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1 Mose 19:10

Studie

       

10 griffen die Männer hinaus und zogen Lot hinein zu ihnen ins Haus und schlossen die Tür zu.

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Himmlische Geheimnisse # 2417

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2417. „Blicke nicht hinter dich“, 1 Mose 19:17, daß dies bedeutet, er solle nicht hinsehen auf die Lehrbestimmungen, erhellt aus der Bedeutung von „hinter sich blicken“, da die Stadt hinter ihm lag und der Berg vor ihm war; denn durch die Stadt wird bezeichnet der Lehrbegriff: Nr. 402, 2268, 2392, durch den Berg aber die Liebe und Liebtätigkeit: Nr. 795, 1430. Daß dies die Bedeutung ist, wird sich in der Erklärung zum 26. Vers herausstellen, wo gesagt wird, daß das Weib hinter ihn blickte und zur Salzsäule wurde.

Jeder kann erkennen, daß hierin, nämlich in dem Hinter-sich-Blicken, ein göttliches Geheimnis liegt, und daß dieses tiefer verborgen liegt, als daß man es sehen könnte; denn in dem Hinter-sich-Blicken erscheint nichts Arges, dennoch aber ist es von so großer Wichtigkeit, daß gesagt wird, er solle sich retten ob seiner Seele, d.h., er solle sorgen für sein ewiges Leben, dadurch daß er nicht hinter sich blicke. Was aber das Hinsehen auf die Lehrbestimmungen sei, wird man im Folgenden sehen: hier soll nur gesagt werden, was Lehrbestimmung (Doctrinale) ist:

Es gibt zweierlei Lehren, die eine ist die der Liebe und der Liebtätigkeit, die andere ist die des Glaubens. Jede Kirche des Herrn hat in ihrem Anfang, wenn sie noch jugendlich und Jungfrau ist, keine andere Lehre und liebt keine andere, als die der Liebtätigkeit, denn diese ist die des Lebens, allmählich aber wendet sich die Kirche von dieser Lehre ab, bis dahin, daß sie anfängt, sie gering zu schätzen und endlich zu verwerfen, und dann erkennt sie gar keine andere Lehre an als die, welche genannt wird die des Glaubens, und wenn sie die-sen von der Liebtätigkeit trennt, so steht die Lehre im Bund mit dem Leben des Bösen. Von jener Art war die (christliche) Urkirche oder die aus den Heiden nach dem Kommen das Herrn; diese hatte in ihrem Anfang keine andere Lehre, als die Liebe und Liebtätigkeit, denn diese (Lehre) hatte der Herr selbst gepredigt, man sehe Nr. 2371 am Ende. Allein nach Seiner Zeit begann, so wie die Liebe und Liebtätigkeit zu erkalten anfing, allmählich die Lehre des Glaubens und mit ihr Meinungsverschiedenheiten und Spaltungen (haereses), die sich mehrten, wie sie an dieser festhielten.

Ebenso die Alte Kirche, die nach der Sündflut bestand und über so viele Reiche verbreitet war: Nr. 2385; auch sie kannte in ihrem An-fang keine andere Lehre als die Lehre der Liebtätigkeit, weil diese ihr Absehen auf das Leben hatte und dasselbe einflößte (imbuebat), und so sorgten sie für ihr ewiges Wohl; dennoch aber fingen nach einiger Zeit einige an, auch die Lehre des Glaubens auszubilden, den sie zuletzt von der Liebtätigkeit trennten, allein diese nannte man Cham, weil sie im Leben des Bösen waren, man sehe Nr. 1062, 1063, 1076. Die Älteste Kirche, die vor der Sündflut bestand, und vor den übrigen der Mensch (Adam) hieß, war im eigentlichen Innewerden (perceptio) der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, somit hatte sie die Lehre der Liebe und Liebtätigkeit als eine ihr eingeschriebene; allein auch damals gab es solche, die den Glauben ausbildeten, und als sie diesen zuletzt von der Liebtätigkeit trennten, wurden sie Kain genannt, denn durch Kain wird ein solcher Glaube bezeichnet, und durch Habel, den er tötete, die Liebtätigkeit, man sehe die Auslegung zum 4. Kapitel des 1. Buches Mose.

Hieraus kann erhellen, daß es zweierlei Lehrbegriffe gibt, wovon der eine der der Liebtätigkeit, der andere der des Glaubens ist, obwohl beide an sich eins sind, denn die Lehre der Liebtätigkeit schließt alles zum Glauben Gehörige in sich. Wenn aber die Lehre bloß aus solchen Stücken, die Gegenstand des Glaubens sind, gebildet wird, dann heißt sie zweierlei (duplex), weil der Glaube von der Liebtätigkeit getrennt wird.

Daß sie heutzutage getrennt sind, kann daraus erhellen, daß man ganz und gar nicht weiß, was die Liebtätigkeit, und was der Nächste ist. Die, welche bloß in der Lehre des Glaubens sind, halten fest, daß die Liebtätigkeit gegen den Nächsten nichts anderes sei, als anderen von dem Seinigen geben, und sich eines jeden erbarmen, denn jeden, ohne Unterschied, nennen sie den Nächsten, während doch die Liebtätigkeit (caritas) alles und jedes Gute beim Menschen ist, in seiner Neigung, und in seinem Eifer, und von daher in seinem Leben. Und der Nächste ist alles Gute bei anderen, von dem er angeregt wird, folglich diejenigen, die im Guten sind, und zwar dies mit aller Unterscheidung. So ist zum Beispiel derjenige in der Liebtätigkeit und Barmherzigkeit, der Gerechtigkeit und Recht ausübt, durch Bestrafung des Bösen und Belohnung der Guten. In der Bestrafung der Bösen ist Liebtätigkeit, denn so wird er vom Eifer getrieben, einen solchen zu bessern und zugleich andere zu beschützen, daß ihnen von jenen her nicht Böses geschehe; denn so sorgt er wohlwollend auch für den, der im Bösen ist oder für den Feind, und so sorgt er wohlwollend für andere und für den Staat selbst, und zwar aus Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Ebenso verhält es sich mit dem übrigen Guten des Lebens, denn Gutes des Lebens ist gar nicht möglich, wenn es nicht aus der Liebtätigkeit gegen den Nächsten stammt, denn auf diese zielt es ab, und diese schließt es in sich.

Weil so große Dunkelheit darüber herrscht, was die Liebtätigkeit und was der Nächste ist, so ist hieraus auch klar, daß nachdem die Lehre des Glaubens die erste Stelle eingenommen hat, die Lehre der Liebtätigkeit unter die verlorenen Dinge gehört, während doch sie allein es war, was in der Alten Kirche ausgebildet wurde, so daß man alles Gute, das Sache der Liebtätigkeit gegen den Nächsten war, d.h. alle, die im Guten waren, in Klassen brachte, und zwar mit vielen Unterscheidungen, und ihnen auch (besondere) Namen gab und sie nannte: Arme, Elende, Unterdrückte, Kranke, Nackte, Hungrige, Durstige, Gefangene oder im Kerker Befindliche, Fremdlinge, Waisen, Witwen. Einige auch Lahme, Blinde, Taube, Stumme, Krüppel, außer mehreren anderen. Dieser Lehre gemäß sprach der Herr im Alten Testament, daher in diesem so oft dergleichen vorkommen; und nach ebenderselben sprach auch der Herr selbst, wie bei Matthaeus 25:35, 36, 38-45; Lukas 14:13, 21 und mehrmals anderwärts. Daher kommt es, daß jene Namen etwas anderes im inneren Sinn bedeuten.

Damit nun die Lehre der Liebtätigkeit wieder hergestellt werde, so soll, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, in der Folge gesagt werden, wer jene sind, und im allgemeinen und besonderen, was die Liebtätigkeit und was der Nächste ist.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.