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2 Mose 29:1

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1 Das ist's auch, das du ihnen tun sollst, daß sie mir zu Priestern geweihet werden: Nimm einen jungen Farren und zween Widder ohne Wandel,

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Himmlische Geheimnisse # 10134

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10134. „Das eine Lamm sollst du opfern am Morgen“, 2 Mose 29:39, bedeutet die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn im Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im inneren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „das Lamm nehmen oder opfern“, insofern es die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn bezeichnet, worüber folgen wird, und aus der Bedeutung des Morgens, insofern er den Zustand der Liebe und des Lichtes aus dieser im inneren Menschen bezeichnet, worüber gleichfalls folgen wird.

Daß durch „ein Lamm nehmen oder opfern“ die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn bezeichnet wird, kommt daher, daß durch die Brand- und Schlachtopfer die Reinigung vom Bösen und vom Falschen daraus bezeichnet wurde oder, was das gleiche ist, die Entfernung derselben und die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben vom Herrn: Nr. 9990, 9991, 10023, 10042, 10053. Daß die Reinigung vom Bösen die Entfernung desselben ist, sehe man in dem, was Nr. 10057 angeführt ist. Daß das Lamm das Gute der Unschuld bedeutet: Nr. 10132. Die Entfernung des Bösen und die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben geschieht aber durch das Gute der Unschuld vom Herrn, weil in jedem Guten Unschuld sein muß, damit es ein Gutes sei, und weil ohne dieses das Gute nicht gut ist; denn die Unschuld ist nicht nur der Boden, in den die Wahrheiten eingesät werden, sondern auch das eigentliche Wesen des Guten. Inwieweit daher der Mensch in der Unschuld ist, insoweit wird das Gute zum Guten und lebt das Wahre vom Guten; folglich wird der Mensch insoweit lebendig und insoweit das Böse bei ihm entfernt. In dem Maße aber wie dieses entfernt wird, wird das Gute und Wahre vom Herrn eingepflanzt und verbunden. Daher kommt es, daß das Brandopfer von Lämmern beständig dargebracht werden sollte.

Daß alles Gute des Himmels und der Kirche in sich Unschuld haben muß, und daß ohne sie das Gute nicht gut ist, sehe man Nr. 2736, 2780, 6013, 7840, 7887, 9262; und was Unschuld ist: Nr. 3994, 4001, 4797, 5236, 6107, 6765, 7902, 9262, 9936. Der Morgen bedeutet aber den Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im inneren Menschen, weil in den Himmeln bei den Engeln die Zustände in betreff der Liebe und des Glaubens daraus wechseln, wie in der Welt bei dem Menschen die Zeiten in betreff der Wärme und zugleich des Lichtes. Diese Zeiten sind bekanntlich: Morgen, Mittag, Abend und Nacht; weshalb im Worte der Morgen den Zustand der Liebe bedeutet, der Mittag den Zustand des Lichtes im Klaren, der Abend den Zustand des Lichts im Dunklen, und die Nacht oder die Dämmerung den Zustand der Liebe im Dunkeln.

Daß solche Zustandswechsel in den Himmeln eintreten, sehe man Nr. 5672, 5962, 6110, 7218, 8426; daß dort der Morgen der Zustand des Friedens und der Unschuld ist, also der Zustand der Liebe zum Herrn: Nr. 2405, 2780, 8426, 8812, 10114; daß der Mittag der Zustand des Lichts im Klaren ist: Nr. 3708, 5672, 9642; daß der Abend der Zustand des Lichts im Dunkeln ist: Nr. 3056, 3833, 6110; und daß keine Nacht im Himmel ist, sondern Dämmerung: Nr. 6110, wodurch der Zustand der Liebe im Dunkeln bezeichnet wird.

Daß durch Morgen der Zustand der Liebe und des Lichts daraus im inneren Menschen bezeichnet wird, kommt daher, daß der Engel, wenn er im Zustand der Liebe und des Lichtes ist, alsdann in seinem inneren Menschen ist; wenn er aber im Zustand des Lichts und der Liebe im Dunklen ist, dann ist er im äußeren; denn die Engel haben ein Inneres und ein Äußeres, aber wenn sie im Inneren sind, ruht fast das Äußere, wenn sie aber im Äußeren sind, sind sie in einem gröberen und dunkleren Zustand. Daher kommt es, daß sie, wenn sie in dem Zustand der Liebe und des Lichts sind, in ihrem Inneren sind, somit in ihrem Morgen, und daß sie, wenn im Zustande des Lichtes und der Liebe im Dunkeln, im Äußeren, somit in ihrem Abend sind.

Hieraus erhellt, daß die Zustandswechsel durch Erhebungen gegen das Innere hin stattfinden, somit durch Erhebung in eine höhere Sphäre himmlischen Lichtes und himmlischer Wärme und folglich näher zum Herrn; und durch Herabsinken gegen das Äußere hin in eine untere Sphäre himmlischen Lichtes und himmlischer Liebe, folglich entfernter vom Herrn. Man muß wissen, daß das Innere das Höhere, also das dem Herrn Nähere bezeichnet, und daß das Äußere das Untere, somit das vom Herrn Entferntere bezeichnet, wie auch, daß das Licht in den Himmeln das göttlich Wahre des Glaubens und die Wärme in den Himmeln das göttlich Gute der Liebe ist, die beide vom Herrn ausgehen; denn der Herr ist im Himmel die Sonne, von der alles Leben für die Engel und daher auch alles geistige und himmlische Leben für den Menschen kommt; man sehe das Nr. 9548, 9684 Angeführte; und daß das Inwendigere das Höhere, somit das dem Herrn Nähere bezeichnet: Nr. 2148, 3084, 4599, 5146, 8325. Der Mensch, der wiedergeboren wird, wie auch der Mensch, der wiedergeboren ist, muß ebenfalls durch solche Zustandsveränderungen in Ansehung der Liebe und in Ansehung des Glaubens hindurchgehen: durch Erhebungen gegen das Innere hin und durch Herabsinken gegen das Äußere hin. Doch gibt es nur wenige, die darüber nachdenken können, weil sie nicht wissen, was es heißt, im inneren Menschen zu denken und zu wollen, und von daher auch im äußeren; sie wissen nicht einmal, was der innere Mensch und was der äußere ist. Denken und wollen im inneren Menschen heißt, im Himmel (denken und wollen), denn der innere Mensch befindet sich dort; aber den-ken und wollen im äußeren Menschen heißt, in der Welt (denken und wollen), denn der äußere Mensch befindet sich in ihr; deshalb ist der Mensch, wenn er in der Liebe zu Gott ist und im Glauben daraus, im Inneren, weil im Himmel; wenn er aber im Dunkeln ist in Ansehung der Liebe und des Glaubens daraus, dann ist er im Äußeren, weil in der Welt. Diese Zustände werden auch verstanden unter Morgen, Mittag, Abend und Nacht oder Dämmerung im Worte.

Ebenso die Zustände der Kirche: ihr erster Zustand heißt auch im Worte Morgen, der zweite Zustand Mittag, der dritte Abend und der vierte oder letzte Nacht. Wenn aber die Kirche in ihrer Nacht ist, was der Fall ist, wenn sie nicht mehr in der Liebe zum Herrn und im Glauben an Ihn ist, dann beginnt aus der Dämmerung der Morgen bei einem andern Volke, wo eine neue Kirche errichtet wird; denn die Kirche verhält sich im allgemeinen wie der Mensch im besonderen: der erste Zustand desselben ist der Zustand der Unschuld, somit auch der Liebe zu den Eltern, zu seiner Amme (Pflegerin) und auch zu seinen kindlichen Gefährten; sein zweiter Zustand ist der Zustand des Lichtes; denn wenn er vom Kindesalter in das Knabenalter kommt, lernt er das, was dem Lichte angehört, d.h. die Wahrheiten des Glaubens und glaubt sie auch; der dritte Zustand ist, wenn er anfängt, die Welt und sich selbst zu lieben, was geschieht, wenn er ein Jüngling wird und aus sich denkt, und in dem Maß wie diese Liebesarten wachsen, nimmt der Glaube ab und mit dem Glauben die Liebtätigkeit gegen den Nächsten und die Liebe zu Gott; der vierte und letzte Zustand ist, wenn er sich um diese Dinge nicht bekümmert, und noch mehr, wenn er sie leugnet.

Solche Zustände hat auch jede Kirche von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende: ihr erster Zustand ist auch der Zustand der Kindheit, somit auch der Unschuld und folglich der Liebe zum Herrn; dieser Zustand derselben heißt Morgen. Der andere Zustand ist der Zustand des Lichtes. Der dritte Zustand ist der Zustand des Lichtes im Dunkeln, der ihr Abend ist, und der vierte Zustand ist der Zustand ohne Liebe und daher auch ohne Licht, der ihre Nacht ist. Daß es sich so verhält, kommt daher, daß das Böse von Tag zu Tag zunimmt, und in dem Maße wie es zunimmt, einer den anderen gleichsam ansteckt, besonders die Eltern ihre Kinder, abgesehen davon, daß auch das Erbböse sich allmählich verstärkt und dadurch (auf andere) übergeleitet wird. Daß der Morgen den ersten Zustand der Kirche bedeutet und auch den Zustand der Liebe, erhellt:

Daniel 8:13, 14: „Es sprach ein Heiliger: Bis auf welche Zeit geht dies Gesicht vom beständigen Opfer und vom Frevel des Verwüsters? Er sprach zu mir: Bis zum Abend und Morgen, zweitausend und dreihundert; alsdann wird das Heilige gerechtfertigt werden“: es wird hier von der Ankunft des Herrn gehandelt. Der Abend bedeutet den Zustand der Kirche vor Seiner Ankunft der Morgen aber den ersten Zustand der Kirche nach der Ankunft, und im höchsten Sinne den Herrn selbst. Daß der Herr im höchsten Sinn der Morgen ist, kommt daher, daß Er die Sonne des Himmels ist und die Sonne des Himmels niemals untergeht, sondern immer im Osten steht; deshalb wird auch der Herr der Osten genannt und folglich auch der Morgen, man sehe Nr. 2405, 2780, 9668. Jesaja 21:11, 12: „Man ruft mir zu aus Seir: Wie viel von der Nacht, o Wächter, wie viel von der Nacht (ist vergangen)? Der Wächter sprach: Es kommt der Morgen und auch die Nacht“: unter dem Wächter wird im inneren Sinn derjenige verstanden, der den Zustand der Kirche und ihre Veränderungen beobachtet, somit jeder Prophet. Unter der Nacht wird der letzte Zustand der Kirche verstanden und unter Morgen ihr erster Zustand. Durch Seir, aus dem der Wächter ruft, wird die Erleuchtung der Völker bezeichnet, die in Finsternis sind; daß Seir dies bedeutet, sehe man Nr. 4240; und daß die Nacht der letzte Zustand der Kirche ist: Nr. 6000. Es kommt der Morgen und auch die Nacht, bedeutet, daß, obgleich Erleuchtung bei denen ist, die der neuen Kirche angehören, dennoch Nacht ist bei denen, die in der alten bleiben. Das gleiche wird durch Morgen bezeichnet bei

Psalm 30:6: „Am Abend kehrt das Weinen ein, am Morgen der Jubel“.

Jesaja 17:14: „Um die Abendzeit, siehe, da ist Schrecken; ehe der Morgen kommt, ist keiner mehr“.

Weil der Morgen im höchsten Sinn den Herrn bedeutet und daher die Liebe von Ihm zu Ihm, darum fiel das Manna, welches das himmlische Brot war, „an jedem Morgen herab“: 2 Mose 16:8, 12, 13, 21; daß der Herr das Brot ist, das vom Himmel herabkommt, somit das Manna, sehe man Johannes 6:33, 35, 38, 50; und daß das Brot die himmlische Liebe bedeutet oder die Liebe vom Herrn zum Herrn: Nr. 2165, 2177, 3464, 4217, 4735, 5405, 5915, 9545. Weil ferner der Herr der Osten und der Morgen ist, und weil das Ganze der himmlischen Liebe von Ihm ist, darum stand Er auch auf „am Morgen des Sabbathtages“: Markus 16:9; und darum wurde auch der Tag vor dem Passahfest Abend genannt, denn durch das Passahfest wurde die Gegenwart des Herrn bezeichnet und die Befreiung der Gläubigen von der Verdammnis durch Ihn: Nr. 7867, 9286, 9287-9292. Wer den inneren Sinn des Wortes kennt, der kann auch wissen, was darin liegt, daß Petrus „dreimal den Herrn verleugnete, bevor der Hahn zweimal krähte“: Matthaeus 26:34, 74, 75; Markus 14:30, 68, 72; Lukas 22:34, 60, 61; Johannes 18:27; denn durch Petrus wurde der Glaube der Kirche vorgebildet oder, was das gleiche ist, die Kirche in Ansehung des Glaubens. Durch die Zeit des Hahnenschreis wurde der letzte Zustand der Kirche bezeichnet, und diese Zeit heißt auch der Hahnenschrei; durch die dreimalige Verleugnung wurde die vollständige Leugnung des Herrn am Ende der Kirche bezeichnet. Daß Petrus den Glauben der Kirche vorbildete, somit die Kirche in Ansehung des Glaubens, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22, ferner Nr. 3750, 4738; und daß diese an Petrus gerichteten Worte die Verleugnung des Herrn in der Kirche, wenn sie an ihrem Ende steht, bezeichneten: Nr. 6000, 6073 E, 10087; denn der Herr wird verleugnet, wenn kein Glaube mehr da ist, und es ist kein Glaube mehr vorhanden, wenn keine Liebtätigkeit vorhanden ist. Daß drei das Volle bedeutet, sehe man Nr. 2788, 4495, 7715, 8347, 9198, 9488, 9489. Deshalb wurde gesagt, er werde dreimal verleugnen. Daß dies zur Zeit der Dämmerung geschah, als der Morgen anbrechen wollte, erhellt bei Johannes 18:28; und daß der Hahnenschrei und die Morgendämmerung das gleiche bedeuten, zeigt sich klar bei

Markus 13:35: „Wachet, denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommen wird, ob am Abend oder inmitten der Nacht oder beim Hahnenschrei oder am Morgen“.

Hieraus kann man nun erkennen, was durch Morgen bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 9262

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9262. „Und den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht töten“, 2 Mose 23:7, bedeutet den Abscheu vor der Zerstörung des inneren und äußeren Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Unschuldigen, sofern er den bezeichnet, der im inneren Guten ist, somit im abgezogenen Sinn das innere Gute, worüber folgt; aus der Bedeutung des Gerechten, sofern er den bezeichnet, der im äußeren Guten ist, und im abgezogenen Sinn das äußere Gute; denn das Gerechte wird vom Guten der Liebe gegen den Nächsten gesagt, und das Unschuldige vom Guten der Liebe zum Herrn; das Gute der Liebe gegen den Nächsten ist das äußere Gute, und das Gute der Liebe zum Herrn ist das innere Gute; ferner aus der Bedeutung von töten, sofern es soviel ist wie zerstören.

Daß das Gerechte das Gute der Liebe gegen den Nächsten ist, wird man ebenfalls unten sehen. Das Unschuldige ist das Gute der Liebe zum Herrn, weil diejenigen in der Unschuld sind, die den Herrn lieben. Unschuld ist, von Herzen anerkennen, daß man von sich aus nur das Böse will und nur das Falsche inne wird; und daß alles Gute, das der Liebe angehört und alles Wahre, das dem Glauben angehört vom Herrn allein ist.

Das können nur die von Herzen anerkennen, die mit dem Herrn durch die Liebe verbunden sind. Von solcher Art sind die, welche im inwendigsten Himmel sind, der daher der Himmel der Unschuld genannt wird. Deshalb ist das Gute, das sie haben, das innere Gute, denn es ist das vom Herrn ausgehende göttlich Gute der Liebe, das die, welche im Himmel der Unschuld sind, aufnehmen. Sie erscheinen daher auch nackt und auch wie Kinder. Das ist auch der Grund, warum die Unschuld durch die Nacktheit vorgebildet wird und auch durch die Kindheit; daß durch die Nacktheit, sehe man Nr. 165, 213, 214, 8375; und durch die Kindheit: Nr. 430, 1616, 2280, 2305, 2306, 3183, 3494, 4563, 4797, 5608. Aus dem, was über die Unschuld gesagt wurde, kann erhellen, daß das Göttliche des Herrn nicht aufgenommen werden kann, außer in der Unschuld; daher kommt es, daß das Gute nicht gut ist, wenn nicht Unschuld in demselben ist: Nr. 2526, 2780, 3994, 6765, 7840, 7887, d.h. die Anerkennung, daß aus dem Eigenen nur Böses und Falsches kommt, und daß vom Herrn alles Gute und Wahre stammt; jenes und dieses glauben und es auch wollen, ist Unschuld. Das Gute der Unschuld ist daher das eigentliche göttlich Gute vom Herrn beim Menschen; daher kommt es, daß der Unschuldige denjenigen bezeichnet, der im inneren Guten ist und im abgezogenen Sinn das innere Gute.

Weil durch die Unschuldigen oder durch die Unschuld das göttlich Gute, das vom Herrn ist, bezeichnet wird, darum war es ein höchst ruchloses Verbrechen, unschuldiges Blut zu vergießen, und wenn es geschah, war das ganze Land in Verdammnis, bis es gesühnt war, wie aus dem Untersuchungs- und Reinigungsverfahren erhellen kann, wenn irgendein Erschlagener im Lande gefunden wurde, worüber

5. Mose 21:1-10: „Wenn man einen Erschlagenen findet im Lande auf dem Felde liegen, und man nicht weiß, wer ihn erschlagen hat, dann sollen die Ältesten der Stadt und die Richter hinausgehen und gegen die Städte hin messen, die rings um den Erschlagenen lie-gen; es soll aber geschehen, die Ältesten der Stadt, die dem Erschlagenen die nächste ist, sollen eine junge Kuh nehmen, durch die keine Arbeit geschehen und die an keinem Joch gezogen hat; und die Ältesten dieser Stadt sollen die junge Kuh in ein unfruchtbares Tal, das nicht angebaut und besät wird, hinabführen, und daselbst der jungen Kuh im Tal den Hals abschneiden; hernach sollen die Priester, die Söhne Levis, hinzutreten, und alle Ältesten dieser Stadt, die bei dem Erschlagenen stehen, und sollen ihre Hände waschen über der jungen Kuh, der im Tal der Hals abgeschnitten worden, und sollen antworten und sprechen: Unsere Hände haben dieses Blut nicht vergossen, und unsere Augen haben es nicht gesehen; vergib Deinem Volk Israel, das Du erlöset hast, Jehovah, und lege nicht unschuldiges Blut inmitten Deines Volks Israel, so wird für sie das Blut gesühnt werden; Du aber wirst hinwegtun das unschuldige Blut aus Deiner Mitte, wenn Du tust, was recht ist in den Augen Jehovahs“.

Ein jeder kann sehen, daß dieser Untersuchungs- und Reinigungsprozeß in betreff des im Lande vergossenen unschuldigen Blutes Geheimnisse des Himmels in sich schließt, die man durchaus nicht wissen kann, wenn man nicht weiß, was bezeichnet wird durch den Erschlagenen auf dem Felde, durch die junge Kuh, mit der keine Arbeit geschehen und die an keinem Joch gezogen hat, durch das unfruchtbare Tal, das nicht bebaut und besät wird, durch das Abschneiden des Halses der jungen Kuh in jenem Tal, durch das Waschen der Hand über der jungen Kuh, und so fort. Wäre dieses befohlen worden, ohne daß es Geheimnisse bezeichnet hätte, so würde es für das Wort nicht passen, das von Gott vorgesprochen und bis auf jedes Wort und Jota inspiriert (oder eingegeben) ist; denn ohne eine tiefere Bedeutung wäre ein solches (Verfahren) nur ein Brauch gewesen, der keine Heiligkeit, ja kaum irgendeine Bedeutung gehabt hätte; gleichwohl aber erhellt aus dem inneren Sinn, was für Geheimnisse darin verborgen liegen, wenn man nämlich weiß, daß durch den Erschlagenen im Lande, der auf dem Felde liegt, das Wahre und Gute bezeichnet wird, das ausgelöscht worden ist in der Kirche, wo das Gute (war); daß durch die dem Erschlagenen nächste Stadt das Wahre der Lehre der Kirche bezeichnet wird, deren Gutes ausgelöscht worden; durch die junge Kuh, durch die keine Arbeit geschehen ist, und die an keinem Joch gezogen hat, das Gute des äußeren oder natürlichen Menschen, der noch kein Falsches des Glauben und kein Böses der Liebe aufgenommen hat; durch das unfruchtbare Tal, das nicht angebaut und besät wird, das natürliche Gemüt, das durch Wahres und Gutes des Glaubens wegen Unwissenheit noch nicht gebildet ist; durch das Abschneiden des Halses die Sühnung wegen Nicht-Schuld, weil aus Unwissenheit; durch das Waschen der Hand die Reinigung von jenem ruchlosen Verbrechen. Hat man dieses erkannt, so ergibt sich deutlich, daß durch unschuldiges Blut vergießen bezeichnet wird, das göttlich Wahre und Gute vom Herrn, somit den Herrn selbst, beim Menschen der Kirche austilgen.

Man muß wissen, daß durch dieses ganze Verfahren im Himmel ein solches Verbrechen vorgebildet wurde als etwas ohne Schuld, weil aus Unwissenheit Geschehenes, in der Unschuld liegt, und daher als etwas nicht Böses; das einzelne bei diesem Verfahren, bis auf die kleinsten Umstände, bildete etwas Wesentliches dieser Sache vor; was es aber vorbildete, erhellt aus dem inneren Sinn.

Daß der Erschlagene das ausgelöschte Wahre und Gute bedeutet, sehe man Nr. 4503; daß das Land die Kirche beutet: Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1413, 1607, 1733, 1850, 2117, 2118, 2928, 3355, 4447, 4535, 5577, 8011, 8732; daß das Feld die Kirche in Ansehung des Guten, somit das Gute der Kirche bedeutet: Nr. 2971, 3310, 3766, 4982, 7502, 7571, 9139; daß die Stadt die Lehre des Wahren, somit das Wahre der Lehre der Kirche bedeutet: Nr. 402, 2268, 2449, 2712, 2943, 3216, 4492, 4493; daß der Ochse das Gute des äußeren oder natürlichen Menschen bedeutet: Nr. 2180, 2566, 2781, 9134; daher die junge Kuh das kindlich Gute: Nr. 1824, 1825; daß noch keine Arbeit durch sie geschehen und sie noch nicht am Joch gezogen, bedeutet offenbar, daß es dem Bösen und Falschen noch nicht gedient habe, aus Unwissenheit; denn arbeiten und am Joch ziehen bedeutet dienen; das Tal bedeutet das untere Gemüt, welches das natürliche Gemüt genannt wird: Nr. 3417, 4715; unfruchtbar heißt, ohne Wahres und Gutes: Nr. 3908; somit bezeichnet das Tal, das nicht angebaut und besät wird, das natürliche Gemüt, das noch nicht durch Wahres und Gutes gebildet, somit noch in der Unwissenheit ist; der Same, womit es besät wird, ist das Wahre des Glaubens: Nr. 1025, 1447, 1610, 1940, 2848, 3038, 3373, 3671, 6158; das Abschneiden des Halses bedeutet aber die Sühnung, aus dem Grunde, weil durch die Schlachtungen verschiedener Tiere, sowie durch die Opfer die Sühnungen bezeichnet wurden; das Waschen der Hand bedeutet die Reinigung vom Falschen und Bösen: Nr. 3147; hier also die Reinigung von jenem ruchlosen Verbrechen; denn Blut vergießen bezeichnet im allgemeinen, dem Guten und Wahren Gewalt antun: Nr. 9127, somit bedeutet unschuldiges Blut vergießen das Göttliche vom Herrn beim Menschen, somit den Herrn selbst bei ihm austilgen; denn das Wahre und Gute beim Menschen ist der Herr selbst, weil es von Ihm ist. Das gleiche wird bezeichnet durch unschuldiges Blut vergießen im 5 Mose 19:10; 27:25; Jesaja 59:3, 7; Jeremia 2:34; 7:6; 19:4; 22:3, 17; Joel 4:19; Psalm 94:21. Der Unschuldige im nächsten Sinn bedeutet den, der ohne Schuld und ohne Böses ist, was ehemals durch das Waschen der Hände bezeugt wurde: Psalm 26:6; 73:13; Matthaeus 27:24; Johannes 18:38; 19:4. Dies kommt daher, weil das Gute vom Herrn beim Menschen ohne Schuld und ohne Böses ist; dieses Gute ist das Gute der Unschuld im inneren Sinn, wie gezeigt wurde; aber das Gute, das ohne Schuld und Böses im äußeren Menschen ist, d.h. das äußere Gute, wird das Gerechte genannt; wie auch

Psalm 94:20, 21: „Du wirst dich nicht verbinden mit dem Thron des Verderbens, derer, die sich zusammenrotten wider die Seele des Gerechten, und unschuldiges Blut verdammen“.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.