Bible

 

Hosea 11:5

Studie

       

5 daß er sich ja nicht wieder sollte nach Ägyptenland kehren. So ist nun Assur ihr König worden; denn sie wollen sich nicht bekehren.

Ze Swedenborgových děl

 

Himmlische Geheimnisse # 5354

Prostudujte si tuto pasáž

  
/ 10837  
  

5354. „Und den Namen des zweiten nannte er Ephraim“,

1. Mose 41:52, bedeutet das neue Verständige im Natürlichen und seine Beschaffenheit.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Namens und des Nennens des Namens, sofern es die Beschaffenheit bezeichnet, wovon Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009, 2724, 3006, 3421; und aus der vorbildlichen Bedeutung Ephraims, sofern er das Verständige im Natürlichen ist, worüber im Folgenden. Was das neue Verständige und was der neue Wille ist, das durch Ephraim und Menasche bezeichnet wird, muß zuerst gesagt werden.

In der Kirche ist zwar bekannt, daß der Mensch von neuem geboren, d.h. wiedergeboren werden muß, um ins Reich Gottes eingehen zu können; dies ist bekannt, weil es der Herr mit deutlichen Worten gesagt hat bei Johannes 3:3, 5; was es aber heißt, von neuem geboren werden, ist dennoch wenigen bekannt. Der Grund ist, weil wenige wissen, was gut und böse ist. Daß man nicht weiß, was gut und böse, kommt daher, weil man nicht weiß, was Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist. Würde man diese kennen, so würde man auch wissen, was gut und aus dem Guten, was böse ist, denn alles das ist gut, was aus ungeheuchelter Liebtätigkeit gegen den Nächsten kommt; aber in diesem Guten kann niemand aus sich selber sein, denn es ist das Himmlische selbst, das vom Herrn einfließt. Dieses Himmlische fließt immerfort ein, aber das Böse und Falsche hindert, so daß es nicht kann aufgenommen werden. Wenn es daher aufgenommen werden soll, so ist notwendig, daß der Mensch das Böse und, soweit er kann, auch das Falsche entfernt und sich so zur Aufnahme des Einflusses geschickt macht.

Wenn der Mensch nach Entfernung des Bösen den Einfluß aufnimmt, dann empfängt er einen neuen Willen und einen neuen Verstand. Aus dem neuen Willen fühlt er eine Lust darin, dem Nächsten wohlzutun aus keiner selbstischen Absicht, und aus dem neuen Verstand empfindet er eine Lust im Lernen, was das Gute und Wahre sei um dessen selbst und um des Lebens willen. Weil dieser neue Verstand und dieser neue Wille durch den Einfluß vom Herrn entsteht, deswegen anerkennt und glaubt der Wiedergeborene, daß das Gute und Wahre, wovon er angeregt wird, nicht aus ihm selber, sondern aus dem Herrn ist, daß ferner alles, was aus ihm selber oder aus dem Eigenen, nur böse ist.

Hieraus wird klar, was es heißt, von neuem geboren werden, sodann, was der neue Wille und das neue Verständige ist. Aber die Wiedergeburt, durch die das neue Verständige und das neue Wollen (entsteht), geschieht nicht in einem Augenblick, sondern sie geschieht von der ersten Kindheit an bis zum Ende des Lebens und nachher im anderen Leben in Ewigkeit, und zwar durch göttliche Mittel, die unzählig und unaussprechlich sind, denn der Mensch aus sich ist nichts als Böses, das immerfort wie aus einem Ofen herausqualmt und immerfort das entstehende Gute zu ersticken sucht. Die Entfernung eines solchen Bösen und die Einwurzelung des Guten an dessen Statt kann nur geschehen durch den ganzen Lebenslauf und durch göttliche Mittel, die unzählig und unaussprechlich sind. Von diesen Mitteln sind kaum etliche bekannt zu dieser Zeit, aus dem Grund, weil der Mensch sich nicht wiedergebären läßt und nicht glaubt, daß die Wiedergeburt etwas ist, weil er kein Leben nach dem Tode glaubt.

Der Gang der Wiedergeburt, der Unaussprechliches enthält, macht größtenteils die Engelsweisheit aus und ist von der Art, daß er von keinem Engel in Ewigkeit ganz ergründet werden kann, daher kommt es, daß im inneren Sinn des Wortes von ihm hauptsächlich gehandelt wird.

Daß Ephraim das neue Verständige im Natürlichen ist, erhellt aus sehr vielen Stellen im Wort, hauptsächlich bei dem Propheten Hosea, der viel von Ephraim handelt, bei dem Folgendes:

Hosea 5:3, 5, 9, 11-13: „Ich kenne Ephraim, und Israel ist mir nicht verborgen, daß du immerdar gehuret hast, Ephraim, und daß Israel befleckt worden ist. Israel und Ephraim werden verfallen durch ihre Missetat, verfallen wird auch Jehudah mit ihnen. Ephraim wird zur Öde werden am Tage des Scheltens. Und Ich bin wie eine Motte dem Ephraim und ein Wurmfraß dem Hause Jehudahs. Und Ephraim sah seine Krankheit und Jehudah seine Wunde, aber Ephraim ging zum Assyrer und schickte zum König Jareb, und dieser konnte euch nicht heilen“.

Hosea 7:1, 11, 12f: „Wenn Ich Israel heilete, dann offenbarte sich die Missetat Ephraims und die Übel Samarias, weil sie mit Lügen umgingen; und es kommt der Dieb, und draußen verbreitet sich ihre Rotte. Und Ephraim war wie eine törichte Taube ohne Herz, Ägypten riefen sie herbei, nach Assyrien gingen sie; wenn sie hingehen werden, will Ich Mein Netz ausbreiten über sie“.

Hosea 8:8, 9: „Verschlungen ist Israel; nun werden sie sein unter den Heiden wie ein Gefäß, nach dem kein Begehr ist; dieweil sie hinaufgegangen sind nach Assyrien, (wie) ein einsamer Waldesel; Ephraim verschafft sich um Hurenlohn Liebhaber“.

Hosea 9:3: „Israel soll nicht wohnen im Lande Jehovahs, sondern zurückkehren wird Ephraim nach Ägypten, und in Assyrien werden sie Unreines essen“.

Hosea 12:1, 2: „Umgeben haben Mich mit Lüge Ephraim und mit Betrug das Haus Israels; aber Jehudah herrschet noch getreu mit Gott und mit den Heiligen; Ephraim weidet sich mit Wind und geht dem Ost nach, an jedem Tage mehret es Lüge und Verwüstung, sie schließen einen Bund mit dem Assyrer, und Öl wird nach Ägypten gebracht“.

Außerdem ist noch mehrmals von Ephraim die Rede bei Hosea 4:16-18; 7:8, 9; 9:8, 11, 15, 16; 10:6, 11; 11:3, 8, 9; 12:9, 15; 13:1, 12; 14:9; in allen diesen Stellen wird unter Ephraim verstanden das Verständige der Kirche, durch Israel ihr Geistiges und durch Jehudah das Himmlische ebenderselben; und weil das Verständige der Kirche durch Ephraim bezeichnet wird, darum heißt es oft von Ephraim, er gehe weg nach Ägypten und nach Assyrien; denn durch Ägypten wird das Wißtümliche bezeichnet und durch Assyrien die Vernunftschlüsse aus demselben. Jenes und diese werden vom Verständigen gesagt. Daß Ägypten das Wißtümliche ist, sehe man Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, 2588, 3325, 4749, 4964, 4966, und daß Aschur oder Assyrien die Vernunft und Vernünftelei ist: Nr. 119, 1186. Ebenso wird in den folgenden Stellen durch Ephraim das Verständige der Kirche bezeichnet:

Sacharja 9:9, 10, 13: „Frohlocke sehr, du Tochter Zions, schalle laut, du Tochter Jerusalems, siehe, dein König kommt zu dir; ausrotten will Ich den Wagen aus Ephraim und das Roß aus Jerusalem; und ausrotten will ich den Bogen des Kriegs, dagegen wird er vom Frieden reden mit den Heiden; und sein Herrschen wird sein vom Meer bis zum Meer und vom Flusse bis zu den Grenzen des Landes. Spannen werde Ich Mir Jehudah, mit Bogen füllen Ephraim und werde erwecken deine Söhne, Zion, mit deinen Söhnen, Javan“: hier von der Zukunft des Herrn und der Kirche der Heiden; ausrotten den Wagen aus Ephraim und das Roß aus Jerusalem, bedeutet alles Verständige der Kirche; mit Bogen füllen Ephraim, bedeutet einen neuen Verstand geben, daß der Wagen die Lehre ist, sehe man Nr. 5321, daß Roß das Verständige: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217, 5321, und daß der Bogen ebenfalls die Lehre: Nr. 2685, 2686, 2709; denn die Lehre hängt vom Verständigen ab; denn wie sie verstanden wird, so glaubt man. Das Verständnis der Lehre macht die Beschaffenheit des Glaubens. Daher werden die Söhne Ephraims auch Bogenschützen genannt bei

Psalm 78:9: „Die Söhne Ephraims, die bewaffnete Bogenschützen sind, haben sich abgewandt am Tag der Schlacht“.

Ezechiel 37:16, 17, 19: „Sohn des Menschen, nimm dir ein Holz und schreibe darauf: für Jehudah und die Söhne Israels, seine Genossen; hernach nimm ein Holz und schreibe darauf: für Joseph, Holz Ephraims und des ganzen Hauses Israels, seiner Genossen; hernach verbinde sie, eines mit dem anderen in ein Holz, daß eins seien beide in Meiner Hand; siehe, Ich will nehmen das Holz Josephs, das in den Händen Ephraims und der Stämme Israels, seiner Genossen und will geben sie, die darauf stehen, hinzutun zu dem Holze Jehudahs und will sie machen zu einem Holz, daß sie eins seien in Meiner Hand“: auch hier wird durch Jehudah verstanden das Himmlische der Kirche, durch Israel ihr Geistiges und durch Ephraim das Verständige derselben, die eins werden sollen durch das Gute der Liebtätigkeit, was dadurch bezeichnet wird, daß aus beiden ein Holz werden soll. Daß das Holz das Gute ist, das der Liebtätigkeit und daher den Werken angehört, sehe man Nr. 1110, 2784, 2812, 3720, 4943. Jeremia 31:6, 9: „Ein Tag wird kommen, da werden die Hüter vom Berge Ephraims rufen: Stehet auf, laßt uns hinaufgehen gen Zion zu Jehovah, unserem Gott; Ich will Israel zum Vater sein, und Ephraim ist Mein Erstgeborener“.

Jeremia 31:18, 20: „Ich habe es wohl gehört, wie Ephraim klagt: Gezüchtigt hast Du mich, und ich bin gezüchtigt wie ein ungezähmtes Kalb; bekehre Du mich, daß ich bekehrt werde; ist nicht Ephraim Mein teurer Sohn? Ist er nicht das Kind Meiner Ergötzungen; denn nachdem Ich gegen ihn geredet habe, will Ich auch wiederum seiner gedenken“.

Jeremia 50:19: „Wiederbringen will Ich Israel zu seiner Wohnung, daß es weide auf Karmel und Basan und auf dem Berge Ephraims und in Gilead gesättigt werde seine Seele“.

Jesaja 28:1: „Wehe der Krone des Stolzes, den Trunkenen Ephraims, und der abfallenden Blüte und der Herrlichkeit seiner Zierde, die (da ist) auf dem Haupt des Tals der Fetten, die berauscht sind vom Wein“.

Auch in diesen Stellen wird durch Ephraim das Verständige der Kirche bezeichnet. Das Verständige der Kirche ist die Einsicht bei den Menschen der Kirche in Ansehung des Wahren und Guten, d.h. in betreff der Lehren des Glaubens und der Liebtätigkeit, somit die Kenntnis, der Begriff und die Vorstellung davon. Das Wahre selbst ist das Geistige der Kirche und das Gute ist ihr Himmlisches; aber das Wahre und Gute wird anders verstanden bei dem einen als bei dem anderen. Welcherart nun das Verständnis des Wahren ist, solcherart ist das Wahre bei einem jeden. Ebenso verhält es sich mit dem Verständnis des Guten.

Was das Willensleben der Kirche ist, das durch Menasche bezeichnet wird, kann man aus dem Verständigen, das Ephraim ist, erkennen. Das Willensleben der Kirche verhält sich wie ihr Verständiges, so daß es nämlich bei einem jeden verschieden ist. Menasche (Manasse) bedeutet ein solches Willensleben bei

Jesaja 9:18-20: „Durch den Grimm Jehovahs Zebaoth ist das Land verfinstert, und sein Volk ist wie die Speise des Feuers. Der Bruder schont seinen Bruder nicht, ein jeder verzehrt das Fleisch seines Armes; Menasche den Ephraim und Ephraim den Menasche, und beide miteinander sind gegen Jehudah“: ein jeder verzehrt das Fleisch seines Armes, Menasche den Ephraim und Ephraim den Menasche, bedeutet das Wollen des Menschen der Kirche wird sein gegen sein Verstehen und das Verstehen gegen sein Wollen.

Psalm 60:8, 9: „Gott hat geredet in seiner Heiligkeit; (darum) will Ich frohlocken; teilen will Ich Sichem und das Tal Sukkoth abmessen, Mein ist Gilead und Mein Menasche und Ephraim die Stärke Meines Hauptes“.

Psalm 80:2, 3: „Hirte Israels, neige Dein Ohr, der Du Joseph leitest wie eine Herde, der Du sitzest auf Cherubim, erscheine vor Ephraim und Benjamin und Menasche, erwecke Deine Macht“: auch hier bedeutet Ephraim das Verständige der Kirche und Menasche das Wollen derselben.

Das gleiche erhellt auch aus dem Segen Ephraims und Menasches von Jakob vor seinem Tod, wovon 1. Mose Kapitel 48; wie auch daraus, daß Jakob den Ephraim an Rubens Statt und den Menasche an Schimeons Statt annahm: 1 Mose 48:3, 5; denn durch Ruben wurde das Verständige der Kirche oder der Glaube im Verständnis und in der Lehre vorgebildet: Nr. 3861, 3866, und durch Schimeon der Glaube im Tun oder der Gehorsam und der Wille, das Wahre zu tun, aus dem und durch den die Liebtätigkeit (hervorgeht), somit das Wahre im Tun, welches das Gute des neuen Willens ist: Nr. 3869, 3870, 3871, 3872. Der Grund, warum Jakob, damals Israel, den Ephraim vor Menasche segnete, indem er die rechte Hand auf jenen und die linke auf diesen legte: 1 Mose 48:13-20, war derselbe, wie bei Jakob, als er die Erstgeburt Esaus auf sich überleitete; und der gleiche Grund fand statt bei den Söhnen Jehudahs von der Thamar, Perez und Serach, daß (nämlich) Serach, welcher der Erstgeborene war, dennoch nach Perez herauskam: 1 Mose 38:28-30; der Grund lag darin, daß das Glaubenswahre, das dem Verständigen angehört, scheinbar an erster Stelle ist, wenn der Mensch wiedergeboren wird, und dann das Gute der Liebtätigkeit, das dem Willen angehört, scheinbar an zweiter Stelle, während doch das Gute tatsächlich an erster ist, und ganz deutlich, wenn der Mensch wiedergeboren, worüber man sehe: Nr. 3324, 3539, 3548, 3556, 3563, 3570, 3576, 3603, 3701, 4243, 4244, 4247, 4337, 4925, 4926, 4928, 4930, 4977.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

Ze Swedenborgových děl

 

Himmlische Geheimnisse # 3603

Prostudujte si tuto pasáž

  
/ 10837  
  

3603. „So wirst du wegreißen sein Joch von deinem Halse“,

1. Mose 27:40, bedeutet, durch das Gute werde alsdann Verbindung sein, und daß das Wahre ihm zu eigen sein werde. Dies erhellt aus der Bedeutung von wegreißen das Joch vom Hals herab, sofern es ist Befreiung.

Daß durch Hals bezeichnet wird Einfluß und Gemeinschaft und daher Verbindung, und durch das Joch auf dem Hals Abschließung und Unterbrechung, sehe man Nr. 3542. Somit bezeichnet wegreißen das Joch vom Hals herab Befreiung von der Abschließung und Unterbrechung, folglich Verbindung durchs Gute, sodann daß das Wahre Angehör des Guten sein werde, denn wenn keine Abschließung und Unterbrechung mehr ist, fließt das Gute ein und verbindet sich mit dem Wahren.

Wie sich dies verhält, kann aus demjenigen erhellen, was bisher gesagt und gezeigt wurde; aber nur wenige begreifen, was der scheinbare Vorrang des Wahren und die zeitweilige Unterordnung des Guten ist, und zwar hauptsächlich aus dem Grund, weil wenige über solche Dinge nachdenken, ja (viele) nicht einmal über das Gute nachdenken, daß es unterschieden ist vom Wahren. Auch wissen alle diejenigen nicht, was gut ist, die ein Leben der Selbst- und Weltliebe führen, denn solche glauben, es gebe kein anderes Gutes, als was von daher ist; und weil sie nicht wissen, was gut, wissen sie auch nicht, was wahr ist; denn das Wahre gehört dem Guten an. Aus Offenbarungen wissen sie zwar, daß gut ist, Gott und den Nächsten lieben, und daß wahr sind die Lehren, die aus dem Worte (stammen), weil sie aber nicht danach leben, so haben sie kein Innewerden jenes Guten und Wahren, sondern nur Kenntnisse, die davon getrennt sind.

Ja selbst diejenigen, die wiedergeboren werden, wissen auch nicht, was gut, ehe sie wiedergeboren sind, denn vorher haben sie gemeint, das Wahre sei gut, und danach tun sie Gutes, da doch das, was sie dann tun, nicht Gutes ist, sondern Wahres. Wenn der Mensch in diesem Zustand ist, dann ist er im Zustand, der durch Jakob beschrieben wird und im Segen, der ihm gegeben wurde.

Wenn er aber in den Zustand kommt, daß er das Gute aus Neigung zum Guten tut, d.h. wenn er wiedergeboren ist, dann kommt er in den Zustand, der beschrieben wird im Segen, der dem Esau gegeben wurde.

Dies kann beleuchtet werden mit demjenigen, was beim Menschen in seinem ersten und zweiten Lebensalter und nachher im dritten und vierten zur Erscheinung kommt. Der Mensch weiß im ersten Lebensalter eben nur aus dem Gedächtnis, was im Worte, ebenso was in den Glaubenslehren steht, und dann glaubt er, er sei gut, wenn er von mehrerem daraus eine Kenntnis hat und einiges nicht auf sein Leben, sondern auf das anderer anwenden kann. Im zweiten Lebensalter, wenn er mehr heranwächst, ist er nicht zufrieden, nur im Gedächtnis inne zu haben, was im Wort und in den Lehren steht, sondern er fängt dann an, darüber zu reflektieren aus seinem Denken, und soweit er aus dem Seinigen hinzutut, gefällt es ihm. Daher ist er in der Neigung zum Wahren aus einer Art von Weltliebe, die auch das Mittel ist, daß er noch mehreres erlernt, was ohne dieselben weggelassen worden wäre. Im dritten Lebensalter aber, wenn er unter solchen ist, die wiedergeboren werden können, beginnt er über den Nut-zen zu denken und dann auch darüber sich zu besinnen, was er im Wort liest und aus den Lehren schöpft um des Nutzens willen. Wenn er in diesem Zustand ist, wird die Ordnung umgekehrt, insofern er nämlich das Wahre nicht mehr so an die erste Stelle setzt. Dagegen im vierten Lebensalter, wann das Alter seiner Wiedergeburt eintritt, weil dann der volle Zustand ist, wovon Nr. 2636, dann liebt er das Wort und die Lehren, die aus dem Worte stammen, d.h. das Wahre um des Lebensguten willen, folglich aus dem Lebensguten. – So bekommt das Gute die erstere Stelle, das bis zu dieser Zeit scheinbar untergeordnet war.

Daß das Gute nur scheinbar an der unteren Stelle gewesen ist, kommt daher, weil es inwendigst in seiner ganzen Neigung verborgen lag und sich nicht äußern konnte, weil außerhalb desselben solches war, mit dem es nicht übereinstimmen konnte, nämlich Eitles und Gehaltloses, wie das ist, was zur Welt- und Selbstherrlichkeit gehört. Dagegen sobald er wiedergeboren ist, dann tritt dieses zurück, und das Gute, das inwendigst verborgen lag, kommt gleichsam aus dem Gefängnis heraus und fließt in dasjenige ein, was außen ist und macht das Wahre ihm oder dem Guten eigen, und äußert sich so.

Das Gute beim Menschen ist unterdessen gleichsam jenes Unfreiwillige, das seinem Wollen innewohnt, in jedem einzelnen, was er denkt, und daher im einzelnen, was er tut. Der Mensch weiß nicht, daß er dieses Unfreiwillige hat, weil er nichts anderes bei sich inne wird, als was sein ist, d.h. sein (freies) Wollen. Jenes Unfreiwillige ist zweierlei: das eine ist sein Anererbtes, das er von Vater und Mutter hat, das andere fließt durch den Himmel vom Herrn ein. Wenn der Mensch heranwächst, dann äußert sich mehr und mehr das, was er erblich von den Eltern hat, wenn er von der Art ist, daß er sich nicht wiedergebären läßt, denn daher nimmt er Böses und macht es zu dem Seinen oder zu seinem Eigenen. Hingegen das Unfreiwillige, das durch den Himmel vom Herrn ist, äußert sich im erwachsenen Lebensalter bei denen, die wiedergeboren werden. Bei diesen hat dasselbe unterdessen das ganze und einzelne des Denkens und auch des Willens geordnet und regiert, obwohl es nicht den Anschein gehabt hatte.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.