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2 Mose 23:8

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8 Du sollst nicht Geschenke nehmen; denn Geschenke machen die Sehenden blind und verkehren die Sachen der Gerechten.

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Himmlische Geheimnisse # 8908

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8908. „Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten“, 2 Mose 20:13, daß dies bedeutet, man solle nicht gut nennen, was böse ist und nicht wahr, was falsch ist, also auch umgekehrt das Böse nicht gut und das Falsche nicht wahr nennen, erhellt aus der Bedeutung des falschen Zeugen, insofern er eine Bestätigung des Falschen bezeichnet. Daß der Zeuge eine Bestätigung bezeichnet, sehe man Nr. 4197, und daß Lüge und Falschheit das Falsche des Glaubens bedeutet, wird aus dem Folgenden klar werden.

Reden wider den Nächsten heißt, auf solche (lügenhafte) Weise mit jemand reden, denn unter dem Nächsten wird jeder Mensch verstanden und im besonderen ein jeder, der im Guten ist; im abstrakten Sinne aber das Gute selbst: Nr. 3419, 5025, 6704, 6706-6711, 6818, 8123. Nicht falsches Zeugnis reden wider den Nächsten heißt daher im inneren Sinn, nicht Falsches reden mit jemand, d.h. nicht sagen, das Gute sei böse und das Wahre sei falsch, und auch nicht umgekehrt. Wie sich dies verhält, soll mit wenigem erklärt werden:

Alle, bei denen die Selbstliebe oder die Weltliebe herrscht, d.h. die hohen Rang oder Ehrenstellen oder Reichtum oder Gewinn als Zweck im Auge haben, machen sich kein Gewissen daraus, zu sagen und zu bereden, daß ungerecht sei, was gerecht ist und gerecht sei, was ungerecht ist und so als falsche Zeugen aufzutreten. Der Grund, warum sie so beschaffen sind, liegt darin, daß ihr Wille den Trieben und Begierden jener Liebe ganz unterworfen und von diesen ganz und gar eingenommen und besessen ist. Alsdann kann ihr Verstand oder die andere Seite ihres Gemütes zwar sehen, was gerecht oder ungerecht ist, aber er will es nicht sehen; denn der Wille herrscht über den Verstand und überredet ihn durch seinen Einfluß und macht ihn zuletzt auch blind. Solche Menschen haben auch kein Gewissen und erkennen nicht, daß das Gewissen darin besteht, daß man gerecht nennt, was gerecht ist, aus keinem anderen Grunde als weil es gerecht ist, d.h. aus Liebe zum Gerechten.

Diejenigen, die in der Welt so beschaffen sind, sind auch im anderen Leben ebenso beschaffen, jedoch mit dem Unterschied, daß sie dann nicht das Gerechte für ungerecht erklären, sondern das Gute des Glaubens Böses und das Wahre Falsches nennen, denn das Gerechte in der bürgerlichen Welt entspricht dem Guten und Wahren in der geistigen Welt. Dieses tun sie aber ohne Gewissen und auch ohne Scham, weil sie diese Art und Gewohnheit im Leben des Leibes angenommen haben.

An vielen Stellen im Worte wird die Lüge genannt und durch dieselbe allenthalben im inneren Sinn das Falsche und das Böse des Glaubens bezeichnet; und durch den falschen Zeugen, der auch ein Zeuge der Gewalttätigkeit heißt, wird die Bestätigung des Falschen bezeichnet, sei es nun vor dem Gericht oder vor einem jeden anderen oder inwendig vor sich selbst, indem man sich durch seine Gedanken beredet,

z.B. 2. Mose Kapitel 23; 3 Mose 19:11-16; 5 Mose 19:16-20. Daß Lüge im geistigen Sinn das Böse und Falsche bezeichnet, das dem Glauben angehört, erhellt aus folgenden Stellen:

Johannes 8:44: „Ihr seid aus euerm Vater, dem Teufel, und die Gelüste eures Vaters wollt ihr tun; derselbe war ein Menschenmörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm; wenn er Lügen redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und ein Vater der Lüge“: Lüge bedeutet hier das Falsche des Glaubens, denn es wird von den Juden gehandelt, die den Herrn nicht anerkennen wollten; Teufel bedeutet hier im geistigen Sinn das Falsche, und der Vater desselben ist das Böse; denn das Falsche stammt von dem Bösen, wie der Sohn vom Vater. Das Falsche, das vom Teufel ausgeht, ist das Falsche des Glaubens, und das Böse ist das Böse der Selbstliebe und der Liebe zur Welt.

Jesaja 16:6: „Moab ist sehr hochmütig, sein Stolz, sein Hochmut, sein Zorn und seine Lügen sind ohne Grund“: Lügen für das Falsche des Glaubens, weil Moab diejenigen bezeichnet, die im Bösen der Selbstliebe sind und daher die Wahrheiten verfälschen: Nr. 2486, 8315. Jesaja 28:15: „Wir haben mit dem Tode einen Bund geschlossen und mit der Hölle ein Verständnis gemacht; wir haben die Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und uns verborgen in Falschheit“.

Jesaja 30:9: „Ein Volk des Aufruhrs ist es, lügenhafte Söhne, Söhne, die das Gesetz Jehovahs nicht hören wollten“.

Jeremia 9:4: „Einer spottet des anderen, die Wahrheit reden sie nicht, sie lehren ihre Zunge, Lügen zu reden“.

Jeremia 23:32: „Siehe, Ich will an die, welche lügenhafte Träume weissagen und dieselben erzählen, auf daß sie Mein Volk verführen durch ihre Lügen“.

Jeremia 50:36: „Das Schwert wider die Lügner, daß sie zu Narren werden“.

Ezechiel 13:6-9: „Sie schauen Eitelkeit (Trug) und Wahrsagerei der Lüge und sprechen: Jehovah hat es gesagt; während doch Jehovah sie nicht geschickt hat. Deshalb spricht der Herr Jehovih also: Darum, weil ihr Eitles redet und Lügen schauet, darum will Ich wider euch sein“.

Nahum 3:1: „Wehe der Blutstadt, sie ist voller Lüge und Raub“.

Zephanja 3:13: „Die übrigen von Israel werden nichts Verkehrtes tun und keine Lügen reden, auch wird nicht in ihrem Munde die Sprache des Truges gefunden werden; sie werden weiden und Ruhe finden“.

Offenbarung 22:15: „Draußen aber sind die Hunde, die Zauberer, die Hurer, die Mörder, die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut“.

In diesen, sowie in vielen anderen Stellen, bedeutet Lüge das Falsche und Böse des Glaubens.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.