt und dasselbe entweiht. Den Juden wird deswegen heutzutage zugelassen, sich in Geiz zu versenken, damit sie so um so weiter von der Anerkennung des Inneren wegkommen, denn sie sind von der Art, daß sie, wenn sie es anerkennen würden, nicht anders könnten, als es entweihen. Nichts entfernt mehr vom Inneren als der Geiz, weil er die niedrigste irdische Begierde ist; ebenso verhält es sich bei vielen innerhalb der Kirche, und ebenso verhält es sich auch mit den Völkerschaften außerhalb der Kirche; diese, nämlich die Heiden, können am allerwenigsten entweihen.

Dies nun ist der Grund, warum hier gesagt wird, Jehovah habe die Lippe der ganzen Erde verwirrt, und dies bedeutet die Veränderung des Zustandes der Kirche, daß nämlich ihr Gottesdienst ein äußerlicher geworden sei, in dem kein innerer ist. Das gleiche ist vorgebildet und bezeichnet worden durch die Babylonische Gefangenschaft, in welche die Israeliten und nachher die Juden abgeführt wurden, und wovon es heißt:

Jeremia 27:8: „Und es wird geschehen, die Völkerschaft und das Königreich, die nicht dienen werden dem König Babels, und wer nicht geben wird seinen Hals in das Joch des Königs von Babel, mit Schwert, und Hunger, und Pest will Ich heimsuchen diese Völkerschaft, bis Ich sie aufreiben werde durch seine Hand“: dem König Babels dienen und den Hals in sein Joch geben heißt, gänzlich beraubt werden der Erkenntnis und Anerkennung des Guten und Wahren, somit des inneren Gottesdienstes. Was noch deutlicher erhellt:

Jeremia 29:16, 17: „So sprach Jehovah zu allem Volk in dieser Stadt, euren Brüdern, die nicht mit euch wegzogen in die Gefangenschaft: so sprach Jehovah Zebaoth, siehe Ich sende unter sie das Schwert, den Hunger und die Pest und will sie machen wie widerliche Feigen“: in der Stadt zurückbleiben und nicht wegziehen zum König Babels, bildete vor und bezeichnete diejenigen, die in den Erkenntnissen des Inneren oder der Glaubenswahrheiten waren und dieselben entweihten, von denen es heißt, daß gegen sie das Schwert, der Hunger, die Pest gesendet werden, welche die Strafen der Entweihung sind, und daß sie werden wie widerliche Feigen.

Daß durch Babel diejenigen bezeichnet werden, die andere aller Erkenntnis und Anerkennung des Wahren berauben, ist auch vorgebildet und bezeichnet worden durch Folgendes:

Jeremia 20:4, 5: „Ganz Jehudah will Ich in die Hand des Königs von Babel geben, und er wird sie wegführen nach Babel und sie mit dem Schwerte schlagen, und Ich will allen Reichtum dieser Stadt, und all ihren Erwerb und all ihre Kostbarkeit und alle Schätze der Könige Jehudahs dahingeben, will sie geben in die Hand ihrer Feinde, und sie werden sie plündern und sie wegnehmen“: wo durch allen Reichtum, allen Erwerb, alle Kostbarkeit, alle Schätze der Könige Jehudahs im inneren Sinn bezeichnet werden die Erkenntnisse des Glaubens.

Jeremia 25:9, 11: „Mit den Familien des Nordens werde Ich den König Babels herbringen über dieses Land und über dessen Bewohner und über all diese Völkerschaften ringsumher, und will sie in den Bann tun und sie zur Verödung und zum Gespött und zu ewigen Wüsten machen, und dieses ganze Land wird zur Wüste werden“: wo die Verwüstung vom Inneren des Glaubens oder des inneren Gottesdienstes durch Babel beschrieben wird. Wer nämlich in der Selbstverehrung steht, der hat keine Glaubenswahrheit, er verdirbt, verwüstet und führt in Gefangenschaft weg alles, was Wahrheit ist, daher auch Babel genannt wird „ein verderbender Berg“: Jeremia 51:25; ferner sehe man was über Babel Nr. 1182 gesagt worden ist.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.