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2 Mose 21:5

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5 Spricht aber der Knecht: Ich habe meinen HERRN lieb und mein Weib und Kind, ich will nicht frei werden,

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Himmlische Geheimnisse # 8988

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8988. „So soll sein Herr ihn vor Gott führen“, 2 Mose 21:6, bedeutet den Zustand, in den er dann eintritt gemäß der göttlichen Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „zu Gott führen“, wenn von denen gehandelt wird, die in den Wahrheiten sind, aber nicht im Guten sein können, insofern es soviel ist wie bewirken, daß sie in einem Zustand gemäß der göttlichen Ordnung eintreten. Durch hinzuführen wird nämlich das Eintreten und durch Gott die göttliche Ordnung bezeichnet, worüber folgen wird.

Daß dies bezeichnet wird, erhellt aus dem, was in diesem Vers folgt, denn hier wird der Zustand derer beschrieben, die in den Wahrheiten sind, aber nicht in dem entsprechenden Guten, daß es nämlich ein Zustand des beständigen Gehorsams ist; denn diejenigen, die sich in diesem Zustand befinden, sind im Verhältnis zu denen, die in einem den Wahrheiten entsprechenden Guten sind, in der Knechtschaft. Weil diese aus dem Guten handeln, so handeln sie aus Neigung, und die aus Neigung handeln, handeln aus ihrem Willen, somit aus sich heraus, weil das, was Sache des Willens bei dem Menschen ist, sein eigen ist, denn der Wille ist das Sein des Lebens bei dem Menschen. Diejenigen aber, die bloß aus Gehorsam handeln, handeln nicht aus ihrem Willen, sondern nach dem Willen ihres Herrn, also nicht aus sich, sondern aus Antrieb eines anderen. Deswegen sind sie verhältnismäßig in Knechtschaft.

Aus dem Wahren handeln und nicht aus dem Guten heißt, bloß aus dem Verstandesgebiet handeln, denn die Wahrheiten beziehen sich auf das Verstandesgebiet und das Gute auf das Willensgebiet; und aus dem Verstandesgebiet handeln und nicht aus dem Willensgebiet heißt, aus dem handeln, was draußen steht und dient; denn der Verstand ist dem Menschen gegeben, daß er die Wahrheiten aufnehme und sie in den Willen einführe, so daß sie zum Guten werden; denn wenn die Wahrheiten zur Sache des Willens werden, werden sie Gutes genannt. Hingegen dem Herrn dienen, indem man das Gute tut nach Seinen Geboten und dadurch Gehorsam übt, heißt nicht Knecht sein, sondern frei sein, denn die eigentlichste Freiheit des Menschen besteht darin, daß er vom Herrn geführt werde: Nr. 892, 905, 2870, 2872; der Herr flößt nämlich in den Willen des Menschen selbst das Gute ein, und wenn (der Mensch) aus diesem handelt, so wird es, obgleich es vom Herrn ist, dennoch so wahrgenommen, als ob er aus sich selbst, somit aus freiem Willen handelte. Diese Freiheit besitzen alle, die im Herrn sind, und sie ist verbunden mit unaussprechlicher Seligkeit.

Daß Gott hier die göttliche Ordnung bedeutet, kommt daher, daß im Worte „Gott“ gesagt wird, wo vom Wahren, und „Jehovah“, wo vom Guten die Rede ist: Nr. 2769, 2807, 2822, 3921, 4402, 7010, 7268, 8867. Deswegen ist das göttlich Wahre, das vom göttlich Guten des Herrn ausgeht, im höchsten Sinn Gott, und Sein göttlich Gutes, von dem das göttlich Wahre ausgeht, ist Jehovah. Der Grund ist, weil das göttlich Gute das Sein selbst ist und das göttlich Wahre das Dasein aus demselben; denn was hervorgeht, das besteht aus diesem.

Ebenso verhält es sich mit dem Guten und Wahren im Himmel oder bei den Engeln und ebenso in der Kirche bei den Menschen. Das Gute in demselben ist das Sein selbst, und das Wahre ist das Dasein daraus oder, was dasselbe ist, die Liebe zum Herrn und die Liebe zum Nächsten ist das eigentliche Sein des Himmels und der Kirche, aber der Glaube ist das Dasein aus demselben.

Hieraus wird klar, woher es kommt, daß Gott auch die göttliche Ordnung bedeutet, denn das vom Herrn hervorgehende göttlich Wahre ist es, was die Ordnung im Himmel macht, so daß es die Ordnung selber ist. Daß das göttlich Wahre die Ordnung ist, sehe man Nr. 1728, 1919, 7995, 8700. Wenn daher der Mensch oder Engel das göttlich Wahre vom Herrn im Guten aufnimmt, dann ist bei ihm die Ordnung, die in den Himmeln ist und folglich der Himmel oder das Reich des Herrn im besonderen, und dies insoweit, als er aus den Wahrheiten im Guten ist, und nachher insoweit, als er in den Wahrheiten aus dem Guten ist. Und, was ein Geheimnis ist, die Engel selbst erscheinen in menschlicher Form in den Himmeln ganz gemäß den Wahrheiten, die bei ihnen im Guten sind, in Schönheit und Glanz gemäß der Beschaffenheit des Guten aus den Wahrheiten, und ebenso die Menschen der Kirche in Ansehung ihrer Seele im Himmel. Das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre selbst bringt dies mit sich, wie aus dem erhellen kann, was vom Himmel als vom Größten Menschen und von dessen Entsprechung mit dem einzelnen im Menschen am Ende mehrerer Kapitel gezeigt worden ist.

Dieses Geheimnis ist es, das unter folgenden Worten verstanden wird:

Offenbarung 21:17: „Er maß die Mauer des heiligen Jerusalem, hundertvierundvierzig Ellen, das Maß eines Menschen, welches das eines Engels ist“.

Wer könnte jemals diese Worte verstehen, wenn er nicht weiß, was das heilige Jerusalem bedeutet, was ihre Mauer, was das Maß und die Zahl hundertvierundvierzig, und dadurch was der Mensch, das ist der Engel bedeutet. Durch das neue und heilige Jerusalem wird aber die neue Kirche des Herrn bezeichnet, die auf die jetzt bestehende christliche folgen wird: Nr. 2117; die Mauer bedeutet die Glaubenswahrheiten, die diese Kirche verteidigen müssen: Nr. 6419; messen und Maß bezeichnet den Zustand in Ansehung des Wahren: Nr. 3104; die Zahl hundertvierundvierzig bedeutet das gleiche wie zwölf; denn hundertvierundvierzig ist eine zusammengesetzte Zahl aus zwölf mit zwölf multipliziert. Daß durch diese Zahlen alles Wahre in Zusammenfassung bezeichnet wird, sehe man Nr. 7973. Hieraus wird klar, was das Maß eines Menschen, das ist eines Engels bedeutet, nämlich das vom Herrn hervorgehende Wahre selbst in seiner Form, die, wie oben gesagt, die des Engel-Menschen im Himmel ist. Hieraus erhellt auch das Geheimnis, das diese Worte in sich schließen, daß nämlich durch dieselben die Wahrheiten der Kirche, die auf die jetzt bestehende christliche fol-gen wird, beschrieben werden.

Daß es Wahrheiten aus dem Guten sind, wird in dem zunächst darauffolgenden Verse beschrieben mit den Worten: „Und der Bau ihrer Mauer war von Jaspis und die Stadt von reinem Golde, wie reines Glas“, Offenbarung 21:18: Jaspis bedeutet das Wahre, wie es in jener Kirche beschaffen sein wird, denn Steine bedeuten im allgemeinen Wahrheiten: Nr. 1298, 3720, 6426, und Edelsteine Wahrheiten vom Herrn: Nr. 643; Gold bedeutet das Gute der Liebe und der Weisheit: Nr. 113, 1551, 1552, 5658. Wer würde jemals erraten, daß solches in diesen Worten enthalten ist; und wer kann nicht hieraus sehen, daß unzählige Geheimnisse im Worte verborgen liegen, die keinem jemals erscheinen, außer durch den inneren Sinn; und daß durch diesen wie mit einem Schlüssel die göttlichen Wahrheiten, wie sie im Himmel sind, erschlossen werden, folglich der Himmel und der Herr selbst, Der alles in allem des Wortes in dessen innerstem Sinn ist?.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.