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1 Mose 24

Studie

   

1 Abraham war alt und wohl betaget, und der HERR hatte ihn gesegnet allenthalben.

2 Und sprach zu seinem ältesten Knecht seines Hauses, der allen seinen Gütern vorstund: Lege deine Hand unter meine Hüfte

3 und schwöre mir bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, daß du meinem Sohn kein Weib nehmest von den Töchtern der Kanaaniter, unter welchen ich wohne;

4 sondern daß du ziehest in mein Vaterland und zu meiner Freundschaft und nehmest meinem Sohn Isaak ein Weib.

5 Der Knecht sprach: Wie, wenn das Weib mir nicht wollte folgen in dies Land? Soll ich dann deinen Sohn wiederbringen in jenes Land, daraus du gezogen bist?

6 Abraham sprach zu ihm: Da hüte dich vor, daß du meinen Sohn nicht wieder dahin bringest.

7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich von meines Vaters Hause genommen hat und von meiner Heimat, der mir geredet und mir auch geschworen hat und gesagt: Dies Land will ich deinem Samen geben, der wird seinen Engel vor dir her senden, daß du meinem Sohn daselbst ein Weib nehmest.

8 So aber das Weib dir nicht folgen will, so bist du dieses Eides quitt. Alleine bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin.

9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines HERRN, und schwur ihm solches.

10 Also nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines HERRN und zog hin und hatte mit sich allerlei Güter seines HERRN; und machte sich auf und zog gen Mesopotamien zu der Stadt Nahors.

11 Da ließ er die Kamele sich lagern außen vor der Stadt bei einem Wasserbrunnen, des Abends um die Zeit, wenn die Weiber pflegten herauszugehen und Wasser zu schöpfen,

12 und sprach: HERR, du Gott meines HERRN Abraham, begegne mir heute und tu Barmherzigkeit an meinem HERRN Abraham.

13 Siehe, ich stehe hie bei dem Wasserbrunnen, und der Leute Töchter in dieser Stadt werden herauskommen, Wasser zu schöpfen.

14 Wenn nun eine Dirne kommt, zu der ich spreche: Neige deinen Krug und laß mich trinken, und sie sprechen wird: Trinke, ich will deine Kamele auch tränken, daß sie die sei, die du deinem Diener Isaak bescheret habest, und ich daran erkenne, daß du Barmherzigkeit an meinem HERRN getan hast.

15 Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam heraus Rebekka, Bethuels Tochter, der ein Sohn der Milka war, welche Nahors, Abrahams Bruders, Weib war, und trug einen Krug auf ihrer Achsel.

16 Und sie war eine sehr schöne Dirne von Angesicht, noch eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Die stieg hinab zum Brunnen und füllete den Krug und stieg herauf.

17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Laß mich ein wenig Wassers aus deinem Kruge trinken.

18 Und sie sprach: Trinke, mein HERR! Und eilend ließ sie den Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken.

19 Und da sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle getrunken.

20 Und eilete und goß den Krug aus in die Tränke und lief aber zum Brunnen zu schöpfen und schöpfete allen seinen Kamelen.

21 Der Mann aber wunderte sich ihrer und schwieg stille, bis er erkennete, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben hätte, oder nicht.

22 Da nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er eine güldene Spange, eines halben Sekels schwer, und zween Armringe an ihre Hände, zehn Sekel Goldes schwer,

23 und sprach: Meine Tochter, wem gehörest du an? Das sage mir doch. Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause zu herbergen?

24 Sie sprach zu ihm: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes Milkas, den sie dem Nahor geboren hat.

25 Und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Raums genug zu herbergen.

26 Da neigete sich der Mann und betete den HERRN an

27 und sprach: Gelobet sei der HERR, der Gott meines HERRN Abraham, der seine Barmherzigkeit und seine Wahrheit nicht verlassen hat an meinem HERRN; denn der HERR hat mich den Weg geführet zu meines HERRN Bruders Hause.

28 Und die Dirne lief und sagte solches alles an in ihrer Mutter Hause.

29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban lief zu dem Manne draußen bei dem Brunnen.

30 Und als er sah die Spangen und Armringe an seiner Schwester Händen und hörete die Worte Rebekkas, seiner Schwester, daß sie sprach: Also hat mir der Mann gesagt, kam er zu dem Manne, und siehe, er stund bei den Kamelen am Brunnen.

31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehest du draußen? Ich habe das Haus geräumet und für die Kamele auch Raum gemacht.

32 Also führete er den Mann ins Haus und zäumete die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter und Wasser, zu waschen seine Füße und der Männer, die mit ihm waren,

33 und setzte ihm Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht Essen, bis daß ich zuvor meine Sache geworben habe. Sie antworteten: Sage her!

34 Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht.

35 Und der HERR hat meinen HERRN reichlich gesegnet, und ist groß worden; und hat ihm Schafe und Ochsen, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.

36 Dazu hat Sara, meines HERRN Weib, einen Sohn geboren meinem HERRN in seinem Alter; dem hat er alles gegeben, was er hat.

37 Und mein HERR hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn kein Weib nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Lande ich wohne,

38 sondern zeuch hin zu meines Vaters Hause und zu meinem Geschlecht; daselbst nimm meinem Sohn ein Weib.

39 Ich sprach aber zu meinem HERRN: Wie, wenn mir das Weib nicht folgen will?

40 Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, daß du meinem Sohn ein Weib nehmest von meiner Freundschaft und meines Vaters Hause.

41 Alsdann sollst du meines Eides quitt sein, wenn du zu meiner Freundschaft kommst; geben sie dir nicht, so bist du meines Eides quitt.

42 Also kam ich heute zum Brunnen und sprach: HERR, Gott meines HERRN Abraham, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, daher ich gereiset bin,

43 siehe, so stehe ich hie bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun eine Jungfrau herauskommt zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug,

44 und sie wird sagen: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch schöpfen, daß die sei das Weib, das der HERR meines HERRN Sohne bescheret hat.

45 Ehe ich nun solche Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kommt Rebekka heraus mit einem Krug auf ihrer Achsel und gehet hinab zum Brunnen und schöpfet. Da sprach ich zu ihr: Gib mir zu trinken.

46 Und sie nahm eilend den Krug von ihrer Achsel und sprach: Trinke, und deine Kamele will ich auch tränken. Also trank ich, und sie tränkte die Kamele auch.

47 Und ich fragte sie und sprach: Wes Tochter bist du? Sie antwortete: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat. Da hängete ich eine Spange an ihre Stirn und Armringe an ihre Hände;

48 und neigete mich und betete den HERRN an und lobte den HERRN, den Gott meines HERRN Abraham, der mich den rechten Weg geführet hat, daß ich seinem Sohn meines HERRN Bruders Tochter nehme.

49 Seid ihr nun die, so an meinem HERRN Freundschaft und Treue beweisen wollt, so saget mir's; wo nicht, so saget mir's aber, daß ich mich wende zur Rechten oder zur Linken.

50 Da antwortete Laban und Bethuel und sprachen: Das kommt vom HERRN; darum können wir nichts wider dich reden, weder Böses noch Gutes.

51 Da ist Rebekka vor dir; nimm sie und zeuch hin, daß sie deines HERRN Sohnes Weib sei, wie der HERR geredet hat.

52 Da diese Worte hörete Abrahams Knecht, bückte er sich dem HERRN zu der Erde.

53 Und zog hervor silberne und güldene Kleinode und Kleider und gab sie Rebekka; aber ihrem Bruder und der Mutter gab er Würze.

54 Da und trank er samt den Männern, die mit ihm waren, und blieb über Nacht allda. Des Morgens aber stund er auf und sprach: Lasset mich ziehen zu meinem HERRN.

55 Aber ihr Bruder und Mutter sprachen: Laß doch die Dirne einen Tag oder zehn bei uns bleiben, danach sollst du ziehen.

56 Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Lasset mich, daß ich zu meinem HERRN ziehe.

57 Da sprachen sie: Lasset uns die Dirne rufen und fragen, was sie dazu sagt.

58 Und riefen der Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will mit ihm.

59 Also ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme, samt Abrahams Knecht und seinen Leuten.

60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du bist unsere Schwester; wachse in viel tausendmal tausend, und dein Same besitze die Tore seiner Feinde.

61 Also machte sich Rebekka auf mit ihren Dirnen, und setzten sich auf die Kamele und zogen dem Manne nach. Und der Knecht nahm Rebekka an und zog hin.

62 Isaak aber kam vom Brunnen des Lebendigen und Sehenden (denn er wohnete im Lande gegen Mittag)

63 und war ausgegangen, zu beten auf dem Felde, um den Abend, und hub seine Augen auf und sah, daß Kamele daherkamen.

64 Und Rebekka hub ihre Augen auf und sah Isaak; da fiel sie vom Kamel

65 und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt auf dem Felde? Der Knecht sprach: Das ist mein HERR. Da nahm sie den Mantel und verhüllete sich.

66 Und der Knecht erzählete Isaak alle Sache, die er ausgerichtet hatte.

67 Da führete sie Isaak in die Hütte seiner Mutter Sara und nahm die Rebekka, und sie ward sein Weib, und gewann sie lieb. Also ward Isaak getröstet über seiner Mutter.

   

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Himmlische Geheimnisse # 2851

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2851. Daß „und erben wird dein Same das Tor deiner Feinde“,

1. Mose 22:17, bedeutet: Liebtätigkeit und Glauben werden eintreten an der Stelle, wo früher das Böse und Falsche (war), erhellt aus der Bedeutung von erben, sofern es ist das Leben des Herrn empfangen, worüber Nr. 2658; hier eintreten, weil, wenn Liebtätigkeit und Glaube an der Stelle, wo früher das Böse und Falsche, alsdann das Leben des Herrn eintritt. Aus der Bedeutung des Samens, sofern er ist Liebtätigkeit und Glaube, worüber Nr. 1025, 1447, 1610, 1941; aus der Bedeutung des Tores, worüber nachher; und aus der Bedeutung der Feinde, sofern sie sind Böses und Falsches, oder was dasselbe ist, diejenigen, die im Bösen und Falschen (sind); diese werden bezeichnet durch Feinde und Widersacher im inneren Sinn des Wortes.

Was die Bedeutung des Tores anbelangt, so sind im allgemeinen zweierlei Tore bei einem jeden Menschen, das eine geht zur Hölle, das für Böses und Falsches aus ihr offen ist; in diesem Tore sind die höllischen Genien und Geister. Das andere Tor geht auf zum Himmel, das für Gutes und Wahres aus ihm offen ist; in diesem Tore sind die Engel. Somit gibt es ein Tor, das zur Hölle, und ein Tor, das zum Himmel führt.

Das Höllentor ist bei denjenigen offen, die im Bösen und Falschen sind, und nur durch Ritzen ringsumher kommt von oben etwas Licht aus dem Himmel herein, auf daß sie mittelst desselben denken und vernünfteln können. Das Himmelstor aber ist offen bei denjenigen, die im Guten und Wahren daraus sind: denn es sind zwei Wege, die in das vernünftige Gemüt des Menschen führen, ein oberer oder inwendiger, durch den das Gute und Wahre vom Herrn eingeht, und ein unterer oder ausweniger, durch den das Böse und Falsche von der Hölle eingeht; das vernünftige Gemüt selber ist in der Mitte, wohin die Wege sich richten.

Dieses Gemüt wird von wegen des Guten und Wahren darin im Wort einer Stadt verglichen und eine Stadt genannt, und weil es einer Stadt verglichen und eine Stadt genannt wird, werden ihr Tore beigelegt und hie und da beschrieben, wie die Feinde, d.h. böse Genien und Geister jene Stadt belagern und sie bekämpfen, und daß die Engel vom Herrn, das ist der Herr, sie verteidigt. Die höllischen Genien und Geister können mit dem Bösen und Falschen nicht weiter kommen, als bis zum unteren oder äußeren Tor, aber niemals in die Stadt. Wenn sie in die Stadt oder in das vernünftige Gemüt könnten, wäre es ganz geschehen um den Menschen. Aber wenn sie soweit kommen, daß sie jene Stadt erobert zu haben glauben, dann wird sie verschlossen, so daß nichts Gutes und Wahres mehr vom Himmel in sie einfließt, nur etwas durch die Ritzen ringsumher, daher kommt es, daß solche nichts mehr von Liebtätigkeit oder von Glauben haben, sondern ins Böse das Gute und ins Falsche das Wahre setzen, daher kommt es auch, daß sie nicht mehr wahrhaft vernünftig sind, obgleich sie sich dünken, es zu sein: Nr. 1914, 1944; und daher kommt es, daß sie tote Menschen heißen, obwohl sie vor anderen zu leben glauben: Nr. 81, 290; dies aus dem Grund, weil das Himmelstor ihnen verschlossen ist. Daß es ihnen verschlossen ist, wird offenbar ersehen und wahrgenommen im anderen Leben, dann auch umgekehrt, daß das Himmelstor denjenigen offen ist, die im Guten und Wahren (sind).

Was das Tor der Feinde, wovon in diesem Verse, insbesondere anbelangt, so ist es beim Menschen in seinem natürlichen Gemüt; dieses, wenn er ein ganz natürlicher Mensch oder nicht wiedergeboren ist, ist vom Bösen und Falschen eingenommen oder, was dasselbe ist, in dasselbe wirken böse Genien und Geister mit Begierden zum Bösen und mit Überredungen vom Falschen ein, man sehe Nr. 687, 697, 1692. Wenn aber der Mensch geistig oder wiedergeboren wird, dann wird Böses und Falsches oder, was dasselbe ist, es werden die bösen Genien und Geister von jenem Tore oder von jenem Gemüte weggetrieben, und nach ihrer Vertreibung tritt Gutes und Wahres oder Liebtätigkeit und Glaube an ihre Stelle. Dies wird dadurch bezeichnet, „daß es wird erben dein Same das Tor deiner Feinde“.

Dieses geschieht im besonderen bei einem jeden Menschen, wenn er wiedergeboren wird, ebenso im anderen Leben bei denen, die in das Reich des Herrn kommen, und dieses geschieht auch im allgemeinen oder in der Kirche, die aus mehreren besteht. Vorgebildet wurde dies dadurch, daß die Söhne Israels die Völkerschaften aus dem Lande Kanaan vertrieben haben. Dies wird im Buchstabensinn verstanden durch: „es wird erben dein Same das Tor der Feinde“, aber im inneren Sinn wird das bezeichnet, was gesagt wurde. Daher wurde es in alten Zeiten gebräuchlich, so zu sagen, wenn diejenigen, die in die Ehe eingingen, gesegnet wurden, wie auch erhellt aus dem Segen Labans, (den er) seiner Schwester Rebecka (gab, ) da sie als Verlobte zu Jischak ging: „Unsere Schwester, werde du zu tausend Myriaden, und es erbe dein Same das Tor deiner Hasser“: 1 Mose 24:60. Daß solches durch das Tor der Feinde oder der Hasser im Worte bezeichnet wird, kann erhellen aus folgenden Stellen:

Jesaja 14:30, 31: „Töten will Ich durch Hunger deine Wurzel, und deine übrigen erwürgen; heule Tor, schreie Stadt; zerschmolzen bist du, ganz Philisterland, denn aus Mitternacht kommt Rauch“: durch Hunger die Wurzel töten und die übrigen erwürgen, für: Gutes und Wahres wegnehmen, das vom Herrn inwendig verborgen wurde; daß dies die Überreste, sehe man Nr. 468, 530, 560, 561, 562, 661, 798, 1050, 1738, 1906, 2284. Tor für den Zugang zum Inwendigeren, oder zum vernünftigen Gemüt; Stadt für jenes Gemüt oder, was dasselbe ist, für Gutes und Wahres darin: Nr. 402, 2268, 2450, 2451, 2712; Philister für die Wissenschaft der Glaubenserkenntnisse oder, was dasselbe ist, für diejenigen, die in der Wissenschaft derselben sind, aber nicht im Guten des Glaubens: Nr. 1197, 1198; aus Mitternacht kommt Rauch für: aus der Hölle das Falsche. Daß Rauch das Falsche aus dem Bösen ist: Nr. 1861. Jesaja 24:10-13: „Zerbrochen wird werden die Stadt der Leere, es wird geschlossen werden jedes Haus vor dem Eintreten. Geschrei ob dem Wein auf den Gassen, verödet wird werden alle Lustbarkeit, auswandern wird die Freude des Landes, das übrige in der Stadt ist Verödung, und durch Verwüstung wird geschlagen werden das Tor, denn so wird es sein inmitten des Landes, inmitten der Völker“: die Stadt der Leere, die zerbrochen werden wird, für: das menschliche Gemüt, sei des Wahren beraubt. Jedes Haus, das geschlossen werden wird, soviel als ohne das Gute; daß Haus das Gute ist: Nr. 2233, 2234. Geschrei ob dem Wein auf den Gassen: für den Zustand des Falschen; daß Geschrei ausgesagt wird vom Falschen: Nr. 2240. Daß Wein das Wahre ist, worüber Geschrei, daß es nicht (da) sei: Nr. 1071, 1798; daß es Gassen sind, was zu Wahrem führt: Nr. 2336. Die Fröhlichkeit, die verödet ist, wird vom Wahren gesagt, die Freude des Landes, die ausgewandert ist, vom Guten. Daraus wird klar, was es bedeutet „das übrige in der Stadt sei Verödung, und durch Verwüstung werde geschlagen werden das Tor“. Verwüstet heißt das Tor, wenn nichts als Böses und Falsches herrscht.

Klagelieder 1:4, 5: „Die Wege Zions sind traurig, daß sie nicht kommen zum bestimmten Fest, alle ihre Tore sind verödet, ihre Priester seufzen, ihre Jungfrauen sind ängstlich, und ihr ist es bitter; geworden sind ihre Widersacher zum Haupt, ihre Feinde sind sicher, weil Jehovah in Angst versetzt hat ob der Menge ihrer Übertretungen; ihre Kindlein sind fortgegangen, gefangen vor dem Feinde“: die Wege Zions sind traurig für: es sei nichts Wahres aus dem Guten mehr da; daß Wege Wahrheiten sind: Nr. 189, 627, 2333. Alle Tore verödet für: daß alle Zugänge besetzt von Falschem. Die Feinde sind zum Haupt geworden für: daß Böses herrsche.

Klagelieder 2:8, 9, 16: „Jehovah hat trauern gemacht Wall und Mauer der Tochter Zions, zusammen stehen sie jämmerlich, versunken sind in die Erde ihre Tore, verdorben und zerbrochen hat er ihre Riegel, ihr König und ihre Fürsten unter den Heiden, kein Gesetz, auch die Propheten haben nicht gefunden von Jehovah ein Gesicht; aufgetan haben über dich ihren Mund alle deine Feinde, haben ausgepfiffen und geknirscht mit den Zähnen und gesagt: wir haben verschlungen, ja, dies ist der Tag, den wir erwartet, gefunden und gesehen haben“: versunken sind in die Erde die Tore für: das natürliche Gemüt sei eingenommen von Bösem und Falschem. Ihr König und ihre Fürsten unter den Heiden für: die Wahrheiten seien versenkt in Böses; daß König das Wahre im allgemeinen sei: Nr. 1672, 1728, 2015, 2069; daß Heiden Böses seien: Nr. 1259, 1260, 1849, 1868, 2588. 5 Mose 28:52, 53: „Eine Völkerschaft aus der Ferne, vom Ende der Erde, wird dich ängsten in allen deinen Toren, in deinem ganzen Lande, so wird dich ängsten dein Feind“: unter den Flüchen, die Mose dem Volke vorhersagte, wenn sie nicht bleiben würden in den Geboten und Satzungen. Eine Völkerschaft aus der Ferne, vom Ende der Erde, im inneren Sinn für: Böses und Falsches, oder diejenigen, die im Bösen und Falschen sind. Ängsten in allen Toren für: jeden Zugang verschließen dem Guten und Wahren.

Nahum 3:13, 14: „Siehe, dein Volk – Weiber in deiner Mitte, den Feinden sind geöffnet, ja geöffnet die Tore deines Landes, verzehrt hat das Feuer deine Riegel, Wasser der Belagerung schöpfe dir, verstärke deine Festungswerke, gehe in den Ton, und tritt den Lei-men, mach’ stark den Ziegelofen“: den Feinden sind geöffnet die Tore des Landes für: Böses nehme die Stelle ein, wo Gutes ein sollte.

Richter 5:6-8: „Aufgehört haben die Wege, und die gegangen sind auf Pfaden, sind gegangen krumme Wege; aufgehört haben Dörfer in Israel, erwählt hat er neue Götter, da wurden bestritten die Tore; sah man wohl Schild oder Spieß unter vierzig Tausenden in Israel?“: Weissagung der Deborah und des Barak. Belagert werden die Tore für: Gutes und Wahres.

Psalm 69:13: „Es besinnen sich gegen mich die Bewohner des Tores; lustig singen, die da trinken den Rauschtrunk“: Bewohner des Tores für Böses und Falsches, sodann für die Höllischen.

Ezechiel 8:3, 6, 14, 15: „In Gesichten Gottes ward er gebracht zur Tür des inneren Tores, die gegen Mitternacht führt; da sah er die großen Greuel des Hauses Israel; auch war er gebracht zur Tür des Tores des Hauses Jehovahs, die gegen Mitternacht siehet, da auch Greuel“: die Tür des inneren Tores, das gen Mitternacht siehet für: den Ort, wo inwendigeres Falsches; die Tür des Tores des Hauses Jehovahs gegen Mitternacht, wo inwendigeres Böses. Daß es inwendigeres Falsches und Böses gibt und eine inwendigere Sphäre, in der solche Geister und Genien, sehe man Nr. 2121-2124. Psalm 127:3, 4: „Siehe, ein Besitztum Jehovahs sind Söhne, ein Lehen die Frucht des Leibes; wie Pfeile in der Hand eines Starken, so die Söhne der Erstlinge; selig der Mann, der gefüllt hat seinen Köcher mit ihnen; sie werden nicht zuschanden werden, weil sie reden mit den Feinden im Tor“: reden mit den Feinden im Tor für: gar nicht fürchten Böses und Falsches, somit auch nicht die Hölle.

Jesaja 28:5-7: „An jenem Tage wird Jehovah Zebaoth sein zum Geiste des Gerichts dem, der zu Gerichte sitzet, zur Stärke denen, die abwenden den Streit zum Tor, und auch diese sind vom Wein toll und irre von berauschendem Getränk“.

Jesaja 29:21, 22: „Ausgerottet sollen werden die, welche sündigen machen die Menschen mit dem Wort, und den, der schilt, im Tor bestricken und abweichen machen ins Leere den Gerechten“.

Jesaja 22:6-8: „Elam hat aufgehoben den Köcher im Wagen des Menschen, Reiter; Kir hat entblößt den Schild, und es war die Wahl deiner Täler voll von Wagen und Reitern gestellt, ja gestellt haben sie ans Tor, und er hat hingeblickt an jenem Tage zur Waffenrüstung im Hause des Waldes“.

Jeremia 14:1-3: „Getrauert hat Jehudah, und seine Tore stehen jämmerlich, sind schwarz geworden zur Erde, und das Geschrei Jerusalems ist aufgestiegen, die Großen haben die Kleinen geschickt zu den Wassern, sie sind gekommen zu den Gruben, haben aber kein Wasser gefunden“.

Klagelieder 5:14: „Die Alten sind vom Tore ausgeblieben, die Jünglinge von ihrem Saitenspiel“.

Aus diesen Stellen kann erhellen, was das Tor der Feinde bedeutet, nämlich die Hölle oder die Höllischen, die ohne Unterlaß Gutes und Wahres bekämpfen, ihr Sitz ist beim Menschen in seinem natürlichen Gemüt, aber wenn der Mensch von der Art ist, daß er Gutes und Wahres, somit die Engel, zuläßt, dann werden vom Herrn die Höllischen von jenem Sitze vertrieben, nach deren Vertreibung wird das Himmelstor oder der Himmel geöffnet.

Dieses Tores wird auch hie und da im Worte erwähnt; wie bei Jesaja 26:1, 2: „Lied im Lande Jehudahs: Wir haben eine feste Stadt, Heil wird setzen Mauer und Wall; öffnet die Tore, und es wird einziehen eine gerechte Völkerschaft, die Treue bewahret“.

Jesaja 45:1, 2: „So sprach Jehovah zu Seinem Gesalbten Choresch, dessen Rechte Ich ergriffen habe, niedersinken zu machen ihm Völkerschaften, und die Lenden der Könige will Ich öffnen, zu öffnen vor ihm die Torflügel, und die Tore werden nicht geschlossen werden. Ich werde vor dir hergehen und Krummes gerade machen, die ehernen Torflügel werde Ich zerbrechen und die eisernen Riegel zerhauen“.

Jesaja 60:10, 11, 18: „Die Söhne des Fremden werden bauen deine Mauern, und ihre Könige werden dir dienen. Öffnen werden sie deine Tore immerfort, bei Tag und bei Nacht werden sie nicht geschlossen werden; man wird nicht mehr hören Gewalttat im deinem Lande, Verwüstung und Zerstörung in deinen Grenzen; und du wirst Heil nennen deine Mauern und deine Tore Lob“.

Jesaja 62:10-12: „Gehet hin, gehet hin durch die Tore, bereitet dem Volke den Weg, bahnet, bahnet den Pfad, saget der Tochter Zions, siehe, dein Heil kommt“.

Micha 2:13: „Sie werden hingehen durch das Tor und ausgehen durch dasselbe, und es wird hindurchgehen ihr König vor ihnen, und Jehovah als ihr Haupt“.

Psalm 24:7-10: „Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und hebet euch ihr ewigen Pforten, und es wird einziehen der König der Herrlichkeit. Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jehovah der Mächtige und der Held, Jehovah der Held des Krieges; erhebet, ihr Tore, eure Häupter, erhebet euch, ewige Pforten“.

Psalm 147:12, 13: „Preise Jehovah Jerusalem, lobe deinen Gott, Zion, weil Er fest macht die Riegel deiner Tore, Er segnet deine Söhne in deiner Mitte“.

Aus diesem wird klar, daß das Himmelstor da ist, wo die Engel beim Menschen sind, d.h. wo der Einfluß des Guten und Wahren vom Herrn; somit, daß es zweierlei Tore gibt, wie gesagt worden. Von den zweierlei Toren (spricht) der Herr so bei Matthaeus 7:12-14 und Lukas 8:23,

24: „Gehet ein durch das enge Tor, denn weit ist das Tor und geräumig der Weg, der abführt zum Verderben, und viele sind es, die dadurch eingehen. Aber eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden“.

Außerdem wird von den Toren zum neuen Jerusalem und von den Toren zum neuen Tempel ausführlich gehandelt bei Hesekiel, auch bei Johannes in der Offenbarung, durch die auch nichts anderes verstanden wird als der Zugang zum Himmel; worüber man sehe Ezechiel 40:6-49; 43:1, 2, 4; 44:1-3; 46:1-9, 12; 48:31-34; Offenbarung 21:12, 13, 21, 25; 22:14; Jesaja 54:11, 12; daher wird Jerusalem „das Tor des Volkes“ genannt: Micha 1:9; Obadja 13:0.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 1861

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1861. „Und siehe, ein rauchender Ofen (furnus fumi), daß dies das dichteste Falsche bedeutet, „und eine brennende Fackel“ (fax ignis), 1 Mose 15:17, daß dies die Hitze der Begierden bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des rauchenden Ofens, sofern diese ist das dichte Falsche, und aus der Bedeutung der brennenden Fackel, so-fern diese ist die Hitze der Begierden.

Ein rauchender Ofen heißt es, weil ein Mensch, besonders ein Mensch der Kirche, der Kenntnisse des Wahren hat und (sie) gleichwohl nicht anerkennt, sondern im Herzen leugnet und sein Leben in den dem Wahren entgegengesetzten Dingen hinbringt, nicht anders erscheint, denn als ein rauchender Ofen, er selbst wie ein Ofen und das aus allerlei Haß (entspringende) Falsche wie ein Rauch. Die Begierden, aus denen das Falsche hervorgeht, nicht anders, denn als brennende Fackeln aus einem solchen Ofen, wie dies auch aus den Vorbildungen im anderen Leben erhellt, wovon aus Erfahrung: Nr. 814, 1528. Es sind Begierden nach Haß- und Rachehandlungen, nach Grausamkeiten und Ehebrüchen; und mehr noch nach eben diesen, wenn sie mit listigen Anschlägen vermischt sind, die so erscheinen und werden.

Daß durch Ofen, Rauch und Feuer dergleichen im Worte bezeichnet wird, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Jesaja 9:17, 18: „Ein jeder (ist ein) Heuchler und Bösewicht und jeder Mund redet Torheit, denn wie ein Feuer brennt die Bosheit, Dorngestrüppe und Dornhecken verzehret sie und zündet an die Gebüsche des Waldes, und sie erheben sich wie Rauchsäulen; im Grimm Jehovah Zebaoth’s hat sich verdunkelt das Land, und das Volk ist geworden wie eine Speise des Feuers, keiner wird seines Bruders verschonen“: wo das Feuer für die Äußerungen des Hasses steht, das Aufsteigen des Rauches von daher für dergleichen Falsches. Der Haß wird dadurch beschrieben, daß keiner seines Bruders verschonen wird. Wenn solche von den Engeln angesehen werden, so erscheinen sie nicht anders als sie hier beschrieben sind.

Joel 3:3, 4 (oder 2:30, 31): „Ich werde Wunderzeichen geben an den Himmel und auf Erden, Blut und Feuer und Rauchsäulen; die Sonne wird in Finsternis, der Mond in Blut verwandelt werden, ehe kommt der Tag Jehovahs, der große und schreckliche“: wo das Feuer für den Haß (steht), die Rauchsäulen für das Falsche, die Sonne für die Liebtätigkeit, der Mond für den Glauben.

Jesaja 34:9, 10: „Das Land wird zu brennendem Pech werden, Nacht und Tag wird es nicht verlöschen, ewig wird sein Rauch aufsteigen“: das brennende Pech für die argen Begierden, der Rauch für die Falschheiten.

Maleachi 3:19: „Siehe, der Tag kommt brennend wie ein Ofen, und es werden alle Stolzen und jeder, der Bosheit tut, wie Stoppel sein, und entflammen wird sie der kommende Tag; er wird ihnen nicht Wurzel noch Ast zurücklassen“: der brennende Ofen für ähnliches; die Wurzel für die Liebtätigkeit, der Ast für die Wahrheit, die nicht wird übriggelassen werden.

Hosea 13:1, 3: „Ephraim hat sich verschuldet durch Baal; er wird sein wie Spreu, die vom Wirbelwind hinweggeweht wird von der Tenne und wie Rauch aus dem Rauchfang“: Ephraim für den Verständigen, der so geworden ist.

Jesaja 1:31: „Der Gewaltige wird zu Werg werden und seine Tat zu einem Funken, und beide werden in gleicher Weise angezündet werden, und niemand, der sie lösche“: für die, welche in der Selbstliebe oder, was dasselbe ist, im Haß gegen den Nächsten sind, daß sie so von ihren Begierden werden entzündet werden.

Offenbarung 18:2, 18; 19:3: „Babylon ist geworden eine Wohnung der Dämonen; sie schrieen, da sie den Rauch von ihrem Brande sahen; der Rauch steigt auf in die Zeitläufe der Zeitläufe“.

Offenbarung 9:2: „Er öffnete den Brunnen des Abgrunds, infolgedessen ein Rauch aus dem Brunnen emporstieg wie der Rauch eines großen Ofens; und es ward verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens“.

Offenbarung 9:17, 18: „Aus dem Maul der Rosse ging hervor Feuer und Rauch und Schwefel; von diesen ward getötet der dritte Teil der Menschen vom Feuer und vom Rauch und vom Schwefel, der von ihrem Maul ausging“.

Offenbarung 14:9, 10: „Wer das Tier anbetet, soll trinken vom Wein des Zornes Gottes, der mit lauterem gemischt ist im Becher Seines Zorns und wird gequält werden mit Feuer und Schwefel“.

Offenbarung 16:8, 9: „Der vierte Engel goß aus seine Schale in die Sonne, und es ward ihm gegeben, die Menschen mit Hitze zu schlagen durch Feuer; und so glühten die Menschen von großer Hitze und lästerten den Namen Gottes“.

Ebenso, daß sie „geworfen wurden in den Feuerpfuhl, der mit Schwefel brennet“: Offenb. 19:20; 20:14, 15; 21:8. In diesen Stellen steht das Feuer für die Begierden, der Rauch für die Falschheiten, die in den letzten Zeiten herrschen werden. Wie es sich im anderen Leben verhält, so ist es von Johannes geschaut worden, als ihm sein inwendigeres Gesicht geöffnet wurde. Ähnliches erscheint auch den Geistern und den Seelen nach dem Tod.

Hieraus kann erhellen, was das höllische Feuer ist, daß es nichts anderes ist als Haß, Rache und Grausamkeit, (oder, was dasselbe ist, Selbstliebe), welche so werden. Würde ein Mensch, der von der Art ist, solange er im Leben des Körper ist, von den Engeln in der Nähe gesehen werden, so würde er, wie sehr er auch auswendig als ein anderer erschiene, vor ihren Augen nicht anders erscheinen, nämlich sein Haß wie Feuerfackeln und die daraus hervorgehenden Falschheiten wie rauchende Öfen. Von diesem Feuer sagt der Herr:

Matthaeus 3:10; Lukas 3:9: „Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen“: unter der guten Frucht wird die Liebtätigkeit verstanden, wer sich um diese bringt, haut sich ab, und wirft sich in ein solches Feuer.

Matthaeus 13:41, 42, 50: „Es wird der Sohn des Menschen Seine Engel aussenden, und sie werden aus Seinem Reich sammeln alle Anstöße, und die so Unrecht tun und werden sie in den Feuerofen werfen“.

Matthaeus 25:41: „Der König sagt zu denen, die zur Linken sind: Weichet von Mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln“.

Daß sie geworfen werden sollen in das ewige Feuer, in die Gehenna des Feuers, und daß ihr Wurm nicht sterbe und das Feuer nicht verlösche: Matthaeus 18:8, 9; Markus 9:43-49; ebenso

Lukas 16:24: „Sende Lazarus, daß er das Äußerste seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle, denn ich leide Qual in dieser Flamme“.

Solche, welche die Geheimnisse des Reiches des Herrn nicht wissen, meinen, der Herr werfe die Gottlosen in die Hölle oder in ein solches Feuer, welches das des Hasses ist; die Sache verhält sich aber ganz anders; es ist der Mensch selbst und der teuflische Geist selbst, der sich hinabstürzt; weil es aber so erscheint, so ist im Worte nach dem Anschein, ja nach den Täuschungen der Sinne, so geredet worden, besonders vor den Juden, die gar nichts begreifen wollten als was den Sinnen gemäß war, welcherlei Täuschungen es auch sein mochten. Darum ist der Buchstabensinn, besonders in den Propheten, voll von dergleichen, wie:

Jeremia 21:12: „So sprach Jehovah: Haltet Gericht in der Frühe und errettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers, daß nicht wie Feuer ausbreche Mein Grimm und brenne, so daß niemand löschen möge, um der Bosheit ihrer Werke willen“: Gericht halten, heißt das Wahre sagen; den Beraubten erretten aus der Hand des Unterdrückers heißt, das Gute der Liebtätigkeit tun. Das Feuer steht für die höllische Strafe derer, die dies nicht tun, das ist, die im Falschen des Hasses leben. Im Buchstabensinn wird solches Feuer und solche Wut dem Jehovah zugeschrieben, im inneren Sinn aber ist es ganz das Gegenteil.

Joel 2:1, 3: „Der Tag Jehovahs, vor ihm frißt das Feuer und hinter ihm entzündet die Flamme“.

Psalm 18:9, 10: „Rauch stieg aus Seiner Nase auf und Feuer fraß aus Seinem Munde, Kohlen brannten aus Ihm und Dunkel unter Seinen Füßen“.

5. Mose 32:22: „Das Feuer ist angezündet in Meinem Zorn und wird brennen bis zur untersten Hölle und verzehren das Land und sein Erzeugnis und entflammen die Grundfesten der Berge“: wo das Feuer für den Haß, der Rauch für das Falsche (steht), das beim Menschen ist; was dem Jehovah oder dem Herrn zugeschrieben wird aus den schon angegebenen Gründen. Es erscheint auch so den Höllen, als ob Jehovah oder der Herr dies tue, allein es ist ganz das Gegenteil, sie sind es (selbst), die sich das tun, weil sie im Feuer des Hasses sind. Hieraus ist zu ersehen, wie leicht man, wenn man den inneren Sinn des Wortes nicht kennt, in Phantasien verfallen kann.

Ebenso verhielt es sich mit dem Rauch und Feuer, das dem Volke vom Berge Sinai herab erschien, als das Gesetz verkündigt wurde; denn Jehovah oder der Herr erscheint einem jeden so wie dieser beschaffen ist: den himmlischen Engeln als Sonne, den geistigen Engeln als Mond, allen Guten als ein Licht von verschiedener Annehmlichkeit und Lieblichkeit, den Bösen aber wie Rauch und wie verzehrendes Feuer. Und weil die Juden, als das Gesetz verkündigt wurde, nichts von Liebtätigkeit hatten, sondern bei ihnen die Selbstund Weltliebe, folglich nur Böses und Falsches herrschte, darum erschien Er ihnen wie Rauch und Feuer, während (Er) in demselben Augenblick den Engeln wie eine Sonne und ein himmlisches Licht (erschien). Daß Er den Juden so erschien, weil sie so beschaffen waren, erhellt:

2. Mose 24:16, 17: „Es wohnte die Herrlichkeit Jehovahs auf dem Berge Sinai; und das Ansehen der Herrlichkeit Jehovahs (war) wie ein verzehrendes Feuer auf der Spitze des Berges vor den Augen der Söhne Israels“.

2. Mose 19:18: „Der ganze Berg Sinai rauchte, darum, weil Jehovah auf ihn herabgestiegen war im Feuer, und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Ofens, und der ganze Berg bebte sehr“.

5. Mose 4:11, 12; 5:19: „Ihr tratet herzu und standet unten am Berg, da der Berg brannte im Feuer, bis zum Herzen des Himmels Finsternis und Wolke und Dunkel; und Jehovah redete zu euch aus der Mitte des Feuers“.

5. Mose 5:20-22: „Es geschah, da ihr hörtet die Stimme aus der Mitte der Finsternis, da brannte der Berg im Feuer, und ihr tratet zu mir und sagtet: Warum sollen wir sterben, denn verzehren wird uns dieses große Feuer; wenn wir weiter hören die Stimme Jehovahs, unseres Gottes, so werden wir sterben“.

Ebenso würde es gehen, wenn ein anderer, der im Haß und in den Unreinheiten des Hasses lebt, den Herrn sehen würde; er könnte Ihn nicht anders sehen als aus dem Haß und dessen Unreinheiten, die Aufnahmegefäße der Strahlen des Guten und Wahren von Ihm sind, die aber eben diese Strahlen des Guten und Wahren in ein solches Feuer, Rauch und Dunkel verkehren würden. Aus denselben Stellen wird auch klar, was der Ofenrauch und was die Feuerfackel ist, nämlich das dichteste Falsche und das unreinste Böse, das in den letzten Zeiten die Kirche einnehmen wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.