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1 Mose 47:4

Studie

       

4 Und sagten weiter zu Pharao: Wir sind kommen, bei euch zu wohnen im Lande; denn deine Knechte haben nicht Weide für ihr Vieh, so hart drücket die Teurung das Land Kanaan; so laß doch nun deine Knechte im Lande Gosen wohnen.

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Himmlische Geheimnisse # 6110

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6110. „Denn der Hunger war schwer“, 1 Mose 47:13, bedeutet die Abödung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hungers, insofern er einen Mangel an Gutem und an Erkenntnissen bezeichnet, worüber Nr. 1460, 3364, 5277, 5279, 5281, 5300, 5579, 5893; somit bedeutet „der Hunger war schwer“ die Abödung: Nr. 5360, 5376, 5415, 5576. Was die Abödung betrifft, so muß man wissen, daß das Wahre und Gute und die Erkenntnisse derselben das geistige Leben derer ausmachen, die im Himmel sind. Sie sind die himmlischen und geistigen Speisen, womit sie ernährt werden; diese Speisen werden ihnen täglich vom Herrn gegeben. Wenn bei ihnen Morgen ist, wird ihnen Gutes dargereicht, wenn Mittag, wird ihnen Wahres dargereicht, und wenn Abend, dann tritt (gleichsam) Mangel ein, und zwar bis zur Dämmerung und zum wiederkehrenden Morgen. Hierdurch werden sie im Verlangen erhalten, das derart ist, daß sie sich nach diesen (Speisen) mehr sehnen als die Hungrigen auf der Erde nach (irdischer) Speise. Dieser Zustand wird durch Hunger bezeichnet und ist eine Art von Abödung, aber nicht von solcher Art, wie sie bei denen ist, die in der unteren Erde sind: Nr. 698, 699, 1106-1113. Daß der Engelshimmel ein so großes Verlangen hat nach Gutem und Wahrem und deren Erkenntnissen, kann kaum jemand in der Welt glauben, denn diejenigen, die nach nichts anderem streben als nach Gewinn und Ruhm und den sinnlichen Vergnügungen nachhängen, müssen sich darüber wundern, daß solche Dinge zum Leben der Engel gehören und werden sagen: „Was sollen mir die Erkenntnisse des Guten und Wahren? was für ein Leben kann aus diesen hervorgehen? Leben und Lebenslust gewähren nur Reichtum, Ehre und Sinnenlust“. Aber sie mögen wissen, daß aus diesen Dingen nur das Leben des Körpers, nicht aber das Leben der Seele hervorgeht, und daß jenes Leben mit dem Körper untergeht, dieses aber in Ewigkeit bleibt, und daß diejenigen sich schlecht beraten, die in der Welt gar nicht über das geistige Leben nachdenken.

Was ferner die Abödung anbelangt, so findet sie statt, um das Verlangen (zu vermehren); denn diesem gemäß wird das Gute und Wahre aufgenommen, und wenn die aus dem Verlangen hervorgehenden Wünsche erfüllt werden, dann bewirken sie Wonne und Glückseligkeit. Deshalb werden im anderen Leben diejenigen, die in der Abödung stehen, bald darauf wieder erquickt und erlangen das Gewünschte. Durch solche Abwechslung werden alle vervollkommnet.

Hierbei ist beachtenswert, daß die Tageswechsel in der natürlichen Welt, nämlich Morgen, Mittag, Abend, Nacht und wieder Morgen, genau die Wechsel in der geistigen Welt darstellen, nur mit dem Unterschied, daß die Wechsel in der geistigen Welt auf den Verstand und Willen ihren Einfluß äußern und das darstellen, was dem Leben angehört, die Wechsel aber in der natürlichen Welt ihren Einfluß auf das üben, was zum Leben des Körpers gehört und dieses erhalten. Noch bemerkenswerter aber ist, daß die Schatten des Abends und die Finsternisse der Nacht nicht aus dem Herrn kommen, sondern aus dem Eigenen der Engel, Geister und der Menschen; denn der Herr leuchtet beständig als Sonne und fließt ein, aber das Böse und Falsche aus dem Eigenen, weil in den Menschen, Geistern und Engeln, dreht und wendet sie ab vom Herrn und bringt sie so in die Schatten des Abends, die Bösen aber in die Finsternis der Nacht. Ebenso wie bei der Sonne unserer Welt: diese leuchtet beständig und fließt ein, aber die Erde wendet sich vermöge der Umdrehung von ihr ab und bringt sich in Schatten und Finsternis. Diese Dinge finden in der natürlichen Welt statt, weil die natürliche Welt aus der geistigen Welt entsteht und durch diese auch besteht, daher kommt es, daß die ganze Natur ein vorbildlicher Schauplatz des Reiches des Herrn ist: Nr. 3483, 4939. Jene Wechsel in der geistigen Welt treten ein, damit alle, die im Himmel sind, fortwährend vervollkommnet werden, und deshalb fin-den solche Wechsel auch in der natürlichen Welt statt, denn sonst würde alles daselbst durch Vertrocknung zugrunde gehen. Man muß jedoch wissen, daß es im Himmel keine Nacht gibt, sondern nur einen Abend, auf den die Dämmerung folgt, die dem Morgen vorangeht. Aber in der Hölle gibt es eine Nacht; in derselben sind auch Wechsel, aber im Gegensatz mit den Wechseln im Himmel: in ihr ist der Morgen die Glut der Begierden, der Mittag ist der Lustreiz des Falschen, der Abend ist Angst, und die Nacht ist Qual. Gleichwohl aber herrscht durch alle diese Wechsel die Nacht, es sind nur Veränderungen der Schatten und der Finsternisse der Nacht, die diese Wechsel hervorbringen.

Ferner muß man wissen, daß in der geistigen Welt nicht die gleichen Wechsel stattfinden bei dem einen wie bei dem anderen, dann auch, daß die Wechsel daselbst nicht unterschieden sind in bestimmte Zeiten, denn die Veränderungen des Zustandes sind es, die sie bewirken, weil statt der Zeiten in der natürlichen Welt in der geistigen Welt Zustände sind: Nr. 1274, 1382, 2625, 2788, 2837, 3254, 3356, 4814, 4916, 4882, 4901.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.